Projekt „Schulen im Team - Netzwerk Schulentwicklung

Institut für 

Schulentwicklungsforschung 


Entwicklungsprozesse an Schulen 

durch Schulnetzwerke nachhaltig 

unterstützen 

Basler Netzwerktagung 

Werkstatt-Tag 

5. November 2012 

Prof. Dr. Wilfried Bos

Institut für 


Gliederung des Vortrags 

1. Netzwerke als Reformstrategie 

2. Wirkungsebenen von Schulnetzwerken 

3. Ausgewählte Ergebnisse aus dem Projekt 

„Schulen im Team – Unterricht gemeinsam entwickeln“ 

4. Zusammenfassung und Ausblick 


Werkstatt-Tag 

5. November 2012

Institut für 


Netzwerke in der Erziehungswissenschaft 

Forschungsfelder (vgl. Berkemeyer & Bos 2010): 

• Soziale Netzwerke – Fokus: Beziehungen 

– z.B. innerhalb Schulklassen (vgl. Stubbe et al., 2007) 

• Educational Governance-Forschung – Fokus: Koordination 

– z.B. round table, Bildungskonferenzen (vgl. Altrichter et al., 2007) 

• Netzwerke als Reformstrategie – Fokus: Innovation 


Werkstatt-Tag 


– z.B. Unterrichtsentwicklung (vgl. Berkemeyer et al., 2008) in 

Schulnetzwerken 

– Übergangsgestaltung von der Grundschule zur weiterführenden Schule in 

Schulnetzwerken (vgl. Järvinen et al., 2012)

Institut für 


Vorteile durch schulische Vernetzung 

• Netzwerke bieten die Möglichkeit für Praktiker Wissen über ihre 

Arbeit auszudrücken und zu teilen 

• Netzwerke sind flexibel, sie erlauben eine Anpassung ihrer 

Struktur nach Maßgabe der im Netzwerk verfolgten Ziele 

• In Schulnetzwerken sind die Praktiker die entscheidenden 

Personen. Sie sind Subjekte, nicht mehr Objekte des Wandels 

• Netzwerke bieten vielfältige Möglichkeiten sich aktiv (im Sinne 

von leadership) zu engagieren 

• Netzwerke unterstützen nicht nur die Bildung von professionellen 

Lerngemeinschaften außerhalb der Einzelschule, sondern auch 

innerhalb der Einzelschule 


Werkstatt-Tag 

5. November 2012

Institut für 


I. 

Wirkungsebenen von Schulnetzwerken 

II. 

III. 

IV. 


Werkstatt-Tag 


Problemlösung 

Lernen 

Innovation 

Weiterentwicklung 

der Schulkultur 

Unterrichtsqualität 

Netzwerk 

Management 

Kooperation Vertrauen 

Einzelschule 

Unterricht 

Tausch 

Intensivierung 

der Fachgruppenarbeit 

Professionelle 

Lerngemeinschaften 

Kompetenz Einstellung 

Schülerinnen & Schüler

Institut für 


Wirkungen auf Netzwerkebene I 

Zentrale Annahmen 

• Netzwerke dienen als Lerngelegenheiten und 

Wissensumschlagplätze, erhöhen so die Fremdreferenz und dienen 

als Impulsgeber für Schulentwicklungsprozesse (Jackson 2006) 

• Netzwerke sind prädestiniert, um über Professionswissen zu 

reflektieren (Berkemeyer et al. 2008a; Driel, Beijaard & Verloop 2001) 

• Netzwerke ermöglichen die Verknüpfung vorhandener Potentiale 

(Little 2005) 

• Netzwerke ermöglichen eine Begegnung auf Augenhöhe und so 

eine Teilhabe an anderen Praxen (Berkemeyer et al. 2008b) 


Werkstatt-Tag 

5. November 2012

Institut für 


Wirkungen auf Netzwerkebene II 


• Netzwerke bieten den notwendigen Raum für Experimente und für 

den Austausch von Erfahrungen, Informationen und Wissen (Chapman 

& Aspin 2003; Risse 1998; Black Hawkins 2008) 

