Infos hier - PUR VITAL
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Das Pur Vital Pflegezentrum Bergblick in Oberaudorf<br />
Am 01.11.2010 haben wir in Oberaudorf, Landkreis Rosenheim, das Pur Vital Pflegezentrum Bergblick<br />
mit 64 Betten eröffnet. Die Einrichtung befindet sich zusammen mit einem medizinischen Versorgungszentrum<br />
(MVZ), welches von der ortsansässigen Klinik Bad Trißl betrieben wird, teilweise in den Räumen<br />
des ehemaligen Krankenhauses Oberaudorf. Ein moderner und architektonisch nach den neuesten Erkenntnissen<br />
der Altenhilfe errichteter Anbau mit umfangreichen Frei- und Gartenflächen komplettiert<br />
das Haus.<br />
Folgende Schwerpunkte bieten wir in Oberaudorf an:<br />
• Pflege für alle Pflegestufen (Allgemeine Pflege mit 52 Plätzen)<br />
• Fachpflege bei Demenz (integriert in die Wohngruppen der Allgemeinen Pflege)<br />
• Fachpflege bei Demenz mit Hin- bzw. Weglauftendenzen (Gerontopsychiatrische<br />
Pflege mit 12 Plätzen)<br />
• Palliativpflege<br />
• Kurzzeitpflege & Urlaubspflege<br />
• Klinische Nachsorge<br />
• Häuslicher Pflegedienst (incl. „Essen auf Rädern“)<br />
Ausblick von der Einrichtung auf die herrliche Umgebung
Spezielle Wohnformen in der Dementenpflege -<br />
Das Pur Vital Wohngruppenkonzept in Oberaudorf<br />
Die Betreuung demenzkranker, älterer Menschen ist für unsere Gesellschaft eine große Herausforderung.<br />
Die Versorgung zu Hause stellt die Angehörigen oft vor große Probleme. Für das Pur Vital Pflegezentrum<br />
Bergblick in Oberaudorf gehört die Pflege und Betreuung Demenzkranker in allen Stadien<br />
deswegen zu einem wichtigen Bestandteil des Wohn- und Pflegeangebotes.<br />
Viele demente Bewohner finden bei uns ihr Zuhause in den Wohngruppen des allgemeinen Pflegebereiches.<br />
Es handelt sich <strong>hier</strong>bei in der Regel um Bewohner, bei welchen die Diagnose „Demenz“ erst gestellt<br />
wurde, bzw. um Bewohner, welche sich erst im Stadium der leichten und mittleren Demenz befinden.<br />
Diese Bewohnergruppe ist meist sehr gut in die Wohngruppenstruktur im allgemeinen Pflegebereich zu<br />
integrieren und lebt so Tür an Tür mit den anderen Bewohnern (=Integrativer Ansatz).<br />
Im mittelschweren bis schweren Stadium der Demenz vom Alzheimer Typ ist das Verhalten der Bewohner<br />
u. a. durch einen starken Bewegungsdrang gekennzeichnet, der einerseits positive Auswirkungen<br />
mit sich bringt, aber andererseits auch mit immensen Gefahren verbunden ist. Das geistige Vermögen<br />
der Orientierung und damit auch der Risikoeinschätzung steht im umgekehrten Verhältnis zum Wanderverhalten.<br />
Die Eigengefährdung in nicht gesicherten Bereichen, besonders im Straßenverkehr, ist daher<br />
außerordentlich hoch. Gemäß dem Vorrang der physischen Unversehrtheit ist deshalb für diese Personengruppe<br />
eher eine beschützende Unterbringung angezeigt. Hierfür haben wir im Souterrain unseres<br />
Hauses eine geschlossene, gerontopsychiatrische Wohngruppe eingerichtet.<br />
Durch eine familienähnliche, partizipationsorientierte Wohn- und Lebensform wird der institutionelle<br />
Charakter des Lebens- und Wohnens im Pflegeheim reduziert. Hauswirtschaftliche Tätigkeiten werden<br />
nahe dem Bewohner organisiert. Soweit er nicht beteiligt werden kann, geben wir ihm die Möglichkeit<br />
dabei zu sein. Im Mittelpunkt unseres Konzeptes steht dabei die dezentrale Speisenversorgung. D.h.,<br />
einzelne Komponenten, bzw. ganze Mahlzeiten werden (gerne zusammen mit den Bewohnern) in der<br />
Wohngruppenküche jeden Tag aufs Neue zubereitet. Der Tag erhält eine Struktur, die dem Leben Zuhause<br />
nahe kommt.<br />
Für unsere beschützende Wohngruppe haben wir mit den Kostenträgern einen verbesserten Pflegepersonalschlüssel<br />
verhandelt. Hierdurch können wir im Vergleich zu anderen Wohngruppen mehr Personal<br />
für die Betreuung und Pflege der dementen Bewohner stellen. Wohngruppenküche - <strong>hier</strong> wird täglich frisch gekocht
Räumliche Ausstattung der Wohngruppe<br />
Das Leben in der gerontopsychiatrischen Wohngruppe des <strong>PUR</strong> <strong>VITAL</strong> Pflegezentrum Bergblick findet<br />
