28.05.2013 Aufrufe

Bulletin 2/ 2004 - Siempelkamp

Bulletin 2/ 2004 - Siempelkamp

Bulletin 2/ 2004 - Siempelkamp

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ausgabe 02 | <strong>2004</strong><br />

Die Reportage: Thailands Spanplatten-Industrie Nukleartechnik: Eine Großfertigung<br />

geht auf Wanderschaft Bericht aus den USA: Huber nimmt OSB-Anlage in Betrieb<br />

Das Porträt: Romeo Paladin Synergien am Standort Krefeld: Ein Gigant wird geboren<br />

Analyse: Kommt jetzt die Spanplattenproduktion in China in Fahrt? und vieles mehr<br />

bulletin<br />

Das <strong>Siempelkamp</strong>-Magazin<br />

M E N S C H E N M Ä R K T E M A S C H I N E N


_04<br />

_16<br />

_18<br />

_20<br />

_26<br />

_30<br />

_34<br />

_36<br />

Titelbild: Einweihungsfeier bei Vanachai, Sura Thani, Thailand. Das Team der Anlagenoperator im Controllerraum.<br />

Ralf Griesche, G. <strong>Siempelkamp</strong> GmbH & Co. KG<br />

Die Lage der Holzwerkstoff-Industrie in Thailand<br />

Eine Reportage<br />

Bernard Neufeld, BIS Shrapnel Pty Ltd., Australien<br />

Folgt dem chinesischen MDF-Boom eine Ausweitung der Spanplatten-Produktion in China?<br />

Gastkolumne<br />

Dr. Wolfgang Steinwarz, <strong>Siempelkamp</strong> Nukleartechnik GmbH<br />

Eine Großfertigung geht auf Wanderschaft<br />

Umzug einer kompletten Großfertigung der <strong>Siempelkamp</strong> Nukleartechnik<br />

Stefan Wissing, <strong>Siempelkamp</strong> LP, USA<br />

Neue OSB-Anlage in Broken Bow übertrifft alle Erwartungen<br />

Die weltgrößte OSB-ContiRoll ® -Anlage wurde übergeben<br />

Ralf Griesche, G. <strong>Siempelkamp</strong> GmbH & Co. KG<br />

Die Männer hinter den Maschinen<br />

Romeo Paladin über seine neueste Erfindung<br />

Klaus Zitzmann, <strong>Siempelkamp</strong> Maschinen & Anlagenbau GmbH & Co. KG<br />

Pressen-Evolution zur Oberflächenvergütung<br />

Das neue Kurztakt-Pressen-Konzept<br />

Horst-Werner Oehler, Wenutec GmbH<br />

Ein Auftrag von strategischer Bedeutung<br />

Die Modernisierung einer Schraubenspannmaschine für das französische KKW Cattenom<br />

Ralf Griesche, G. <strong>Siempelkamp</strong> GmbH & Co. KG, Lutz Riedemann, <strong>Siempelkamp</strong> Giesserei GmbH<br />

Neue Dimensionen im Pressenbau – ein Gigant wird geboren<br />

Eine Mehretagen-Presse entsteht<br />

SIEMPELKAMP INHALT<br />

Impressum<br />

Herausgeber G. <strong>Siempelkamp</strong> GmbH & Co. KG, Abteilung Marketing/Kommunikation, <strong>Siempelkamp</strong>straße 75, 47803 Krefeld<br />

Schlussredakteur (V. i. S. d. P.) Ralf Griesche Satz und Layout vE&K Werbeagentur GmbH & Co. KG Druck Karten Druck & Verlag GmbH<br />

Das <strong>Bulletin</strong> erscheint in deutscher und englischer Sprache, der Nachdruck (auch auszugsweise und von Bildmaterial) bedarf<br />

der Zustimmung des Herausgebers, die i. d. R. gern erteilt wird. Besuchen Sie <strong>Siempelkamp</strong> im Internet www.siempelkamp.com


SIEMPELKAMP EDITORIAL 2 | 3<br />

Mit Innovationen überzeugen<br />

Vor Ihnen liegt die neue Ausgabe von <strong>Bulletin</strong>, dem Magazin der <strong>Siempelkamp</strong>-Gruppe.<br />

Die meisten von Ihnen werden <strong>Bulletin</strong> bereits kennen.<br />

Allen, die das Magazin heute zum ersten Mal in den Händen halten, kann<br />

ich versprechen, dass sich der Zeitaufwand für die Lektüre auf jeden Fall<br />

lohnt. Denn die <strong>Siempelkamp</strong>-Gruppe verfolgt das ehrgeizige Ziel, ihre<br />

Kunden im In- und Ausland immer wieder mit zukunftsweisenden neuen<br />

Technologien und Maschinen zu überzeugen. Im Vordergrund steht dabei<br />

das Anliegen, den Nutzern deutliche Mehrwerte zu erschließen. Sie sollen<br />

sich durch höchste Qualität und Einzigartigkeit ihrer Produkte vom<br />

Wettbewerb differenzieren sowie ihre Produktivität nachhaltig verbessern.<br />

Einige aktuelle Beispiele für die Innovationskraft von <strong>Siempelkamp</strong> und ihre<br />

hohe Relevanz für die Kunden möchte ich Ihnen auf den nächsten Seiten<br />

präsentieren.<br />

Lesen Sie zum Beispiel von der neuen OSB-Anlage, die von der <strong>Siempelkamp</strong><br />

Maschinen- und Anlagenbau sowie ihren Tochtergesellschaften und<br />

Beteiligungen in Broken Bow (USA) installiert wurde. Hier gelang es uns<br />

einmal mehr, einen Meilenstein zu setzen und sogar einen Weltrekord einzustellen:<br />

Das Herzstück der Anlage besteht aus einer 60,3 Meter langen<br />

ContiRoll ® -Presse – keine andere OSB-Anlage verfügt über eine ähnlich<br />

lange und damit produktive kontinuierliche Presse.<br />

Für nicht viel weniger aufsehenerregend halte ich die neueste Innovation<br />

unseres Partners PAL S.r.l. – den Quadradyn TM , eine Anlage zur Fraktionierung<br />

von Strands für die OSB-Produktion. Damit gibt es eine echte Alternative<br />

zu den bisher verwendeten Trommelsieben, mit dem Vorteil qualitativ<br />

und optisch optimierter Produkte.<br />

Vielen Dank für Ihr Interesse.<br />

Ihr Dr. Hans W. Fechner<br />

Dr. Hans W. Fechner<br />

Sprecher der Geschäftsführung<br />

G. <strong>Siempelkamp</strong> GmbH & Co. KG<br />

Auch die Technik der Kurztaktpressen wurde von uns weiter optimiert.<br />

Diese Innovation führt beim Kunden u. a. zu einer besseren Oberflächenqualität<br />

der Platten und erlaubt eine wesentlich effizientere Wartung. Mehr<br />

über die vielfältigen Vorteile der neuen Generation von Kurztaktpressen<br />

erfahren Sie auf den folgenden Seiten dieses Magazins.<br />

Und damit bin ich längst noch nicht am Ende der Aufzählung unserer Innovationen<br />

aus der jüngsten Vergangenheit.<br />

So ist unsere Tochtergesellschaft Wenutec nicht nur Weltmarktführer bei<br />

der Herstellung von Schraubenspannmaschinen für Kernkraftwerke (KKW).<br />

Mit einem gerade fertig gestellten Auftrag zur Modernisierung der<br />

Schraubenspannmaschine im französischen KKW Cattenom konnte sich<br />

Wenutec auch in diesem volumenstarken Markt etablieren.<br />

Zu guter Letzt möchten wir Ihnen im <strong>Bulletin</strong> noch von einem weiteren<br />

Rekord berichten. Der Kundenwunsch nach immer produktiveren Anlagen<br />

wurde von einem Team der <strong>Siempelkamp</strong> Maschinen- und Anlagenbau<br />

und der Gießerei erfüllt: Sie konstruierten und bauen zurzeit die größte<br />

Mehretagenpresse der Welt. Ihre Jahresleistung liegt bei über 700.000 m 3<br />

OSB-Platten. Von dieser gewaltigen Produktivität konnte die Branche vor<br />

kurzer Zeit nur träumen.<br />

Ich bin optimistisch, dass ich Ihnen nicht zu viel versprochen habe und<br />

Sie von der Innovationskraft unserer Unternehmensgruppe überzeugen<br />

konnte. Sollten Sie Fragen zu den neuen Technologien oder Maschinen<br />

haben, stehen wir Ihnen natürlich gerne zur Verfügung.


SIEMPELKAMP MASCHINEN- UND ANLAGENBAU


Nonthaburi<br />

Petchburi<br />

THAILAND<br />

Bangkok<br />

Rayong<br />

Surat Thani<br />

Hatyai<br />

Die wirtschaftliche Situation in Thailand im Jahre <strong>2004</strong><br />

Thailand hat sich, nach der schrecklichen Wirtschaftskrise von 1997/98, sehr rasch und sehr nachhaltig erholt. Alle Indikatoren<br />

stehen auf Wachstum und die politische Lage ist stabil.<br />

von Ralf Griesche, G. <strong>Siempelkamp</strong> GmbH & Co. KG<br />

Nach einem Zuwachs des Bruttosozialproduktes<br />

von 1,9 % in 2001 und 5,2 % in 2002 wurden<br />

2003 schon starke 6,3 % Wachstum erreicht.<br />

Getragen wurde und wird dieses Wachstum<br />

durch eine sehr lebhafte Inlandsnachfrage, die<br />

sich in einem starken privaten Konsum, aber auch<br />

in hohen privaten Investitionen zeigt. Unterstützt<br />

wird diese Entwicklung durch niedrige Zinsen<br />

und großzügige Kreditvergabe durch das Bankensystem.<br />

Die Arbeitslosenrate liegt bei ca.<br />

2,5 %, die Inflationsrate liegt bei unter 1 %.<br />

Die quirlige Metropole Bangkok ist der<br />

wirtschaftliche Mittelpunkt Thailands<br />

Thailand: einige wirtschaftliche Daten<br />

Fläche: 513.000 km 2 ; 61 Mio. Einwohner; Religion: 94 % Buddhisten; Hauptstadt: Bangkok<br />

mit mehr als 6,5 Mio. Einwohnern; Bruttosozialprodukt pro Kopf: US$ 7.400 p. a. (PPP).<br />

Wälder und Forsten auf einer Fläche von 14 Mio. Hektar; Gummibaum-Anpflanzungen auf<br />

1,8 Mio. Hektar; Gummibaum-Holz-Verbrauch ca. 1,2 Mio. m 3 p. a. für die Produktion von<br />

Sperrholz, Spanplatten und MDF.<br />

Kapazität für Spanplatten: 2,7 Mio. m 3 p. a. (Ende <strong>2004</strong>), Nr. 1 in SO-Asien, Nr. 2 in Asien<br />

nach China.<br />

Kapazität für MDF: 810.000 m 3 p. a., Nr. 2 in SO-Asien nach Malaysia<br />

Dieses ausgesprochen positive wirtschaftliche<br />

Umfeld wird auch in <strong>2004</strong> weiter vorankommen,<br />

es wird ein Zuwachs des BSP um 6,5 % bis<br />

7,5 %, je nach Entwicklung des Ölpreises, vorausgesagt.<br />

Der Bausektor, der sich einer verstärkten Inlandsnachfrage<br />

erfreut, ist eine der Top-Wachstumsbranchen<br />

in Thailand, gesponsert durch Anreize<br />

zum Eigentumserwerb der Regierung.<br />

Aber auch der Export trägt zu diesem positiven<br />

Wachstum bei; bei einem sehr vorteilhaften<br />

4|5<br />

Wechselkursverhältnis zum Amerikanischen<br />

Dollar sind Waren und Dienstleistungen im<br />

Bath international gesehen günstig.<br />

Nach der Asienkrise in den Jahren 1997/98, die<br />

von Thailand aus ihren Anfang nahm und das<br />

Land an den Rand des Abgrunds führte, ist das<br />

eine zuverlässige Ausgangssituation für die<br />

nächsten Jahre.


Die Form- und Pressenstraße mit ContiRoll ® in der Anlage Rayong noch während der Aufbauphase<br />

SIEMPELKAMP MASCHINEN- UND ANLAGENBAU<br />

Die Lage der Holzwerkstoff-Industrie in Thailand<br />

Die guten ökonomischen Daten spiegeln sich auch in dem positiven Investitionsklima der Holz verarbeitenden Industrie wider.<br />

<strong>Siempelkamp</strong> konnte im letzten Jahr 4 neue Spanplattenwerke mit modernster Technik in Thailand verkaufen. Eine weitere Anlage<br />

wurde nach einem Brandschaden total saniert, eine zweite Anlage soll in 2005 modernisiert werden. Grund genug, nach Thailand<br />

zu reisen, um den Trends in der Spanplattenfertigung nachzuspüren.<br />

Die Lage der Holzwerkstoff-Industrie unter den<br />

oben dargestellten allgemeinen Voraussetzungen,<br />

aber auch bezogen auf ihre Absatzkanäle<br />

Möbelbau und Innenausbau, stellt sich zz. in<br />

Thailand als äußerst zufrieden stellend dar. So<br />

rechnet die Agency for Real Estate Affairs mit<br />

einem Wachstum des Wohnungsmarktes um<br />

30 % in <strong>2004</strong>. In diesem Zusammenhang wird<br />

auch im Großraum Bangkok der Markt für Bürogebäude<br />

stark expandieren. Dies und die kontinuierlich<br />

steigende Konsumbereitschaft großer<br />

Teile der Bevölkerung haben der Möbelbranche<br />

neuen Auftrieb gegeben. Über 2400 Betriebe,<br />

überwiegend Kleinstbetriebe, produzieren zu<br />

90 % Holzmöbel, die zu 70 % exportiert werden.<br />

Für <strong>2004</strong> wird eine deutliche Steigerung der<br />

Ausfuhren (2002: 382,6 Mio. Euro) vorausgesagt.<br />

Unter diesem Eindruck einer stark wachsenden<br />

Nachfrage nach Holzwerkstoffen hat die<br />

Industrie in den letzten beiden Jahren massiv<br />

in neue Kapazitäten investiert:<br />

<strong>Siempelkamp</strong> Maschinen- und Anlagenbau<br />

hat hier eine führende Rolle bei dem<br />

Ausbau der Spanplatten-Fabrikation gespielt.<br />

So wurden in <strong>2004</strong> insgesamt 4 neue Werke<br />

ihrer Bestimmung übergeben (Vanachai,<br />

Green Panel, Metro, Rayong folgt bis<br />

November <strong>2004</strong>).<br />

Damit verdoppelt sich die Jahreskapazität an<br />

Spanplatten auf über 2,7 Mio. m 3 .<br />

Ein solches Szenario ist, was Preis und Mengengerüste<br />

angeht, auch bei steigender Nachfrage<br />

ein Spiel mit vielen Unbekannten!<br />

Wird sich der derzeitige Verkäufermarkt unter<br />

dem Einfluss der Mehrproduktion in einen Käufermarkt<br />

verwandeln?<br />

Grund genug, diesen boomenden Markt zu besuchen<br />

und vor Ort Eindrücke zu sammeln und zu<br />

diesem Bericht zu verdichten.