• Netzwerke treiben professionelle Entwicklung von Lehrkräften voran 

(Hargreaves & Goodson 2006; Gräsel et al. 2006; Czerwanski et al. 2002; Ostermeier 2004; 

Wohlstetter, Malloy, Chau & Polhemus 2003; Riley & Jordan 2004) 

• Netzwerke halten Potenziale für die Verbesserung schulischer 

Qualität bereit (Czerwanski et al. 2002) 

• Schulnetzwerke sind eine Strategie systemweiten Wandels (Little & 

Veugelers 2005) 


Werkstatt-Tag 

5. November 2012

Institut für 


Wirkungen auf Einzelschulebene I 


• Akzeptanz der Neuerungen in der Einzelschule wird durch 

Netzwerke befördert (Berkemeyer et al. In Vorb.; Järvinen & van Holt 2011) 

• Netzwerke befördern organisationale Lernprozesse und erweitern 

Schulentwicklungswissen (z.B. Kahne, O’Brien, Brown & Quinn 2001; Wohlstetter et 

al. 2003) 

• Netzwerke führen dazu, dass die Reflexionsfähigkeit der Lehrkräfte 

erhöht wird (z.B. Rauch, Kreis & Zehetmeier 2007) 


Werkstatt-Tag 

5. November 2012

Institut für 


Wirkungen auf Einzelschulebene II 


• Durch die Netzwerkarbeit wird eine gesteigerte 

Innovationsbereitschaft sowie Einstellungsänderungen bei den 

Lehrkräften hervorgerufen (z.B. Earl, Katz, Elgoe, Jaafar & Frost 2006) 

• Durch Netzwerke wird das Selbstbewusstsein, die Zufriedenheit 

und die Motivation von Lehrkräften gesteigert (z.B. Hußmann, Liegmann, 

Racherbäumer & Walzeburg 2009; Reyes & Phillips 2002) 


Werkstatt-Tag 

5. November 2012

Institut für 


Wirkungen auf Unterrichtsebene 


• Netzwerkarbeit führt zu verändertem Unterricht, da praktische 

Relevanz der Vorhaben gesehen wird (Järvinen van Holt 2011, Fußangel et al. 

2008; Prenzel et al. 2005; Fußangel & Gräsel, 2008; Leser & Vock 2009) 

• Durch Netzwerkarbeit werden didaktische und fachdidaktische 

Qualifikationen erworben und umgesetzt sowie innovative 

Unterrichtsprojekte eingeführt (Altrichter 2010; Hußmann et al. 2009) 


Werkstatt-Tag 

5. November 2012

Institut für 


Wirkungen auf Schülerebene 

Wirkungen der Netzwerkarbeit 

• Signifikant bessere Schulabschlüsse bei den Schülerinnen und 

Schülern (vgl. Adler et al. 1995; Montgomery 2001) 

• Schülerkompetenzen und Einstellungen 


Werkstatt-Tag 


– Gar nicht oder gering (vgl. z.B. Howley-Rowe 2000; Mujtabe & Sammons 2006) 

– Deutlich signifikante Effekte (vgl. Earl et al. 2006; Ainsow & Howes 2007; Bell et al. 

2005) 

– Schulen im Team (Berkemeyer et al. in Vorb.; Berkemeyer et al. 2011; Järvinen & van 

Holt 2011): 

• Signifikante Leistungssteigerung bei sprachlichem Netzwerkschwerpunkt 

• Bei mathematischem Netzwerkschwerpunkt differente Ergebnisse 

• Gleichbleibendes hohes Niveau von Selbstkonzept und Motivation

Institut für 


Ausgewählte Netzwerkprojekte 

• INIS 

• SINUS, SINUS Grundschule und SINUS Transfer 

• ChiK, ChiK-Transfer 

• Förmig 

• Schulen im Team (3 Ausbaustufen) 

