Ärzteblatt Juli 2008 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
Ärzteblatt Juli 2008 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
Ärzteblatt Juli 2008 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ÄRZTEBLATT<br />
7/<strong>2008</strong><br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
Vom (Un)Sinn der Selbstverwaltung versus Staatsverwaltung<br />
Von der Diagnose zur Therapie<br />
Die benigne Knotenstruma –<br />
aktuelle Behandlungsstrategien aus chirurgischer Sicht
Inhalt<br />
Leitartikel<br />
Vom (Un)Sinn der Selbstverwaltung versus<br />
Staatsverwaltung 223<br />
Deutscher Ärztetag<br />
Von der Diagnose zur Therapie 225<br />
Wissenschaft und Forschung<br />
Die benigne Knotenstruma – aktuelle<br />
Behandlungsstrategien aus chirurgischer Sicht 230<br />
Leserbrief<br />
Leserbrief zum Beitrag „43. Kammerversammlung<br />
der <strong>Ärztekammer</strong>“ 234<br />
Aus der Kammer<br />
Achtung! Achtung! Übergangsbestimmungen<br />
zur neuen Weiterbildungsordnung 234<br />
Recht<br />
Aus der Praxis der Norddeutschen<br />
Schlichtungsstelle 235<br />
Veranstaltungen und Kongresse<br />
17. Seminar- und Fortbildungswoche<br />
der <strong>Ärztekammer</strong> M-V 237<br />
Veranstaltungen der <strong>Ärztekammer</strong> M-V 238<br />
Veranstaltungen in unserem Kammerbereich 238<br />
Veranstaltung in anderen Kammerbereichen 240<br />
AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
Aus der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
Öffentliche Ausschreibung 241<br />
Buchvorstellungen<br />
Für Sie gelesen 242<br />
Kongreßbericht<br />
Notfallkongreß im Land Fleesensee 245<br />
Service<br />
Trotz Dialyse sorgenfrei in den Urlaub 246<br />
Kriterien für eine gute Arztpraxis 246<br />
Herzmonat November <strong>2008</strong> 246<br />
FSME-Gefahr in Deutschland weiter gestiegen 247<br />
Kulturecke<br />
Ich wünsche dir Zeit 248<br />
Lichtbilder aus der Toskana 249<br />
Personalien<br />
In memoriam OMR Dr. Ernst Maier 249<br />
Nachruf: Prof. em. Dr. med. Karl Emmrich 250<br />
Wir trauern um 251<br />
Wir beglückwünschen 252<br />
Impressum 251<br />
Seite 223
LEITARTIKEL<br />
Vom (Un)Sinn der Selbstverwaltung versus<br />
Staatsverwaltung<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
eine der größten Errungenschaften, die unser Berufsstand und die<br />
anderen Heilberufe sowie die freien Berufe nach der Wiedervereinigung<br />
erlangt haben, ist die Erlaubnis zur Regelung der eigenen<br />
beruflichen Belange. Dabei bedarf es keiner Kreisärzte, Bezirksärzte<br />
und keines zentralen Gesundheitsministeriums. Wir haben die einmalige<br />
Chance bekommen, die beruflichen, die berufspolitischen<br />
und die Belange der Patienten in vielen Fällen in den eigenen Reihen<br />
zu lösen.<br />
So erledigt die ärztliche Selbstverwaltung mit den 36 Angestellten<br />
der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> allein ein Aufgabenkonvolut<br />
von ehemals über 35 Kreisärzten, drei Bezirksärzten und<br />
über 400 Mitarbeitern im Rahmen der drei Nordbezirke und bei den<br />
Kreisärzten.<br />
Das alles hat zu einer erheblichen Verschlankung geführt. In den<br />
meisten Fällen werden die Probleme personenorientiert, das heißt<br />
arztorientiert, gelöst. Weiterbildungsanfragen an die Kammer sollen<br />
binnen kürzester Frist durch die Mitarbeiter bzw. durch die in<br />
den Gremien tätigen Ehrenamtler geklärt sein. Sollte es hier und<br />
dort einmal haken, gibt es auch einen direkten Draht zum Vorstand,<br />
zu den Vizepräsidenten und zum Präsidenten. Haben Sie keine<br />
Scheu, und wenden Sie sich bei Unklarheiten und Widersprüchen<br />
auch direkt an die Letztgenannten.<br />
Streitigkeiten unter Ärzten werden vom Schlichtungsausschuß geklärt.<br />
Lösungsvorschläge bei Streitigkeiten zwischen Arzt und Patient unterbreitet<br />
die von den norddeutschen <strong>Ärztekammer</strong>n gemeinsam unterhaltene<br />
Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen, mit einem ärztlichen<br />
ehrenamtlichen Gutachterkreis und angestellten Juristen, sowie<br />
unzähligen hochqualifizierten Gutachtern. So wird der durch die Politik<br />
oft herbeigeredeten Krähentheorie eine klare Absage erteilt.<br />
Anzeigen von Patienten über grobe Fahrlässigkeit und unärztliches<br />
Verhalten werden nach eingehender ärztlicher und juristischer Prüfung<br />
ebenfalls durch die Selbstverwaltung im Rahmen der Heilberufsgerichtsbarkeit<br />
bearbeitet und zur Entscheidung gebracht.<br />
Eine nicht zu unterschätzende Errungenschaft ist die berufständische<br />
Rentenversorgung. Durch Ihren jährlichen Bescheid vom Versorgungswerk<br />
werden Sie feststellen, daß das Kapitaldeckungsverfahren<br />
– nämlich das Ansparen der Renten und nicht das staatliche<br />
Umlageverfahren der Bundesanstalt für Arbeit – zu sehr guten Renten<br />
führt.<br />
Dieses gilt es zu bewahren und dabei jedoch eine klare Distanz zu<br />
Maßnahmen des Gemeinsamen Bundesausschusses, der Bundesgesundheitsministerin<br />
und der Landesgesundheitspolitik zu halten.<br />
Oberstes Primat ist eine hochqualitative Patientenversorgung gemäß<br />
den ärztlich fachlichen und ethischen Grundprinzipien. Daß wir dabei<br />
mehr denn je in Konflikt mit ökonomischen Barrieren, Auflagen und<br />
bürokratischen Hürden treten, zeigt sich unter anderem in der Tatsache,<br />
daß viele Kolleginnen und Kollegen der klinischen Medizin den<br />
Rücken kehren. Sie haben Scheu vor einer Krankenhaustätigkeit oder<br />
Tätigkeit in der Niederlassung und begeben sich in alternative Medizinfelder,<br />
in denen dann nur noch über ärztliche Tätigkeit gesprochen<br />
wird und von außen das System mit neuen kostentreibenden<br />
Regularien überzogen wird; zum Beispiel der externen Qualitätssicherung,<br />
der Consultingfirmen, die zertifizieren und akkreditieren und<br />
schon heute, ohne eine Beteiligung der am Patienten tätigen Ärzteschaft,<br />
Kongresse um ihrer selbst willen unterhalten.<br />
Lassen wir uns durch die Politik nicht beirren und beharren wir auf<br />
unserer ärztlichen Tätigkeit! Wehren wir uns gegen eine Substitution<br />
ärztlicher Tätigkeiten am Patienten durch andere Heilberufe,<br />
denn wir haben das Privileg zur Ausübung der Heilkunde. Dieses ist<br />
an die Approbation gebunden. Dieses Privileg ist unteilbar, da wir<br />
die Letztverantwortung tragen.<br />
Das bedeutet aber, daß sich Kolleginnen und Kollegen weiterhin<br />
aktiv in der ärztlichen Selbstverwaltung betätigen. Die Zahl derer,<br />
die dieses tun, ist rückläufig.<br />
Wenn Sie den Brief des Kollegen Maibaum auf Seite 234 lesen,<br />
dann sehen Sie, daß das Prinzip der Selbstverwaltung auch bei Teilen<br />
der jungen Generation nicht transparent ist.<br />
Denn: Wer in der Kammerversammlung sitzen will, muß gewählt<br />
werden, das heißt, er muß kandidieren.<br />
Gestandene Fachärzte bemühen sich um wohlwollende Konzepte,<br />
nämlich eine Finanzierung zum Beispiel der Weiterbildung in der<br />
Allgemeinmedizin, die bei dem derzeitigen Prinzip der Weiterbildung<br />
mit klinischer und anschließend ambulanter Tätigkeit und<br />
einem Gehaltsbruch an der Trennlinie nicht weiter zum Ziel führt.<br />
Im übrigen sind in der Kammerversammlung Weiterbildungsassistenten.<br />
Sogar im Weiterbildungsausschuß arbeitet eine Assistentin<br />
aus dem HANSE-Klinikum Wismar mit. Darüber hinaus sind<br />
bei jeder Kammerwahl bisher auch Assistenten angesprochen worden,<br />
sich in die Kandidatenlisten für die Kammer aufnehmen zu<br />
lassen.<br />
Vor etlichen Jahren hat es bereits eine Zusammenkunft der Weiterbildungsassistenten<br />
gegeben. Es ist aber nicht zur Bildung einer<br />
Jungarztgruppe gekommen, wie von Herrn Maibaum kritisiert. Die<br />
<strong>Ärztekammer</strong> stellt jederzeit ihre logistischen und personellen Voraussetzungen<br />
auch für interessierte junge Kollegen zur Verfügung.<br />
Zur Befragung junger Kollegen, betroffener Weiterbildungsassistenten,<br />
kann nur geantwortet werden: Die Krankenhäuser führen<br />
gemeinsam mit der <strong>Ärztekammer</strong> Veranstaltungen zum Zwecke<br />
der Weiterbildung und Klärung von Fragen durch. Eine nächste<br />
Runde beginnt im Herbst dieses Jahres, in der die Evaluierung der<br />
Weiterbildung zunächst in schriftlicher Form bei Assistenten und<br />
Weiterbildern und dann im Rahmen von Tutorien der einzelnen<br />
Kliniken mit Assistenten und Weiterbildern zunächst getrennt und<br />
dann gemeinsam durchgeführt werden.<br />
Seit zwei Jahren werden jährlich mit den Medizinstudenten sowohl<br />
in Rostock als auch in Greifswald Veranstaltungen zur Information<br />
und Gewinnung der jungen Kollegen für eine hausärztliche Tätigkeit<br />
auf dem Lande in einem der schönsten Bundesländer durchgeführt.<br />
Die Termine für <strong>2008</strong> werden im September bzw. November<br />
sein und rechtzeitig über das <strong>Ärzteblatt</strong> bekanntgegeben.<br />
Über das <strong>Ärzteblatt</strong> erhalten die jungen Kolleginnen und Kollegen<br />
Einblicke in die ärztliche Selbstverwaltung.<br />
Die Ehrenamtler in der Kammer sind nach wie vor jederzeit bereit,<br />
im Rahmen des Studiums Einführungsvorlesungen in die ärztliche<br />
Selbstverwaltung gekoppelt mit den Themen Arzt- bzw. Berufsrecht<br />
zu halten. Leider sind die Universitäten in den letzten Jahren<br />
auf das Angebot der Kammer, was wiederholt gegenüber den Studiendekanen<br />
geäußert wurde, nicht eingegangen. Ich nehme aber<br />
den Brief von Herrn Maibaum zum Anlaß, dieses erneut vorzutragen.<br />
Also, man muß immer beide Seiten hören, das zeigt auch der Brief<br />
vom Kollegen Maibaum. Man muß sich auch als junger Weiterbildungsassistent<br />
informieren, sich mit denjenigen, die in der gleichen<br />
Statusgruppe sind, zusammensetzen und über die Themen<br />
der Weiterbildung sprechen. Gleiches gilt für ein Engagement in<br />
der ärztlichen Fortbildung.<br />
In diesem Sinne verbleibe ich<br />
collegialiter<br />
Ihr<br />
Dr. med. A. Crusius<br />
Seite 224 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Von der Diagnose zur Therapie<br />
Das Referat des Präsidenten der BÄK Prof. Dr.<br />
Jörg-Dietrich Hoppe auf der Eröffnungsveranstaltung<br />
des 111. DÄT war Grundlage für die Diskussionen<br />
zum TOP I „Gesundheits- und Sozialpolitik“<br />
AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
Um Haaresbreite<br />
wäre aus dem Ulmer<br />
ein Mainzer (oder<br />
sonst irgendwo) Papier<br />
geworden. Waren<br />
die Delegierten<br />
des 111. Deutschen<br />
Ärztetages (DÄT)<br />
in Ulm doch zunächst<br />
dem vermeintlich<br />
eleganten Weg gefolgt<br />
und haben beschlossen,<br />
die mehr<br />
als 50 Änderungsanträge<br />
zur Beschlußvorlage<br />
der Bundesärztekammer<br />
(BÄK)<br />
an den Vorstand zu<br />
überweisen. Nach<br />
den klaren Worten<br />
des Präsidenten der<br />
Bun des ärztekammer<br />
Prof. Dr. Jörg-Dietrich<br />
Hoppe zur Situation<br />
des deutschen<br />
Gesundheitswesens<br />
im Er gebnis von 20 Jahren Reformpolitik auf der Eröffnungsveranstaltung<br />
des Ärztetages (vgl. Bericht in Heft 6/08) wäre<br />
das fatal: Statt eindeutiger „Therapierichtlinien“ nur eine unklare<br />
Absichtserklärung – die deutsche Ärzteschaft in einem<br />
Vor-Wahljahr ohne Stellungnahme zu den brennenden<br />
gesundheits politischen Themen! Sogar von einem außerordentlichen<br />
Ärztetag war die Rede. In zweiter Lesung sprach<br />
sich dann jedoch eine große Mehrheit dafür aus die Gesundheitspolitischen<br />
Leitsätze der Ärzteschaft hier zu diskutieren<br />
und als Ulmer Papier zu verabschieden. Nach neunstündiger<br />
Diskussion sind schließlich 22 Änderungsanträge in das<br />
Papier eingeflossen; sieben weitere wurden an den Vorstand<br />
der BÄK zur Beratung überwiesen. In einem weiteren Beschluß<br />
und einer Entschließung bringt der Ärztetag zum Ausdruck,<br />
daß dieses Papier Grundlage der innerärztlichen Diskussion<br />
und gesundheitspolitischen Positionierung der Ärzteschaft<br />
sein wird. Es soll ein Schritt zur Entwicklung eines neuen gesundheitspolitischen<br />
Programms entsprechend dem Auftrag<br />
des 110. DÄT in Münster sein.<br />
Gründlich mißverstanden wurde die Diskussion um die Rationierung<br />
im Gesundheitswesen. Einige Medien haben berichtet,<br />
DEUTSCHER ÄRZTETAG<br />
die Ärzte würden eine Rationierung fordern. Anders herum ist<br />
es richtig: Die Ärzte wollen nicht länger die systemimmanente<br />
heimliche Rationierung umsetzen. Bereits im Prolog betont das<br />
Ulmer Papier das Arzt-Patienten-Verhältnis und die ärztliche<br />
Therapiefreiheit für eine er folgreiche Medizin. Es muß aber<br />
auch konstatiert werden, daß nicht mehr die von Vertrauen<br />
getra gene und höchst individuelle Arzt-Patienten-Beziehung<br />
den Behandlungsauftrag bestimmt. Vielmehr wird dieses Vertrauen<br />
zerstört und der Behandlungsauftrag durch gesetzlich<br />
administrierte Entschei dungsketten ration(alis)iert: Der Leistungskatalog<br />
des Gesetzgebers, die normativen Richtlinien des<br />
Gemeinsamen Bundesausschusses, Kataloge und Verträge der<br />
Vertragspartner (Kassen und Ärzte), Einzelverträge der Krankenkas<br />
sen und die Wahlentscheidung des gesetzlich Versicherten<br />
bestimmen bereits den Behandlungsauftrag, bevor überhaupt<br />
der erste Arzt-Patienten-Kontakt zustande kommt.<br />
Das Ulmer Papier gliedert sich in einen Teil A – Versorgung –<br />
und einen Teil B – Finanzierung. Be sonders Teil B wurde kontrovers<br />
diskutiert: Die Vorschläge reichten von ersatzloser<br />
Streichung bis zur Entwicklung eines eigenen Finanzierungskonzeptes<br />
für die gesetzliche Krankenversicherung. In der verabschiedeten<br />
Form finden sich viele bekannte und ältere Forderungen<br />
der Ärzteschaft wieder. Be tont werden Eigenverantwortung<br />
und Subsidiarität, Versicherungspflicht für die<br />
Grundbedürfnisse und Chancengleichheit; gefordert werden<br />
die Verbreiterung der Einnahmebasis, der Abbau<br />
versicherungs fremder Leistungen, die Reduzierung der Mehrwertsteuer<br />
(auf diesem Weg gelangen mehrere Milliar den<br />
Euro aus Versicherungsbeiträgen in das Steuersäckel), sozial<br />
verträgliche Eigenbeteiligungen, Familienversicherung nur<br />
Seite 225
DEUTSCHER ÄRZTETAG<br />
noch für erziehende Elternteile und demographiebezogene<br />
Altersrückstel lungen. Krankenversicherungsbeiträge für Kinder<br />
sollten vollständig aus Steuermitteln aufgebracht werden.<br />
Dieses Thema bleibt mit Sicherheit spannend; Zweifel sind erlaubt,<br />
ob der vorgelegte Katalog ausreicht.<br />
Die Debatte zum Ulmer Papier wird von Kammerpräsident Dr. Andreas<br />
Crusius (M-V) eröffnet.<br />
Obwohl in den Diskussionen zum Teil A immer wieder Gruppeninteressen<br />
anklangen, enthält das Papier eine erfreulich<br />
deutliche und gemeinsame Forderung nach einer ordnungspolitischen<br />
Neuaus richtung im Gesundheitswesen mit einer<br />
klaren Rollenverteilung zwischen Staat und Selbstverwal tung.<br />
„Die gegenwärtigen Rahmenbedingungen konterkarieren<br />
Einsatz- und Verantwortungsbereit schaft.“ Detailliert wird<br />
dargelegt, welche Verbesserungen erforderlich sind, um die<br />
Attraktivität des Arztberufes zu erhöhen und den ökonomischen<br />
Druck aus dem System zu nehmen. Prävention, Kin der-<br />
und Jugendgesundheit, chronische Erkrankungen, Gesundheit<br />
im Alter und Palliativmedizin wer den als Prioritäten in der Gesundheitsversorgung<br />
benannt. Der Entwicklung einzelner<br />
Versorgungs strukturen (ambulant, stationär, integriert, ÖGD)<br />
wird breiter Raum gegeben. Das Ulmer Papier ent hält derartig<br />
viele vernünftige Gedanken, daß es kaum möglich erscheint,<br />
diese nicht zu akzeptieren.<br />
Geriatrie, Gerontologie und Gerontopsychiatrie sind immer<br />
noch Stiefkinder in unserer Gesellschaft. Da war es schon ein<br />
echter Glücksumstand für die Delegierten des Ärztetages einleitend<br />
zum TOP II „Situation pflegebedürftiger Menschen<br />
in Deutschland am Beispiel der Demenz“ Prof. Dr.<br />
Andreas Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie in Heidelberg,<br />
