Blasmusik in St. Anton i. M. - Eine Spurensuche
50 Jahre Vereinsgeschichte, aufgearbeitet mit Hilfe von Zeitzeugen und in einer neuen Form publiziert. Dieses Buch wurde anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums des Musikverein St. Anton erstellt und bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte und den Werdegang von der Geburtsstunde 1961 bis zum Jahr 2011. Autor: Anton Rohrer http://www-mv-stanton.at
50 Jahre Vereinsgeschichte, aufgearbeitet mit Hilfe von Zeitzeugen und in einer neuen Form publiziert. Dieses Buch wurde anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums des Musikverein St. Anton erstellt und bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte und den Werdegang von der Geburtsstunde 1961 bis zum Jahr 2011.
Autor: Anton Rohrer
http://www-mv-stanton.at
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Blasmusik in St. Anton i. M.
...eine Spurensuche Anton Rohrer
E“Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum” - Friedrich Nitzsche-
Es hört sich fast wie ein Märchen an, doch es ist Tatsache,
dass Schulkinder unter klingendem Spiel einer
Blaskapelle in St. Anton i. M. Einzug hielten. Auf Initiative
des sehr sozial eingestellten Besitzers des „Bingser
Zementwerkes“, Alwin Bucher, lud dieser am 14. Juni
1885 die Schulkinder von Bings und Stallehr zu einem
Ausfl ug nach St. Anton i. M. ein, bei dem auch die Anfang
desselben Jahres von ihm gegründete 16 Mann
starke „…Musikgesellschaft Bings-Stallehr-Radin mit
fl atternden Fahnen und freudestrahlenden Gesichtern“
mitmarschierte. Ihr Ziel war der Garten des Siegfried
Kurzemann im „Gasthof Schäfl e“ (später Post). Dass
die Kinder an diesem Tage mit Bier, Brot und Wurst
verköstigt wurden, gäbe heute Anlass zu Kritik wegen
unerlaubtem Ausschank alkoholischer Getränke an
Minderjährige!
Nicht nachzuweisen ist jedoch, ob dies die erste
Begegnung zwischen der St. Antöner Bevölkerung
und einer Blaskapelle war. Jedenfalls hinterließen die
dargebotenen Musikbeiträge großen Eindruck, sodass
der Gasthausbesitzer Kurzemann die Musik mehrere
Jahre für Gartenkonzerte und Tanzunterhaltungen
engagierte. Das machte im Dorf natürlich Schule, denn
die Eigentümer des „Gasthof Adler“ bemühten sich
ebenfalls, Blaskapellen aus der Umgebung für Konzerte
und Tanzunterhaltungen bis nachweislich 1902 zu
verpfl ichten. Namentlich sei die Musikkapelle Vandans,
welche „…zur vollsten Zufriedenheit der Anwesenden“
musizierte und später auch die Musikgesellschaft Bürs,
genannt.
Das Interesse an Blasmusik muss also vorhanden
gewesen sein. Allein die Bevölkerungs- und Erwerbsstruktur
und vor allem die Gemeinde als solche, die
durch ihre Armut sogar oft größte Mühe hatte, die
fi nanziellen Mittel für einen eigenen Seelsorger aufzu-
3
ingen, boten kaum Möglichkeiten, einen Musikverein
zu gründen.
Erst sechs Jahrzehnte später wurde es mit der Gründung
des Musikvereins ernst.
Die Geburtsstunde des Musikvereins St. Anton i. M.
Obwohl in der Festschrift des Musikvereins von 1977
angeführt ist, dass „…es früher schon einige Versuche
gegeben habe eine Musik zu gründen“, fehlen bis heute
die entsprechenden Nachweise. Oder beziehen sich
diese Aussagen auf die nun folgenden Ereignisse?
Im Jahr 1957 gründeten Oskar Willi und Franz Battisti
in St. Anton i. M. eine Schuhplattlergruppe, die mehrere
Jahre recht erfolgreich agierte.
Die beiden Herren, selbst begeisterte Musikanten,
führten schon 1959 immer wieder Gespräche, welche
die Gründung einer Blasmusik beinhalteten. Allerdings
wohl wissend, mit welchen Schwierigkeiten dieses
Unternehmen verbunden wäre.
Mit dem Einzug von Pfarrer Johann Küng am 3. September
1961 erhielt die Gemeinde nicht nur einen guten
Seelsorger, sondern auch einen großen Förderer,
der mit viel Engagement und Mut die Gründung des
heutigen Musikvereins maßgeblich vorantrieb.
Vorausgehend muss gesagt werden, dass Pfarrer Küng
schon mit Schulanfang im September des Jahres 1961
die Oberstufenschüler der St. Antöner Volksschule
fragte, ob sie gewillt wären, bei einer Jugendkapelle
mitzumusizieren. Ein begeistertes „Ja“ der Schüler
beflügelte Pfarrer Küng, die Gründung einer Jugendkapelle
in die Wege zu leiten. Pfarrer Küng hatte schon in
seiner vorangegangenen Dienststelle in Wolfurt eine
Jugendkapelle mit Erfolg aufgebaut, wofür er sogar
aus eigenen Mitteln eine größere Zahl an Instrumenten
angekauft hatte. Fehlende wurden ihm von der
Firma Hinteregger leihweise zur Verfügung gestellt
und später sogar geschenkt. Die musikbegeisterten
Schüler wurden auf den Blechblasinstrumenten von
Pfarrer Küng selbst unterrichtet, für die Holzbläser
engagierte er einen Musiker aus Bludenz. Mit dieser
Jugendkapelle probte Pfarrer Küng noch bevor es zur
Gründung des Musikvereins St. Anton i. M. kam.
1962 - Die Jugendkapelle von Pfarrer Küng
vorne: Edgar Battlogg, Walter Wachter, Günther Battisti
hinten: Peter Ganahl
1957-1962
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Die Hauptinitiatoren der
Gründung des Musikvereins
v.l.n.r.: Pfarrer Johann Küng,
Oskar Willi, Josef Zerlauth
Mitgliederstand am 2.1.1962
Franz Battisti Otmar Juen
Günther Battisti Pfr. Johann Küng
Emil Battlogg Ludwig Mangeng
Hermann Battlogg Hubert Reiner
Leo Battlogg Josef Sauerwein
Anton Bickel Ernst Schoas
Erich Bitschnau Kurt Vonier
Hermann Bitschnau (Böden) Anton Wachter
Alois Burtscher Karl Wachter
Artur Flatz Helmut Wackernell
Herbert Flatz Hermann Walch
Josef Frast Oskar Willi
Ignaz Gabl Josef Zerlauth
Fridolin Ganahl
Peter Ganahl
Werner Zerlauth
In Gesprächen zwischen Pfarrer Küng und den Hauptinitiatoren
Oskar Willi und Schulleiter Josef Zerlauth,
die bald nach dem Pfarreinzug stattfanden, wurde auf
Sonntag den 15. Oktober 1961 in einem Aufruf an alle
„Burschen und Männer der Gemeinde St. Anton i. M.“ ein
erstes Zusammentreffen im alten Schulhaus organisiert.
Die Begeisterung war groß, denn immerhin
folgten 32 Interessierte.
Schon vier Tage später, es war Donnerstag der 19. Oktober,
versammelten sich die Interessierten zur ersten
Probe. Da das Übersiedlungsinventar von Pfarrer Küng
u. a. auch Musikinstrumente, Notenständer und Notenmaterialien
beinhaltete, die er hierfür gerne zu Verfügung
stellte und Oskar Willi von der Harmoniemusik
Tschagguns ebenfalls einige alte noch hochstimmige
Instrumente organisieren konnte, stand dem Beginn
der ersten Probe - wenn man diese als solche bezeichnen
konnte - nichts mehr im Wege.
Wie initiativ und mit „sanftem Druck“ Pfarrer Küng
arbeitete, erzählte Erich Bitschnau:
„Eines Tages brachte mir
Pfarrer Küng ein Flügelhorn
mit der Bemerkung,
dass ich bis Ostern drei bis
vier Tonleitern zu beherrschen
habe, denn an diesem
Termin wäre die erste
Ausrückung geplant!“
1957 - 1962
Abgesehen von den noch bevorstehenden großen
finanziellen Problemen kam noch die Suche nach
einem geeigneten und vor allem für diese Sache
bereitwilligen Kapellmeister hinzu. Für dieses wichtige
Amt gelang es Kurt Vonier den Lehrer Johann Hosp aus
Tschagguns zu gewinnen.
