27.05.2012 Aufrufe

Jahresbericht 2007

Jahresbericht 2007

Jahresbericht 2007

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Institut für Sozialdienste<br />

Vorarlberg<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>


Inhalt<br />

Der Verein „Institut für Sozialdienste“ 3<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong> 4<br />

Ein Überblick von IfS-Geschäftsführer<br />

Dr. Stefan Allgäuer<br />

Zahlen und Fakten 8<br />

Das Jahr <strong>2007</strong> in Wort und Zahl<br />

Finanzen <strong>2007</strong> 13<br />

Wir helfen WEITER ... 14<br />

IfS – die Anlaufstelle für Menschen in Not und Krisen<br />

Beratung und Unterstützung 16<br />

Die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der<br />

KlientInnen stehen beim IfS im Vordergrund<br />

Im Leben einen Schritt weiter 18<br />

So sehen uns Klientinnen und Klienten –<br />

Rückmeldungen aus dem IfS-Beratungsalltag<br />

Alle IfS-Adressen im Überblick 20<br />

Impressum:<br />

Herausgeber, Verleger und Eigentümer:<br />

Institut für Sozialdienste<br />

Interpark FOCUS 1, A-6832 Röthis<br />

Redaktion: Franz Abbrederis,<br />

lic. phil. Alexandra Breuß<br />

Tel.: + 43 / 55 23 / 52 17 6 - 0<br />

E-Mail: ifs@ifs.at<br />

Fotos: Nikolaus Walter, photocase<br />

Grafi sche Gestaltung: Mag. Jan Koller


IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Der Verein „Institut für Sozialdienste“<br />

Das Institut für Sozialdienste ist ein Verein, welcher sich aus natürlichen Personen,<br />

nicht Körperschaften zusammensetzt. Der Verein ist konfessionell und<br />

politisch ungebunden.<br />

n Vereinsorgane sind<br />

• die Vollversammlung<br />

• das Präsidium<br />

Die Durchführung der Aufgaben erfolgt in der<br />

IfS gemeinnützigen GmbH.<br />

n Präsidium<br />

Vizepräsident Herbert Pruner, Bregenz<br />

Dr. Evelyn Marte-Stefani, Kennelbach<br />

Dir. Dr. Karl Waltle, Bregenz<br />

Ing. Christof Winder, Dornbirn<br />

Bgm. Erwin Mohr, Wolfurt<br />

n Kuratoriumsmitglieder<br />

Josef Bechtold, Rankweil<br />

Walter Bösch, Dornbirn<br />

Dr. Alfons Dür, Feldkirch<br />

Xaveria Dür, Wolfurt<br />

Dr. Gottfried Feurstein, Andelsbuch<br />

Anna Franz, Bezau<br />

Dr. Günther Hagen, Dornbirn<br />

Ing. Otto Kazil, Bregenz<br />

Brigitta Keckeis, Feldkirch-Gisingen<br />

Mag. Barbara Knittel, Feldkirch<br />

Bgm. Hans Kogler, Langen b. Bregenz<br />

Dkfm. Erwin Konzett, Dornbirn<br />

Mag. Ruth Kucera-Dörler, Hard<br />

Günter Lampert, Feldkirch-Nofels<br />

Dipl-Ing. Rudolf Längle, Dornbirn<br />

Dr. Elmar Marent, Hörbranz<br />

Dr. Evelyn Marte-Stefani, Kennelbach<br />

Elisabeth Mathis, Bregenz<br />

Bgm. Erwin Mohr, Wolfurt<br />

Dr. Johannes Müller, Dornbirn<br />

Dr. Franz Pfl anzner, Feldkirch-Tisis<br />

Günther Platter, Dornbirn<br />

Herbert Pruner, Bregenz<br />

Dr. Elke Sader, Bregenz<br />

Dr. Georg Scharfetter, Bregenz<br />

Mag. Elmar Simma, Rankweil<br />

Prof. Hans Sperandio, Rankweil<br />

Dr. Herbert Spieler, Frastanz<br />

Mag. Mimi Steurer-Holböck, Feldkirch<br />

Dr. Karl Waltle, Bregenz<br />

Maria Wäger, Altach<br />

Hiltraud Wieser, Frastanz<br />

Bertl Widmer, Bregenz<br />

Ing. Christoph Winder, Dornbirn<br />

Dr. Klaus Zitt, Ludesch<br />

n Ehrenmitglieder<br />

Dr. Hermann Girardi, Bregenz<br />

Dr. Adolf Würbel, Feldkirch<br />

n Geschäftsführer<br />

Dr. Stefan Allgäuer<br />

3


4<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Ein Überblick von IfS-Geschäftsführer<br />

Dr. Stefan Allgäuer<br />

Die Lebenswelten der Menschen werden<br />

immer komplexer und bieten vielfältige<br />

Chancen und Entwicklungsperspektiven.<br />

Wer jung, fit und gesund ist, für den<br />

scheint – fast – alles möglich. Das Tempo<br />

ist atemberaubend, die Anforderungen<br />

und der Preis für dieses Leben sind hoch.<br />

Immer mehr Menschen können oder wollen mit dieser Dynamik<br />

nicht (mehr) mithalten. Wer langsamer ist, weniger belastbar,<br />

nicht gesund oder „Job-fi t“, wer „kein Glück“ hat oder<br />

nicht über die richtigen Netzwerke verfügt, wer nicht strategisch<br />

plant und lebt oder mehr sucht als fi ndet – all diese<br />

Menschen drohen in der Spirale des „immer mehr und immer<br />

schneller“ unter zu gehen. Immer mehr Menschen sind in Gefahr,<br />

Wohlstands- und Modernisierungsverlierer zu werden.<br />

Vorbeugende und begleitende Hilfestellungen<br />

In all ihrer Breite und Differenziertheit setzen die psychosozialen<br />

Dienstleistungen des Institut für Sozialdienste hier<br />

(neben vielen anderen Leistungen der Gesundheits- und Sozialsysteme)<br />

an und versuchen, diesen Risiken vorbeugende<br />

und begleitende Hilfen entgegen zu setzen. Ziel ist es immer,<br />

Menschen zu befähigen, in dieser Welt wieder selbständig<br />

oder so selbständig wie möglich zu leben.<br />

Oft sind es Übergänge im Leben, die zu solchen Krisen führen<br />

(z.B. die Pubertät, die Pensionierung, eine vorübergehende<br />

Arbeitslosigkeit, familiäre Veränderungen, das Ende<br />

von Beziehungen, traumatische Erfahrungen und Schick-<br />

IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

salsschläge u.v.m.). Die kompetente Begleitung in solchen<br />

Übergangssituationen ist eine höchst sinnvolle Investition in<br />

die Wiederherstellung von psychischer und physischer Gesundheit<br />

und damit in die Fähigkeit, das eigene Leben in die<br />

Hand zu nehmen.<br />

Häufi g sind es auch Folgen von Dauerbelastungen, von ungelösten<br />

Konfl ikten, von Fehlverhalten oder von fehlenden<br />

Chancen, die dazu führen, dass Menschen ausgebrannt,<br />

krank, überschuldet, überfordert usw. sind. Psychologische,<br />

psychotherapeutische und soziale Beratungen und Behandlungen<br />

können dabei unterstützen, die Ursachen dieser Entwicklungen<br />

aufzuarbeiten und sich neu zu orientieren.<br />

In anderen Tätigkeitsfeldern unserer Arbeit geht es darum,<br />

Opfer von Gewalt, Missbrauch und Verwahrlosung bzw.<br />

Schwächere und Menschen „am Rande“ zu schützen und ihnen<br />

jenen Raum zu geben, in dem Leben, Reifung und Entwicklung<br />

möglich ist.<br />

Andere Menschen in speziellen Lebenssituationen brauchen<br />

zur Unterstützung eines – relativ – eigenständigen Lebens<br />

langfristig Begleitung. Beispielsweise Menschen mit Behinderungen<br />

können in vielen Fällen ein hohes Maß an eigenständigem<br />

Leben entwickeln und beibehalten, wenn sie<br />

durch SachwalterInnen, durch soziale und berufl iche Integrationshilfen<br />

jenes Umfeld aufbauen und aufrechterhalten<br />

können, das sie ergänzend stützt.<br />

Jeder Mensch ist anders, jede Lebenssituation ebenso. Deshalb<br />

ist es – entsprechend unserer eigenen Zielsetzung „Wir<br />

helfen weiter“ – immer unsere erste Aufgabe, genau abzuklären,<br />

welche Hilfestellung notwendig und zielführend ist.<br />

Dies geschieht insbesondere in den Bereitschaftsdiensten


IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

der IfS-Beratungsstellen in Bregenz, Dornbirn, Feldkirch und<br />

Bludenz. Dort sind an den Öffnungszeiten von Montag bis<br />

Freitag jeweils Fachleute kurzfristig erreichbar. Diese bieten<br />

– telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch – Informationen,<br />

leisten Abklärung und – falls erforderlich – Krisenintervention.<br />

Im vorliegenden <strong>Jahresbericht</strong> werden – zusammengefasst –<br />

die KlientInnenzahlen pro Beratungsbereich sowie die Budgets<br />

aufgelistet. Natürlich gibt es für jeden unserer Aufgabenbereiche<br />

differenzierte Auswertungen, die wir bei Interesse<br />

gerne zur Verfügung stellen.<br />

Entwicklungen und Neuerungen <strong>2007</strong><br />

IfS-Delogierungsprävention<br />

Im Dezember <strong>2007</strong> fand das erfolgreiche Projekt „IfS-Delogierungsprävention“,<br />

ein Koordinationsmodell, das u.a. in<br />

enger Zusammenarbeit mit der Caritas Wohnungslosenhilfe<br />

und dem DOWAS umgesetzt wurde, nach zweijähriger<br />

Projektzeit seinen Abschluss. Im Rahmen dieses Koordinationsmodells<br />

wurde versucht, die unterschiedlichen Systeme<br />

zum Thema Wohnungserhalt zu vernetzen. Es wurde darauf<br />

abgezielt, Delogierungen nicht nur kurzfristig zu verhindern,<br />

sondern den Wohnraum für gefährdete Haushalte langfristig<br />

und nachhaltig zu sichern. Die IfS-Delogierungsprävention<br />

wird nach dieser Projektphase als fix bestehendes Angebot<br />

für Menschen in Wohnungskrisen weitergeführt.<br />

Integrationsberatung für MigrantInnen<br />

In den vergangenen Jahren entwickelte sich die Integrationsberatung<br />

für Menschen mit migrantischem Hintergrund zu einem<br />

wichtigen Bereich der IfS-Beratungsstellen. Die Sprachkompetenzen<br />

der MitarbeiterInnen – die muttersprachliche<br />

Beratung wird beispielsweise an der Beratungsstelle Feldkirch<br />

in Türkisch, Spanisch, Brasilianisch und Englisch angeboten<br />

– ist bekannt. Es zeigte sich, dass die besondere Situation<br />

der MigrantInnen spezielle Beratungsschwerpunkte mit<br />

sich bringt. Existenzsicherung, Fragen zum Aufenthalts- und<br />

Beschäftigungsrecht sowie Trennungs- und Scheidungsprobleme<br />

stehen im Vordergrund.<br />

10 Jahre Hauptschulabschlusskurs<br />

<strong>2007</strong> beging das bewährte Projekt „Hauptschulabschlusskurs“<br />

sein 10jähriges Jubiläum. Dieses Projekt der IfS-<br />

Jugendberatungsstelle Mühletor, das in Kooperation mit der<br />

Volkshochschule Götzis durchgeführt wird, bietet Jugendlichen<br />

und Erwachsenen die Möglichkeit, den Hauptschulabschluss<br />

nachzuholen. Mehr als 100 Personen konnten in<br />

den vergangenen Jahren den Kurs erfolgreich absolvieren.<br />

10 Jahre Gewaltschutzgesetz<br />

Die IfS-Interventionsstelle konnte ihr Beratungsangebot<br />

durch eine Budgetaufstockung des Bundes ausweiten. Seit<br />

vergangenem Jahr steht pro Bezirk mindestens eine Beraterin<br />

zu Verfügung. Zudem wurde auf die Probleme der<br />

KlientInnenzahlen<br />

sprachlichen Barrieren von Personen mit migrantischem<br />

Hintergrund reagiert, indem eine türkischsprachige Beraterin<br />

muttersprachliche Beratung anbietet.<br />

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Gewaltschutzgesetzes<br />

lud die IfS-Interventionsstelle zu einer Veranstaltung.<br />

Das Inkrafttreten des Gewaltschutzgesetzes im Mai<br />

1997 hatte einen wesentlichen Fortschritt im Kampf gegen<br />

Gewalt in der Familie bedeutet. Zehn Jahre später kann man<br />

auf eine gelungene Zusammenarbeit zwischen Opferschutzeinrichtungen,<br />

Exekutive und Gerichten zurückblicken: Gemeinsames<br />

HANDELN gegen Gewalt in der Familie.<br />

Neues Sachwalterrecht<br />

Mit 1. Juli <strong>2007</strong> trat das neue Sachwalterrecht in Kraft. Mit<br />

