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Kompendium der Flugmedizin - Luftwaffe

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Referenzwert<br />

Regelgröße<br />

Körpertemperatur<br />

Abb. 13.6: Regelkreis<br />

Regler<br />

(ZNS)<br />

Steuersignale<br />

Geregeltes System<br />

Messsystem Stellglie<strong>der</strong><br />

Thermorezeptoren<br />

Haut<br />

Thermorezeptoren<br />

Kern<br />

Wärmebildung<br />

Vasomotorik<br />

Schweißsekretion<br />

Störgrößen<br />

Die Umgebungstemperatur, auch „dry-bulb“ o<strong>der</strong> Trockentemperatur, liegt, z.B. in <strong>der</strong> Wüste,<br />

in <strong>der</strong> Nacht bei 30 °C. Durch den klaren Himmel wirkt jedoch die Strahlungskälte des Weltraums<br />

und deshalb wird man selbst bei 30 °C Trockentemperatur ins Frösteln kommen. Weitere<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Wärmeabfuhr sind die Konduktion und Konvektion. Die Konduktion<br />

wirkt im molekularen Bereich bzw. im Bereich <strong>der</strong> ruhenden Grenzschicht. Bei <strong>der</strong> Konvektion<br />

findet eine Wärmebewegung durch strömende Medien - im allgemeinen Luft bzw. Wasser<br />

- statt. Um <strong>der</strong> Konduktion und Konvektion entgegenzuwirken, passt sich <strong>der</strong> Mensch an die<br />

Witterungsbedingungen durch seine Kleidung an. Man spricht hier von einer Verhaltensreaktion.<br />

Bei <strong>der</strong> Perspiration o<strong>der</strong> Evaporation wird die Wärme durch Wasserverdunstung abgegeben.<br />

Der Mensch gibt unter neutralen Bedingungen d.h., bei einer Umgebungstemperatur<br />

von 28 – 32 °C, einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 % und bei Windstille ca. 20 % <strong>der</strong><br />

Wärme durch Verdunstung ab. Das Wasser gelangt durch Diffusion an die Haut bzw.<br />

Schleimhautoberflächen und die evaporative Wirkung hängt von den Dampfdrücken <strong>der</strong> Haut<br />

und <strong>der</strong> Umgebungsluft sowie <strong>der</strong> Hautoberflächenkrümmung und <strong>der</strong> Windgeschwindigkeit<br />

ab. Die Wasserabgabe, die auf <strong>der</strong> Wasserdiffusion durch die Haut und Schleimhaut beruht,<br />

wird als Perspiratio insensibilis, auch als unbemerkte o<strong>der</strong> unwillkürliche Feuchtigkeitsabgabe<br />

o<strong>der</strong> extraglanduläre Wasserabgabe bezeichnet. Der erwachsene Mensch gibt ca. 10 ml<br />

pro Stunde durch die Perspiratio insensibilis ab. Über die Ausatemluft gibt er bei normaler<br />

Atmung ca. 15 ml pro Stunde ab. Der extraglandulären Wasserabgabe wird die glanduläre<br />

(über cholingere Sympathikusefferenzen) Wasserabgabe gegenübergestellt.<br />

13-194 <strong>Kompendium</strong> <strong>der</strong> <strong>Flugmedizin</strong> Kap. 13 – Wärmehaushalt und die Auswirkungen extremer Temperaturen

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