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Heft 2/2008 - Pro Tier

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Chinas Schattenseiten<br />

Freunde ? Oder Frass ?<br />

Das <strong>Tier</strong>leid in China<br />

China verstösst nicht nur gegen Menschenrechte, sondern macht<br />

auch wegen unbeschreiblicher Gräueltaten gegen <strong>Tier</strong>e von sich<br />

reden. Im Vorfeld der Olympischen Spiele in China ist Fairplay auch<br />

gegenüber <strong>Tier</strong>en zu fordern.<br />

VON HANS PETER ROTH<br />

Erdbebenkatastrophe ; brutal<br />

niedergeschlagene Aufstände<br />

im Tibet ; giftiges Spielzeug ;<br />

bevorstehende Olympiade. China<br />

kommt nicht aus den Schlagzeilen.<br />

Und die sind meist negativ, auch<br />

wenn die chinesische Regierung im<br />

Vorfeld der Olympischen Spiele « mit<br />

allen Mitteln » das angekratzte Image<br />

des Landes aufzupolieren versucht.<br />

« Mit allen Mitteln », das ist aus<br />

tierschützerischer Sicht ein Horror,<br />

in einem Land, das de facto keinen<br />

<strong>Tier</strong>schutz kennt. So sollen auf Pekings<br />

Strassen bei Olympiabeginn<br />

im August <strong>2008</strong> keine streunenden<br />

Katzen und Hunde mehr zu sehen<br />

sein. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

16<br />

hat die Regierung in Peking das Einfangen<br />

und Töten von rund 200 000<br />

Katzen und 10 000 Hunden angeordnet.<br />

Angestellte der Stadtregierung<br />

machen mit Giftködern oder Fallen<br />

Jagd auf die Vierbeiner. Eingefangene<br />

Katzen und Hunde verdursten<br />

und verhungern in winzigen Käfigen<br />

oder sie werden totgeschlagen, ertränkt<br />

oder bei lebendigem Leib<br />

verbrannt. Nachdem anlässlich<br />

der Olympiaden in Moskau (1980)<br />

und Athen (2004) ebenfalls Tötungsaktionen<br />

gegen Streunertiere<br />

stattfanden, stellt sich schon die<br />

Frage, wie dieses Morden mit dem<br />

« Olympischen Geist » vereinbar ist ?<br />

Dabei hätte das Olympische Komitee<br />

mit Sitz in Lausanne durchaus<br />

die Macht, solchem Tun Einhalt<br />

Foto : © REUTERS / Leo Lang (China)<br />

zu gebieten. Doch die Angst um<br />

gestörte Wirtschaftsbeziehungen<br />

wird mit feigen Argumenten wie<br />

der « Nichteinmischung in innere<br />

Angelegenheiten eines Staates »<br />

geschönt.<br />

Geschändete Freunde<br />

und Helfer<br />

Dabei sollten die Chinesen gerade<br />

aktuell unsere treuen vierbeinigen<br />

Gefährten einmal mehr als Freunde<br />

und Helfer erkennen, angesichts<br />

der Bilder von unermüdlichen<br />

Suchhunden, die in der vom Erdbeben<br />

verheerten <strong>Pro</strong>vinz Sichuan<br />

an vorderster Front halfen, Menschenleben<br />

zu retten. Doch je nach<br />

Schätzung enden in China Jahr für<br />

Jahr 10 bis 20 Millionen Hunde im<br />

Kochtopf. Tendenz steigend. Viele<br />

Hunde werden bewusst langsam<br />

und grausam geschlachtet, im<br />

perversen Glauben, dass die Qual<br />

der <strong>Tier</strong>e den Geschmack ihres<br />

Fleisches verbessert. Dabei leiden<br />

die geschändeten <strong>Tier</strong>e längst vor<br />

ihrem schrecklichen Tod unter dem<br />

Stress und den Missständen der<br />

Massentierhaltung.<br />

Mitarbeiter der <strong>Tier</strong>schutzorganisation<br />

« Animals Asia » haben in der<br />

Stadt Guangzhou Lastwagen gesehen,<br />

die mit bis zu 2000 Hunden<br />

beladen auf dem Markt für Wildtiere<br />

ankamen. Die gepeinigten <strong>Tier</strong>e<br />

mussten drei Tage und drei Nächte<br />

zusammengequetscht in engen Käfigen<br />

ausharren, ohne sich bewegen<br />

zu können, im eigenen Kot, ohne<br />

Futter, ohne Wasser oder Schutz.<br />

Dann zerrte ein Mann die <strong>Tier</strong>e<br />

mit Metallzangen brutal am Genick<br />

aus den Käfigen und stiess sie in<br />

einen Pferch. Hier warteten sie in<br />

<strong>Pro</strong><strong>Tier</strong> 2/08

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