Folgende Persönlichkeiten wurden über die Zukunft der thailändischen Spanplatten-Industrie befragt:<br />

Wanthana Jaroennawarat,<br />

Deputy Managing Director,<br />

Vanachai Group Public<br />

Co., Ltd.<br />

Somporn Pisolpool,<br />

President,<br />

Rayong Particle Board Co.,<br />

Ltd.<br />

Piya Piyasombatkul,<br />

Managing Director,<br />

Metro Fiber Co., Ltd.<br />

Sompong Palarit,<br />

Project Manager,<br />

Green Panel Co., Ltd.<br />

Amporn Kanjanakumnerd,<br />

Managing Director,<br />

MP Particle Board Co., Ltd.<br />

6| 7<br />

Kuo Jen Chang,<br />

Managing Director,<br />

Siam Fibreboard Co., Ltd.<br />

Einschätzungen über das Verhalten der Spanplatten-Industrie<br />

nach der größten Kapazitätserweiterung ihrer Geschichte<br />

Auf unserer Rundreise durch Thailand hatten wir die Gelegenheit, mit den Betreibern der neuen Spanplattenwerke zu sprechen.<br />

Die wirtschaftlichen Randbedingungen und die Frage nach den Marktchancen für die Hersteller bei einer drastischen Kapazitätserweiterung<br />

interessierten uns besonders.<br />

Die erste Frage betraf natürlich die augenblickliche<br />

wirtschaftliche Lage und die Aussichten für<br />

die nächsten 2–3 Jahre:<br />

Alle Befragten waren sich einig, dass die Wirtschaftskrise<br />

nun endgültig überwunden sei. Das<br />

Vertrauen ist auf breiter Front zurückgekehrt<br />

und damit wurde der Inlandskonsum zum tragenden<br />

Pfeiler des Aufschwungs. Aber auch der<br />

Export konnte angekurbelt werden, vor allem<br />

durch das rasante Wachstum des Nachbarn<br />

China, aber auch durch die Erholung der Weltwirtschaft.<br />

Einige kleine Fragezeichen die Zukunft betreffend<br />

wurden diskutiert: Die Entwicklung des<br />

Rohölpreises, die bei einem Verbleib von über<br />

45 $ per Barrel Wachstum kosten wird; das<br />

schnelle Eindämmen von möglichen Epidemien<br />

wie Sars oder der Geflügelpest; die Entwicklung<br />

von China allgemein, dessen schiere wirtschaftliche<br />

Größe das Gravitationszentrum Asiens<br />

schlechthin geworden ist.<br />

Es wurde als nicht wahrscheinlich angesehen,<br />

dass eine Krise wie 1997/98 heute noch einmal<br />

das Land überrennen könnte. Man habe aus der<br />

Krise gelernt und Indikatoren geschaffen, die<br />

ein frühzeitiges Gegensteuern erlauben würden.<br />

Außerdem setzt die Wirtschaft großes Vertrauen<br />

in den derzeitigen Ministerpräsidenten<br />

Thaksin Shinawatra, selbst ein ehemaliger<br />

Unternehmer, der seit 2001 die Geschicke des<br />

Landes lenkt.<br />

Als auslösender Faktor, die Kapazität in der<br />

Spanplattenproduktion innerhalb eines Jahres<br />

um mehr als 100 % zu erhöhen, wurde von den<br />

Gesprächspartnern Unterschiedliches genannt:<br />

Je nach Ausrichtung ihrer Marketingaktivitäten<br />

wird ein Großteil der zusätzlichen Platten in den<br />

Export gehen oder die heimische Möbelindustrie<br />

wird mit den neuen Qualitäten vorrangig<br />

bedient.<br />

Einig war man sich in der Beurteilung des Marktes,<br />

der eine Verknappung an Spanplatten sah,<br />

die eine Preishausse auslöste.<br />

Außerdem gab es nur zwei Hersteller, die mit<br />

kontinuierlicher Presstechnik (der modernsten<br />

und im Stückkostenvergleich günstigen Produktionstechnik)<br />

produzierten, die höhere Flexibilität<br />

in der Technologie und in der Formataufteilung<br />

bietet. Investitionen in eine solche<br />

fortschrittliche Technik schaffen Wettbewerbsvorteile,<br />

die die anderen Mitbewerber Marktanteile<br />

kosten können.<br />

Auch in den nächsten Jahren wird die Möbelindustrie<br />

mit zweistelligen Zuwächsen aufwarten,<br />

denn nach der Krise hat sich ein enormer Nachholbedarf<br />

bei der Beschaffung preiswerter<br />

Möbel in der Bevölkerung gezeigt, der erst über<br />

die kommenden Jahre abgebaut werden kann.<br />

Diese Möbel werden überwiegend aus Spanplatten<br />

gemacht.<br />

Eine weitere Erklärung ist die verbesserte<br />

Exportfähigkeit der thailändischen Plattenindustrie:<br />

Da nach der Krise der Bath um 2/3<br />

abgewertet wurde, sind die Platten äußerst<br />

preiswert auch über längere Reisewege anzubieten.<br />

Dazu kommt, dass nur Thailand in Südostasien<br />

seine Spanplattenproduktion ausgeweitet<br />

hat und selbst China vorrangig in MDF-<br />

Kapazitäten investierte.<br />

Zusammenfassend ist der Eindruck wiederzugeben,<br />

dass die Hersteller keine Bedenken haben,<br />

die neuen Kapazitäten auszulasten, sei es über<br />

den Export und/oder die Inlandsnachfrage.<br />

Ob in Zukunft kleine Plattenhersteller, die mit<br />

alter Technik und qualitativ weniger guten Platten<br />

arbeiten, vom Markt verschwinden werden,<br />

wird sich zeigen. Auf der einen Seite können sie<br />

billig anbieten und oft werden regional inferiore<br />

Qualitäten akzeptiert. Auf der anderen Seite<br />

werden die Preise wahrscheinlich durch das größere<br />

Angebot fallen, dann hätten die kleinen<br />

Produzenten keine Investitionsmittel mehr und<br />

könnten mittelfristig aus dem Markt ausscheiden.<br />

Die Exportmärkte werden ihnen wahrscheinlich<br />

schwerer zugänglich sein.<br />

Ein Verdrängungswettbewerb über die Qualität<br />

und den Preis wird allerdings nicht ausgeschlossen<br />

werden können.<br />

Die Teilnehmer der Diskussion waren sich einig,<br />

dass mit der Kapazitätsausweitung das Verhältnis<br />

von Export zu Inlandsverbrauch weiter zu<br />

Gunsten des Exports ausschlagen wird. Es wird<br />

geschätzt, dass bis zu 70 % der Mengen in den<br />

Export gehen könnten, 30 % werden vom<br />

Inlandskonsum aufgenommen.<br />

95 % der Spanplatten werden als Rohplatten<br />

exportiert, Hauptabnehmer sind China, Südkorea,<br />

Taiwan, Vietnam, Malaysia, Indonesien,<br />

die Philippinen und Japan.<br />

Natürlich ist die Möbelindustrie in Thailand die<br />

treibende Kraft bei der Nachfrage nach Spanplatten.<br />

Nach der Krise brach der Inlandskonsum ein<br />

und die Möbelindustrie musste sich im Ausland<br />

neue Märkte suchen. Das hat die Industrie stark<br />

gemacht, heute werden ca. 70 % der Möbel


exportiert. Dazu kommt, dass einige Hersteller<br />

aus lohnintensiven Ländern wie Japan, das<br />

auch noch unter Rohholzknappheit leidet, ihre<br />

Fertigung nach Thailand verlagert haben. Klar<br />

ist, alle werden sich aus dem thailändischen<br />

Spanplattenangebot bedienen, das zum größten<br />

in Südostasien geworden ist.<br />

In Thailand wird die Oberflächenvergütung von<br />

Holzwerkstoffplatten in erster Linie von Spezialisten,<br />

die nicht aus der Plattenproduktion<br />

kommen, durchgeführt. Erst allmählich erkennen<br />

die großen Hersteller die Chancen, die in<br />

der Ausweitung der Wertschöpfungskette<br />

liegen.<br />

Da 95 % aller Spanplatten von der Möbelindustrie<br />

verarbeitet werden, ist diese Menge auch<br />

vergütet: Die billigste Vergütung mit 20-gr-<br />

Papier (LBWP) macht den Löwenanteil mit<br />

ca. 80 % aller vergüteten Platten aus. Der Rest<br />

setzt sich aus 10 % Low Pressure Melamine<br />

(LPM), 5 % Furnier und 5 % anderen Oberflächenvergütungen<br />

zusammen. Die große<br />

Menge von LBWP geht auf den Einsatz bei<br />

billigen Knock-Down-Möbeln zurück, die im<br />

Produktmix führend sind.<br />

Nach weiteren Anwendungsmöglichkeiten für<br />

Spanplatten gefragt, wurde die Produktion von<br />

Lautsprecherboxen genannt. Viele Audiohersteller<br />

haben Produktionskapazitäten in Asien<br />

aufgebaut.<br />

An den Einsatz im Flooring glaubt allerdings nur<br />

ein Diskussionsteilnehmer, alle anderen meinen,<br />

Südostasien sei wegen der klimatischen Verhältnisse<br />

kein Markt für Laminatboden.<br />

Der Einsatz im Innenausbau könnte jedoch ein<br />

Wachstumsmarkt werden – gerade im Hinblick<br />

auf den Bau von repräsentativen Hotels und<br />

Bürogebäuden – in Bangkok und Umgebung<br />

und hier das Sperrholz als Trägerplatte langsam<br />

substituieren. Erste Erfolge konnten wir in der<br />

Lobby des neuen J.W. Marriott Hotels, Bangkok,<br />

bewundern.<br />

Arbeitskraft wird auch in Thailand teurer;<br />

damit könnten arbeitsintensive Anwendungen<br />

wie z. B. Rahmentüren in Zukunft durch die<br />

Spanplatte ersetzt werden. Mittelfristig werden<br />

Teile der Vollholz- und Sperrholzproduktion von<br />

der Spanplatte ersetzt werden.<br />

Trotzdem können sich die wenigsten Teilnehmer<br />

vorstellen, dass OSB bald Sperrholz ersetzen<br />

wird. Das liegt natürlich auch daran, dass<br />

diese Hersteller aus der Produktion des Sperrholzes<br />

kommen und es heute sogar noch herstellen<br />

oder im Programm führen.<br />

Das Argument, dass Sperrholz heute noch in<br />

vielen Familienbetrieben mit minimaler Maschinenausrüstung<br />

hergestellt wird und damit sehr<br />

billig angeboten werden kann (es gibt keinen<br />

preislichen Vorteil für OSB), überzeugt natürlich.<br />

Auf der anderen Seite geht die Verfügbarkeit<br />

von schälbaren Stämmen auch in Thailand<br />

zurück und so wird es nur eine Frage der Zeit<br />

sein, bis auch das neue Produkt OSB für dieses<br />

Land interessant werden wird.<br />

SIEMPELKAMP MASCHINEN- UND ANLAGENBAU<br />

Ob in Thailand das Produkt MDF einen ähnlichen<br />

Siegeszug antreten wird wie die Spanplatte,<br />

ist ungewiss.<br />

Auf der einen Seite wird MDF (das ja schon in<br />

größeren Mengen in Thailand hergestellt wird)<br />

eine gute Zukunft vorausgesagt, denn es wird<br />

mehr und mehr Vollholz ersetzen. Auch der<br />

Einsatz als Laminatboden erscheint nachvollziehbar,<br />

da hängt vieles von China ab, das<br />

große Kapazitäten aufbaut. Man wird sehen!<br />

Zum Abschluss folgte natürlich die Frage nach<br />

der Verfügbarkeit des Rohstoffs Holz. Dazu<br />

muss man wissen, dass im südlichen Teil von<br />

Thailand, dort wo die Mehrzahl der Spananlagen<br />

betrieben werden, der Gummibaum zu<br />

100 % das Ausgangsmaterial zur Erzeugung der<br />

Spanplatten ist. Sie werden natürlich in erster<br />

Linie zur Rohgummiproduktion in Plantagen<br />

angebaut, und ihr Erhalt wird vom Staat gefördert.<br />

Alte Bäume, die kein Latex mehr produzieren<br />

und ersetzt werden müssen, wurden<br />

früher verbrannt, mit allen bekannten CO 2-Problemen.<br />

Die Spanplattenindustrie füllt hier<br />

ökologisch sinnvoll eine Lücke, indem sie den<br />

größten Teil der „Holzabfälle“ zu Plattenware<br />

verwandelt. Diese Konstellation macht eine<br />

Verknappung des Rohmaterials unwahrscheinlich.<br />

Denn heute stehen mehr als 2,2 Mio. ha<br />

unter Ertrag, von denen jährlich ca. 3 % durch<br />

Neuanpflanzungen ersetzt werden. Man kann<br />

sich leicht ausrechnen, dass auch ein Stopp der<br />

Gummiproduktion noch viele Jahre Zeit ließe,<br />

neue Ressourcen zu aktivieren.<br />

<strong>Siempelkamp</strong> Singapore: „Your one stop service centre in Asia“<br />

Owen Pickersgill, Electrical/Electronic Engineer; Rene Funger, Business Development Spare Parts Service and Rubber<br />

Industry; Hui Lee Wong, Finance and Bookkeeping; Henning Gloede, Managing Director; Madeline Leng, Executive<br />

Secretary and Administration; Wolfgang Schulz, Mechanical Engineer; Patricia Lopez, Spare Parts Purchasing & Sales<br />

<strong>Siempelkamp</strong> Singapore wurde vor mehr<br />

als 20 Jahren für den südostasiatischen Markt<br />

als Verkaufs- und Service-Niederlassung gegründet.<br />

Die Niederlassung ist neben dem Neugeschäft<br />

vor allem für den After Sales Service zum Kunden<br />

verantwortlich. Hier werden technische<br />

Unterstützung bei Serviceleistungen und Hilfe<br />

bei Notfällen organisiert und durchgeführt.<br />

Hierzu gibt es ausgebildetes Personal, das<br />

in der Lage ist, regelmäßige Inspektionsprogramme<br />

an den Anlagen der Kunden<br />

durchzuführen oder Hilfe bei Notfällen zu<br />

leisten.<br />

Schnelle Ersatzteillieferungen werden ebenfalls<br />

von der Niederlassung sichergestellt.<br />

Alle Leistungen werden ohne Zeitdifferenz und<br />

Sprachbarrieren erbracht.


Firmenhintergrund und Steckbrief der neuen Spanplattenanlagen<br />

Die 48,7 Meter lange ContiRoll ® -Presse mit einlaufender Spanmatte<br />

Anlagensteckbrief<br />

der neuen Spanplattenanlage<br />

von Vanachai Group Public Co., Ltd.<br />

Vertragsabschluss: Juli 2002<br />

Baubeginn: Mai 2003<br />

Erste Platte: 4. Februar <strong>2004</strong><br />

3-Schichtbetrieb: 23. Februar <strong>2004</strong><br />

Location: Surat Thani<br />

Planung, Engineering und Inbetriebnahme<br />

durch Dr. Schnitzler/<strong>Siempelkamp</strong><br />

Siebe: PAL<br />

Beleimung: IMAL<br />

Trockner: Trommeltrockner von Büttner<br />

Streumaschinen: Metso<br />

Vorpresse und kontinuierliche Presse<br />

ContiRoll ® -Technik von <strong>Siempelkamp</strong>,<br />

8‘ x 48,7 m, ausgelegt auf 1.000 mm/s Vorschub,<br />

Plattenmaße: 2.550 x 4.955 mm,<br />

Plattendicke von 6 – 40 mm<br />

Leistung: 1.500 m 3 pro Tag<br />

Automation: ATR<br />

Kühl- und<br />

Abstapelung: <strong>Siempelkamp</strong> Handling<br />

Systeme (SHS)<br />

Automatisches<br />

Lagersystem: SHS<br />

Schleifstraße: SHS<br />

Der Büttner Trommeltrockner schafft es<br />

leicht, die Späne für 1.500 m 3 Spanplatte<br />

pro Tag zu trocknen<br />

8| 9<br />

Vanachai Group Public Co., Ltd., Bangkok<br />

Vanachai wurde 1943 als Sägewerk<br />

gegründet, stieg 1966 in das Sperrholzgeschäft<br />

ein und wandte sich<br />

1979 den Holzwerkstoffplatten mit<br />

dem Aufbau einer Spanplattenanlage<br />

zu. Schon diese erste Anlage wurde<br />

von <strong>Siempelkamp</strong> geliefert.<br />

Seit 1994 produziert Vanachai<br />

in Chonburi MDF-Platten.<br />

1995 ging das Unternehmen an die<br />

Börse, 1997 wurde das Unternehmen<br />

mit dem Aufbau eines weiteren<br />

Spanplatten-Werkes Asiens größter<br />

Holzwerkstoffhersteller.<br />

Mit der neuen <strong>Siempelkamp</strong>-Anlage,<br />

die seit Mai <strong>2004</strong> produziert, stellt<br />

Vanachai heute mehr als 1,2 Mio. m 3<br />

Holzwerkstoffplatten im Jahr her.<br />

4 PAL Oscillating Screens trennen sehr effizient<br />

die Spanfraktionen


Anlagensteckbrief<br />

der neuen Spanplattenanlage<br />

von Metro Particle Co., Ltd.<br />

Vertragsabschluss: August 2002<br />

Baubeginn: Juni 2003<br />

Erste Platte: 3. Februar <strong>2004</strong><br />

3-Schichtbetrieb: Ende Februar <strong>2004</strong><br />

Location: Nonthaburi<br />

Planung, Engineering und Inbetriebnahme<br />

der kompletten Anlage durch<br />

Dr. Schnitzler/<strong>Siempelkamp</strong><br />

Siebe: PAL<br />

Beleimung: IMAL<br />

Trockner: Büttner<br />

Form- und Pressenstraße mit<br />

ContiRoll ® -Technik von <strong>Siempelkamp</strong>,<br />

6‘/8‘ x 23,8 m, verlängerbar auf 30,4 m,<br />

ausgelegt auf 750 mm/s Vorschub,<br />

für Plattenmaße 1.850 – 2.520 x 3.690 – 5.600 mm<br />

in den Dicken 6 – 40 mm,<br />

Leistung: 745 m 3 pro Tag<br />

Automation: ATR<br />

Kühl- und<br />

Abstapelung: SHS<br />

SIEMPELKAMP MASCHINEN- UND ANLAGENBAU<br />

Metro Particle Co., Ltd.,<br />

Nonthaburi<br />

Metro wurde 1960 als Sägewerk zur<br />

Verarbeitung von Teakholz gegründet.<br />

Danach Aktivitäten im Sperrholz und<br />

im Furnier. Starteten 1991 eine<br />

Nassfaser-Anlage zur Produktion<br />

von Hardboard.<br />

1994 erste MDF-Anlage;<br />

2001 2. MDF-Anlage.<br />

Die 23,8 Meter lange ContiRoll ® -Presse schon<br />

während des 3-Schichtbetriebes<br />

Der Trockner von Büttner im Betrieb mit anschließenden<br />

Zyklonen zur Trennung von Wasserdampf und Spänen


Die Brüder Sompong und Somyot Palarit mit Erwin Scholz<br />

(Mitte), Verkaufsdirektor <strong>Siempelkamp</strong> M&A, SE-Asia<br />

Green Panel Co., Ltd.,<br />

Petchburi<br />

1984 startete das Unternehmen<br />

mit dem Aufbau einer Sperrholzproduktion.<br />

1994 wurde die 1. Linie – eine<br />

1-Etagen-Spanplattenanlage –<br />

zur Spanplattenproduktion in<br />

der Nähe von Bangkok mit<br />

einer Tagesleistung von 300 m 3<br />

errichtet. Diese Linie produziert<br />

Standardmaße 4‘ x 8‘ für die<br />

Möbelindustrie.<br />

Die 20,5 Meter lange ContiRoll ® mit einer durchschnittlichen Leistung von 650 m 3 pro Tag<br />