zu hören. Seine Darstellung der Demenzformen und<br />
der Therapie, insbesondere aber die von ihm vorgelegte Analyse<br />
der derzeitigen Versorgungssituation waren in ihrer wis-<br />
senschaftlichen Präzision erschreckend. Kruse sieht eine bedeutende<br />
Aufgabe der Politik und der Gesellschaft im ethischen<br />
Diskurs über die Verpflichtungen gegenüber schwerstkranken<br />
und pflegebedürftigen Menschen. Er fordert Wahrhaftigkeit<br />
in der Argu mentation und sieht die Würde des<br />
Menschen im Mittelpunkt einer humanen und offenen Gesellschaft.<br />
Dr. Cornelia Goesmann, Vizepräsidentin der BÄK, betreut regelmäßig<br />
über 100 demenzkranke Heiminsassen und noch<br />
einmal die gleiche Anzahl Patienten mit Demenz im familiären<br />
Umfeld. Sie stellt fest, daß alle Bereiche des Gesundheitswesens<br />
unzureichend auf die zunehmende Alterung der Bevölkerung<br />
vorbereitet sind. Die derzeitige Finanzierung der Pflegeeinrichtungen<br />
reicht meist nur für die drei S: still, satt und<br />
sauber. An der Pflege im familiären Umfeld zerbrechen die<br />
pflegenden Angehö rigen; nur wenige wohlhabende Familien<br />
können sich professionelle Pflegekräfte (zumeist aus dem Ausland,<br />
weil billig) leisten. Nicht wenige Ärzte stehen der Betreuung<br />
Demenzkranker unsicher ge genüber. Tabuisierung,<br />
ungenügende Therapieangebote und zu wenig Möglichkeiten<br />
der geriatrischen Rehabilitation, manchmal aber auch unzureichende<br />
Kenntnisse über therapeutische Konzepte erschwe ren<br />
eine effiziente Behandlung. Die Dimension der Problematik<br />
Alter / Multimorbidität / Demenz ist in unserem Land noch<br />
nicht erfaßt.<br />
Mit der einstimmig angenommenen Entschließung zur Verbesserung<br />
der Versorgung Demenz kranker will der Deutsche<br />
Ärztetag Politik und Gesellschaft für diese Problematik<br />
sensibilisieren. Der demographische und soziale Strukturwandel<br />
stellt eine gewaltige gesellschaftliche Herausforderung<br />
dar. Die Vermeidung bzw. Herauszögerung von Pflegebedürftigkeit<br />
und der Ausbau ambulanter und stati onärer geriatri-<br />
Gute Arbeitsbedingungen für die Delegierten in der Donauhalle zu Ulm;<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> wurde vertreten durch (v.l.n.r - vorn) Dr.<br />
Wilfried Schimanke (Rostock), Dr. Anke Müller (Straßburg), Dr. Evelin Pinnow<br />
(Ludwigslust) und (hinten) Dr. Winrich Mothes (Schwerin), Dr. Liane<br />
Hauk-Westerhoff (Rostock), Dr. Kerstin Skusa (Parchim)<br />
Seite 226 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Abstimmung<br />
scher Rehabilitation sind primäre Aufgaben. Ein bedarfsgerecht<br />
abgestuftes System der Pflege durch nach modernen<br />
Konzepten ausgebildete Kräfte muß den individuellen Möglichkeiten<br />
des Kranken Rechnung tragen. Forschung und Entwicklung<br />
moderner therapeutischer Ansätze, aber auch die<br />
Umsetzung der Behandlungsmöglichkeiten (wie Gruppenarbeit,<br />
Musik- und Tanztherapie, Verhaltenstherapie u. a.) erfordern<br />
immense personelle und finanzielle Mittel. Die angemessene<br />
Ver sorgung im häuslichen Umfeld durch Angehörige und<br />
Pflegedienste bleibt primäres Ziel; Selbsthilfe und bürgerschaftliches<br />
Engagement müssen gefördert und gewürdigt<br />
werden. Insgesamt muß die gesamtgesellschaftliche Aufmerksamkeit<br />
für das Problem entwickelt werden. „Die Versorgung<br />
Schwerstkranker und Verwirrter bringt körperliche wie psychische<br />
Höchstleistungen mit sich und verlangt nach hoher gesellschaftlicher<br />
Anerkennung!“<br />
Weitgehend von unbestimmten Ängsten und einem grundsätzlichen<br />
Mißtrauen in die elektronische Datenverarbeitung<br />
bestimmt wurde die Diskussion zum TOP IV „Auswirkungen<br />
der Telematik und elektronischen Kommunikation auf<br />
das Patienten- Arzt-Verhältnis“. Dabei hatten die Referenten<br />
zum Thema Dr. jur. Thilo Weichert, Datenschutzbeauftragter<br />
von Schleswig-Holstein, und Dr. Franz-Joseph Bartmann,<br />
Präsident der <strong>Ärztekammer</strong> dort, in sachlichen und verständlichen<br />
Worten bereits viele Kritikpunkte aufgegriffen und<br />
recht objektiv über die Chancen und Risiken berichtet. Wiederholt<br />
haben sie klarstellend in die Diskussion eingegriffen,<br />
doch der Ärztetag blieb gespalten. Die Gegner der Telematik<br />
blieben beratungsresistent und wollten einfach nicht glauben,<br />
daß der Orthopäde das Viagra-Rezept auf der eGK dank Kryptographie<br />
nicht einsehen kann. Die Debatte wurde von Anfang<br />
an sehr emotional geführt. Dies ist auch dem ersten Diskussionsredner<br />
Dr. Axel Brunngraber (Nieder sachsen) zu verdanken,<br />
der die noch nicht begrenzte Redezeit ausnutzte und<br />
mit exzellenter Rhetorik einen sehr populistischen Vortrag ge-<br />
AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
DEUTSCHER ÄRZTETAG<br />
gen die elektronische Gesundheitskarte hielt. Leider hat er die<br />
Chance der langen Rede nicht genutzt, um sich substantiell<br />
mit dem Leitantrag der BÄK zu dem Thema auseinanderzusetzen.<br />
Nach (anscheinend) umfassender Debatte wurde deren<br />
Ende beschlossen. Mit knapper Mehrheit wurde dann eine<br />
Entschließung (Antrag Nr. IV-12) gefaßt, die nicht nur die eGK<br />
ablehnt, sondern auch den Stopp der Telematik-Plattform für<br />
das Gesundheitswesen fordert. Die ser Beschluß bedeutete<br />
den völligen Rückzug der verfaßten Ärzteschaft aus der Telekommunikation,<br />
die damit weiterer Gestaltungseinflüsse bei<br />
vorgegebenen gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen beraubt<br />
worden wäre. Der sehr<br />
ausgewogene Leitantrag der<br />
BÄK war damit hinfällig. In<br />
zweiter Lesung hat dann<br />
doch eine große Mehrheit<br />
der Delegierten erkannt, daß<br />
solche Konsequenzen nicht<br />
gewollt sind. Der Antrag Nr.<br />
12 wurde modifiziert: Die<br />
eGK wird in der jetzigen<br />
Form abgelehnt, die bundesweiteTelematik-Plattform<br />
soll mit definierten<br />
Zielen konzeptionell weiterentwickelt<br />
werden. Damit<br />
konnten die Positionen<br />
zum Einsatz der Telema-<br />
tik im Gesundheitswesen<br />
mit einigen Änderungen<br />
doch noch mit großer Mehrheit<br />
beschlossen werden.<br />
Insgesamt ergibt sich jedoch<br />
eine uneinheitliche, nicht<br />
In der ersten Lesung dem Schluß<br />
der Debatte zum „Opfer“ gefallen,<br />
kam Dr. Schimanke in der<br />
zweiten Lesung dann doch zu<br />
Wort, um die Mitarbeit ärztlichen<br />
Sachverstandes bei der Gestaltung<br />
von Telematik und e-Health<br />
einzufordern.<br />
Seite 227
DEUTSCHER ÄRZTETAG<br />
Ulrike Büttner (Ref. Öffentlichkeitsarbeit) bespricht mit Dr. Müller und<br />
Frau Dr. Skusa die ersten Meldungen über den Ärztetag für www.aekmv.de<br />
ein fache Beschlußlage zu diesem Thema, die einige Arbeit für<br />
die Bundesärztekammer mit sich bringt. Die Öffentlichkeitsarbeit<br />
wird dadurch für die Ärzteschaft gewiß nicht einfacher.<br />
Erfreulich aus dem Bereich der so genannten „Regularien“<br />
(Haushalt relevante TOP VII, VIII und IX) ist die Rückführung<br />
nicht verbrauchter Mittel für den Umzug der BÄK nach Berlin<br />
an die Landesärztekammern. Die moderate und vom Hauptgeschäftsführer<br />
Prof. Dr. Christoph Fuchs hinrei chend begründete<br />
Steigerung des Haushaltes der BÄK um 0,83 % wurde nur<br />
von der Hessischen Lan desärztekammer nicht mit getragen.<br />
Die Ärztetagsregie hatte das Thema „Arztbild der Zukunft<br />
und Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsberufen“<br />
(TOP III) weit nach hinten geschoben und<br />
angesichts der erlebten Diskussionsfreude schien der Zeitrahmen<br />
des Ärztetages in Gefahr. Die Meinungsbildung erfolgte<br />
jedoch in sachlicher, konstruktiver, wenig kontroverser Diskussion<br />
und ohne Zeitdruck. Der Präsident der Sächsischen<br />
Landesärztekammer Prof. Jan Schulze arbeitete in seinem<br />
Referat 10 Thesen zum Arztbild der Zu kunft heraus, die in<br />
eine entsprechende Entschließung eingeflossen sind und mit<br />
großer Mehrheit angenommen wurden. Dabei werden die<br />
Alleinstellungsmerkmale des Arztberufes als Schlüsselrolle<br />
für das Gesundheitswesen bezeichnet. Die Freiberuflichkeit<br />
wird betont, die Instrumentalisierung für die Rationierung<br />
von Leistungen wird abgelehnt. Ärzte sind für ihre Patienten<br />
Vertrauenspersonen, Experten und Anwälte in einem. Durch<br />
ihr Expertenwissen und berufsimmanente Verantwortlichkeit<br />
ist die Ärzteschaft ein unverzichtbarer Partner für den Strukturwandel<br />
im Gesundheitswesen.<br />
Den eklatanten Mangel an Geld, an Ärzten und letztlich in der<br />
Versorgung erkennt Dr. Theodor Windhorst, Präsident der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> Westfalen-Lippe, als Ursache, warum sich der<br />
Ärztetag mit dem Thema der Zusammenarbeit mit ande-<br />
ren Gesundheitsberufen beschäftigen muß. Das Thema<br />
wurde politisch induziert. Unter dem Kostendruck des Gesundheitswesens<br />
haben die Berliner Koali tionäre festgelegt,<br />
daß geprüft werden solle, inwieweit nicht ärztliche Heilberufe<br />
stärker in die Versor gung einbezogen werden können. Der<br />
„Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im<br />
Gesundheitswesen“ hat 2007 einige Thesen aufgestellt, die<br />
die „Arztzentrierung“ im Gesundheitswe sen abbauen und<br />
damit Geld sparen sollen. Windhorst weist auf die offenen<br />
Fragen der Verantwort lichkeit, des Haftungsrechtes hin und<br />
stellt eine Finanzierbarkeit in Frage. „Das ist der Weg in die<br />
Zwei-Klassen-Medizin: Eine ärztliche Versorgung mit Rechtsanspruch<br />
auf Facharztstandard und eine nichtärztliche Versorgung<br />
zweiter Klasse.“ Der Bundesgerichtshof hat bereits 1983<br />
den Arztvorbehalt für zahlreiche ärztliche Tätigkeiten wegen<br />
derer Gefährlichkeit festgelegt. Windhorst betont diese Position<br />
als unveräußerlich, dennoch wird sich die Ärzteschaft nicht<br />
einer verstärkten Zusammenarbeit verweigern. Das Resümee<br />
seiner Rede: Delegation und Kooperation ja, Substitution nein!<br />
Diesem Leitgedanken folgten auch die Beschlüsse, wobei je-<br />
Wie alle anderen Kammern auch lehnt hier Dr. Karl Schulze als Stimmführer<br />
für <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> in der Haushaltsdebatte einen Antrag<br />
aus Hessen ab, der das Einfrieren des Etats der BÄK vorsah.<br />
weils professionelle Autonomie für die Ärzte, Si cherheit für die<br />
Patienten, eindeutige Verantwortlichkeiten sowie Effizienz<br />
und Wirtschaftlichkeit in den Vordergrund gestellt werden.<br />
Explizit werden Master- und Bachelor-Studiengänge für den<br />
Arztberuf abgelehnt. Insgesamt hat sich das Plenum relativ<br />
konservativ gezeigt. Immer dann, wenn der Arztvorbehalt tangiert<br />
oder Alleinstellungsmerkmale des Arztberufes in Frage<br />
gestellt wurden, wurden die Anträge entweder abgelehnt<br />
oder zur weiteren Beratung an den Vorstand über wiesen.<br />
Unter anderem über die Ergebnisse der Beratung solcher<br />
überwiesener Anträge gibt der Tätigkeits bericht der Bundesärztekammer<br />
Auskunft. Seine Diskussion bildet regelmäßig<br />
den Abschluß des Ärztetages, obwohl er unter TOP VI<br />
Seite 228 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Die Donau ist die Grenze zwischen Ulm (Baden-Würtemberg) und Neu-<br />
Ulm (Bayern). Das Kongress-Zentrum am Donauufer war die sehr repräsentative<br />
Stätte der Eröffnungsveranstaltung.<br />
rangiert. Wie stets unter Zeitdruck und der drohenden<br />
Beschluß unfähigkeit bei Überziehung des Zeitplans werden<br />
alle relevanten Aspekte ärztlicher Tätigkeit mehr schlaglichtartig<br />
beleuchtet. 92 Anträge zum Tätigkeitsbericht gab es in<br />
diesem Jahr. Nach Themen gruppen sortiert werden sie nach<br />
möglicher Gegenrede von maximal drei Minuten Dauer beschlossen,<br />
abgelehnt oder an den Vorstand überwiesen. Unter<br />
Verzicht auf die Mittagspause und dank erfreuli cher Compliance<br />
wurde auch dieser Marathon bewältigt.<br />
Zu den einzelnen Beschlüssen sei auf die Dokumentation des<br />
111. Deutschen Ärztetages im Deutschen <strong>Ärzteblatt</strong>, Jg. 105,<br />
Heft 22 vom 30. Mai <strong>2008</strong> verwiesen.<br />
Die Videopräsentation von Dresden konnten die Delegierten<br />
Rathaus und Münster – nur zwei Sehenswürdigkeiten Ulms, für die leider<br />
zu wenig Zeit blieb.<br />
AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
DEUTSCHER ÄRZTETAG<br />
dann ganz entspannt genießen und die Stadt zum Austragungsort<br />
des 113. Deutschen Ärztetages 2010 bestimmen.<br />
Der nächste Ärztetag findet vom 19. bis 22. Mai 2009<br />
in Mainz statt.<br />
Einige Kondition erfordert der Weg auf die Spitze von Europas<br />
höchstem Kirchturm. Die Wendeltrep pen in den filigranen<br />
Türmen des Ulmer Münsters sind nur etwas für Schwindelfreie.<br />
Nach 784 Stufen genießt man aber eine phantastische Rundumsicht.<br />
Für den Baden-Württemberg-Abend standen leider nicht genügend<br />
Plätze zur Verfügung (!) – die Delegierten aus M-V<br />
haben gemeinsam mit den Thü ringern statt dessen einen von<br />
einem Schuster aus dem 16. Jahrhundert geführten abendlichen<br />
Stadt rundgang unternommen und auf diese Weise Interessantes<br />
erfahren und Sehenswertes kennengelernt.<br />
Dr. Wilfried Schimanke<br />
Seite 229
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
Die benigne Knotenstruma – aktuelle Behandlungsstrategien<br />
aus chirurgischer Sicht<br />
U. Scharlau, H. Steffen, K. Hermann<br />
Einleitung<br />
Die Diagnostik und Therapie der benignen Knotenstruma<br />
steht im Fokus mehrerer Fachgebiete. Aktuelle Strategien werden<br />
ausgiebig in den jeweiligen Fachjournalen dargestellt.<br />
Leicht zugängliche Übersichtsarbeiten, die sich an den letztendlich<br />
für die Langzeitbehandlung<br />
der Patienten<br />
verantwortlichen,<br />
zumeist allgemeinmedizinisch<br />
tätigen Hausarzt<br />
richten, sind jedoch rar.<br />
Im folgenden wird die<br />
Entwicklung der Schilddrüsenchirurgie<br />
in den<br />
letzten Jahren dargestellt,<br />
um verständlich<br />
zu machen, warum heute<br />
welcher Patient wie<br />
operiert wird und was<br />
bei der postoperativen<br />
Abb. 1:<br />
Lagerung zur Schilddrüsenoperation<br />
Nachbehandlung zu beachten<br />
ist.<br />
Ziel der Schilddrüsenoperation und Indikationen<br />
Das Ziel der operativen Therapie der benignen Knotenstruma<br />
ist die sichere, komplikationsarme Beseitigung aller morphologischen<br />
Veränderungen und Funktionsstörungen der Schilddrüse<br />
bei gleichzeitiger Senkung des Rezidivrisikos. Die qualitätsbestimmenden<br />
Faktoren der Schilddrüsenchirurgie sind die<br />
Vermeidung von Rekurrensparesen sowie eines postoperativen<br />
Hypoparathyreoidismus.<br />
In der Tabelle 3 (s. Seite 231) sind die Indikationen für eine<br />
operative Therapie wegen einer benignen Knotenstruma aufgeführt.<br />
Benigne Knotenstruma und Hyperthyreose<br />
Der Eingriff sollte grundsätzlich bei Vorliegen einer Euthyreose<br />
vorgenommen werden. Liegt allein die Suppression des<br />
TSH-Spiegels bei normwertigen peripheren Hormonen vor<br />
und fehlen klinische Zeichen einer Hyperthyreose, so kann der<br />
Tab. 1: Terminologie der Operationsverfahren an der Schilddrüse (s. J-PEG-Datei)<br />
Selektive Resektion - Exstirpation von kleinen<br />
(zystischen) Knoten<br />
- keine Eröffnung der Berry-<br />
Membran<br />
- keine Darstellung des N.<br />
recurrens und der<br />
Nebenschilddrüsen<br />
- Restgewebe > 2,5 ml pro Seite<br />
Subtotale Resektion<br />
mit dorsalem Rest<br />
(subtotale) Resektion<br />
mit erhaltenem Oberpol<br />
- keine Eröffnung der Berry-<br />
Membran<br />
- keine Darstellung des N.<br />
recurrens und der Nebenschilddrüsen<br />
- Restgewebe = 2,5 ml pro Seite<br />
- Entfernung des Gewebes über<br />
dem Verlauf des N. recurrens<br />
nach dessen Darstellung<br />
- Darstellung der kaudalen<br />
Nebenschilddrüse<br />
- Restgewebe = 2,5 ml pro Seite<br />
Near-totale Resektion - Belassen von Kapselresten<br />
- Darstellung des N. recurrens<br />
und der Nebenschilddrüsen<br />
Hemithyreoidektomie - vollständige Entfernung eines<br />
