PDF-Download 092010 - Sites & Services
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Beschichtungssysteme generell in<br />
Zusammenarbeit mit dem Kunden,<br />
dem Beschichtungsstoffhersteller<br />
und dem Verarbeiter ausgewählt. In<br />
intensiven Vorgesprächen werden<br />
Belastungsfälle „durchgespielt“ und<br />
mit dem Beschichtungsstoffhersteller<br />
Systemaufbauten festgelegt.<br />
Wegen ihrer winkligen Konstruktion<br />
erhielten die Räumer<br />
im Reaktorinneren und die Tragkonstruktion<br />
im Außenbereich eine ca.<br />
400 µm starke Dreifachbeschichtung.<br />
Wegen der kleineren Flächen sowie<br />
der Vielzahl an Ecken und Kanten<br />
dieser Bauteile konnte durch die<br />
Dreifachbeschichtung sichergestellt<br />
werden, dass wirklich alle Stellen<br />
mehrfach mit Beischichtungsmaterial<br />
überdeckt wurden. Bei dem aufgetragenen<br />
Material handelt es sich<br />
um einen auf Epoxydharz basierenden<br />
Zweikomponentenstoff, der mit<br />
Eisenglimmer verstärkt ist. EisenglimmerhaltigeKorrosionsschutzbeschichtungen<br />
zeichnen sich durch<br />
eine hohe Wetterbeständigkeit aus.<br />
Die Eisenglimmerplättchen haben<br />
sozusagen eine „Barrierewirkung“.<br />
Hierunter ist eine Verlängerung der<br />
Diffusionszeit zu verstehen. Außerdem<br />
weist Eisenglimmer an den<br />
Grenzflächen eine geringere Haftung<br />
gegenüber den meisten organischen<br />
Bindemittelsystemen vor.<br />
Dadurch können Spannungen, die<br />
während des Alterungsprozesses in<br />
Beschichtungen auftreten, abgebaut<br />
werden. Appliziert wurde der Korrosionsschutz<br />
hauptsächlich mit Pinsel<br />
und Rolle – in Teilbereichen auch im<br />
Airless-Spritzverfahren. Zur besseren<br />
Haftung der Beschichtungen wurden<br />
sämtliche zu behandelnden Flächen<br />
nach Normreinheitsgrad Sa 2,5 gestrahlt.<br />
Um auch bei den partiellen<br />
Anstrichen eine innige Verbindung<br />
zwischen alten und neuen Anstrich<br />
zu gewährleisten, wurden die<br />
Randbereiche sorgfältig angestrahlt,<br />
sodass die Oberfläche gereinigt war<br />
und die erforderliche Mindestrautiefe<br />
aufwies.<br />
Sämtliche anderen Schadstellen<br />
– größere Flächen ohne störende<br />
Einbauten – wurden mit einer<br />
lösemittelfreien Heißbeschichtung<br />
geschützt. Dabei handelt es sich<br />
ebenfalls um ein Zweikomponentensystem<br />
auf Epoxydharzbasis, das<br />
überwiegend als Innenbeschichtung<br />
für Behälter eingesetzt wird. Die<br />
Beschichtung ist physiologisch unbedenklich,<br />
sehr gut dekontaminierbar<br />
und elektrostatisch ableitfähig. Die<br />
beiden Einzelkomponenten dieses<br />
Systems (Stammkomponente und<br />
Härter) sind lösungsmittelfrei und<br />
in kaltem Zustand extrem zähflüssig.<br />
Erst bei Erwärmung werden die<br />
Komponenten fließfähig und lassen<br />
sich verarbeiten. Deshalb wird das<br />
Beschichtungsmaterial auf eine Tem-<br />
peratur von ca. 70 - 80°C erwärmt<br />
und im Airless-Verfahren auf die zu<br />
behandelnden Flächen gespritzt.<br />
Besonderheit: Eine Heißbeschichtung<br />
besteht aus nur einer Schicht. Bei<br />
diesem Einsatzfall lag die aufgetragene<br />
Schichtdicke zwischen 600 – 1.000<br />
µm. Grundsätzlich sind mit diesem<br />
Beschichtungssystem Schichtdicken<br />
von bis zu 2.500 µm möglich. Wegen<br />
seiner breiten Einsatzmöglichkeit<br />
setzen es die Korrosionsschützer von<br />
ThyssenKrupp Xervon sehr häufig<br />
zum Beschichten von Tanks in der<br />
petrochemischen Industrie ein. Aufgetragen<br />
wird der heiße Schutz mit<br />
einer speziellen Beschichtungsmaschine,<br />
die außer einem statischen<br />
Mixer, einer 2-Kolben-Pumpe, einem<br />
Schlauchpaket und einer Airless-<br />
Spritzpistole – wie könnte es anders<br />
sein – eine Einrichtung zum Aufheizen<br />
der Beschichtung besitzt.<br />
Mittlerweile sind die Instandsetzungsarbeiten<br />
am Biohochreaktor<br />
beendet, die Gerüste demontiert.<br />
Projektleiter Ralf Buch vom ThyssenKrupp<br />
Xervon-Standort Raunheim<br />
resümiert: „Das ist bereits die dritte<br />
Reaktor-Instandsetzung, die wir<br />
erfolgreich für diesen Auftraggeber<br />
durchführen konnten.“<br />
Weitere Informationen:<br />
www.thyssenkruppxervon.de<br />
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