Anlagensteckbrief<br />

der neuen Spanplattenanlage<br />

von Green Panel Co., Ltd.<br />

10 | 11<br />

Vertragsabschluss: November 2002<br />

Baubeginn: Juli 2003<br />

Erste Platte: 8. März <strong>2004</strong><br />

3-Schichtbetrieb: Ende März <strong>2004</strong><br />

Location: Petchburi<br />

Siebe: PAL<br />

Beleimung: IMAL<br />

Trockner: Binos<br />

Streumaschinen: Binos<br />

Vorpresse und kontinuierliche Presse<br />

ContiRoll ® -Technik von <strong>Siempelkamp</strong>,<br />

8‘ x 20,5 m, ausgelegt auf 600 mm/s Vorschub,<br />

für die Plattenbreite 2.500 mm,<br />

Plattendicke von 6 – 40 mm<br />

Leistung: 650 m 3 pro Tag<br />

Automation: ATR<br />

Doppeldiagonal-/<br />

Besäumsäge: SHS


Die 30,4 Meter lange ContiRoll ® von Rayong noch während der Aufbauphase<br />

Anlagensteckbrief<br />

der neuen Spanplattenanlage<br />

von Rayong Particle Board Co., Ltd.<br />

Vertragsabschluss: November 2002<br />

Baubeginn: Februar <strong>2004</strong><br />

Erste Platte: voraus. November <strong>2004</strong><br />

3-Schichtbetrieb: Ende November <strong>2004</strong><br />

Location: Klaeng, Rayong<br />

Planung, Engineering und Inbetriebnahme<br />

der kompletten Anlage durch<br />

Sicoplan/<strong>Siempelkamp</strong><br />

Siebe: PAL<br />

Beleimung: IMAL<br />

Trockner: Büttner<br />

Streumaschinen: CMC, je 2 WindFormer/<br />

CageFormer<br />

Vorpresse und kontinuierliche Presse<br />

ContiRoll ® -Technik von <strong>Siempelkamp</strong>,<br />

8‘ x 30,4 m, ausgelegt auf 700 mm/s Vorschub,<br />

für die Plattenmaße 2.500 x 4.600/5.595 mm<br />

Plattendicke von 6 – 40 mm<br />

Leistung: 700 m 3 , erweiterbar auf<br />

1.000 m 3 pro Tag<br />

Automation: ATR<br />

Kühl- und<br />

Abstapelanlage: SHS<br />

SIEMPELKAMP MASCHINEN- UND ANLAGENBAU<br />

Rayong Particle Board Co., Ltd.,<br />

Klaeng<br />

Das Unternehmen begann 1986<br />

mit der Gründung der Möbelfertigung<br />

Tokyo Para Wood Co., Ltd., die<br />

Möbel für den Export nach Japan fertigt.<br />

In 1994 Einstieg in das Spanplatten-<br />

Geschäft mit dem Aufbau einer<br />

1-Etagen-Spanplattenanlage,<br />

ausgelegt auf 240 m 3 pro Tag.<br />

Herr Pisolpool von Rayong Particle Board auf der <strong>Siempelkamp</strong> Streumaschine


Hatyai Panel Co., Ltd. und Siam Fibreboard Co., Ltd.<br />

Bei einer Reise zu den <strong>Siempelkamp</strong>-Anlagen<br />

in Thailand darf der Besuch der Anlagen in<br />

Hatyai an der Grenze zu Malaysia nicht fehlen.<br />

Diese haben eine besondere Geschichte:<br />

In den Jahren 1990 bis 1995 investierte die<br />

Firma STA in Gestalt von Mr. Supotphong<br />

Vilaipun ca. 1 Mrd. Bath in einen einzigartigen<br />

Holzwerkstoffkomplex. Aufgebaut wurden<br />

2 Spananlagen und 2 MDF-Werke jeweils mit<br />

<strong>Siempelkamp</strong> ContiRoll ® -Technik, 4 Kurztaktpressenanlagen,<br />

ebenfalls von <strong>Siempelkamp</strong>.<br />

Dazu kamen eine Sperrholzproduktion und<br />

diverse Möbelfertigungen.<br />

Ehe der gesamte Komplex fertig gestellt war, kam<br />

der Besitzer durch einen tragischen Unfall ums<br />

Leben. Viele Versuche wurden unternommen,<br />

die Anlagen in einer Gesellschaft weiterzuführen,<br />

was letztlich an den hohen Verbindlichkeiten<br />

scheiterte.<br />

In <strong>2004</strong> wurden die Span- und MDF-Anlagen in<br />

einer Versteigerung verkauft. Heute ist die Firma<br />

Hatyai Panel Co., Ltd. die Besitzerin der 2 Spananlagen<br />

und der Kurztaktpressen, die Firma Siam<br />

Fibreboard Co., Ltd. Eignerin der beiden MDF-<br />

Anlagen.<br />

Hinter Hatyai Panel steht die Mitr Phol Sugar<br />

Group, Asiens größter Zuckerhersteller, der<br />

schon eine Spananlage auf Bagassebasis in<br />

Thailand betreibt. Siam Fibreboard wurde von<br />

dem erfolgreichen MDF-Produzenten Evergreen<br />

Fibreboard aus Malaysia übernommen.<br />

<strong>Siempelkamp</strong> leistete einige Hilfestellung bei der<br />

erneuten Inbetriebnahme der ersten MDF-<br />

Anlage, die heute sehr erfolgreich produziert.<br />

Die zweite MDF-Anlage wurde in 1996<br />

nur zu ca. 80 % fertig gestellt, als die Firma<br />

STA in große Schwierigkeiten kam. Auch diese<br />

Anlage soll in 2005 fertig gebaut und in Betrieb<br />

genommen werden.<br />

Am Tag der Übernahme der Spanplattenanlagen<br />

durch Hatyai Panel wurde die größere der beiden<br />

Spananlagen durch einen Brandanschlag stark<br />

beschädigt. Der Controllerraum und die Conti-<br />

Roll ® brannten aus und die Anlage lag still.<br />

Seit März dieses Jahres ist ein Team von<br />

<strong>Siempelkamp</strong>-Spezialisten mit der Sanierung und<br />

Modernisierung der Anlage beschäftigt. Die<br />

erste Platte wurde im September <strong>2004</strong><br />

produziert. Die kleinere und ältere Spananlage<br />

wird in 2005 überholt und in Betrieb gehen.<br />

Damit wäre das Holzwerkstoffzentrum von<br />

Hatyai wieder zu neuem Leben erwacht.<br />

Form- und Pressenstraße der zurzeit stillgelegten <strong>Siempelkamp</strong> Spanplattenanlage A333 von Hatyai Panel Co.,Ltd.<br />

Diese Anlage soll in 2005 modernisiert und wieder in Betrieb genommen werden<br />

12 | 13<br />

Varapong Ruangvoravat, Assistant Managing<br />

Director of Hatyai Panel Co., Ltd., vor der nach<br />

einem Brandschaden sanierten <strong>Siempelkamp</strong><br />

Spanplattenanlage A444 in Hatyai


SIEMPELKAMP MASCHINEN- UND ANLAGENBAU


Die feierliche Eröffnung der Spanplattenanlage<br />

von Vanachai in Surat Thani<br />

Glücklicherweise fiel unser Aufenthalt in Thailand mit der feierlichen Eröffnungszeremonie des neuen Spanplattenwerkes<br />

von Vanachai zusammen. Auch Dr. h. c. Dieter <strong>Siempelkamp</strong> kam aus Deutschland und freute sich darauf,<br />

wieder mal ein neues Werk, dessen Maschinen seinen Namen tragen, mit einzuweihen.<br />

Ein Highlight der Thailand-Reise war die Einladung<br />

zur Eröffnungszeremonie der neuen<br />

Vanachai-Anlage.<br />

Am Morgen des 23. August <strong>2004</strong> um 6.30 Uhr<br />

starteten zwei Großraumjets vom Flughafen<br />

Bangkok in Richtung Surat Thani ca. 600 km südlich<br />

von Bangkok. Sie hatten einen Teil der Gäste<br />

aus der Region Bangkok an Bord, die zu der Zeremonie<br />

eingeladen waren. Nicht fehlen durfte<br />

eine Schar Mönche, die eine Hauptrolle spielen<br />

sollten. Während der Einweihung erbaten sie<br />

den Segen des Himmels für ein allzeit prosperierendes<br />

Unternehmen. Für uns westliche Beobachter<br />

war es überraschend und schön zu sehen,<br />

wie selbstverständlich die buddhistische Religion<br />

auch die wirtschaftlichen Interessen der Menschen<br />

unterstützt.<br />

Unter den 1200 Gästen waren die Mönche<br />

natürlich die Ehrengäste.<br />

Es folgte ein großes gemeinsames Mittagessen<br />

mit einer anschließenden Begehung des neuen<br />

Werkes, das sich zu diesem Zweck besonders<br />

herausgeputzt hatte.<br />

Bei so vielen guten Wünschen kann der Erfolg<br />

einfach nicht ausbleiben!<br />

Einweihungszeremonie der neuen <strong>Siempelkamp</strong><br />

Spanplattenanlage von Vanachai am Standort<br />

Surat Thani<br />

Der Standort ist eröffnet<br />

Mr. Sompon Sahavat, Chairman of the<br />

Group, dankt den Mönchen ...<br />

... und hält die Festrede<br />

Eine Einweihungszeremonie wird<br />

von vielen guten Wünschen getragen<br />

14 | 15


GASTKOLUMNE<br />

Folgt dem chinesischen MDF-Boom eine Ausweitung<br />

der Spanplatten-Produktion in China?<br />

Nach rasanter Steigerung der MDF-Produktionskapazität wird eine ähnliche – wenn auch nicht so spektakuläre – Entwicklung im Spanplattenbereich erwartet<br />

von Bernard Neufeld, Director Forestry Group, BIS Shrapnel Pty Ltd., Australien<br />

Mio m 3<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0<br />

Shandong<br />

Während in Nordamerika und Europa die<br />

Plattenindustrie die Talsohle überwindet, ist<br />

China zum wichtigsten Hersteller und Verbraucher<br />

von MDF avanciert; außerdem entwickelt<br />

sich dort der größte Spanplattenmarkt. Diese<br />

Entwicklung wird angefacht durch einen Boom<br />

am heimischen Markt, eine Verlagerung der<br />

Möbelproduktion von den Vereinigten Staaten,<br />

Europa und anderen asiatischen Ländern nach<br />

China und durch die Entwicklung Chinas zum<br />

weltweit größten Möbelexporteur.<br />

MDF-Produktion<br />

Guangdong<br />

Guangxi<br />

Jiangxi<br />

Jiangshu<br />

Hebei<br />

Zhejiang<br />

Chinas MDF-Produktionskapazität ist in den letzten<br />

fünf Jahren massiv angestiegen: 1999 waren es<br />

4,8 Mio m 3 , 2003 bereits 13,2 Mio m 3 ; das entspricht<br />

einer jährlichen Wachstumsrate von<br />

29 %. Bei 278 Produktionslinien ist es heute<br />

das Land mit der höchsten Produktionsrate,<br />

höher als Ost- und Westeuropa zusammen<br />

(12,4 Mio m 3 ) und mehr als doppelt so hoch<br />

wie die Produktionskapazität Nordamerikas<br />

(4,9 Mio m 3 ).<br />

Die meisten der chinesischen Produktionsanlagen<br />

vor 1999 bestanden aus kleineren Fabriken<br />

mit einer Kapazität von weniger als 35.000 m 3 .<br />

Obgleich diese Fabriken immer noch fast 30 %<br />

Fujian<br />

Hubei<br />

Anhui<br />

Henan<br />

Heilongjiang<br />

der Produktionskapazität ausmachen, ist die<br />

jüngste Entwicklung mit Hilfe mittlerer und<br />

großer Fabriken erfolgt. Im Jahre 2003 hatten<br />

mittlere Fabriken mit einer Kapazität von 35.000<br />

bis 100.000 m 3 zu ca. 37 % und Fabriken mit einer<br />

Kapazität von mehr als 100.000 m 3 zu 33 %<br />

Anteil an der gesamten Produktionskapazität.<br />

Auf der Basis bereits angekündigter Expansionspläne<br />

wird die MDF-Produktion um weitere<br />

29 % auf über 16,2 Mio m 3 bis zum Jahre 2005<br />

ansteigen.<br />

Spanplattenproduktion<br />

2003 2005<br />

Beijing<br />

Lianoning<br />

Yunan<br />

Anders als die spektakulär ausgebauten MDF-<br />

Produktionskapazitäten stieg die Produktionskapazität<br />

im chinesischen Spanplattensektor von<br />

5 Mio m 3 im Jahre 1997 auf 5,4 Mio m 3 im Jahre<br />

2003, ein Wachstum von gerade 1 %. In den<br />

fünf Jahren bis 2002 erhöhte sich die Kapazität<br />

nur um 355.000 m 3 , wobei die größte Steigerung<br />

im Jahre 2002 zu verzeichnen war.<br />

Den 278 MDF-Anlagen stehen in China schätzungsweise<br />

zwischen 800 und 900 Spanplattenanlagen<br />

gegenüber. Bei 800 davon handelt es<br />

sich um sehr kleine Anlagen mit einer Kapazität<br />

von weniger als 5.000 m 3 pro Jahr; die gesamte<br />

Produktionskapazität beläuft sich auf schätzungs-<br />

MDF-Produktionskapazität in Chinas 15 größten Produktionsregionen<br />

in den Jahren 2003 und 2005 (Prognose)<br />

weise 800.000 m 3 . Die übrigen 72 Anlagen hatten<br />

eine Produktionskapazität von ca. 4,6 Mio m 3 im<br />

Jahre 2003 und lagen bei einer Größe zwischen<br />

etwas über 5.000 m 3 und 100.000 m 3 ; die meisten<br />

hatten jedoch eine Kapazität von weniger als<br />

100.000 m 3 .<br />

Nach einer Vorschau über die nächsten fünf<br />

Jahre soll die Produktionskapazität im chinesischen<br />

Spanplattensektor um ca. 4 % p. a. wachsen,<br />

und zwar von weniger als 5,4 Mio m 3 im<br />

Jahre 2003 auf über 6 Mio m 3 im Jahre 2008.<br />

Selbst bei einem so bescheidenen Wachstum wird<br />

sich China in den nächsten 5 Jahren zu einem der<br />

größten Spanplattenproduzenten entwickeln.<br />

Die vielen kleinen Fabriken werden schließlich<br />

durch größere Anlagen ersetzt werden. Es ist<br />

bekannt, dass 9 Anlagen in Planung sind: die<br />

größte unter ihnen mit einer Kapazität von<br />

300.000 m 3 , eine mit 150.000 m 3 und eine mit<br />

100.000 m 3 . Weitere fünf Anlagen sind mit<br />

einer Kapazität von je 50.000 m 3 bzw. einer von<br />

30.000 m 3 geplant.<br />

Mit Ausnahme der kleineren Werke (weniger als<br />

5.000 m 3 ) hatte die Provinz Heilongjiang eine<br />

Produktionskapazität von über 400.000 m 3 im<br />

Jahre 2003, die drei Provinzen Jilin, Guandong<br />

und Shandong von über 200.000 m 3 und die<br />

Provinzen Henan, Shichuan, Inner Mongolia und<br />

Hubei zwischen 100.000 und 200.000 m 3 . In<br />

naher Zukunft wird Fujians Spanplattenproduktion<br />

am meisten expandieren und zur zweitgrößten<br />

produzierenden Provinz mit über<br />

300.000 m 3 bis zum Jahre 2005 avancieren.


