Das Jahrbuch der Sozialdemokratischen Partei 2007 und 2008 - SPD
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cher Debatte ein neues <strong>SPD</strong>-Gr<strong>und</strong>satzprogramm<br />
beschlossen.<br />
Die For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> ASF-B<strong>und</strong>eskonferenz<br />
von 2006, aber auch Anregungen <strong>der</strong><br />
Kommission Gleichstellungspolitik wurden<br />
auf allen Ebenen über die gesamte Zeitdauer<br />
in den Willensbildungsprozess eingebracht.<br />
Durch das kontinuierliche Engagement<br />
<strong>und</strong> die Zusammenarbeit mit Bündnispartnerinnen<br />
in allen Glie<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Partei</strong><br />
konnte eine deutliche Mehrheit für die<br />
Anträge <strong>der</strong> ASF zum Gleichstellungskapitel<br />
erreicht werden. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> zentrale<br />
Satz aus dem Berliner Programm „Wer die<br />
menschliche Gesellschaft will muss die männliche<br />
überwinden“ wurde wie<strong>der</strong> aufgenommen.<br />
Die Jusos haben mit ihrer Kampagne<br />
für ein neues Gleichstellungskapitel ebenfalls<br />
in großem Umfang zu diesem Erfolg beigetragen.<br />
Die ASF konnte im Gr<strong>und</strong>satzprogramm<br />
darüber hinaus auch ihre For<strong>der</strong>ungen nach<br />
„gesetzlichen Maßnahmen für die gleiche<br />
Teilhabe von Frauen an Führungspositionen<br />
in Unternehmen, Verwaltung, Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Forschung sowie Aufsichtsgremien“,<br />
ein geschlechtergerechtes Steuersystem<br />
<strong>und</strong> vor allem die eigenständige, existenzsichernde<br />
Erwerbsarbeit von Frauen verankern.<br />
Weitere Anträge <strong>der</strong> ASF<br />
zum Hamburger <strong>Partei</strong>tag<br />
Neben dem neuen Gr<strong>und</strong>satzprogramm wurde<br />
auch <strong>der</strong> Beschluss <strong>der</strong> ASF-B<strong>und</strong>eskonferenz<br />
zur Studien- <strong>und</strong> Berufswahl in geän<strong>der</strong>ter<br />
Fassung angenommen. Auch die For<strong>der</strong>ung<br />
nach Beibehaltung <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esliste zur<br />
Europawahl fand eine Mehrheit. Mit dem Beschluss<br />
zur Chancengleichheit auch in <strong>der</strong><br />
Privatwirtschaft erhielt die <strong>SPD</strong>-B<strong>und</strong>estagsfraktion<br />
den Auftrag, eine Gesetzesinitiative<br />
zur Verwirklichung <strong>der</strong> Chancengleichheit<br />
von Männern <strong>und</strong> Frauen in <strong>der</strong> Privatwirtschaft<br />
zu starten.<br />
Damit war <strong>der</strong> Hamburger <strong>Partei</strong>tag aus<br />
Sicht <strong>der</strong> ASF inhaltlich äußerst erfolgreich.<br />
Wahlen zum <strong>Partei</strong>vorstand<br />
Weniger erfreulich für die ASF war die Tatsache,<br />
dass die Reduzierung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> stellvertretenden<br />
<strong>Partei</strong>vorsitzenden dazu geführt<br />
hat, dass die Parität in <strong>der</strong> <strong>Partei</strong>spitze nicht<br />
mehr vorhanden ist. Darüber hinaus schied<br />
die ASF-B<strong>und</strong>esvorsitzende Elke Ferner nach<br />
zwei Jahren als stellvertretende <strong>Partei</strong>vorsitzende<br />
aus, sie wurde jedoch als Mitglied des<br />
Präsidiums wie<strong>der</strong>gewählt.<br />
Mit zwei Frauen <strong>und</strong> vier Männern gehören<br />
seit dem Hamburger <strong>Partei</strong>tag nur noch<br />
ein Drittel Frauen <strong>der</strong> engeren <strong>Partei</strong>führung<br />
an.<br />
ARBEITSGEMEINSCHAFT<br />
FRAUEN<br />
Allerdings ist das Präsidium paritätisch besetzt<br />
<strong>und</strong> die Mindestquote von 40 Prozent<br />
Frauen im <strong>Partei</strong>vorstand eingehalten. Ziel<br />
<strong>der</strong> ASF ist <strong>und</strong> bleibt die Parität.<br />
Geschlechterquote<br />
Gleichstellungsbericht:<br />
Innerparteiliche Gleichstellung<br />
Auf dem B<strong>und</strong>esparteitag <strong>2007</strong> in Hamburg<br />
legte die ASF-B<strong>und</strong>esvorsitzende Elke Ferner<br />
den Gleichstellungsbericht über die Umsetzung<br />
<strong>der</strong> Gleichstellung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Geschlechterquote<br />
in den Ämtern <strong>und</strong> Mandaten <strong>der</strong><br />
<strong>Partei</strong> vor.<br />
Trotz <strong>der</strong> seit zwanzig Jahren festgeschriebenen<br />
Geschlechterquote von mindestens 40<br />