einer neuen Vorsorgevollmacht und der sogenannten Sachwalterverfügung<br />

soll die Selbstbestimmung von Menschen<br />

mit Behinderungen gestärkt werden. Die Vorsorgevollmacht<br />

ermöglicht es Betroffenen, selbst zu bestimmen, wer vertretungsweise<br />

Entscheidungen fällen darf, falls die Betroffen<br />

dazu selbst nicht mehr in der Lage sind. Auch den Familien<br />

der Betroffenen werden nun durch die Angehörigenvertretung<br />

mehr Rechte eingeräumt: Sie sollen den/die Betroffene/n<br />

in verschiedenen Bereichen rechtswirksam vertreten können.<br />

Den hauptamtlichen SachwalterInnen kommt in diesen<br />

Themenbereichen verstärkt die Aufgabe der Information und<br />

Beratung – insbesondere der Angehörigen – zu.<br />

Regionale Ausweitung der Schuldenberatung<br />

Die IfS-Schuldenberatung reagierte auf den großen Andrang<br />

von Ratsuchenden und baute ihr Serviceangebot in Bludenz<br />

aus. Nunmehr ist ein Mitarbeiter der Schuldenberatung während<br />

der ganzen Woche an der IfS-Beratungsstelle Bludenz<br />

erreichbar. Termine können telefonisch, schriftlich oder per E-<br />

Mail vereinbart werden. Im Rahmen des Bludenzer Sprechtages<br />

kann man sich jeden Donnerstag von 9.00 bis 11.00<br />

Uhr ohne Anmeldung an den Schuldenberater wenden.<br />

Auszeichnung für Vorarlberger Finanzführerschein<br />

Mit der „SozialMarie“ wurde das österreichweit einzigartige<br />

Projekt „Fit fürs Geld – Vorarlberger Finanzführerschein“ von<br />

der Unruhe Privatstiftung in Wien als eines von 12 besonders<br />

innovativen und bewährten Projekten ausgezeichnet. Zudem<br />

konnte <strong>2007</strong> – nach dem ersten erfolgreichen Jahr – bereits<br />

der 1000ste Finanzführerschein überreicht werden. Auch die<br />

offizielle staatliche Anerkennung der IfS-Schuldenberatung<br />

durch den Bund war ein wichtiger Meilenstein.<br />

5


6<br />

IfS-Besuchstreff in Dornbirn<br />

<strong>2007</strong> wurde von der IfS-Familienarbeit ein Besuchstreff in<br />

Dornbirn eröffnet. Dort können Kinder und geschiedene oder<br />

getrennt lebende Elternteile an einem neutralen Ort mit professioneller<br />

Hilfe wieder Kontakt zueinander aufbauen, um<br />

diesen nach einer gewissen Zeit eigenverantwortlich pflegen<br />

zu können. Weitere IfS-Besuchstreffs gibt es seit 2005 in<br />

Feldkirch und Bludenz.<br />

Bundespräsident zu Besuch beim IfS<br />

Der Sommer <strong>2007</strong> zeichnete sich durch eine Woche mit<br />

„Hohem Besuch“ aus. Neben Bundespräsident Dr. Heinz Fischer<br />

waren Justizministerin Dr. Maria Berger, Nationalratspräsidentin<br />

Mag. Barbara Prammer sowie der Kultus- und<br />

Jugendminister von Baden-Württemberg Helmut Rau zu Besuch<br />

beim IfS und diskutierten mit den Fachleuten des IfS<br />

relevante Themen und aktuelle Probleme aus ihren jeweiligen<br />

Ressorts.<br />

Starke Männer brauchen keine Gewalt<br />

So lautete der Titel einer Kampagne, in der sich das IfS und<br />

die AK Vorarlberg sichtbar gegen gewalttätiges Handeln<br />

aussprachen. In unserer Arbeit stellen wir immer wieder fest,<br />

dass Gewalt in allen sozialen Schichten, in allen Nationalitäten<br />

und Religionen, allen Familienverhältnissen und in<br />

jedem Alter vorkommt. Gewalt tritt unabhängig vom Einkommen,<br />

Bildungsstand und vom gesellschaftlichen Status auf.<br />

Das typische Opfer gibt es ebenso wenig wie den typischen<br />

Täter. Im Rahmen der Kampagne zeigten prominente Vorarlberger<br />

der Gewalt die rote Karte. Zudem war eine Wanderausstellung<br />

des Vorarlberger Fotokünstlers Nikolaus Walter<br />

zu sehen.<br />

EU-Projekt Improve<br />

Das österreichweite Projekt IMPROVE fand mit einer österreichweiten<br />

Tagung im Parlament in Wien seinen Abschluss.<br />

Im Rahmen dieses Projektes engagierte sich das IfS (gemeinsam<br />

mit dem Land Vorarlberg, der Vlbg. Lebenshilfe,<br />

der Caritas Vlbg. sowie weiteren Institutionen aus Wien) für<br />

die Erarbeitung jener Grundlagen, die es uns in Vorarlberg<br />

möglich machen sollen, den hohen Qualitätsstandard im sozialen<br />

Bereich und den Stellenwert der Sozialarbeit in der<br />

österreichischen Gesellschaft zu erhalten. IMPROVE hatte<br />

es sich zum Ziel gesetzt, den sozialen Sektor auf die immer<br />

stärkere Relevanz des EU-Wettbewerbsrechtes im Gesundheits-<br />

und Sozialbereich vorzubereiten.<br />

45 Jahre Institut für Sozialdienste<br />

Im vergangenen Jahr beging das IfS das Jubiläum seines<br />

45jährigen Bestehens. Aus diesem Anlass wurde von Prof.<br />

Dr. Wanner die bewegte Geschichte des IfS auf dem Hintergrund<br />

der sozialen und gesellschaftlichen Entwicklung des<br />

Landes Vorarlberg aufgearbeitet und in einer Broschüre in<br />

Kooperation mit der Rheticus-Gesellschaft herausgegeben.<br />

Entwicklungen im Bereich IfS-Assistenz<br />

Die verschiedenen Dienstleistungen des IfS für Menschen<br />

mit Behinderungen waren in den vergangenen Jahren in teilweise<br />

unterschiedlichen Organisationseinheiten strukturiert<br />

(IfS-Okay GmbH, IfS-Dialog, IfS-Fundament usw.). Im Jahr<br />

<strong>2007</strong> wurde ein interner Organisationsentwicklungsprozess<br />

mit dem Ziel eingeleitet, alle Angebote für Menschen mit Behinderungen<br />

zu dem Fachbereich IfS-Assistenz zusammen<br />

zu legen.<br />

Diese neue Struktur fand mit 1. Jänner 2008 ihre Umsetzung.<br />

Zu diesem Zeitpunkt wurde auch die IfS-Okay GmbH<br />

ruhend gestellt.<br />

Mit dieser kompakten neuen Struktur erwarten wir uns, anstehende<br />

neue Aufgaben und Herausforderungen, insbesondere<br />

aber auch absehbare Veränderungen im Bereich der<br />

beruflichen Integration für Menschen mit Behinderungen<br />

besser bewältigen können.<br />

Ausblick 2008<br />

Verstärkte Vernetzung im Bereich IfS-„Kinderschutz“<br />

Der Bereich „Gewalt in der Familie“ stellt die IfS-Beraterinnen<br />

und Berater immer wieder vor neue Anforderungen. Deshalb<br />

wird im kommenden Jahr an der IfS-Beratungsstelle Bregenz<br />

die Arbeit im Bereich des „Kinderschutzes“ weiter ausgebaut<br />

sowie eine verstärkte Vernetzung mit anderen Fachbereichen,<br />

die sich mit Gewalt auseinandersetzen, forciert.<br />

Ausweitung der IfS-Familienberatung<br />

bei Trennung / Scheidung<br />

IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Aufgrund der großen Nachfrage bezüglich des Beratungsschwerpunktes<br />

„Familienberatung bei Trennung / Scheidung“<br />

an der IfS-Beratungsstelle Feldkirch wird dieses Angebot zukünftig<br />

auf weitere Regionen Vorarlbergs ausgeweitet. Das<br />

Angebot richtet sich insbesondere an Familien, in denen Kinder<br />

von der Trennung der Eltern mit betroffen sind. Eltern sollen<br />

darin unterstützt werden, trotz Scheidungskrise die Kinder<br />

im Mittelpunkt der gemeinsamen Verantwortung zu sehen.


IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

IfS-FrauennotWohnung: Stärkung der<br />

Mutter-Kind-Beziehung und Online-Beratung für von<br />

Gewalt betroffene Frauen<br />

Aufbauend auf dem Grundsatz „Mütter zu stärken, heißt Kinder<br />

zu schützen!“ intensiviert die IfS-FrauennotWohnung die<br />

Gruppenarbeit im Mutter-Kind-Bereich. Ziele dieser Gruppenarbeit<br />

sind die Stärkung der Mutter-Kind-Beziehung, das<br />

Einführen von Fixpunkten in der Woche zur Bildung einer<br />

Struktur, das Lernen am Modell (Umgang mit dem Kind, gemeinsame<br />

Beschäftigung etc.) und das Schaffen von Platz<br />

für das Familiensystem.<br />

Auch die erfolgreiche IfS-Internetberatung (www.ifs-beratung.vol.at)<br />

wird gerade für diese Zielgruppe stark forciert.<br />

IfS-Interventionsstelle: Neue Öffnungszeiten<br />

Mit März 2008 werden die Öffnungszeiten der IfS-Interventionsstelle<br />

erweitert. Die Mitarbeiterinnen sind nun Montag bis<br />

Freitag von 8.00 bis 13.00 Uhr sowie Montag und Donnerstag<br />

von 13.00 bis 16.00 Uhr erreichbar.<br />

Auf thematischer Ebene soll das Beratungsangebot für Migrantinnen<br />

verstärkt und eine Intensivierung des Begleitungsprozesses<br />

für Frauen nach langjährigen Gewaltbeziehungen<br />

erlangt werden. Zudem gilt es, auf die Problematik „Gewalt<br />

gegen alte Menschen“ sowie „Kinder und Jugendliche als<br />

Mitbetroffene von häuslicher Gewalt“ aufmerksam zu machen.<br />

Eine Kooperation mit der Täterarbeit wird angestrebt,<br />

indem die Entwicklung bzw. Erweiterung einer Kooperationsbasis<br />

vorangetrieben wird.<br />

Kindergerechte Lebensräume<br />

Das IfS wurde vom Land Vorarlberg (Kinder in die Mitte und<br />

Familienreferat) damit beauftragt, ein Angebot zu entwickeln,<br />

das die Anliegen von Kindern und Familien in Planungs- und<br />

Bauprozessen stärker in den Vordergrund stellt. Ziel ist es,<br />

Aktivitäten zu stärken, die kindergerechte Lebens- und Siedlungsräume<br />

schaffen.<br />

Dornbirn: zweiter Standort für die IfS-Sachwalterschaft<br />

Die IfS-Sachwalterschaft sowie die IfS-Bewohnervertretung<br />

beziehen im Frühjahr 2008 die neue gemeinsame Geschäftsstelle<br />

in Dornbirn, Poststraße 2/4. Die Sachwalterschaft ist<br />

zudem nach wie vor am Feldkircher Standort Johannitergasse<br />

6 zu finden.<br />

IfS-Homepage neu<br />

Die IfS-Homepage (www.ifs.at) ist ein wichtiges „Tor“ zu Information<br />

und Orientierung für Menschen, die Hilfe suchen.<br />

Um die Benutzerfreundlichkeit weiter zu erhöhen, wurde diese<br />

einem Re-Design unterworfen und ist ab sofort im neuen<br />

Erscheinungsbild abrufbar.<br />

Sozialpolitische Themen im<br />

öffentlichen Diskurs<br />

Soziale und sozialpolitische Themen sind in den vergangenen<br />

Monaten in der öffentlichen und politischen Diskussion<br />

sehr präsent (Pflege, Kinderschutz, Armut und Grundsicherung<br />

usw.). Ich finde es wichtig, diese Diskussion offen und<br />

differenziert zu führen. Eine moderne Gesellschaft an einem<br />

attraktiven wirtschaftlichen Standort muss sich auch zur Solidarität<br />

für die Schwächeren bekennen. Das ist wirtschaftlich<br />

sinnvoll und im Sinne eines Gemeinwesens vernünftig<br />

und fair. Allerdings dürfen und müssen die Dienstleistungen<br />

im Sozial- und Gesundheitsbereich von Zeit zu Zeit wieder<br />

hinterfragt und gegebenenfalls neu definiert werden – alle<br />

Beteiligten haben ein Recht darauf, dass es qualitativ gute,<br />

effizient organisierte und wirksame Angebote sind.<br />

Ich möchte mich bei all jenen bedanken, die es möglich machen,<br />

dass wir tagtäglich unsere Arbeit umsetzen können:<br />

• bei der Vorarlberger Landesregierung, die immer wieder zu<br />

ihrem Anspruch nach einem wirtschaftlich starken Vorarlberg<br />

mit einem „sozialen Gesicht“ steht.<br />

• dem Land Vorarlberg und den Vorarlberger Gemeinden, die<br />

im „Sozialfonds“ die Finanzierung für diese Leistungen sicher<br />

stellen.<br />

• bei allen zuständigen Bundesministerien, dem AMS und<br />

dem Bundessozialamt für deren Unterstützung.<br />

Einen besonderen Dank an alle unsere (hauptamtlichen, neben-<br />

und ehrenamtlichen) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sowie die Vereinsfunktionäre im IfS – sie sind verantwortlich<br />