Die Produktionskapazität könnte sogar um mehr<br />

als 4 % ansteigen, denn die Wachstumsprognosen<br />

bezüglich der Verbrauchernachfrage lassen hier<br />

noch Spielraum für eine Kapazitätssteigerung;<br />

jedoch ist es unwahrscheinlich, dass das Wachstum<br />

so spektakulär ausfällt wie im MDF-Bereich<br />

der letzten Dekade, es sei denn, es gäbe eine<br />

rasante Verschiebung des Verbrauchs in Richtung<br />

Spanplatten, was auch durchaus möglich ist.<br />

Konsummotor<br />

Das schnelle Wachstum in den letzten 10 Jahren<br />

im Bereich der MDF- und Spanplattenproduktion<br />

wurde anfänglich durch die Möbelhersteller<br />

angefacht, die Mitte der 90er Jahre aus Taiwan<br />

umsiedelten; später kamen noch Unternehmen<br />

aus anderen Teilen der Welt, einschließlich Nordamerika<br />

und Europa, hinzu. Diese Unternehmen<br />

verlagerten ihre Produktionsstätten zu einer Zeit,<br />

als in den meisten Ländern MDF boomte und die<br />

älteren, weniger flexiblen Produkte wie Spanplatte<br />

und Sperrholz ersetzte.<br />

Im Zuge der Verlagerung der Produktionsstätten<br />

brachten die Möbelhersteller aus Taiwan ihre<br />

Produktionstechniken ebenfalls mit nach China,<br />

einschließlich des intensiven Einsatzes von MDF<br />

in der Möbelherstellung. Zu dieser Zeit wurde in<br />

Taiwan MDF zum Hauptrohmaterial in der<br />

Möbelindustrie und ersetzte hier schnell die<br />

Spanplatte. Als die Möbelhersteller nach China<br />

umgezogen waren, sorgten sie dort für eine<br />

starke Nachfrage nach MDF. Infolgedessen stieg<br />

Spanplatten-Produktionskapazität in Chinas 15 größten<br />

Produktionsregionen in den Jahren 2003<br />

und 2005 (Prognose)<br />

der prozentuale Anteil von MDF an der Holzplattenproduktion<br />

in China von 6 % im Jahre<br />

1997 auf 25 % im Jahre 2001.<br />

Mitte der 90er Jahre wurde fast die gesamte<br />

MDF-Produktion in der Möbelindustrie eingesetzt.<br />

Bis zum Jahre 2003 wurden schätzungsweise<br />

65 % für die Möbelherstellung verwendet, 15 %<br />

für die Baumaterialien, 10 % für Bodenbeläge<br />

und 10 % für Verpackungen und andere Einsatzzwecke.<br />

MDF hat über die letzte Dekade die<br />

Endverbrauchermärkte durchsetzt, die nicht zur<br />

Möbelindustrie gehören; dies hat zu einer zusätzlichen<br />

Erweiterung der Produktionskapazität<br />

geführt. Im Vergleich dazu werden 85 % aller<br />

Spanplatten in China immer noch für die Möbelherstellung<br />

eingesetzt, 15 % werden im Bausektor<br />

und anderen Industriezweigen verwendet.<br />

Der MDF-Verbrauch in China wurde im Jahr<br />

<strong>2004</strong> auf über 14 Mio m 3 geschätzt verglichen<br />

mit 6 Mio m 3 Spanplatten. Dies ist ein ungewöhnliches<br />

Verbrauchsmuster, da in den meisten<br />

Ländern die Spanplattenproduktion den MDF-Verbrauch<br />

übersteigt. In Japan beispielsweise ist der<br />

Spanplattenverbrauch fast 2-mal so hoch wie der<br />

MDF-Verbrauch, ebenso wie in Nordamerika und<br />

Europa. Andere wesentliche Ausnahmen stellen<br />

Südkorea und Taiwan dar, wo die MDF-Produk-<br />

Mio m 3<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0<br />

Heilongjiang<br />

Fujian<br />

Jilin<br />

Guangdong<br />

Shandong<br />

Henan<br />

Sichuan<br />

Inner Mongolia<br />

16 | 17<br />

tion etwas über dem Spanplattenverbrauch liegt.<br />

In den meisten anderen Ländern war das Produkt<br />

Spanplatte sehr gut eingeführt, ehe MDF auf den<br />

Markt kam. Dies war aber nicht in Südkorea oder<br />

Taiwan der Fall. Dort ist MDF intensiver genutzt<br />

worden als Spanplatte.<br />

In einigen Ländern, einschließlich Taiwan und<br />

Südkorea, verwenden Möbelhersteller wieder<br />

vermehrt Spanplatten für einige Einsatzzwecke,<br />

für die bereits MDF eingesetzt worden war. Es<br />

handelt sich insbesondere um Einsatzzwecke, für<br />

die nicht die besonderen Eigenschaften von MDF<br />

benötigt werden, wie etwa extrem glatte Oberflächen.<br />

Nach diesem Wechsel blieb man beim<br />

Einsatz von Spanplatten. Dies könnte sich in<br />

China in der nächsten Dekade wiederholen, da<br />

die Möbelhersteller nach kostengünstigeren<br />

Produktionsmethoden suchen werden.<br />

Die heimische Nachfrage nach Möbeln ist groß in<br />

China und wird mit Chinas expandierender Wirtschaft<br />

weiterhin wachsen. China ist auch zum<br />

größten Möbelexporteur der Welt geworden. Da<br />

in den nächsten 10 Jahren vermehrt Möbelhersteller<br />

aus anderen Ländern ihre Produktionsstätten<br />

nach China verlagern werden, wird es<br />

vielfach Möglichkeiten zur Erhöhung der Spanplattenkapazität<br />

in China geben.<br />

Yuannan<br />

Hubei<br />

Hebei<br />

Anhui<br />

2003 2005<br />

Guangxi<br />

Hunan<br />

Shangxi


Eine Großfertigung geht auf Wanderschaft<br />

Fast jeder Mensch ist irgendwann einmal umgezogen. Wohnungseinrichtung und Hausrat sind zu verpacken, zu transportieren und am neuen<br />

Standort hoffnungsvollerweise intakt und ohne Verluste wieder aufzubauen und einzuräumen. Die Folge: Trotz aller Vorbereitung sind meist Chaos<br />

und Aufregung kaum zu vermeiden. Es dauert seine Zeit, bis wieder Normalität im täglichen Ablauf eingekehrt ist.<br />

von Dr. Wolfgang Steinwarz, <strong>Siempelkamp</strong> Nukleartechnik GmbH<br />

CASTOR ® -Behälterkörper zur mechanischen Bearbeitung auf der Langdrehbank<br />

Nun stelle man sich die entsprechenden<br />

Rahmenbedingungen für den Umzug einer<br />

kompletten Großfertigung vor: Begrenzung des<br />

Produktionsausfalls auf das absolute Minimum,<br />

Ab- und Wiederaufbau von großdimensionierten<br />

Maschinen und Bauteilen für die Handhabung<br />

von Komponenten mit Gewichten bis zu 200<br />

Tonnen bei den extrem hohen Qualitätsanfor-<br />

derungen der Kerntechnik, Einhaltung des vorgegebenen<br />

Kostenrahmens bei allen Unwägbarkeiten<br />

während der Abwicklungsphase.<br />

Genau vor dieser logistischen Aufgabe stand das<br />

SNT-Team, als Mitte 2002 durch die Geschäftsführung<br />

entschieden wurde, die bislang an<br />

mehreren Standorten operierende mechanische<br />

SIEMPELKAMP NUKLEARTECHNIK<br />

Bearbeitung der Rohgusskomponenten, wie z. B.<br />

CASTOREN ® , MOSAIK-Behälter und Elemente<br />

für Windkraftanlagen, in einem Fertigungszentrum<br />

zusammenzuführen. Die Zielsetzung<br />

lautete: Verbesserung der Marktposition durch<br />

integrierte Fertigung mit Vorteilen aus diversen<br />

Synergien, wie Know-how-Bündelung, Reduzierung<br />

von Schnittstellen, Realisierung optimaler


Mit dem Tieflochbohrwerk werden ca. 6 m lange<br />

Bohrungen zur Aufnahme von Neutronenabschirmmaterial<br />

in die CASTOR ® -Wandung eingebracht<br />

Kostenstrukturen sowie effizienter Maschinenanordnung.<br />

Als neuer Standort bot sich eine Fertigungshalle<br />

zur Miete an, die in Mülheim/Ruhr unweit der<br />

bisherigen CASTOR ® -Bearbeitungsstätte gelegen<br />

ist und bislang von SIEMENS zur Fertigung von<br />

Turbinengehäusen genutzt wurde. Besonders<br />

interessant war diese Lösung durch die Teilnutzung<br />

der Halle seitens unseres CASTOR ® -<br />

Hauptkunden GNB, der schon zwei Jahre vorher<br />

die über ein Jahrzehnt gemeinsam genutzte<br />

„alte“ CASTOR ® -Halle verlassen hatte. Auf diese<br />

Weise konnte die für beide Seiten vorteilhafte<br />

Fortsetzung des früheren Arrangements (Reduzierung<br />

von Transporten, direkter Kundenkontakt,<br />

vereinfachte Gesamtprozessführung)<br />

wieder aufgegriffen werden.<br />

Nach Unterzeichnung des Mietvertrages am<br />

16.10.2002 einschließlich des Kaufvertrages zur<br />

Übernahme diverser SIEMENS-Maschinen und<br />

Gerätschaften wurde die detaillierte Umzugsplanung<br />

durchgeführt. Im Sommer 2003 konnte<br />

dann mit den ersten Umbauarbeiten begonnen<br />

werden. Anfang Dezember 2003 erfolgte der<br />

Umzug eines wesentlichen Teils des Abwicklungs-<br />

und Fertigungspersonals. Durch spezielle<br />

Schicht- und Fertigungsabwicklungsmodelle<br />

unter Nutzung von Maschinenredundanzen<br />

konnten signifikante terminliche Fertigungs-<br />

Das Fertigungszentrum Mülheim<br />

während der Umbauphase<br />

18 | 19<br />

einbußen vermieden werden. Die ersten Späne,<br />

sichtbares Zeichen der Produktionsaufnahme,<br />

„flogen“ Ende Januar <strong>2004</strong>. Die letzte Phase des<br />

Umzugs mit der zweiten CASTOR ® -Großdrehbank<br />

startete im Mai <strong>2004</strong>.<br />

Mit der offiziellen Eröffnungsfeier am 15. Oktober<br />

<strong>2004</strong> endet ein spannendes und immer<br />

interessantes Kapitel. Denn trotz einer Unmenge<br />

Stress erbrachte die logistische Aufgabe des<br />

Umzugs auch viele neue positive Erfahrungen,<br />

technische, strategische und menschliche. Denn<br />

Teamgeist stand von Anfang an im Vordergrund.<br />

Und Normalität wird wohl auch bald wieder einkehren<br />

...!<br />

Das Bearbeitungszentrum für MOSAIK-Behälter


SIEMPELKAMP MASCHINEN- UND ANLAGENBAU<br />

Neue OSB-Anlage in Broken Bow (USA) übertrifft alle Erwartungen<br />

<strong>Siempelkamp</strong>-Gruppe unterstreicht mit J. M. Huber Corporation Marktführerschaft<br />

von Stefan Wissing, <strong>Siempelkamp</strong> LP, USA<br />

Nicht überraschend, aber immer wieder beeindruckend:<br />

Die nächste Rekordmarke im jungen<br />

OSB-Geschäft ist nun gerissen. 60,3 Meter<br />

Länge misst die neueste, bei Huber Engineered<br />

Woods in Broken Bow (Oklahoma) installierte<br />

Presse. Hinter diesem Erfolg steht die <strong>Siempelkamp</strong>-Gruppe<br />

mit ihren Tochtergesellschaften<br />

und Beteiligungen. Wieder ist es dem Unternehmen<br />

gelungen, ein Stück Technikgeschichte<br />

zu schreiben.<br />

Mit seinen knapp 5.000 Einwohnern steht<br />

Broken Bow am Schnittpunkt der US-Highways<br />

70 und 259 selten im Rampenlicht der Medien.<br />

Eine typische amerikanische Kleinstadt des<br />

mittleren Westens – idyllisch zwischen Seen und<br />

Flüsschen, Wäldern und Bergen gelegen. Nach<br />

Texas, über den Red River, ist es ebenso ein<br />

Katzensprung wie ins benachbarte Arkansas.<br />

Oklahoma – the Sooner State<br />

Eine Gegend reich an Holz, arm an Jobs. Aber<br />

Oklahoma heißt nicht umsonst „Sooner State“.<br />

Denn hier ist man schon immer etwas ausgeschlafener,<br />

der Spitzname des Bundesstaates<br />

hat historischen Bezug zur außergewöhnlich<br />

schnellen Landnahme der Siedler. Man hat die<br />

Nase vorn, auch wenn es um Investitionen großen<br />

Stils geht – wie Stadtdirektor Mark Guthrie mit<br />

Blick auf das neue Huber-OSB-Werk betont.<br />

J. M. Huber Corporation – ein kapitalkräftiger<br />

Mittelständler in den USA. Recht außergewöhnlich:<br />

nicht an der Börse notiert, vollständig<br />

im klassischen Familienbesitz. Und „Huber“<br />

klingt ganz schön deutsch. Stimmt punktgenau,<br />

aber dass als Resultat der ersten Geschäftsreise<br />

eines Joseph Maria Huber aus München nach<br />

New York einst eine Unternehmensgruppe mit<br />

über 1 Milliarde Umsatz werden sollte – das<br />

ahnte 1883 niemand dies- und jenseits des<br />

Atlantiks.<br />

Huber Engineered Woods – Konzern in<br />

Familienbesitz<br />

Das Spektrum des Konzerns reicht von der Rohstofferzeugung<br />

über Papier- und Forstprodukte<br />

bis hin zu Kunststoffen und Baumaterial sowie<br />

zugehörigen Dienstleistungen. Sitz ist Edison<br />

Welcome to Oklahoma<br />

(New Jersey). Eine der maßgeblichen Business-<br />

Units des multinationalen Unternehmens ist die<br />

Huber Engineered Woods LLC. Von der Zentrale<br />

in Charlotte (North Carolina) aus geführt, hat<br />

sich diese Gruppe zu einem der innovationsfreudigsten<br />

OSB-Hersteller in Nordamerika entwickelt.<br />

Andy Trott, Präsident von Huber Engineered<br />

Woods, ist zu Recht stolz auf das Erreichte: Bisher<br />

betrieb der Geschäftsbereich vier Werke zur Herstellung<br />

von „Engineered Wood Products“ überwiegend<br />

für den heimischen Markt. Und nun<br />

brandneu in Oklahoma: das OSB-Werk Broken<br />

Bow, seit 2002 gewachsen auf der grünen<br />

Wiese, mit einer Gesamtinvestition von über<br />

130 Mio USD.<br />

Für Huber das erste Investment außerhalb seiner<br />

Betriebe an der Ostküste und eine unternehmerische<br />

Entscheidung für einen nahezu idealen<br />

Standort. Das betrifft nicht nur die riesigen Einzugsgebiete<br />

von Southern Yellow Pine im Osten,<br />

die hier fast vor der Haustür liegen. Genauso<br />

wichtig ist das Willkommensein dieses Investors<br />

in einer strukturschwachen und ökologisch<br />

außerordentlich wertvollen Region.<br />

Denn einerseits ist Huber eines der Unternehmen<br />

in den USA, in denen Umweltakzeptanz bei<br />

jeder Entscheidung im Fokus steht. Andererseits<br />

unterstützen Broken Bow und der Kreis McCurtain<br />

County Investitionen, die Arbeitsplätze schaffen<br />

und die Infrastruktur beleben. Im Huber-Werk<br />

werden nach Erreichen der vollen Kapazität<br />

ca. 150 Beschäftigte tätig sein.<br />

Vertrauen und Berechenbarkeit<br />

als Geschäftsprinzipien<br />

Daneben wirkt eine Investition dieser Größenordnung<br />

immer als Kondensationskern: Über<br />

250 weitere Jobs entstehen in der Region


Herzlichen Glückwunsch: Das Huber-Team voller Stolz über die gepresste „Erste Platte“ am 13. April <strong>2004</strong>!<br />