Schilddrüsenlappens<br />
- Darstellung des N. recurrens<br />
und der Nebenschilddrüsen<br />
- bei gleichzeitiger subtotaler<br />
Resektion der Gegenseite:<br />
Hartley-Dunhill-Operation<br />
Thyreoidektomie - vollständige Entfernung der<br />
Schilddrüse<br />
- Darstellung des N. recurrens<br />
und der Nebenschilddrüsen<br />
Seite 230 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Tab. 2: Therapieschema bei präoperativer Hyperthyreose<br />
Konstellation Therapie Zeitraum<br />
Tab. 3: Indikationen zur operativen Therapie wegen Knotenstruma<br />
Knoten mit lokalenKompressionserscheinungenMalignitätsverdacht<br />
AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
- Schluckbeschwerden<br />
- Globusgefühl<br />
- Atembeschwerden<br />
- solitäre, echoarme, kalte Knoten<br />
(> 2 cm)<br />
- Mikrokalk, Knoten ohne Halo, Knoten<br />
mit zentraler Vaskularisation<br />
- Struma multinodosa mit Knoten<br />
> 4 cm<br />
- verdächtige Punktionszytologie<br />
- kalte Knoten bei Z. n. Bestrahlung<br />
der Halsregion<br />
- vergrößerte Halslymphknoten,<br />
- Rekurrensparese<br />
Heiße Knoten - Knoten > 3 cm<br />
M. Basedow - Schilddrüsenvolumen > 60 ml<br />
- Nebenwirkungen thyreostatischer<br />
Therapie (Leukopenie, Cholestase)<br />
- Kontraindikationen für Radiojodtherapie<br />
Patientenwunsch - Karzinophobie<br />
- Ablehnung einer medikamentösen<br />
Therapie<br />
Weitere - Nebenwirkungen einer medikamentösen<br />
Therapie<br />
- Schilddrüsenkarzinom in der Blutsverwandtschaft<br />
Eingriff unter präoperativer Gabe von 10 mg Metimazol i. v.<br />
erfolgen. Sind die klinischen Zeichen einer Hyperthyreose auffällig,<br />
und/oder sind die peripheren Hormone bei supprimiertem<br />
TSH erhöht, so macht sich eine präoperative Thyreostatika-Therapie<br />
für die Dauer von zwei bis vier Wochen erforderlich.<br />
Eine Behandlung nach Plummer (präoperative Jodblockade<br />
der Schilddrüse bei Hyperthyreose) wird derzeit nicht mehr<br />
durchgeführt. Die Notfall-Thyreoidektomie ist nur im Falle<br />
einer medikamentös im Verlauf von zwei bis vier Tagen nicht<br />
kupierbaren thyreotoxischen Krise indiziert.<br />
Geschichtliche Entwicklung<br />
Bis zum Ende der 90iger Jahre stellte die subtotale Schilddrüsenresektion<br />
nach Kocher den Goldstandard in der Behand-<br />
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
TSH↓, FT3/FT4 normal, Klinik ∅ - 10 mg Metimazol i.v. - präoperativ<br />
TSH↓, FT3/FT4 ↑ u./o. Klinik + - 5–15 mg Metimazol p.o. oder<br />
- 150–450 mg PTU p.o.<br />
- 2-4 Wochen präop.<br />
thyreotoxische Krise - Notfall-Thyreoidektomie - Versagen der<br />
thyreostatischen<br />
Therapie nach 2-4 d<br />
lung der benignen Knotenstruma dar. Dieses Verfahren beinhaltet<br />
das Belassen eines 2,5 ml großen, knotenfreien, dorsalen<br />
Schilddrüsenrestes des operierten Lappens. Bei der Präparation<br />
der Schilddrüse wird bei diesem Verfahren die präliminare<br />
Grenzlamelle (Berry-Membran) nicht eröffnet. Auf diese Weise<br />
können die hinter der Grenzlamelle befindlichen Nebenschilddrüsen<br />
und der N. recurrens geschont werden, wenn eine regelrechte<br />
Lage dieser anatomischen Strukturen vorliegt. Eine<br />
Darstellung des N. recurrens wurde bei diesem Verfahren nicht<br />
durchgeführt. Die Rate an Rekurrensparesen betrug ca. ein<br />
Prozent. Als bleibender Vorteil dieses Verfahrens, ist die postoperativ<br />
geringere Substitutionspflicht mit Schilddrüsenhormonen<br />
zu nennen. In der Ära der subtotalen Schild drüsenresektion<br />
beim belassenem dorsalen Schilddrüsenrest wurde<br />
beim Vorliegen kleinerer Schilddrüsenknoten eine Enukleation<br />
(Herausschälung) vorgenommen. Dieses Verfahren ist schon<br />
vor längerer Zeit durch die selektive Resektion von zumeist<br />
kleineren, zystischen Knoten (geringe Wahrscheinlichkeit einer<br />
Malignität) im gesunden Gewebe abgelöst worden.<br />
Epidemiologische Daten und die Einführung des Neuromonitorings<br />
des N. recurrens führten in den letzten Jahren zu einem<br />
Überdenken des Konzeptes der subtotalen Schilddrüsenresektion.<br />
Im Ergebnis dieses Prozesses wurde die Thyreoidektomie<br />
(Entfernung der Schilddrüse nebst Kapsel bei Darstellung<br />
des N. recurrens und der Nebenschilddrüsen) als Thera-<br />
Seite 231
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
pieoption auch bei der Behandlung der benignen Knotenstruma<br />
etabliert. Kritische Stimmen bemängeln ein<br />
vor programmiert erhöhtes Risiko für den N. recurrens und die<br />
postoperative Nebenschilddrüsenfunktion durch diesen radikalen<br />
Eingriff.<br />
Radikale Resektionsverfahren an der Schilddrüse<br />
Seit der Papillon 1-Studie (´01) ist bekannt, daß in Deutschland<br />
jeder dritte Bundesbürger eine vergrößerte Schilddrüse hat<br />
und daß jeder zweite über 45jährige Schilddrüsenknoten aufweist.<br />
Jährlich werden 100 000 Schilddrüsenoperationen durchgeführt<br />
(Kosten: 1,1 Mrd. Euro). 2500 neue Fälle eines Schilddrüsenkarzinoms<br />
sind jedes Jahr zu verzeichnen (Verdopplung<br />
seit 1975!). Über 50 % dieser Fälle werden durch die Operation<br />
wegen einer vermeintlich benignen Knotenstruma entdeckt.<br />
In 93 % der neuen Fälle handelt es sich um differenzierte<br />
Schilddrüsenkarzinome. In dieser Gruppe wiederum bilden die<br />
frühen Stadien der Erkrankung die überwiegende Mehrzahl.<br />
Wird in diesen Fällen radikal operiert, schließt sich eine Radiojodtherapie<br />
an und erfolgt eine TSH-supprimierende Therapie<br />
mit L-Thyroxin, so ist z. B. beim papillären Karzinom der Stadien<br />
pT 1-2 eine exzellente 10-Jahres-Überlebensrate von 92 % zu<br />
erzielen. Die entscheidende Therapieoption ist hierbei die<br />
Schilddrüsenchirurgie. Sollte beim primären Eingriff eine Tumorrest<br />
in situ verblieben sein (R-1-Situation), oder erfordert<br />
das Tumorstadium die Thyreoidektomie ggf. mit Lymphknotendissektion,<br />
so ist das Risiko einer Rekurrensparese und eines<br />
postoperativen Hypo parathyreoidismus bei dem erforderlichen<br />
Wiederholungseingriff um das Fünf- bis Zehnfache erhöht.<br />
Dieser Fakt spricht für den primären Einsatz einer Thyreoidektomie<br />
auch bei vermeintlich benigner Knotenstruma.<br />
Als Entscheidungshilfe für die Wahl einer Thyreoidektomie als<br />
Primäreingriff werden der präoperative Sonographiebefund<br />
und der Szintigraphiebefund herangezogen. Beim Vorliegen<br />
eines solitären, szintigraphisch kalten, sonographisch echoarmen<br />
Knotens mit Mikrokalk fällt die Entscheidung zur Thyreoidektomie<br />
leicht.<br />
Häufiger noch als das Auftreten eines Schilddrüsenkarzinoms<br />
ist, trotz medikamentöser Rezidivprophylaxe, das Auftreten<br />
eines Knotenstrumarezidives (bis zu 40 %) zu verzeichnen. Seit<br />
Mitte der 90er Jahre ist bekannt, daß das Wachstum benigner<br />
Knoten vom intrathyreoidalen Jodangebot abhängt. Zusätzlich<br />
sind hier lokale Wachstumsfaktoren (z. B. EGF, IFG) wirksam.<br />
Verbleiben wachstumstimulierbare Knoten im Schilddrüsenrest,<br />
so tritt trotz TSH-Suppression durch die Gabe von L-<br />
Thyroxin und ausreichendem Jodangebot in der Schilddrüse<br />
ein Knotenrezidiv auf. Auch hier ist beim Wiederholungseingriff<br />
ein fünf- bis zehnfach erhöhtes Komplikationsrisiko zu<br />
erwarten, welches bei Durchführung eines radikalen Primäreingriffs<br />
nicht eingegangen werden muß.<br />
Rezidive nach Schilddrüsenresektion<br />
Um gewebeerhaltend zu operieren, sollte beim Ersteingriff<br />
das mögliche Ereignis eines Rezidives berücksichtigt werden.<br />
Aus diesem Grund wurde das Konzept der Schilddrüsenresektion<br />
unter Belassen eines kranialen Polrestes entwickelt. Bei<br />
diesem Verfahren wird der N. recurrens dargestellt und das<br />
Gewebe über dem Nerv reseziert. Tritt ein Rezidiv auf, so muß<br />
nicht in der Nähe des N. recurrens präpariert werden. Zudem<br />
ist die kraniale Nebenschilddrüse bei einem unversehrten<br />
Oberpol sicher geschützt. Eine Modifikation dieses Verfahrens<br />
stellt die Hartley-Dunhill-Operation dar. Dabei erfolgt die einseitige<br />
Hemithyreoidektomie unter Belassen eines kranialen<br />
Polrestes der Gegenseite. Ähnliche Erwägungen führen zum<br />
Einsatz der near-totalen Schilddrüsenresektion. Dieses Verfahren<br />
wird angewandt, wenn beim Ersteingriff eine enge Lagebeziehung<br />
des knotentragenden Areals der Schilddrüse zum<br />
N. recurrens zu verzeichnen ist. In der Nähe des N. recurrens<br />
können hierbei Kapselreste der Schilddrüse in situ verbleiben<br />
(Tabelle 1, S. 230).<br />
Ist das Auftreten eines Rezidives zu verzeichnen, kann das Risiko<br />
einer Rekurrensparese und eines postoperativen Hypoparathyreoidismus<br />
beim Wiederholungseingriff minimiert werden,<br />
indem ein erfahrener Operateur, der mit der Darstellung<br />
des N. recurrens und der Nebenschilddrüsen vertraut ist, den<br />
Eingriff vornimmt. Für den Ersteingriff konnte in Studien nachgewiesen<br />
werden, daß bei Operateuren, die mindestens 50<br />
Thyreoidektomien vorgenommen haben, eine konstant geringe<br />
Rate an Komplikationen zu verzeichnen ist. Diese Erkenntnis<br />
ist auf den Fall des Rezidives sicherlich übertragbar.<br />
Das Neuromonitoring des N. recurrens<br />
Den wesentlichen Umstand, welcher letztendlich zum flächendeckenden<br />
Paradigmawechsel von der subtotalen Resektion<br />
hin zu den dargestellten, radikalen Resektionsverfahren im<br />
Behandlungskonzept der benignen Knotenstruma führte,<br />
stellt jedoch der Einsatz des intraoperativen Neuromonitorings<br />
des N. recurrens dar. Bei diesem Verfahren wird durch die Stimulation<br />
des dargestellten N. vagus (indirektes Neuromonitoring)<br />
bzw. durch die Stimulation des N. recurrens (direktes<br />
Neuromonitoring) bei funktionell intaktem Nerv ein Aktionspotential<br />
im M. vocalis des Stimmbandes abgeleitet. Mit der<br />
Einführung dieser Methode in Jahre 1995 konnten in Studien<br />
Raten an permanenten Rekurrensparesen von 0,07 % (bezogen<br />
auf die Anzahl gefährdeter Nerven pro Eingriff = nerv at<br />
risk) erzielt werden.<br />
Rekurrensparesen können mit dem Neuromonitoring nicht<br />
völlig vermieden werden. Das Neuromonitoring kann aber das<br />
Auftreten einer gefürchteten beidseitigen Rekurrensparese<br />
Seite 232 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Tab. 4: Empfehlungen zur medikamentösen Behandlung nach Schilddrüsenoperation<br />
Restvolumen > 10 ml 200 µg Jod<br />
Restvolumen = 6-10 ml 150-200 µg Jod und 75-100 µg<br />
L-Thyroxin<br />
Restvolumen < 6 ml 75-100 µg L-Thyroxin<br />
Richtwert für Substitu- 1 µg/kg KG L-Thyroxin<br />
tion mit L-Thyroxin nach<br />
Thyreoidektomie<br />
Ziel-TSH-Wert TSH = 0,4-0,9 mU/l<br />
eleminieren. Wird nach Abschluß der Resektion der befunddominierenden<br />
Seite mit dem Neuromonitoring keine regelrechte<br />
Funktion des N. recurrens verzeichnet, wird die Resektion<br />
der Gegenseite unterlassen. Erst nach Ausschöpfung aller<br />
phoniatrischen Behandlungsmaßnahmen, die bei passageren<br />
Rekurrensparesen zu einer Wiederherstellung der Stimmbandfunktion<br />
führen, ist die Indikation zur Resektion der noch<br />
nicht operierten Seite erneut zu prüfen.<br />
Medikamentöse Behandlung nach<br />
Schilddrüsenoperation<br />
Auch wenn Rezidive unter suffizienter, medikamentöser Prophylaxe<br />
auftreten können, ist diese postoperative Behandlung<br />
zwingend erforderlich. In der Literatur der letzten Zeit konnte<br />
schon beim Vorliegen einer subklinischen Hypothyreose ein<br />
erhöhtes kardiales Risiko für die betroffenen Patienten nachgewiesen<br />
werden. Mit der Bestimmung des TSH-Wertes steht<br />
ein wirkungsvolles Instrument zur optimalen Kontrolle für die<br />
Dosierung der medikamentösen Therapie zur Verfügung. Der<br />
Zielbereich für den TSH-Spiegel wird von der Deutschen Gesellschaft<br />
für Endokrinologie mit 0,4 bis 0,9 mU/l angegeben.<br />
Für den Start der Therapie ist die Angabe des Chirurgen über<br />
das Volumen des verbliebenen Schilddrüsengewebes ein wichtiger<br />
Hinweis. Bei einem Schilddrüsenrest größer als 10 ml ist<br />
die tägliche Gabe von 200 µg Jod ausreichend. Beträgt das<br />
Schilddrüsenrestvolumen 6 bis 10 ml ist eine Kombinationstherapie<br />
mit 200 µg Jod und 75 bis 100 µg L-Thyroxin angezeigt.<br />
Ab einem Restgewebe unter 6 ml ist die alleinige Gabe von 75<br />
bis 100 µg L-Thyroxin (Richtwert: 1 µg/kg KG) angezeigt. Eine<br />
erste Kontrolle des TSH-Spiegels wird nach der 4. postoperativen<br />
Woche empfohlen. Die Sonographiekontrolle des Schilddrüsenrestes<br />
ist nach Ablauf eines halben Jahres sinnvoll.<br />
Neue Tendenzen in der Schilddrüsenchirurgie<br />
Abschließend sei ein Blick auf neue Tendenzen in der Schilddrüsenchirurgie<br />
gerichtet.<br />
Mit der Einführung neuer Instrumente zur Präparation bei<br />
gleichzeitiger Gewebekoagulation (Ultraschalldissektion, Elek-<br />
AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
trothermie) wird eine Zugangsminimierung möglich. In Behandlungszentren<br />
liegen evaluierte Erfahrungen mit der minimal<br />
invasiv assistierten Schilddrüsenresektionen (MIVAT) vor.<br />
So werden bei ausgewählten Patienten Thyreoidektomien bei<br />
einer Zugangsgröße von 1,5 cm komplikationsarm durchgeführt.<br />
Zusammenfassung<br />
Zusammenfassend ist festzustellen, daß der Paradigmawechsel<br />
hin zu radikalen Resektionsverfahren stattgefunden hat.<br />
Die Komplikatonsraten und die Anzahl der Rezidive sind in der<br />
Literatur und aus eigener Erfahrung gering.<br />
Vor diesem Hintergrund wird die Papillon-Studie 2007 sicherlich<br />
für Gesprächsstoff sorgen. In dieser aktuellen Studie wurden<br />
Langzeitergebnisse nach Schilddrüsenresektionen (56 000<br />
Patienten) ausgewertet. So gaben 72 % der Patienten an, sich<br />
nach der Schilddrüsenoperation besser zu fühlen. Bei 54 % der<br />
Patienten führte die medikamentöse Rezidivprophylaxe zur<br />
Erreichung des TSH-Zielbereiches. Überraschend ist die Anzahl<br />
von zwei Prozent bleibender Rekurrensparesen und 3,6 % kalziumsubstitutionspflichtigerNebenschilddrüsenunterfunktionen.<br />
Diese Zahlen wurden in der Literatur bisher deutlich unterboten,<br />
bilden aber vielleicht die Wirklichkeit jenseits eines Expertenzentrums<br />
ab.<br />
Letztendlich ist jede Schilddrüsenoperation ein anspruchsvoller<br />
Eingriff und mit der Indikation zu einem solchen Eingriff ist<br />
sorgfältig umzugehen.<br />
Literatur bei den Verfassern<br />
Korrespondenzanschrift:<br />
Dr. med. U. Scharlau<br />
Klinikum Südstadt Rostock, Klinik für Chirurgie<br />
Südring 81, 18059 Rostock<br />
Seite 233
LESERBRIEF / AUS DER KAMMER<br />
Leserbrief<br />
zum Beitrag „43. Kammerversammlung der <strong>Ärztekammer</strong>“ (Heft 5/<strong>2008</strong>, S. 149-153)<br />
Wieder einmal wird an recht prominenter Stelle das große<br />
Mantra über den mangelnden Nachwuchs der Hausärzte gesungen.<br />
Wieder einmal werden Vorschläge angekündigt<br />
(wahrscheinlich auch irgendwann umgesetzt), wie man diesem<br />
Problem begegnen kann. Wieder einmal sind sich alle<br />
einig, daß man was tun muß.<br />
Wieder einmal werden wir eigentlich Betroffenen (wir „jungen“<br />
Ärzte, die sich momentan in dieser Weiterbildung befinden),<br />
dazu nicht gefragt werden. Da reden also gestandene<br />
Fachärzte über die Misere und entwickeln (sicher<br />
wohlwollend) Konzepte, ob diese aber wirklich den Kern<br />
treffen, ist noch nicht einmal evaluiert worden. Das ist so<br />
ähnlich als ob ich eine Kritik über „Tokio Hotel“ schreiben<br />
wolle, ohne mit Teenagern zu reden.<br />
Warum sind zum Beispiel keine Assistentenvertreter in der<br />
Kammerversammlung? Warum gibt es keine Jungärztegrup-<br />
Achtung! Achtung!<br />
Übergangsbestimmungen zur neuen<br />
Weiterbildungsordnung<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
es sei an dieser Stelle noch einmal daran erinnert, daß<br />
die Übergangsbestimmungen der Weiterbildungsordnung<br />
(WBO) vom 20.06.2005 am 3. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> auslaufen.<br />
Das heißt, bis zu diesem Zeitpunkt können Schwerpunkt-<br />