für all das, was jeden Tag an Wirkungen bei den Menschen<br />

spürbar wird, die bei uns Hilfe und Unterstützung suchen. Ihr<br />

fachliches und persönliches Engagement bewirkt das, was<br />

wir als Mehrwert aus unserer Arbeit unserem Land und den<br />

Menschen zurückgeben können. ●<br />

Dr. Stefan Allgäuer<br />

IfS-Geschäftsführer<br />

allgaeuer.stefan@ifs.at<br />

7


8<br />

Zahlen und Fakten<br />

Das Jahr <strong>2007</strong> in Wort und Zahl<br />

Anzahl der KlientInnen im Jahr <strong>2007</strong><br />

in den verschiedenen Bereichen<br />

Erwachsenenberatung<br />

IfS-Schuldenberatung<br />

Familienberatung<br />

Psychotherapie<br />

Erziehungsberatung<br />

IfS-Familienarbeit<br />

IfS-Dialog<br />

IfS-Bewohnervertretung<br />

IfS-Okay-<br />

Für Menschen mit Behinderungen*<br />

IfS-Patientenanwaltschaft<br />

Jugend-Streetwork<br />

IfS-Jugendberatung<br />

IfS-Sachwalterschaft<br />

IfS-Menschengerechtes Bauen<br />

IfS-Interventionsstelle<br />

Ehe-/Paarberatung<br />

Heilpädagogische Sprechtage<br />

IfS-Internetberatung<br />

IfS-Sozialpädagogik<br />

IfS-Lehrlingscoaching<br />

IfS-Fundament<br />

IfS-FrauennotWohnung<br />

IfS-Krisenwohnungen<br />

Klartext-Gewaltberatung<br />

Hauptschulprojekt<br />

Gesamt <strong>2007</strong><br />

Vergleich 2006<br />

Quelle: IfS-Statistik * neue Berechnungsart<br />

7114<br />

4150<br />

2948<br />

2140<br />

1932<br />

1680<br />

1344<br />

1232<br />

1005<br />

975<br />

929<br />

826<br />

715<br />

664<br />

513<br />

501<br />

481<br />

417<br />

200<br />

134<br />

134<br />

127<br />

127<br />

126<br />

126<br />

74<br />

74<br />

63<br />

63<br />

27<br />

30.317 Personen<br />

30.338 Personen<br />

IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Wir helfen WEITER.


IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

IfS-Beratungsstelle Bludenz<br />

An der IfS-Beratungsstelle Bludenz erhielten<br />

im Jahr <strong>2007</strong> insgesamt 1.665<br />

Menschen in Not und Krisen kompetente<br />

Unterstützung. Es wurden 1.401<br />

Neuanmeldungen verzeichnet und<br />

1.341 Beratungen abgeschlossen. Zudem<br />

feierte die IfS-Beratungsstelle Bludenz<br />

im vergangenen Jahr das Jubiläum<br />

ihres 30jährigen Bestehens.<br />

IfS-Beratungsstelle Bregenz<br />

Im vergangenen Jahr wandten sich insgesamt<br />

3.484 Menschen Hilfe suchend<br />

an die IfS-Beratungsstelle Bregenz.<br />

Rund zwei Drittel der KlientInnen waren<br />

weiblich, ein Drittel männlich. Die<br />

Durchschnittsberatungszeit lag bei 5<br />

Stunden. Neben 2.687 Neuanmeldungen<br />

konnten 2.203 Fallabschlüsse verzeichnet<br />

werden.<br />

IfS-Beratungsstelle Bregenzerwald<br />

115<br />

58<br />

43<br />

139<br />

18 13 7<br />

37<br />

Beanspruchung der Beratungsbereiche an der<br />

IfS-Beratungsstelle Bregenzerwald<br />

411<br />

Erwachsenenberatung<br />

Familienberatung<br />

Erziehungsberatung<br />

Heilpädagogischer Sprechtag<br />

Eheberatung<br />

Psychotherapie<br />

MigrantInnenberatung<br />

Psych. Beratung im Kindergarten<br />

Prozessbegleitung<br />

<strong>2007</strong> begleitete die IfS-Beratungsstelle<br />

Bregenzerwald in Egg 841 Personen.<br />

Frauen, Männer, Kinder und Familien<br />

fanden in den Bereichen Erwachsenen-,<br />

Ehe-, Erziehungs-, Familien- und MigrantInnenberatung,<br />

Psychotherapie,<br />

Psychologische Beratung im Kindergarten,<br />

Heilpädagogischer Sprechtag<br />

sowie Prozessbegleitung Hilfe und Unterstützung.<br />

Das Durchschnittsalter der<br />

erwachsenen KlientInnen lag zwischen<br />

25 und 45 Jahren, die durchschnittliche<br />

Beratungsdauer bei 7,3 Stunden. Es<br />

wurden 425 Neuzugänge sowie 363<br />

Abschlüsse registriert.<br />

IfS-Beratungsstelle Dornbirn<br />

Die IfS-Beratungsstelle Dornbirn wurde<br />

im vergangenen Jahr von 2.119 Hilfe<br />

suchenden Personen kontaktiert, wobei<br />

deutlich mehr Frauen (73%) als Männer<br />

(27%) den Weg in die Beratung fanden.<br />

Neben 1.778 Erwachsenen wurden 341<br />

Kinder und Jugendliche beraten und<br />

unterstützt. Neben insgesamt 1.602<br />

Neuzugängen konnten 1.464 Fallabschlüsse<br />

verzeichnet werden.<br />

IfS-Beratungsstelle Feldkirch<br />

<strong>2007</strong> unterstützten und begleiteten die<br />

MitarbeiterInnen der IfS-Beratungsstelle<br />

Feldkirch 2.824 Menschen. Zwei<br />

Drittel der insgesamt 2.352 registrierten<br />

Neuanmeldungen entfi elen auf den<br />

Fachbereich „Sozialarbeit“, 16% der<br />

Neuzugänge auf den Bereich „Erziehungsberatung“<br />

und 18% auf den Bereich<br />

„Psychotherapie“ bzw. „Psychologische<br />

Beratung“. In der Sozialarbeit<br />

wurden KlietInnen durchschnittlich 4,9<br />

Stunden, in der Erziehungsberatung<br />

9,9 Stunden und in der Psychotherapie<br />

10,3 Stunden beraten. Rund 15%<br />

der Hilfesuchenden waren Menschen<br />

mit migrantischem Hintergrund, wobei<br />

vor allem Personen mit türkischer<br />

Muttersprache und Personen aus dem<br />

lateinamerikanischen Raum die IfS-Beratungsstelle<br />

Feldkirch kontaktierten.<br />

417<br />

375<br />

1560<br />

Sozialarbeit<br />

Psychotherapie/<br />

Psychologische Beratung<br />

Erziehungsberatung<br />

Verteilung der 2.352 Neuanmeldungen an der<br />

IfS-Beratungsstelle Feldkirch<br />

IfS-Beratungsstelle Hohenems<br />

Im vergangenen Jahr erhielten an der<br />

IfS-Beratungsstelle Hohenems insgesamt<br />

671 Menschen kompetente Unterstützung.<br />

Der Großteil der KlientInnen<br />

IfS-Beratungsstelle Bludenz<br />

9<br />

verteilte sich dabei auf die Fachbereiche<br />

„Erwachsenenberatung“ (40%)<br />

und „Psychotherapie (27%). Die durchschnittliche<br />

Beratungsdauer lag bei 7,3<br />

Stunden. In der Erwachsenenberatung<br />

sowie der Psychotherapie für Erwachsene<br />

wurden deutlich mehr Frauen als<br />

Männer unterstützt. Etwas ausgeglichener<br />

zeigte sich das Verhältnis im Kinder-<br />

und Jugendbereich, hier wurden 60%<br />

weibliche und 40% männliche Personen<br />

beraten. Der Anteil der Hilfesuchenden<br />

mit migrantischem Hintergrund lag bei<br />

7,6%. Neben 445 Neuzugängen wurden<br />

328 Fallabschlüsse verzeichnet.<br />

IfS-Jugendberatungsstelle Mühletor<br />

und Streetwork<br />

An der IfS-Jugendberatungsstelle Mühletor<br />

wurden <strong>2007</strong> im beraterisch-therapeutischen<br />

Kontext – unter Einbezug<br />

familiärer und schulischer Systeme<br />

– insgesamt 826 Personen unterstützt<br />

und begleitet.<br />

Im Bereich Streetwork wurden insgesamt<br />

929 Erstkontakte registriert, wobei<br />

377 auf die Außenstelle Bludenz,<br />

256 auf die Stelle Feldkirch und 296 auf<br />

die Außenstelle Bregenz entfallen. Das<br />

Alter der kontaktierten Jugendlichen<br />

lag zwischen 14 und 27 Jahren. Häufi<br />

g arbeiteten die StreetworkerInnen mit<br />

Jugendlichen mit Migrationshintergrund<br />

zusammen.<br />

Mit Hilfe des Projektes „Hauptschulabschlusskurs“,<br />

das die IfS-Jugendberatungsstelle<br />

Mühletor in Kooperation mit<br />

der Volkshochschule Götzis durchführt,<br />

konnten im vergangenen Jahr 22 Personen<br />

ihren Hauptschulabschluss erfolgreich<br />

nachholen.


10<br />

IfS-Sozialpädagogische<br />

Wohn gemeinschaften<br />

In den sozialpädagogischen Wohngemeinschaften<br />

des IfS wurden im<br />

vergangenen Jahr insgesamt 37 Jugendliche<br />

aufgenommen sowie 37<br />

Fälle abgeschlossen. Auffallend dabei<br />

ist, dass zwei Drittel der Zuweisungen<br />

sogenannte Krisenaufnahmen waren,<br />

also Lebenssituationen mit sofortigem<br />

Handlungsbedarf vorlagen. Die Jugendlichen<br />

in den Wohngemeinschaften<br />

wurden durchschnittlich ein halbes<br />

Jahr lang betreut, wobei die verstärkte<br />

Nachfrage nach Krisenunterbringungen<br />

die durchschnittliche Betreuungszeit<br />

minimiert.<br />

In der IfS-Wohngemeinschaft Unterland<br />

lebten <strong>2007</strong> insgesamt 27 Jugendliche.<br />

Neben 18 Neuaufnahmen wurden 18<br />

Abschlüsse verzeichnet. Zwei Drittel<br />

der neuaufgenommenen Jugendlichen<br />

waren weiblich, ein Drittel männlich.<br />

Der Großteil der Mädchen und Jungen<br />

war zwischen 14 und 19 Jahre alt, 3 Jugendliche<br />

fi elen in die Altersgruppe der<br />

10- bis 14jährigen.<br />

In der IfS-Wohngemeinschaft Oberland<br />

wohnten insgesamt 28 Jugendliche. Es<br />

wurden 8 Jungen und 11 Mädchen neu<br />

aufgenommen, 19 Fälle konnten abgeschlossen<br />

werden. Das Durchschnittsalter<br />

der Jugendlichen lag zwischen 14<br />

und 19 Jahren, lediglich 2 Jugendliche<br />

waren zwischen 10 und 14 Jahre alt.<br />

IfS-AbW – Ambulant betreutes<br />

Wohnen<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> kümmerten sich die MitarbeiterInnen<br />

des IfS-AbW um insgesamt<br />

41 Jugendliche. Neben 21 Neuaufnahmen<br />

– 6 Jungen und 15 Mädchen –<br />

wurden 19 Fallabschlüsse registriert.<br />

Das Alter der betreuten Jugendlichen<br />

lag zwischen 14 und 19 Jahren.<br />

IfS-JIP – Jugendintensivprogramm<br />

Das IfS-Jugendintensivprogramm begleitete<br />

und unterstützte im vergangenen<br />

Jahr insgesamt 16 Jugendliche.<br />

10 junge Menschen – gleich viele Mädchen<br />

wie Jungen – wurden neu in das<br />

Programm aufgenommen, 12 Fälle<br />

konnten abgeschlossen werden. Das<br />

Durchschnittsalter lag zwischen 14 und<br />

19 Jahren. Lediglich eine Person war<br />

jünger als 14 Jahre.<br />

IfS-NASA – Nachgehende<br />

sozialpädagogische Arbeit<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> erhielten insgesamt 81<br />