• IMST 

• Qualitätsnetzwerke Niedersachsen 

• Reformzeit/Blick über den Zaun 

• NLC-Program (England) 


Werkstatt-Tag 

5. November 2012

Institut für 


Projekt „Schulen im Team“ 

• Projektpartner: 

Stiftung Mercator, Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW 

sowie Institut für Schulentwicklungsforschung in Kooperation mit 

den Städten Duisburg und Essen 

• Projektdurchführung und wissenschaftliche Begleitung: 

Institut für Schulentwicklungsforschung 

• Förderzeitraum: 

3,5 Jahre (02/2007 – 07/2010); Verlängerung: 1 Jahr (08/2010 - 

07/2011) 

• 40 Schulen in Netzwerken à 3-5 Schulen (10 Netzwerke 

insgesamt) 

• fachliche & organisatorische Unterstützung: IFS 

• Innovationsetat (bis zu 20.000 Euro jährlich pro Netzwerk) 


Werkstatt-Tag 

5. November 2012

0 

1 

Projektnetzwerk 

= Netzwerkbasierte Praxisgemeinschaft und Innovationskern (NW 1- NW 10) 

= Interschulisches Teilnetzwerk (3-5 Schulen) 

10 

... 

... 

... 

2

Institut für 


Formale Struktur eines Teilnetzwerks 


Werkstatt-Tag 


Schule A 

= Netzwerkkoordinatoren 

Schule B 

Schule C Schule D

Institut für 


Projekt „Schulen im Team“ 

• Projektziele: 

– Kompetenzentwicklung der Lehrkräfte in Netzwerken 

– Verbesserung der fachlichen und sozialen Kompetenzen bei 

Schülerinnen und Schülern 

– Erprobung lokaler Netzwerke als Unterstützungssystem für Schulen 

– Anregung und Unterstützung von weiteren Netzwerkbildungen in NRW 

• Steuerung: 


Werkstatt-Tag 


– Offenheit in Entscheidungen und Gestaltungen als Projektprogramm 

– Budget für die Netzwerke dient als Anreiz 

– Abruf der Mittel über formal gestellte Anträge 

– Anträge werden vom IFS geprüft – Genehmigung durch das IFS führt 

zur Freigabe der Mittel 

– Impulse durch zentrale Fortbildungen (für Lehrkräfte UND 

Schulleitungen) 

– Laufende Beratung durch das IFS

Institut für 


Ausgewählte Ergebnisse aus dem 


Werkstatt-Tag 


Projekt „Schulen im Team“

Institut für 


I. 

Wirkungsebenen von Netzwerken 

II. 

III. 

IV. 


Werkstatt-Tag 


Problemlösung 

Lernen 

Innovation 

Weiterentwicklung 

der Schulkultur 

Unterrichtsqualität 

Netzwerk 

Management 

Kooperation Vertrauen 

Einzelschule 

Unterricht 

Tausch 

Intensivierung 

der Fachgruppenarbeit 

Professionelle 

Lerngemeinschaften 

Kompetenz Einstellung 

Schülerinnen & Schüler

Institut für 


Wirkungsannahmen und Operationalisierung 

• Wenn durch die Netzwerkarbeit neues Wissen gewonnen und für die 

Organisationen (Schulen) nutzbar gemacht werden kann, führt dies 

zu einer Veränderung des Unterrichts und letztlich zu einer 

Verbesserung der Schülerleistungen. 


