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Vorlesung 1

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Digitale Regelung<br />

<strong>Vorlesung</strong>:<br />

Dozent: Professor Ferdinand Svaricek<br />

Ort: Ort: 33/0101<br />

Zeit: Di Di15.00 15.00<br />

– 16.30 Uhr<br />

Uhr<br />

Seminarübungen:<br />

Seminar Seminarübungen: bungen:<br />

Dozent: Alexander Weber<br />

Ort: Ort: 33/0101<br />

Zeit: Mo Mo 9.45 9.45 – 11.15 Uhr Uhr (Beginn: 15.04.2013)<br />

<strong>Vorlesung</strong>sskript:<br />

http://www.unibw.de/lrt15/Institut/lehre/vorlesung/DR_FT2013.pdf<br />

Prof. Dr.-Ing. Ferdinand Svaricek Digitale Regelung


Motivation<br />

Die reale Welt ist überwiegend berwiegend analog und kontinuierlich.<br />

Die meisten Regler werden aber inzwischen mit Hilfe von<br />

Computern realisiert, die nur zeitdiskrete und<br />

amplitudenquantisierte Signale verarbeiten können. kkönnen.<br />

nnen.<br />

Einfache Realisierung komplexer Regelungs-,<br />

Regelungs Regelungs-, ,<br />

Steuerungs- Steuerungs<br />

Steuerungs-und und<br />

Überwachungsalgorithmen.<br />

berwachungsalgorithmen.<br />

Realisierung in in Software anstatt Hardware ist<br />

kostengünstiger.<br />

kosteng kostengünstiger. nstiger.<br />

Flexibilität Flexibilit Flexibilität t (einfache Anpassung und Änderung nderung der<br />

Algorithmen).<br />

Kürzere rzere Entwicklungszeiten (Rapid Prototyping).<br />

Prototyping<br />

Prototyping). ).<br />

Prof. Dr.-Ing. Ferdinand Svaricek Digitale Regelung


Einordnung<br />

Die <strong>Vorlesung</strong> Digitale Regelung befaßt befa befaßt t sich mit<br />

den Grundlagen der Regelung zeitabgetasteter<br />

Systeme (Synonyme: zeitdiskrete Regelung oder<br />

Abtastregelung).<br />

Abtastregelung<br />

Abtastregelung). ).<br />

Die digitale Regelungstechnik befaßt befa befaßt t sich mit der<br />

Analyse und der Synthese zeitdiskreter<br />

Regelkreise.<br />

Sowohl in in modernen Kraftfahrzeugen als auch in<br />

in<br />

modernen Flugzeugen werden Steuerungen und<br />

Regelungen heutzutage überwiegend berwiegend digital<br />

realisiert.<br />

Prof. Dr.-Ing. Ferdinand Svaricek Digitale Regelung


Steuer- Steuer Steuer-und und<br />

Regelungstechnik<br />

Voraussetzungen<br />

Gewichts- Gewichts Gewichts-und und<br />

Übergangsfunktion<br />

Übergangsfunktion,<br />

bergangsfunktion, ,<br />

Übertragungsfunktion<br />

Übertragungsfunktion, bertragungsfunktion, , Pole und Nullstellen, Nullstellen Nullstellen, ,<br />