Jugendliche durch die MitarbeiterInnen<br />

der IfS-NASA Hilfe und Unterstützung.<br />

Neben 39 Neuaufnahmen (20 Mädchen<br />

und 19 Jungen) konnten 41 Fallabschlüsse<br />

registriert werden. Rund 90%<br />

der betreuten Jugendlichen entfallen<br />

auf die Altersgruppe der 14- bis 19jährigen,<br />

10% waren jünger als 14 Jahre.<br />

IfS-Lehrlingscoaching<br />

Im vergangenen Jahr unterstützten die<br />

MitarbeiterInnen des IfS-Lehrlingscoaching<br />

insgesamt 134 junge Menschen,<br />

die kurz vor einem Lehrabbruch standen<br />

oder ihre Lehre vor kurzem abgebrochen<br />

hatten. 59% der Hilfe suchen-<br />

IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

den Jugendlichen waren männlich, 41%<br />

weiblich. Neben der Unterstützung am<br />

Arbeitsplatz erhielten die Jugendlichen<br />

Unterstützung im schulischen und sozialen<br />

Bereich sowie Hilfestellungen im<br />

Bereich Neuorientierung.<br />

IfS-FrauennotWohnung<br />

75 Frauen, die von Gewalt betroffen<br />

waren, suchten im Jahr <strong>2007</strong> mit ihren<br />

Kindern (insgesamt 51 Kinder) in der<br />

IfS-FrauennotWohnung Zufl ucht und<br />

Hilfe. Etwa drei Viertel der Frauen waren<br />

zwischen 21 und 40 Jahre alt. Die<br />

durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug<br />

40 Tage, wobei die Aufenthaltsdauer<br />

gesamthaft betrachtet von einem Tag<br />

bis zu einem Jahr variierte. Rund 43%<br />

der insgesamt 68 Frauen, die <strong>2007</strong> die<br />

IfS-FrauennotWohnung wieder verließen,<br />

kehrten nach ihrem Aufenthalt<br />

zum Misshandler zurück.<br />

Neben der Unterstützung der Bewohnerinnen<br />

führten die MitarbeiterInnen<br />

der IfS-FrauennotWohnung zudem<br />

424 telefonische Beratungen, Nachbetreuungen<br />

und Informationsgespräche<br />

durch.<br />

8<br />

5<br />

9<br />

2<br />

7<br />

15<br />

Situation nach dem Aufenthalt in der<br />

IfS-FrauennotWohnung<br />

29<br />

IfS-Interventionsstelle<br />

zurück zum Misshandler<br />

eigene Wohnung/Zimmer<br />

andere Institutionen<br />

zurück (ohne Misshandler)<br />

Verwandte/Bekannte<br />

k.A.<br />

am 31.12.07 noch in der FnW<br />

Die Mitarbeiterinnen der IfS-Interventionsstelle<br />

„Handeln gegen Gewalt in der<br />

Familie“ in Feldkirch begleiteten und<br />

unterstützten im vergangenen Jahr 513<br />

Menschen, von denen 92% weiblich<br />

und lediglich 8% männlich waren. Insgesamt<br />

konnten 348 Neuanmeldungen<br />

sowie 308 Fallabschlüsse verzeichnet<br />

werden. 260 Fälle wurden der Interventionsstelle<br />

nach Wegweisungen bzw.<br />

Betretungsverboten, die von der Exekutive<br />

ausgesprochen wurden, gemeldet.<br />

113 KlietInnen stellten mit Unter-<br />

103<br />

50<br />

152<br />

21 25<br />

162<br />

jünger als 19 Jahre<br />

19 – 30 Jahre<br />

31 – 40 Jahre<br />

41 – 50 Jahre<br />

51 – 60 Jahre<br />

über 60 Jahre<br />

Alter der KlientInnen der IfS-Interventionsstelle


IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

stützung der Interventionsstelle einen<br />

Antrag auf eine Einstweilige Verfügung<br />

nach § 382b EO. Zudem nahmen 100<br />

KlientInnen Prozessbegleitung in Anspruch.<br />

Die Altersstruktur der KlientInnen<br />

fächerte sich wie folgt auf: 5% waren<br />

jünger als 19 Jahre, 32% entfi elen<br />

auf die Altersgruppe der 19- bis 30jährigen,<br />

30% waren zwischen 31 und 40<br />

Jahre alt, 20% zwischen 41 und 50<br />

Jahre, 10% zwischen 51 und 60 Jahre,<br />

4% älter als 60 Jahre. In 62% der<br />

Fälle wurde das Opfer vom Ehemann<br />

bzw. Lebensgefährten bedroht, in 17%<br />

vom Ex-Ehemann bzw. Ex-Lebensgefährten.<br />

<strong>2007</strong> wurde des Weiteren das<br />

EU-Projekt „S.I.G.N.A.L. – Opferschutz<br />

und Prävention im Gesundheitswesen<br />

bei Gewalt gegen Frauen“ fortgesetzt.<br />

IfS-Gewaltberatung Klartext<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> wandten sich 63 Männer<br />

an die IfS-Gewaltberatung Klartext, um<br />

Unterstützung auf ihrem Weg aus dem<br />

Gewaltkreislauf zu erhalten. Die Männer<br />

waren zwischen 18 und 64 Jahre<br />

alt. Durchschnittlich wurden die Klienten<br />

jeweils zwischen 30 und 45 Stunden<br />

beraten.<br />

IfS-Dialog<br />

Im vergangenen Jahr unterstützte der<br />

Fachbereich IfS-Dialog insgesamt<br />

1.344 Menschen mit Behinderungen.<br />

Diese Klientinnen und Klienten verteilten<br />

sich auf die Dialog-Stellen in Dornbirn,<br />

Bludenz und dem Bregenzerwald,<br />

auf die Spagat-Stellen in Bludenz,<br />

Dornbirn, Bregenz und dem Bregenzerwald,<br />

auf die Jugendarbeitsassistenz in<br />

Bludenz, Hohenems und Bregenz, auf<br />

das Projekt „Clearing“ sowie die Bildungswerkstätte<br />

Feldkirch. Im Rahmen<br />

des Heilpädagogischen Sprechtages<br />

fanden 481 Personen Hilfe und Unterstützung.<br />

IfS-Menschengerechtes Bauen<br />

Die IfS-Beratungsstelle Menschengerechtes<br />

Bauen führte im vergangenen<br />

Jahr 664 Beratungen durch. Dabei<br />

handelte es sich sowohl um Einzelfallhilfen<br />

als auch um Projektberatungen.<br />

IfS-Krisenwohnungen<br />

Im vergangenen Jahr suchten 74 Menschen,<br />

die von Wohnungsverlust be-<br />

troffen waren, die IfS-Krisenwohnungen<br />

auf, um dort zur Ruhe zu kommen.<br />

Dabei handelte es sich um 49 Frauen,<br />

6 Männer und 19 Kinder. Die durchschnittliche<br />

Aufenthaltsdauer lag bei 88<br />

Tagen.<br />

16<br />

KlientInnen nach Bezirken/Regionen der<br />

IfS-Krisenwohnungen<br />

IfS-Delogierungsprävention<br />

Die statistischen Daten der IfS-Delogierungsprävention,<br />

ein Koordinationsmodell,<br />

das u.a. in enger Zusammenarbeit<br />

mit der Caritas Wohnungslosenhilfe und<br />

dem DOWAS umgesetzt wurde, beziehen<br />

sich auf den Projektzeitraum vom<br />

1. November 2005 bis 31. Dezember<br />

2008. In diesem Zeitraum leistete die<br />

IfS-Delogierungsprävention in 308 Fällen<br />

Hilfestellungen, wobei für 216 Haushalte<br />

eine Wohnraumsicherung gelang.<br />

In 46 Fällen wurde ein Wohnungswechsel<br />

vorgenommen, bei 12 Haushalten<br />

kam es trotz Interventionen zu einer<br />

46<br />

12<br />

10<br />

34<br />

22<br />

17<br />

9<br />

216<br />

Wohnungssicherung durch die<br />

IfS-Delogierungsprävention<br />

Bregenz<br />

Dornbirn<br />

Feldkirch<br />

Bludenz<br />

Hard<br />

Wohnungssicherung<br />

Wohnungswechsel<br />

Delogierung<br />

keine Rückmeldung<br />

11<br />

Delogierung. In 34 Fällen konnte das<br />

Ergebnis der Wohnungssicherung nicht<br />

eruiert werden. 61% der Betroffenen<br />

waren weiblich, 39% männlich. In 191<br />

Haushalten waren Kinder von der Delogierung<br />

mit betroffen.<br />

IfS-Fundament<br />

Das IfS-Fundament begleitete und unterstützte<br />

<strong>2007</strong> insgesamt 77 Männer<br />

und 50 Frauen mit geistiger Behinderung<br />

oder Minderbegabung in ihrem<br />

Wunsch, selbständig wohnen und leben<br />

zu können. Der Großteil der insgesamt<br />

127 KlientInnen war zwischen 18 und<br />

54 Jahre alt. IfS-Fundament orientiert<br />

sich an den Bedürfnissen der KlientInnen<br />

und unterstützt diese dabei, ihr<br />

Leben nach individuellen Bedürfnissen<br />

inmitten der Gesellschaft zu gestalten<br />

und eine für sie passende Wohnform zu<br />

fi nden.<br />

IfS-Okay –<br />

Für Menschen mit Behinderungen<br />

Das IfS-Okay – Für Menschen mit Behinderungen<br />

stand <strong>2007</strong> insgesamt<br />

836 Personen beratend zur Seite. 62%<br />

der KlientInnen waren männlich, 38%<br />

weiblich, wobei der Großteil zwischen<br />

25 und 54 Jahre alt war. Neben der Unterstützung<br />

im berufl ichen und sozialen<br />

Bereich bietet das IfS-Okay im Rahmen<br />

des IfS-Kreisel ein Bildungsprogramm<br />

an. Zudem wurden 169 Gutachten erstellt.<br />

Die IfS-Okay gemGmbH wurde<br />

mit 31. Dezember <strong>2007</strong> aufgelöst und<br />

in den neuen Fachbereich „IfS-Assistenz“<br />

eingegliedert.