und Zusatzbezeichnungen gemäß Weiterbildungsordnung<br />
von 1996 erworben werden. Wie bereits mehrfach informiert<br />
wurde, können nur fristgerecht an das Referat Weiterbildung<br />
gestellte Anträge mit Nachweis einer abgeschlossenen<br />
Weiterbildung Berücksichtigung finden. Das<br />
bedeutet, daß alle laut WBO geforderten Weiterbildungszeiten<br />
und -inhalte absolviert wurden.<br />
Der Stichtag 3. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> gilt ebenfalls für Anträge auf Erwerb<br />
von Bezeichnungen, die mit der Weiterbildungsordnung<br />
2005 neu eingeführt wurden. Für diese Bezeichnun-<br />
pe unter der Schirmherrschaft der <strong>Ärztekammer</strong>? Warum ist<br />
die Weiterbildungsordnung immer noch so an der Realität<br />
vorbei konzipiert? Warum müssen die in der niedergelassenen<br />
Zeit befindlichen Assistenten trotzdem den vollen Kammerbeitrag<br />
zahlen und die arbeitslosen (und damit besser<br />
verdienenden) Klinikärzte keinen Beitrag? Dies sind nur einige<br />
Punkte. Wann werden also endlich wir Betroffenen<br />
(oder auch noch besser: Studierende im PJ, die sich vorstellen<br />
könnten Hausarzt zu werden) gefragt. Oder ist es auch<br />
hier wieder einmal so, wie so oft in der Medizin: Die erfahrenen<br />
Ober- und Chefärzte wissen es eh besser.<br />
gen ist als Äquivalent der geforderten Weiterbildungszeit<br />
eine entsprechend lange Tätigkeit innerhalb der letzten<br />
acht Jahre vor der Einführung (das heißt von 1997 bis 2005)<br />
nachzuweisen. Daneben ist die Erfüllung der geforderten<br />
Inhalte durch Zeugnisse zu belegen.<br />
Das Formular für diese Anträge finden Sie unter der Adresse:<br />
www.aek-mv.de > Weiterbildung > Satzungen/Formulare ><br />
Antrag auf Anerkennung einer Bezeichnung.<br />
Nähere Auskünfte zu den Übergangsbestimmungen erteilt<br />
das Referat Weiterbildung.<br />
Collegialiter<br />
Ihr<br />
Dr. med. A. Crusius<br />
Dr. med. Thomas Maibaum<br />
Weiterbildungsassistent im 4. Weiterbildungsjahr<br />
„Allgemeinmedizin“<br />
Seite 234 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Aus der Praxis der Norddeutschen Schlichtungsstelle<br />
Heute: Postoperative Wundinfektionen – grundsätzlich unverschuldet?<br />
Bakterielle Wundinfektionen sind ein ubiquitäres Risiko jeder<br />
Wundsetzung, auch bei chirurgischen Eingriffen. Die Höhe des<br />
Risikos hängt von zahlreichen Faktoren ab. Risikosteigernd<br />
wirken sich insbesondere aus: Operationen in bakteriell stark<br />
kontaminierten Hautregionen (Anus, Nabel), Eingriffe mit Eröffnung<br />
des Darmtraktes, Operationen im infizierten Milieu<br />
beziehungsweise septische Operationen, lange Operationsdauer,<br />
schlechter Ernährungszustand, konsumierende Krankheiten,<br />
Adipositas, Diabetes mellitus, insbesondere bei mangelhafter<br />
Einstellung, reduzierter Immunstatus sowie bakterielle<br />
Begleitinfektionen.<br />
Die Rechtsprechung setzt voraus, daß heutzutage dem Patienten<br />
das grundsätzliche Risiko einer postoperativen<br />
Wundinfektion bekannt ist, so daß zum Beispiel vor Durchführung<br />
einer größeren Operation eine präoperative Aufklärung<br />
über die generelle Möglichkeit einer Wundinfektion<br />
entbehrlich ist. Aufzuklären ist aber über mögliche<br />
schwerwiegende Weiterungen einer Wundinfektion, wie z.<br />
B. die Notwendigkeit der Anlage einer Enterostomie bei<br />
Anastomoseninsuffizienz.<br />
Beklagt werden Wundinfektionen in der Regel nur, wenn<br />
entweder präoperativ eine Verzögerung der Diagnostik / Behandlung<br />
eingetreten ist (klassisches Beispiel: Wundinfektion<br />
nach perforierter Appendizitis), oder wenn die Wundinfektion<br />
zu einer langfristigen Heilungsstörung mit wiederholten<br />
Revisionsoperationen und dauerhafter Schädigung geführt<br />
hat, wie z. B. narbige Entstellung, Gelenkversteifung nach<br />
Gelenkempyem.<br />
Im Arzthaftungsverfahren ist im allgemeinen nicht die<br />
Tatsache der Entstehung der Wundinfektion das zu beurteilende<br />
Problem, sondern die zeitgerechte und sachgerechte<br />
Behandlung.<br />
Sofern vom Antragsteller Mängel im Hygieneregime für die<br />
Entstehung der Wundinfektion verantwortlich gemacht werden,<br />
ist auf folgendes hinzuweisen: Das Hygieneregime im<br />
Operationssaal bildet einen Komplex von zahlreichen Maßnahmen,<br />
Abläufen und Verhaltensweisen. Diese unterliegen<br />
einer gesetzlich festgelegten, fortlaufenden Kontrolle. Die<br />
Durchführung der entsprechenden Kontrollmaßnahmen ist<br />
Routine. Infektionen von Operationswunden sind nicht<br />
grundsätzlich vermeidbar. Aus einer eingetretenen Wundin-<br />
AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
RECHT<br />
fektion kann nicht auf ein mangelhaftes Hygieneregime im<br />
Operationssaal geschlossen werden.<br />
In vielen Antragstellungen läßt sich bisweilen schon aus der<br />
Art des Vortrages schließen, daß ein entsprechendes informatives<br />
Gespräch zwischen Arzt und Patient noch während der<br />
stationären Behandlung vermutlich ein Haftpflichtverfahren<br />
vermieden hätte.<br />
Häufig wird die Unterlassung der prophylaktischen Antibiotikamedikation<br />
zur Vermeidung von postoperativen Wundinfektionen<br />
beklagt. Dabei sind in den Fällen ärztliche Behandlungsfehler<br />
anzunehmen, wenn es sich um eine evidenzbasierte<br />
Antibiotikaprophylaxe bei bestimmten Eingriffen handelte.<br />
Hierzu wird auf die einschlägigen Leitlinien verwiesen; eine<br />
Übersicht findet sich bei Ebner und Mitarbeiter, Chirurg 2000,<br />
71, Seiten 912 bis 917.<br />
Eine Antibiotikaprophylaxe führt zur Minderung des Infektrisikos,<br />
keinesfalls jedoch zur sicheren Vermeidung der Wundinfektion.<br />
Da im Einzelfall die Unterlassung der Antibiotikaprophylaxe<br />
medizinisch-wissenschaftlich nicht als gesicherte Ursache<br />
der Wundinfektion und ihrer Folgen gelten kann, ist die<br />
Kausalität nicht zu beweisen. Der Fehler der unterlassenen<br />
Antibiotikaprophylaxe führt wegen der Unbeweisbarkeit des<br />
Kausalzusammenhanges im Einzelfall grundsätzlich nicht zum<br />
Schadenersatzanspruch.<br />
Seite 235
RECHT<br />
Kasuistik<br />
Folgendes Beispiel mag die Probleme bei der Beurteilung einer<br />
postoperativen Wundinfektion illustrieren:<br />
Bei einer 48jährigen Frau bestand im Rahmen einer Adipositats<br />
(BMI 36) eine Fettschürze, die sie sich in einer Klinik für<br />
Plastische Chirurgie operativ entfernen ließ. Aus vorangegangenen<br />
Bauchoperationen bestanden am Bauch noch zwei große<br />
Narben. Es wurde eine Abdominoplastik in Verbindung mit<br />
einer Liposuktion im Bereich der Schamregion ausgeführt.<br />
Postoperativ trat eine die gesamte Operationsregion erfassende<br />
eitrige Wundinfektion auf. Diese Wundinfektion erforderte<br />
insgesamt acht Revisionsoperationen zunächst in Form von<br />
Nekrektomien, später Wundrandadaptationen. Als Folge der<br />
Wundinfektion verblieb eine erheblich narbig entstellte, asymmetrische<br />
vordere Bauchwand. Beklagt wurden auch Schmerzen<br />
und ein einschnürendes Gefühl im Bereich der großflächigen<br />
Narbenregion.<br />
Die Patientin sah die Ursache dieses langwierigen, durch acht<br />
Revisionsoperationen belasteten Verlaufes der Wundheilungsstörung<br />
in ärztlichen Behandlungsfehlern. Unter anderem sei<br />
die Wundinfektion selbst auf Hygienemängel im Operationssaal<br />
zurückzuführen.<br />
Gutachter kann kein Fehlverhalten erkennen<br />
Der von der Schlichtungsstelle beauftragte Gutachter des<br />
Fachgebietes Plastische Chirurgie gelangte zu folgenden Wertungen:<br />
Die Bauchdeckenplastik war im Hinblick auf die durch die große<br />
Fettschürze bedingten Beeinträchtigungen medizinisch<br />
indiziert. Das angewandte Operationsverfahren war dem Befund<br />
angemessen. Die nachfolgende Wundinfektion muß als<br />
eine eingriffsimmanente unverschuldete Komplikation betrachtet<br />
werden. Die Patientin sei über diese Komplikationsmöglichkeit<br />
und deren Folgen vier Tage vor der Operation<br />
ausweislich vorliegender Behandlungsdokumentationen ausreichend<br />
informiert worden. Die Behandlung der Wundinfektion<br />
erfolgte jederzeit nach den jeweils aktuellen Befunden.<br />
Der zeitliche Ablauf von Nekrosebildungen und Sekretverhaltungen<br />
zwang zu den wiederholten operativen Revisionen.<br />
Diese seien jeweils zeit- und sachgerecht durchgeführt worden.<br />
Bemängelt wird die unterlassene Antibiotikaprophylaxe.<br />
Antibiotika wurden erst nach Eintritt der Wundinfektion am<br />
dritten postoperativen Tag verabfolgt.<br />
Einen Fehler sieht der Gutachter in der unterlassenen perioperativen<br />
Antibiotikaprophylaxe nicht. Diese würde aber in vergleichbaren<br />
Fällen von der Mehrheit der Chirurgen durchgeführt.<br />
Die Patientin widersprach den Aussagen des Gutachtens. Erneut<br />
erhob sie unter anderem den Vorwurf der unterlassenen<br />
Antibiotikaprophylaxe.<br />
Die Schlichtungsstelle schloß sich den Wertungen des Gutachters<br />
an. Im Hinblick auf die Entgegnungen der Patientin<br />
argumentierte sie ergänzend wie folgt:<br />
Es wurde a) auf das relativ hohe Infektionsrisiko infolge des<br />
Übergewichts, b) die zwangsläufig sehr umfangreiche Wundsetzung<br />
und c) die besonders starke bakterielle Hautkontamination<br />
in der fettschürzebedingten Hautfalte am Bauch verwiesen.<br />
Des weiteren können auch die vorbestehenden Bauchnarben<br />
zu unkalkulierbaren Durchblutungsstörungen der Haut infolge<br />
der methodisch bedingten Hautmobilisierung geführt haben.<br />
Die langfristige Heilungsdauer und die verbliebenen Beschwerden<br />
sowie die ästhetisch stark entstellende Vernarbung<br />
der Bauchwand waren nicht Folge fehlerhafter Behandlung.<br />
Die Empfehlung zu einer außergerichtlichen Regulierung von<br />
Schadenersatzansprüchen konnte die Schlichtungsstelle somit<br />
nicht geben.<br />
Verfasser:<br />
Professor Dr. med. Heinrich Vinz<br />
Ärztliches Mitglied der Schlichtungsstelle für<br />
Arzthaftpflichtfragen<br />
Hans-Böckler-Allee 3<br />
30173 Hannover<br />
Seite 236 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
17. Seminar- und Fortbildungswoche der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />
Termin: 12. – 15.11.<strong>2008</strong>, Reg.-Nr.: 08 /11/ – , Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2, 18225 Kühlungsborn<br />
Es werden folgende Kurse angeboten:<br />
Tag der Kommunikation (Theorie u. 2 Workshops) 12.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 100,00 € 8 P<br />
Herr Dr. med. E. Hempel (Görlitz)<br />
Lungenfunktionskurs 12.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 50,00 € 8 P<br />
Frau Dr. med. B. Hortian<br />
Rheumatologie<br />
Herr Prof. Dr. med. habil. M. Keysser<br />
12.11.<strong>2008</strong> 14.00 – 17.00 Uhr 40,00 € 8 4 P<br />
Basiskurs „Palliativmedizinische<br />
Grundversorgung“ (40 Stunden) 11. – 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 425,00 € 40 P<br />
Herr Dr. med. V. Lakner, Herr Prof. Dr. med. C. Junghanß<br />
(anerkannt mit 40 Stunden für die Zusatzweiterbildung Palliativmedizin)<br />
Interdisziplinärer Ultraschall-Grundkurs 12. – 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 325,00 € 30 P<br />
Herr Dr. med. A. Holle, Herr Priv.-Doz. Dr. med. D. Nürnberg<br />
Langzeit-EKG-Kurs 13. – 14.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 175,00 € 17 P<br />
Herr Dr. med. W. Voß<br />
Kursweiterbildung Allgemeinmedizin – 13. – 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 200,00 € 20 P<br />
Theorieseminar Psychosomatische Grundversorgung, Block 16 (20 Stunden)<br />
Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider, Herr Dr. med. J.-F. Buhrmann<br />
Refresher-Kurs für Ärzte mit 14.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 100,00 € 9 P<br />
Fachkunde Rettungsdienst<br />
Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />
Refresher-Kurs 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 100,00 € 9 P<br />
„Der lebensbedrohliche Notfall“ (Herz-Lungen-Wiederbelebung) Ass.-Personal 80,00 €<br />
Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />
Rehabilitation – Verordnungsberechtigung 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 100,00 € 19 P<br />
Herr Dr. med. P. Kupatz<br />
(Voraussetzung: vorab 8stündiges Selbststudium per CD; KV anerkannt)<br />
Refresher-Kurs „Impfen“ 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 12.00 Uhr 30,00 € 5 P<br />
Frau Dr. med. M. Littmann<br />
(Voraussetzung: Impfzertifikat einer <strong>Ärztekammer</strong>)<br />
Mittagsvorträge (jeweils 12.00 – 13.00 Uhr): Gebührenfrei !!! je 1 P<br />
Mittwoch, 12.11.<strong>2008</strong> Donnerstag, 13.11.<strong>2008</strong> Freitag, 14.11.<strong>2008</strong> Samstag, 15.11.<strong>2008</strong><br />
Herr Dr. med. U. Hammer<br />
(Rostock)<br />
„Gewalt gegen Frauen<br />
und Kinder“<br />
Herr RA Zimmermann-Rieck<br />
(Rostock)<br />
„Arzt- und Patientenrechte“<br />
Herr Dr. med. T. Polak<br />
(Bad Doberan)<br />
„Zwangseinweisung<br />
in die Psychiatrie“<br />
Herr Dr. med. P. Kupatz<br />
(Bad Doberan)<br />
„Sturzprophylaxe<br />
für Senioren“<br />
Anmeldungen sind ab sofort möglich: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung, August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040, E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
Seite 237
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
Veranstaltungen der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />
ACHTUNG !!!<br />
Wir möchten daran erinnern, daß jeder impfende Arzt<br />
im Besitz eines gültigen Impfzertifikates sein muß.<br />
Das Absolvieren eines achtstündigen Grundkurses<br />
„Impfen“ ist dafür Voraussetzung. Alle drei Jahre ist<br />
ein vierstündiger Refresher-Kurs zur Auffrischung der<br />
Basisqualifikation notwendig. Ohne Zertifikat kann<br />
keine Leistung bei der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
abgerechnet werden.<br />
Refresher-Kurse „Impfen“ je 5 P<br />
(Voraussetzung: Impfzertifikat einer <strong>Ärztekammer</strong>)<br />
09.07.<strong>2008</strong>, 14.00 – 18.00 Uhr, InterCityHotel,<br />
Tribseer Damm 76, 18437 Stralsund<br />
18.10.<strong>2008</strong>, 09.00 – 13.00 Uhr, Plau am See<br />
Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann<br />
Gebühr: je 30,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat<br />
Fortbildung, August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
Refresher-Kurse<br />
„Der lebensbedrohliche Notfall“<br />
(Herz-Lungen-Wiederbelebung)<br />
je 9 P<br />
(für niedergelassene Ärzte und deren Assistenzpersonal,<br />
jeweils 09.00 – 16.00 Uhr)<br />
06.09.<strong>2008</strong> EMAU Greifswald,<br />
17475 Greifswald<br />
15.11.<strong>2008</strong> Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2,<br />
18225 Ostseebad Kühlungsborn<br />
(Im Rahmen der 17. Seminarund<br />
Fortbildungswoche der <strong>Ärztekammer</strong><br />
M-V)<br />
13.12.<strong>2008</strong> Stadtverwaltung, Brandschutz- und<br />
Rettungsamt, Ziegelbergstr. 50,<br />
17033 Neubrandenburg<br />
Leitung: Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />
Gebühr: je 100,00 € Ärzte, 80,00 € Assistenzpersonal<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
EKG-Seminar für Fortgeschrittene<br />
Termin: 24.09.<strong>2008</strong>, 16.00 – 19.30 Uhr 4 P<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. J. Placke<br />
Gebühr: 25,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
Hallo – ist hier ein Arzt an Bord?<br />
Reisenotfälle zu Lande, zu Wasser<br />
und in der Luft<br />
9 P<br />
Termin: 11.10.<strong>2008</strong>, 09.00 – 16.00 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />
Gebühr: 100,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
14. Zentrale Fortbildung „Interventionsmöglichkeiten<br />
bei Alkohol- und<br />
Drogenabhängigkeit –<br />
Jugendliche und Sucht“<br />
6 P<br />
Themen: Zwischen Drama und Bagatelle: Suchterkrankungen<br />
Jugendlicher in M-V, Möglichkeiten der Weiterbetreuung<br />
nach stationärer Motivationsbehandlung,<br />
Reaktion der Justiz auf alkoholabhängige und drogensüchtige<br />
Straftäter, Kindernotdienst, Gruppenarbeit<br />
