Regierungsprogramm der SPD "Sozial und Demokratisch" [ PDF ...
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nanzmanager liegen <strong>und</strong> die Vermögenden von diesem Fehlverhalten profitiert<br />
haben, hat die Allgemeinheit die Kosten zu tragen. Um zumindest einen<br />
teilweisen Ausgleich <strong>der</strong> Lasten zu erreichen, bündeln wir wichtige Maßnahmen<br />
zu einem solidarischen Lastenausgleich.<br />
■ Anhebung des Spitzensteuersatzes als „Bildungssoli“. Wir machen mit dem<br />
Ziel des Bildungsgipfels 2008 Ernst, die gesellschaftlichen Ausgaben für Bildung<br />
<strong>und</strong> Forschung bis zum Jahr 2015 auf 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts<br />
zu erhöhen <strong>und</strong> unser Land im Bildungsbereich zukunftsfähiger zu<br />
machen. Um dieses Ziel erreichen zu können, schlagen wir einen Zuschlag als<br />
„Bildungssoli“ bei <strong>der</strong> Besteuerung höchster Einkommen vor. Dabei wird <strong>der</strong><br />
Spitzensteuersatz auf 47 Prozent ab einem zu versteuernden Jahreseinkommen<br />
von 125.000 Euro (Verheiratete 250.000 Euro) angehoben.<br />
■ Börsenumsatzsteuer. Zur Eindämmung kurzfristiger Spekulationen wollen wir<br />
eine Börsenumsatzsteuer nach dem Vorbild <strong>der</strong> britischen Stempelsteuer in<br />
Höhe von 0,5 Prozent (Normalsatz) bis 1,5 Prozent (Son<strong>der</strong>fälle) des Kurswertes<br />
auf börsliche Wertpapiergeschäfte ab einem Umsatz von 1.000 Euro einführen.<br />
Gleichzeitig setzen wir uns dafür ein, dass eine solche Steuer europaweit eingeführt<br />
<strong>und</strong> auf weitere Finanztransaktionen erhoben wird.<br />
■ Steuerhinterziehung bekämpfen <strong>und</strong> Steuerschlupflöcher schließen. In<br />
Deutschland werden jährlich viele Milliarden Euro an den Finanzämtern vorbeigeschleust<br />
<strong>und</strong> in Steueroasen verlagert. Die daran beteiligten Staaten<br />
müssen dazu gebracht werden, sich an die internationalen Standards des Informationsaustausches<br />
im Besteuerungsverfahren zu halten. Besteht diese<br />
Kooperationsbereitschaft nicht <strong>und</strong> kommt <strong>der</strong> Steuerpflichtige selbst seinen<br />
Mitwirkungspflichten ebenfalls nicht nach, so müssen Sanktionen verhängt<br />
werden können, wie z. B. die Einschränkung <strong>der</strong> Anerkennung von Betriebsausgaben/Werbungs<br />
kosten. Nur mit entsprechenden Sanktionen kann die gesetzmäßige<br />
Durchsetzung des Steueranspruchs wie<strong>der</strong> sichergestellt werden. Wer<br />
Steuern hinterzieht, muss in Zukunft zudem einen deutlich höheren Zinssatz<br />
als die geltenden sechs Prozent zahlen. Durch diese Maßnahmen ist eine<br />
merkliche Einschränkung des bisherigen Steuerausfallvolumens zu erwarten.<br />
■ Umsatzsteuerbetrug <strong>und</strong> organisierte Kriminalität bekämpfen. Ähnlich <strong>der</strong> internationalen<br />
Steuerhinterziehung werden <strong>der</strong> Gemeinschaft <strong>der</strong> Steuerzahler<br />
auch beim Betrug mit <strong>der</strong> Umsatzsteuer jährlich Milliarden Euro vorenthalten,<br />
häufig auch durch betrügerische „Karussellgeschäfte“. Dieser kriminellen Energie<br />
muss entschieden entgegengetreten werden, <strong>und</strong> <strong>der</strong> Fahndungs- <strong>und</strong> Prüfungsdruck<br />
auf Umsatzsteuerbetrüger muss erhöht werden.