Werkstatt-Tag 


– Wissensgenerierung im Netzwerk 

(Wissenskonversion, Nonaka 1994) 

– Verbesserung der Kommunikation und Kooperation 

(im Netzwerk und in der Einzelschule) 

– Impulsgewinnung und Erweiterung des Handlungsrepertoires 

– Veränderung des Unterrichts 

– Verbesserung der Schülerleistungen 

(und gesteigerte Motivation bei den Schülern in den 

entsprechenden Fächern)

5 

4 

Mittelwert 

3 

2 

1 

„Projektbarometer“ – Stimmungsbild über vier 

Jahre Netzwerkarbeit (NW-Koordinatoren) 

5 

4 

3 

2 

1 

4,4 

4,7 

4,5 

4,6 

4,6 4,6 

4,5 

4,4 

4,5 

4,6 

4,5 

4,3 

4,5 

4,2 

3,1 

3,6 

3,6 

3,6 

3,3 3,3 

3,2 

3,5 3,5 

3,0 

3,3 

3,5 

3,6 

3,9 

3,4 

Motivation Kooperation Netzwerk Rollenverteilung Motivation Item Schule Arbeitsbelastung Inhalte übernehmen Auswirkungen 

E01 Erhebung 1 E02 Erhebung 2 E03 Erhebung 3 E04 Erhebung 4 E05 Erhebung 5 E06 Erhebung 6 E07 Erhebung 7 

3,5 

3,2 

3,5 

3,7 

3,3 

3,5 3,5 

Fragebogen in Rahmen der Telefoninterviews mit den Netzwerkkoordinatorinnen und Koordinatoren, 

Erhebungen 1-7 (Sept 2007 - Dez 2010), 5-stufige Antwortskalierung: 5 trifft zu - 1 trifft nicht zu 

2,7 

3,4 

3,4 

2,8 

3,4 

3,5 

3,7 

3,7 

4,2 

4,3 

3,6 

4,1 

4,4

Einschätzungen der Fachlehrkräfte (quantitativ) 

Skala (Quelle) Beispielitem MZP N 

Projektbedingte 

Entlastung (SiT) 

Projektbedingte 

Belastung (SiT) 

Projektauswirkungen 

(SiT) 

Fachinhaltlicher 

Nutzen (SiT) 

Inhalte aus dem Projekt „Schulen 

im Team“ erleichtern mir die 

Gestaltung meines Unterrichts. 

Der Einsatz von Inhalten aus dem 

Projekt „Schulen im Team“ macht 

mir zusätzliche Arbeit. 

Durch die Arbeit im Projekt wurde 

die Kooperation in der Fachgruppe 

verbessert. 

Der Nutzen der Inhalte aus dem 

Projekt „Schulen im Team“ für 

meinen Unterricht ist hoch. 

2009 148 

2011* 165 

2009 148 

2011* 168 

2009* 138 

1=Trifft gar nicht zu; 2=Trifft eher nicht zu; 3=Trifft eher zu; 4=Trifft genau zu 

2011 155 

2009 146 

2011 165 

MW 

(posit 

iv %) 

2,36 

(46) 

2,52 

(57) 

2,00 

(32) 

1,84 

(25) 

2,90 

(71) 

3,09 

(79) 

2,75 

(70) 

2,83 

(73) 

SD α 

0,69 .92 

0,69 .92 

0,74 .80 

0,75 .81 

0,65 .90 

0,62 .92 

0,75 .93 

0,74 .91

Institut für 


Erlebter Nutzen der Koordinatoren (qualitativ) 

Kodierungen gesamt: 230 

Intercoderreliabilität: .72 


Werkstatt-Tag 

5. November 2012

Mittelwert 

5 

4 

3 

2 

1 

Item 

„Projektbarometer“ – Stimmungsbild über 

vier Jahre Netzwerkarbeit 

4,8 

4,7 4,7 4,7 

4,6 4,6 

4,5 

4,7 

4,6 

4,5 4,5 

4,4 

4,3 

4,2 

3,7 

3,6 

3,6 

3,5 3,5 3,5 

3,3 

3,3 

3,5 

3,4 3,4 

3,6 

Fragebogen in Rahmen der Telefoninterviews mit den Netzwerkkoordinatorinnen und Koordinatoren, 

Erhebungen 1-7 (Sept 2007 - Dez 2010), 5-stufige Antwortskalierung: 5 trifft zu - 1 trifft nicht zu 