Termin: 18.10.<strong>2008</strong>, 09.00 – 15.00 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Dipl.-Med. C. Kretschmar<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
Curriculum für Transfusionsverantwortliche<br />
bzw. Transfusionsbeauftragte<br />
16 P<br />
(nach dem Transfusionsgesetz und den<br />
Richtlinien BÄK / PEI)<br />
Termin: 23. – 24.10.<strong>2008</strong><br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. V. Kiefel,<br />
Frau Dr. med. K. Schnurstein,<br />
Herr Prof. Dr. med. habil. A. Greinacher<br />
Gebühr: 150,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
80-Stunden-Kompaktkurs Notfallmedizin<br />
zur Anerkennung der Zusatzweiterbildung<br />
Notfallmedizin<br />
in Zusammenarbeit mit der AGMN<br />
Termin: 20. – 27.11.<strong>2008</strong><br />
81 P<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />
Gebühr: 700,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
IX. Zentrale Fortbildungsveranstaltung<br />
„HIV / AIDS“<br />
Termin: 06.12.<strong>2008</strong>, 09.00 – 16.00 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 8 P9<br />
a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. G. Hauk<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
Veranstaltungen in unserem<br />
Kammerbereich<br />
Kontinuierliche Balintgruppe in<br />
Neubrandenburg<br />
je 4 P<br />
Termine: jeden 2. Mittwoch im Monat,<br />
18.00 – 21.15 Uhr<br />
Ort: Tagesklinik, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg,<br />
Külzstr. 13, 17033 Neubrandenburg<br />
Leitung: Frau Dr. med. C. Gold<br />
Gebühr: 20,00 € pro Doppelstunde<br />
Anmeldung: Frau Dr. med. C. Gold,<br />
Tel.: (0395) 7 75-45 02 oder<br />
Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg, Klinik<br />
für Psychiatrie und Psychotherapie, Sekretariat,<br />
Külzstr. 13, 17033 Neubrandenburg,<br />
Tel.: (0395) 7 75-45 02<br />
Kontinuierliche Balintgruppe in<br />
Schwerin<br />
je 4 P<br />
Termine: zweiter Mittwoch im Monat,<br />
jeweils 18.30 – 21.45 Uhr<br />
Ort: Praxis Herr Dr. med. P. Herzog<br />
Gebühr: 20,00 € pro Doppelstunde<br />
Leitung / Anmeldung: Herr Dr. med. P. Herzog,<br />
<strong>Mecklenburg</strong>str. 59, 19053 Schwerin,<br />
Tel.: (0385) 5 77-73 73, Fax: (0385) 5 77-73 74,<br />
E-Mail: drpherzog@web.de,<br />
(keine Teilnahme an Einzelsitzungen)<br />
Weiterbildungen Neurologie je 1 P<br />
Termine: mittwochs, jeweils 12.30 – 13.15 Uhr<br />
Ort: Abt. für neurologische Frühreha und Reha,<br />
Neurologisches Reha-Zentrum,<br />
Karl-Liebknecht-Ring 26 a, 17491 Greifswald<br />
Leitung: Herr Priv.-Doz. Dr. med. T. Platz<br />
Anmeldung: Neurologisches Reha-Zentrum,<br />
Sekretariat Frau M. Mertin,<br />
Karl-Liebknecht-Ring 26 a, 17491 Greifswald,<br />
Tel.: (03834) 87 12 01, Fax: (03834) 87 13 02,<br />
Internet: http://www.nrz-greifswald.de,<br />
E-Mail: sekretariatn@nrz-greifswald.de<br />
Seite 238 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Interdisziplinäres palliativmedizinisches<br />
Konsil<br />
je 3 P<br />
Termine: jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat,<br />
jeweils 15.00 – 17.00 Uhr<br />
Ort: Palliativstation, Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum<br />
Leitung: Herr Dr. med. A. Goepel<br />
Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />
Herr Dr. med. A. Goepel, S.-Allende Str. 30,<br />
17036 Neubrandenburg,<br />
Tel.: (0395) 7 75-43 51, Fax: (0395) 7 75-43 48,<br />
E-Mail: inn2@dbk-nb.de<br />
Interdisziplinäre Fallbesprechungen<br />
im Hospiz Greifswald<br />
je 3 P<br />
Termine: jeweils 14-tägig freitags,<br />
jeweils 13.30 – 15.30 Uhr<br />
Ort: Hospiz, EMAU Greifswald, Soldmannstr.,<br />
17475 Greifswald<br />
Leitung: Herr Dr. med. A. Jülich, Frau M. Blankenfeldt<br />
Anmeldung: EMAU Greifswald, Klinik für Anästhesie,<br />
Herr Dr. med. A. Jülich, F.-Sauerbruch-Str. 1,<br />
17475 Greifswald,<br />
Tel.: (03834) 86 66 96, Fax: (03834) 86 58 44,<br />
E-Mail: an.juelich@web.de<br />
Curriculum zur Ärztlichen Weiterbildung<br />
„Psychotherapie im Fach“<br />
Termine: ab sofort<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider,<br />
Herr Prof. Dr. med. habil. H. Freyberger<br />
Anmeldung: IPGO – Institut für Psychotherapie,<br />
Gesundheitswissenschaften und Organisationsentwicklung<br />
GmbH, Fr.-Franz-Str. 22, 18119 Rostock-Warnemünde,<br />
Tel.: (0381) 7 00-70 77, Fax: (0381) 7 00-70 76,<br />
Internet: http://www.ipgo.de, E-Mail: ipgo@ipgo.de<br />
Weiterbildung zum Erwerb der<br />
Zu satzbezeichnung Chirotherapie<br />
für Ärzte<br />
- Manuelle Medizin bei Schmerzsyndromen der<br />
Becken-Lenden-Hüft-Region Ä 2a fakultativ (40 UE)<br />
01. – 05.10.<strong>2008</strong> in Zinnowitz 40 P<br />
- Sonderkurs S 1 für Ärzte und Physiotherapeuten<br />
(ohne vorausgesetzte abgeschlossene Weiterbildung<br />
Manuelle Therapie) – Triggerpunkterkennung und<br />
Triggerpunktbeeinflussung<br />
25. – 29.08.<strong>2008</strong> in Zinnowitz 40 P<br />
- Sonderkurs S 4 für Ärzte und Physiotherapeuten<br />
(mit Voraussetzung der abgeschlossenen Weiterbil-<br />
AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
dung Manuelle Medizin / Manuelle Therapie) –<br />
Manuelle Medizin in Verbindung zu angrenzenden<br />
Techniken inkl. osteopathische Techniken<br />
12. – 13.07.<strong>2008</strong> in Zinnowitz<br />
(Funktionelle Techniken nach Shiowitz – LWS, Becken<br />
und obere Extremität)<br />
- Osteopathie für Ärzte<br />
04. – 06.07.<strong>2008</strong> in Zinnowitz<br />
(Viszerales System V 2 Ä)<br />
17. – 19.10.<strong>2008</strong> in Zinnowitz<br />
(Einführungskurs E 0)<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. J. Buchmann /<br />
Herr Dr. med. J. Buchmann /<br />
Herr Dr. med. W. Kolp / Herr B. Schulze<br />
Anmeldung: Deutsche Gesellschaft für Manuelle<br />
Medizin, Ärzteseminar Berlin (ÄMM) e. V.,<br />
Sekretariat, Frankfurter Allee 263, 10317 Berlin,<br />
Tel.: (030) 5 22 79-440, Fax: (030) 5 22 79-442,<br />
E-Mail: AEMM.Berlin@t-online.de<br />
Fortbildungen der Klinik für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie und der<br />
Klinik für Forensische Psychiatrie<br />
Termine: jeweils 15.30 – 17.00 Uhr je 2 P<br />
08.07.<strong>2008</strong> Der alltägliche Wahnsinn – Zum Umgang<br />
mit Geisteskranken im Mittelalter<br />
15.07.<strong>2008</strong> Detection of molecular mechanisms of<br />
neurodegeneration and cerebrovascular diseease<br />
Ort: Hörsaal, Zentrum für Nervenheilkunde,<br />
Universität Rostock<br />
Leitung: Frau Prof. Dr. med. S. Herpertz,<br />
Herr Prof. Dr. med. habil. D. Schläfke<br />
Anmeldung: Universität Rostock, Zentrum für Nervenheilkunde,<br />
Herr Dr. med. E. Kumbier,<br />
Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-95 59, Fax: (0381) 4 94-96 82,<br />
E-Mail: ekkehardt.kumbier@medizin.uni-rostock.de<br />
Fortbildungen der Fachklinik Waren<br />
11.07.<strong>2008</strong> Neue Entwicklungen in der<br />
Interpersonellen Psychotherapie (IPT)<br />
13.30 – 15.00 Uhr Vortrag,<br />
15.00 – 17.00 Uhr Workshop 6 P<br />
12.07.<strong>2008</strong> Einführung und praktische Übungen<br />
zum CBASP<br />
09.00 – 15.30 Uhr Praxistag 9 P<br />
Ort: Aula der Fachklinik Waren, Auf dem Nesselberg 5,<br />
17192 Waren<br />
Leitung: Frau Dr. phil. Dipl.-Psych. E. Schramm<br />
(Freiburg)<br />
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
Gebühr: 15,00 € (nur Vortrag), 25,00 €<br />
(nur Workshop), 100,00 € (nur Praxistag)<br />
Anmeldung: Fachklinik Waren, Zentrum für psychosomatische<br />
Rehabilitation und Verhaltensmedizin,<br />
Sekretariat Dr. med. O. Kristof, Auf dem Nesselberg 5,<br />
17192 Waren, Tel.: (01803) 24 41 42-0,<br />
E-Mail: info@fachklinik–waren.de<br />
Fortbildungen der Carl-Friedrich-<br />
Flemming-Klinik, HELIOS-Kliniken<br />
Schwerin GmbH – Fortschritte in der<br />
Diagnostik und Therapie psychischer<br />
Erkrankungen (I. Quartal) je 2 P<br />
Termine: jeweils mittwochs, 18.00 – 19.30 Uhr<br />
16.07.<strong>2008</strong> Neue Trends in der Alkoholforschung<br />
und Implikationen für die Praxis<br />
03.09.<strong>2008</strong> Suizidalität bei Patienten mit schizophrenen<br />
Erkrankungen: Risikofaktoren und therapeutischer<br />
Umgang<br />
Ort: Festsaal, Haus 13, Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,<br />
HELIOS-Kliniken Schwerin GmbH<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks<br />
Anmeldung: HELIOS-Kliniken Schwerin GmbH, Carl-<br />
Friedrich-Flemming-Klinik, Klinik für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie, Sekretariat, Wismarsche Str. 393 – 397,<br />
19055 Schwerin, Tel.: (0385) 5 20-32 12<br />
Baltic Summeracademy Cardiac<br />
Surgery <strong>2008</strong><br />
15 P<br />
Thema: Herausforderungen bei der der Behandlung<br />
der Fallot-Tetralogie<br />
Termin: 29. – 30.08.<strong>2008</strong><br />
Ort: Radisson SAS Hotel, Lange Str. 40, 18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. G. Steinhoff,<br />
Herr Prof. Dr. med. M. Peuster<br />
Anmeldung: Universität Rostock,<br />
Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie, Sekretariat,<br />
Schillingallee 35, 18057 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-61 00, Fax: (0381) 4 94-61 02<br />
Fortbildungen der Carl-Friedrich-<br />
Flemming-Klinik, HELIOS-Kliniken<br />
Schwerin GmbH – Curriculum für<br />
Psychiatrie und Psychotherapie (I.<br />
Quartal)<br />
je 2 P<br />
Termine: jeweils 16.00 – 17.30 Uhr<br />
04.09.<strong>2008</strong> Somatoforme Störungen:<br />
Differentialdiagnostik und Therapie<br />
Seite 239
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
25.09.<strong>2008</strong> Nichtstoffliche Abhängigkeit am<br />
Beispiel des exzessiven Medienkonsum<br />
und der Glücksspielabhängigkeit<br />
Ort: Marmorsaal, Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,<br />
HELIOS-Kliniken Schwerin GmbH<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks<br />
Anmeldung: HELIOS-Kliniken Schwerin GmbH, Carl-<br />
Friedrich-Flemming-Klinik, Klinik für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie, Sekretariat, Wismarsche Str. 393 – 397,<br />
19055 Schwerin, Tel.: (0385) 5 20-32 12<br />
Curriculum „Anatomie und Schmerz“<br />
Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie<br />
und Intensivmedizin,<br />
21 P<br />
Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e. V.<br />
Termin: 04. – 06.09.<strong>2008</strong><br />
Ort: Institut für Anatomie und Zellbiologie, EMAU<br />
Greifswald, Fr.-Loeffler-Str. 23 c, 17475 Greifswald<br />
Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock, Klinik für<br />
Anästhesie und Intensivmedizin, Sekretariat Frau G.<br />
Zietz, Südring 81, 18059 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 44 01-35 00, Fax: (0381) 44 01-35 99<br />
Komplette Akupunkturausbildung<br />
der DGfAN zum Erwerb der Zusatzbezeichnung<br />
Akupunktur<br />
(KV Qualifikation)<br />
Grundkurse (laufende Kurse):<br />
GK-KD 18. – 20.09.<strong>2008</strong><br />
Praktikumskurse:<br />
PK 02 05. – 06.09.<strong>2008</strong><br />
PK 03 26. – 27.09.<strong>2008</strong><br />
Ort: Akupunkturfortbildungszentrum Kur- und Ferienhotel<br />
„Sanddorn“, Strandweg 12, 18119 Warnemünde<br />
Leitung: Frau Dr. med. R. Schwanitz<br />
Gebühr: Grundkurse: pro Kurs 140,00 € (Mitglieder<br />
der DGfAN), 180,00 € (Nichtmitglieder);<br />
Masterkurse: pro Kurs 180,00 € (Mitglieder der<br />
DGfAN), 230,00 € (Nichtmitglieder)<br />
Anmeldung: Akupunkturfortbildungszentrum,<br />
Frau Dr. med. R. Schwanitz, Frau Zimmermann und<br />
Frau Gluth, Strandweg 12, 18119 Warnemünde,<br />
Tel.: (0381) 5 43 99-35, Fax: (0381) 5 43 99-88,<br />
E-Mail: ReginaSchwanitz@aol.com<br />
17. <strong>Mecklenburg</strong>er Ultraschall-Kurse<br />
des Bewegungssystems<br />
(nach den Richtlinien der KBV und der DEGUM)<br />
19. – 20.09.<strong>2008</strong><br />
13 P<br />
Abschlußkurs Säuglingshüfte (Rostock)<br />
10. – 11.11.<strong>2008</strong><br />
13 P<br />
Abschlußkurs Bewegungsapparat (Bad Doberan)<br />
Leitung: Herr Dr. med. P. Kupatz, Herr Dr. med. A.<br />
Hensel, Frau Dr. med. R. Kolp<br />
Ort: Rostock – Gemeinschaftspraxis Dres. Kolp /<br />
Manecke, Wismarsche Str. 32, 18057 Rostock /<br />
Bad Doberan – Rehabilitationsklinik „Moorbad“<br />
Gebühr: je 200,00 €<br />
Anmeldung: Rehabilitationsklinik<br />
„Moorbad“ Bad Doberan, Sekretariat,<br />
Schwaaner Chaussee 2, 18209 Bad Doberan,<br />
Tel.: (038203) 93-604, Fax: (038203) 93-650,<br />
E-Mail: kupatz@moorbad-doberan.de<br />
XI. <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommerscher<br />
Impftag – Erweiterter Refresher-Kurs<br />
(Voraussetzung: Impfzertifikat einer <strong>Ärztekammer</strong>)<br />
Termin: 20.09.<strong>2008</strong>, 09.30 – 15.30 Uhr 6 P<br />
Ort: Hotel Neptun, Seestr. 19,<br />
18119 Rostock-Warnemünde<br />
Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann<br />
Anmeldung: LAGuS M-V, Landesamt für Gesundheit<br />
und Soziales, Abt. Gesundheit, Frau A. Lorenz,<br />
Gertrudenstr. 11, 18055 Rostock, Tel.: (0381) 49 55-313,<br />
Fax: (0381) 49 55-314,<br />
E-Mail: Andrea.Lorenz@lagus.mv-regierung.de<br />
Fortbildungen des Landesamtes<br />
für Gesundheit und Soziales<br />
(LAGuS) M-V<br />
Termine: jeweils 09.30 – 15.30 Uhr<br />
24.09.<strong>2008</strong><br />
Infektionsepidemiologie / Krankenhaushygiene<br />
(Ort: Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und<br />
Rechtspflege, Goldberger Str. 12, 18273 Güstrow)<br />
15.10.<strong>2008</strong><br />
6. Hygieneworkshop LAGuS und EMAU<br />
Greifswald: Infektionsepidemiologie / Krankenhaushygiene<br />
(Ort: BioTechnikum Greifswald GmbH,<br />
Walther-Rathenau-Str. 49 a, 17489 Greifswald)<br />
26.11.<strong>2008</strong><br />
Infektionsepidemiologie / Krankenhaushytgiene – keine<br />
Gebühr (Ort: Fachhochschule für öffentliche Verwaltung<br />
und Rechtspflege, Goldberger Str. 12, 18273 Güstrow)<br />
Leitung: Frau Dr. med. M. Jenning, Herr Dr. Puchert,<br />
Frau Dr. med. M. Littmann, Frau Dr. med. R. Poldrack<br />
Gebühr: jeweils 10,00 € (ÖGD-Mitglieder und nicht<br />
ärztliches Personal), 20,00 € (Nichtmitglieder)<br />
Anmeldung: LAGuS M-V, Landesamt für Gesundheit<br />
und Soziales, Außenstelle, Frau G. Lorenz,<br />
Schloßstr. 8, 17235 Neustrelitz,<br />
Tel.: (03981) 27 21 07, Fax: (03981) 20 45 45,<br />
E-Mail: Gerlinde.Lorenz@lagus.mv-regierung.de<br />
XV. Ultraschall-Kurse der 13. Rostokker<br />
Südstadt-Ultraschalltage in der<br />
Chirurgie – Abdomen, Retroperitoneum,<br />
Schilddrüse, Thorax (ohne Herz)<br />
(nach den Richtlinien der DEGUM und der KBV)<br />
Grundkurs 09. – 12.10.<strong>2008</strong><br />
30 P<br />
Abschlußkurs 13. – 15.11.<strong>2008</strong><br />
25 P<br />
Ort: Klinik für Chirurgie, Klinikum Südstadt Rostock,<br />
Südring 81, 18059 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. habil. J. Bernhardt,<br />
Herr Prof. Dr. med. R. Büchsel (Berlin),<br />
Herr Dr. med. H. Steffens<br />
Gebühr: je 260,00 € (neue Bundesländer),<br />
290,00 € (alte Bundesländer)<br />
Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock,<br />
Klinik für Chirurgie, Sekretariat Frau S. Mellendorf,<br />
Südring 81, 18059 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 44 01-44 01, Fax: (0381) 44 01-41 09,<br />
E-Mail: gastrozentrum@kliniksued-rostock.de<br />
„Kolposkopiekurs“ der AG für<br />
Zervixpathologie und Kolposkopie<br />
Termin: 10. – 11.10.<strong>2008</strong><br />
12 P<br />
Ort: Stralsund<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. J. Heinrich,<br />
Herr Dr. med. J. Quaas<br />
Anmeldung: Praxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe,<br />
Herr Dr. med. J. Quaas,<br />
Grünthal 22, 18437 Stralsund, Tel.: (03831) 48 28-80,<br />
Fax: (03831) 48 28 81, E-Mail: dr@jquaas.de<br />
Anatomie, Anästhesie und<br />
Intensivmedizin<br />
Veranstalter: Kliniken für Anästhesiologie und<br />
Intensivmedizin,<br />
EMAU Greifswald und Klinikum Südstadt Rostock<br />
Termin: 06. – 08.11.<strong>2008</strong><br />
Ort: Institut für Anatomie und Zellbiologie, EMAU<br />
Greifswald, Fr.-Loeffler-Str. 23 c, 17475 Greifswald<br />
Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock, Klinik für<br />