Stabilität, Stabilit Stabilität, , PT 1, ,<br />

1 , PT 2 ,…,<br />

2 ,…, , Zustandsraummodelle,…<br />

Zustandsraummodelle<br />

Zustandsraummodelle,…<br />

Grundlagen der Messtechnik<br />

Analog-/Digital<br />

Analog Analog-/Digital-Umsetzer<br />

/Digital-Umsetzer Umsetzer<br />

Fourier-Transformation<br />

Fourier Fourier-Transformation<br />

Transformation<br />

Spektralanalyse<br />

Mathematik<br />

Komplexe Zahlen<br />

Laplace-Transformation<br />

Laplace Laplace-Transformation<br />

Transformation<br />

Matrizenrechnung<br />

Prof. Dr.-Ing. Ferdinand Svaricek Digitale Regelung


Diskrete Signale und Systeme<br />

Signalarten,<br />

Signalarten Signalarten, , Quantisierung,<br />

Quantisierung<br />

Quantisierung, , Periodische<br />

Signalabtastung,<br />

Signalabtastung<br />

Signalabtastung, , Halteglieder,<br />

Halteglieder<br />

Halteglieder, , Impulsfolge,<br />

Impulsfolge Impulsfolge, ,<br />

Sprungfolge<br />

Lerninhalte<br />

Beschreibung von dynamischen Systemen im<br />

Zeitbereich durch Differenzengleichungen<br />

Spektrum diskreter Signale<br />

Abtasttheorem<br />

Frequenzfaltung, Frequenzfaltung<br />

Frequenzfaltung, , Aliasing<br />

Prof. Dr.-Ing. Ferdinand Svaricek Digitale Regelung


Lerninhalte (2)<br />

Beschreibung von dynamischen Systemen im<br />

Frequenzbereich durch die z-Transformation<br />

zz-Transformation<br />

Transformation<br />

Vergleich mit dem s-Bereich<br />

Bereich<br />

z-Übertragungsfunktion<br />

bertragungsfunktion<br />

Pole und Nullstellen<br />

Zeitdiskrete Zustandsraumdarstellung<br />

Stabilität Stabilit Stabilitätzeitdiskreter zeitdiskreter<br />

Systeme<br />

w-Transformation<br />

Transformation<br />

Entwurf digitaler Regler<br />

Prof. Dr.-Ing. Ferdinand Svaricek Digitale Regelung


Historischer Hintergrund<br />

Die Entwicklung der digitalen Signalverarbeitung und<br />

der Regelungstechnik ist eng mit der technischen<br />

Entwicklung der Digitalrechner verknüpft. verkn verknüpft. pft.<br />

1954 Hughes Aircraft Company setzt erstmals einen<br />

Digitalrechner zur Überwachung berwachung eines Autopiloten ein.<br />

1958 Louisiana Power & Light Company setzt erstmals einen<br />

Digitalrechner zur Überwachung berwachung eines Kraftwerks ein.<br />

1959 Imperial Chemical Industries (ICI) erprobt digitale<br />

Regelung (Direct ( (Direct Direct Digital Control) Control Control) ) bei der Produktion von<br />

Sodaasche.<br />

1965 Etwa 1000 Digitalrechner sind im im industriellen Einsatz.<br />

Digital Equipment Corporation (DEC) bringt den<br />

Minicomputer PDP-8 PDP PDP-8 8 (Kosten $18000) auf den Markt.<br />

Prof. Dr.-Ing. Ferdinand Svaricek Digitale Regelung


Kontinuierlicher Regelkreis<br />

Regelkreis mit Digitalrechner als Regler<br />

Einführung Einf hrung<br />

Abtastregelung bzw. zeit-<br />

diskretes Regelungssystem<br />

Im Im Regelkreis sind Elemente<br />

enthalten, die die Signale nur zu<br />

zu<br />

diskreten Zeitpunkten über<br />

ber-<br />

tragen.<br />

Unterscheidung:<br />

Analoge Signale<br />

Digitale Signale<br />

Prof. Dr.-Ing. Ferdinand Svaricek Digitale Regelung


Definition: Kontinuierliches analoges Signal<br />

Ein kontinuierliches analoges<br />

Signal kann jeden beliebigen<br />

Wert auf der Amplituden- bzw.<br />

Zeitachse annehmen.<br />

Beschreibung von Signalen<br />

Definition: Kontinuierliches quantisiertes Signal<br />

Ein kontinuierliches quanti-<br />

siertes Signal kann jeden<br />

beliebigen Wert auf der<br />

Zeitachse, Zeitachse Zeitachse, , aber nur bestimmte<br />

Amplitudenwerte annehmen.<br />

Prof. Dr.-Ing. Ferdinand Svaricek Digitale Regelung


Quantisierung<br />

Bei der gleichförmigen Quantisierung wird der<br />

Quantisierungsbereich in 2w Bei der gleichförmigen<br />

gleichf rmigen Quantisierung wird der<br />

Quantisierungsbereich in 2 gleichgroße Intervalle<br />

aufgeteilt. Hierbei ist w die Anzahl der zur Verfügung<br />

stehenden Bits, man spricht hier auch von der<br />

Wortlänge.<br />

w gleichgroße gleichgro e Intervalle<br />

aufgeteilt. Hierbei ist w die Anzahl der zur Verfügung<br />

Verf gung<br />

stehenden Bits, man spricht hier auch von der<br />

Wortlänge.<br />

Wortl nge.<br />

Beispiel:<br />

Quantisierungsbereich: Quantisierungsbereich<br />

Quantisierungsbereich: 0 – 10 Volt<br />

Wortlänge: Wortl nge: 3 bit<br />

<br />

Anzahl der Intervalle: 2 3 = 8<br />

Intervallbreite: 10/8 = 1,25 Volt<br />

Prof. Dr.-Ing. Ferdinand Svaricek Digitale Regelung<br />

2 2<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2 1<br />

0<br />

0<br />

1<br />

1<br />

0<br />

0<br />

1<br />

1<br />

2 0<br />

0<br />

1<br />

0<br />

1<br />

0<br />

1<br />

0<br />

1<br />

0<br />

1,25<br />

2,5<br />

3,75<br />

5<br />

6,25<br />

7,5<br />

8,75


Definition: Zeitdiskretes Signal<br />

Ein zeitdiskretes Signal kann<br />

nur zu bestimmten Zeitpunkten<br />

einen beliebigen Wert auf der<br />

Amplitudenachse annehmen.<br />

Definition: Digitales Signal<br />

Ein digitales Signal kann zu zu<br />

bestimmten Zeitpunkten nur<br />

einen quantisierten Amplitudenwert<br />

annehmen.<br />

Beschreibung von Signalen (2)<br />

t 0 t 1 t 2 t 3<br />

Prof. Dr.-Ing. Ferdinand Svaricek Digitale Regelung<br />

6,25<br />

5,0<br />

3,75<br />

2,5<br />

1,25


Definition: Stochastisches Signal<br />

Ein stochastisches Signal hängt ngt in seinem<br />

zeitlichen Verlauf vom Zufall ab.<br />

Signalwert<br />

Beschreibung von Signalen (4)<br />

Zeit<br />

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Analog-Digital<br />

Analog Digital-Umsetzer Umsetzer<br />

In In einem A/D–Umsetzer A/D A/D–Umsetzer Umsetzer wird ein kontinuierliches<br />

Signal zeitdiskretisiert und amplitudenquantisiert.<br />

amplitudenquantisiert<br />

amplitudenquantisiert.<br />

Der Effekt der Amplitudenquantisierung ist bei<br />

hinreichend großer gro großer er Auflösung Aufl Auflösung sung für ffür<br />

r die Dynamik des<br />

Regelkreises vernachlässigbar.<br />

vernachl vernachlässigbar. ssigbar.<br />

Im weiteren wird äquidistante<br />

quidistante Abtastung<br />

vorausgesetzt.<br />

Die Tastperiode T ist aber ein wesentlicher<br />

Analyse- Analyse Analyse-und und Syntheseparameter, der erheblichen<br />

Einfluß Einflu Einflußauf auf die Dynamik des Regelkreises hat.<br />

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Beschreibung von Systemen<br />

Prof. Dr.-Ing. Ferdinand Svaricek Digitale Regelung


Beschreibung von Systemen (2)<br />

Regelstrecke<br />

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Beschreibung von Systemen (3)<br />

Regler<br />

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Schreibweise diskreter Signale<br />

Durch Abtastung des kontinuierlichen Signals y(t) zu den<br />

Zeitpunkten t1, t2, t3,... erhält man das zeitdiskrete Signal<br />

oder die Abtastfolge y(tk ) = y(t)| t=tk .<br />

Durch Abtastung des kontinuierlichen Signals y(t) zu den<br />

Zeitpunkten t1, , t 2, , t 3,... ,... erhält erh lt man das zeitdiskrete Signal<br />

oder die Abtastfolge y(t k) ) = y(t)| t=tk t=t .<br />

Beispiel:<br />

y(0,5), y(0,7), y(0,8), .....<br />

Wird eine äquidistante<br />

quidistante Abtastung mit dem Abtastintervall<br />

T vorgenommen, so so kann man auch diese abgekürzte<br />

abgek abgekürzte rzte<br />

Schreibweise verwenden:<br />

Beispiel:<br />

y k = k = y(k) = y(kT) = y(t)| t=kT .<br />

t=kT.<br />

Für r T=0,1 bedeutet dies<br />

y(3) = y(3T) = y(0,3)<br />

Die Bezeichung y k kann k kann dabei sowohl für ffür<br />

r einen einzelnen<br />

Abtastwert als auch für ffür<br />

r eine ganze Abtastfolge stehen.<br />

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Elementare diskrete Signale<br />

Prof. Dr.-Ing. Ferdinand Svaricek Digitale Regelung


Eigenschaften diskreter Systeme<br />

Betrachtet werden lineare, zeitinvariante, kausale Systeme<br />

Beispiel:<br />

y1(k) (k) + y 2(k) (k) = f(u 1(k)) (k)) + f(u 2(k)) (k))<br />

= f(u 1(k) (k) + u 2(k)) (k))<br />

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Zeitinvarianz<br />

Eigenschaften diskreter Systeme (2)<br />

Ein zeitdiskretes System verhält verh verhält lt sich zeitinvariant,<br />

zeitinvariant<br />

zeitinvariant, ,<br />

wenn ein zeitverschobenes Eingangssignal u(k --k k 0 )<br />

0 ) das<br />

zeitverschobene Ausgangssignal y(k --k k 0 )<br />

0 ) erzeugt.<br />

u(k)<br />

u(k)<br />

k 0<br />

k<br />

k<br />

Zeitinvariantes<br />

Systemverhalten<br />

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y(k)<br />

y(k)<br />

k 0<br />

k<br />

k


Eigenschaften diskreter Systeme (3)<br />

Prof. Dr.-Ing. Ferdinand Svaricek Digitale Regelung


Eigenschaften diskreter Systeme (7)<br />

Differenzengleichung eines zeitdiskreten Systems<br />

Differenzengleichungen stellen einen Rekursionsalgorithmus<br />

dar, der mit einem Digitalrechner schrittweise gelöst gel gelöst st werden<br />

kann.<br />

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Eigenschaften diskreter Systeme (8)<br />

% Sprungantwort für die Differenzengleichung 1. Ordnung<br />

% y(k) = -a1 * y(k-1) + b0 * u(k)<br />

% als Approximation der DGL<br />

% T1 * dy(t)/dt + y(t) = u(t)<br />

%<br />

T1 = 1;<br />

T = 0.1;<br />

a1 = -T1/(T1+T)<br />

b0 = T/(T1+T)<br />

%<br />

uk = 1;<br />

%<br />

% Anfangsbedingung y(0) = 0<br />

%<br />

y0 = 0;<br />

%<br />

% Berechnung der Ausgangsfolge für k = 1,2,3,4..<br />

%<br />

y(1) = -a1 * y0 + b0 *uk;<br />

for i=2:100<br />

y(i) = -a1 * y(i-1) + b0 * uk;<br />

end<br />

%<br />

% Graphische Darstellung der Ausgangsfolge T1 %<br />

stem(y(1:50))<br />

xlabel('k')<br />

ylabel('y(k)')<br />

title(['Zeitkonstante T1 = ', num2str(T1),' Abtastintervall T = ' num2str(T)])<br />

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