12<br />

IfS-Sachwalterschaft<br />

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt<br />

715 Personen von der IfS-Sachwalterschaft<br />

beraten. Die IfS-Sachwalterschaft<br />

kümmerte sich um 604 KlientInnen, wobei<br />

nahezu gleich viele Männer (48%)<br />

wie Frauen (52%) betreut wurden. Neben<br />

98 Neuzugängen wurden 71 Fallabschlüsse<br />

registriert. Die Altersstruktur<br />

der KlientInnen fächerte sich wie folgt<br />

auf: 7% waren jünger als 25 Jahre, 10%<br />

entfi elen auf die Altersgruppe der 25-<br />

bis 34jährigen, 14% waren zwischen<br />

35 und 44 Jahre alt, 18% zwischen 45<br />

und 54 Jahre, 17% zwischen 55 und 64<br />

Jahre, 14% zwischen 65 und 74 Jahre<br />

sowie 20% älter als 74 Jahre.<br />

82<br />

Alter der KlientInnen der IfS-Sachwalterschaft<br />

IfS-Schuldenberatung<br />

Die IfS-Schuldenberatung unterstützte<br />

im vergangenen Jahr insgesamt 2.539<br />

KlientInnen (62% Männer, 38% Frauen)<br />

auf ihrem Weg aus den Schulden.<br />

Neben 1.078 Neuanmeldungen wurden<br />

1.063 Fallabschlüsse verzeichnet.<br />

1.350 Personen wandten sich während<br />

der Sprechtage Hilfe suchend an die<br />

MitarbeiterInnen der IfS-Schuldenberatung,<br />

261 telefonische Beratungen<br />

wurden durchgeführt. Die durchschnittliche<br />

Beratungszeit pro KlientIn betrug<br />

4,25 Stunden, die durchschnittliche<br />

Verschuldung der KlietInnen lag bei €<br />

89.289,-. Rund 60% der KlientInnen<br />

waren zwischen 26 und 45 Jahre alt.<br />

172<br />

183<br />

123<br />

102<br />

119 54<br />

134<br />

713<br />

42<br />

IfS-Bewohnervertretung<br />

58<br />

110<br />

87<br />

1164<br />

jünger als 25 Jahre<br />

25 – 34 Jahre<br />

35 – 44 Jahre<br />

45 – 54 Jahre<br />

55 – 64 Jahre<br />

65 – 74 Jahre<br />

über 74 Jahre<br />

berufstätig<br />

arbeitslos<br />

Ruhestand<br />

teilzeitbeschäftigt<br />

sonstige<br />

Haushalt<br />

berufsunfähig<br />

Arbeitssituation der KlientInnen der<br />

IfS-Schuldenberatung<br />

Die IfS-Bewohnervertretung setzte<br />

sich im Jahr <strong>2007</strong> für insgesamt 1.232<br />

Menschen, die sich in stationären Einrichtungen<br />

aufhielten, ein. Rund 70%<br />

der KlientInnen – 766 Frauen und 466<br />

Männer – waren älter als 75 Jahre.<br />

865<br />

3 54<br />

158<br />

152<br />

Alter der KlientInnen der IfS-Bewohnervertretung<br />

IfS-Patientenanwaltschaft<br />

Im vergangenen Jahr übernahm die<br />

IfS-Patientenanwaltschaft in 975 Fällen<br />

die Beratung und Vertretung von PatientInnen.<br />

Im Rahmen dieser Unterbringungsverfahren<br />

wurden zu 45% Frauen<br />

sowie zu 55% Männer unterstützt.<br />

Insgesamt fanden 2.632 Patientenkontakte<br />

statt. Es wurden 245 Beratungsgespräche<br />

mit nicht untergebrachten<br />

Personen geführt. Zu den weiteren<br />

Tätigkeiten der Patientenanwaltschaft<br />

zählen Erstanhörungen (668), Tagsatzungen<br />

(338), Angehörigengespräche<br />

(65), Vertretungs-/Vermittlungsgespräche<br />

(37), Vertretungs-/Vermittlungsgespräche<br />

bez. Behandlung (38), Vertretungs-/Vermittlungsgespräche<br />

bez.<br />

Freiheitsbeschränkungen (60).<br />

163<br />

109<br />

18<br />

376<br />

309<br />

IfS-Familienarbeit<br />

Die IfS-Familienarbeit kümmerte sich<br />

im vergangenen Jahr um zahlreiche<br />

Kinder und deren Eltern. Insgesamt<br />

wurden 1680 Personen beraten und<br />

begleitet. Neben 650 verzeichneten<br />

Neuzugängen konnte die Arbeit in rund<br />

700 Fällen abgeschlossen werden. Die<br />

durchschnittliche Betreuungszeit lag bei<br />

15 Monaten pro Familie. Auch der Förderkreis<br />

„Netz für Kinder“ unterstützte<br />

im Jahr <strong>2007</strong> viele Kinder.<br />

IfS-Sozialer Nahraum<br />

bis 17 Jahre<br />

18 – 34 Jahre<br />

35 – 64 Jahre<br />

65 – 74 Jahre<br />

über 74 Jahre<br />

bis 4 Tage<br />

bis 18 Tage<br />

bis 1 Monat<br />

bis 2 Monate<br />

bis 1 Jahr<br />

Unterbringungsdauer der KlientInnen der<br />

IfS-Patientenanwaltschaft<br />

Die IfS-Fachgruppe „Sozialer Nahraum“<br />

engagierte sich im vergangenen<br />

Jahr in der Gemeinwesenarbeit in<br />

den Kommunen Feldkirch, Rankweil<br />

und Kleinwalsertal. Im Rahmen der<br />

IfS-Gemeinwesenarbeit im Netzwerk<br />

der Stadt Feldkirch wurden die Kin-<br />

IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

derstadt „Klein Feldkirch“ durchgeführt<br />

sowie rund 1.000 Stunden Betreuung<br />

von mehrheitlich über 65jährigen Menschen<br />

geleistet. „Mitanand“ – Stelle für<br />

Gemeinwesenarbeit Rankweil leistete<br />

rund 540 Stunden an Sozialen Dienstleistungen<br />

sowie rund 370 Stunden<br />

an Einzelfallarbeit. In der Projektarbeit<br />

gründete Mitanand u.a. in Brederis ein<br />

Siedlungskomitee aus BewohnerInnen<br />

der Siedlung. Die IfS-Sozialarbeit im<br />

Kleinwalsertal leistete insgesamt 1.334<br />

Stunden Sozialarbeit, wobei 1.090<br />

Stunden auf die Einzelfallhilfe und 244<br />

Stunden auf die Gemeinwesenarbeit<br />

entfallen. Im Kleinwalsertal wurden<br />

im vergangenen Jahr 78 Erstkontakte<br />

registriert, die sich auf die Problembereiche<br />

Erziehung, Familie und Partnerschaft,<br />

Finanzielles, Krisen, psychische<br />

Erkrankungen etc. verteilen.<br />

Das dieser Fachgruppe zugehörige<br />

PRO-Team begleitete in der 6. Phase<br />

des Projektes „Familiengerechte Gemeinde“<br />

insgesamt 10 Gemeinden.<br />

PRO beteiligte sich an der Konkretisierung<br />

des Dornbirner Projektes „Mitanand<br />

luoga, reda, losa im Kindergarten“,<br />

in dessen Rahmen Kindergärten zu Familientreffpunkten<br />

werden sollen. Zudem<br />

begleitete PRO die Gemeinde Sulz<br />

bei der Erstellung eines Leitbildes und<br />

beteiligte sich an der Organisation der<br />

Tagung „Erfolgreiche Integrationspolitik<br />

in Gemeinden“ sowie der 6. Rheintaler<br />

Alterstagung.<br />

Im Rahmen der Siedlungsarbeit wurde<br />

Einzugsbegleitung in den Siedlungen<br />

Rheinstraße Süd (Bregenz), Weppach<br />

(Dornbirn), Erlosen (Dornbirn) und in<br />

Hohenems geleistet. Zentrale Aufgabe<br />

dieser Arbeit ist es, gemeinsam<br />

mit den BewohnerInnen aber auch mit<br />

Gemeinden und Wohnbauträgern zu<br />

versuchen, negativen Entwicklungen<br />

in Siedlungen und Wohnanlagen entgegenzuwirken.<br />

So werden beispielsweise<br />

BewohnerInnen vor dem Bezug<br />

einer neuen Siedlung darin unterstützt,<br />

sich kennen zu lernen, und nach dem<br />

Bezug gemeinsam Verbesserungen<br />

und Problemlösungen für das Zusammenleben<br />

entwickelt. ●


IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Finanzen <strong>2007</strong><br />

Im Jahre <strong>2007</strong> betrug<br />

der Gesamtumsatz des IfS<br />

18,02 Millionen Euro (2006: 16,73 Mio.).<br />

Dieser Umsatz setzt sich zusammen aus:<br />

IfS-GmbH 12,59 Mio. €<br />

IfS-Familienarbeit 1,81 Mio. €<br />

IfS-Sachwalterschaft, Bewohnervertretung<br />

und Patientenanwaltschaft 1,70 Mio. €<br />

IfS-Okay 1,08 Mio. €<br />

IfS-Schuldenberatung 0,84 Mio. €<br />

Die Umsätze der IfS-GmbH gliedern sich:<br />

Die sechs IfS-Beratungsstellen in Bregenz, Dornbirn, Hohenems,<br />

Feldkirch, Bludenz und im Bregenzerwald sowie die<br />

IfS-Jugendberatungsstelle Mühletor (inkl. Streetwork) erzielten<br />

einen Umsatz von 5,11 Mio. €, das entspricht etwa 38<br />

Prozent des Gesamtumsatzes. Diese Summe wurde durch<br />

die Sozialhilfe (Vorarlberger Sozialfonds), sprich das Land<br />

Vorarlberg und die 96 Gemeinden bzw. Städte, aufgebracht<br />

sowie durch Eigenerläge der KlientInnen in einer Höhe von<br />

0,20 Mio. €.<br />

Der Umsatz der Familienplanung und Prozessbegleitung betrug<br />

0,37 Mio. € (Finanzierung durch das Bundesministerium<br />

für Gesundheit, Familie und Jugend sowie Bundesministerium<br />

für Justiz).<br />

Die IfS-Fachgruppe Sozialpädagogik erzielte einen Umsatz<br />

von 2,74 Mio. €. Zu der Fachgruppe gehören die sozialpädagogischen<br />

Wohngemeinschaften, das Jugendintensivprogramm,<br />

das Ambulant betreute Wohnen für Jugendliche<br />

13<br />

(IfS-AbW) sowie die Nachgehende sozialpädagogische Arbeit<br />

(IfS-NASA). Die Finanzierung erfolgte durch die Jugendwohlfahrt<br />

(Vorarlberger Sozialfonds).<br />

Der Umsatz der Fachgruppe IfS-Dialog, der IfS-Beratungsstelle<br />

Menschengerechtes Bauen und des IfS-Fundament<br />

(Wohnen für Menschen mit einer Behinderung) betrug 1,85<br />

Mio. €. Die Finanzierung erfolgte hauptsächlich durch die Behindertenhilfe<br />

und zu einem geringen Teil durch die Sozialhilfe<br />

(Vorarlberger Sozialfonds) sowie dem Bundessozialamt<br />

Vorarlberg mit 0,4 Mio. €.<br />

Die IfS-FrauennotWohnung, die fünf IfS-Krisenwohnungen<br />

sowie die IfS-Delogierungsprävention hatten einen Umsatz<br />

von 0,77 Mio. €, fi nanziert durch die Sozialhilfe (Vorarlberger<br />

Sozialfonds) sowie durch das Bundeskanzleramt, Abteilung<br />

Frauenangelegenheit und Gleichstellung.<br />

Die IfS-Interventionsstelle (IST), deren Umsatz 0,36 Mio. €<br />

betrug, wurde durch das Bundesministerium für Inneres sowie<br />

das Bundeskanzleramt, Frauensektion fi nanziert.<br />

Die Gemeinwesenarbeit in den Kommunen Feldkirch, Rankweil<br />

und Kleinwalsertal wurde im Auftrag der jeweiligen Gemeinde<br />

erbracht und erzielte einen Umsatz von 0,31 Mio. €.<br />

Private Leistungserlöse, Spenden und Mitgliedsbeiträge<br />

machten in Summe 0,72 Mio. € aus.<br />

Die Projekte und EU-Agenden erzielten einen Umsatz von<br />

0,34 Mio. €.<br />

Wir möchten uns an dieser Stelle recht herzlich bei allen Auftrag-<br />

und Geldgebern bedanken, deren Beiträge es uns ermöglicht<br />

haben, Menschen in Nöten und Krisen zu helfen. ●


14<br />

Wir helfen WEITER ...<br />

Vielschichtige und komplexe Problemstellungen<br />

Die Tendenz, dass Probleme zunehmend vielschichtiger und<br />

komplexer angelegt sind, zeigte sich auch im vergangenen<br />

Jahr. Häufig wenden sich KlientInnen mit so genannten „Multi-<br />

Problem-Fragestellungen“ an die IfS-Beratungsstellen. Deren<br />

Notsituation gestaltet sich als „Kampf an mehreren Fronten“:<br />

Es kriselt gleichzeitig in unterschiedlichen Bereichen<br />

wie beispielsweise Partnerschaft, Erziehung, Finanzen und<br />

Depression.<br />

Vor allem Familien sind oftmals ein Ort, an dem Konflikte<br />

offen zutage treten. Neben Problemen, die sich im Zusammenleben<br />

von Patchworkfamilien ergeben, zeigen sich Probleme<br />

im Zusammenleben von mehreren Generationen, Ablöseproblematiken<br />

u.v.m. Zahlreiche Personen äußern den<br />

Wunsch nach Eheberatung, Familienberatung bei Trennung<br />

bzw. Scheidung oder Erziehungsberatung.<br />

Auch im psychosomatischen und psychologischen Bereich<br />

steigt die Nachfrage. Immer mehr Menschen versuchen mit<br />

Hilfe einer Psychotherapie die Gründe und Ursachen ihrer<br />

persönlichen Probleme aufzudecken.<br />

Niederschwelliges Beratungsangebot<br />

Menschen in Krisensituationen bedürfen eines unkomplizierten<br />

und unbürokratischen Zugangs zu Hilfe und Unterstützung.<br />

Um dies zu gewährleisten, versucht das IfS sein Beratungsangebot<br />

so niederschwellig als möglich zu gestalten.<br />

Während der Öffnungszeiten stehen BeraterInnen für Anfragen,<br />

Informationen und kurzfristige Kriseninterventionen zur<br />

Verfügung. Menschen in Not erhalten somit die Möglichkeit,<br />

sofort mit einer Fachperson in Kontakt zu treten. Oft sind<br />

Informationen ausreichend, um den KlientInnen weiter zu<br />

helfen, doch manches Mal wenden sich Menschen in existenziellen<br />

Krisen an die Beratungsstelle und äußern Suizidgedanken,<br />

da sie nicht mehr weiter wissen. In solchen Fällen<br />

ist eine differenzierte Abklärung von Nöten. Es wird versucht,<br />

gemeinsam mit dem Klienten bzw. der Klientin einen Weg<br />

aus der Krise zu finden.<br />

Finanzielle Nöte<br />

IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Das Institut für Sozialdienste ist Anlaufstelle für Menschen in Not und Krisen.<br />

Tagtäglich stehen die IfS-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Hilfesuchenden<br />

kompetent zur Seite. Jeder und jede Einzelne wird auf seinem bzw. ihrem Weg<br />

aus der Krise individuell unterstützen und begleiten. Dabei zeigt sich, auf welch<br />

unterschiedliche Weise sich Probleme äußern und wie unterschiedlich sich<br />

Problemsituationen gestalten können.<br />

Zunehmende finanzielle Belastungen und Verschuldung,<br />

Arbeitslosigkeit und schlechte Arbeitsbedingungen – immer<br />

mehr Menschen sehen sich mit finanziellen Problemen konfrontiert<br />

und bedürfen einer existenzsichernden Beratung. Es<br />

zeigte sich, dass viele Personen permanent mit der Angst<br />

leben, nicht über ausreichend Geld zu verfügen, um ihren<br />

oftmals bescheidenen Lebensstandard halten zu können.<br />

Aus finanziellen Gründen ist es diesen Menschen nicht möglich,<br />

am reichen Angebot an Freizeitbeschäftigungen und -<br />

unterhaltungen teilzunehmen. Vor allem Eltern leiden darunter,<br />

ihren Kindern keine Familienausflüge, Schiwochen etc.<br />

ermöglichen zu können. Die latente psychische Belastung,<br />

welche die finanzielle Knappheit mit sich bringt, äußert sich<br />

zudem auch in körperlichen Symptomen.<br />

Selbstbestimmtes Leben, Wohnen und Arbeiten für<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