Anästhesie und Intensivmedizin, Sekretariat Frau G.<br />
Zietz, Südring 81, 18059 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 44 01-35 00, Fax: (0381) 44 01-35 99<br />
Kurse zum Erwerb der Zusatzbezeichnung<br />
„Rehabilitationswesen“<br />
Aufbaukurs I 21. – 30.11.<strong>2008</strong><br />
Aufbaukurs II 09. – 18.01.2009<br />
Ort: Klinik „Malchower See“, August-Bebel-Str. 27,<br />
17213 Malchow<br />
Gebühr: je 600,00 €<br />
Anmeldung: Akademie für Sozialmedizin M-V, Frau<br />
Lau, Lessingstr. 31, 19059 Schwerin,<br />
Tel.: (0385) 74 40-150, Fax: (0385) 74 40-199,<br />
E-Mail: r.lau@mdk-mv.de<br />
Veranstaltung in anderen<br />
Kammerbereichen<br />
Achtung neu !<br />
Curriculum „Ärztliche Führung“<br />
Termine: Ende Oktober <strong>2008</strong> und im Frühjahr 2009<br />
(2 Wochenkurse à 40 Stunden)<br />
Qualifikationsschwerpunkte: Führen im Gesundheitswesen,<br />
Führen in Einrichtungen der<br />
medizinischen Versorgung, Führen von Mitarbeitern<br />
und im Team sowie Selbstmanagement<br />
Ort / Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> Hamburg, Fortbildungsakademie,<br />
Lerchenfeld 14, 22081 Hamburg,<br />
Tel.: (040) 2 28 02-510, -511, -512 oder -548,<br />
Fax: (040) 22 72 88 22,<br />
Internet: http://www.aerztekammer-hamburg.de,<br />
E-Mail: akademie@aekhh.de<br />
Seite 240 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Öffentliche Ausschreibung<br />
von Vertragsarztsitzen gemäß §103 Abs. 4 SGB V<br />
Planungsbereich / Fachrichtung Übergabetermin Bewerbungsfrist Ausschreibungsnummer<br />
Schwerin / Wismar / Nordwestmecklenburg<br />
Augenheilkunde nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 30/01/08<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 11/08/05<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 24/01/07<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 05/05/08<br />
Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 21/11/06<br />
Kinder- und Jugendmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 27/03/08<br />
Innere Medizin/Nephrologie (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 04/06/08<br />
Rostock<br />
Allgemeinmedizin 1. April 2009 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 04/01/08<br />
Allgemeinmedizin 1. Januar 2009 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 02/09/07/2<br />
Allgemeinmedizin (Praxisanteil) 1. Januar 2009 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 20/05/08<br />
Allgemeinmedizin (Praxisanteil) 1. Januar 2009 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 21/05/08<br />
Innere Medizin (hausärztlich) nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 03/09/07/2<br />
Innere Medizin (hausärztlich) nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 20/02/08/2<br />
Neubrandenburg / <strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 07/06/06<br />
Müritz<br />
Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil) 1. Januar 2009 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 01/04/08<br />
Bad Doberan<br />
Kinder- und Jugendmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 29/05/07<br />
Demmin<br />
Allgemeinmedizin 1. Dezember <strong>2008</strong> 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 28/12/07<br />
Ludwigslust<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe 1. Januar 2009 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 08/05/08<br />
Auf Antrag der Kommunen werden folgende Vertragsarztsitze öffentlich ausgeschrieben:<br />
Stadt Demmin<br />
Augenheilkunde 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 15/08/05<br />
Stadt Bützow<br />
Augenheilkunde 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 10/11/05<br />
Die Praxisgründungen sollen zum nächstmöglichen Termin erfolgen.<br />
Die Ausschreibungen erfolgen zunächst anonym.<br />
Bewerbungen sind unter Angabe der Ausschreibungsnummer an die Kassenärztliche Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>,<br />
Postfach 16 01 45, 19091 Schwerin, zu richten.<br />
Den Bewerbungsunterlagen sind beizufügen:<br />
• Auszug aus dem Arztregister; • Lebenslauf;<br />
• Nachweise über die seit der Eintragung in das Arztregister • polizeiliches Führungszeugnis im Original.<br />
ausgeübten ärztlichen Tätigkeiten;<br />
AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
BUCHVORSTELLUNGEN<br />
Die Kassenärztliche Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> schreibt auf Antrag folgende Vertragsarztsitze zur Übernahme<br />
durch einen Nachfolger aus, da es sich um für weitere Zulassungen gesperrte Gebiete handelt.<br />
Seite 241
BUCHVORSTELLUNGEN<br />
Für Sie gelesen<br />
Kurzgefasste Handchirurgie<br />
Jürgen Rudiger<br />
5., überarbeitete Auflage, Thieme-Verlag Stuttgart 2006<br />
432 Seiten, 812 Abb., € 99,95<br />
ISBN 978-3-13-126425-1<br />
Die Einzigartigkeit der<br />
menschlichen Hand und<br />
Ihre Unersetzlichkeit<br />
stellen nicht nur hohe<br />
spezielle Anforderungen<br />
an ihre chirurgische<br />
Behandlung, sondern<br />
erfordern auch ein umfassendes<br />
Bewußtsein<br />
ihrer Stellung im täglichen<br />
Leben.<br />
Mit dem vorliegenden<br />
Buch, das in der 5. Auflage<br />
erschienen ist und<br />
erstmals 1985 aufgelegt<br />
wurde, hat der Verfasser<br />
aus den persönlichen<br />
Erfahrungen und der Sicht der rasant fortgeschrittenen wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse einen Wegweiser geschaffen, der<br />
umfassende Informationen sowohl in Pathologie als auch Pathophysiologie<br />
und chirurgischem Know-how vermittelt. Aus<br />
vielen Details läßt sich erkennen, daß dieses Buch aus der Praxis<br />
für die Praxis geschrieben worden ist.<br />
Für die wissenschaftliche Fragestellung stehen ausreichend<br />
Literaturstellen im Anschluß an jedes Kapitel, so daß der spezifisch<br />
interessierte Leser mühelos den tiefen Einstieg in die<br />
Thematik finden wird. Damit wird das Buch nicht nur den Ansprüchen<br />
eines Handchirurgen gerecht, sondern auch des<br />
praktisch handchirurgisch interessierten Traumatologen, bzw.<br />
Orthopäden sowohl in der Klinik als auch in der Praxis.<br />
Die bewährte Gliederung der einzelnen Kapitel und das ausführliche<br />
Inhaltsverzeichnis läßt mühelos gesuchte Themenkreise<br />
auffinden. Dabei wird man stets fündig, wenn es um<br />
die Beherrschung täglicher Probleme aus dem Gebiet der<br />
Handchirurgie geht. Notfälle werden ebenso ausführlich dargestellt<br />
wie plastische Korrekturen und Eingriffe an den peripheren<br />
Nerven. Auch die Differentialdiagnose des chronischen<br />
Schmerzes findet Berücksichtigung. Für die Begutachtung von<br />
Folgeschäden wird auf die einschlägige Literatur verwiesen.<br />
Die schnörkellose klare Darstellung wird unterstützt durch<br />
hervorragendes Bildmaterial, so daß der Autor sein Wissen<br />
in besonders anschaulicher Weise dem Leser vermittelt.<br />
Die hervorragende Darstellung der Thematik hat die Deutsche<br />
Gesellschaft für Unfallchirurgie veranlaßt, dem Autor den Literaturpreis<br />
2007 (Georg Friedrich Louis Stromeyer-Medaille)<br />
zu verleihen.<br />
Dieses Buch sollte in keiner Institution fehlen, die operative<br />
Eingriffe an der Hand durchführt.<br />
Pancreas<br />
Pathological Practice and Research<br />
Editor: Koichi Suda (Tokyo)<br />
S. Karger Verlag Basel 2007<br />
318 Seiten, 197 s/w Abb., 17 Tab., € 135,95<br />
ISBN 978-3-8055-8240-7<br />
Prof. E. Scola, Neubrandenburg<br />
Pankreaserkrankungen interessieren weltweit. Sie sind traditionell<br />
am Universitätsklinikum Rostock von besonderer wissenschaftlicher<br />
und praktischer Bedeutung. Das vorliegende<br />
Buch zur klinischen und exprimentellen Pathologie der Bauchspeicheldrüse<br />
enthält ausschließlich Übersichtsbeiträge japanischer<br />
Autoren mit internationalen Literaturangaben.<br />
Herausgeber ist der Direktor des Institutes für Pathologie der<br />
privaten Medizinischen Juntendo-Universität in Tokio. Gemeinsam<br />
mit seinen Mitarbeitern und anderen japanischen<br />
Kollegen legt er 29 Berichte zu Brennpunkten der Pankreaspathologie<br />
vor. Neben Pankreatitis und Pankreastumoren werden<br />
bauchspeicheldrüseninteressierte Kollegen dieses <strong>Ärzteblatt</strong>es<br />
besonders sechs Artikel zur Bindegewebsvermehrung<br />
(Fibrose) im Pankreas beachten: Myofibroblasten, Pathogeneseaspekte<br />
und Elektronenmikroskopie finden hier in gleicher<br />
Weise Beachtung wie parakrine/autokrine Mechanismen und<br />
experimentelle Modelle der Pankreasfibrose. Letztere werden<br />
von Chihaya Kakinuma und Mitarbeitern aus dem Institut des<br />
Herausgebers an eigenen Befunden und nicht weniger als 167<br />
Literaturangaben besprochen, die aktuelle Rostocker Beiträge<br />
der Gruppen um Jutta Merkord und Gisela Sparmann berücksichtigen.<br />
Zur Autoimmunpankreatitis, die im Operationsgut amerikanischer<br />
Chirurgen ein Drittel der Whipple-Resektionen wegen<br />
gutartiger Veränderungen betrifft, referieren Masaru Takase<br />
und Satoko Kashiwagi die aus der westlichen Hemisphäre geläufigen<br />
Befunde. Gleiches gilt für die acht Beiträge zu den<br />
Pankreastumoren. Die zahlreichen Abbildungen sind durchweg<br />
nicht farbig und gelegentlich graustichig. Insgesamt wird<br />
das recht teure Sammelwerk nur Gastroenterologen, Chirurgen<br />
und Pathologen interessieren, die sich mit der japanischen<br />
Sicht auf die Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse vertraut<br />
machen wollen.<br />
Prof. H. Nizze, Rostock<br />
Seite 242 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Praxis der Urologie<br />
Hrsg.: Dieter Jocham und Kurt Miller<br />
3. überarbeitete und erweiterte Auflage,<br />
Georg Thieme Verlag Stuttgart 2007<br />
2 Bände, ges. 1278 Seiten, zahlreiche Abb. und Tab.,<br />
Bd. I und II : € 360,00<br />
ISBN 978-3-13-131233-4<br />
Das Standardwerk der deutschsprachigen Urologie ist bereits<br />
nach vier Jahren in neuer Auflage erschienen. Alle Kapitel<br />
sind überarbeitet und entsprechen den aktuellen Leitlinien<br />
der Deutschen Gesellschaft für Urologie.<br />
Viele neue Erkenntnisse, so auch zur Problematik und Wertigkeit<br />
des PSA sind hinzugekommen. Andere Teile wurden<br />
gestrafft. Die Diagnostik mit PET und PET-CT hat ein eigenes<br />
Unterkapitel erhalten. Beim „Perioperativen Management“<br />
sind neue Konzepte erläutert. Das Kapitel „Onkologische<br />
Chemotherapie“ ist umgeschrieben und erweitert.<br />
Im Teil „Spezielle Urologie“ ist das Kapitel „Tumoren“ den<br />
neuen Klassifikationen (BOSNIAK 1997, modifiziert 2005;<br />
WHO 2004; TNM 2003) angepaßt. Umgeschrieben und aktualisiert<br />
sind besonders die Ausführungen zum Nierenzellkarzinom<br />
und ebenso zu den malignen Harnblasentumoren.<br />
Sie werden dazu mit neuen, farbigen histologischen Abbildungen<br />
untermauert. Völlig neu gefaßt ist der Abschnitt<br />
„Prostatatumoren“. Hier wurden die in Operationslehren<br />
nachzulesenden Operationsbeschreibungen weggelassen.<br />
Dafür ist das Komplikationsmanagement ausführlicher erläutert.<br />
Im Kapitel „Neurogene Blasenentleerungsstörungen“<br />
sind die 2003 gezeigten urodynamischen Kurven und<br />
zahlreiche Röntgenfotos weggelassen. Auch das Thema<br />
„Erektile Dysfunktion“ ist gekürzt. Trotzdem sind beide Kapitel<br />
aktualisiert.<br />
Beide Bände enthalten das gemeinsame gut gegliederte<br />
Sachverzeichnis. Literaturhinweise finden sich im Internet<br />
unter http://www.thieme.de/praxisderurologie.<br />
Beibehalten wurde das bewährte Konzept des Buches mit<br />
der Gliederung der verschiedenen Themen in Haupt- und<br />
Unterkapitel, mit Hervorheben von Merksätzen und einer<br />
„Quintessenz“ jeweils zum Abschluß eines Kapitels. Der<br />
Zweifarbendruck, jetzt auch mit Randmarkierung der Kapitel<br />
und die vorzügliche Papier- und Druckqualität sind beim<br />
Thieme Verlag bekannt. Der aktuelle Inhalt aber ist ein guter<br />
Grund für Urologen, urologisch interessierte Ärzte und<br />
Klinikbibliotheken diese 3. Auflage der „Praxis der Urologie“<br />
anzuschaffen. Der Preis ist gerechtfertigt.<br />
AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
Dr. C. Brock, Neubrandenburg<br />
BUCHVORSTELLUNGEN<br />
Pilzinfektionen bei Krebspatienten<br />
Aktuelle Aspekte der Diagnostik und Therapie<br />
invasiver Mykosen<br />
Hrsg.: Meinolf Karthaus<br />
5., aktualisierte Auflage Thieme Verlag Stuttgart 2007<br />
113 Seiten, 14 Abb., € 9,95<br />
ISBN 978-3-13-137715-9<br />
Nicht nur die Einführung<br />
neuer Medikamente<br />
und neuer Therapieansätze<br />
in der Onkologie<br />
verläuft rasant, auch<br />
die antiinfektiöse und<br />
insbesondere die antimykotische<br />
Therapie hat<br />
erhebliche Fortschritte<br />
gemacht. So gesehen ist<br />
die 5. aktualisierte Auflage<br />
eine wertvolle Hilfe<br />
in der täglichen Praxis,<br />
insbesondere für Hämatologen<br />
und Onkologen,<br />
darüber hinaus<br />
aber auch für die Intensivmediziner,<br />
Internisten und andere Fachrichtungen, die sich<br />
den Problemen der Organmykosen widmen müssen.<br />
Das Buch ist systematisch aufgebaut und ermöglicht einen guten<br />
Überblick, insbesondere auch über die praxisrelevanten<br />
Probleme der Mykosen in der Neutropenie und die Vorgehensweise<br />
in dieser Situation. Des gleichen wird das wichtige<br />
Problem der Prophylaxe von Organmykosen abgehandelt.<br />
Die eingefügten und optisch gut getrennten Tabellen sind<br />
übersichtlich und verständlich, Abbildungen aus meiner Sicht<br />
eher spärlich.<br />
Seite 243
BUCHVORSTELLUNGEN<br />
Die Darstellung der derzeitigen Studienlage und das Literaturverzeichnis<br />
sind gut gelungen. Ebenso das detaillierte<br />
Stich wortverzeichnis. Referenzlabore und Konsiliarlabore<br />
werden mit Telefonnummern und E-Mail-Adressen ausgewiesen.<br />
Die neuen Substanzgruppen der Echinocandine und der<br />
zweiten Generation der Triazole werden einschließlich ihres<br />
Zulassungsstatus und der Nebenwirkungen dargestellt. Die<br />
derzeitige Studienlage wird analysiert, so daß sich das Buch<br />
sehr gut als Nachschlagewerk zu den neuen Substanzen eignet<br />
und hilfreich in der täglichen Praxis ist.<br />
Die Autoren, deren große klinische Erfahrung dem Buch anzumerken<br />
ist, haben nicht nur für Ärzte, die immunsupprimierte<br />
Patienten behandeln, und nicht nur für Onkologen<br />
eine gute Darstellung zum aktuellen Stand der diagnostischen<br />
und therapeutischen Optionen invasiver Mykosen geschrieben.<br />
Was helfen mag, insbesondere auch die Letalität<br />
dieser Komplikationen moderner Therapien zu senken.<br />
Ein Buch, das in seiner gewählten Form immer wieder aktualisiert<br />
werden kann und muß, ist zu empfehlen.<br />
Dr. U. Gerecke, Stralsund<br />
Pschyrembel<br />
Klinisches Wörterbuch<br />
261., neu bearbeitete und erweiterte Auflage<br />
Walter de Gruyter GmbH Berlin 2007<br />
Leitung der Redaktion: Dr. Martina Bach<br />
2132 S., ca. 2500 Abb., zahlreiche Tab., geb., € 39.95<br />
ISBN 978-3-11-018534-8 Buch<br />
ISBN 978-3-11-019126-4 CD-ROM<br />
ISBN 978-3-11-019127-1 Buch mit CD-ROM<br />
Jeder Arzt kennt und<br />
nutzt den „Pschyrembel“!<br />
Vor 113 Jahren erschien<br />
in Leipzig (1. Auflage<br />
1894) das „Wörterbuch<br />
der klinischen Kunstausdrücke“,<br />
in dem<br />
„die gebräuchlichen<br />
Fremdwörter der Medizin<br />
mit kurzer Angabe<br />
der Ableitung<br />
und der Bedeutung“<br />
zusammengestellt waren.<br />
Der Frauenarzt Prof. Dr. med. Dr. phil. Willibald Pschyrembel<br />
(1901 – 1987) zeichnete von 1931 – 1982 für den Inhalt verantwortlich.<br />
Er war Chefarzt in Berlin und anfangs alleiniger<br />
Autor der Neuauflagen.<br />
Jetzt liegt die 261. Auflage mit über 2000 Seiten vor, ein<br />
echter Medizinklassiker!<br />
Etwa 130 renommierte Spezialisten aus allen Bereichen der<br />
Medizin und sieben Redakteurinnen haben die medizinischen<br />
Fachbegriffe wissenschaftlich korrekt und für den<br />
medizinischen Laien verständlich aufbereitet.<br />
Hervorzuheben sind die zahlreichen farbigen Abbildungen,<br />
die anhand eines einheitlichen Farbleitschemas gestaltet<br />
sind.<br />
Wie bisher kann der „Pschyrembel“ mit seinen umfassenden<br />
