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Ärzteblatt Juli 2008 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern

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ÄRZTEBLATT<br />

7/<strong>2008</strong><br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

Vom (Un)Sinn der Selbstverwaltung versus Staatsverwaltung<br />

Von der Diagnose zur Therapie<br />

Die benigne Knotenstruma –<br />

aktuelle Behandlungsstrategien aus chirurgischer Sicht


Inhalt<br />

Leitartikel<br />

Vom (Un)Sinn der Selbstverwaltung versus<br />

Staatsverwaltung 223<br />

Deutscher Ärztetag<br />

Von der Diagnose zur Therapie 225<br />

Wissenschaft und Forschung<br />

Die benigne Knotenstruma – aktuelle<br />

Behandlungsstrategien aus chirurgischer Sicht 230<br />

Leserbrief<br />

Leserbrief zum Beitrag „43. Kammerversammlung<br />

der <strong>Ärztekammer</strong>“ 234<br />

Aus der Kammer<br />

Achtung! Achtung! Übergangsbestimmungen<br />

zur neuen Weiterbildungsordnung 234<br />

Recht<br />

Aus der Praxis der Norddeutschen<br />

Schlichtungsstelle 235<br />

Veranstaltungen und Kongresse<br />

17. Seminar- und Fortbildungswoche<br />

der <strong>Ärztekammer</strong> M-V 237<br />

Veranstaltungen der <strong>Ärztekammer</strong> M-V 238<br />

Veranstaltungen in unserem Kammerbereich 238<br />

Veranstaltung in anderen Kammerbereichen 240<br />

AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

Aus der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

Öffentliche Ausschreibung 241<br />

Buchvorstellungen<br />

Für Sie gelesen 242<br />

Kongreßbericht<br />

Notfallkongreß im Land Fleesensee 245<br />

Service<br />

Trotz Dialyse sorgenfrei in den Urlaub 246<br />

Kriterien für eine gute Arztpraxis 246<br />

Herzmonat November <strong>2008</strong> 246<br />

FSME-Gefahr in Deutschland weiter gestiegen 247<br />

Kulturecke<br />

Ich wünsche dir Zeit 248<br />

Lichtbilder aus der Toskana 249<br />

Personalien<br />

In memoriam OMR Dr. Ernst Maier 249<br />

Nachruf: Prof. em. Dr. med. Karl Emmrich 250<br />

Wir trauern um 251<br />

Wir beglückwünschen 252<br />

Impressum 251<br />

Seite 223


LEITARTIKEL<br />

Vom (Un)Sinn der Selbstverwaltung versus<br />

Staatsverwaltung<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

eine der größten Errungenschaften, die unser Berufsstand und die<br />

anderen Heilberufe sowie die freien Berufe nach der Wiedervereinigung<br />

erlangt haben, ist die Erlaubnis zur Regelung der eigenen<br />

beruflichen Belange. Dabei bedarf es keiner Kreisärzte, Bezirksärzte<br />

und keines zentralen Gesundheitsministeriums. Wir haben die einmalige<br />

Chance bekommen, die beruflichen, die berufspolitischen<br />

und die Belange der Patienten in vielen Fällen in den eigenen Reihen<br />

zu lösen.<br />

So erledigt die ärztliche Selbstverwaltung mit den 36 Angestellten<br />

der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> allein ein Aufgabenkonvolut<br />

von ehemals über 35 Kreisärzten, drei Bezirksärzten und<br />

über 400 Mitarbeitern im Rahmen der drei Nordbezirke und bei den<br />

Kreisärzten.<br />

Das alles hat zu einer erheblichen Verschlankung geführt. In den<br />

meisten Fällen werden die Probleme personenorientiert, das heißt<br />

arztorientiert, gelöst. Weiterbildungsanfragen an die Kammer sollen<br />

binnen kürzester Frist durch die Mitarbeiter bzw. durch die in<br />

den Gremien tätigen Ehrenamtler geklärt sein. Sollte es hier und<br />

dort einmal haken, gibt es auch einen direkten Draht zum Vorstand,<br />

zu den Vizepräsidenten und zum Präsidenten. Haben Sie keine<br />

Scheu, und wenden Sie sich bei Unklarheiten und Widersprüchen<br />

auch direkt an die Letztgenannten.<br />

Streitigkeiten unter Ärzten werden vom Schlichtungsausschuß geklärt.<br />

Lösungsvorschläge bei Streitigkeiten zwischen Arzt und Patient unterbreitet<br />

die von den norddeutschen <strong>Ärztekammer</strong>n gemeinsam unterhaltene<br />

Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen, mit einem ärztlichen<br />

ehrenamtlichen Gutachterkreis und angestellten Juristen, sowie<br />

unzähligen hochqualifizierten Gutachtern. So wird der durch die Politik<br />

oft herbeigeredeten Krähentheorie eine klare Absage erteilt.<br />

Anzeigen von Patienten über grobe Fahrlässigkeit und unärztliches<br />

Verhalten werden nach eingehender ärztlicher und juristischer Prüfung<br />

ebenfalls durch die Selbstverwaltung im Rahmen der Heilberufsgerichtsbarkeit<br />

bearbeitet und zur Entscheidung gebracht.<br />

Eine nicht zu unterschätzende Errungenschaft ist die berufständische<br />

Rentenversorgung. Durch Ihren jährlichen Bescheid vom Versorgungswerk<br />

werden Sie feststellen, daß das Kapitaldeckungsverfahren<br />

– nämlich das Ansparen der Renten und nicht das staatliche<br />

Umlageverfahren der Bundesanstalt für Arbeit – zu sehr guten Renten<br />

führt.<br />

Dieses gilt es zu bewahren und dabei jedoch eine klare Distanz zu<br />

Maßnahmen des Gemeinsamen Bundesausschusses, der Bundesgesundheitsministerin<br />