neu durch Dienstleister, Logistikunternehmen,<br />

Services usw. Im Ergebnis werden jährlich rund<br />

25 Mio USD in den Finanzkreislauf von Stadt,<br />

Kreis und Bundesstaat fließen. Andy Trott beschreibt<br />

die enge Verbundenheit zwischen<br />

Unternehmen und Region so: „Wir sind nicht<br />

nur ein ‚Unternehmen’ in Oklahoma. Wir sind<br />

Freunde und Nachbarn, die sich wünschen, dass<br />

dieser Staat wächst und blüht!“<br />

Diese Art von Vertrauensbildung ist oberstes<br />

Geschäftsprinzip bei Huber. Nicht nur bei der<br />

Standortwahl. Auch bei der Wahl der Partner, die<br />

diese und die anderen Investitionen der Gruppe<br />

zum Erfolg geführt haben, wie: Maschinen- und<br />

Anlagenbauer, Steuerungs- und IT-Profis, Bauund<br />

Montagefirmen, Dienstleister. Nach vier von<br />

<strong>Siempelkamp</strong> aufgebauten OSB-Werken – in<br />

Easton (Maine), Commerce (Georgia), Crystal<br />

Hill (Virginia) und Spring City (Tennessee) – kennt<br />

man sich, man verlässt sich aufeinander.<br />

Ein Konzept, das in Broken Bow wiederum<br />

hundertprozentig aufging. Denn wie in allen<br />

vorgenannten Werken wurde der Bau von<br />

Herz, Hirn, Adern und alle anderen wichtigen<br />

20 | 21<br />

„Organen“ des künftigen Betriebes an eine<br />

Gruppe vergeben, mit der man allerbeste Erfahrungen<br />

gemacht hat: <strong>Siempelkamp</strong> aus Krefeld.<br />

Mit deren Töchtern und Beteiligungen ATR,<br />

Büttner, CMC-Texpan, Imal, PAL und SHS.<br />

<strong>Siempelkamp</strong> – neuer alter Partner<br />

Natürlich ist jede Investition mit Risiken behaftet.<br />

Wenn Huber jedoch seinen hohen Qualitäts-,<br />

Umwelt- und Servicestandards genügen will,<br />

brauchen die Werke Know-how und Ausrüstungen<br />

von Spitzenniveau. Das bietet die Siempel-


Von CMC Texpan kommen die Streumaschinen<br />

kamp-Gruppe – seit vielen Jahren weltweit.<br />

Typisch „Sooner State“ und, abgewandelt,<br />

typisch „Sooner Company“.<br />

Doch Top-Qualität und Integration neuester<br />

Entwicklungen sind eine Seite der Medaille. Zur<br />

Verlässlichkeit des Partners gehören auch die<br />

eher „weichen“ Faktoren: Lieferpünktlichkeit,<br />

Schnelligkeit, das Unmögliche möglich zu<br />

machen. Auch hier die <strong>Siempelkamp</strong>-Gruppe<br />

„in front“. Büttner beispielsweise konstruierte<br />

einen Trockner, dessen Größe den Transport<br />

der Trommel in einem Stück nicht zuließ. Also<br />

wurden Segmente geliefert, die erst auf der Baustelle<br />

zu 190-t-Giganten zusammenwuchsen.<br />

SIEMPELKAMP MASCHINEN- UND ANLAGENBAU<br />

A big fish: 550.000 m 3 Jahresproduktion<br />

OSB<br />

Doch das alles passt zu Oklahoma, Huber und<br />

<strong>Siempelkamp</strong>: eben „sooner“. So wurde nach<br />

weniger als einem Jahr von Montagebeginn am<br />

13. April <strong>2004</strong> die erste Platte gepresst. Dabei ist<br />

das Werk keine Peanut – 1.660 m 3 OSB ist die<br />

geplante Tagesleistung, wie Betriebsleiter Ed<br />

Milburn mit Stolz unterstreicht. Aber wahrscheinlich,<br />

so Milburn, beeindruckt die Jahresproduktion<br />

sogar noch stärker: 550.000 m 3<br />

(3/8“ Plattendicke).<br />

Experte für Trocknungsanlagen<br />

Die erste technische Herausforderung für die<br />

Produktion dieser gewaltigen Mengen von OSB<br />

ist die Trocknung der Strands. Als Strand wird der<br />

lange, unterschiedlich breite Schneidespan bezeichnet,<br />

der beleimt, richtungsorientiert in einer<br />

Matte gestreut und gepresst die OSB-Platte bildet.<br />

Die <strong>Siempelkamp</strong>-Tochter Büttner Trock-<br />

Gigantische Zwillinge: die beiden Büttner-Trommeltrockner


nungs- und Umwelttechnik mit beinahe 200 Jahren<br />

Erfahrung im Trocknerbau ist weltweit<br />

führend in der Trocknung von Strands für OSB<br />

und andere Holz-Produkte. Broken Bows Bedarf<br />

an trockenen Spänen erforderte zwei Einzug-<br />

Trommeltrockner. Aufgrund von Transportproblemen<br />

der übergroßen Trockner wurden die<br />

einzelnen Sektionen direkt auf der Baustelle<br />

montiert.<br />

Nobody is perfect, außer Quadradyn TM<br />

Unmittelbar nach den Trocknern eine Welt-<br />

Premiere: Quadradyn – die Innovation der<br />

Strandsiebung von PAL. Diese jüngste Entwicklung<br />

des mit <strong>Siempelkamp</strong> verbundenen<br />

Unternehmens fraktioniert die Strands über ein<br />

Rollensystem. Die Separierung in Strands für die<br />

Deckschicht, die Mittelschicht sowie in Feingut<br />

erfolgt mit diesem System viel genauer, der<br />

spätere Aufbau der Platte wird erheblich homogener<br />

und strukturierter. Das Feingut wird über<br />

ein „Superscreening“ nochmals fraktioniert<br />

Gute Zugänglichkeit zu den Hydraulikventilen<br />

erhöht die Wartungsfreundlichkeit<br />

nach Holzstaub zur Verbrennung und nutzbaren<br />

Fines, welche nach separater Beleimung bei<br />

Bedarf der Mittelschichtstreuung wieder zugeführt<br />

werden können (Fines Recovery System).<br />

Quadradyn ist extrem flexibel und wartungsarm.<br />

Nach den Trockenspanbunkern kommt die<br />

<strong>Siempelkamp</strong>-Gruppe wiederum maßgeblich ins<br />

Spiel. So lieferte IMAL die Beleim-Bandwaagen<br />

und das System zur separaten Beleimung der<br />

Fines. Die Streumaschinen wurden von CMC<br />

Texpan geliefert. Die Strands werden nach<br />

22 | 23<br />

Die ContiRoll ® ist rohbaufertig:<br />

Der „Weltrekordhalter“ misst 8.5’ x 60,3m<br />

typischem <strong>Siempelkamp</strong>-Prinzip so gestreut, dass<br />

sich die größten Strands an der Mattenoberfläche<br />

befinden, wo sie am meisten zur Plattenfestigkeit<br />

beitragen.<br />

Die hochwertig aufgebaute und fertig gestreute<br />

Strandmatte wird auf der Formstraße an Elektromagneten<br />

sowie einer Metallsuchspule vorbeigeführt.<br />

So sind metallische Verunreinigungen<br />

ausgeschlossen. Der unverpresste Strang wird<br />

vor dem Presseneinlauf beidseitig besäumt und<br />

durchläuft eine abschließende Mattendichtemessung<br />

(IMAL).


Weltrekord über 60 m: die ContiRoll ®<br />

für Huber<br />

Das eigentliche Herzstück des von CPM Consultants<br />

Inc. (Vancouver) projektierten Werks ist die<br />

8,5’ x 60,3 m (198‘) ContiRoll ® -Presse mit Mattenvorwärmer<br />

und Siebeindruck. Der patentierte<br />

Vorwärmer oder Pre-Heater ContiTherm ® ist<br />

eines der Highlights der Anlage und wurde<br />

schon vier Mal in den USA in <strong>Siempelkamp</strong><br />

ContiRoll ® -Anlagen zur Herstellung von OSB<br />

installiert. Direkt vor der Presse wird ein Wasserdampf-Luft-Gemisch<br />

von oben und unten in die<br />

Strandmatte eingeblasen. So lässt sich einerseits<br />

die Feuchtigkeit der einlaufenden Matte<br />

exakt regulieren, andererseits wird die Matte<br />

erwärmt, was zu einer eindrucksvollen Steigerung<br />

der Presskapazität führt. Die Temperatur<br />

der Matte kann durch die Regulierung des Verhältnisses<br />

von Wasserdampf und Luft genau eingestellt<br />

werden. Durch das Vorwärmen wird die<br />

Matte plastifiziert, was zu einer Verringerung des<br />

spezifischen Pressdruckes, der in der ContiRoll ® -<br />

Presse benötigt wird, führt. Zusätzlich wird der<br />

Feuchtigkeitsgehalt der Matte angehoben, was<br />

zu einer geringeren Quellung und besseren Platteneigenschaften<br />

führt.<br />

Einige Produkte erfordern einen Siebeindruck<br />

auf einer Seite der Platte. Aus diesem Grund hat<br />

<strong>Siempelkamp</strong> die Presse mit ihrem patentierten<br />

Siebeindruck-System ausgerüstet. Falls benötigt<br />

läuft ein endloses Sieb zusammen mit dem<br />

oberen Stahlband durch die Presse. Dieser Siebeindruck<br />

ist identisch zu den Siebeindrucken, die<br />

die Verbraucher von Platten aus einer Mehr-<br />

Etagen-Presse gewohnt sind. Ein solches Siebeindruck-System<br />

ist nun bereits bei 4 ContiRoll ® -<br />

Anlagen in den USA erfolgreich im Einsatz.<br />

Die Anlage produziert neben der 11 mm dicken<br />

Massenware auch sehr spezielle Produkte. Wie<br />

beispielsweise eine 18,2 mm starke, hochwertige<br />

Fußbodenplatte namens AdvanTech ® . Durch die<br />

große Flexibilität der ContiRoll ® -Linie können<br />

Platten in einem weiten Bereich für Plattendichte<br />

und Platteneigenschaften hergestellt werden.<br />

Besäumung und Lagerung der Platten<br />

Nach Verlassen der ContiRoll ® wird die Endlosplatte<br />

übernommen von Maschinen, die von<br />

SHS (<strong>Siempelkamp</strong> Handling Systeme) geliefert<br />

wurden. Die Endlosplatte wird beidseitig<br />

besäumt und erhält schließlich an der Doppel-<br />

SIEMPELKAMP MASCHINEN- UND ANLAGENBAU<br />

diagonalsäge ihre Länge. Das endgültige Masterboard-Format<br />

ist typischerweise 8’ x 24’. Für die<br />

Herstellung von Rim Boards kann die Plattenlänge<br />

auf 12’ reduziert werden. Nach einer<br />

Qualitätsvorkontrolle gelangen die Rohplatten<br />

zur Abkühlung in zwei Kühlsternwender. Die<br />

Platten werden nach Qualität sortiert und abgestapelt<br />

und werden dann anschließend in das<br />

Zwischenlager transportiert.<br />

Dieses Zwischenlager, ebenfalls von SHS, operiert<br />

mit einem vollautomatischen Kransystem. Das<br />

Lager dient zum einen der abschließenden Aushärtung<br />

der OSB. Zum anderen kann hiermit die<br />

Produktion des 3-Schicht-Pressenbetriebs verteilt<br />

werden zu den verschiedenen Nachbearbeitungsprozessen<br />

– wie Schleifstraße, Buchsäge und<br />

Nut- und Federanlage –, die alle im 2-Schichtbetrieb<br />

laufen. Über das Lagerverwaltungssystem<br />

können Bediener OSB-Stapel direkt von der<br />

Schleifstraße oder von der Buchsäge anfordern.<br />

Im Kranbereich ist kein Bedienungspersonal<br />

erforderlich, um die Stapel ein- oder auszulagern.<br />

Das Lagersystem ermöglicht es auch, bereits<br />

durch die Buchsägenanlage durchgelaufene<br />

Platten wieder einzulagern. Hinter dieser ausgeklügelten<br />

Steuerungstechnik stehen ATR<br />

Deutschland und <strong>Siempelkamp</strong> Canada Inc. –<br />

jene Unternehmen der <strong>Siempelkamp</strong>-Gruppe,<br />

welche die gesamte Automatisierungstechnik<br />

vom Trockenbunkeraustrag bis hin zur Verpackungslinie<br />

entwickelt haben.<br />

Mit der Kraft eines Mittelklasse-PKW:<br />

die Buchsäge<br />

Neben der Schleifstraße mit angeschlossener<br />

Sortierlinie (A- und B-Qualität) ragt bei Huber<br />

besonders die Buchsäge heraus – eine Neuent-<br />

Die Pressenstraße nimmt Form an: im Vordergrund<br />

der Vorwärmer ContiTherm ® , der ein Wasserdampf-<br />

Luft-Gemisch von oben und unten in die Strandmatte<br />

einbläst. Ergebnis: eine Steigerung der Pressenkapazität<br />

und bessere Platteneigenschaften


Die Buchsäge zum flexiblen, hochgenauen<br />

und schnellen Aufteilen der Masterboards.<br />

100 PS starke Antriebsmotoren durchtrennen<br />

OSB-Stapel („Bücher“) bis 260 mm Höhe<br />

in einem Arbeitsschritt<br />

wicklung der SHS. OSB-Stapel können aus den<br />

folgenden verschiedenen Bereichen an die Buchsägenanlage<br />

weitergeleitet werden: aus dem<br />

Kranlagersystem, der Schleifstraße oder direkt<br />

von der Masterboard-Abstapelung. Die hohen<br />

Produktionsleistungen der Säge werden durch<br />

die Fähigkeit, Masterboard-Stapel („Buch“) bis<br />

zu 260 mm Höhe in einem Arbeitsschritt zu<br />

durchtrennen, erreicht. Mit ihren etwa 100 PS<br />

starken Antriebsmotoren kann die Leistung der<br />

Buchsäge mit der eines Mittelklasse-PKW verglichen<br />

werden.<br />

Die Buchsäge besticht durch ihre Vielseitigkeit.<br />

Rim Boards können gefertigt und dann direkt<br />

der Verpackungslinie zugeführt werden. Direkt<br />

heißt, dass ohne weitere Schnitte die Boards in<br />

ihrer Normhöhe von 260 mm (10“) weiterverarbeitet<br />

bzw. verpackt werden. Andere OSB-<br />

Fertigware (commodity products) wird nach<br />

kompletten Aufteilbildern gesägt und verlässt<br />

die Buchsäge in Schwerterwagen. Die einzelnen<br />

OSB-Stapel werden dann von einem Stapel-Verschiebewagen<br />

zu einer der drei Verpackungsstraßen,<br />

der Nut- und Federanlage oder zurück<br />

ins Kranlager transportiert. Die Nut- und Federanlage<br />

benutzt <strong>Siempelkamp</strong>s Platten-Vereinzelungssystem,<br />

um mit hohen Produktionsgeschwindigkeiten<br />

arbeiten zu können. Durch<br />

die Vereinzelung werden die Platten auf Stoß<br />

gefahren, was wiederum die Zykluszeiten verringert<br />

und ebenfalls für eine bessere Qualität in der<br />

Nut- und Federanlage sorgt, da ein Ausbrechen<br />

an den Plattenkanten deutlich vermindert wird.<br />

Ausgefeilte Produkte rund um den<br />

Hausbau<br />

Die überdurchschnittliche Flexibilität der<br />

<strong>Siempelkamp</strong>-Aggregate in der OSB-Anlage bei<br />

Huber Engineered Woods ermöglicht ein außergewöhnlich<br />

breites Produktspektrum. Alle Sortimente<br />

erfreuen sich großer Nachfrage, da auf<br />

dem amerikanischen Markt der Einsatz von OSB<br />

im Hausbau breit diversifiziert ist. So werden in<br />

Nordamerika komplette Häuser aus OSB gebaut.<br />

Von der Dacheindeckung (Siebeindruck macht<br />

die Platte rutschfest), den Unterschlägen (Rim<br />

Boards) bis zu Wänden und Decken und sogar<br />

dem Ständerwerk ist alles aus einem Produkt<br />

gefertigt. Und für OSB werden sowohl seitens<br />

handwerklich-industrieller Nachfrage als auch<br />

für den DIY-Bereich überaus positive Zukunftsprognosen<br />

abgegeben.<br />

24 | 25<br />

Oriented Strand Boards (OSB) erleben seit etwa<br />

20 Jahren einen vergleichbaren Siegeszug wie<br />

MDF oder, wie seit den sechziger Jahren, die<br />

Spanplatte. Wurden in Nordamerika 1985 noch<br />

etwa 4 Mio m 3 hergestellt, waren es 1993<br />

ca. 9 Mio m 3 , 1999 fast 18 Mio m 3 und 2002<br />

wurden erstmals 20 Mio m 3 erreicht. Dahinter<br />

stehen 61 Werke in den USA und Kanada, die<br />

rund 70 % des nordamerikanischen Baumaterialmarktes<br />

für Wohnhäuser mit OSB abdecken.<br />

Oder leicht vorstellbar ausgedrückt: Jedes amerikanische<br />

Einfamilienhaus enthält statistisch<br />

gesehen 6,4 m 3 OSB. Ein gewaltiger Markt also,<br />

der auch in Europa mit durchschnittlichen<br />

Zuwächsen jenseits von 30 % aufwartet!