3,9 

2,7 

4,2 

4,2 

4,1 

Persönliche Motivation Motivation Netzwerk Motivation Schule Inhalte übernehmen Rahmenbedingungen 

Erhebung 1 Erhebung 2 Erhebung 3 Erhebung 4 Erhebung 5 Erhebung 6 Erhebung 7 

4,2 

4,0 

4,3 

4,1

Institut für 


Umsetzungspotential (für Fachlehrkräfte) 

Skala (Quelle) Beispielitem N 

Erprobbarkeit 

(SiT) 

Die Netzwerkkoordinatoren haben 

Produkte bzw. Strategien 

bereitgestellt, die sich problemlos 

im Unterricht erproben lassen. 

1=Trifft gar nicht zu; 2=Trifft eher nicht zu; 3=Trifft eher zu; 4=Trifft genau zu 

• Skala wurde erstmalig bei der Erhebung im März 2011 eingesetzt. 


Werkstatt-Tag 


MW 

(positiv 

%) 

SD α 

163 3,13 (88) 0,56 .70

Institut für 



Werkstatt-Tag 


Ergebnisse auf Schülerebene 

am Beispiel 

eines Netzwerkes

Netzwerk A 

SALVE – Selbstständig Arbeiten, Lesekompetenz Verbessern 

Schwerpunkt Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule 

mit Schwerpunkt Leseförderung 

Jahrgang Jahrgang 4 und 5 

Projekte/Fortbildungen Lesepatenschaften, Fortbildungen zu Lesepaten und Lesestra- 

tegien. Veranstaltungen zur Förderung der Lesemotivation 

Netzwerkschulen Eine Realschule 

Eine Grundschule 

Eine Gesamtschule

Institut für 

Schulentwicklungsforschung

Institut für 

Schulentwicklungsforschung

Institut für 


Ergebnisse der Lesekompetenz in der Treatmentgruppe 

(Netzwerk A) im Gegensatz zur Kontrollgruppe 

500 

450 

400 

350 

300 

250 

200 

150 

100 

50 

0 

335 

n=62 

392 

n=134 

*Leistungsunterschiede sind signifikant 

* 

d = 0.81 

d = 0.18 

424 

n=66 

2008 2009 

437 

n=127 

Treatmentgruppe 

Kontrollgruppe

Leseverständnis N MW SE d 

Treatmentgruppe 2008 665 470 3,3 

Treatmentgruppe 2009 665 517 2,5 

Institut für 


Ergebnisse der Lesekompetenz in der Treatmentgruppe 

(Netzwerk A und B) im Gegensatz zur Kontrollgruppe 

Kontrollgruppe 2008 556 471 3,8 

Kontrollgruppe 2009 556 509 3,5 

Legende: 

N = Anzahl der Schüler; MW = Mittelwert; SE = Standardfehler; 

d = Effekstärkemaß (*kleiner Effekt, **mittlerer Effekt, ***großer Effekt) 


Werkstatt-Tag 


** 

* 

300 400 500 600 700 

Perzentile: 5% 25% 75% 95% 

Mittelwert und Konfidenzintervall (± 2 SE)

Institut für 


Zusammenfassung der Befunde aus Schulen im Team 

Ausgewählte Befunde – Netzwerkebene 

• Alle Netzwerke bestehen weiterhin 

• Alle Netzwerke haben das Projektziel, netzwerkbasiert Unterricht zu betreiben, 

erreicht 

• Wunsch aller Netzwerke, die Netzwerkarbeit auch über das Projektende hinaus 

fortzusetzen 

• Neben dem Austausch über Fachinhalte wurde insbesondere die Kooperation mit 

anderen Schulformen als gewinnbringend erlebt 

• Implementation eines netzwerkinternen Managements in allen NW 

• Positive Effekte beim Lernen der Lehrkräfte und der gemeinsamen 

Wissensgenerierung (mit zunehmender Kooperationsdauer) 