Für den Kapellmeister begann nun eine mühevolle
Arbeit, da ja das alte, zum Teil auch nur noch schlecht
funktionierende und größtenteils in hoher Stimmung
vorliegende Instrumentarium ein Zusammenspiel
unmöglich machte. Dieses Problem konnte nur durch
die Anschaffung brauchbarer Instrumente gelöst werden.
Doch die benötigten finanziellen Mittel fehlten
gänzlich.
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Die Gründungsversammlung
vom 28. Dezember
1961 zeigte der Bevölkerung
dieser kleinen
Gemeinde, dass die Initiatoren
und versammelten
Musiker ihr Vorhaben
ernst meinten. Nun
musste noch ein Ausschuss
gewählt werden,
der die Geschicke des neu
entstandenen Musikverein
St. Anton i. M. leiten
sollte.
Laut Chronik setzte sich die Vereinsführung aus folgenden Personen zusammen:
Obmann Pfarrer Johann Küng
Obmann-Stellvertreter, Chronist Schulleiter Josef Zerlauth
Kapellmeister Johann Hosp
Kassier Kurt Vonier
1. Beirat Oskar Willi
2. Beirat Erich Bitschnau
Ersatz Franz Battisti
Ersatz Anton Wachter
Ersatz Hermann Bitschnau, Böden
Um den finanziellen Sorgen entgegenzuwirken erklärten
sich die Mitglieder bereit, einen monatlichen
Beitrag von öS 30,- zu leisten. Diese Beiträge genügten
aber keineswegs für die Anschaffung neuer Instrumente.
Erst die große Bereitschaft der Gemeindemandatare
und der Bevölkerung ermöglichte den ersten Ankauf
der vorerst wichtigsten Instrumente bei der Firma
Hinteregger in Wolfurt.
Mit großer Euphorie wurde geprobt, doch rasch kam
die Erkenntnis, dass es für ein ordentliches Spiel mit
diesem Klangkörper noch weiterer Instrumente bedarf.
Die Initiatoren ließen nicht locker und konnten durch
geschicktes Verhandeln weitere Instrumente – zwar
auf Kredit - erwerben. Einer fruchtbringenden Probentätigkeit
stand somit nichts mehr im Wege.
Eine teilweise Tilgung der großen Schuldenlast wurde
durch die Aussendung von Bittbriefen und mehreren
1957 - 1962
Haussammlungen ermöglicht. Erwähnenswert ist
auch jene Spende, die der Verein vom Stand Montafon
in Form von 29,5 Festmeter Holz erhielt. Da das Holz
allerdings noch gefällt und abholbereit hergerichtet
werden musste, erforderte dies einen Großeinsatz,
welcher viel Opferbereitschaft der Vereinsmitglieder
abverlangte.
Dem wie anfangs erwähnten bereitwilligen Kapellmeister
stand eine große Aufgabe bevor, die von
ihm viel Durchhaltevermögen forderte. Mühseliges
Vorantasten mit einfacher Marschliteratur sollte vor
allem den noch ganz unerfahrenen „Musiklehrlingen“
ein rasches Erfolgserlebnis bieten. Dazu fehlten jedoch
bei den meisten die elementarsten Musikkenntnisse.
Kapellmeister Johann Hosp unterrichtete die Blechregister,
für den Klarinettenunterricht konnte Gebhard
Marchetti aus Dornbirn (ein Bruder des Fridolin
9
Marchetti von Schruns, welcher öfters in St. Anton i. M.
ausgeholfen hat) gewonnen werden. Für die Schlagzeuger
stellte sich Kapellmeister Heinrich Spagolla aus
Bürs zur Verfügung.
Der Eifer war groß, so berichtet die Chronik: „Überall
hörte man, wenn man abends durch das Dörflein ging,
wie geübt und gespielt wurde. Jedermann musste zur
Überzeugung kommen, dass hier die Sache ernst genommen
wurde.“
Endlich und in verhältnismäßig kurzer Zeit wagte der
junge Verein eine erste Ausrückung anlässlich des
Namenstages von Obmannstellvertreter Josef Zerlauth
am 19. März 1962. Es war eine gelungene Generalprobe
für den ersten vorgesehenen Ausrückungstermin.
Am 29. April diesen Jahres, dem weißen Sonntag,
präsentierte sich nun, vermutlich mit Herzklopfen aber
mit Mut, der junge Musikverein unter der Leitung von
Kapellmeister Johann Hosp der Öffentlichkeit. Die
Begeisterung in der Bevölkerung, aber auch unter den
Musikanten war groß! Dies beflügelte die Musiker zu
neuem Tatendrang, welcher sich noch im selben Jahr
in zwölf weltlichen und fünf kirchlichen Ausrückungen
zeigte.
Anfang Juli dieses Jahres erfolgte die Aufnahme als
110. Musikkapelle in den Vorarlberger Harmoniebund.
Als Höhepunkt des Jahres fand schlussendlich am 25.
November 1962 im „Gasthof Adler“ das laut Chronik
benannte „Cäcilien – Eröffnungs – Gründungskonzert“
statt. Zu diesem Anlass trugen die Musikanten erstmals
ihre neu angeschaffte Montafoner Tracht.
1957 - 1962
Fotos vom „Cäcilien – Eröffnungs – Gründungskonzert“ am 25. November 1962 unter der musikalischen Leitung von Johann Hosp
Bild oben links: Anton Wachter, Erich Bitschnau, Franz Battisti / Bild oben rechts: Pfr. Küng, Peter Ganahl, Alfred Resch, Josef Zerlauth
Bild unten links: Günther Battisti, Ludwig Mangeng, Josef Frast / Bild unten rechts: Kapellmeister Johann Hosp dirigiert das Konzert
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Für den Stoffankauf der Trachten konnte Oskar Willi in
geschickten Verhandlungen mit der Firma Borger in
Schruns einen günstigen Preis erzielen.
Pfarrer Johann Küng betreute die musikbegeisterte
Jugend der Gemeinde und vereinte diese zur ersten
Jugendkapelle des Tales, die bei diesem Gründungskonzert
ebenfalls mitwirkte. Allerdings beherrschten
die jungen Musiker bei diesem Auftritt nur einen einzigen
Marsch. Die Begeisterung der zahlreich erschienenen
Zuhörer war so groß, dass die Jugendkapelle
den Marsch gleich sechsmal (nach anderen Quellen
siebenmal) wiederholen musste. Dank der unermüdlichen
Arbeit von Pfarrer Küng mit den jungen Musikern
konnte die Jugendkapelle bei vielen Auftritten im In-
und benachbarten Ausland große Erfolge erzielen.
Erwähnenswert ist jene Ausrückung der Jugendkapelle
in Innsbruck, die auf Einladung des Fremdenverkehrsverbandes
Tirol stattfand. Die Musiker wurden 1962 - Pfarrer Küng - Horn war ihm “zu langweilig”
angewiesen, von der Triumphpforte durch die Maria-
Theresienstraße in Richtung Hofgarten zu marschieren
um dort zu konzertieren. Da die jungen Musikanten
bis dahin nur drei Märsche spielen konnten, musizierten
sie auf Anweisung ihres Kapellmeisters Pfarrer
Küng jeden Marsch zweigeteilt, als jeweils eigene
Komposition. Pfarrer Küng, selbst Trompeter bei der
Jugendkapelle, wechselte beim MV St. Anton i. M. auf
das Horn, welches er laut seinen Angaben aber nie
gerne gespielt hat. Es war ihm „zu langweilig“.
Die anwesenden Gäste aus England, Holland und weiteren
Ländern waren so begeistert, dass die dargebotenen
Märsche mehrmals wiederholt werden mussten.
Die Zweiteilung der Stücke habe angeblich niemand
bemerkt!
1957 - 1962
1962 - Der Musikverein vor der Pfarrkirche in St. Anton i. M.
