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Schirmherren des Erfolgs

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Projekte in der Camping-Szene.<br />

Die Idee <strong>des</strong> Touring wird<br />

geboren. Bachem gründet<br />

die Vertriebsfirma Eriba, deren<br />

Name sich aus seinen Anfangsbuchstaben<br />

zusammensetzt.<br />

Die Hymers<br />

übernehmen die<br />

Fabrikation in<br />

Hallen, in denen<br />

Bachem während<br />

<strong>des</strong> Krieges<br />

die unbemannte<br />

Rakete Natter<br />

gebaut hat.<br />

Neben all den Schreinern<br />

und Bastlern in der noch jungen<br />

Campingszene betreten<br />

damit zwei Vollblut-Ingenieure<br />

die Branche und propagieren<br />

Technik statt Handwerk – denken<br />

schon bei der Entwicklung<br />

„Ich kann mir nicht<br />

vorstellen, dass es<br />

einen Menschen gibt,<br />

der nicht immer neue<br />

Bedürfnisse hat.“*<br />

an Fließbandproduktion, an Artikel-Nummernsysteme<br />

oder an<br />

Ersatzteildienste.<br />

Die Caravan-Konstruktion<br />

selbst ist genial. Ein leichtes<br />

Gerippe aus Stahl wird mit Alu<br />

beplankt und<br />

mit Isolierwolle<br />

ausgefacht.<br />

Das Dach ist aus<br />

Kunststoff und<br />

mit Scheraufstellern<br />

leicht anhebbar.<br />

Darunter<br />

ein T-Chassis mit<br />

Einzelradaufhängung.<br />

Auf diesen Wohnwagen<br />

hat Wirtschaftswunder-<br />

Deutschland gewartet. Die<br />

Menschen genießen ihre wiedergewonnene<br />

Freiheit und die<br />

Vollbeschäftigung. Die D-Mark<br />

ist hart und in Bad Waldsee<br />

startet die Serienfertigung – der<br />

Beginn einer <strong>Erfolgs</strong>story.<br />

Die ersten Modelle heißen<br />

Puck und Faun, beide gibt es in<br />

verschiedenen Ausführungen,<br />

beide mit dem typischen Aufstelldach.<br />

Ein Puck kostet stolze<br />

3.000 Mark. Der Troll bildet<br />

noch eine Ausnahme, ist komplett<br />

auf die Bedürfnisse von<br />

Erich Bachem zugeschnitten,<br />

hat kein Hubdach, aber einen<br />

tiefer gelegten Boden mit der Z-<br />

Achse von BPW. Der stufenförmige<br />

Boden sorgt für Stehhöhe<br />

beim Wohnen und gleichzeitig<br />

für geduckte Abmessungen<br />

während der Fahrt. Aber Hymer<br />

integriert schon bald auch<br />

dieses Modell in seine eigene<br />

Produktphilosophie.<br />

Leichtcaravans aus dem Hause Eriba<br />

signalisierten technische Innovation,<br />

leichtes Ziehen und eine ausgefeilte<br />

Serienproduktion. Die Touring-Modelle<br />

stehen heute noch für den Inbegriff <strong>des</strong><br />

kompakten Reisecaravans.<br />

Der Ur-Troll von Erich Bachem war ganz auf seine Bedürfnisse ausgelegt und<br />

hatte statt <strong>des</strong> typischen Hubdachs einen abgesenkten Boden und eine Kuppel.<br />

Die Presse ist begeistert,<br />

spricht bereits 1959 von einem<br />

blitzartigen Vorstoß in die Spitzengruppe<br />

der deutschen Caravanindustrie.<br />

Das meinen auch<br />

die Kunden. 455 Wohnwagen<br />

laufen 1959 vom Band. Begeisterte<br />

Eriba-Besitzer treffen sich<br />

in Kirn an der Nahe und nur<br />

drei Jahre später gründet sich<br />

der inzwischen legendäre Eriba-Hymer-Club<br />

mit 15 festen<br />

Mitgliedern<br />

1960 stirbt Erich Bachem<br />

völlig überraschend. Armand<br />

Protzen wird neuer Eriba-Chef<br />

und baut die Produktion aus,<br />

das Touring-Geschäft floriert.<br />

Erwin Hymer hat aber weiter<br />

reichende Pläne. Er konstruiert<br />

1961 sein erstes Reisemobil,<br />

den Caravano auf Borgward. <br />

Camping, Cars & Caravans 9/2007 77

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