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Bezirk Lüneburg

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Sicherheit<br />

28<br />

Die norddeutsche Sicherheitskommission bei einer Tagung im Weserstadion in Bremen (von links). Volker Sonntag (Hamburger Fußballverband),<br />

Eckehard Schütt (Niedersächsischer Fußballverband), Vorsitzender Winsmann, Joachim Dipner (Hamburger Fußballverband) und Wolfgang Kasper<br />

(Bremer Fußballverband). Foto: TAH<br />

Festlegung von Risikospielen hat<br />

sich in Regionalliga bewährt<br />

August-Wilhelm Winsmann ist Chef der<br />

Sicherheitskommission der norddeutschen Fußballverbände<br />

Brennende Bengalos, protestierende<br />

Fans, prügelnde Hooligans. Das<br />

Thema Sicherheit im Fußballstadion<br />

beschäftigt die Gemüter und wird erregt<br />

diskutiert. August-Wilhelm Winsmann<br />

setzt sich besonders intensiv mit diesem<br />

Thema auseinander. Winsmann ist Vorsitzender<br />

des Fußball-<strong>Bezirk</strong>s Hannover im<br />

Niedersächsischen Fußballverband (NFV)<br />

und Leiter Einsatz- und Streifendienst<br />

beim Polizeikommissariat Holzminden.<br />

„Das Thema Sicherheit hat mich seit der<br />

Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland<br />

vor sieben Jahren nicht mehr verlassen“,<br />

erzählt der Fußballer aus Heinsen. Damals<br />

war der Polizist verantwortlich für<br />

die Sicherheit der Fußball-Nationalmannschaften,<br />

die während der Weltmeisterschaft<br />

in Niedersachsen ihr Quartier<br />

gefunden hatten.<br />

Nach der WM wurde Winsmann<br />

vom NFV in eine Arbeitsgemeinschaft für<br />

mehr Sicherheit beordert. Gemeinsam<br />

entwickelten der Fußballverband, die Vereine,<br />

Schiedsrichter und die Polizeibehörden<br />

in Niedersachsen Empfehlungen und<br />

Richtlinien für mehr Sicherheit in den<br />

Stadien und auf den Fußballplätzen.<br />

„Für alle Klassen haben wir die Richtlinien<br />

entwickelt und zuerst in der Saison<br />

2008/2009 für die höchste Spielklasse in<br />

Niedersachsen, der Oberliga, umgesetzt“,<br />

berichtet Winsmann. „Das neue Konzept<br />

hat gegriffen. Wir können seitdem deutlich<br />

weniger Ausschreitungen im Amateurbereich<br />

feststellen. Seit einiger Zeit<br />

sind überhaupt keine nennenswerten<br />

Vorfälle mehr zu verzeichnen.“<br />

Februar 2013<br />

Seit 2006 setzt der DFB eine Kommission<br />

für Sicherheit und Prävention ein, die<br />

sich um Sicherheitsfragen im Profibereich<br />

kümmert. Auf dem ordentlichen DFB-<br />

Bundestag 2010 wurde Winsmann in diese<br />

wichtige Kommission als ordentliches<br />

Mitglied berufen, nachdem er bereits drei<br />

Jahre zuvor in den unterschiedlichsten<br />

Arbeitsgruppen unterhalb dieser Kommission<br />

auf DFB-Ebene tatkräftig mitarbeitete.<br />

Nachdem 2012 die Landesverbände<br />

Niedersachsen, Bremen, Hamburg und<br />

Schleswig-Holstein die Verwaltung der<br />

Regionalliga Nord vom DFB übertragen<br />

bekommen haben, gibt es auch eine gemeinsame<br />

Sicherheitskommission für die<br />

Regionalliga Nord mit ihren fünf Staffeln.<br />

Chef dieser Kommission ist August-Wilhelm<br />

Winsmann, der dieser Arbeit ebenso<br />

eine große Bedeutung zumisst. In der DFB-<br />

Kommission arbeitet er seit ihrer Gründung<br />

mit.<br />

„Es hat ein Umdenken bei den Profiligen<br />

und im Amateurbereich stattgefunden“,<br />

bemerkt der <strong>Bezirk</strong>svorsitzende, der<br />

auch Vizepräsident des Niedersächsischen<br />

Fußballverbandes ist. Das Auftreten von<br />

Ultras, das Abbrennen von Feuerwerkskörpern<br />

oder auch aggressives Verhalten finden<br />

ihren Niederschlag in den Sicherheitsrichtlinien.<br />

Auch die DFB-Task Force, die<br />

unter anderem zusammen mit der Polizei,<br />

der Deutschen Fußballliga und der Justiz<br />

Ende des vergangenen Jahres den 20-<br />

Punkte-Plan vorlegte, nahm die bisherigen<br />

Erfahrungen mit auf. Die aus den von Task<br />

Force aufgegriffenen Themen und durch<br />

die Kommission Prävention und Sicherheit<br />

inhaltlich erarbeiteten konkreten Maßnahmen,<br />

die zwischenzeitlich auch von der<br />

DFL mit ihren 36 Profivereinen gebilligt<br />

wurden, sollen und werden für mehr Sicherheit<br />

sorgen und Gewalttätige daran<br />

hindern, Unheil anzurichten, ist sich Winsmann<br />

sicher.<br />

„Es ist wichtig, gemeinsam mit Vereinen,<br />

Polizei, Fans und Behörden die Maßnahmen<br />

abzusprechen. Die Erfahrungen<br />

aus der Regionalliga Nord sind sehr gut“,<br />

verweist Winsmann auf die Arbeit in Norddeutschland.<br />

Vereine und Polizei sprechen<br />

schon vor den Begegnungen miteinander<br />

und erarbeiten Konzeptionen. Schon bei<br />

der Festlegung der Spielpläne der neuen<br />

Saison werden bestimmte Risikospiele terminlich<br />

genau bestimmt. Natürlich habe<br />

man auf Regionalliga-Ebene nicht die<br />

Menschenmassen zu bewältigen wie in<br />

der 1. oder 2. Bundesliga. Während bei<br />

Spielen in Dortmund oder München bis zu<br />

80.000 Menschen unterwegs sind, kommen<br />

bei Regionalliga-Begegnungen im<br />

Durchschnitt knapp 900 Besucher.<br />

„In der Regionalliga gab es in dem<br />

vergangenen Spieljahr bei insgesamt 161<br />

Spielen nur zwei sicherheitsrelevante Vorfälle.“<br />

Winsmann selbst erwartet auch für<br />

die Zukunft, dass es auf dieser Ebene keine<br />

Probleme geben wird. „Der Personenkreis<br />

ist überschaubar, das Netzwerk aller Beteiligten<br />

ist eng gespannt.“ Die Arbeitsweise,<br />

Risikospiele festzulegen und dementsprechend<br />

zu behandeln, habe sich bewährt.<br />

Auch das Miteinander von Polizisten und<br />

ausgebildeten Ordnungskräften zeige<br />

Wirkung. Nur dreimal musste in der ➤

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