und fundierten Informationen als erste Anlaufstelle bei medizinischen<br />
Fragen empfohlen werden.<br />
Besonders erfreut war der Rezensent über den Humor der<br />
Redaktion, denn auch in dieser Auflage wird die Loriotsche<br />
Steinlaus (syn. Petrophaga lorioti) ausführlich besprochen.<br />
Prof. H. H. Büttner, Wismar<br />
Seite 244 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Notfallkongreß im Land Fleesensee<br />
Mehr als 400 Teilnehmer aus dem Rettungsdienstbereich –<br />
Notärzte, Intensivmediziner sowie Mitarbeiter aus Notfallambulanzen<br />
und Kliniken trafen sich vom 4. bis 5. April <strong>2008</strong><br />
zum Erfahrungsaustausch im noch winterverschlafenen Urlaubsresort<br />
am Fleesensee.<br />
Unter Schirmherrschaft des Sozialministers Erwin Sellering, der<br />
fachlichen Leitung durch die Arbeitsgemeinschaft <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommerscher<br />
Notärzte (AGMN) sowie der organisatorischen<br />
Absicherung durch den Landesverband des DRK erlebten<br />
die Teilnehmer einen hochwertigen Kongreß mit interessanten<br />
Themen zum Anfassen.<br />
Dank der Unterstützung zahlreicher Fachfirmen konnten<br />
Workshops zu kardialen Unterstützungssystemen bei Reanimation,<br />
intraossärer Medikamentenapplikation, Sonographie<br />
im Notfalldienst und nichtinvasiver Beatmung durchgeführt<br />
werden.<br />
Seit Einführung neuer Reanimationsleitlinien 2005, wonach<br />
bei der kardiopulmonalen Wiederbelebung vor allem die<br />
Herz-Druck-Massage entscheidend für das Überleben der Patienten<br />
ist, wurde über Geräte und Erfahrungen intensiv diskutiert.<br />
Langjährig und erfolgreich genutzte Hilfsmittel, die im Rettungsdienst<br />
sowie im intensivmedizinischen Bereich Anwendung<br />
finden, und zukunftsweisende Neuentwicklungen wurden<br />
durch Fachpersonal in kleinen Gruppen vorgestellt und<br />
ANIMAX<br />
AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
Übung/Workshop zur Notfallsonographie<br />
KONGRESSBERICHT<br />
getestet. Dazu stellten eigens angereiste Firmenvertreter ihre<br />
jeweiligen Geräte vor und stellten sich den Diskussionen.<br />
Insbesondere Geräte und Techniken, die mechanisch und automatisch<br />
die Herzdruckmassage ersetzen, können die Reanimation<br />
erleichtern und das Überleben eines Patienten mit<br />
Herzkreislaufstillstand und den Transport innerhalb der Klinik<br />
oder ins nächstgelegene Krankenhaus ermöglichen.<br />
Geräte wie das Reanimationsboard „Autopulse“ oder der „Lucas“<br />
die in den vergangenen Monaten in verschiedenen Rettungsdienstbereichen<br />
und Kliniken <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>s<br />
Einzug gehalten haben oder das neuartige – nur mechanisch<br />
funktionierende – Gerät „ANIMAX“ konnten in einem<br />
separaten Workshop zu kardialen Reanimationstechniken<br />
ausprobiert und geübt werden.<br />
Nach erfolgreichen Vergleichen mit historischen Patientenkollektiven<br />
(die den Vorteil insbesondere des Autopulsegerätes<br />
zur herkömmlichen Herz-Druck-Massage sehen) wird nun<br />
deutschlandweit eine randomisierte Studie durchgeführt, auf<br />
deren Ergebnisse wir gespannt sind.<br />
Zu weiteren Themen, wie präklinische Sonographie im Rettungsdienst<br />
sowie zeitgerechte Traumaversorgung, gab es<br />
rege Diskussionen. Ersichtlich wurde auch, daß die Umsetzung<br />
einen hohen finanziellen und organisatorisch-technischen<br />
Aufwand erfordern wird.<br />
Die Organisatoren der AGMN bedanken sich nochmals beim<br />
ausrichtenden DRK-Landesverband für die konsequente Abwicklung<br />
des Kongreßprogramms und laden hiermit zur nächsten<br />
überregionalen Veranstaltung, dem Notärztetag <strong>2008</strong> am<br />
17. und 18. Oktober in die Universitäts- und Hansestadt<br />
Greifswald ein.<br />
Dr. Claudia Scheltz<br />
AGMN<br />
Seite 245
SERVICE<br />
Trotz Dialyse sorgenfrei in den Urlaub<br />
Dialyse macht keine Ferien. Viele Patienten mit schwerer Nierenerkrankung<br />
müssen auch im Urlaub regelmäßig zur Blutwäsche.<br />
Bei der bundesweiten Suche nach einem Dialysezentrum<br />
in der Nähe des Ferienortes hilft die Arzt-Auskunft.<br />
Auf der neu gestalteten Internetseite<br />
www.arzt-auskunft.de sind unter den Therapieschwerpunkten<br />
„Nierenheilkunde“ bzw. „Dialyse“ neben niedergelassenen<br />
Ärzten und Kliniken auch die Adressen der rund 200 Zen-<br />
Kriterien für eine gute Arztpraxis<br />
Jeder Patient möchte von seinem Arzt nicht nur qualifiziert<br />
behandelt, sondern auch mit all seinen Bedürfnissen und Sorgen<br />
wahrgenommen werden. Die Checkliste „Woran erkennt<br />
man eine gute Arztpraxis?“ stellt die Kriterien dar.<br />
Sie ist in dritter überarbeiteter Auflage erschienen.<br />
Jede Kollegin/jeder Kollege sollte hineinsehen, damit sie/er<br />
weiß, was ihre/seine Patienten wissen.<br />
Die Checkliste wurde von Vertretern der Patientenselbsthilfe<br />
Herzmonat November <strong>2008</strong><br />
Die „Deutsche Herzstiftung“ veranstaltet eine bundesweite<br />
Informationskampagne zu den Themen Herzklappenerkrankungen,<br />
Herzklappenoperationen und Gerinnungshemmung.<br />
Während für Herzinfarktpatienten ein vielfältiges Aufklärungsmaterial<br />
vorliegt, fehlt es an Informationen für Patienten<br />
mit einem Herzklappenfehler. Deshalb unterstützt die<br />
„Deutsche Herzstiftung“ die im Herzmonat November <strong>2008</strong><br />
tren des Kuratoriums für Nierenkrankheiten e. V. verzeichnet.<br />
Einfach die entsprechenden Schlagworte und den Urlaubsort<br />
eingeben und schon werden die nächstgelegenen Spezialisten<br />
angezeigt. Es besteht auch die Möglichkeit, die gebührenfreie<br />
Telefonnummer (0800) 7 39 00 99 (Montag bis Freitag von<br />
9.00 bis 17.00 Uhr) anzurufen und nachzufragen.<br />
(Nach einer Presseinformation der Stiftung Gesundheit)<br />
und der ärztlichen Selbstverwaltung erarbeitet. Herausgeber<br />
ist das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ).<br />
Bisher war sie ausschließlich über den Link<br />
www.arztcheckliste.de im Internet verfügbar. Die dritte<br />
überarbeitete Auflage ist nun auch in Broschürenform über<br />
den Buchhandel zu einem Preis von 8,80 Euro erhältlich.<br />
(Nach einer Presseinformation des ÄZQ, Berlin, bearb. v. W. S.)<br />
geplanten Seminare, Vorträge, Telefonaktionen und wissenschaftlichen<br />
Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte.<br />
Informationen und Hinweise erhalten Interessenten<br />
über die<br />
Herzmonat-Servicenummer: (069) 95 51 28 333<br />
oder herzmonat@herzstiftung.de<br />
www.herzstiftung.de<br />
Fax: (069) 95 51 28 313<br />
Seite 246 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
FSME-Gefahr in Deutschland weiter gestiegen<br />
Die Zahl der Risikogebiete für die Früh sommer Meningoenzephalitis<br />
(FSME) ist in Deutschland weiter gestiegen. Nach Informationen<br />
des RKI zählen bundesweit 132 Stadt- und Landkreise<br />
dazu. Auch wenn in unserem Bundesland nur vereinzelt<br />
Fälle in den östlichen Kreisen auftreten, empfiehlt die STIKO<br />
eine Impfung für bestimmte Risiko-Berufsgruppen wie Förster,<br />
Landwirte u.ä. sowie bei Reisen in Risikogebiete. Dabei sollten<br />
bestimmte Verhaltensweisen beachtet werden.<br />
Anti-Zecken-Mittel nur wenig wirksam<br />
Ein Test der Stiftung Warentest zeigt, daß Repellentien allein<br />
keinen ausreichenden Schutz vor Zeckenstichen bieten. Deshalb<br />
sollten beim Aufenthalt in Risikogebieten weitere Schutzmaßnahmen<br />
ergriffen werden. Der Aufenthalt im hohen Gras<br />
oder Unterholz sollte vermieden und möglichst helle geschlossene<br />
Kleidung mit langen Ärmeln und lange Hosen sowie<br />
festes Schuhwerk getragen werden. Zu Hause sollte die Haut<br />
nach Zecken abgesucht werden. Das schnelle Entfernen einer<br />
Zecke minimiert das Übertragungsrisiko von Krankheiten wie<br />
der Borreliose erheblich. Einziger Schutz vor einer Infektion<br />
mit dem FSME-Virus ist jedoch eine Impfung.<br />
Zeckenstich oder Zeckenbiß?<br />
AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
FSME-Verbreitung<br />
in Deutschland<br />
(April <strong>2008</strong>),<br />
Quelle: Robert-<br />
Koch-Institut (RKI)<br />
Ein Zeckenstich wird meist nicht sofort bemerkt. Dies liegt daran,<br />
daß die Zecke während des Stechens mit ihrem Speichel<br />
SERVICE<br />
ein Betäubungsmittel absondert, so daß das Opfer den Einstich<br />
nicht spürt. Der Speichel der Zecke enthält außerdem<br />
Stoffe, die verhindern, daß das Blut gerinnt oder die Einstichstelle<br />
sich entzündet.<br />
Zecken besitzen einen Stechrüssel (Hypostom), durch den sie<br />
Blut saugen, und scherenartige Mundwerkzeuge (Cheliceren).<br />
Mit diesen reißen sie die Haut des Wirtes auf wenn sie eine<br />
geeignete Einstichstelle gefunden haben und graben dann<br />
mit ihrem Stechrüssel eine Grube in das Gewebe. Dort sammeln<br />
sich Blut, Lymphe und Gewebebrei. Spezielle Substanzen<br />
im Zeckenspeichel verhindern die Gerinnung dieses Gemischs,<br />
das die Zecke über mehrere Tage hinweg nach und nach aufsaugt.<br />
Um das eingesogene Gemisch von der Einstichstelle<br />
verdauen zu können, filtert die Zecke die für sie nahrhaften<br />
festen Bestandteile des Blutes heraus. Überschüssige Flüssigkeit<br />
gibt sie über den Stechapparat wieder an den Wirt zurück.<br />
Dabei besteht die Gefahr, daß die Zecke über ihren Speichel<br />
Krankheitserreger an den Wirt übertragt (wie FSME-Viren<br />
oder Borreliose-Bakterien). Dies geschieht insbesondere, wenn<br />
die Zecke durch Öl, Klebstoff o. ä. erstickt wird und im Todeskampf<br />
vermehrt Speichel in den Wirt injiziert.<br />
Zecken schnell und richtig entfernen<br />
Saugende Zecke,<br />
Quelle: www.zecken.de<br />
Einige Besonderheiten in der<br />
Anatomie der Zecke erschweren<br />
ihre Entfernung. Zum einen verankert<br />
sie sich über Widerhaken<br />
an ihrem Stech apparat fest im<br />
Stichkanal. Zum anderen produziert<br />
sie eine Art Klebstoff, den<br />
sog. Zeckenzement, mit dem sie<br />
sich an der Haut des Wirts anhaftet.<br />
Von diesem Zeckenzement<br />
hat die Familie der Schildzecken<br />
(Ixodidae) auch ihren Namen –<br />
die Römer bereiteten aus der Mistel<br />
(Ixos) einen Klebstoff zu.<br />
Zecken werden am besten vorsichtig mit einer feinen Pinzette<br />
entfernt. Dazu setzt man dicht über der Haut an und zieht die<br />
Zecke vorsichtig heraus. Da der Stechapparat einer Zecke Widerhaken<br />
aber kein Gewinde besitzt, muß die Zecke entgegen<br />
der weit verbreiteten Meinung beim Entfernen weder nach<br />
rechts noch nach links gedreht werden. Anschließend sollte<br />
die Stichstelle gereinigt und desinfiziert werden.<br />
Weitere Informationen unter: www.zecken.de<br />
W. S. (unter Verwendung des Newsletters vom<br />
Informationsdienst zecken.de)<br />
Seite 247
KULTURECKE<br />
Ich wünsche dir Zeit<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
dies ist der Beginn eines Sinnspruches, der mir kürzlich wieder<br />
in die Hände fiel und in dem es u. a. weiter heißt: Ich wünsche<br />
dir Zeit, dich zu freuen und zu lachen, Zeit für dein Tun und<br />
Denken, nicht nur für dich selbst, sondern auch zum Verschenken,<br />
Zeit zum Froh- und Zufriedensein können, Zeit für das<br />
Staunen und zum Vertrauen, so der abgekürzte Sinnspruch.<br />
Und das trifft den Kern des „Tages der Begegnung“ am<br />
16.05.<strong>2008</strong> im Hörsaal der <strong>Ärztekammer</strong>. Aufgeschlossen und<br />
fröhlich, in der Kaffeepause in lebhaften Gesprächen, so erlebte<br />
ich die ca. 50 Kolleginnen und Kollegen, die sich zu dieser<br />
Begegnung der Ärzteseniorinnen und -senioren einfanden.<br />
Der Kammerpräsident Dr. Crusius lobte diese Veranstaltung,<br />
denn die „Älteren“ hätten den Grundstein für die heutige<br />
Ärztegeneration in schwerer Zeit gelegt. Nach Informationen<br />
über berufspolitische Probleme, die sich aus den gesetzlichen<br />
Vorgaben einer unausgereiften Gesundheitspolitik sowie aus<br />
einer Überalterung der jetzigen Ärztegeneration – besonders<br />
im Hausarztbereich – ergeben, warnte er ein wenig belustigt<br />
die Ärztesenioren vor zu viel Fortbildung. Denn dies könnte<br />
die Begehrlichkeit der Politik wecken, um den zu erwartenden<br />
Ärztemangel zu beheben.<br />
Wenn sich auch viele ältere Kolleginnen und Kollegen beruflich<br />
in dieser oder jener Weise engagieren, so erleben die meisten<br />
das Gesundheitswesen als Patienten und wie alle Patienten<br />
mit Schwierigkeiten einer Terminvermittlung zum Fachkollegen,<br />
langen Wartezeiten und gelegentlich auch Abweisungen.<br />
Was das mit Kollegialität zu tun hat? Rein gar nichts, es<br />
ist halt so, Kollege hin oder her, das Wort ist im Lexikon nachzulesen,<br />
dort steht: kollegial = sympathisch bzw. bereitwillig,<br />
zuvorkommend, freundschaftlich u. a. m. Nun erwarten wir<br />
nicht, daß uns alle unsere „Kollegen“ sympathisch finden,<br />
doch die anderen drei angeführten Begriffe erwarte ich schon,<br />
denn so habe ich es in meinem fast 50jährigen Berufsleben<br />
immer gehalten. Doch nicht von mir will ich reden und meinen<br />
heutigen kollegialen Erfahrungen, die ich durchaus mit nicht<br />
wenigen teile.<br />
Der Tag der Begegnung bescherte uns auch zwei Vorträge<br />
über <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>. Herr Schmidt erfreute viele<br />
Teilnehmer, besonders die wanderfreudigen, mit einer liebevoll<br />
zusammengestellten und musikalisch abgestimmten Lichtbilderschau<br />
von unseren Wanderungen durch <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong>.<br />
Sehr interessant auch der abschließende Vortrag von Herrn<br />
Michael Berger mit dem Thema: Dorfkirchen in <strong>Mecklenburg</strong>.<br />
Sie zeugen nicht nur von der Christlichkeit unserer heimischen<br />
Vorfahren, sie sind auch ein bedeutsames Kulturgut mit z. T.<br />
wertvollen Kunstschätzen. Diese Zeugnisse christlichen Glaubens<br />
und Kunstsinnes unserer Vorfahren zu erhalten, sollte<br />
unser aller Anliegen sein. Sie unterstützen dies, wenn Sie nicht<br />
achtlos an diesen Kulturzeugnissen vorbeigehen und ab und<br />
zu einmal den leeren Kirchenkassen einen Obulus opfern. Herr<br />
Berger hat mit seinem Engagement für die Erforschung der<br />
mecklenburg-vorpommerschen Kirchen einen wertvollen Beitrag<br />
geleistet.<br />
So war es auch diemal wieder ein gelungener Tag der Begegnung,<br />
umrahmt mit klassischer Flötenmusik durch die 17jährige<br />
Schülerin Anne Fischer vom Europagymnasium Teterow. Ihr<br />
schönes, sehr verinnerlichtes Spiel war für die Zuhörer eine<br />
Bereicherung der Veranstaltung und wurde mit viel Beifall bedacht.<br />
Bei einem gut gedeckten Kuchenbüfett und Kaffee war ausreichend<br />
Zeit zum lockeren Plaudern.<br />
Für dieses Jahr sind noch weitere Gemeinsamkeiten geplant,<br />
so die Ärzte-Bildungsreise mit Herrn Prehn im September nach<br />
Frankreich (Warnow-Reisen), im Oktober eine dreitägige und<br />
fast ausgebuchte Kofahl-Reise mit zwei Bussen (so groß war<br />
die Nachfrage!) nach Görlitz (mit Theaterbesuch), Bautzen<br />
und Löbau.<br />
Am 27.11.<strong>2008</strong> findet eine Fortbildung „Notfallmedizin<br />
für Ärztesenioren“ und natürlich auch Seniorinnen statt.<br />
Hierfür ist eine Anmeldung in der <strong>Ärztekammer</strong> beim Referat<br />
Fortbildung (Tel.: (0381) 4928042/-43, Fax: (0381) 4928040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de) erforderlich; es wird ein Unkostenbeitrag<br />
in Höhe von 25,00 Euro erhoben.<br />
Ich verabschiede mich heute von Ihnen und hoffe, daß ich niemandem<br />
auf die Füße getreten bin und einen gewissenhaften<br />
Bericht abgegeben habe. Die Spendeneinnahmen am Tag der<br />
Begegnung deckten diesmal wie auch beim letzten Mal meine<br />
Unkosten, herzlichen Dank.<br />
Mit freundlich, kollegialen Grüßen<br />
Ihr Bernhard Scholz<br />
Seite 248 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Lichtbilder aus der Toskana<br />
...fotografiert von Thomas Müller geb. 1944,<br />
seit 1970 als Kinderarzt in Waren/Müritz tätig<br />
Von Alters her hat die Toskana Maler magisch angezogen.<br />