13
D1963 - 1969
Die Anschaff ung der Trachten und die restlichen Schulden
für das angekaufte Instrumentarium samt Zubehör
bereitete den Verantwortlichen des Vereins großes
Kopfzerbrechen. Immerhin betrugen damals die Gesamtkosten
einer Tracht etwa öS 1.300,-. So beschloss
der Verein trotz mancher Bedenken die Durchführung
eines Gründungs- bzw. Bezirksmusikfestes vom 9. bis
11. August 1963. Trotz seiner seelsorglichen Tätigkeit
übernahm Pfarrer Johann Küng mit großem Idealismus
die Hauptarbeit. Die Beschaff ung eines Festzeltes
gestaltete sich besonders schwierig. Das einzige Zelt
einer konzessionierten Firma war zu diesem Termin
bereits vergeben. In langwierigen Verhandlungen
konnte aus Tschagguns ein solches „sichergestellt“ werden,
nichts ahnend, dass es für Pfarrer Küng beinahe
zu einer Anzeige wegen nicht erlaubtem Zeltverleih
von Seiten der konzessionierten Firma kam. Für einen
guten Festbesuch garantierten die Schwarzenbacher
Musikanten sowie die Militärmusik Vorarlberg. Auf
jeden Fall war dieses Fest für den Verein in ideeller und
fi nanzieller Hinsicht ein großer Erfolg, der maßgeblich
zum Weiterbestand der „St. Antöner Musig“ beitrug.
Die auf den 13. Dezember 1963 unter Obmann Pfarrer
Johann Küng einberufene Jahreshauptversammlung
stand vorerst im Zeichen des abgehaltenen Bezirksmusikfestes.
Hierfür wurde allen Helfern und Organisatoren
und dem vorbildlichen Einsatz des Obmannes
gedankt. Zum großen Bedauern mussten die Vereinsmitglieder
zur Kenntnis nehmen, dass Pfarrer Johann
Küng sein Amt als Obmann niederlegte. 1964 verließ
nämlich Pfarrer Küng die Pfarrgemeinde und ging in
die Mission nach Brasilien. Auf Grund seiner großen
Verdienste um den Musikverein St. Anton i. M. wurde
ihm die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Als zukünftiger
Obmann des Vereins stellte sich Bürgermeister, Land-
tagsabgeordneter Ignaz Battlogg, ein großer Freund
und Gönner der Musik, zur Verfügung.
In diesem Vereinsjahr 1964 konnte die Musik unter
ihrem Leiter Johann Hosp beim Landesmusikfest in
Rankweil in der Unterstufe mit einem 2. Rang ihren ersten
musikalischen Erfolg verbuchen. 1965 wirkte die
Musik erstmals beim Funkenabbrennen mit. Im selben
Jahr hatte der Verein mit seinen 23 aktiven Musikern
18 Ausrückungen zu absolvieren. 1966 erfolgte der
erste Kapellmeisterwechsel. Johann Hosp, selbst Mitglied
beim Harmoniemusikverein Tschagguns, musste
wegen Terminkollisionen den Taktstock niederlegen.
Ihm folgte Hermann Bitschnau aus Vandans. Bitschnau
bemühte sich, nach Absolvierung eines Kapellmeisterkurses,
sein Wissen und Können den Musikern weiterzugeben.
Dank seines Einsatzes und durch intensive
Probentätigkeit konnte der Verein beim Bezirksmusikfest
in Tschagguns einen ersten Rang erreichen.
1963 - 1969
Laut den Mitgliederlisten
trat 1966 der Sohn des
Gründungsmitgliedes
Oskar Willi, nämlich Herbert
Willi, damals jüngster
aktiver Musikant des
Tales, als Es-Klarinettist
in den Verein ein, dem er
bis 1970 angehörte. Den
Kpm. Hermann Bitschnau ersten Klarinettenunterricht
erhielt er bei Fridolin
Marchetti in Schruns und später an der Musikschule
Bludenz. Damals schon hochbegabt, arbeitete er sich
in verschiedensten Studienrichtungen am Konservatorium
und an der Universität Innsbruck sowie am Mozarteum
in Salzburg zu einem weltweit gefragten und
anerkannten Musiker und Komponisten hoch. Der MV
St. Anton i. M. darf stolz sein und sich geehrt fühlen,
15
dass ein solcher Jungmusiker in seinen Reihen
in der Person des nun Mag. phil., Mag. art. Herbert Willi
gewirkt hat.
Aus Gründen der beruflichen Weiterbildung musste
Bitschnau 1969 den Kapellmeisterdienst in St. Anton i.
M. für kurze Zeit quittieren. Als Ersatz konnte
Ludwig Neururer gewonnen werden, der seine Arbeit
gut machte, aber für die Probleme im Verein kein Ohr
hatte. Umso mehr war die Freude groß, als Hermann
Bitschnau noch im August desselben Jahres wieder
den Taktstock übernahm. Das Vereinsleben geriet „in
ruhigere Bahnen“.
Oskar und Herbert Willi
1963 - 1969
1967 - Musikverein St. Anton i. M. unter Kapellmeister Hermann Bitschnau
1. Reihe v.l.n.r.: Erich Bitschnau, Artur Flatz, Siegmund Stemer, Peter Vallaster, Bgm. Ignaz Battlogg, Kpm. Hermann Bitschnau, Herbert Willi, Ludwig Mangeng,
Josef Frast, Günther Battisti, Dietmar Wachter
2. Reihe v.l.n.r.: Peter Ganahl, Karin Meier (geb.Zerlauth), Franz Battisti, Hubert Reiner, Erwin Kurzemann, Kurt Vonier, Gottlieb Ammann, Emil Battlogg, Ignaz Gabl,
Hermann Schuler, Fridolin Ganahl, Werner Zerlauth, Oskar Willi, Heinz Ehgartner, Elisabeth Scholz (geb. Praznik)
Kniend v.l.nr.r.: Alois Butscher, Werner Vonier, Eduard Stemer
17
I1970 - 1979
Im Mai dieses Jahres stattete die Stadtkapelle Weikersheim
der Gemeinde St. Anton i. M. einen Besuch ab,
wobei es zu einem Gemeinschaftskonzert der beiden
Musikvereine kam. Über dieses Konzert berichtet die
Bad Mergentheimer Zeitung: „…Der Gesamteindruck
(der Musikkapelle St. Anton i. M.) mit ihren verhältnismäßig
jungen Musikern war ausgezeichnet und vor allem
sehr diszipliniert. Ein Lob dem Kapellmeister, der aus
solch einer jungen Kapelle einen musikalisch geschlossenen
und disziplinierten Klangkörper in verhältnismäßig
kurzer Zeit geschaff en hat.“
Die bisherigen gesellschaftlichen Anlässe im Vereinsleben
waren eher bescheiden. Sie beruhten auf einem
zur Tradition gewordenen Faschingskränzchen. Aus
diesem Grund beschloss der Verein im Herbst 1970,
erstmals einen Ausfl ug nach Weikersheim zu machen.
Mehrere Konzerte und die Mitwirkung bei einem
Festumzug in Bad Mergentheim, aber auch manche
1970 - 1979
gemütliche Stunden ließen den Ausfl ug zu einem
schönen Erlebnis werden.
Am 12. Dezember 1972 wurde in der Generalversammlung
Eduard Stemer zum neuen Obmann gewählt, mit
22 Jahren wohl einer der jüngsten Vereinsfunktionäre.
In seiner Amtszeit legte er u. a. allergrößten Wert auf
die Jugendausbildung, aber auch auf die Öff entlichkeitsarbeit.
Für die Ausbildung der Klarinettisten
konnte 1973 ein versierter Musiker in der Person des
Franz Josef Fröwis aus Bludenz gewonnen werden, der
sich hierfür zwei Jahre lang zur Verfügung gestellt hat.
In einem Rundschreiben vom 27. September 1973 an
die Bevölkerung von St. Anton i. M. bittet Obmann
Stemer um Großzügigkeit und Verständnis für die
bevorstehende Haussammlung des Musikvereins, da
für das kommende Jahr notwendige Mittel für die
Jugendausbildung sowie die Neuanschaff ung bzw. In-
19
standsetzung mehrerer Trachten aufgewendet werden
müssen. Dass sich diese Investitionen lohnten, zeigte
der erbrachte Erfolg beim Bezirksmusikfest in
St. Gallenkirch, wo der Verein mit drei Gruppen teilgenommen
hatte und drei erste Ränge mit Auszeichnung
mit nach Hause nehmen konnte, natürlich auch ein
Verdienst von Kapellmeister Hermann Bitschnau.