Die Männer hinter den Maschinen<br />

In dieser Serie möchten wir Ihnen die Menschen vorstellen, die in der <strong>Siempelkamp</strong>-Gruppe die Entwicklung neuer Maschinen oder Techniken entscheidend beeinflussen.<br />

Ihre Weitsicht im Markt, ihr technisches Know-how und ihre Durchsetzungsfähigkeit machen <strong>Siempelkamp</strong> zur Nr. 1 auf dem Weltmarkt für Maschinen zur<br />

Holzwerkstoffplatten-Produktion.<br />

von Ralf Griesche, G. <strong>Siempelkamp</strong> GmbH & Co. KG<br />

Der Boss<br />

Romeo Paladin, President of PAL S.r.l., Italy<br />

Romeo Paladin ist ein Mann, der weiß, was er<br />

will. Seine Energie gehört seinem Unternehmen,<br />

das er aus kleinen Anfängen zu einem<br />

Marktführer im Segment der Rohholzaufbereitung<br />

gebracht hat.<br />

Überall auf der Welt, wo eine Anlage zur Produktion<br />

von Span-, MDF- oder OSB-Platten<br />

läuft, sind wahrscheinlich Maschinen von PAL<br />

aus Ponte di Piave in Italien zu finden. Sie<br />

beherrschen den Prozess der Holzaufbereitung<br />

vom Zerkleinern über das Fraktionieren der<br />

Holzwerkstoffe bis zu kompletten Anlagen zur<br />

Verarbeitung von Recyclingholz. Romeo Paladin<br />

hat die Entwicklung immer neuer Maschinen<br />

mit seinem Gespür für die Anforderungen des<br />

Marktes vorangetrieben.<br />

Ein Meilenstein in dieser Entwicklung ist jetzt<br />

der neue Strand Screener Quadradyn TM für die<br />

effiziente Fraktionierung von Strands für die<br />

Deck- und Mittelschicht von OSB-Platten und<br />

der Aussonderung von Fines/Staub.<br />

<strong>Bulletin</strong> sprach mit Romeo Paladin über sein<br />

Unternehmen und den neuen Quadradyn TM :<br />

Herr Paladin, wie wird man Maschinenbauer für<br />

die Holzwerkstoff-Industrie?<br />

Paladin: Nun, das ist recht einfach: Wenn man in<br />

die Qualität vernarrt ist, aber die richtigen<br />

Maschinen nicht auf dem Markt sind, muss man<br />

sie eben selbst konstruieren.<br />

So machte ich mich im Jahre 1978, nach über<br />

10 Jahren als Manager einer Spanplattenfabrik,<br />

mit dem Bau von Beleimungsmaschinen für<br />

Späne selbstständig. Sehr schnell weitete sich<br />

Herr Romeo Paladin<br />

das auf komplette Leimaufbereitungs- und Applikations-Anlagen<br />

aus. Der Erfolg dieser Maschinen<br />

gab uns den Mut, in weitere Anwendungsgebiete<br />

zu investieren. So wurden relativ schnell<br />

Maschinen für die Spanaufbereitung entwickelt,<br />

die zerkleinern und fraktionieren. Diesen Prozessschritten<br />

widmeten wir hohe Aufmerksamkeit,<br />

denn hier wird über die Qualität der erzeugten<br />

Platte entschieden.<br />

In den 80er Jahren verteuerte sich das Frischholz<br />

in Italien sehr und wir gingen daran, Maschinen<br />

PAL<br />

zu entwickeln, die Verunreinigungen aus recycelten<br />

Spänen aussondern konnten. Heute produzieren<br />

wir integrierte Systems für die Span-Aufbereitung<br />

aus Recyclingholz, die wir bis dato<br />

schon 170 Mal weltweit verkauft haben. Diese<br />

Anlagen recyceln mehr als 25 Mio t Abfallholz<br />

pro Jahr, das entspräche einer Fläche von<br />

ca. 4.000 km 2 Wald pro Jahr, die nicht abgeholzt<br />

werden muss.<br />

Um den Ansprüchen der Kunden nach kompletten<br />

Lösungen in der Holzwerkstoff-Industrie


In der F&E-Abteilung mit dem Prototyp des Quadradyn TM<br />

26 | 27


Die Strands „tanzen“ über ...<br />

... das Rollenbett, wobei Staub, ...<br />

... Mittel- und Deckschicht-Material ...<br />

gerecht werden zu können, wurde 1996 eine<br />

enge Zusammenarbeit mit <strong>Siempelkamp</strong> und<br />

1998 mit IMAL vereinbart.<br />

Heute stellt PAL ein breites Angebot an Maschinen<br />

für die Holzaufbereitung zur Herstellung von<br />

Span-, MDF- und OSB-Platten her.<br />

In 25 Jahren wurde eine Menge erreicht, aber<br />

sagen Sie uns, wo liegt das Top-Know-how von<br />

PAL?<br />

Paladin: Wir entwickeln, konstruieren und bauen<br />

hoch spezialisierte Holzaufbereitungs-Maschinen<br />

zur Produktion von Span-, MDF- und OSB-<br />

Platten.<br />

Dabei sind unsere Maschinen so ausgelegt, dass<br />

mit einem Minimum an Produktionskosten eine<br />

maximale Plattenqualität erreicht wird.<br />

Dahinter stehen große Investitionen in F+E. In<br />

unserem werkseigenen Versuchslabor werden<br />

PAL<br />

vielfältige Versuche zum Nutzen unserer Kunden<br />

durchgeführt. Die Ergebnisse dienen der Entwicklung<br />

neuer Maschinen und Verfahren, der<br />

Optimierung vorhandener Maschinen oder wir<br />

empfehlen unseren Kunden spezielle, auf sie<br />

zugeschnittene Lösungen.<br />

Ist die neuste Innovation von PAL, der Quadradyn TM ,<br />

auf diese Weise entstanden?<br />

Paladin: Der Quadradyn TM ist eine Neuentwicklung<br />

zur Fraktionierung von Strands für die OSB-Produktion.<br />

Wir haben uns angeschaut, wie die<br />

bisher verwendeten Trommelsiebe arbeiten, und<br />

fanden heraus, dass sie die Strands z. T. zerbrechen<br />

und die Fraktionierung nur partiell<br />

durchführen. Das führt zu qualitativ und optisch<br />

wenig ansprechenden Produkten. Wir wollten es<br />

besser machen und können den Kunden mit der<br />

Neuentwicklung eine echte Alternative bieten.<br />

... separiert werden So arbeitet der Quadradyn TM (Dry Screening)


Zwei Quadradyn TM Screener in der Huber-Anlage in Broken Bow, Oklahoma, USA<br />

Wie arbeitet der Quadradyn TM ?<br />

Paladin: Die Maschine ist ein Rollensieb, das<br />

heißt, rotierende Rollen mit definierten Durchlässen<br />

drehen sich in eine Richtung und befördern<br />

die Strands über ein Rollenbett. Die Größe<br />

und Lage der Durchlässe hat Einfluss auf die<br />

Fraktionierung der Strands. Das ist ganz ähnlich<br />

wie bei dem Dynascreen für die Spanfraktionierung.<br />

Beim Quadradyn TM sind die Rollen jedoch nicht<br />

rund, sondern quadratisch (wie der Name schon<br />

sagt). Das hat den Effekt, dass die Strands bei<br />

ihrer Wanderung über das Rollenbett „tanzen“.<br />

Damit fallen die Fines/Staub aus den Schichten,<br />

die die Strands durch ein Übereinanderliegen<br />

bilden, heraus.<br />

Das Ergebnis sind große, unzerbrochene Strands<br />

für die Deckschicht, die richtigen Strands für die<br />

Mittelschicht, Aussonderung der Fines (und<br />

links: Deckschicht mit großen Strands<br />

aus dem Quadradyn TM Screener,<br />

rechts: Deckschicht aus einem Trommelsieb<br />

deren separate Beleimung und Zufügung zur<br />

Mittelschicht) und des Staubes zum Verbrennen.<br />

Der Quadradyn TM kann sowohl vor als auch nach<br />

dem Trockner eingesetzt werden, was zur Energieeinsparung<br />

beitragen kann.<br />

Und was ist der Vorteil für den Kunden?<br />

Paladin: Die Vorteile liegen eindeutig in niedrigeren<br />

Produktionskosten, hervorgerufen durch<br />

Leimeinsparungen und geringeren Reinigungsaufwand,<br />

sowie bessere physikalische Platteneigenschaften<br />

durch breite Strands in der Deckschicht,<br />

was wiederum zu einer optisch besseren<br />

Anmutung der Platte beiträgt.<br />

Unsere Maschine eignet sich auch zur Nachrüstung,<br />

denn sie kann leicht an dem Standort<br />

eines vorhandenen Trommelsiebes eingebaut<br />

werden.<br />

28 | 29<br />

Die Vorteile müssten doch die Kunden überzeugen?<br />

Paladin: Tun sie auch. Seit Quadradyn TM auf dem<br />

Markt ist, haben wir schon 9 Maschinen verkauft.<br />

Bei Huber in Broken Bow, USA, laufen seit<br />

Mai dieses Jahres 2 Quadradyn TM zur vollen<br />

Zufriedenheit des Kunden.<br />

Wir freuen uns und sind stolz, dass wir mit<br />

Quadradyn TM einen neuen technischen Impuls für<br />

die Holzwerkstoff-Industrie geben konnten.<br />

Herr Paladin, vielen Dank für das Gespräch.


Die Vielkolbenpresse, hier mit 3 Zylindern quer<br />

SIEMPELKAMP MASCHINEN- UND ANLAGENBAU


30 | 31<br />

Pressen-Evolution zur Oberflächenvergütung<br />

Der Siegeszug der Holzwerkstoffe in Europa ist in erster Linie auf die große Popularität ihrer Oberflächenvergütung<br />

zurückzuführen. Als die Papiere, Drucke, Folien und Lacke immer höheren Anforderungen genügten<br />

und die Technik der Applikation perfektioniert wurde, stieg die Nachfrage nach oberflächenvergüteten Holzwerkstoffen<br />

sprunghaft an.<br />

von Klaus Zitzmann, <strong>Siempelkamp</strong> Maschinen & Anlagenbau GmbH & Co. KG<br />

So wurden im Jahr 2002* ca. 5 Mrd m 2 Holzwerkstoff-Oberflächen<br />

in Europa vergütet. Den<br />

Löwenanteil davon – nämlich ca. 54 % –<br />

konnte das Verfahren der Vergütung mit<br />

Duroplastharzfilmen in der Direktbeschichtung<br />

mittels Kurztaktpressen erringen. Eine weitere<br />

Zunahme für die Direktbeschichtung in den<br />

nächsten Jahren wird erwartet.<br />

Die Technik der Kurztaktpressen wurde jetzt von<br />

<strong>Siempelkamp</strong> weiter verbessert.<br />

Wie fing es an?<br />

Am Anfang der Entwicklung zur Kurztaktbeschichtung<br />

standen Mehretagenpressen, die<br />

von der Sperrholztechnik übernommen wurden.<br />

Die Leimchemie beanspruchte einen Pressvorgang,<br />

der auf kalten Heizplatten begann und<br />

über eine Aufheizphase dann die Oberflächen<br />

rückkühlte. Dieser Vorgang nahm entsprechend<br />

Zeit und Energiekosten in Anspruch.<br />

In den 80er Jahren wurden neue Leime entwickelt,<br />

die eine Rückkühlung überflüssig machten und<br />

die Polymerisation stark beschleunigten.<br />

Dieser Quantensprung brachte die Technik der<br />

heute verwendeten Kurztaktpressen hervor, die<br />

mit großen Formaten und Zykluszeiten von ca.<br />

180 Pressungen pro Stunde und mehr eine wirtschaftliche<br />

Vergütung der Holzwerkstoff-Oberfläche<br />

mit duroplastischen Papieren sicherstellt.<br />

Diese Standardpressen sind im Prinzip gleich<br />

aufgebaut:<br />

* Jaakko Pöyry: The Panel Surfacing Business 2003<br />

2 Zylinderreihen quer und, je nach Länge der<br />

Presse, bis zu 6 Zylinder längs sorgen für den<br />

nötigen Druck auf das Pressgut.<br />

Eine ausreichend gleichmäßige Druckverteilung<br />

konnte bei diesem Prinzip nur über entsprechend<br />

dimensionierte Heizplatten erreicht<br />

werden.<br />

Damit handelte man sich aber das Problem der<br />

relativen thermischen Instabilität dieser dicken<br />

Heizplatten ein, wenn sie nur mit einem einzigen<br />

mittigen Heizkanalsystem ausgestattet waren.<br />

Schon während des Aufheizvorganges schüsselten<br />

solche Heizplatten und verloren solche<br />

Instabilitäten auch nicht ganz während der Produktion.<br />

Um diesen Effekt zu beheben, wurden die Heizkanäle<br />

dicht an die Produktoberfläche und eine<br />

Gegenheizung im oberen Teil der Heizplatten<br />

installiert.<br />

Damit haben die Standard-Pressen für die Kurztaktbeschichtung<br />

eine akzeptable Druck- und<br />

Temperaturverteilung.<br />

Trotzdem waren die <strong>Siempelkamp</strong>-Techniker mit<br />

dieser technischen Lösung nicht rundherum<br />

zufrieden: Die geringe Anzahl der Druckzylinder<br />

brachte bei unterschiedlichen Plattenformaten<br />

durch die Druckverteilungs-Varianz nicht immer<br />

optimale Oberflächenergebnisse. Das wurde<br />

auch hervorgerufen durch die nur bedingt<br />

ansteuerbaren Pressdrücke in den Zylindern.<br />

Dieser Nachteil machte sich besonders bei der<br />

Herstellung von Laminatfußboden bemerkbar,<br />

was letztlich <strong>Siempelkamp</strong> veranlasste, eine<br />

neue Kurztaktpressengeneration zu entwickeln.