Prozent bestehen noch immer Defizite in <strong>der</strong><br />
Gleichstellung von Männern <strong>und</strong> Frauen in<br />
<strong>der</strong> <strong>SPD</strong>, was sich gerade bei <strong>der</strong> Einhaltung<br />
<strong>der</strong> Quote bei Parlamentswahlen zeigt.<br />
In den <strong>Partei</strong>gremien auf B<strong>und</strong>esebene<br />
klappt es überwiegend mit <strong>der</strong> Einhaltung <strong>der</strong><br />
Quote. Defizite gibt es immer noch bei Kommissionen,<br />
Projektgruppen usw.<br />
Im Bereich <strong>der</strong> hauptamtlichen Funktionen<br />
zeigt sich in <strong>der</strong> <strong>Partei</strong> nach wie vor die<br />
traditionelle Geschlechterverteilung, eine Divergenz<br />
zwischen Anspruch <strong>und</strong> Wirklichkeit<br />
tut sich auf.<br />
Frauen müssen ermutigt <strong>und</strong> befähigt werden,<br />
Ämter <strong>und</strong> Mandate zu übernehmen.<br />
Der <strong>Partei</strong>vorstand muss dabei unterstützend<br />
tätig werden. Die Zielgruppenarbeit muss<br />
kontinuierlich verbessert werden, um das Potential<br />
<strong>der</strong> <strong>SPD</strong> sowohl unter den Wählerinnen<br />
als auch unter potenziellen Mitstreiterinnen<br />
auszuschöpfen. Dies kann jedoch nicht<br />
allein <strong>der</strong> ASF überlassen bleiben.<br />
Eine deutlich sichtbare Präsenz von Frauen<br />
ist gerade deshalb notwendig, weil wir es<br />
erstmals mit einer (christdemokratischen)<br />
B<strong>und</strong>eskanzlerin zu tun haben <strong>und</strong> die <strong>SPD</strong><br />
das Frauenministerium <strong>der</strong> CDU überlassen<br />
hat.<br />
Schließlich müssen politische Inhalte <strong>und</strong><br />
Botschaften <strong>und</strong> die personelle Repräsentanz<br />
kongruent sein, um wie<strong>der</strong> deutlich zu machen,<br />
dass die <strong>SPD</strong> Politik mit <strong>und</strong> für Frauen<br />
macht.<br />
100 Jahre Sozialistische<br />
Fraueninternationale.<br />
100 Jahre in vor<strong>der</strong>ster Reihe<br />
für die Gleichstellung<br />
<strong>der</strong> Geschlechter<br />
Unter diesem Motto wurde am 8. September<br />
<strong>2007</strong> das 100-jährige Jubiläum <strong>der</strong> ersten internationalen<br />
sozialistischen Frauenkonferenz<br />
gefeiert. Zusammen mit <strong>der</strong> Sozialistischen<br />
Fraueninternationale (Socialist International<br />
Women, SIW), die ihren Sitz in London hat,<br />
10.09.<strong>2007</strong> „Feiern, ermutigen <strong>und</strong> inspirieren“. Jubiläumsfeier<br />
100 Jahre Sozialistische Fraueninternationale<br />
in Stuttgart<br />
beging die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer<br />
Frauen (ASF) als Gastgeberin die<br />
Feierlichkeit. Sie erinnerten an 100 Jahre politisches<br />
Engagement für die Gleichstellung<br />
<strong>der</strong> Geschlechter <strong>und</strong> debattierten über Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Zukunft.<br />
An <strong>der</strong> Veranstaltung mit etwa 500 Gästen<br />
nahmen unter an<strong>der</strong>em die Präsidentin <strong>der</strong><br />
SIW, Pia Locatelli, MdEP (Italien), <strong>der</strong> Generalsekretär<br />
<strong>der</strong> Sozialistischen Internationale<br />
(SI), Luis Ayala (Chile), die Präsidentin des<br />
Panafrikanischen Parlamentes, Gertrude<br />
Mongella (Tansania), sowie Barbara Prammer,<br />
Präsidentin des Nationalrates (Österreich),<br />
Margarita Zapata, Vorsitzende <strong>der</strong><br />
Emiliano-Zapata-Stiftung <strong>und</strong> Vize-Präsidentin<br />
<strong>der</strong> SI <strong>und</strong> <strong>der</strong> SIW (Nicaragua), Altai<br />
Dulbaagiin, Demokratische Sozialistische<br />
Frauenvereinigung (Mongolei), B<strong>und</strong>esmi-<br />
Von links: Pia Locatelli, Irmtraut Karlsson<br />
nisterin Heidemarie Wieczorek-Zeul <strong>und</strong> die<br />
stellvertretende <strong>SPD</strong>-<strong>Partei</strong>vorsitzende Ute<br />
Vogt teil. Zudem besuchten zahlreiche Gäste<br />
von Mitgliedsparteien, Frauenorganisationen<br />
<strong>und</strong> Gewerkschaften aus aller Welt die Veranstaltung.<br />
Pünktlich zum Jubiläum veröffentlichte<br />
<strong>der</strong> Verlag vorwärts buch „Die ersten hun<strong>der</strong>t<br />
Jahre. Eine kurze Geschichte <strong>der</strong> Sozialistischen<br />
Fraueninternationale“ (Socialist International<br />
Women) von <strong>der</strong> ehemaligen SIW-<br />
Generalsekretärin Irmtraut Karlsson (Österreich).<br />
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