Am 20. Jänner 1974 fand zum 4. Mal das Schi-
rennen der Montafoner Blasmusikkapellen statt. Die
erzielten Erfolge für den Musikverein waren eher
mäßig (7./9./10. und 17. Rang). Der Grund dafür war
wahrscheinlich das bevorstehende Konzert und die
Tatsache, dass die Musiker sich keine Knochenbrüche
leisten durften. Den Presseberichten der Vorarlberger
Tageszeitung und des Bludenzer Anzeiger zufolge war
das Konzert ein voller Erfolg.
Auch an Humor fehlte es nicht, der Musikverein
präsentierte sich beim Bludenzer Faschingsumzug im
selben Jahr heimatbezogen als die „Muntafuner Gipser
und Stukkatöhrler – einst und heute“
Als weitere Höhepunkte im Jahr 1974 bezeichnet die
Chronik die erste Rundfunkaufnahme im ORF, eine
Werbefahrt für den Verkehrsverband Montafon in
die Pfalz und die Mitwirkung bei der Präsentation
des Montafoner Heimatbuches im „Hotel Adler“ in
St. Anton i. M. Auf Grund dieses Talschaftsereignisses
waren viele Prominente und Gäste wie Bischof Dr.
Bruno Wechner, Landeshauptmann Dr. Herbert Kessler,
Bezirkshauptmann Dr. Julius Längle, Landtagsabgeordneter,
Standesrepräsentant, Bürgermeister und
Bild rechts: Zur Zeit der Gründung diente auch das alte
Schulhaus als Probenraum
Bilder unten: 1974 - Faschingsumzug Bludenz “Muntafuner
Gipser und Stukkatöhrler”
1970 - 1979
21
Ökonomierat Ignaz Battlogg anwesend.
Verschiedene Aktivitäten prägten die Jahre 1975
und 1976, von denen besonders mehrere Gästekonzerte,
Muttertagskonzerte, div. kirchliche Anlässe, drei
Aufnahmen im Landesstudio des ORF in Dornbirn und
eine Fernsehaufnahme zur Sendung „von Bludenz bis
zum Gletschereis“ hervorzuheben sind. Leider musste
Kapellmeister Hermann Bitschnau von September
1974 bis Juni 1975 aus Gründen privater Überlastung
die Leitung an Sieghard Bitschnau aus Bartholomäberg
übergeben.
1975 gehörten dem Verein 37 aktive Musiker an. Dies
erforderte wiederum nicht nur die Anschaffung neuer
Instrumente, sondern auch neuer Trachten, welche
allein mit öS 25.000,- zu Buche schlugen.
Der erfreulichen Zunahme an aktiven Musikern stand
die weniger erfreuliche Tatsache der Unterbringung
derselben in den Proben gegenüber. In der Gründerzeit
probte man im Dachboden des Pfarrhofs, zum
Teil auch im ehemaligen Schulhaus. Dazu mussten die
Schulbänke verstellt werden, um eine entsprechende
Sitzordnung für den Probenbetrieb zu ermöglichen.
Dass natürlich nach der Probe die Bänke nicht immer
an die vorgesehenen Plätze zurückgestellt wurden
und das Fehlen von Tropftassen am Boden diverse
Spuren hinterließ, machte den Musikverein zu einem
unliebsamen Untermieter. Mit der Unterbringung und
Übersiedlung des Vereins in die ehemalige Stickerei
konnte nun vorerst die leidige Raummisere abgewendet
werden. Eine grundlegende Änderung erfolgte
erst durch die Fertigstellung und Eröffnung des neuen
Gemeindezentrums. Am 19. Oktober 1975 bekam der
Musikverein eine neue geeignete Heimstätte.
1970 - 1979
1974 - Musikverein St. Anton i. M. unter Kapellmeister Hermann Bitschnau
1. Reihe sitzend v.l.n.r.: Heribert Stemer, Walter Ehgartner, Eduard Stemer, Kpm. Hermann Bitschnau
2. Reihe stehend v.l.n.r.: Emilie Wachter, Erwin Elsensohn, Hartmut Schedler, Elmar Wachter, Peter Vallaster, Werner Zerlauth, Peter Pechhacker, Norbert Flatz,
Manfred Bitschnau, Heinz Ehgartner, Erich Bitschnau, Werner Stemer, Edith Martin
3. Reihe stehend v.l.n.r.: Kurt Vonier, Erwin Kurzemann, Thomas Pellini, Emil Battlogg, Artur Flatz, Hermann Schuler, Peter Schuler, Alfred Valentin, Karl Heinz Battlogg,
Hubert Reiner
23
Anlässlich des 13. Vorarlberger Landesmusikfestes
in Feldkirch-Nofels konnte der Musikverein in der
Unterstufe beim Wertungsspiel am 18. Juli 1976 einen
1. Rang erzielen. Vom 10. – 12. September stand auf
Grund einer Einladung der Gemeinde Neuhofen in der
Pfalz eine Ausflug auf dem Programm, der mit zwei
Platzkonzerten und der musikalischen Umrahmung
anlässlich der Einweihung einer Sporthalle verbunden
war.
In der Ausschuss-Sitzung vom 29. Oktober diesen
Jahres erfolgte der einstimmige Beschluss, vom 1. – 3.
Juli 1977 ein Musikfest mit Fahnenweihe aus Anlass
des 15-jährigen Bestehens des MV St. Anton i. M. abzuhalten.
Die Anschaffung der Fahne ermöglichte der
langjährige Gönner Architekt Käppler.
1977 - Musikfest mit Fahnenweihe zum 15-jährigen Bestehen
des Musikvereins St. Anton im Montafon - die Fahnenweihe
erfolgte durch Pfarrer Peter Bertsch.
Bild links:
Unter anderem war auch der heutige Landesrat Siegmund
Stemer Mitglied des Musikvereins.
1970 - 1979
Aus beruflichen Gründen musste im Jahr 1978 Kapellmeister
Bitschnau für einige Zeit den Taktstock in die
Hände von Moritz Tschann aus Nenzing legen. Mit
dem nun auf 40 aktive Musiker angewachsenen Verein
traten bei dem im Mai diesen Jahres stattgefundenen
Muttertagskonzert 15 Jungmusikanten erstmals auf.
Bei der Jahreshauptversammlung am 10. Dezember
1978 legte der bewährte Obmann Eduard Stemer sein
Amt nieder. Ihm folgte Artur Flatz.
1979 veranstaltete die Vorarlberger Bauernkammer
in St. Anton i. M. den Tag der Waldwirtschaft, dessen
musikalische Umrahmung in den Händen des Musikvereins
lag.
25
1977 traten erstmals in der Vereinsgeschichte 14 Jungmusikanten dem Verein bei
vorne v.l.n.r.: Obmann Eduard Stemer, Josef Battlogg, Andreas Pechhacker, Bernhard Plunger, Manfred Burtscher,
Markus Wackernell, Eva-Maria Vonier, Kapellmeister Moritz Tschann
hinten v.l.n.r.: Oswald Bickel, Mario Seethaler, Stefan Burtscher, Christoph Bitschnau, Thomas Stemer, Ruth Grasser-Vonier,
Sieglinde Martin, Margot Driller (geb. Vonier)
1970 - 1979
27
D1980 - 1989
Das Jahr 1980 begann mit der Mitwirkung beim
obligaten Schirennen der Montafoner Blasmusikkapellen.
Das zur Tradition gewordene „Musigkränzle“
bereicherte die wenigen gesellschaftlichen Aktivitäten
im Verein. Beim Bludenzer Faschingsumzug 1980
wirkte der Verein als „Musketiere von Zalanz“ im neuen
Faschingskostüm mit.
Mitwirkung bei der Erstkommunion, beim 14. Vorarlberger
Landesmusikfest in Hard, ein Ausfl ug auf die
Insel Mainau, das Ständchen für den durchreisenden
Bundespräsidenten Dr. Rudolf Kirchschläger sowie
Konzerte innerhalb und außerhalb der Gemeinde
zählten zu den wichtigsten Verpfl ichtungen in diesem
Jahr.