Werkstatt-Tag 

5. November 2012

Institut für 



Ausgewählte Befunde – Ebene der Einzelschule 

• Beteiligung der Lehrerkollegien am Projekt: 15 – 40% eines Kollegiums großer 

Erfolg des Projektes 

• Arbeitsergebnisse werden von Fachkonferenzen insgesamt positiv aufgenommen 

und in den Jahrgängen umgesetzt 

• Schulleitung hat zentrale Rolle für erfolgreiche Entwicklung 

• Netzwerkarbeit beeinflusst Einzelschule und ist von dieser abhängig ausgeprägte 

Schulqualitätseigenschaften wirken sich günstig auf die Netzwerkarbeit aus 


Werkstatt-Tag 

5. November 2012

Institut für 



Ausgewählte Befunde – Ebene des Unterrichts 

• Ein Großteil der Fachlehrkräfte hat Materialien / Vorschläge für Lernstrategien 

aufgegriffen und in den eigenen Unterricht eingebracht 

• Die Zufriedenheit mit den Produkten der Netzwerkarbeit war insgesamt sehr hoch 


Werkstatt-Tag 

5. November 2012

Institut für 



Ausgewählte Befunde – Ebene der Schülerinnen und 

Schüler 

• Deutlicher Leistungszuwachs in vielen Schulen 

• Erhebliche Kompetenzzuwächse in den sprachlichen Fächern (Leseverständnis, 

Englisch) 

• Weniger eindeutige Ergebnisse im Fach Mathematik 

• Deutliche Verringerung der Leistungsunterschiede in den 5. Klassen 

(Leseverständnis und Mathematik) 

• In vielen Schulen ist es gelungen, die Motivation der Schülerinnen und Schüler auf 

einem hohen Niveau zu halten 


Werkstatt-Tag 

5. November 2012

Institut für 


(Fachlehrerbefragung 2011) 

Transfer & weitergehende Vernetzung – Ausgewählte 

Befunde 

• Beteiligung der Lehrerkollegien am Projekt steigt stetig an: 

20 – 40% eines Kollegiums 

großer Erfolg des Projektes. 

• In einigen Netzwerken ist eine systematische Ausweitung der 

Netzwerkarbeit über eine Fachgruppe hinaus angestrebt. 

• Aber: Nur wenige Koordinatorinnen und Koordinatoren geben an, im 

Netzwerk ein konkretes Konzept zur Verbreitung der Netzwerkarbeit in der 

gesamten Schule erarbeitet zu haben. 


Werkstatt-Tag 

5. November 2012

Institut für 


Nachhaltigkeit – Ausgewählte Befunde 

• Alle Netzwerke haben beschlossen, die Netzwerkarbeit fortzuführen und 

Netzwerktreffen beizubehalten. 

• Die Netzwerkarbeit ist nahezu in allen Schulen als Tagesordnungspunkt in 

die Fachkonferenz integriert. 

• Nach Ansicht der Fachlehrkräfte hat die Netzwerkarbeit für die 

Schulleitungen eine hohe Priorität. 

• Die Arbeit im Rahmen von „Schulen im Team“ ist an den meisten Schulen 

ins Schulprogramm aufgenommen worden. 


Werkstatt-Tag 


(Fachlehrerbefragung 2011)