in einem überschaubaren, aber sehr großzügig angelegten Bereich mit 12 Bewohnern statt (6 Einzelzimmer,<br />
3 Doppelzimmer). Die gemütliche Wohngruppenküche stellt den Mittelpunkt der Wohngruppe dar.<br />
Innerhalb der Wohngruppe können die Bewohner ihren Bewegungsdrang sowohl in den breiten Fluren<br />
als auch natürlich im angrenzenden großzügigen beschützendem Garten sehr gut ausleben.<br />
Wohngruppenküche<br />
Bewohnerzimmer mit Terasse<br />
Pflegebad<br />
beschützender Garten mit Brunnen, Kräuter- & Blumenbeeten
Tagesstruktur und Betreuungsangebote in der Wohngruppe<br />
Ziel des gerontopsychiatrischen Wohnbereichs ist es, dem Leben des Menschen mit Demenz auch dann<br />
noch Würde zu verleihen, wenn ihm die Möglichkeit zur Persönlichkeitsentwicklung, die Fähigkeit zur<br />
Selbstbestimmung und das „Ich – Bewusstsein“ mehr und mehr schwinden. Durch die Leistung von sozialer<br />
Betreuung soll der Bewohner größtmögliche Alltagsnormalität und Eingebundenheit in die Bewohnergemeinschaft<br />
sowie Erhaltung der Außenkontakte erfahren.<br />
Die Tagesstruktur folgt dabei dem Normalitätsprinzip und ergibt sich zu einem Teil aus einem normalen<br />
Tagesablauf, in dem die Zubereitung der Speisen, das Tischdecken und Abräumen, Wäscheversorgung<br />
etc. die Struktur geben. „Lebensweltorientierung“ heißt der dafür geprägte Fachausdruck. Die Personalpräsenz<br />
in den Wohngruppen wird durch die wohngruppenintegrierte Speisenversorgung deutlich<br />
erhöht. Unter Einbeziehung der Fähigkeiten der Bewohner werden möglichst viele hauswirtschaftliche<br />
Leistungen, wie Speisenversorgung (Kochen von Komponenten des Mittagessens, Frühstück und Abendbrot,<br />
Backen), erbracht. Durch diese vertrauten Abläufe und Tätigkeiten entstehen praktisch schon von<br />
alleine eine, den Bewohnern noch von früher bekannte Tagestrukturierung, welche ihnen hilft, sich im<br />
Leben im <strong>PUR</strong> <strong>VITAL</strong> Pflegezentrum zurecht zu finden.<br />
Zusätzlich finden Angebote der sozialen Betreuung statt. Diese haben allgemein zum Ziel, Vereinsamung,<br />
Apathie, Depression und Immobilität oder auch starke Unruhe oder aggressive Verhaltensstrukturen zu<br />
vermeiden sowie eine größtmögliche Selbständigkeit und Selbstbestimmung zu erhalten.<br />
Unser breit gefächertes Angebot der sozialen Betreuung beinhaltet gezielte, dem Kompetenzvermögen<br />
der dementen Menschen in der beschützenden Wohngruppe angepasste Betreuung und Beschäftigungstherapie,<br />
in Form von Einzel- und Gruppenaktivitäten. Die ansonsten für die Bewohner leeren<br />
Zeiten zwischen den Pflegetätigkeiten und den Mahlzeiten werden sinnvoll mit Aufgaben, Inhalten und<br />
Gemeinschaft gefüllt. Unsere Angebote haben weder Lern- noch Trainingscharakter, sie sollen vielmehr<br />
den Bewohnern Zufriedenheit und Wohlbefinden vermitteln. Um z.B. auch den abendlichen Wandertendenzen<br />
entgegenzuwirken, werden die Bewohner auch in den Abendstunden angehalten, sich zu<br />
beschäftigen und somit abzulenken. Denkbar ist <strong>hier</strong> die Durchführung von Spielen, Leserunde, leichte<br />
Gymnastik oder spazieren gehen. Flure mit gemütlichem Ambiente
Tagesstrukturierende Beständigkeit<br />
Jeder Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens einen sehr individuellen Rhythmus, der von Gewohnheiten,<br />
Erfahrungen, Vorlieben und von einer persönlichen Lebenseinstellung geprägt ist. Ziel ist es, jedem<br />
Bewohner eine individuelle, angemessene Lebenssituation anzubieten, seine vorhandenen Kompetenzen<br />
zu erhalten und die Lebensqualität zu fördern.<br />
Um dies zu erreichen benötigen Menschen mit Demenz aufgrund ihres beeinträchtigten Anpassungs-<br />
und Bewältigungsvermögens eine beständige Tagesstruktur, die Sicherheit und Orientierung schafft.<br />
Das Vertrautsein und das Gewohntsein mit einem täglich wiederkehrenden Geschehen schafft das Gefühl,<br />
die Lebensumstände vorhersehen und kontrollieren zu können. Es vermittelt somit Sicherheit und<br />
Geborgenheit.<br />
Normalität durch vertraute Tätigkeiten<br />