Doch mit Ende diesen Jahres legte sich ein Schatten
auf das Vereinsgeschehen. Probleme und sonstige
Uneinigkeiten, die den Verein in mancher Hinsicht sehr
belasteten und das Ausscheiden mehrerer Jungmusiker
zur Folge gehabt hätten, zwangen die Vereinsführung
den Kapellmeister zu wechseln.
In beiderseitigem Einvernehmen schied der sich um
den Verein verdient gemachte Kapellmeister Hermann
Bitschnau mit Ende dieses Vereinsjahres aus.
Nach „langwieriger Suche“ konnte für die musikalische
Leitung Kapellmeister Karl Tschann aus Nenzing, ein
Bruder des schon hier gedienten Kapellmeister Moritz
Tschann gefunden werden.
Abgesehen von den üblichen Ausrückungen wurde
der neue Kapellmeister vor eine große Herausforderung
gestellt: eine Einladung vom Europatag-Komitee
zum Treffen von Folkloregruppen aus ganz Europa in
Paderborn. Auf dem Programm stand zusätzlich ein
Kurkonzert in Bad Waldliesborn, ein Konzert in Dörenhagen
und die Mitwirkung beim Umzug der internationalen
Folkloregruppen und Blaskapellen. Hierzu
notiert der Chronist u.a.:
„...Unser Erfolg - vor ca. 50.000 Zuschauern, der wohl
größten Zuschauermenge, vor der wir jemals gespielt
hatten - war RIESIG, um so mehr natürlich auch die Werbung
für unser St. Anton i. M., für das schöne Montafon,
und nicht zuletzt, für unser Ländle.“ Die Begeisterung
war groß und wirkte sich dadurch auf das gesellschaft-
liche Wohlbefinden und die Kameradschaft, auf die
Karl Tschann nebst seiner Verpflichtung als Kapellmeister
auch großen Wert legte, aus.
Karl Tschann - Jassen auf der Fahrt nach Paderborn
1980 - 1989
29
1981 - ca. 50.000 Zuschauer beim Umzug der internationalen Folkloregruppen und Blaskapellen in Paderborn [D]
Dass Freud und Leid oft sehr nahe beisammen sind,
bewahrheitete sich auch einen guten Monat später
durch den plötzlichen Tod von Ökonomierat und Bürgermeister
Ignaz Battlogg am 22. August 1981. Mit ihm
hat der Musikverein St. Anton i. M. einen Menschen
verloren „der für alles ein Ohr hatte, der sich einsetzte mit
Tatkraft und Energie, als Freund und Gönner wie wir dich
alle kannten, und als Ehrenmitglied unseres Vereins, der
dir nochmals für alles danken möchte“.
Ignaz Battlogg
Ein Freund und Gönner des
Musikvereins St. Anton i. M.
1980 - 1989
Im Oktober 1981 unterrichtete Obmann Artur Flatz in
einem Rundschreiben die Bevölkerung von
St. Anton i. M. über die geleisteten Aktivitäten des Vereins
und bat gleichzeitig um wohlwollende finanzielle
Unterstützung bei der jährlichen Haussammlung. Trotz
größter Sparsamkeit mussten in diesem Jahr beträchtliche
Anschaffungen getätigt werden. „So waren es
Trachten, die neu angefertigt, geändert oder repariert
werden mussten, ebenso der Kauf von Schlaginstrumenten,
die Aus- und Weiterbildung von Jungmusikanten und
die Entsendung in die Jugendseminare.“
Er führt auch an, dass für die Dreitagesfahrt nach Paderborn
der Vereinskasse keinerlei Unkosten entstanden
sind, da der Verein hierzu ja eingeladen wurde.
Trotz dieses großen Einsatzes werteten die Musikanten
diese Reise als Vereinsausflug zum 20-jährigen Bestehen.
31
1981 - Musikverein St. Anton i. M. unter Kapellmeister Karl Tschann
1. Reihe sitzend/kniend v.l.n.r.: Erwin Elsensohn, Stefan Burtscher, Elmar Wachter, Margot Driller (geb. Vonier), Manfred Burtscher, Roland Martin, Helmut Sprickler,
Kpm. Karl Tschann, Erich Bitschnau, Martin Burtscher, Thomas Stemer, Günter Flatz, Werner Zerlauth
2. Reihe stehend: Renate Spettel (geb. Bitschnau), Ingrid Salzmann (geb. Stemer), Hermann Schuler, Artur Flatz, Eva-Maria Vonier, Maria Burtscher, Ruth Grasser-Vonier
(geb. Vonier), Sieglinde Martin, Markus Wackernell, Josef Battlogg, Peter Schuler, Helene Doblinger (geb. Flatz), GerhardFlatz, Sabine Sonderegger (geb. Zerlauth)
Stehend 3.Reihe: Kurt Vonier, Raimund Schuler, Mario Seethaler, Bernhard Plunger, Karl Heinz Battlogg, Alfred Valentin, Christoph Bitschnau
Artur Flatz, dem es stets ein großes Anliegen war, die
Arbeit des Kapellmeisters zu erleichtern, scheute nicht,
durch mahnende Worte den manchmal schlechten
Probenbesuch zu tadeln.
In der Jahreshauptversammlung vom 2. Dezember
1983 legte Artur Flatz sein Amt als Obmann nieder.
Zu seinem Nachfolger stellte sich Helmut Sprickler
zur Verfügung, der in dieser Versammlung mit großer
Stimmenmehrheit zum neuen Obmann gewählt
wurde.
Für die Jugendausbildung stellte sich Kurt Vonier zur
Verfügung, der zugleich auch das Amt des Vizekapellmeisters
inne hatte. In der Jahreshauptversammlung
1984 wurden wieder neun Jungmusiker in den Verein
aufgenommen. Weiters wurde der einstimmige Beschluss
gefasst, zum 25-jährigen Bestandsjubiläum im
Jahre 1986 ein Bezirksmusikfest durchzuführen, da die
1980 - 1989
finanziellen Probleme anders nicht mehr lösbar wären.
Bürgermeister Mag. Siegi Stemer dankte dem Verein
für seinen Einsatz und teilte gleichzeitig mit, dass er
persönlich voll hinter der Entscheidung der Gemeindevertretung
stehe, dem Musikverein ein eigenes
Vereinslokal zur Verfügung zu stellen.
Das durchgeführte Bezirksmusikfest vom 4. - 6. Juli
1986 brachte auch den erwarteten finanziellen Erfolg.
Allerdings forderte dieses Fest in personeller Hinsicht
durch den Austritt und die Beurlaubung mehrere
Musiker entsprechende Opfer.
Auch aus dem Bericht des Kapellmeisters ist zu entnehmen,
dass er es in diesem Jahr, bedingt durch den
schlechten Probenbesuch, außerordentlich schwer gehabt
habe. Sein Wunsch wäre, den Taktstock in jüngere
Hände legen zu können.
33
1981 - Musikverein St. Anton i.M. unter Kapellmeister Karl Tschann
1. Reihe sitzend v.l.n.r.: Harald Bitschnau, Markus Wackernell, Margot Driller (geb. Vonier)
2. Reihe sitzend v.l.n.r.: Thomas Stemer, Roland Martin, Martin Burtscher, Christine Papst, Kpm. Karl Tschann, Beate Wachter (geb. Stemer), Josef Scherrer,
Christian Burtscher, Robert Flatz, Werner Zerlauth
3. Reihe stehend v.l.n.r.: Helmut Sprickler, Ingrid Salzmann (geb. Stemer), Erwin Elsensohn, Stefan Burtscher, Elmar Wachter, Marianne Papst, Margit Papst, Maria Burtscher,
Bernhard Plunger, Arthur Bertsch, Ruth Grasser-Vonier (geb. Vonier), Otmar Grasser, Miriam Längle (geb. Elsensohn)
4. Reihe stehend v.l.n.r.: Hermann Schuler, Emil Battlogg, Artur Flatz, Brigitte Papst, Raimund Schuler, Peter Schuler, Joachim Schönfelder, Alfred Valentin,
Bertram Müller
5. Reihe stehend v.l.n.r.: Gerhard Flatz, Martin Juen, Richard Battlogg, Erich Bitschnau, Kurt Vonier
Bei der Jahreshauptversammlung vom 7. Jänner 1987
legte Obmann Helmut Sprickler nach dreijähriger, mühevoller,
aber doch von Erfolg gekrönter Tätigkeit sein
Amt nieder. An seine Stelle trat Karl-Heinz Battlogg.