Die Entwicklung der Vielkolbenpresse<br />

Die Entwicklung startete 1999 und hatte die<br />

Verbesserung der Druck- und Temperaturverteilung<br />

bei gleichzeitig relativer Stabilität der<br />

Heizplatten unter unterschiedlichen thermischen<br />

Konditionen zum Ziel.<br />

Erfahrung und Experimente in dem werkseigenen<br />

Versuchsfeld, unterstützt von verschiedenen<br />

Computersimulationen, ergaben schließlich,<br />

dass ein Pressensystem mit vielen Zylindern,<br />

die kleiner im Durchmesser sind, die Zielsetzungen<br />

optimal erfüllt.<br />

Damit war die Idee der Vielkolbenpresse geboren,<br />

die bis zu 4 Presszylinder quer und bis zu<br />

14 Zylinderreihen aufweist.<br />

Diese Presse wurde erstmals im Versuchsfeld in<br />

Krefeld zu Testzwecken aufgebaut.<br />

Zehntausende von Pressvorgängen wurden<br />

absolviert, um die Zuverlässigkeit des neuen<br />

Designs zu prüfen.<br />

Eine von 2 VK-Pressen bei Shaw Industries, USA<br />

Die Druck- und Wärmeverteilung wurde mit<br />

drucksensitiven Filmen, die mit schnell reagierenden<br />

Harzen getränkt waren, getestet.<br />

Es stellte sich heraus, dass das neue Pressendesign<br />

bei unterschiedlichen Produktformaten<br />

durch die gleichmäßigere Druckverteilung einen<br />

Vorteil hat.<br />

Die technischen Vorteile<br />

Druckverteilung<br />

Die dünneren Heizplatten, verglichen mit denen<br />

in Standard-Pressen, zusammen mit der höheren<br />

Anzahl von Presszylindern ermöglichen eine<br />

individuelle Anpassung des Pressdruckes auf das<br />

Pressgut.<br />

Alle Zylinder der Presse sind in mehreren<br />

Gruppen von unterschiedlich ansteuerbaren<br />

Drucksystemen verbunden. Damit kann, je nach<br />

Format des Pressgutes, über die verschiedenen<br />

Regelsysteme die optimale Druckverteilung<br />

aufgebaut werden.<br />

SIEMPELKAMP MASCHINEN- UND ANLAGENBAU<br />

Temperaturverteilung<br />

Nach den Ergebnissen einer thermo-dynamischen<br />

Studie, die im Vorfeld erarbeitet wurde,<br />

wurde die Heizkanal-Geometrie in der Heizplatte<br />

verbessert, um die Temperaturverteilung<br />

an der Produktoberfläche zu optimieren.<br />

Durchmesser und Lage des Heizkanalsystems<br />

wurden optimiert, um eine möglichst gleichmäßige<br />

Temperaturverteilung zu erhalten.<br />

Thermische Stabilität der Heizplatten<br />

Das Verhältnis von Heizplattendicke und Heizkanaldurchmesser<br />

bedingt eine thermische<br />

Balance der Heizplatte während der Produktion.<br />

Ein Gegenheizsystem ist überflüssig.<br />

Niedriger Druck an der Rändern und Ecken des<br />

Pressgutes beim Start der Presse werden automatisch<br />

durch das Gegensteuern des Drucks in<br />

den betreffenden Zylindern kompensiert.<br />

Nach dem thermischen Ausgleich wird dieser<br />

erhöhte Druck automatisch auf Normal zurückgeregelt.


Die VK-Presse von Utisa, Utiel, Spanien<br />

Der Nutzen für die Kunden<br />

Verbesserte Produktqualität<br />

Die neue Presse verspricht eine gleichmäßigere<br />

Oberflächengüte über die gesamte Pressfläche,<br />

auch bei schwierigen Dekoren, aufgrund der<br />

optimierten Druckverteilung und produktspezifischen<br />

Einstellbarkeit durch separate hydraulische<br />

Systeme; lokale Überpressungen der Trägerplatten<br />

oder Kantenquetschungen gehören der<br />

Vergangenheit an.<br />

Flexibilität im Format<br />

Öftere Formatwechsel sind jetzt kein Problem<br />

mehr. Druck- und Temperaturverteilung und<br />

deren individuelle Anpassung garantieren erstklassige<br />

Oberflächengüte.<br />

Wartung verbessert<br />

Durch ein spezielles Zylinderdesign und erprobte<br />

Verfahren zum Dichtungswechsel ist die Wartungsfreundlichkeit<br />

gewährleistet. Die Anforderungen<br />

an die Dichtungen werden bei kleineren<br />

32 | 33<br />

Kolben durch ein geringeres Spiel zwischen<br />

Kolben und Führung gesenkt, hierdurch erhöht<br />

sich die mittlere Gebrauchsdauer.<br />

Je nach maximaler Breite und Formatvielfalt<br />

kann bei geeigneter Arbeitshöhe von ca. 1.500<br />

– 2.200 mm auf eine Grube verzichtet werden.<br />

Das spart Investitionskosten und hat Vorteile bei<br />

Reinigung und Wartung.<br />

Diese Vorteile haben schon eine ganze Reihe<br />

von Kunden überzeugt. Bis heute wurden 22<br />

Kurztaktpressenlinien, bei denen die Multi-<br />

Cylinder Press das Herzstück darstellt, verkauft.<br />

Allein von Januar bis September <strong>2004</strong> konnten<br />

10 Pressen dieses Typs verkauft werden.<br />

Die VK-Presse bei Casca, Portugal


SIEMPELKAMP NUKLEARTECHNIK<br />

Ein Auftrag von strategischer Bedeutung<br />

Die Modernisierung der Schraubenspannmaschine im französischen Kernkraftwerk (KKW) Cattenom durch Wenutec<br />

von Horst-Werner Oehler, Wenutec GmbH<br />

D<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Reaktordruckbehälter (RDB), Schemadarstellung<br />

A: RDB-Deckel, B: RDB-Schrauben und -Muttern,<br />

C: RDB-Unterteil, D: Brennelemente<br />

1987 ging im französischen Cattenom der erste<br />

1.300-MWe-Kernkraftwerksblock ans Netz. Die<br />

Blöcke 2, 3 und 4 folgten 1988,1991 und 1992.<br />

Seit dieser Zeit speist das KKW nuklear erzeugte<br />

Elektroenergie in das Stromnetz des staatlichen<br />

französischen Energieerzeugers Electricité de<br />

France (EdF).<br />

Für die von Wenutec gelieferte Schraubenspannmaschine<br />

(französische Kurzform MSDG) erfolgte<br />

der Ersteinsatz auf dem Reaktordruckbehälter<br />

(RDB) aber bereits 3 Jahre vor der Inbetriebnahme<br />

des ersten KKW-Blockes.<br />

Wozu wird so eine MSDG benötigt?<br />

Kurz gesagt, mit ihrer Hilfe werden Reaktordruckbehälter<br />

in KKWs geöffnet oder geschlossen,<br />

um in Intervallen von ca. 12–18 Monaten<br />

abgebrannte Brennelemente durch neue zu<br />

ersetzen und um behördlich vorgeschriebene<br />

Prüfungen durchzuführen.<br />

Wie aus der Abbildung links ersichtlich, besteht<br />

ein RDB aus dem „Unterteil“, dem so genannten<br />

Kessel, und dem „Oberteil“, dem RDB-Deckel.<br />

Beide Teile werden mit Schrauben mit Abmessungen<br />

zwischen M150 und M210 (von denen<br />

bis zu 92 Stück gleichmäßig am RDB-Umfang<br />

angeordnet sind) und Muttern gegeneinander<br />

verpresst, damit während des KKW-Betriebes<br />

keine Radioaktivität austreten kann.<br />

Um den Reaktor zu öffnen, werden die bis ca.<br />

2 m langen Schrauben alle gleichzeitig hydraulisch<br />

mit Kräften bis etwa 1.000 t je Schraube<br />

und Drücken bis zu 3.000 bar bis nahezu 4 mm<br />

in die Länge gezogen (der Fachmann spricht vom<br />

Schraubenspannen) und die Muttern ohne<br />

großen Kraftaufwand gelöst. Danach werden die<br />

Schrauben ausgedreht und separat oder mit der<br />

Schraubenspannmaschine zu einer Lagerposition<br />

im Reaktorgebäude transportiert. Hieran<br />

schließt sich das Abheben des RDB-Deckels vom<br />

Unterteil an und der RDB-Behälter ist geöffnet.<br />

Die für den Standort Cattenom gelieferte MSDG<br />

wurde ab 1982 nach den Wünschen des französischen<br />

Kunden EdF konzipiert und verkörperte<br />

seinerzeit den modernsten Stand von Wissenschaft<br />

und Technik auf dem Gebiet der automatisierten<br />

Schraubenspanntechnik. Durch den<br />

Einsatz dieser Maschine konnte der Zeitaufwand<br />

für das Öffnen bzw. Schließen eines Reaktors im<br />

Vergleich zu traditioneller Technik um mehr als<br />

50 % verkürzt und ein Produktionsgewinn von<br />

mehr als 13.000 MW-Stunden ermöglicht werden.<br />

Über 120 Mal kam die Maschine in den<br />

20 Betriebsjahren zum Einsatz.<br />

Eine Zeitspanne, die von einer rasanten Entwicklung<br />

im Maschinenbau und der Höchstdruckhydraulik,<br />

insbesondere aber in der Automatisierungstechnik<br />

geprägt ist.<br />

Jede technische Weiterentwicklung ist naturgemäß<br />

mit dem Nachteil der erschwerten und<br />

irgendwann unmöglich werdenden Ersatzteilversorgung<br />

für ältere Ausrüstungen verbunden.<br />

Dieser Zeitpunkt war für die MSDG in Cattenom<br />

bereits überschritten, was aus der statistischen<br />

Erfassung der Ausfallhäufigkeit und der Reparaturzeiten<br />

unschwer nachzuweisen war.


Schraubenspannmaschine vor Beginn der Modernisierung<br />

mit ausgedrehten Schrauben auf dem<br />

Abstellstand<br />

Dem dringend gebotenen Handlungsbedarf trug<br />

EdF mit der Beauftragung der Wenutec zur<br />

grundlegenden Modernisierung der MSDG am<br />

5. August <strong>2004</strong> Rechnung, wobei eine nochmalige<br />

Verkürzung der Einsatzdauer beim Öffnen<br />

oder Schließen eines RDB auf max. 4 Stunden<br />

durch Wenutec nachgewiesen werden muss.<br />

Trotz der späten Bestellfreigabe wird die Auslieferung<br />

der neuen MSDG-Komponenten pünktlich<br />

ab dem 1. Dezember <strong>2004</strong> anlaufen, um<br />

den vertraglich fixierten Fertigstellungstermin<br />

4. Februar 2005 gewährleisten zu können.<br />

Das Modernisierungskonzept für die MSDG in<br />

Cattenom repräsentiert eine Variante der von<br />

Wenutec im französischen 900-MWe-KKW<br />

Dampierre zur Zufriedenheit von EdF zum<br />

Abschluss gebrachten MSDG-Modernisierung.<br />

Mit dem Erhalt des Cattenom-Auftrages ist<br />

Wenutec der einzige MSDG-Hersteller, der in<br />

Frankreich für die KKW-Leistungsklassen 900<br />

und 1.300 MWe auf Referenzanlagen verweisen<br />

kann, einem Markt, in dem noch vergleichbare<br />

Modernisierungsmaßnahmen in mehr als 40<br />

KKW-Blöcken an 14 Standorten zur Vergabe<br />

anstehen.<br />

Modernisierte Schraubenspannmaschine im 900-MWe-Kernkraftwerk in Dampierre<br />

34 | 35


SIEMPELKAMP MASCHINEN- UND ANLAGENBAU<br />

Neue Dimensionen im Pressenbau –<br />

ein Gigant wird geboren<br />

Den Trend zu immer größeren und produktiveren Pressen für die Holzwerkstoffherstellung hat <strong>Siempelkamp</strong> seit langem entscheidend<br />

geprägt. Jetzt hat ein Team aus Technikern die größte Mehretagenpresse weltweit mit einer Leistung von über 700.000 m 3 (800 MMSF/Y)<br />

OSB p. a. entwickelt.<br />

von Ralf Griesche, G. <strong>Siempelkamp</strong> GmbH & Co. KG, und Lutz Riedemann, <strong>Siempelkamp</strong> Giesserei GmbH<br />

Dass die Abmessungen, Gewichte sowie die zu<br />

übertragenden Kräfte der Presse groß sind – sehr<br />

groß sogar –, versteht sich, eine Herausforderung<br />

also für Planung, Konstruktion, Fertigung, Transport<br />

und Montage. Darum mussten neue Wege<br />

G<br />

A<br />

C<br />

E<br />

F<br />

1 2 3 4<br />

D<br />

B<br />

beschritten werden, die enormen Kräfte sicher in<br />

den Griff zu bekommen.<br />

Dafür wurde ein Konzept entwickelt, das die<br />

erprobten und zuverlässigen Baustandards aus<br />

dem Bereich der kleineren Pressen auf die größere<br />

Dimension überträgt, gleichzeitig aber auch<br />

notwendige innovative Lösungen mit einbezieht.<br />

Dieses Konzept überzeugte Slocan-LP aus Richmond,<br />

BC, Kanada, und <strong>Siempelkamp</strong> erhielt<br />

den Auftrag für eine 12-Etagenpresse mit den<br />

Rohplatten-Abmessungen 12‘ (3.785 mm) x 34‘<br />

(10.515 mm), so hoch wie ein 8-stöckiges Haus<br />

mit einem Gewicht von mehr als 3.000 t.<br />

Acht hydraulische Presszylinder, jeder mit einem<br />

Kolben-Durchmesser von mehr als einem Meter,<br />

sorgen für eine Presskraft von insgesamt<br />

210.000 kN.<br />

Die Presse ist als Unterkolbenpresse ausgebildet,<br />

mit einem modularen Aufbau des Pressenrahmens.<br />

Die einzelnen Seitenständer werden von<br />

unteren und oberen Querträgern, den so genannten<br />

Rahmenholmen, zusammengehalten<br />

und bilden den Pressenrahmen. Alle Teile sind gesteckt<br />

und geschraubt und nicht geschweißt, wodurch<br />

eine hohe Dauerfestigkeit erreicht wird.<br />

Darstellung der Mehretagenpresse<br />

A: Oberholm, B: Seitenständer, C: Heizplatten, D: Schließmechanismus,<br />

E: Unterholm, F: Rahmenholm, G: Mensch<br />

Das gesamte <strong>Siempelkamp</strong>-Know-how und die<br />

Synergien in der <strong>Siempelkamp</strong>-Gruppe zeigten<br />

sich u. a. in der Herstellung der Schwerteile wie<br />

der Ober- und Unterholme (hier beispielhaft<br />

beschrieben). Der Kunde konnte davon überzeugt<br />

werden, dass in dieser Größenklasse – die<br />

Abmessungen betragen 4 x 11 Meter bei 1,8 m<br />

Dicke mit einem Rohgewicht von 215 t je Holm<br />

– eine Gusskonstruktion einer Schweißkonstruktion<br />

in puncto Langlebigkeit und Preiswürdigkeit<br />

überlegen ist.<br />

Damit war das eine Aufgabe für die <strong>Siempelkamp</strong><br />

Giesserei am Standort Krefeld.<br />

Die große Erfahrung unserer Handformgießerei<br />

hier am Werksstandort, die zur Weltelite bei<br />

Gussteilen bis 300 t Gewicht zählt, wird damit zu<br />

einem echten Wettbewerbsvorteil.<br />

Anhand der Konstruktionszeichnungen der<br />

<strong>Siempelkamp</strong> Maschinen- und Anlagenbau<br />

wurden von der <strong>Siempelkamp</strong> Gusstechnik die<br />

notwendigen Gießformen aus furangebundenem<br />

Quarzsand hergestellt. Dafür benötigten<br />

sie ca. 260 m 3 Sand. Diese Form bildet das<br />

Negativabbild des zu gießenden Werkstücks. Wo<br />

im Innern der Form Kernteile angebracht sind,<br />

werden nach dem Gießen im Werkstück Hohlräume<br />

entstehen. Die äußerlich massiv wirken-


den Ober- und Unterholme sind in ihrem Inneren<br />

gitterförmig strukturierte Gussteile, mit dem<br />

Ergebnis minimalen Gewichts bei gleichzeitig<br />

höchster dynamischer Festigkeit.<br />

Am Tag der Herstellung eines solchen Gussteils<br />

wurden 236 t Eisen erschmolzen und aus 4 Pfannen<br />

gleichzeitig in die Form gegossen. Die Form,<br />

die in betonierten Gruben eingelassen ist, wurde<br />

mit 760 t Gewicht beschwert, um die Formstabilität<br />

beim Abguss zu gewährleisten und die Auftriebskräfte<br />

durch das Flüssigeisen in der Form zu<br />

bändigen.<br />

Nach 3 Wochen war das Gussteil so weit abgekühlt,<br />

dass es aus der Form genommen werden<br />

konnte und in der Putzerei von Gießgraten und<br />

Sand gereinigt wurde.<br />

Alsdann konnte die kurze Reise auf einem Spezialtransporter<br />

zur nebenan gelegenen Werkshalle<br />

der <strong>Siempelkamp</strong> Maschinen- und Anlagenbau<br />

angetreten werden.<br />

Dort wurde die Endbearbeitung des Gussrohlings<br />

durchgeführt.<br />

Bei dem Holm wurde zuerst die Flächenbearbeitung<br />

mit einer Oberfräse vorgenommen. Damit<br />

wird das Fertigmaß des Werkstücks hergestellt.<br />

Anschließend werden die Bohrungen für die<br />

nachträgliche Befestigung des Holms in der<br />

Presse eingebracht.<br />

Alle Anlagen der Maschinenhalle waren mit der<br />

Größe und dem Gewicht des Werkstücks bis an<br />

die Grenze ihrer Kapazität ausgelastet – so etwas<br />

hatten selbst die sturmerprobten Meister in der<br />

Bearbeitung noch nicht unter den Händen<br />

gehabt.<br />

Auch die Heizplatten für die Presse werden im<br />

Werk Krefeld gebaut. Jede Heizplatte hat ein<br />

Bruttomaß von 4.105 mm x 10.730 mm und ein<br />

Gewicht von 70 t. Die Flächenbearbeitung erfolgt<br />

mit der Oberfräse auf das Nettomaß der<br />

Heizplatte.<br />

Sodann werden auf einer Tiefenlochbohrmaschine<br />

die Heizkanäle in das volle Material gebohrt.<br />

Hier hat <strong>Siempelkamp</strong> seit 120 Jahren ein überragendes<br />

Know-how, denn mit dieser patentierten<br />

Technik hatte sich der Firmengründer einst<br />

selbstständig gemacht.<br />

Pro Heizplatte werden ca. 700 Meter Bohrungen<br />

eingebracht, durch die später das Heizmedium<br />

zirkuliert und die Platten auf 220 – 250 Grad<br />

Celsius erhitzt.<br />

36 | 37<br />

1: Die Kernformteile werden in die Gussform eingebracht, 2: Abguss aus 4 Pfannen gleichzeitig,<br />