und der Landesgesundheitspolitik zu halten.<br />

Oberstes Primat ist eine hochqualitative Patientenversorgung gemäß<br />

den ärztlich fachlichen und ethischen Grundprinzipien. Daß wir dabei<br />

mehr denn je in Konflikt mit ökonomischen Barrieren, Auflagen und<br />

bürokratischen Hürden treten, zeigt sich unter anderem in der Tatsache,<br />

daß viele Kolleginnen und Kollegen der klinischen Medizin den<br />

Rücken kehren. Sie haben Scheu vor einer Krankenhaustätigkeit oder<br />

Tätigkeit in der Niederlassung und begeben sich in alternative Medizinfelder,<br />

in denen dann nur noch über ärztliche Tätigkeit gesprochen<br />

wird und von außen das System mit neuen kostentreibenden<br />

Regularien überzogen wird; zum Beispiel der externen Qualitätssicherung,<br />

der Consultingfirmen, die zertifizieren und akkreditieren und<br />

schon heute, ohne eine Beteiligung der am Patienten tätigen Ärzteschaft,<br />

Kongresse um ihrer selbst willen unterhalten.<br />

Lassen wir uns durch die Politik nicht beirren und beharren wir auf<br />

unserer ärztlichen Tätigkeit! Wehren wir uns gegen eine Substitution<br />

ärztlicher Tätigkeiten am Patienten durch andere Heilberufe,<br />

denn wir haben das Privileg zur Ausübung der Heilkunde. Dieses ist<br />

an die Approbation gebunden. Dieses Privileg ist unteilbar, da wir<br />

die Letztverantwortung tragen.<br />

Das bedeutet aber, daß sich Kolleginnen und Kollegen weiterhin<br />

aktiv in der ärztlichen Selbstverwaltung betätigen. Die Zahl derer,<br />

die dieses tun, ist rückläufig.<br />

Wenn Sie den Brief des Kollegen Maibaum auf Seite 234 lesen,<br />

dann sehen Sie, daß das Prinzip der Selbstverwaltung auch bei Teilen<br />

der jungen Generation nicht transparent ist.<br />

Denn: Wer in der Kammerversammlung sitzen will, muß gewählt<br />

werden, das heißt, er muß kandidieren.<br />

Gestandene Fachärzte bemühen sich um wohlwollende Konzepte,<br />

nämlich eine Finanzierung zum Beispiel der Weiterbildung in der<br />

Allgemeinmedizin, die bei dem derzeitigen Prinzip der Weiterbildung<br />

mit klinischer und anschließend ambulanter Tätigkeit und<br />

einem Gehaltsbruch an der Trennlinie nicht weiter zum Ziel führt.<br />

Im übrigen sind in der Kammerversammlung Weiterbildungsassistenten.<br />

Sogar im Weiterbildungsausschuß arbeitet eine Assistentin<br />

aus dem HANSE-Klinikum Wismar mit. Darüber hinaus sind<br />

bei jeder Kammerwahl bisher auch Assistenten angesprochen worden,<br />

sich in die Kandidatenlisten für die Kammer aufnehmen zu<br />

lassen.<br />

Vor etlichen Jahren hat es bereits eine Zusammenkunft der Weiterbildungsassistenten<br />

gegeben. Es ist aber nicht zur Bildung einer<br />

Jungarztgruppe gekommen, wie von Herrn Maibaum kritisiert. Die<br />

<strong>Ärztekammer</strong> stellt jederzeit ihre logistischen und personellen Voraussetzungen<br />

auch für interessierte junge Kollegen zur Verfügung.<br />

Zur Befragung junger Kollegen, betroffener Weiterbildungsassistenten,<br />

kann nur geantwortet werden: Die Krankenhäuser führen<br />

gemeinsam mit der <strong>Ärztekammer</strong> Veranstaltungen zum Zwecke<br />

der Weiterbildung und Klärung von Fragen durch. Eine nächste<br />

Runde beginnt im Herbst dieses Jahres, in der die Evaluierung der<br />

Weiterbildung zunächst in schriftlicher Form bei Assistenten und<br />

Weiterbildern und dann im Rahmen von Tutorien der einzelnen<br />

Kliniken mit Assistenten und Weiterbildern zunächst getrennt und<br />

dann gemeinsam durchgeführt werden.<br />

Seit zwei Jahren werden jährlich mit den Medizinstudenten sowohl<br />

in Rostock als auch in Greifswald Veranstaltungen zur Information<br />

und Gewinnung der jungen Kollegen für eine hausärztliche Tätigkeit<br />

auf dem Lande in einem der schönsten Bundesländer durchgeführt.<br />

Die Termine für <strong>2008</strong> werden im September bzw. November<br />

sein und rechtzeitig über das <strong>Ärzteblatt</strong> bekanntgegeben.<br />

Über das <strong>Ärzteblatt</strong> erhalten die jungen Kolleginnen und Kollegen<br />

Einblicke in die ärztliche Selbstverwaltung.<br />

Die Ehrenamtler in der Kammer sind nach wie vor jederzeit bereit,<br />

im Rahmen des Studiums Einführungsvorlesungen in die ärztliche<br />

Selbstverwaltung gekoppelt mit den Themen Arzt- bzw. Berufsrecht<br />

zu halten. Leider sind die Universitäten in den letzten Jahren<br />

auf das Angebot der Kammer, was wiederholt gegenüber den Studiendekanen<br />

geäußert wurde, nicht eingegangen. Ich nehme aber<br />

den Brief von Herrn Maibaum zum Anlaß, dieses erneut vorzutragen.<br />

Also, man muß immer beide Seiten hören, das zeigt auch der Brief<br />

vom Kollegen Maibaum. Man muß sich auch als junger Weiterbildungsassistent<br />

informieren, sich mit denjenigen, die in der gleichen<br />

Statusgruppe sind, zusammensetzen und über die Themen<br />

der Weiterbildung sprechen. Gleiches gilt für ein Engagement in<br />

der ärztlichen Fortbildung.<br />

In diesem Sinne verbleibe ich<br />

collegialiter<br />

Ihr<br />

Dr. med. A. Crusius<br />

Seite 224 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Von der Diagnose zur Therapie<br />

Das Referat des Präsidenten der BÄK Prof. Dr.<br />

Jörg-Dietrich Hoppe auf der Eröffnungsveranstaltung<br />

des 111. DÄT war Grundlage für die Diskussionen<br />

zum TOP I „Gesundheits- und Sozialpolitik“<br />

AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

Um Haaresbreite<br />

wäre aus dem Ulmer<br />

ein Mainzer (oder<br />

sonst irgendwo) Papier<br />

geworden. Waren<br />

die Delegierten<br />

des 111. Deutschen<br />

Ärztetages (DÄT)<br />

in Ulm doch zunächst<br />

dem vermeintlich<br />

eleganten Weg gefolgt<br />

und haben beschlossen,<br />

die mehr<br />

als 50 Änderungsanträge<br />

zur Beschlußvorlage<br />

der Bundesärztekammer<br />

(BÄK)<br />

an den Vorstand zu<br />

überweisen. Nach<br />

den klaren Worten<br />

des Präsidenten der<br />

Bun des ärztekammer<br />

Prof. Dr. Jörg-Dietrich<br />

Hoppe zur Situation<br />

des deutschen<br />

Gesundheitswesens<br />

im Er gebnis von 20 Jahren Reformpolitik auf der Eröffnungsveranstaltung<br />

des Ärztetages (vgl. Bericht in Heft 6/08) wäre<br />

das fatal: Statt eindeutiger „Therapierichtlinien“ nur eine unklare<br />

Absichtserklärung – die deutsche Ärzteschaft in einem<br />

Vor-Wahljahr ohne Stellungnahme zu den brennenden<br />

gesundheits politischen Themen! Sogar von einem außerordentlichen<br />

Ärztetag war die Rede. In zweiter Lesung sprach<br />

sich dann jedoch eine große Mehrheit dafür aus die Gesundheitspolitischen<br />

Leitsätze der Ärzteschaft hier zu diskutieren<br />

und als Ulmer Papier zu verabschieden. Nach neunstündiger<br />

Diskussion sind schließlich 22 Änderungsanträge in das<br />

Papier eingeflossen; sieben weitere wurden an den Vorstand<br />

der BÄK zur Beratung überwiesen. In einem weiteren Beschluß<br />

und einer Entschließung bringt der Ärztetag zum Ausdruck,<br />

daß dieses Papier Grundlage der innerärztlichen Diskussion<br />

und gesundheitspolitischen Positionierung der Ärzteschaft<br />

sein wird. Es soll ein Schritt zur Entwicklung eines neuen gesundheitspolitischen<br />

Programms entsprechend dem Auftrag<br />

des 110. DÄT in Münster sein.<br />

Gründlich mißverstanden wurde die Diskussion um die Rationierung<br />

im Gesundheitswesen. Einige Medien haben berichtet,<br />

DEUTSCHER ÄRZTETAG<br />

die Ärzte würden eine Rationierung fordern. Anders herum ist<br />

es richtig: Die Ärzte wollen nicht länger die systemimmanente<br />

heimliche Rationierung umsetzen. Bereits im Prolog betont das<br />

Ulmer Papier das Arzt-Patienten-Verhältnis und die ärztliche<br />

Therapiefreiheit für eine er folgreiche Medizin. Es muß aber<br />

auch konstatiert werden, daß nicht mehr die von Vertrauen<br />

getra gene und höchst individuelle Arzt-Patienten-Beziehung<br />

den Behandlungsauftrag bestimmt. Vielmehr wird dieses Vertrauen<br />

zerstört und der Behandlungsauftrag durch gesetzlich<br />

administrierte Entschei dungsketten ration(alis)iert: Der Leistungskatalog<br />

des Gesetzgebers, die normativen Richtlinien des<br />

Gemeinsamen Bundesausschusses, Kataloge und Verträge der<br />

Vertragspartner (Kassen und Ärzte), Einzelverträge der Krankenkas<br />

sen und die Wahlentscheidung des gesetzlich Versicherten<br />

bestimmen bereits den Behandlungsauftrag, bevor überhaupt<br />

der erste Arzt-Patienten-Kontakt zustande kommt.<br />

Das Ulmer Papier gliedert sich in einen Teil A – Versorgung –<br />

und einen Teil B – Finanzierung. Be sonders Teil B wurde kontrovers<br />

diskutiert: Die Vorschläge reichten von ersatzloser<br />

Streichung bis zur Entwicklung eines eigenen Finanzierungskonzeptes<br />

für die gesetzliche Krankenversicherung. In der verabschiedeten<br />

Form finden sich viele bekannte und ältere Forderungen<br />

der Ärzteschaft wieder. Be tont werden Eigenverantwortung<br />

und Subsidiarität, Versicherungspflicht für die<br />

Grundbedürfnisse und Chancengleichheit; gefordert werden<br />

die Verbreiterung der Einnahmebasis, der Abbau<br />

versicherungs fremder Leistungen, die Reduzierung der Mehrwertsteuer<br />

(auf diesem Weg gelangen mehrere Milliar den<br />

Euro aus Versicherungsbeiträgen in das Steuersäckel), sozial<br />

verträgliche Eigenbeteiligungen, Familienversicherung nur<br />

Seite 225


DEUTSCHER ÄRZTETAG<br />

noch für erziehende Elternteile und demographiebezogene<br />

Altersrückstel lungen. Krankenversicherungsbeiträge für Kinder<br />

sollten vollständig aus Steuermitteln aufgebracht werden.<br />

Dieses Thema bleibt mit Sicherheit spannend; Zweifel sind erlaubt,<br />

ob der vorgelegte Katalog ausreicht.<br />

Die Debatte zum Ulmer Papier wird von Kammerpräsident Dr. Andreas<br />

Crusius (M-V) eröffnet.<br />

Obwohl in den Diskussionen zum Teil A immer wieder Gruppeninteressen<br />

anklangen, enthält das Papier eine erfreulich<br />

deutliche und gemeinsame Forderung nach einer ordnungspolitischen<br />

Neuaus richtung im Gesundheitswesen mit einer<br />

klaren Rollenverteilung zwischen Staat und Selbstverwal tung.<br />

„Die gegenwärtigen Rahmenbedingungen konterkarieren<br />

Einsatz- und Verantwortungsbereit schaft.“ Detailliert wird<br />

dargelegt, welche Verbesserungen erforderlich sind, um die<br />

Attraktivität des Arztberufes zu erhöhen und den ökonomischen<br />

Druck aus dem System zu nehmen. Prävention, Kin der-<br />

und Jugendgesundheit, chronische Erkrankungen, Gesundheit<br />

im Alter und Palliativmedizin wer den als Prioritäten in der Gesundheitsversorgung<br />

benannt. Der Entwicklung einzelner<br />

Versorgungs strukturen (ambulant, stationär, integriert, ÖGD)<br />

wird breiter Raum gegeben. Das Ulmer Papier ent hält derartig<br />

viele vernünftige Gedanken, daß es kaum möglich erscheint,<br />

diese nicht zu akzeptieren.<br />

Geriatrie, Gerontologie und Gerontopsychiatrie sind immer<br />

noch Stiefkinder in unserer Gesellschaft. Da war es schon ein<br />

echter Glücksumstand für die Delegierten des Ärztetages einleitend<br />

zum TOP II „Situation pflegebedürftiger Menschen<br />

in Deutschland am Beispiel der Demenz“ Prof. Dr.<br />

Andreas Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie in Heidelberg,<br />

zu hören. Seine Darstellung der Demenzformen und<br />

der Therapie, insbesondere aber die von ihm vorgelegte Analyse<br />

der derzeitigen Versorgungssituation waren in ihrer wis-<br />

senschaftlichen Präzision erschreckend. Kruse sieht eine bedeutende<br />

Aufgabe der Politik und der Gesellschaft im ethischen<br />

Diskurs über die Verpflichtungen gegenüber schwerstkranken<br />

und pflegebedürftigen Menschen. Er fordert Wahrhaftigkeit<br />

in der Argu mentation und sieht die Würde des<br />

Menschen im Mittelpunkt einer humanen und offenen Gesellschaft.<br />

Dr. Cornelia Goesmann, Vizepräsidentin der BÄK, betreut regelmäßig<br />

über 100 demenzkranke Heiminsassen und noch<br />

einmal die gleiche Anzahl Patienten mit Demenz im familiären<br />

Umfeld. Sie stellt fest, daß alle Bereiche des Gesundheitswesens<br />

unzureichend auf die zunehmende Alterung der Bevölkerung<br />

vorbereitet sind. Die derzeitige Finanzierung der Pflegeeinrichtungen<br />

reicht meist nur für die drei S: still, satt und<br />

sauber. An der Pflege im familiären Umfeld zerbrechen die<br />

pflegenden Angehö rigen; nur wenige wohlhabende Familien<br />

können sich professionelle Pflegekräfte (zumeist aus dem Ausland,<br />

weil billig) leisten. Nicht wenige Ärzte stehen der Betreuung<br />

Demenzkranker unsicher ge genüber. Tabuisierung,<br />

ungenügende Therapieangebote und zu wenig Möglichkeiten<br />

der geriatrischen Rehabilitation, manchmal aber auch unzureichende<br />

Kenntnisse über therapeutische Konzepte erschwe ren<br />

eine effiziente Behandlung. Die Dimension der Problematik<br />

Alter / Multimorbidität / Demenz ist in unserem Land noch<br />

nicht erfaßt.<br />

Mit der einstimmig angenommenen Entschließung zur Verbesserung<br />

der Versorgung Demenz kranker will der Deutsche<br />

Ärztetag Politik und Gesellschaft für diese Problematik<br />

sensibilisieren. Der demographische und soziale Strukturwandel<br />

stellt eine gewaltige gesellschaftliche Herausforderung<br />

dar. Die Vermeidung bzw. Herauszögerung von Pflegebedürftigkeit<br />

und der Ausbau ambulanter und stati onärer geriatri-<br />

Gute Arbeitsbedingungen für die Delegierten in der Donauhalle zu Ulm;<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> wurde vertreten durch (v.l.n.r - vorn) Dr.<br />

Wilfried Schimanke (Rostock), Dr. Anke Müller (Straßburg), Dr. Evelin Pinnow<br />

(Ludwigslust) und (hinten) Dr. Winrich Mothes (Schwerin), Dr. Liane<br />

Hauk-Westerhoff (Rostock), Dr. Kerstin Skusa (Parchim)<br />

Seite 226 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Abstimmung<br />

scher Rehabilitation sind primäre Aufgaben. Ein bedarfsgerecht<br />

abgestuftes System der Pflege durch nach modernen<br />

Konzepten ausgebildete Kräfte muß den individuellen Möglichkeiten<br />

des Kranken Rechnung tragen. Forschung und Entwicklung<br />

moderner therapeutischer Ansätze, aber auch die<br />

Umsetzung der Behandlungsmöglichkeiten (wie Gruppenarbeit,<br />

Musik- und Tanztherapie, Verhaltenstherapie u. a.) erfordern<br />

immense personelle und finanzielle Mittel. Die angemessene<br />

Ver sorgung im häuslichen Umfeld durch Angehörige und<br />

Pflegedienste bleibt primäres Ziel; Selbsthilfe und bürgerschaftliches<br />

Engagement müssen gefördert und gewürdigt<br />

werden. Insgesamt muß die gesamtgesellschaftliche Aufmerksamkeit<br />

für das Problem entwickelt werden. „Die Versorgung<br />

Schwerstkranker und Verwirrter bringt körperliche wie psychische<br />

Höchstleistungen mit sich und verlangt nach hoher gesellschaftlicher<br />

Anerkennung!“<br />

Weitgehend von unbestimmten Ängsten und einem grundsätzlichen<br />

Mißtrauen in die elektronische Datenverarbeitung<br />

bestimmt wurde die Diskussion zum TOP IV „Auswirkungen<br />

der Telematik und elektronischen Kommunikation auf<br />

das Patienten- Arzt-Verhältnis“. Dabei hatten die Referenten<br />

zum Thema Dr. jur. Thilo Weichert, Datenschutzbeauftragter<br />

von Schleswig-Holstein, und Dr. Franz-Joseph Bartmann,<br />

Präsident der <strong>Ärztekammer</strong> dort, in sachlichen und verständlichen<br />

Worten bereits viele Kritikpunkte aufgegriffen und<br />

recht objektiv über die Chancen und Risiken berichtet. Wiederholt<br />

haben sie klarstellend in die Diskussion eingegriffen,<br />

doch der Ärztetag blieb gespalten. Die Gegner der Telematik<br />

blieben beratungsresistent und wollten einfach nicht glauben,<br />

daß der Orthopäde das Viagra-Rezept auf der eGK dank Kryptographie<br />

nicht einsehen kann. Die Debatte wurde von Anfang<br />

an sehr emotional geführt. Dies ist auch dem ersten Diskussionsredner<br />

Dr. Axel Brunngraber (Nieder sachsen) zu verdanken,<br />

der die noch nicht begrenzte Redezeit ausnutzte und<br />

mit exzellenter Rhetorik einen sehr populistischen Vortrag ge-<br />

AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

DEUTSCHER ÄRZTETAG<br />

gen die elektronische Gesundheitskarte hielt. Leider hat er die<br />

Chance der langen Rede nicht genutzt, um sich substantiell<br />

mit dem Leitantrag der BÄK zu dem Thema auseinanderzusetzen.<br />

Nach (anscheinend) umfassender Debatte wurde deren<br />

Ende beschlossen. Mit knapper Mehrheit wurde dann eine<br />

Entschließung (Antrag Nr. IV-12) gefaßt, die nicht nur die eGK<br />

ablehnt, sondern auch den Stopp der Telematik-Plattform für<br />

das Gesundheitswesen fordert. Die ser Beschluß bedeutete<br />

den völligen Rückzug der verfaßten Ärzteschaft aus der Telekommunikation,<br />

die damit weiterer Gestaltungseinflüsse bei<br />

vorgegebenen gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen beraubt<br />

worden wäre. Der sehr<br />

ausgewogene Leitantrag der<br />

BÄK war damit hinfällig. In<br />

zweiter Lesung hat dann<br />

doch eine große Mehrheit<br />

der Delegierten erkannt, daß<br />

solche Konsequenzen nicht<br />

gewollt sind. Der Antrag Nr.<br />

12 wurde modifiziert: Die<br />

eGK wird in der jetzigen<br />

Form abgelehnt, die bundesweiteTelematik-Plattform<br />

soll mit definierten<br />

Zielen konzeptionell weiterentwickelt<br />

werden. Damit<br />

konnten die Positionen<br />

zum Einsatz der Telema-<br />

tik im Gesundheitswesen<br />

mit einigen Änderungen<br />

doch noch mit großer Mehrheit<br />

beschlossen werden.<br />

Insgesamt ergibt sich jedoch<br />

eine uneinheitliche, nicht<br />

In der ersten Lesung dem Schluß<br />

der Debatte zum „Opfer“ gefallen,<br />

kam Dr. Schimanke in der<br />

zweiten Lesung dann doch zu<br />

Wort, um die Mitarbeit ärztlichen<br />

Sachverstandes bei der Gestaltung<br />

von Telematik und e-Health<br />

einzufordern.<br />

Seite 227


DEUTSCHER ÄRZTETAG<br />

Ulrike Büttner (Ref. Öffentlichkeitsarbeit) bespricht mit Dr. Müller und<br />

Frau Dr. Skusa die ersten Meldungen über den Ärztetag für www.aekmv.de<br />

ein fache Beschlußlage zu diesem Thema, die einige Arbeit für<br />

die Bundesärztekammer mit sich bringt. Die Öffentlichkeitsarbeit<br />

wird dadurch für die Ärzteschaft gewiß nicht einfacher.<br />

Erfreulich aus dem Bereich der so genannten „Regularien“<br />

(Haushalt relevante TOP VII, VIII und IX) ist die Rückführung<br />

nicht verbrauchter Mittel für den Umzug der BÄK nach Berlin<br />

an die Landesärztekammern. Die moderate und vom Hauptgeschäftsführer<br />

Prof. Dr. Christoph Fuchs hinrei chend begründete<br />

Steigerung des Haushaltes der BÄK um 0,83 % wurde nur<br />

von der Hessischen Lan desärztekammer nicht mit getragen.<br />

Die Ärztetagsregie hatte das Thema „Arztbild der Zukunft<br />

und Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsberufen“<br />

(TOP III) weit nach hinten geschoben und<br />

angesichts der erlebten Diskussionsfreude schien der Zeitrahmen<br />

des Ärztetages in Gefahr. Die Meinungsbildung erfolgte<br />

jedoch in sachlicher, konstruktiver, wenig kontroverser Diskussion<br />

und ohne Zeitdruck. Der Präsident der Sächsischen<br />

Landesärztekammer Prof. Jan Schulze arbeitete in seinem<br />

Referat 10 Thesen zum Arztbild der Zu kunft heraus, die in<br />

eine entsprechende Entschließung eingeflossen sind und mit<br />

großer Mehrheit angenommen wurden. Dabei werden die<br />

Alleinstellungsmerkmale des Arztberufes als Schlüsselrolle<br />

für das Gesundheitswesen bezeichnet. Die Freiberuflichkeit<br />

wird betont, die Instrumentalisierung für die Rationierung<br />

von Leistungen wird abgelehnt. Ärzte sind für ihre Patienten<br />

Vertrauenspersonen, Experten und Anwälte in einem. Durch<br />

ihr Expertenwissen und berufsimmanente Verantwortlichkeit<br />

ist die Ärzteschaft ein unverzichtbarer Partner für den Strukturwandel<br />

im Gesundheitswesen.<br />

Den eklatanten Mangel an Geld, an Ärzten und letztlich in der<br />

Versorgung erkennt Dr. Theodor Windhorst, Präsident der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> Westfalen-Lippe, als Ursache, warum sich der<br />

Ärztetag mit dem Thema der Zusammenarbeit mit ande-<br />

ren Gesundheitsberufen beschäftigen muß. Das Thema<br />

wurde politisch induziert. Unter dem Kostendruck des Gesundheitswesens<br />

haben die Berliner Koali tionäre festgelegt,<br />

daß geprüft werden solle, inwieweit nicht ärztliche Heilberufe<br />

stärker in die Versor gung einbezogen werden können. Der<br />

„Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im<br />

Gesundheitswesen“ hat 2007 einige Thesen aufgestellt, die<br />

die „Arztzentrierung“ im Gesundheitswe sen abbauen und<br />

damit Geld sparen sollen. Windhorst weist auf die offenen<br />

Fragen der Verantwort lichkeit, des Haftungsrechtes hin und<br />

stellt eine Finanzierbarkeit in Frage. „Das ist der Weg in die<br />

Zwei-Klassen-Medizin: Eine ärztliche Versorgung mit Rechtsanspruch<br />

auf Facharztstandard und eine nichtärztliche Versorgung<br />

zweiter Klasse.“ Der Bundesgerichtshof hat bereits 1983<br />

den Arztvorbehalt für zahlreiche ärztliche Tätigkeiten wegen<br />

derer Gefährlichkeit festgelegt. Windhorst betont diese Position<br />

als unveräußerlich, dennoch wird sich die Ärzteschaft nicht<br />

einer verstärkten Zusammenarbeit verweigern. Das Resümee<br />

seiner Rede: Delegation und Kooperation ja, Substitution nein!<br />

Diesem Leitgedanken folgten auch die Beschlüsse, wobei je-<br />

Wie alle anderen Kammern auch lehnt hier Dr. Karl Schulze als Stimmführer<br />

für <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> in der Haushaltsdebatte einen Antrag<br />

aus Hessen ab, der das Einfrieren des Etats der BÄK vorsah.<br />

weils professionelle Autonomie für die Ärzte, Si cherheit für die<br />

Patienten, eindeutige Verantwortlichkeiten sowie Effizienz<br />

und Wirtschaftlichkeit in den Vordergrund gestellt werden.<br />

Explizit werden Master- und Bachelor-Studiengänge für den<br />

Arztberuf abgelehnt. Insgesamt hat sich das Plenum relativ<br />

konservativ gezeigt. Immer dann, wenn der Arztvorbehalt tangiert<br />

oder Alleinstellungsmerkmale des Arztberufes in Frage<br />

gestellt wurden, wurden die Anträge entweder abgelehnt<br />

oder zur weiteren Beratung an den Vorstand über wiesen.<br />

Unter anderem über die Ergebnisse der Beratung solcher<br />

überwiesener Anträge gibt der Tätigkeits bericht der Bundesärztekammer<br />

Auskunft. Seine Diskussion bildet regelmäßig<br />

den Abschluß des Ärztetages, obwohl er unter TOP VI<br />

Seite 228 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Die Donau ist die Grenze zwischen Ulm (Baden-Würtemberg) und Neu-<br />

Ulm (Bayern). Das Kongress-Zentrum am Donauufer war die sehr repräsentative<br />

Stätte der Eröffnungsveranstaltung.<br />

rangiert. Wie stets unter Zeitdruck und der drohenden<br />

Beschluß unfähigkeit bei Überziehung des Zeitplans werden<br />

alle relevanten Aspekte ärztlicher Tätigkeit mehr schlaglichtartig<br />

beleuchtet. 92 Anträge zum Tätigkeitsbericht gab es in<br />

diesem Jahr. Nach Themen gruppen sortiert werden sie nach<br />

möglicher Gegenrede von maximal drei Minuten Dauer beschlossen,<br />

abgelehnt oder an den Vorstand überwiesen. Unter<br />

Verzicht auf die Mittagspause und dank erfreuli cher Compliance<br />

wurde auch dieser Marathon bewältigt.<br />

Zu den einzelnen Beschlüssen sei auf die Dokumentation des<br />

111. Deutschen Ärztetages im Deutschen <strong>Ärzteblatt</strong>, Jg. 105,<br />

Heft 22 vom 30. Mai <strong>2008</strong> verwiesen.<br />

Die Videopräsentation von Dresden konnten die Delegierten<br />

Rathaus und Münster – nur zwei Sehenswürdigkeiten Ulms, für die leider<br />

zu wenig Zeit blieb.<br />

AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

DEUTSCHER ÄRZTETAG<br />

dann ganz entspannt genießen und die Stadt zum Austragungsort<br />

des 113. Deutschen Ärztetages 2010 bestimmen.<br />

Der nächste Ärztetag findet vom 19. bis 22. Mai 2009<br />

in Mainz statt.<br />

Einige Kondition erfordert der Weg auf die Spitze von Europas<br />

höchstem Kirchturm. Die Wendeltrep pen in den filigranen<br />

Türmen des Ulmer Münsters sind nur etwas für Schwindelfreie.<br />

Nach 784 Stufen genießt man aber eine phantastische Rundumsicht.<br />

Für den Baden-Württemberg-Abend standen leider nicht genügend<br />

Plätze zur Verfügung (!) – die Delegierten aus M-V<br />

haben gemeinsam mit den Thü ringern statt dessen einen von<br />

einem Schuster aus dem 16. Jahrhundert geführten abendlichen<br />

Stadt rundgang unternommen und auf diese Weise Interessantes<br />

erfahren und Sehenswertes kennengelernt.<br />

Dr. Wilfried Schimanke<br />

Seite 229


WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />

Die benigne Knotenstruma – aktuelle Behandlungsstrategien<br />

aus chirurgischer Sicht<br />

U. Scharlau, H. Steffen, K. Hermann<br />

Einleitung<br />

Die Diagnostik und Therapie der benignen Knotenstruma<br />

steht im Fokus mehrerer Fachgebiete. Aktuelle Strategien werden<br />

ausgiebig in den jeweiligen Fachjournalen dargestellt.<br />

Leicht zugängliche Übersichtsarbeiten, die sich an den letztendlich<br />

für die Langzeitbehandlung<br />

der Patienten<br />

verantwortlichen,<br />

zumeist allgemeinmedizinisch<br />

tätigen Hausarzt<br />

richten, sind jedoch rar.<br />

Im folgenden wird die<br />

Entwicklung der Schilddrüsenchirurgie<br />

in den<br />

letzten Jahren dargestellt,<br />

um verständlich<br />

zu machen, warum heute<br />

welcher Patient wie<br />

operiert wird und was<br />

bei der postoperativen<br />

Abb. 1:<br />

Lagerung zur Schilddrüsenoperation<br />

Nachbehandlung zu beachten<br />

ist.<br />

Ziel der Schilddrüsenoperation und Indikationen<br />

Das Ziel der operativen Therapie der benignen Knotenstruma<br />

ist die sichere, komplikationsarme Beseitigung aller morphologischen<br />

Veränderungen und Funktionsstörungen der Schilddrüse<br />

bei gleichzeitiger Senkung des Rezidivrisikos. Die qualitätsbestimmenden<br />

Faktoren der Schilddrüsenchirurgie sind die<br />

Vermeidung von Rekurrensparesen sowie eines postoperativen<br />

Hypoparathyreoidismus.<br />

In der Tabelle 3 (s. Seite 231) sind die Indikationen für eine<br />

operative Therapie wegen einer benignen Knotenstruma aufgeführt.<br />

Benigne Knotenstruma und Hyperthyreose<br />

Der Eingriff sollte grundsätzlich bei Vorliegen einer Euthyreose<br />

vorgenommen werden. Liegt allein die Suppression des<br />

TSH-Spiegels bei normwertigen peripheren Hormonen vor<br />

und fehlen klinische Zeichen einer Hyperthyreose, so kann der<br />

Tab. 1: Terminologie der Operationsverfahren an der Schilddrüse (s. J-PEG-Datei)<br />

Selektive Resektion - Exstirpation von kleinen<br />

(zystischen) Knoten<br />

- keine Eröffnung der Berry-<br />

Membran<br />

- keine Darstellung des N.<br />

recurrens und der<br />

Nebenschilddrüsen<br />

- Restgewebe > 2,5 ml pro Seite<br />

Subtotale Resektion<br />

mit dorsalem Rest<br />

(subtotale) Resektion<br />

mit erhaltenem Oberpol<br />

- keine Eröffnung der Berry-<br />

Membran<br />

- keine Darstellung des N.<br />

recurrens und der Nebenschilddrüsen<br />

- Restgewebe = 2,5 ml pro Seite<br />

- Entfernung des Gewebes über<br />

dem Verlauf des N. recurrens<br />

nach dessen Darstellung<br />

- Darstellung der kaudalen<br />

Nebenschilddrüse<br />

- Restgewebe = 2,5 ml pro Seite<br />

Near-totale Resektion - Belassen von Kapselresten<br />

- Darstellung des N. recurrens<br />

und der Nebenschilddrüsen<br />

Hemithyreoidektomie - vollständige Entfernung eines<br />

Schilddrüsenlappens<br />

- Darstellung des N. recurrens<br />

und der Nebenschilddrüsen<br />

- bei gleichzeitiger subtotaler<br />

Resektion der Gegenseite:<br />

Hartley-Dunhill-Operation<br />

Thyreoidektomie - vollständige Entfernung der<br />

Schilddrüse<br />

- Darstellung des N. recurrens<br />

und der Nebenschilddrüsen<br />

Seite 230 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Tab. 2: Therapieschema bei präoperativer Hyperthyreose<br />