Auf Antrag des scheidenden Obmannes wurde Kurt
Vonier, der sich besonders für die Jugendausbildung
verdient gemacht hatte und mehrere Jahre als Vizekapellmeister
tätig war, zum Ehrenmitglied ernannt. Am
7. Juni 1987 erfolgte die Ernennung von Karl Tschann
zum Ehrenkapellmeister.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass es den Musikern oft
große Opfer abverlangte, den vorgegebenen
Terminen gerecht zu werden. Beispielsweise waren im
Jahr 1987 nicht weniger als 23 Ausrückungen und 69
Proben zu verzeichnen. Dazu bemerkt der Obmann in
seinem Bericht: „…dass die zeitliche Belastung während
der Sommermonate das akzeptable Maß bei weitem
1980 - 1989
überschritt…“. Doch fanden sich in den Ausrückungen
immer wieder Highlights, welche die Kameradschaft
wesentlich förderten und zu einem Markstein im
Vereinsgeschehen innerhalb eines Jahres wurden. Ein
solcher Höhepunkt erfolgte am 20. September 1987
mit der Einweihung des Gipfelkreuzes auf der
Davenna. Der Chronist vermerkt: „Wenn auch mit
Strapazen verbunden, war dies sicher eine der schönsten
Ausrückungen des Jahres“. Trotzdem änderte sich die
Anzahl der Verpflichtungen, wie das Jahr 1990 zeigte,
nur gering. Diese reduzierten sich nur auf 18, abgesehen
von den fast 60 Proben, welche die Musiker zu
absolvieren hatten.
Mit Beginn des Jahres 1987 übernahm Kurt Boll die
musikalische Leitung des Musikvereins, die er bis Ende
1989 inne hatte.
35
1983 - Musikverein St. Anton
unter der Leitung von Kapellmeister
Karl Tschann beim
Schützenfest in Dörenhagen.
Artur Flatz
Obmann
von 1979 bis 1983
Helmut Sprickler
Obmann
von 1984 bis 1986 und
von1993 bis 1994
Stefan Burtscher
Obmann
von 1989 bis 1992
Kurt Vonier
Jugendausbilder und
Kapellmeister-Stellvertreter
1980 - 1989
37
1990 - 1999
Der 1989 gewählte Obmann Stefan Burtscher musste
sich nun bemühen, einen neuen Kapellmeister zu fi nden.
Mit diesem Problem wandte sich Burtscher an die
Bezirksleitung des Musikbezirks Montafon. Bezirkskapellmeister
Otto Kilga, der vorerst auch keine Lösung
anzubieten hatte, erklärte sich in dankenswerter Weise
bereit, mit Beginn des Jahres 1990 die Kapellmeisterstelle
solange aushilfsweise zu übernehmen, bis sich
ein neuer Leiter gefunden hat.
All diese Vorgänge brachten eine gewisse Unruhe in
den Verein, die wiederum den Austritt mehrerer
Musiker zur Folge hatte. Also keine einfache Angelegenheit
für die Vereinsführung.
1991 feierte der Musikverein St. Anton i. M. das
30-jährige Bestandsjubiläum. Dieses wurde zum
Anlass genommen, im Rahmen des Pfi ngstkonzertes
drei Gründungsmitglieder auf Grund ihrer 30-jährigen
Musikertätigkeit zu Ehrenmitgliedern zu ernennen.
Es waren dies Erich Bitschnau, Hermann Schuler und
Werner Zerlauth.
Dank der Arbeit von Kapellmeister Otto Kilga und Obmann
Stefan Burtscher machte sich nun ein spürbarer
Aufwärtstrend bemerkbar. Die Aufnahme von acht
Jungmusikanten im Jahr 1992 und die guten Darbietungen
beim Pfi ngstkonzert desselben Jahres, wobei
ein von Rudi Hofer komponiertes „Rondo Capriccioso“
zur Urauff ührung gelangte, ließ für den Verein wieder
berechtigte Hoff nungen aufkommen.
In der Jahreshauptversammlung vom 29. Jänner 1993
musste jedoch wieder ein neuer Obmann gewählt
werden. In dieser Position folgte wiederum Helmut
Sprickler. Ein erfahrener Administrator, der dieses Amt
als Übergangsphase nur für ein bis zwei Jahre zu übernehmen
gedachte, um in dieser Zeit seinen Nachfolger
auf die zukünftige Vereinsführung vorzubereiten.
Christoph Battlogg wurde bereits mit Jahresbeginn
1994 zum neuen Obmann gewählt.
Ein Intensiv-Probenwochenende wurde auf Initiative
von Kapellmeister Otto Kilga, erstmals im Zuge der
Vorbereitung auf das Pfingstkonzert 1993, eingeführt.
Die wichtigsten Termine des Vereinsjahres 1993 sind in
den chronologischen Aufzeichnungen dokumentiert.
Beginnend mit der Ausrückung beim Kinderfasching
in St. Anton i. M. und in Folge Funkensonntag, Tag der
Blasmusik, Erstkommunion, Pfingstkonzert, Jubiläumsfest
der Funkenzunft, vier Gästekonzerte, Durchführung
des Dörflefest, Ständchen für betagte Mitbürger,
Mitwirkung beim Bezirksmusikfest in Bürs, musikalische
Umrahmung von zwei Hochzeiten, Allerheiligen,
Gottesdienstgestaltung am heiligen Abend usw. Insgesamt,
einschließlich der Proben, traten die Musiker
1990 - 1999
in diesem „Durchschnittsjahr“
88 Mal ihren Dienst
mit großem Idealismus
für die Allgemeinheit an.
Kapellmeister Otto Kilga
bemühte sich mit viel
Engagement die musikalischen
Leistungen zu
steigern, der Schuljugend Kapellmeister Otto Kilga
von St. Anton i. M. mittels
einer Informationsveranstaltung im Probelokal das
Thema Blasmusik näher zu bringen und prinzipiell der
Nachwuchsarbeit Priorität einzuräumen.
Leider musste der frisch gebackene Obmann
Christoph Battlogg bei seinem Amtsantritt zur Kenntnis
nehmen, dass der Kapellmeister sein Amt aus
Altersgründen mit Jahresende 1994 niederlegen
39
möchte. Otto Kilga, wie es in einer Dankadresse lautet,
hat „den Verein … lange vor einer drohenden Auflösung
bewahrt!“ Ob in den 80er Jahren die drohende Auflösung
des Vereins wirklich so akut war, sei dahingestellt.
Jedenfalls waren die Vereinsfunktionäre stets bemüht,
die „St. Antöner Musig“, trotz aller Höhen und Tiefen
wie sie in jedem Verein vorkommen, zu erhalten.
Die Mühe der neuen Vereinsleitung hat sich gelohnt,
denn nach langer Suche konnte mit Bernhard Rohrer
ein neuer Kapellmeister gefunden werden, der im
November 1994 die Probentätigkeit beim Musikverein
St. Anton i. M. aufnahm.
Seine erste große Herausforderung, das traditionelle
Pfingstkonzert, wurde zum Gradmesser seines Könnens.
Nicht nur die Programmgestaltung, sondern
auch die Motivierung der Musiker zu dieser Veranstaltung
trugen zum großen Erfolg bei. Die Probentätig-
keit erhöhte sich von 55
Proben im Vorjahr auf
nun 87. Der damalige
Bürgermeister Mag. Siegi
Stemer - in den Jahren
1965 bis 1970 und 1977
bis 1979 selbst aktiver
Musikant auf der Trompete
- ein großer Freund
und Förderer des Vereins,
äußerte sich anlässlich
der Jahreshauptversammlung
vom 13. Januar 1996
dahingehend, „…dass er
eine so gute Veranstaltung
vom Musikverein bisher
noch nicht gehört habe“. Kpm. Bernhard Rohrer
Die Ausrückungen beliefen sich im Rahmen des
Üblichen. Die Mitwirkung bei einer Möbelhauseröffnung
1995 in Dornbirn, für welche die Musiker einen
Samstag Vormittag opferten, war eher eine belastende
Angelegenheit, da das anwesende Publikum verständlicherweise
anderen Interessen zugetan war.
Außer dem 1996 abgehaltenen Frühjahrskonzert,
welches wiederum von großem Erfolg für Musiker und
Kapellmeister gekrönt war, soll auch die Mitwirkung
beim 100-jährigen Bestehen der Ortsfeuerwehr
St. Anton i. M. erwähnt werden. Nicht nur in musikalischer,
sondern auch in personeller Hinsicht ist laut
den Aufzeichnungen ein stetiger Trend nach oben zu
verzeichnen. So erhöhte sich der Mitgliederstand 1997
von 27 auf 33 Musiker. Dazu wurden noch neun Jungmusikanten
in der Musikschule Schruns ausgebildet.
1990 - 1999
Das neu gewählte Obmann-Team Christoph Battlogg und
Roland Martin
Als eine Novität im Verein kann die Bestellung eines
Obmann-Teams angesehen werden. In der Jahreshauptversammlung
vom 16. Januar 1998 erfolgte die
Wahl dieses Teams bestehend aus Obmann Christoph
Battlogg und dem bisherigen Schriftführer Roland
Martin. Dieser Versammlung wohnte auch der neue
Bürgermeister Rudi Lerch bei, der sich mit herzlichen
41
Worten für den „großartigen Einsatz des Musikvereins“
bedankte.
Von den 20 Ausrückungen im Jahr 1998 sind vor
allem die Mitwirkung bei den Musikfesten in Bludenz,
Vandans und Bartholomäberg, die Eröffnung des erweiterten
Gemeindezentrums sowie das sehr erfolgreiche
Frühjahrskonzert und das erstmals abgehaltene
Adventkonzert hervorzuheben.
Ein wesentliches Faktum der Vereinsfunktionäre ist das
Hineinhören in den Verein, um die Meinungen und
Wünsche der Mitglieder genauer kennenzulernen.
Aus diesem Grund startete der Ausschuss 1999 eine
Fragebogenaktion, in der die Musiker zu folgenden
Themen Stellung nehmen konnten: Vereinsklima,
Beziehung „Jung – Alt“, Kameradschaftspflege, Arbeit
des Vereinsausschusses, Arbeit des Kapellmeisters und
1998 - Eröffnung Erweiterungsbau Gemeindezentrum
1999 - Frühjahrskonzert im Gemeindesaal
1990 - 1999
Allgemeines. Hierfür durfte mit Noten zwischen 1 und
5 bewertet werden. Die Antworten waren durchwegs
positiv, doch es gab auch Anlass zu berechtigter Kritik.
Für die Verantwortlichen des Vereins war dies auf
jeden Fall eine wertvolle Erfahrung.
Mit großem Engagement, besonders in der Einstudierung
aktueller klassischer Blasmusikkompositionen
sowie Bearbeitungen aus der Unterhaltungsmusik, versuchte
Kapellmeister Bernhard Rohrer zielstrebig, die
positive Entwicklung des Musikvereins weiterzuführen.
Für manchen Musiker ist es sicher nicht immer einfach
und grenzt manchmal an Überforderung. Letztlich
aber zählt dann doch der Erfolg.
43
B2000 - 2011
Beim Frühjahrskonzert 2000 verlieh der Vorarlberger
Blasmusikverband Josef Martin „vulgo Knoschpasepp“
das „goldene Ehrenzeichen für besondere Verdienste
um das Blasmusikwesen“. Genannt seien vor allem
seine jahrzehntelangen ideellen und materiellen
Unterstützungen für den Musikverein.
Unter dem Motto „40 Jahre Musikverein St. Anton im
Montafon“ wurde am 7. April 2001 das Jubiläumskonzert
abgehalten. Der erste Teil des Programms
beinhaltete eine Zeitreise in Bild und Ton, welche die
Zuhörer durch die 40-jährige Geschichte des Vereins
führte. Mit den dargebotenen Musikstücken wurde
darauf Wert gelegt, eine Verbindung mit dem jeweiligen
Zeitabschnitt der damals wirkenden Kapellmeister
zu schaff en. Der zweite Teil bot ein Showprogramm
mit Blasmusikarrangements bekannter Pop-Songs,
Film-Soundtracks und Live-Gesangseinlagen, welcher
im wahrsten Sinn des Wortes mit einem Feuerwerk
endete. Leider reichte das Fassungsvermögen des Gemeindesaales
nicht aus, um das begeisterte Publikum
aufzunehmen.
Bei der Teilnahme am Marschmusikwettbewerb anlässlich
des Bezirksmusikfestes der Bürgermusik Gaschurn-
Partenen erreichte der MV St. Anton i. M. mit seinen
34 aktiven Musikern unter ihrem Stabführer Helmut
Sprickler ein „super gutes Ergebnis“ (stille Bewertung).
Als besondere gesellschaftliche Aktivität ist der
dreitägige Besuch beim befreundeten Musikverein St.
Sebastian in Dörenhagen bei Paderborn im September
2001 zu nennen, bei dem die „St. Antöner Musig“ mit
mehreren musikalischen Auftritten die dortige Bevölkerung
begeisterte.
2001 - Ausflug nach Dörenhagen mit Konzerten in der Altstadt von Paderborn und in der Kuranstalt Bad Lippspringe
2000 - 2011
45
Mini Musig St. Anton i. M.
Nachwuchswerbung in der Schule, öffentlich zugängliche
Proben und andere Aktionen bildeten die
Grundlage zur Gründung einer eigenen Jugendkapelle,
der sogenannten „Mini-Musig“, die mit 2002 unter
Kapellmeister Bernhard Rohrer ihren Probenbetrieb
aufnahm. Ab 2003 bis einschließlich 2006 leitete
Andreas Ganahl die Probenarbeit erfolgreich mit den
mittlerweile 24 Jungmusikanten. Ab 2007 übernahm
Magdalena Rohrer die Leitung und Probentätigkeit der
„Mini-Musig“ bis zum heutigen Tag. Um die organisatorischen
Angelegenheiten bemühte sich anfangs
Christoph Battlogg und seit 2007 Aneka Pointner.
Bei der Jahreshauptversammlung am 4. Januar 2002
legte Obmann Christoph Battlogg nach achtjähriger
Tätigkeit das Amt in die Hände seines bisherigen
Teamkollegen Roland Martin. Die Jahre 2002 bis 2010
waren dem Bestreben gewidmet, neue musikalische
Impulse zu setzen und das erreichte Niveau noch zu
verbessern bzw. mindestens zu halten und nach wie
vor der Jugendarbeit Priorität zu verleihen.
Im Jänner 2004 wurden anläßlich der 44. Jahreshauptversammlung
die langjährigen Mitglieder Raimund
Schuler und Helmut Sprickler für 30 Jahre Vereinstreue
geehrt und zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Ein Konzertprogramm besonderer Art bot der
Musikverein 2004. Er überraschte die Zuhörer mit
einem Musical-Projekt, bei dem erstmals ein Chor
sowie Gesangssolisten miteinbezogen wurden.
Hervorzuheben ist die Mitwirkung beim 26. österreichischen
Blasmusikfest 2005 in Wien, bei dem
der Musikverein St. Anton i. M. zusammen mit dem
Musikverein Alberschwende und der Trachtenkapelle
Riezlern beim Marschmusikwettbewerb in der Stufe B
einen „augezeichneten Erfolg“ erreichte.
Durch diesen Erfolg motiviert, beteiligte sich der MV
St. Anton i. M. beim Marschmusikbewerb im Rahmen
2000 - 2011
des Bezirksmusikfestes in Silbertal und erreichte unter
Stabführer Helmut Sprickler mit 68,5 von 70 erreichbaren
Punkten erneut einen „ausgezeichneten Erfolg“.