Tageszeitliche Stetigkeit setzt in der Alltagsstrukturierung, die<br />
durch Biografieerhebung ermittelte, vertraute Tätigkeitsbereiche<br />
entsprechend dem „Normalitätsprinzip“, an. Z.B. für Hausfrauen<br />
mit Haushaltstätigkeiten wie Essensvorbereitung, Putzen und Wäschepflege.<br />
Den Vormittag bestimmen daher zeitweise diese vertrauten<br />
Aktivitäten. Vertraute Tätigkeiten verstärken die lebensgeschichtliche<br />
Kontinuität und werden aufgrund der Leistungen im<br />
Langzeitgedächtnis relativ gut beherrscht. Es bietet sich die Möglichkeit<br />
durch sinnvolle Eigenbeschäftigung das Selbstwertgefühl<br />
und Wohlbefinden zu stärken.<br />
<strong>hier</strong> wird gegartelt -<br />
in Hochbeeten gepflanzte<br />
Kräuter,<br />
Gemüse und Blumen<br />
großzügige Terrasse lädt zum Verweilen ein
Tageszeitliche Stetigkeit - Intervallkonzept<br />
Für tageszeitliche Stetigkeit ist auch das Intervallkonzept von Bedeutung, d.h. auf eine Aktivierungsphase<br />
wie Morgenpflege und Frühstück oder das Mittagessen erfolgt immer eine Ruhephase zur psychophysischen<br />
Regeneration. In diesem Kontext beachten wir bei der Entwicklung der Wochenpläne für<br />
die Beschäftigung, dass Gruppenaktivitäten möglichst nicht an belastungsintensive Phasen anschließen.<br />
Die Dauer der konzentrierten Eigenbeschäftigung von Menschen mit Demenz ist, wie zahlreiche Studien<br />
belegen, deutlich verkürzt und liegt bei etwa 20 bis 30 Minuten. Selbstverständlich tragen wir in unserer<br />
Tagesstrukturierung auch diesen Erkenntnissen Rechnung.<br />
Tagesstrukturierende Planung<br />
Unser Qualitätsmanagement sieht vor, dass wir in unserer beschützenden Wohngruppe die Planung<br />
der Alltagsgestaltung unter Beachtung der angeführten Prinzipien durch die Wohnbereichsleitung in<br />
Zusammenarbeit mit den Bezugspflegekräften und Betreuungsassistenten durchführen. Das Wissen<br />
um individuelle Fähigkeiten, Neigungen und aktuelle Befindlichkeiten der Bewohner sowie evtl. Einbindungsmöglichkeiten<br />
von Angehörigen soll <strong>hier</strong>bei in wöchentlichen Meetings von den Bezugspflegekräften<br />
eingebracht werden. Eine Fachkraft mit gerontopsychiatrischer Zusatzqualifikation wird sich beratend<br />
beteiligen und soll zusätzlich gezielte Aktivitäten von freiwilligen HelferInnen einbinden.<br />
In die Umsetzung der Betreuungs- und Beschäftigungsprogramme wird das gesamte Team mit einbezogen.<br />
Konkrete Beschäftigungsprogramme, themenbezogene Erinnerungsrunden und die Gestaltung<br />
jahreszeitlicher Dekoration gehören ebenso zur Tagesgestaltung wie gemeinsames Singen & Spielen.<br />
Neben dem Alltagsgeschehen sind jahreszeitliche und auch religiöse Feste besondere Höhepunkte im<br />
gemeinsamen Erleben. Unsere Mitarbeiter planen im Team diese Feiern und beziehen Angehörige entsprechend<br />
derer Möglichkeiten ein. Auch ganz private Feste und Feiern im Rahmen der Familie und mit<br />
Freunden werden von uns gefördert und organisatorisch unterstützt (z.B. Geburtstage, Hochzeitstage…).<br />
Tiere in der Wohngruppe<br />
Tiergestützte Aktivitäten stellen eine Möglichkeit dar, das Konzept der Basalen Stimulation® zu ergänzen.<br />
Tiere sprechen alte Menschen, insbesondere den demenziell erkrankten Menschen, zusätzlich auf<br />
der emotionalen Ebene an und lösen vielfältige positive Gefühle aus. Die Hinwendung zum Tier kann<br />
darüber hinaus noch weitere positive Veränderungen bewirken.<br />
Flexible Anpassung<br />
Bei allen Angeboten hat eine flexible und situationsbezogene<br />
Gestaltung immer Vorrang vor<br />
einer starren Planung. Die Anpassung an das gerade<br />
anzutreffende Leistungs- und Reaktionsvermögen<br />
der Bewohner, d.h. an die gegebenen<br />
Tagesschwankungen und die Freude, den<br />
Augenblick zu erleben, ist wichtiger als nachweisbare<br />
Ergebnisse. Vor diesem Hintergrund<br />
orientieren wir uns an Zeiträumen, nicht an Zeitpunkten.<br />
Dementsprechend haben wir keine<br />
Weckzeiten festgelegt, es gibt keine Essenszeiten,<br />
sondern Zeiträume, wie z.B. Frühstück von<br />
7.30 Uhr bis 9.00 Uhr.