„Selbstbestimmt leben“ ist das Prinzip, das die Arbeit mit<br />

und für Menschen mit Behinderungen im IfS bestimmt. Viele<br />

Menschen mit einer geistigen Behinderung oder Minderbegabung<br />

äußern den Wunsch, ihr Leben nach individuellen


IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Bedürfnissen inmitten der Gesellschaft zu gestalten und eine<br />

für sie passende Wohnform zu finden. Unterstützt werden sie<br />

dabei von MitarbeiterInnen des IfS-Fundament. Auch dem<br />

Wunsch nach selbstbestimmter Freizeitgestaltung und Weiterbildung<br />

wurde mit Angeboten des IfS-Kreisel gerecht.<br />

Große Erfolge im Rahmen der beruflichen Integration von<br />

Jugendlichen mit erheblichen Behinderungen am freien Arbeitsmarkt<br />

erzielte IfS-Spagat. Auch für Menschen mit Behinderungen<br />

ist das Ausüben einer beruflichen Tätigkeit verbunden<br />

mit einem eigenen Gehalt ein zentrales Bedürfnis.<br />

Schwierigkeiten in der<br />

Beziehungsgestaltung Jugendlicher<br />

In der sozialpädagogischen Arbeit zeigte sich, dass viele Jugendlichen,<br />

die auf Grund von Verhaltensauffälligkeiten an<br />

die IfS-Sozialpädagogik überwiesen werden, große Schwierigkeiten<br />

in der Beziehungsgestaltung haben. Den wohlwollenden<br />

Unterstützungsmaßnahmen wird Misstrauen entgegengebracht<br />

und jede Art von „Bevormundung und Hilfe“ wird<br />

abgelehnt. Dies sowie die Tatsache, dass die Jugendlichen<br />

zunehmend ein aggressives Verhalten gegenüber Dingen<br />

und auch Betreuungspersonen an den Tag legen, erschweren<br />

eine positive Betreuungstätigkeit.<br />

Die Intensivierung der Arbeit mit den Eltern der betroffenen<br />

Jugendlichen sowie eine verstärkte Inanspruchnahme diagnostischer<br />

Verfahren, um zielgerichtete, individuelle Betreuungsmaßnahmen<br />

zu initialisieren, sind nur einige der Maßnahmen,<br />

die ergriffen werden, um mit den Jugendlichen neue<br />

Perspektiven zu erarbeiten. Trotz der sehr unterschiedlichen<br />

und oft wirklich schwierigen Lebenssituationen der Jugendlichen<br />

gelingt es in hohem Maße, sie davon zu überzeugen,<br />

dass eine Betreuung und die Annahme von Unterstützung für<br />

sie von Vorteil ist und sie ihrem eigentlichen Lebenssinn und<br />

dem Erkennen des eigenen Weges näherbringt.<br />

Kinder und Gewaltschutz<br />

Oft suchen Frauen gemeinsam mit ihren Kindern Schutz vor<br />

Gewalt in der eigenen Familie. Das Wissen, dass sowohl<br />

selbst erlebte als auch miterlebte Gewalt bei vielen Kindern<br />

und Jugendlichen zu Traumatisierungen führen, veranlasste<br />

die Einrichtung eines separaten Kinderbereichs in der IfS-<br />

FrauennotWohnung. Hier kümmert sich eine Mitarbeiterin<br />

speziell um die Anliegen und Bedürfnisse der Kinder und unterstützt<br />

diese darin, ihre Gewalterfahrungen zu verarbeiten.<br />

Erhöhter Unterstützungsbedarf<br />

Wenn Menschen ihre Wohnungsmöglichkeit verlieren, stürzen<br />

diese häufig in eine tiefe Krise, fühlen sich entwurzelt<br />

und an einem Tiefpunkt ihres Lebens angelangt. Die IfS-<br />

Krisenwohnungen sind ein niederschwelliges, offenes Angebot,<br />

eine erste Anlaufstelle für Menschen in solch schwierigen<br />

Lebenssituationen. Hier können diese zur Ruhe kommen<br />

und klären, wie es zukünftig weitergehen soll, wo sie<br />

Unterstützung erhalten. Im vergangenen Jahr registrierten<br />

die MitarbeiterInnen der Krisenwohnungen, dass immer<br />

mehr Hilfesuchende neben dem vordergründigen Problem<br />

des Wohnungsverlustes weitere Probleme zu bewältigen<br />

haben: Oftmals befinden sich die KlientInnen in Lebenskrisen<br />

und kämpfen zugleich mit existenziellen Krisen, Sucht-<br />

15<br />

oder psychischen Erkrankungen und anderen Beeinträchtigungen.<br />

Aus diesem Grund benötigen zunehmend mehr<br />

Menschen eine umfassendere Unterstützung, vor allem eine<br />

verstärkte sozialarbeiterische Begleitung. Zudem wurde im<br />

vergangenen Jahr festgestellt, dass immer mehr Personen<br />

im Alter zwischen 18 und 25 Jahren das Angebot der IfS-Krisenwohnungen<br />

in Anspruch nehmen. Es bleibt abzuwarten,<br />

ob es sich dabei um eine längerfristig bemerkbare Entwicklung<br />

oder eine momentane Häufung handelt.<br />

Weniger Freiheitsbeschränkungen<br />

Freiheitsbeschränkungen in Pflegeheimen nehmen stetig<br />

ab, da neue technische Hilfsmittel wie Sturzmatten, Alarmmatten,<br />

Niedrigpflegebetten und Hüftprotektoren zur Verfügung<br />

stehen. Die IfS-BewohnervertreterInnen erfuhren in<br />

ihrer Arbeit, dass viele Pflegeheime gute Erfahrungen damit<br />

gemacht hatten, BewohnerInnen ohne Beschränkungsmaßnahmen<br />

vor Verletzungen zu schützen.<br />

Im Rahmen der Tätigkeit der IfS-Patientenanwaltschaft im<br />

LKH Rankweil zeigte sich, dass gerade Angehörige von<br />

pflegebedürftigen älteren KlientInnen oftmals Beratung und<br />

Information über verschiedene Hilfsangebote und über rechtliche<br />

und behördliche Angelegenheiten benötigen. Zudem ist<br />

ein Tendenz zu immer kürzer werdenden Aufenthalten sowie<br />

eine starke Zunahme an jugendlichen KlientInnen, die von<br />

der IfS-Patientenanwaltschaft vertreten werden, bemerkbar.<br />


16<br />

Beratung und Unterstützung<br />

in allen Lebenslagen<br />

Ob Erziehungsprobleme, fehlende berufliche Perspektiven, Gewalterfahrungen oder<br />

andere Probleme – das Institut für Sozialdienste unterstützt Menschen in unterschiedlichsten<br />

Krisensituationen. Immer stehen die individuellen Wünsche und Bedürfnisse<br />

der KlientInnen im Vordergrund, um jeweils passende Lösungsansätze zu finden. Wie<br />

der Beratungsalltag aussehen kann, zeigen die folgenden Fallbeispiele*.<br />

IfS-Spagat<br />

Im Februar <strong>2007</strong> nahm Frau G. Kontakt mit dem Team des<br />

IfS-Spagat auf und bat um ein Beratungsgespräch, da sie mit<br />

ihrer momentanen Lebenssituation sehr unglücklich war. Ihre<br />

Lebensgeschichte hatte im Jahr 2005 eine tragische Wende<br />

genommen. Bis zu jenem Zeitpunkt besuchte Frau G. die<br />

Handelsakademie, war eine sehr engagierte und lebenslustige<br />

junge Frau mit Träumen und Zielen. Die Diagnose MS<br />

(eine sehr aggressive Form von Multipler Sklerose) veränderte<br />

alles. Die Krankheit schränkte Frau G. in kürzester Zeit<br />

massiv ein. Sie musste lernen, im Rollstuhl klar zu kommen.<br />

Die Motorik ihrer Hände wurde stark eingeschränkt und ihre<br />

Sehkraft verringerte sich auf 15%. Durch die Krankheit gezwungen<br />

musste die junge Frau ihre Ausbildung abbrechen.<br />

Sie war zum Pflegefall geworden, lebte zu Hause bei ihrer<br />

Mutter und war ständig auf Hilfe angewiesen.<br />

Ihr größter Wunsch war es, in die Welt hinaus gehen zu können,<br />

gebraucht zu werden, sinnvolle Arbeit zu leisten, wieder<br />

gefordert zu werden, neuen Sinn im Sein zu finden – abgelenkt<br />

zu werden vom ständigen Grübeln über die Erkrankung.<br />

Sie lud 25 (!) Freunde und Freundinnen zu einem Unterstützungskreis<br />

zum Thema „Zukunftsplanung“ ein. Gemeinsam<br />

wurden vielfältige Ideen gesammelt, Kontakte geknüpft,<br />

Schnuppertage absolviert und das Ziel verfolgt, den Wunsch<br />

der jungen Frau zu realisieren. Mit Erfolg! Frau G. arbeitet<br />

seit September <strong>2007</strong> in einer Tagesbetreuung für Kinder.<br />

Gemeinsam mit einem Team aus PädagogInnen begleitet<br />

sie Kinder beim Leben und Lernen. Sie wird durch ihre Arbeit<br />

täglich gefordert und kann ihren Therapiehund in den<br />

Arbeitsalltag mit den Kindern miteinbeziehen. An Tagen, an<br />

denen es Frau G. gesundheitlich besonders schlecht geht,<br />

nutzt sie die Möglichkeit, zu Hause mit Hilfe ihres sprachgesteuerten<br />

Computers Arbeitsmaterial vorzubereiten.<br />

Ein neuer Lebensabschnitt hat begonnen. Die Kinder, die MitarbeiterInnen,<br />

die Familie, die Freunde und vor allem Frau G.<br />

selbst sind stolz auf den Mut und die Leistungen der jungen<br />

Frau. Sie hat sich zu einer jungen Persönlichkeit entwickelt,<br />

die sich den Herausforderungen des Lebens gemeinsam mit<br />

„MithelferInnen“ und „MitdenkerInnen“ stellt.<br />

Das nächste Ziel, das Frau G. zu realisieren versucht, ist<br />

eine Wohnform zu finden, die ihren Bedürfnissen entspricht<br />

und ihre Mutter bei der Pflege unterstützt. Dabei wird sie vom<br />

IfS-Fundament begleitet und unterstützt.<br />

IfS-Interventionsstelle<br />

IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Die junge Frau K. kommt völlig verängstigt an die IfS-<br />

Interventionsstelle. Sie zittert am ganzen Körper und immer<br />

wieder kommen ihr die Tränen, wenn sie von der vergangenen<br />

Nacht erzählt. Lange hat sie so vieles ertragen und<br />

geschwiegen, nur um ihren vier minderjährigen Kindern den<br />

Vater zu erhalten.<br />

Dabei durchlebte sie die Hölle. Neben den Erniedrigungen<br />

und Drohungen schlug ihr Mann sie immer wieder. Nicht nur<br />

mit Händen und Füßen ging er gegen sie los, nein jegliche<br />

greifbaren Gegenstände wie z.B. ein Bügeleisen oder einen<br />

Besenstiel benutzte er, um damit auf seine Frau einzudreschen.<br />

Zumeist war eine Kleinigkeit, ein „gefehltes Wort“ der<br />

Auslöser für seine Wutausbrüche.<br />

In der Beratung kann Frau K. ermutigt werden, Anzeige zu<br />

erstatten. Da sie erst am nächsten Tag zur Polizeiinspektion<br />

gehen kann, wird für den Abend und die Nacht ein Sicherheitsplan<br />

erstellt. Sie erhält ein Handy mit Notruffunktion und<br />

spricht sich mit ihrer Freundin und auch mit der Wohnungsnachbarin<br />

ab, damit diese im Notfall für sie die Polizei verständigen.<br />

Die IfS-Interventionsstelle informiert die zuständige<br />

Polizeiinspektion von der Gefährlichkeit des Mannes und<br />

bittet bei Notrufeingang um sofortige Unterstützung.<br />

Tags darauf wird Frau K. durch eine Mitarbeiterin der IfS-<br />

Interventionsstelle zur zuständigen Polizeiinspektion begleitet.<br />

Nach erfolgter Einvernahme spricht der ermittelnde Be-<br />

* Um die Anonymität unserer KlientInnen zu wahren, wurden sämtliche Namen<br />

geändert.


IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

amte gegen den gewalttätigen Ehemann eine Wegweisung<br />

und ein Betretungsverbot nach § 38 a SPG aus, da aufgrund<br />

des Vorfalles davon ausgegangen wird, dass es zu weiteren<br />

gefährlichen Angriffen durch den Täter kommen wird.<br />

Trotz dieser Maßnahme fühlt sich Frau K. mit ihren Kindern<br />

noch nicht sicher vor ihrem Mann. Sie befürchtet jetzt erst<br />

recht Gewalttätigkeiten seinerseits, da sie ihn „verraten“ hat.<br />

So sucht sie mit ihren Kindern Schutz in der IfS-Frauennot-<br />

Wohnung.<br />

Innerhalb der 10-tägigen Gültigkeitsdauer des Betretungsverbotes<br />

durch die Sicherheitsbeamten reicht Frau K. den<br />

Antrag auf Einstweilige Verfügung nach § 382 b EO beim<br />

zuständigen Bezirksgericht ein. Ohne Anhörung des Täters<br />

wird gegen den Gegner der gefährdeten Partei ein Betretungsverbot<br />

für die Dauer von drei Monaten beschlossen.<br />

Aufgrund der Anzeige wegen Körperverletzung nach § 83<br />

StGB und gefährlicher Drohung nach § 107 StGB wird ein<br />

Strafverfahren eingeleitet. Die IfS-Beraterin bereitet Frau K.<br />

auf die bevorstehende Hauptverhandlung vor. Für die Durchsetzung<br />

ihrer Schadenersatzansprüche im Verfahren kann<br />

Frau K. eine Rechtsanwältin vermittelt werden. Die Kosten<br />

für die Rechtsvertreterin und die Begleitung der Interventionsstellen-Beraterin<br />

werden im Rahmen der „Prozessbegleitung“<br />

vom Bundesministerium für Justiz übernommen.<br />

Nach einiger Zeit fühlt sich Frau K. so weit gestärkt und<br />

ermächtigt, dass sie wieder in die eigene Wohnung zurückkehrt.<br />

Sie wird noch lange Zeit brauchen, um das Erlebte mit<br />

Hilfe der vermittelten psychosozialen Betreuung verarbeiten<br />

zu können. Vergessen aber wird sie nie!<br />

IfS-Bewohnervertretung<br />

Frau L. ist stark verwirrt und möchte nachts immer wieder<br />

aufstehen. Doch aufgrund ihrer Osteoporose und dem Unvermögen,<br />

ohne Hilfe zu stehen, ist sie hoch gefährdet, sich<br />

bei einem Sturz zu verletzen.<br />

Deshalb hat ihr Hausarzt Bettgitter an ihrem Bett angeordnet,<br />

womit sie jedoch sehr unglücklich ist. Wie sie selbst beschreibt,<br />

fühlt sie sich „wie ein Hendl im Hühnerstall“. Sie<br />

lehnt die Bettgitter kategorisch ab. Auch die Heimleitung ist<br />

mit dieser Situation nicht zufrieden, da sich die Aggression<br />

der Bewohnerin auf die Betreuung auswirkt. Sie beschimpft<br />

die Pflegepersonen, wenn sie das Bettgitter hoch ziehen,<br />

und wehrt sich gegen notwendige Pflegehandlungen. Da im<br />

Heim keine anderen Betten vorhanden sind, kann ihr keine<br />

Alternative angeboten werden.<br />

In Kooperation mit der Heimleitung stellt der IfS-Bewohnervertreter<br />

einen Antrag auf Prüfung der Zulässigkeit der Freiheitsbeschränkung<br />

bei Gericht. Ein Pflegesachverständiger<br />

begutachtet im Auftrag des Gerichtes die Situation vor Ort<br />

und kommt zu dem Schluss, dass ein so genanntes „Niedrigpflegebett“<br />

für Frau L. die schonendere Variante wäre. Das<br />

Gericht erklärt daher die Freiheitsbeschränkung für unzulässig,<br />

da eine schonendere Maßnahme möglich wäre.<br />

Mit diesem Gerichtsbeschluss hat die Heimleiterin ein gutes<br />

Argument gegenüber dem Heimträger: Ein Niedrigpflegebett<br />

wird angeschafft und Frau L. ist selig: „So ein schönes Bett.“<br />

Natürlich versucht Frau L. weiterhin, in der Nacht aufzustehen.<br />

Vom nur noch ca. 30 cm hohen Bett rutscht sie dabei<br />

sicher auf eine vorgelegte Matratze am Boden und schläft<br />

dort meistens weiter oder ruft vereinzelt um Hilfe. Da ihre<br />

Zimmertür immer offen ist, kann sich der Nachtdienst rasch<br />

um sie kümmern. Und das wichtigste: Die Verletzungsgefahr<br />

ist gebannt!<br />

IfS-Familienarbeit<br />

17<br />

Familie M. ist eine Großfamilie, in der sieben Kinder leben.<br />

Die Kindesmutter ist psychisch krank, leidet an Verfolgungsängsten<br />

sowie Wahnvorstellungen. Trotz dieser Erkrankung<br />

gelingt es ihr, ihren häuslichen Pflichten nachzukommen. Zudem<br />

wird sie von ihrem Ehemann in der Erziehung und im<br />

Haushalt unterstützt.<br />

Als die IfS-Familienarbeit auf Anweisung der Bezirkshauptmannschaft<br />

Kontakt mit der Familie aufnimmt, zeigt sich der<br />

Kindesvater sehr erleichtert, Unterstützung von außen zu erhalten.<br />

Gemeinsam wird nach vielen Entlastungsmöglichkeiten<br />

gesucht. Die fünf älteren Kinder bilden gemeinsam eine<br />

eigene Kieselgruppe. Kieselgruppen sind ein Angebot des<br />

aks – Sozialpsychiatrische Dienste und richten sich an Kinder<br />

von Eltern mit psychischen Erkrankungen, die nicht nur<br />

für sich Hilfe suchen, sondern auch ihren Kindern den Umgang<br />

mit der Erkrankung der Eltern erleichtern wollen. Zwei<br />

Kinder können an der Kindergruppe der IfS-Familienarbeit<br />

teilnehmen und in Stresssituationen finden Einzelangebote<br />

für die Kinder statt. Zudem nimmt die Familie an der Familienwoche<br />

der IfS-Familienarbeit teil.<br />

Die Begleitung und Unterstützung der Familie kann nach eineinhalb<br />

Jahren positiv beendet werden, da die Kinder gute<br />

Bewältigungsstrategien im Umgang mit ihrer psychisch kranken<br />

Mutter erlernt haben. Der Kindesvater ist gestärkt in seiner<br />

verantwortungsvollen Rolle und die Kindesmutter ist im<br />

Umgang mit ihrer Erkrankung kompetenter geworden.<br />

IfS-FrauennotWohnung<br />

Frau A. ist 35 Jahre, Österreicherin und hat zwei Kinder, einen<br />

Sohn aus erster Ehe und einen gemeinsamen Sohn mit<br />

ihrem jetzigen Mann. Sie ist seit längerem in Kontakt mit einer<br />

IfS-Beratungsstelle und wird dort in ihrer Trennungs- und<br />

Scheidungssituation begleitet und unterstützt.<br />

Frau A. hat die Scheidung eingereicht und die Scheidungsklage<br />

wurde ihrem Ehemann zugestellt. Herr A. wurde daraufhin<br />

sehr wütend und bedrohte seine Frau mit einem Messer.<br />

Der fünfjährige Sohn befand sich auch in der Küche und<br />

wurde Zeuge dieses Streits. Frau A. flüchtete aus Angst ins<br />

Wohnzimmer. Herr A. musste zur Arbeit und verließ die Wohnung.<br />

Diese Situation nutzte Frau A. und rief verzweifelt in der IfS-<br />

FrauennotWohnung an. Telefonisch konnte sie im Krisengespräch<br />

von der diensthabenden Mitarbeiterin beruhigt werden<br />

und Frau A. entschloss sich, mit ihren zwei Kindern in die<br />

IfS-FrauennotWohnung zu flüchten.<br />

In nachfolgenden Gesprächen kann Frau A. ihre langjährigen<br />

Gewalterfahrungen langsam ansprechen. Sie war es gewohnt<br />

gewesen, ihr Leben als alleinerziehende Mutter selbst<br />

zu managen. Als die dann zum zweiten Mal heiratete, wurde<br />

sie in ihrer Lebensführung immer mehr eingeschränkt. Ihr<br />

Ehemann war sehr eifersüchtig und kontrollierte seine Frau<br />

ständig, auch durch Anrufe, selbst wenn er bei der Arbeit war.<br />

Er befragte Freundinnen seiner Frau, schickte seinen Freund<br />

hinter seiner Frau her und übte Druck auf den älteren Sohn<br />

aus, dass auch dieser seine Mutter beobachten und kontrollieren<br />

solle.<br />

Das Verhalten von Herrn A. ist von seinem starken patriarchalen<br />

Denken dominiert und so wurde Frau A. auch immer<br />

wieder von ihrem Mann sexuell unterdrückt, gegen ihren<br />

Willen musste Frau A. mit ihrem Mann sexuellen Verkehr<br />

haben.


18<br />

In vielen Gesprächen wird Frau A. immer wieder von ihren eigenen<br />

Gefühlen übermannt. Sie steht oft neben sich, manchmal<br />

entwickelt sie Wut und Hassgefühle gegen ihren Mann<br />

und fragt sich, warum sie sich alles so lange gefallen ließ.<br />

Dann ist sie wieder ohnmächtig, verfällt in depressive Zustände<br />

und kann sich kaum mehr aus dem Bett bewegen, hat<br />

keine Nerven für ihre Kinder, kann kaum einkaufen gehen<br />

bzw. die notwendige alltägliche Versorgung für sich und ihre<br />

Kinder erledigen.<br />

Während des Aufenthaltes in der IfS-FrauennotWohnung ist<br />

ihr Leben geprägt von Terminen zwischen Anwalt und Gericht,<br />

Besuchskontakten ihres Sohnes mit dem Vater. Sie hört<br />

von ihrem Mann immer wieder Vorwürfe und Beleidigungen<br />

und diese Kränkungen verunsichern und belasten Frau A.<br />

Die Gespräche mit der Beraterin geben Frau A. Mut. Sie entwickelt<br />

neues Selbstbewusstsein, eigene Wünsche und Ziele<br />

tauchen verschwommen auf.<br />

Frau A. erzählt den Mitarbeiterinnen der IfS-FrauennotWohnung,<br />

dass die räumliche Trennung ihr geholfen hat, wieder<br />

ohne Angst leben zu können. Endlich kann sie wieder in<br />

Ruhe schlafen und ihren für sie und ihre Kinder notwendigen<br />

Rhythmus entwickeln.<br />

Sicherheit, Verständnis für ihre Situation und das Ernstnehmen<br />

als erwachsene Frau und Mensch geben Frau A. den<br />

notwendigen Respekt und die Würde für ihr Leben zurück.<br />

Frau A. hat ihre Scheidung noch nicht hinter sich gebracht,<br />

wichtige Entscheidungen, wie etwa Obsorge, Unterhaltsklärung<br />

und Vermögensaufteilung stehen noch aus.<br />

Aber in den vergangen Wochen und Monaten hat Frau A. ihre<br />

Würde zurück erhalten und dies gibt ihr Kraft für die nächsten<br />

Schritte und lässt sie auch wieder – ab und zu – lachen.<br />

Wir halfen WEITER ...<br />

„Ich hatte zwar nur eine einmalige Anfrage bzw. Hilfestellung<br />

nötig, aber ich wurde zuvorkommend und kompetent behandelt.<br />

Bin beeindruckt!“<br />

IfS-Beratungsstelle Bregenz<br />

„Es war eine schwere Zeit für mich, in der Sie mich nicht<br />

alleine gelassen haben, und dafür möchte ich von ganzem<br />

Herzen danken.“<br />

IfS-Interventionsstelle<br />

IfS-Patientenanwaltschaft<br />

Im Leben einen Schritt weiter<br />

IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Herr N. leidet seit mehreren Jahren an einer psychischen<br />

Erkrankung und war deshalb schon mehrmals in stationärer<br />

psychiatrischer Behandlung.<br />

In letzter Zeit traten bei ihm wieder vermehrt Halluzinationen<br />

und Schlafstörungen auf, worauf er sich an seinen ambulant<br />

betreuenden Facharzt wandte, der ihn zu einer stationären<br />

Behandlung an der Abteilung für Psychiatrie im LKH Rankweil<br />

zuwies.<br />

Herr N. war mit der Aufnahme im Krankenhaus einverstanden<br />

und erklärte dem Behandlungsteam, dass er froh wäre,<br />

hier zu sein, und sich helfen lassen möchte.<br />

Drei Tage später teilte er bei der Visite mit, dass er entlassen<br />

werden möchte, da er sich wieder gesund fühle. Die zuständige<br />

Fachärztin hielt eine Entlassung noch für zu früh und<br />

ordnete an, dass Herr N. gegen seine Zustimmung weiter<br />

in Behandlung bleiben müsse, worauf die Patientenanwaltschaft<br />

informiert wurde.<br />

Gegenüber der IfS-Patientenanwaltschaft erklärte Herr N.,<br />

dass er die Vorgangsweise nicht verstehe, da er ja freiwillig<br />

zur Aufnahme gekommen sei und somit auch selbst darüber<br />

entscheiden könne, wann er das Krankenhaus wieder<br />

verlasse. Herr N. wird über seine Patientenrechte und die<br />

rechtlichen Bestimmungen von Freiheitseinschränkungen<br />

und Unterbringung informiert. In diesem Gespräch kann sich<br />

Herr N. etwas beruhigen, er meinte, es gäbe ihm Sicherheit,<br />

wenn die Vorgehensweise im Krankenhaus durch einen unabhängigen<br />

Richter überprüft und er durch eine Patientenanwältin<br />

unterstützt und vertreten wird.<br />

●<br />

Jahr für Jahr wenden sich viele Menschen Hilfe suchend an das IfS – oft erscheint<br />

deren Situation ausweglos, häufig fühlen sie sich kraft- und mutlos, Hoffnungen und<br />

Perspektiven liegen unter einem Berg an Problemen verschüttet.<br />

Jahr für Jahr verlassen viele Menschen gestärkt die IfS-Beratungsstellen. Dort fanden<br />