Institut für 



Werkstatt-Tag 


Netzwerker über Netzwerke 

eine Bilanz des Projekts „Schulen im 

Team“ aus Sicht der 

Netzwerkkoordinatoren

Institut für 


„Schulen im Team“ fördert die Zusammenarbeit 

und den Austausch zwischen Schulen 


Werkstatt-Tag 


„Es ist eine ganz sinnvolle Sache mit anderen Schulen in Vernetzung zu 

treten, einfach um Ideen aufzugreifen, um sich austauschen zu können, 

um Personen kennen zu lernen, die ganz ähnlich arbeiten, um im Prinzip 

Ideen zusammen zu tragen und so gemeinsam voranzukommen.“ 

„Was nehme ich mit? Also einfach eine gute Zusammenarbeit! […] Durch 

dieses Projekt ist in unserer Schule auch eine ganz große Diskussion zur 

Unterrichtsentwicklung überhaupt angestoßen worden.“ 

„[…] also da habe ich wieder eine neue Zielrichtung bekommen durch 

dieses Projekt.“

Institut für 


„Schulen im Team“ bedingt eine wachsende 

Partizipation zwischen Schulen 


Werkstatt-Tag 


„[Es war einfach] gut, dass man sich gegenseitig ergänzen 

konnte, weil jeder andere Ideen hat. So dass man die auch in 

der eigenen Schule adaptieren konnte vom Material her und 

natürlich vom Einsatz her. Das war sehr positiv.“ 

„Man kommt doch auch auf eine gewisse Art und Weise aus 

sich raus. Man muss da halt was machen, man guckt da auch 

über den Tellerrand des normalen Lehrerdaseins, das fand ich 

auch sehr positiv.“ 

„[…] also unglaublich positive Zusammenarbeit mit anderen 

Kollegen, einen Austausch über die eigene Schulgrenze 

hinaus in allen möglichen Bereichen und die Entwicklung von 

hervorragenden Materialien […].“

Institut für 


Die Kooperation, die durch „Schulen im Team“ entstanden ist, 

soll weitergeführt werden… 


Werkstatt-Tag 


„Ich hoffe, dass die Kooperation weiter bestehen bleibt in 

der Hinsicht, weil es einfach ein reger Gedankenaustausch 

ist, in allen möglichen Bereichen und auch in der Hinsicht, 

dass man nicht betriebsblind wird, wenn man dann mal 

sieht wie es an anderen Schulen läuft und manchmal auch 

wie gut man es eigentlich hat und wo Probleme sind […].“

Institut für 


Zur Rolle der Schulleitung im netzwerkbasierten 

Entwicklungsansatz von „Schulen im Team“ 


Werkstatt-Tag 


Schulleitung als „Ermöglicher“ 

„Unterstützung? Durch die Schulleitung? Die Schulleitung durch die Art, wie sie 

Freiräume gewährt. Also zum Beispiel problemlos auch mal eine Stunde ausfallen zu 

lassen oder vertreten zu lassen, fördert oder verhindert sie. Das sind so Möglichkeiten.“ 

Schulleitung als „Begleiter“ 

Da ging es eben speziell auch um die Frage der Nachhaltigkeit. Wie kann so ein 

Projekt, was ja eigentlich auch ganz gut funktioniert als Netzwerk, wie kann vor allen 

Dingen Netzwerkarbeit weiter betrieben werden? […] da müssen die Schulleitungen […] 

ins Boot und das ist auch so die Richtung. Ohne die Schulleitungen kann das Projekt 

nicht nachhaltig weiter betrieben werden.“ 

Schulleiter als „aktiver Beteiligter/Netzwerkkoordinator“ 

„Wenn man die nicht hat, die Unterstützung der Schulleitung, dann weiß man ja nicht, ja 

auf welcher Basis man arbeitet und ob das unterstützt wird. Also ich halte sie für 

unerlässlich die Unterstützung der Schulleitung. Das war also mein Thema, die 

Netzwerke, als ich hierhin kam und von daher hat sich in den letzten Jahren einiges 

getan und das liegt daran, dass ich das zu einer Schulleitungssache gemacht habe.“

Institut für 


Zusammenfassung und Ausblick 

• Schulübergreifende Netzwerkarbeit - ein akzeptierter Weg der 

Schul- und Unterrichtsentwicklung. 

• Netzwerkarbeit ist mit vielfältigen Nutzenpotenzialen verbunden. 

• Netzwerkbasierte Entwicklung des Fachunterricht kann positive 

Entwicklung von Schülerleitungen begünstigen. 