3: Der Unterholm in der Putzerei, 4: Ein Spezialtransporter bringt das 215-t-Teil in die benachbarte Maschinenfabrik,<br />

5: Beindicke Stahlseile für den Krantransport, 6: Die Oberflächenbearbeitung ...,<br />

7: ... auf der großen Portalfräse beginnt, 8: Der fertige Holm, filigran, aber stabil und immer noch ca. 200 t schwer,<br />

9: Schweißen eines Seitenständers, 10: Ein 18 m langer Seitenständer auf einem Bohr- und Fräswerk,<br />

11: Rahmenholm mit den Öffnungen für die Zylinder, 12: Die Oberfläche der Heizplatte wird gefräst,<br />

13: Einbringung der überlangen Bohrungen für die Heizkanäle<br />

5 6 7 8 9<br />

Die Slocan-Presse besitzt 12 Etagen, also mussten<br />

13 dieser übergroßen Heizplatten in Tagund<br />

Nachtarbeit gefräst und gebohrt werden,<br />

eine kniffelige Aufgabe auch für die Verantwortlichen<br />

Planer der Arbeitsprozesse.<br />

Ein weiteres technisches Meisterwerk ist<br />

die Herstellung der Presszylinder. Die aus<br />

Walzstahl gefertigten Segmente der Zylinder<br />

werden in einem ersten Schritt spanend<br />

bearbeitet, dann zusammengeschweißt und<br />

geglüht. In einem weiteren Arbeitsgang werden<br />

sie fertig gedreht, woran sich die Endbearbeitung<br />

mit dem Einbringen diverser Bohrungen<br />

anschließt.<br />

Das Einsetzen der Laufbuchsen in die Zylinder ist<br />

ein „cooler“ Vorgang, denn die Buchsen werden<br />

dabei in flüssigem Stickstoff auf -195 ° Celsius<br />

abgekühlt.<br />

Die so unterkühlten Buchsen werden in die Zylinder<br />

eingelegt. Durch Ausdehnung bei Umgebungstemperatur<br />

bekommen sie dann einen<br />

festen Sitz im Zylinder.<br />

Der Betrieb der 12-Etagenpresse erfordert<br />

ein ausreichend dimensioniertes Hydrauliksystem.<br />

Dieses System liefert den hydraulischen<br />

10 11 12 13


14: Endbearbeitung der Heizplatte auf der Oberfräse, 15: Ein Teil des Hydrauliksystems,<br />

16: Rundschweißen der Zylinder, 17: Letzte Überprüfung der Zylinder<br />

Druck von 320 bar, der die zum Pressen notwendige<br />

große Presskraft erzeugt.<br />

Bei der Drucklegung zu diesem Bericht waren<br />

noch alle bei <strong>Siempelkamp</strong> mit der Fertigstellung<br />

der Teile vollauf beschäftigt.<br />

Die erste Schwerlastverschiffung ist auf Ende<br />

Oktober <strong>2004</strong> terminiert. Ein Vorteil aus dem<br />

neuen modularen Konstruktionsprinzip der Presse<br />

sind die relativ einfache Verschiffung und der Transport<br />

der Einzelteile sowie ein rascher Aufbau am<br />

Produktionsstandort in Fort St. John, BC, Kanada.<br />

Die neue Presse wird das Herzstück innerhalb<br />

einer Band-/Sieb-Kombi-Anlage, die Siempel-<br />

SIEMPELKAMP MASCHINEN- UND ANLAGENBAU<br />

Finite Elemente-Berechnung, dargestellt an der Slocan 12-Fuß-Presse<br />

Die Finite Elemente-Methode (Abkürzung FEM) stellt ein Verfahren dar, mit dem komplexe Fragestellungen im Bereich Technik und Naturwissenschaft gelöst werden<br />

können. Basis des Verfahrens ist die Zerlegung des Gesamtproblems in kleinere, mathematisch beschreibbare Einzelteile. Mit der FEM können Fragestellungen nach<br />

Bauteilbelastungen, Crashsimulationen, Umformvorgängen, Strömungsberechnungen oder Wärmeleitungsfragen etc. geklärt werden.<br />

von Klaus Schürmann, <strong>Siempelkamp</strong> Maschinen- und Anlagenbau GmbH & Co. KG<br />

Auch bei der Konstruktion der 12-Fuß-Slocan-<br />

Presse kam die FEM zum Einsatz.<br />

Alle Schwerteile der Presse (Rahmenteile, Zylinder,<br />

Tische) sind untersucht worden. Fragestellungen<br />

wie Verformungen und Spannungen an<br />

den Bauteilen, aber auch Fragen nach der Druckverteilung<br />

am Produkt wurden geklärt.<br />

Gerade wenn, wie bei der Presse für Slocan, sehr<br />

große Kräfte und Bauteildimensionen im Spiel<br />

sind, ist die numerische Simulation solcher Bauteile<br />

unerlässlich.<br />

Die geometrische Beschreibung der Bauteile wird<br />

aus dem 3-D CAD-System direkt in die Berechnung<br />

übergeben. Hier werden Lasten und Rand-<br />

14 15 16 17<br />

kamp schon 16 Mal in Nordamerika verkaufen<br />

konnte.<br />

Für die Trocknung der Strands wird Büttner drei<br />

große Trommeltrockner installieren; das Separieren<br />

der getrockneten Strands in die verschiedenen<br />

Fraktionen erfolgt durch die neuen<br />

Quadradyn TM von PAL.<br />

In der Formstraße werden 6 OSB-Streumaschinen<br />

das Formen der Matte übernehmen.<br />

<strong>Siempelkamp</strong> Handling Systeme wird die komplette<br />

Endfertigung, inkl. einer vollautomatischen<br />

Sägenlinie, liefern; <strong>Siempelkamp</strong> Canada<br />

ist verantwortlich für die Automatisierung der<br />

Pressenstraße und der Endfertigung.<br />

bedingungen ergänzt und die so entstandenen<br />

Modelle berechnet und ausgewertet.<br />

In der Analyse sind Schwachstellen zu erkennen,<br />

die durch geometrische Varianten beseitigt<br />

werden.<br />

Die rasante Entwicklung im Bereich Berechnungsleistung<br />

ermöglicht die Analyse von sehr<br />

komplexen Strukturen. So ist heute die Darstellung<br />

des Gesamtsystems Presse möglich, während<br />

vor einigen Jahren nur die Abbildung von<br />

einzelnen Komponenten möglich war.<br />

Die Weitergabe der 3-D-Daten innerhalb des<br />

Herstellungsprozesses beschleunigt die Optimierung.<br />

Von der Konstruktion über die Berechnung<br />

Baubeginn wird im Dezember <strong>2004</strong> sein. Ab<br />

September 2005 werden dann pro Tag 2.020 m 3<br />

OSB in den Plattenstärken von 6 bis 32 mm produziert.<br />

Nur eine robuste Presse, die mit hoher<br />

Zuverlässigkeit arbeitet, kann diese Leistung<br />

wirtschaftlich erbringen.<br />

Alle Mitarbeiter am Standort Krefeld haben bei<br />

diesem Projekt ihr Bestes gegeben, alle Synergien<br />

wurden genutzt und neue Wege beschritten,<br />

um die Geburt des Giganten zu ermöglichen.<br />

Wir sind stolz auf diese Leistung!<br />

bis zur Arbeitsvorbereitung der Gießerei bildet<br />

sich eine zusammenhängende Prozesskette.<br />

Durch die Möglichkeit, die Geometrie im<br />

Gussmodell in weiten Grenzen zu beeinflussen,<br />

können homogene Spannungsverteilungen<br />

in der Struktur erzeugt werden. Dadurch ist<br />

eine optimale Materialverteilung im Bauteil<br />

möglich. Die unterschiedlichen Farben repräsentieren<br />

verschiedene Spannungsniveaus in der<br />

Struktur.<br />

Ist ein solches Modell einmal erstellt und berechnet,<br />

lassen sich daraus alle Spannungen, Verformungen,<br />

Reaktionskräfte, Druckverteilungen<br />

und damit die Wechselwirkungen zu den


<strong>Siempelkamp</strong> Giesserei erweitert die Kapazität<br />

Zusätzliche Sandregenerierung und neue Kernmacherei<br />

In der neuen Halle, im Anbau an den Großformbereich,<br />

nahmen im August <strong>2004</strong> die Großkernmacherei<br />

und die neue Sandregenerierung ihren<br />

Betrieb auf.<br />

Die Kernmacherei mit eigenen Mischerkomponenten<br />

ist ausgelegt auf die Herstellung von<br />

Großkernen. Durch die Verlagerung der ehemaligen<br />

Kernmacherei in diese neue Betriebseinheit<br />

wird der gewonnene Platz zur neuen Formfläche<br />

umgestaltet, wodurch eine Produktionssteigerung<br />

von 7 % oder umgerechnet ca. 4000 t<br />

gutem Guss erreicht wird.<br />

Die neue Sandregenerierungsanlage inklusive<br />

Formkastenausschlagrost und neuen Sandsilos<br />

entlastet die bestehenden Sandregenerierungen<br />

und ist für die zusätzliche Fertigung erforderlich.<br />

In den bestehenden Anlagen wurden Regenerierungsleistungen<br />

zwischen 92 % und 95 %<br />

erzielt. Diese Schwankungsbreiten ergaben sich<br />

zwangsläufig aus der Produktionspalette, d. h.,<br />

bei vielen Großgussteilen war die Kapazität nicht<br />

ausreichend, um die großen Mengen an Altsand<br />

wieder aufzubereiten. Positiv beeinflusst wird<br />

dieser Faktor jetzt zusätzlich durch Pufferstrecken<br />

und Lagerungsmöglichkeiten für Formkästen.<br />

Die neue Betriebseinheit verfügt über<br />

angrenzenden Gewerken (Fundamente, Rohrleitungen<br />

etc.) ableiten.<br />

Auch die Materialkontakte zwischen den einzelnen<br />

Bauteilen in der Gesamtstruktur werden<br />

abgebildet. Hier können z. B. Fragen nach<br />

notwendigen Schraubenvorspannungen geklärt<br />

werden.<br />

Das Modell der Presse beinhaltet neben den<br />

metallischen Bauteilen der Presse auch die Eigenschaft<br />

des zu verpressenden Holzmaterials.<br />

In jeder einzelnen Etage der Presse kann somit<br />

eine Voraussage der zu erwartenden Produktgeometrie<br />

gemacht werden.<br />

Fazit:<br />

Mit der FEM steht uns ein sehr effizientes<br />

Werkzeug zur Verfügung, ohne dessen Hilfe<br />

die präzise Auslegung von Bauteilen nicht möglich<br />

wäre.<br />

drei Siloanlagen mit je 200 t Fassungsvermögen<br />

und eine mechanische Regenerierungsleistung<br />

von bis zu 600 t pro Tag.<br />

Die neue Kernmacherei arbeitet jetzt auf einer<br />

Gesamtfläche von 900 m 2 und die Sandregenerierung<br />

wurde auf 700 m 2 erweitert. Gebäude<br />

und Anlagetechnik wurden in 4,5 Monaten<br />

erstellt.<br />

1<br />

3<br />

links: Die Hallenwand wird geschlossen,<br />

rechts: Der Portalkran in der Kernmacherei<br />

ist schon installiert<br />

38 | 39<br />

1: Spannungsverteilung im unteren Rahmenholm, 2: Auf dem Bild ist das Ergebnis einer FE-Simulation für das<br />

Gesamtmodell Presse zu sehen, 3: Presstisch unter Belastung. Die Abbildung zeigt einen Schnitt durch das Innere<br />

des unteren Presstisches in der Spannungsverteilung. Erkennbar sind die Krafteinleitung durch die acht Kolben<br />

und die homogene Lasteinleitung in die Gesamtstruktur.<br />

2


Tochter- und Beteiligungsgesellschaften<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

<strong>Siempelkamp</strong> Maschinen- und<br />

Anlagenbau GmbH & Co. KG<br />

Engineering<br />

Sicoplan N.V.<br />

Engineering<br />

Dr. E. Schnitzler GmbH & Co. KG<br />

Trocknungs- und Umwelttechnik<br />

Büttner Gesellschaft für Trocknungs-<br />

und Umwelttechnik mbH<br />

CMC S.r.I.<br />

PAL S.r.I.<br />

IMAL S.r.I.<br />

Italien<br />

<strong>Siempelkamp</strong> S.r.I.<br />

Frankreich<br />

<strong>Siempelkamp</strong> France SARL<br />

USA<br />

<strong>Siempelkamp</strong> Limited Partnership<br />

Australien<br />

<strong>Siempelkamp</strong> Pty Ltd.<br />

Singapur<br />

<strong>Siempelkamp</strong> Pte Ltd.<br />

China<br />

<strong>Siempelkamp</strong> (Tianjin) International Trade Ltd.<br />

Brasilien<br />

<strong>Siempelkamp</strong> do Brasil Ltda.<br />

Russland<br />

<strong>Siempelkamp</strong> Moskau<br />

Industrieautomation<br />

ATR Industrie-Elektronik GmbH & Co. KG<br />

ferrocontrol Steuerungssysteme GmbH & Co. KG<br />

Handling Systeme<br />

<strong>Siempelkamp</strong> Handling Systeme GmbH & Co. KG<br />

Machines & Handling<br />

W. Strothmann GmbH & Co. KG<br />

Handling Systeme<br />

Schermesser S.A.<br />

Nukleartechnik<br />

Nukleartechnik<br />

<strong>Siempelkamp</strong> Nukleartechnik GmbH<br />

Entsorgungs- und Sicherheitstechnik<br />

Safetec Entsorgungs- und<br />

Sicherheitstechnik GmbH & Co. KG<br />

Wenutec GmbH<br />

Prüf- und Gutachter-Gesellschaft<br />

<strong>Siempelkamp</strong> Prüf- und<br />

Gutachter-Gesellschaft mbH<br />

Gusstechnik<br />

Giesserei<br />

<strong>Siempelkamp</strong> Giesserei GmbH<br />

Metallumformung<br />

Pressen Systeme<br />

<strong>Siempelkamp</strong> Pressen Systeme GmbH & Co. KG

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!