Sie Kraft und Zuspruch, gemeinsam wurden Problemlösungen entwickelt. Viele blicken<br />

gestärkt und voller Zuversicht in die Zukunft und sind, wie die folgenden Rückmeldungen<br />

zeigen, im Leben einen großen oder kleinen Schritt weiter gekommen.<br />

„Es ist eine ganz tolle Einrichtung, in der man verstanden<br />

wird. Für die Mitarbeiterin stand immer die Gesamtsituation<br />

im Vordergrund, nicht nur die finanzielle Seite. Vielen Dank!“<br />

IfS-Beratungsstelle Bregenzerwald<br />

„Ich fühle mich hier im Heim zwar gut betreut, freue mich<br />

aber, wenn sich auch jemand von draußen für mich interessiert.“<br />

IfS-Bewohnervertretung


IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

„Danke für Ihre Hilfe – ich habe schon nicht mehr daran geglaubt,<br />

dass ich eine Lehrstelle bekomme. Aber mein Berater<br />

von der IfS-Jugendarbeitsassistenz hat nicht aufgegeben<br />

und an mich geglaubt – und jetzt bin ich Lehrling im 2. Lehrjahr.<br />

Super!“<br />

IfS-Jugendarbeitsassistenz<br />

„Die Patientenanwältin gab mir Hilfe und schaffte Klarheit bezüglich<br />

des Aufenthaltes. Sie half mir auch, dass ich zu Wort<br />

gekommen bin, hat mich unterstützt und war ein wichtiger<br />

Ratgeber.“<br />

IfS-Patientenanwaltschaft<br />

„Als ich in die WG kam, wollte ich gar nichts und niemanden,<br />

alle gingen mir auf die Nerven. Heute will ich ,alles‘ und es<br />

macht mir Spaß zu leben.“<br />

IfS-Sozialpädagogik<br />

„DANKE ...<br />

... dass Ihr uns aus dem gewaltsamen Kreis wieder ins Leben<br />

geholfen habt, bevor wir gehen durften.<br />

... dass wir mit Hoffnungen und Selbstwertgefühl der Welt<br />

wieder entgegentreten können.<br />

... dass wir sprechen durften, aber nicht mussten.<br />

... dass Ihr uns zu Gedanken eingeladen habt, ohne uns Vorschriften<br />

zu machen.<br />

... dass ihr mit meinen Gefühlen umgehen versuchtet, als ich<br />

diese nicht mehr verstecken und verdrängen konnte.<br />

... dass ihr mich an die Kostbarkeit der Zeit erinnert habt und<br />

zum freien Genießen aufgefordert habt.<br />

... dass ich unerschrocken und lächelnd auf meinem freien,<br />

selbstgewählten Weg bin.<br />

... DANKE“<br />

IfS-FrauennotWohnung<br />

„Ich denke oft an Sie und Ihre Hilfe und Unterstützung in unseren<br />

Gesprächen ... wie Sie mir Mut zugesprochen haben<br />

... ich bin zwar noch immer nicht angekommen und auf der<br />

Suche im Leben, aber einen gewaltigen Schritt weiter ...“<br />

IfS-Beratungsstelle Dornbirn<br />

19<br />

„Die Therapie hat mir sehr geholfen, ich habe mich voll unterstützt<br />

gefühlt. Habe die Therapie selbst beendet, bekam<br />

aber die Option, bei Bedarf rasch einen Termin zu bekommen,<br />

was ich sehr nett finde und mir große Sicherheit gibt.<br />

Danke!“<br />

IfS-Beratungsstelle Bregenz<br />

„Es ist nicht so, dass es mir immer super geht. Aber besser<br />

als früher auf alle Fälle. Ohne Sie hätte ich es nie geschafft.“<br />

IfS-Interventionsstelle<br />

„Für uns war das IfS das Beste, was uns passieren konnte.<br />

Meiner Tochter geht es jetzt sehr gut.“<br />

IfS-Beratungsstelle Bregenzerwald<br />

„Ich bin das Wagnis der Selbständigkeit eingegangen und<br />

habe Schiffbruch erlitten. Die IfS-Schuldenberatung bot mir<br />

– unentgeltlich – die Möglichkeit der Beratung: Ein Weg aus<br />

der ganzen Misere.<br />

Ich bin dankbar, dass es die IfS-Schuldenberatung gibt. Ich<br />

bekam bestmögliche, kompetente Beratung und die Aussicht<br />

auf eine weitere Zukunft für mich. Ich wurde zum Gerichtstermin,<br />

der für mich eine unglaubliche mentale Hürde darstellte,<br />

begleitet. Auch bei Fragen innerhalb der sieben Jahre dauernden<br />

Entschuldungsphase konnte ich mich vertrauensvoll<br />

an meinen Berater wenden.<br />

Ich bekam durch die Möglichkeit des Privatkonkurses die<br />

Chance auf eine finanzielle Zukunft für mein noch junges Leben.<br />

Für mich ist es mit Worten kaum auszudrücken, was für<br />

mich getan wurde.“<br />

IfS-Schuldenberatung<br />

„Danke, dass man sich um uns bemüht hat, obwohl es<br />

manchmal schwierig war.“<br />

IfS-Familienarbeit<br />

„Wir wurden sehr ernst genommen – DANKE!“<br />

IfS-Beratungsstelle Hohenems


Alle IfS-Adressen im Überblick<br />

Geschäftsführung<br />

Interpark FOCUS 1<br />

6832 Röthis<br />

T 05523/ 52176<br />

M ifs@ifs.at<br />

IfS-Beratungsstellen<br />

• 6900 Bregenz<br />

St.-Anna-Str. 2<br />

T 05574/ 42890-0<br />

M ifs.bregenz@ifs.at<br />

Leitung: Dr. Ruth Rüdisser<br />

• 6850 Dornbirn<br />

Kirchgasse 4b<br />

T 05572/ 21331-0<br />

M ifs.dornbirn@ifs.at<br />

Leitung:<br />

Mag. Andrea Hollenstein-Burtscher<br />

• 6845 Hohenems<br />

Franz-Michael-Felder-Str. 6<br />

T 05576/ 73302-0<br />

M ifs.hohenems@ifs.at<br />

Leitung: Mag. Susanne Kraft<br />

• 6800 Feldkirch<br />

Ganahl-Areal<br />

Schießstätte 14<br />

T 05522/ 75902-0<br />

M ifs.feldkirch@ifs.at<br />

Leitung DSA Klaus Dünser<br />

• 6700 Bludenz<br />

Innovationszentrum<br />

Klarenbrunnstr. 12<br />

T 05552/ 62303-0<br />

M ifs.bludenz@ifs.at<br />

Leitung:<br />

Dipl.Soz.Päd. Carla Rudigier<br />

• 6863 Egg<br />

Impulszentrum<br />

Gerbe 1135<br />

T 05512/ 2079-0<br />

M ifs.bregenzerwald@ifs.at<br />

Leitung:<br />

Dipl. Psych. Brunhilde Reichl<br />

IfS-Männerberatung-Klartext<br />

T 05574/46770<br />

M klartext@ifs.at<br />

IfS-Jugendberatung Mühletor -<br />

Streetwork<br />

6800 Feldkirch<br />

Schillerstr. 18<br />

T 05522/ 76729<br />

M ifs.mühletor@ifs.at<br />

Leitung: DSA Arno Dalpra<br />

• Streetwork Feldkirch, Schillerstr. 18<br />

• Streetwork Bregenz, Weiherstr. 10b<br />

• Streetwork Bludenz, Bahnhofstr. 19<br />

IfS-Lehrlingscoaching<br />

T 0664/60884454<br />

M lehrlingscoaching@ifs.at<br />

IfS-Fachgruppe Sozialpädagogik<br />

6800 Feldkirch<br />

Ganahl Areal<br />

Schießstätte 14<br />

T 05522/ 75902-0,<br />

M koepf.helmut@ifs.at<br />

Leitung: Helmut Köpf<br />

• IfS-Wohngemeinschaft für<br />

Jugendliche (WG Unterland)<br />

6890 Lustenau<br />

Rheinstr. 3a<br />

T 05577/ 85096<br />

M birnbaumer.ulla@ifs.at<br />

• IfS-Wohngemeinschaft für<br />

Jugendliche (WG Oberland)<br />

6700 Bludenz<br />

Rungelin 44<br />

T 05552/ 33152<br />

M keckeis.andreas@ifs.at<br />

• Jugend-Intensiv-Programm (JIP)<br />

6800 Feldkirch<br />

Ganahl Areal<br />

Schießstätte 14<br />

T 05522/ 75902-0<br />

M franzke.birgit@ifs.at<br />

• Ambulant betreutes Wohnen für<br />

Jugendliche (AbW) 6800 Feldkirch<br />

Ganahl Areal<br />

Schießstätte 14<br />

T 05522/ 75902-0<br />

M wolfgang.astrid@ifs.at<br />

• NASA<br />

6800 Feldkirch<br />

Ganahl Areal<br />

Schießstätte 14<br />

T 05522/ 75902-0<br />

M müller.udo@ifs.at<br />

IfS-Assistenz<br />

6832 Röthis<br />

Interpark FOCUS 1<br />

T 05523/ 52176-17<br />

M assistenz@ifs.at<br />

Leitung: Mag. Elisabeth Tschann<br />

• Spagat<br />

• Diagnostik<br />

• Integrationsberatung<br />

erreichbar an allen<br />

IfS-Beratungsstellen<br />

IfS-Wohnen<br />

6832 Röthis<br />

Interpark FOCUS 1<br />

T 05523/ 52176-39<br />

M lorenzi.heidi@ifs.at<br />

• IfS-Krisenwohnungen<br />

Bregenz, Hard und Dornbirn<br />

T 05576/74699<br />

Feldkirch und Bludenz<br />

T 05522/ 85222<br />

• IfS-Fundament<br />

Wohnen für Menschen mit einer<br />

Behinderung<br />

6845 Hohenems<br />

Franz-Michael-Felder-Str. 6<br />

T 05576/ 73302<br />

M fundament@ifs.at<br />

• Koordinationsstelle Delogierungsprävention<br />

6832 Röthis<br />

Interpark FOCUS 1<br />

T 05523/52176<br />

M lorenzi.heidi@ifs.at<br />

IfS-Opferschutz<br />

• IfS-FrauennotWohnung<br />

6850 Dornbirn<br />

Postfach 187<br />

T 05572/ 29304<br />

(rund um die Uhr)<br />

M frauennotwohnung@ifs.at<br />

Leitung: DSA Tanja Kopf<br />

• IfS-Interventionsstelle Vorarlberg<br />

(IST)<br />

6800 Feldkirch<br />

Drevesstraße 2, 3. Stock<br />

T 05522/ 82440<br />

M interventionsstelle@ifs.at<br />

Leitung:<br />

Elisabeth Kiesenebner Bauer<br />

• Prozessbegleitung/Kinderschutz<br />

6900 Bregenz<br />

St.-Anna-Str. 2<br />

T 05574/42890-0<br />

M ifs.bregenz@ifs.at<br />

IfS-Beratungsstelle<br />

Menschengerechtes Bauen<br />

6840 Götzis<br />

Vorarlberger Wirtschaftspark<br />

T 05523/ 55826-0<br />

M menschengerechtes.bauen@ifs.at<br />

Leitung: Ing. Hermann Mayer<br />

Supervision & Coaching<br />

• 6800 Feldkirch<br />

Ganahl Areal<br />

Schießstätte 12<br />

T 05522/ 83292<br />

M maier-elsensohn.brigitte@ifs.at<br />

Brigitte Maier-Elsensohn<br />

IfS-Fachgruppe Sozialer Nahraum<br />

6832 Röthis<br />

Interpark FOCUS 1<br />

T 05523/ 52176<br />

M sonderegger.reinhard@ifs.at<br />

Leitung: Reinhard Sonderegger<br />

PRO-Team<br />

für Nahraum- und<br />

Gemeinwesenentwicklung<br />

6832 Röthis<br />

Interpark FOCUS 1<br />

T 05523/ 52176-31<br />

M neussl.johanna@ifs.at<br />

Leitung: Neussl Johanna<br />

IfS-Familienarbeit gemGmbH<br />

• 6800 Feldkirch<br />

Ganahl Areal<br />

Schießstätte 14<br />

T 05522/ 39566-0<br />

M ifs.fa.feldkirch@ifs.at<br />

Geschäftsführung: Dr. Hubert Löffler<br />

• 6700 Bludenz<br />

Obdorfweg 1<br />

T 05552/ 66907<br />

M ifs.fa.bludenz@ifs.at<br />

IfS-Sachwalterschaft<br />

• 6850 Dornbirn<br />

Poststraße 2/4<br />

T 05572/908888<br />

F 05572/908888-43<br />

M ifs.sachwalterschaft@ifs.at<br />

Leitung:<br />

Mag. Florian Bachmayr-Heyda<br />

• 6800 Feldkirch<br />

Johannitergasse 6<br />

T 05522/ 75191<br />

M ifs.sachwalterschaft@ifs.at<br />

IfS-Bewohnervertretung<br />

6850 Dornbirn<br />

Poststraße 2/4<br />

T 05572/908888<br />

F 05572/908888-43<br />

M ifs.bewohnervertretung@ifs.at<br />

Leitung: Dr. Herbert Spiess<br />

IfS-Patientenanwaltschaft<br />

6830 Rankweil<br />

Valdunastraße 16<br />

T 05522/ 403-4040<br />

M ifs.patientenanwaltschaft@ifs.at<br />

Leitung: Mag. Christian Fehr<br />

IfS-Schuldenberatung gemGmbH<br />

• 6900 Bregenz<br />

Benger Park<br />

Mehrerauerstraße 3<br />

T 05574/ 46185-0<br />

M ifs.schuldenberatung@ifs.at<br />

Geschäftsführung: DSA Peter Kopf<br />

• 6800 Feldkirch<br />

Ganahl Areal<br />

Schießstätte 14<br />

T 05522/ 75902-0<br />

M ifs.feldkirch@ifs.at<br />

• 6700 Bludenz<br />

Klarenbrunnstraße 12<br />

T 05552/ 62303-0<br />

M ifs.bludenz@ifs.at<br />

IfS-Internetberatung<br />

http://ifs-beratung.vol.at<br />

Wir helfen<br />

WEITER.<br />

www.ifs.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!