ABER: 

• Herausforderung des „doppelten“ Transfers (Netzwerk - 

Einzelschule; Einzelschule – Unterricht) 

• Aktives Netzwerkmanagement/ Unterstützung ist wichtig 


Werkstatt-Tag 


– Schulleitung 

– Regionale Koordinierungsstelle/ Bildungsbüros

Institut für 



Werkstatt-Tag 


Vielen Dank für Ihre 

Aufmerksamkeit und 

viel Erfolg beim Netzwerken! 

officebos@ifs.tu-dortmund.de

Institut für 


Literatur 

• Adler, L./Cragin, J./Searls, P. (1995): The Los Angeles area business/education partnership. A study of the impact 

of a community based school to work program for high risk youth. – West Covina, CA. 

• Ainscow, M./Muijs, D./West, M. (2006): Collaboration as a strategy for improving schools in challenging 

circumstances. In: Improving Schools, 9(3), S. 192-202. 

• Altrichter, H. (2010). Netzwerke und die Handlungskoordination im Schulsystem. In N. Berkemeyer, W. Bos & H. 

Kuper (Hrsg.), Schulreform durch Vernetzung. Interdisziplinäre Betrachtungen (S. 95-116). Münster: Waxmann. 

• Bell, M./Jopling, M./Cordingley, P./Firth, A./King, E./Mitchell, H. (2005): Systematic research review: What is the 

impact on pupils of networks that include at least three schools? What additional benefits are there for practitioners, 

organisations and the communities they serve? Online Report der NCSL. URL: 

http://www.ncsl.org.uk/media/606/ED/NLG-Systematic_research_review.pdf (Download: 05.05.08). 

• Berkemeyer, N., Bos, W., Järvinen, H. & van Holt, N. (in Vorb.). „Schulen im Team“. Netzwerkbasierte 

Unterrichtsentwicklung. Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung. Münster: Waxmann. 

• Berkemeyer, N., Bos, W., Järvinen, H. & van Holt, N. (2011). Unterrichtsentwicklung in schulischen Netzwerken: 

Analysen aus dem Projekt Schulen im Team. Zeitschrift für Bildungsforschung, Heft 2/2011. 

• Berkemeyer, N., Manitius, V., Müthing, K. & Bos, W. (2008a). Innovation durch Netzwerkarbeit? Entwurf eines 

theoretischen Rahmenmodells zur Analyse von schulischen Innovationsnetzwerken. Zeitschrift für Soziologie der 

Erzioehung und Sozialisation, 28(4), 411.428. 

• Berkemeyer, N., Bos, W., Manitius, V. & Müthing, K. (2008b). Unterrichtsentwicklung in Netzwerken. Konzeptionen, 

Befunde, Perspektiven.. Münster: Waxmann. 

• Black-Hawkins, K. (2008). Networking Schools. In C. McLaughlin, K. Black Hawkins, D. McIntyre & A. Townsend 

(Eds.). Networking Practitioner Research. London: Routhledge. PP 183-189. 

• Chapman, C. & Aspin, D. (2003). Networks of learning: a new construct for educational provision and a new 

strategy for reform. In B. Davies & J. West-Burnham (Hrsg.), Handbook of Educational Leadership and 

Management (S. 653-659). London: 

• Czerwanski, A./ Hameyer, U./ Rolff, H. G. (2002): Schulentwicklung im Netzwerk. Ergebnisse einer empirischen 

Nutzeranalyse von zwei Schulnetzwerken: NIS (Bertelsmann Stiftung) und SINET (Schleswig-Holstein). In H.G. 

Rolff, H.G. Holtappels K. Klemm, H. Pfeiffer & R. Schulz-Zander (Hrsg.), Jahrbuch der Schulentwicklung. Daten, 

Beispiele und Perspektiven. Weinheim/ München: Juventa. 

• Direl, J., van Beijaard, H.D. & Verloop, N. (2001). Professional Development and Reform in Science Education: 

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