47
2005 - Ausflug nach Wien zum 26. österreichischen Blasmusikfest
2005 - Bezirksmusikfest Silbertal - „ausgezeichneter Erfolg“ beim Marschmusikwettbewerb in der Stufe B
2000 - 2011
49
2006 - Das Probelokal erstrahlt in neuem Glanz
Bedingt durch den erfreulichen Zuwachs an aktiven
und Musikern und den Ankauf von platzrau-
benden Musikinstrumenten wie Pauken und Xylophon,
wurden die bisherigen räumlichen Verhältnisse
bei der Probenarbeit schon sehr problematisch. Dank
der großzügigen Unterstützung von Bürgermeister
Rudi Lerch und der Gemeindevertretung, ging im Jahr
2006 auf Grund der Adaptierung des Gemeinde-
zentrums und der damit verbundenen, weitsichtig
geplanten Erweiterung des Probelokals, ein lang
gehegter Wunsch in Erfüllung. Dabei konnten die
akustischen Verhältnisse bestens gelöst werden. Die
zusätzlich von den Musikern erbrachten freiwilligen
Leistungen trugen wesentlich zum Gelingen dieses
nun einmaligen Probelokals samt den hierfür benötigten
Räumlichkeiten bei.
In der 46. Jahreshauptversammlung vom 29. Dezember
2006 wurde Markus Wackernell zum Ehren-
mitglied ernannt. Am 14. Januar 2007 erfolgte nach
vorangegangenem Festgottesdienst die Einweihung
und Eröffnung des umgebauten Gemeindezentrums,
verbunden mit anschließendem ORF-Frühschoppen
im Gemeindesaal.
Vom 18. - 20. Mai 2007 reiste der Verein zum 40. Bestandsjubiläum
des befreundeten Musikvereins
St. Sebastian nach Dörenhagen.
Im November 2007 wurde durch den ORF-Vorarlberg
eine Blasmusik-CD produziert. Der Verein wurde
auserwählt, den Marsch „Vivat Praga“ im Gemeindesaal
aufzunehmen.
Obmann Roland Martin, engagierter Verein-
sfunktionär , wurde im Jahr 2008 zum stellvertretenden
Obmann des Blasmusikbezirkes Montafon
gewählt. Beim Marschmusikwettbewerb am 28. Juni
2008 in Langen bei Bregenz konnte der Musikverein in
der Stufe B einen „sehr guten Erfolg“ erreichen.
2000 - 2011
2006 - Musikverein St. Anton i. M. unter Kapellmeister Bernhard Rohrer
1. Reihe v.l.n.r.: Martina Lanschützer, Werner Zerlauth, Katja Schuler, Gerhard Weinold, Martina Bickel, Obmann Roland Martin, Kpm. Bernhard Rohrer, Aneka Pointner,
Angelika Rohrer, Beate Fitz (geb. Rohrer), Bianca Sonderegger, Angela Vonier, Patricia Schorn, Manuela Schuler
2. Reihe v.l.n.r.: Hermann Schuler, Christoph Battlogg, Georg Weinold, Otmar Grasser, Markus Wackernell, Matthias Wachter, David Stemer,
Ingrid Burtscher (geb. Seeberger), Magdalena Rohrer (geb. Vergud), Katharina Battlogg, Fabienne Lerch;
3. Reihe v.l.n.r: Mathias Fitz, Andreas Ganahl, David Scheier, Christof Fehr, Sebastian Opperer, Esther Scheier, Kurt Salzmann, Daniel Fleisch, Thomas Rohrer,
Robert Ganahl
4. Reihe vl.n.r.: Stefan Ganahl, Jürgen Malojer, Franz Opperer, Markus Mathies, Helmut Sprickler, Daniel Vonier, Peter Schuler, Christoph Schuler, Raimund Schuler
51
2007 - ORF Frühschoppen im Gemeindesaal St. Anton i. M.
Der absolute Leistungshöhepunkt des Musikvereins erfolgte
bei der Mitwirkung am Bezirksmusikfest in Braz
vom 19. - 21. Juni 2009. Beim Ensemblewettbewerb erreichte
das Klarinettenquintett die zweithöchste Punktezahl
mit 90,38 Punkten und im Konzertwettbewerb
musizierte der MV St. Anton i. M. so hervorragend, dass
ihn die Jury zum Tagessieger kürte.
Ein für das Montafon beeindruckendes Musikereignis
war die erstmalige Aufführung des „großen österreichischen
Zapfenstreich“ am 10. Oktober 2009 in Vandans.
Es beteiligten sich fünf Talschaftskapellen: Bartholomäberg,
Gantschier, Silbertal, St. Anton i. M. und Vandans.
Das Frühjahrskonzert 2010, welches mit zwei gelungenen
und schön musizierten Vorträgen der „Mini-Musig“
unter Leitung von Magdalena Rohrer eröffnet wurde,
stand ganz im Zeichen amerikanischer Blasmusik.
Das aus 46 aktiven Musikern bestehende Blasorchester
musizierte mit viel Einfühlungsvermögen, um
dieser zum Teil nicht alltäglichen Konzertliteratur
wie „The Battle of Trenton“, eine beinahe 20-minütige
Komposition von James Hewitt, welche die Schlacht
von Trenton musikalisch beschreibt oder John Philip
Sousa´s „Stars and Stripes forever“, gerecht zu werden.
In diesem Konzert stellte sich auch der junge Trompeter
Andreas Ganahl in dem Stück „Declaration for
Trumpet“ als erfolgversprechender Solist vor. Andreas
Ganahl legte zudem am 16. Jänner 2010 die Prüfung
zur Erlangung des JMLA in Gold ab und bestand diese
mit „sehr gutem Erfolg“. Er war somit das erste Vereins-
mitglied, dass diese Prüfung absolvierte.
2000 - 2011
Die Chronik des nun in diesem Jahr 2011 jubilierenden
Musikvereins St. Anton i. M. berichtet von Höhen und
Tiefen, von schönen Erfolgen aber auch von manchen
Krisen, die in diesen fünf Jahrzehnten zu bewältigen
waren. Es bleibt zu hoffen, dass das erreichte musikalische
Niveau, aber auch die damit verbundene
Kameradschaft, erhalten bleibt und musikalisch
begabte junge Menschen den Fortbestand dieses
Blasorchesters gewährleisten.
53
2011 - Musikverein St. Anton i. M.
2011 feiert der Musikverein sein 50-jähriges Bestehen
2000 - 2011
55
Funktionäre des Musikvereins St. Anton i. M.
Kapellmeister des Musikvereins St. Anton i. M.
1961 - 1966 Johann Hosp †
1966 - 1977 Hermann Bitschnau
1978 Moritz Tschann †
1979 - 1980 Hermann Bitschnau
1981 - 1986 Karl Tschann †
1987 - 1989 Kurt Boll
1990 - 1994 Otto Kilga
1994 - heute Bernhard Rohrer
Obmänner des Musikvereins St. Anton i. M.
1961 - 1963 Pfarrer Johann Küng
1964 - 1972 Ignaz Battlogg †
1973 - 1978 Eduard Stemer
1979 - 1983 Artur Flatz
1984 - 1986 Helmut Sprickler
1987 - 1988 Karl Heinz Battlogg
1989 - 1992 Stefan Burtscher
1993 Helmut Sprickler
1994 - 1997 Christoph Battlogg
1998 - 2001 Christoph Battlogg,
Roland Martin
2002 - heute Roland Martin
Ehrenmitglieder des Musikvereins St. Anton i. M.
1963 Pfarrer Johann Küng
1973 Alois Burtscher †
1978 Josef Zerlauth †
1984 Fridolin Ganahl †
1987 Kurt Vonier †
1991 Erich Bitschnau
1991 Hermann Schuler
1991 Werner Zerlauth
2002 Peter Schuler
2004 Raimund Schuler
2004 Helmut Sprickler
2006 Markus Wackernell
2008 Roland Martin
57
Impressum
Quellen:
Chronik Musikverein St. Anton i. M. 1961-2010
Festschrift 15 Jahre Musikverein St. Anton i. M.
Heimatbuch St. Anton i. M.
Erich Schneider - Blasmusik in Vorarlberg
Roland Martin, Musikverein St. Anton i. M.,
Informationssammlung zum Blasmusikbuch
Edition II des Vlbg. Blasmusikverbandes
Anzeiger für die Bezirke Bludenz und Montafon
Jahrgänge 1885 - 1906
Interviews mit den Zeitzeugen:
Oskar Willi vom 08. März 2010
Pfr. Johann Küng vom 05. April 2010
Erich Bitschnau vom 15. April 2010
Wir bedanken uns bei unseren Sponsoren:
Gemeinde
St. Anton i.M.
Grafik, Layout und Satz:
Andreas Ganahl - www.andreasganahl.at
www.mv-stanton.at