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Mit Bus und Bahn - DING - Donau-Iller-Nahverkehrsverbund GmbH

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Fahrdienst gestern …<br />

Zügige Züge<br />

2011 nahm das Elektronische Stellwerk am Biberacher<br />

<strong>Bahn</strong>hof seinen Betrieb auf. Es ist das modernste im<br />

Bereich des <strong>DING</strong>. Das älteste steht in Schelklingen:<br />

Es ist 110 Jahre älter <strong>und</strong> ging 1992 „vom Netz“.<br />

Wer die steile Stahlstiege des Stellwerkshäuschens 50 Meter<br />

nörd lich des Schelklinger <strong>Bahn</strong>hofsgebäudes erklimmt, landet<br />

in der Vergangenheit.<br />

Auf zehn Quadratmetern sind Fernrufapparate aus Großvaters<br />

Zeiten, alte Leuchten, historische Signalhörner, Schilder mit Patina,<br />

handgefertigte Gleis- <strong>und</strong> Signalpläne, ein Schreibtisch aus<br />

der Nachkriegszeit, ein Holzofen <strong>und</strong> vor allem ganz viele Hebel<br />

<strong>und</strong> Regler. Die sind blitzeblank. R<strong>und</strong> Tausend Eisenbahnnostalgiker<br />

aus ganz Deutschland <strong>und</strong> dem Ausland sind seit 2009 hierher<br />

gekommen. Damals hatten Emanuel Königer, Wolfgang Böhm,<br />

Georg Renz <strong>und</strong> Thomas Kiefer das mechanische Kurbelstellwerk<br />

aus dem Dornröschenschlaf erweckt <strong>und</strong> es in 600 St<strong>und</strong>en eh-<br />

renamtlicher Arbeit wieder zugänglich <strong>und</strong> gängig gemacht. Sie<br />

nennen sich „Paten“ des Stellwerks vom Typ „Bruchsal G in württembergischer<br />

Einheitsbauart“ der Maschinenfabrik Esslingen.<br />

Systematische Sicherheit<br />

Ab dem Jahr 1868 hatte die Streckensicherung zunächst auch in<br />

Schelklingen mit Stäben funktioniert, die die Zugführer am<br />

<strong>Bahn</strong>hof zu bekommen beziehungsweise abzugeben hatten: Nur<br />

wer den entsprechenden Stab mitführte, durfte den jeweiligen<br />

Abschnitt befahren. Zur Eröffnung der Zugstrecke nach Münsingen<br />

1901 wurde das Stellwerk gebaut. Seine Hebelbank sieht aus,<br />

als könne sie den Betrieb sofort wieder aufnehmen. Doch die Seilzüge<br />

zu Weichen <strong>und</strong> Signalen sind längst gekappt. Blockweise<br />

beieinander liegen die Stellhebel <strong>und</strong> Riegel für die Weichen. Der<br />

Fahrstraßen-Festlege-Block stellte den Fahrweg fest. Die Signalhebel<br />

steuerten Vor- <strong>und</strong> Hauptsignal. Der abschließende Streckenblock<br />

sicherte den Verantwortungsbereich des Stellwerks bis<br />

zum nächsten Übergabepunkt. Gr<strong>und</strong>regeln des <strong>Bahn</strong>fahrdienstes<br />

haben sich kaum geändert: So hat zwischen zwei Zügen immer<br />

ein auf „Halt“ gestelltes Signal zu sein.<br />

Routine für den Fahrdienst ist nach wie vor der Regelbetrieb. Dagegen<br />

verlangen ver spätete Züge, Sonderfahrten oder individuel-

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