Ähnlich wie in Südfrankreich wurden Impressionisten, aber<br />
auch Grafiker und Fotografen sowohl von den landschaftlichen<br />
Reizen als auch den besonderen Lichtverhältnissen zu<br />
Meisterwerken inspiriert. Auch unser Kollege Dr. Thomas Müller<br />
hat hier vielfältige Motive für seine spezielle Art der Landschaftsfotografie<br />
gefunden. Nach den Lichtbildern aus Norwegen<br />
und aus <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> schmücken ab <strong>Juli</strong><br />
erneut großformatige Fotografien die sonst so kahlen Betonwände<br />
des Gebäudes der <strong>Ärztekammer</strong> in der August-Bebel-<br />
Straße 9a in Rostock.<br />
Thomas Müller hat seine Technik der Motivbearbeitung immer<br />
mehr perfektioniert. Mit Telezoomobjektiven erreicht er<br />
die große Dichte und Fülle seiner Bilder; die Tiefenschärfe<br />
wird so zu einem gestalterischen Element. Nach wie vor fotografiert<br />
er analog, d.h. auf herkömmlichem Diapositiv-Film.<br />
Die Diapositive werden dann digitalisiert und am Computer<br />
technisch bearbeitet. Mit Hilfe eines engagierten Fotostudios<br />
in seinem Heimatort Waren entstehen schließlich die groß-<br />
In memoriam OMR Dr. Ernst Maier<br />
Obermedizinalrat Dr. med. Ernst<br />
Maier, von 1953 bis 1983 Chefarzt<br />
der Inneren Abteilung im Kreiskrankenhaus<br />
Ueckermünde und jahrelang<br />
Bezirkskardiologe in Neubrandenburg,<br />
verstarb im März im 90.<br />
Lebensjahr nach langer Krankheit.<br />
In den Sudeten geboren, studierte<br />
er in Prag Medizin, verlor als junger<br />
Arzt im II. Weltkrieg ein Bein, war<br />
weiter in Lazaretten tätig und geriet mit ihnen in amerikanische<br />
Kriegsge-fangenschaft, aus der ihn seine Frau 1947 herausholen<br />
konnte. Sie hatte ihr Medizinstudium aufgeben müssen,<br />
um den Lebensunterhalt für sich, ihre Tochter und nun<br />
auch ihren versehrten Mann als ärztliche Hilfskraft und später<br />
Arztsekretärin zu verdienen.<br />
Im Krankenhaus Burg fand er seine erste Anstellung. Hier<br />
war Prof. Wilhelm Grunke, späterer Direktor der II. Medizinischen<br />
Universitätsklinik in Halle, sein internistischer Lehrer,<br />
den er lebenslang verehrte.<br />
AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
KULTURECKE / PERSONALIEN<br />
formatigen Lichtbilder, die in der Ausstellung zu sehen sind.<br />
Die „Lichtbilder aus der Toskana” lassen die Herzen aller Liebhaber<br />
dieser Region höher schlagen. Manches Bild wird Ihnen<br />
bekannt vorkommen – existiert es so oder ähnlich auch als<br />
impressionistisches Gemälde. Auch wer die Region nicht kennt,<br />
wird sich dem Reiz dieser Bilder nicht entziehen können. Wieso<br />
sollte er auch? Liebliche Motive mit gestalterischer Liebe in<br />
Szene gesetzt, vermögen durchaus Neugier auf diese Region<br />
zu wecken. W. S.<br />
Nach der internistischen Ausbildung fand er in Ueckermünde<br />
mit der Gründung und dem Ausbau der Inneren Abteilung<br />
eine Aufgabe, der er sich mit ganzer Kraft über Jahrzehnte<br />
widmete. Er gehörte zu den Letzten einer Generation Ärzte,<br />
die sich in der Diagnostik ganz auf ihre fünf Sinne verlassen<br />
mußten und es auch konnten. Diese Fähigkeit hat er in meisterhafter<br />
Weise seinen Assistenten weiterzugeben vermocht.<br />
Aus der großen Schar seiner Weiterbildungsassistenten gingen<br />
fünf internistische Chefärzte hervor.<br />
Neben seinem beruflichen Engagement fand er Zeit und entspannenden<br />
Ausgleich durch die Publikation eines Wanderführers<br />
durch Ueckemünde und Umgebung, der in vielen Auflagen<br />
bei Brockhaus erschien, sowie durch sein kulturpolitisches<br />
Wirken als Gründer und langjähriger Vorsitzender des<br />
Ehm-Welk-Klubs und Initiator der nunmehr seit fast 50 Jahren<br />
veranstalteten „Stunde der Musik“. Er erwarb sich damit bleibende<br />
Verdienste um seine Wahlheimat.<br />
R. Geldschläger-Canda, G. Reintanz<br />
Seite 249
PERSONALIEN<br />
Nachruf: Prof. em. Dr. med. Karl Emmrich<br />
Prof. em. Dr. med. Karl Emmrich<br />
verstarb am 20. April <strong>2008</strong><br />
im Alter von nur 73 Jahren. Er<br />
gehört zu den Pionieren der<br />
Herzchirurgie in Deutschland<br />
und prägte das Fachgebiet<br />
von 1984 bis zu seiner Emeritierung<br />
im Jahr 2000 in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>entscheidend<br />
mit.<br />
Karl Emmrich wurde am 10. August<br />
1934 in Chemnitz als Sohn<br />
des Textileinzelhändlers Hans Emmrich und seiner Ehefrau<br />
Charlotte, geb. Kox, geboren. Er wuchs in Waldkirchen im<br />
Erzgebirge auf. Sein Vater fiel im Krieg und so mußte er<br />
schon früh Verantwortung in der Familie übernehmen.<br />
1952 begann er sein Medizinstudium in Leipzig und wechselte<br />
nach dem Physikum 1954 nach Dresden, wo er 1957 die<br />
Approbation erlangte.<br />
Karl. Emmrich begann seine klinische Tätigkeit als chirurgischer<br />
Assistenzarzt 1959 im Stadtkrankenhaus Radeberg/Sa.<br />
Er beendete seine Facharztausbildung für Chirurgie in der<br />
Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie der Universität Leipzig<br />
1964, in der er seit 1961 tätig war. Es war die erste eigenständige<br />
Klinik ihrer Art in Deutschland, die am 9.12.1961<br />
von Prof. Martin Herbst, der selbst zu den Pionieren der<br />
Herzchirurgie in Deutschland zählt, gegründet wurde. Prof.<br />
Herbst unternahm im Februar 1962 die erste Operation mit<br />
der Herz-Lungen-Maschine in der DDR.<br />
Karl Emmrich war sein Schüler und wurde nach Abschluß<br />
der Subspezialisierung zum Herz- und Gefäßchirurgen 1977<br />
im darauf folgenden Jahr sein Stellvertreter.<br />
1984 folgte Prof. Emmrich dem Ruf der Medizinischen Fakultät<br />
der Universität Rostock. Er wurde Leiter der Abteilung<br />
für Herzchirurgie der Chirurgischen Klinik, die auch auf<br />
eine lange herzchirurgische Tradition zurückschauen konnte.<br />
Schon 1967 wurde die erste Operation mit der Herz-Lungen-Maschine<br />
in Rostock durchgeführt. Prof. Emmrich prägte<br />
seit seinem Amtsantritt die Entwicklung der Herzchirurgie<br />
auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>.<br />
Er erweiterte das Operationsspektrum<br />
in der Erwachsenenherzchirurgie bis hin zur Herztransplantation.<br />
Insbesondere widmete er sich aber der chirurgischen<br />
Behandlung angeborener Herzfehler. Unter seiner Führung<br />
entwickelte sich die Klinik zu einem anerkannten Zentrum<br />
zur chirurgischen Behandlung angeborener Herzfehler.<br />
1994 wurde die Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie der<br />
Universität Rostock gegründet.<br />
Nach seiner Emeritierung im Jahr 2000 arbeitete Prof. Emmrich<br />
weiterhin bei der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen<br />
der norddeutschen <strong>Ärztekammer</strong>n in Hannover als<br />
ärztliches Mitglied und Fachvertreter für Herz- und Gefäßchirurgie.<br />
Seine akademische Karriere begann mit der erfolgreichen<br />
Verteidigung seiner Dissertation 1958 in Dresden. Mit dem<br />
Thema: „Assistierte Zirkulation und Säuglingsperfusion –<br />
technische Entwicklung und klinische Nutzanwendung einer<br />
automatisierten Herz-Lungen-Maschine“, verteidigte er am<br />
25.05.1977 seine Habilitation. Dieser Spezialdisziplin innerhalb<br />
der Herzchirurgie widmete er sich fortan sehr intensiv.<br />
Davon zeugen fast 100 wissenschaftliche Veröffentlichungen<br />
davon 30 als Erstautor, vier Buchbeiträge und mehr als<br />
100 Vorträge auf nationalen und internationalen Kongressen.<br />
Am 01.02.1978 erhielt er die Lehrberechtigung an der<br />
Leipziger Universitätsklinik.<br />
Studienaufenthalte nicht nur im „sozialistischen Ausland“<br />
waren ihm möglich. So konnte er Studienreisen in anerkannte<br />
herzchirurgische Zentren der damaligen CSSR, ˇ<br />
Polen,<br />
Kuba, der Schweiz, England und den Vereinigten Staaten<br />
von Amerika antreten und seine kinderherz-chirurgischen<br />
Kenntnisse erweitern. Diese Tatsache unterstreicht seine<br />
Wertschätzung zu DDR-Zeiten. Dafür erhielt er 1971 den<br />
Nationalpreis für Wissenschaft und Technik II. Klasse (im<br />
Kollektiv) und 1986 den Universitätspreis der Universität<br />
Rostock Stufe I.<br />
Sein großes Engagement verdeutlicht auch die Mitgliedschaft<br />
in zahlreichen wissenschaftlichen Gesellschaften und<br />
Arbeitsgemeinschaften der DDR, der BRD als auch in ausländischen<br />
Fachgesellschaften wie der Tschechoslowakischen<br />
Ärztegesellschaft / Chirurgische Gesellschaft „J.E. Purkné“ .<br />
Prof. Emmrich war ein hervorragender Lehrer, der es ohne<br />
laute Worte verstand, die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer<br />
zu erlangen. Er lehrte seinen Schülern, daß konstruktiver<br />
Zweifel und Selbstkritik in Verbindung mit Fleiß und Engagement<br />
nicht nur den Weg der Ausbildung bestimmen. Er<br />
war ihnen stets ein Vorbild in Fleiß und Disziplin. Aufgrund<br />
seiner Integrationsfähigkeit, Beharrlichkeit und Sachlichkeit<br />
war er ein ganz besonderer Chef und ein außerordentlich<br />
geachteter Kollege. Bei den Gesprächen mit Patienten und<br />
Angehörigen gewann er ihre Herzen, gab ihnen Zuversicht<br />
Seite 250 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
und Hoffnung. Er sah in den Patienten nicht nur die Diagnose<br />
sondern den ganzen Menschen.<br />
Seine menschliche Souveränität, fachliche Kompetenz, Integrationsfähigkeit<br />
und die Tatsache, daß Prof. Emmrich politisch<br />
unbelastet war, sind die Gründe dafür, daß die Herzchirurgie<br />
in Rostock auch nach der Wende nicht ins Schlingern<br />
geriet. Neben der Erweiterung des Operationsspektrums<br />
auf hohem Niveau war insbesondere die Steigerung<br />
der Operationszahlen zur Verbesserung der herzchirurgischen<br />
Versorgung der Bevölkerung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>s<br />
sein Hauptziel. Es gelang ihm die Operationszahlen<br />
stetig zu steigern: von 104 Operationen mit Herz-Lungen-<br />
Maschine 1984 auf 806 Eingriffe im Jahre 2000. In diesem<br />
Jahr übergab er seinem Nachfolger Prof. Gustav Steinhoff<br />
die Klinik.<br />
Karl Emmrich war ein besonderer Mensch, bescheiden, tatkräftig<br />
und einfühlsam. Er war und ist ein Vorbild in seiner<br />
Lebenseinstellung und Lebensführung und wurde von seinen<br />
Mitmenschen geliebt und hoch geachtet. Er war ein<br />
Mensch voller Frieden und Gerechtigkeit, der die Sache und<br />
nie sich selbst in den Mittelpunkt stellte. Seine Lebensaufgabe,<br />
aber auch seine Berufsauffassung waren die eines<br />
hervorragenden Arztes, in die er seine Begabung und<br />
Menschlichkeit einbringen konnte. Zugleich war er als Sohn,<br />
Ehemann, Vater und Großvater immer seiner Familie verpflichtet.<br />
Sein Lebensweg war nicht einfach und er hat in<br />
allen Phasen in Würde und Tugend diesen Lebensweg im<br />
Dienste seiner Mitmenschen gestaltet.<br />
Die Universität Rostock, ihre medizinische Fakultät und die<br />
Mitarbeiter und Kollegen des Universitätsklinikums trauern<br />
um Herrn Prof. Emmrich. Seiner Frau, seinen Kindern und<br />
Enkeln gilt unser tiefes Mitgefühl.<br />
Wir trauern um<br />
AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />
Prof. Dr. med. Gustav Steinhoff<br />
Dr. med. Bernd Westphal<br />
Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie<br />
Universitätsklinikum Rostock<br />
MR Dr. med. Christa Czepluch<br />
geb. 10.12.1934 verstorben am 20.04.<strong>2008</strong> Törpin<br />
Dr. med. Heiko Müller<br />
geb. 15.09.1966 verstorben am 29.04.<strong>2008</strong> Schwerin<br />
MR Dr. med. Wolfgang Nitsch<br />
geb. 03.12.1926 verstorben am 10.05.<strong>2008</strong> Sülstorf<br />
Impressum<br />
PERSONALIEN<br />
HERAUSGEBER <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
August-Bebel-Straße 9a<br />
18055 Rostock<br />
Telefon: 0381 49280-0<br />
Telefax: 0381 49280-80<br />
REDAKTION Dr. med. A. Crusius<br />
(Chefredakteur)<br />
Dr. med. G. Langhans<br />
(stellvertr. Chefredakteur)<br />
Prof. Dr. med. H. Büttner<br />
Dr. med. R. Bruhn<br />
Dr. med. W. Schimanke<br />
Dr. med. C. Brock<br />
ANSCHRIFT DER REDAKTION <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
August-Bebel-Straße 9a<br />
18055 Rostock<br />
Zuschriften redaktioneller Art bitte nur<br />
an diese Anschrift, nicht an ein einzelnes<br />
Mitglied der Redaktion<br />
E-Mail: aerzteblatt@aek-mv.de<br />
VERANTWORTLICH IM SINNE<br />
DES PRESSEGESETZES Dr. med. A. Crusius<br />
Bitte reichen Sie die Manuskripte per E-Mail oder auf Diskette / CD im<br />
Word-for-Windows-Format ein. Vorname, Name und korrekte Anschrift des<br />
Autors sind erforderlich. Die Redaktion freut sich auch über unverlangt<br />
ein gesandte Manuskripte.<br />
Die Beiträge geben die Auffassung der namentlich ge nannten Autoren<br />
wieder, die der Mei nung der Schriftleitung nicht zu entsprechen braucht.<br />
Die Re daktion muß sich natürlich das Recht vorbehalten, über die Veröffentlichung,<br />
aber auch die Ge staltung des Beitra ges einschließlich kleiner<br />
re dak tio neller Änderungen zu entscheiden. Änderungen, die den Sinn des<br />
Beitra ges betreffen, werden mit dem Autor abgestimmt.<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind<br />
urheberrechtlich ge schützt. Mit Aus nahme der gesetzlich zugelassenen<br />
Fälle ist eine Verwer tung ohne Einwilli gung des Verlages strafbar. Für Angaben<br />
über die Dosierung und Applikation von Präparaten kann von der<br />
Redaktion keine Gewähr über nommen werden.<br />
VERLAG, ANZEIGENLEITUNG<br />
UND VERTRIEB Leipziger Verlagsanstalt GmbH<br />
Paul-Gruner-Straße 62<br />
04107 Leipzig<br />
Telefon: 0341 710039-90<br />
Telefax: 0341 710039-99<br />
Home: www.l-va.de<br />
E-Mail: mb@l-va.de<br />
z.Zt. ist Anzeigenpreisliste Nr. 9<br />
vom 1.1.<strong>2008</strong> gültig.<br />
VERLAGSLEITUNG Dr. Rainer Stumpe<br />
ANZEIGENDISPOSITION Melanie Bölsdorff<br />
DRUCK Druckhaus Dresden GmbH<br />
Bärensteiner Straße 30<br />
01277 Dresden<br />
BEZUGSPREIS /<br />
ABONNEMENTPREISE Inland jährlich 73,00 EUR<br />
inkl. Versandkosten<br />
Einzelheft 6,10 EUR<br />
zzgl. 2,50 EUR Versandkosten<br />
Bestellungen nimmt der Verlag entgegen. Die Kündigung des Abonnements<br />
ist mit einer Frist von drei Monaten mög lich und schrift lich an den Verlag<br />
zu richten. Die Abonnements gelder werden jährlich im voraus in Rechnung<br />
ge stellt.<br />
Die Leipziger Verlagsanstalt GmbH ist Mitglied der Arbeits gemein schaft<br />
Lese r analyse Medi zi ni scher Zeitschriften e.V.<br />
ISSN: 0939-3323<br />
Seite 251
PERSONALIEN<br />
Wir beglückwünschen<br />
Veröffentlicht werden nur die Namen der Jubilare, die mit der Publikation einverstanden sind.<br />
50. Geburtstage im August <strong>2008</strong><br />
Krzysztof Kubicki 13.8.1958 Torgelow<br />
Dipl.-Med. Thomas Kraatz 14.8.1958 Kemnitz/Lubmin<br />
60. Geburtstage im August <strong>2008</strong><br />
Dr. med. Brunhilde Koth 12.8.1948 Neustrelitz/<br />
Userin<br />
Dr. med. Hans-Rainer Kyank 15.8.1948 Rostock<br />
Dr. med. Michael Helms 26.8.1948 Gadebusch<br />
65. Geburtstage im August <strong>2008</strong><br />
Dr. med. Gabriele Haupt 4.8.1943 Waren<br />
Dr. med. Elke Seidel 7.8.1943 Greifswald<br />
Dr. med. Ute Schwertz 13.8.1943 Schwerin<br />
Prof. Dr.med.habil. Mathias Hergert 14.8.1943 Schwerin<br />
Dr. med. Astried-Roswitha Budahn 20.8.1943 Rostock/Lichten-<br />
hagen Dorf<br />
Dr. med. Lieselotte Müller 20.8.1943 Neuburg<br />
Dr. med. Fritz-Detlev Witte 21.8.1943 Parchim<br />
MR Dr.med. Franz-Albert Tröster 30.8.1943 Stralsund<br />
70. Geburtstage im August <strong>2008</strong><br />
MR Doz.Dr.med.habil. Dietmar Ansorge 8.8.1938 Rostock<br />
Prof.Dr.med.habil. Edgar Rohmann 9.8.1938 Rostock<br />
Dr. med. Angelika Stieber-Schmidt 10.8.1938 Schwerin<br />
Dr. med. Heidrun Mischok 12.8.1938 Güstrow<br />
Peter Bartels 14.8.1938 Torgelow<br />
SR Dr.med. Jörg Krüger 28.8.1938 Pasewalk<br />
75. Geburtstage im August <strong>2008</strong><br />
Dr. med. Eberhard Türk 26.8.1933 Teterow<br />
Dr.med.habil. Volker Großer 28.8.1933 Holldorf<br />
Hubertus Minnich 30.8.1933 Dargun<br />
Seite 252 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN