04.06.2013 Aufrufe

Kompendium der Flugmedizin - Luftwaffe

Kompendium der Flugmedizin - Luftwaffe

Kompendium der Flugmedizin - Luftwaffe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

während des Fluges (Blitze bei Gewitter) sollte <strong>der</strong> Blick daher in das Cockpitinnere gerichtet<br />

bleiben und die Beleuchtung hochgedreht werden.<br />

8.3.5 Sauerstoffmangel<br />

Die Stäbchen sind gegenüber dem mit <strong>der</strong> Höhe<br />

zunehmenden Sauerstoffmangel ganz beson<strong>der</strong>s<br />

empfindlich. Deshalb ist mit einer Beeinträchtigung<br />

des Nachtsehvermögens bereits in einer<br />

Kabinenhöhe von 5000 ft zu rechnen (Abb. 8.6), also<br />

erheblich vor Eintritt an<strong>der</strong>er Sauerstoffmangelerscheinungen,<br />

wie z.B. <strong>der</strong> Auswirkung auf das<br />

Tagsehvermögen, in Form einer Sehunschärfe (grey<br />

out) und/o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Einengung des Gesichtsfeldes<br />

(„tunnel vision“).<br />

Auch die Schadstoffe im Tabak besitzen einen<br />

lähmenden Einfluss auf Lichtempfindlichkeit und auf<br />

die Weiterleitung <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Netzhaut kommenden<br />

Reize und damit eine das Nachtsehvermögen negativ<br />

beeinträchtigende Wirkung.<br />

Abb. 8.6: Nachtsehempfindlichkeit bei<br />

zunehmen<strong>der</strong> Höhe<br />

8.3.6 Räumliches Sehen<br />

Der Mensch sieht binokular,<br />

d.h. beidäugig.<br />

Ein abwechselnd<br />

ein- o<strong>der</strong> beidäugig<br />

gesehener Gegenstand<br />

erscheint uns im<br />

Wesentlichen als <strong>der</strong>selbe,<br />

jedoch erhöht<br />

sich beim binokularen<br />

Sehen im Vergleich<br />

zum monokularen<br />

Sehen <strong>der</strong> räumliche<br />

Tiefeneindruck. Da die<br />

Augen etwa sechs bis<br />

sieben cm nebenein-<br />

Abb. 8.7: a) Geometrischer Horopter b) Physiologischer Horopter an<strong>der</strong> stehen, wird die<br />

Umgebung, die nicht<br />

fixiert wird und außerhalb eines Kreises, dem sog. Horopterkreis (= Sehkreis) liegt, bei dem<br />

alle Punkte auf korrespondierenden, netzhautidentischen Arealen des an<strong>der</strong>en Auges abgebildet<br />

wird, auf nicht identischen Netzhautanteilen abgebildet (s. Abb. 8.7). Diese Gegebenheit<br />

ist die Grundlage des räumlichen Sehens und wird als Querdisparation bezeichnet. Die<br />

Tiefenwahrnehmung wird dabei umso schlechter, je weiter entfernt <strong>der</strong> beobachtete Gegenstand<br />

sich befindet. Die Grenze liegt unter 150 m und läßt sich nur durch eine Vergrößerung<br />

des Augenabstandes, z.B. durch Verwendung eines Feldstechers o<strong>der</strong> Scherenfernrohres<br />

auf mehrere hun<strong>der</strong>t Meter hinausschieben. Dennoch können größere Entfernungen, wie<br />

z.B. beim Landeanflug o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Luftraumbeobachtung gegeben, geschätzt werden.<br />

Wichtige Faktoren sind dabei:<br />

8-124 <strong>Kompendium</strong> <strong>der</strong> <strong>Flugmedizin</strong> Kap. 8 – Opthalmologie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!