Konstellation Therapie Zeitraum<br />

Tab. 3: Indikationen zur operativen Therapie wegen Knotenstruma<br />

Knoten mit lokalenKompressionserscheinungenMalignitätsverdacht<br />

AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

- Schluckbeschwerden<br />

- Globusgefühl<br />

- Atembeschwerden<br />

- solitäre, echoarme, kalte Knoten<br />

(> 2 cm)<br />

- Mikrokalk, Knoten ohne Halo, Knoten<br />

mit zentraler Vaskularisation<br />

- Struma multinodosa mit Knoten<br />

> 4 cm<br />

- verdächtige Punktionszytologie<br />

- kalte Knoten bei Z. n. Bestrahlung<br />

der Halsregion<br />

- vergrößerte Halslymphknoten,<br />

- Rekurrensparese<br />

Heiße Knoten - Knoten > 3 cm<br />

M. Basedow - Schilddrüsenvolumen > 60 ml<br />

- Nebenwirkungen thyreostatischer<br />

Therapie (Leukopenie, Cholestase)<br />

- Kontraindikationen für Radiojodtherapie<br />

Patientenwunsch - Karzinophobie<br />

- Ablehnung einer medikamentösen<br />

Therapie<br />

Weitere - Nebenwirkungen einer medikamentösen<br />

Therapie<br />

- Schilddrüsenkarzinom in der Blutsverwandtschaft<br />

Eingriff unter präoperativer Gabe von 10 mg Metimazol i. v.<br />

erfolgen. Sind die klinischen Zeichen einer Hyperthyreose auffällig,<br />

und/oder sind die peripheren Hormone bei supprimiertem<br />

TSH erhöht, so macht sich eine präoperative Thyreostatika-Therapie<br />

für die Dauer von zwei bis vier Wochen erforderlich.<br />

Eine Behandlung nach Plummer (präoperative Jodblockade<br />

der Schilddrüse bei Hyperthyreose) wird derzeit nicht mehr<br />

durchgeführt. Die Notfall-Thyreoidektomie ist nur im Falle<br />

einer medikamentös im Verlauf von zwei bis vier Tagen nicht<br />

kupierbaren thyreotoxischen Krise indiziert.<br />

Geschichtliche Entwicklung<br />

Bis zum Ende der 90iger Jahre stellte die subtotale Schilddrüsenresektion<br />

nach Kocher den Goldstandard in der Behand-<br />

WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />

TSH↓, FT3/FT4 normal, Klinik ∅ - 10 mg Metimazol i.v. - präoperativ<br />

TSH↓, FT3/FT4 ↑ u./o. Klinik + - 5–15 mg Metimazol p.o. oder<br />

- 150–450 mg PTU p.o.<br />

- 2-4 Wochen präop.<br />

thyreotoxische Krise - Notfall-Thyreoidektomie - Versagen der<br />

thyreostatischen<br />

Therapie nach 2-4 d<br />

lung der benignen Knotenstruma dar. Dieses Verfahren beinhaltet<br />

das Belassen eines 2,5 ml großen, knotenfreien, dorsalen<br />

Schilddrüsenrestes des operierten Lappens. Bei der Präparation<br />

der Schilddrüse wird bei diesem Verfahren die präliminare<br />

Grenzlamelle (Berry-Membran) nicht eröffnet. Auf diese Weise<br />

können die hinter der Grenzlamelle befindlichen Nebenschilddrüsen<br />

und der N. recurrens geschont werden, wenn eine regelrechte<br />

Lage dieser anatomischen Strukturen vorliegt. Eine<br />

Darstellung des N. recurrens wurde bei diesem Verfahren nicht<br />

durchgeführt. Die Rate an Rekurrensparesen betrug ca. ein<br />

Prozent. Als bleibender Vorteil dieses Verfahrens, ist die postoperativ<br />

geringere Substitutionspflicht mit Schilddrüsenhormonen<br />

zu nennen. In der Ära der subtotalen Schild drüsenresektion<br />

beim belassenem dorsalen Schilddrüsenrest wurde<br />

beim Vorliegen kleinerer Schilddrüsenknoten eine Enukleation<br />

(Herausschälung) vorgenommen. Dieses Verfahren ist schon<br />

vor längerer Zeit durch die selektive Resektion von zumeist<br />

kleineren, zystischen Knoten (geringe Wahrscheinlichkeit einer<br />

Malignität) im gesunden Gewebe abgelöst worden.<br />

Epidemiologische Daten und die Einführung des Neuromonitorings<br />

des N. recurrens führten in den letzten Jahren zu einem<br />

Überdenken des Konzeptes der subtotalen Schilddrüsenresektion.<br />

Im Ergebnis dieses Prozesses wurde die Thyreoidektomie<br />

(Entfernung der Schilddrüse nebst Kapsel bei Darstellung<br />

des N. recurrens und der Nebenschilddrüsen) als Thera-<br />

Seite 231


WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />

pieoption auch bei der Behandlung der benignen Knotenstruma<br />

etabliert. Kritische Stimmen bemängeln ein<br />

vor programmiert erhöhtes Risiko für den N. recurrens und die<br />

postoperative Nebenschilddrüsenfunktion durch diesen radikalen<br />

Eingriff.<br />

Radikale Resektionsverfahren an der Schilddrüse<br />

Seit der Papillon 1-Studie (´01) ist bekannt, daß in Deutschland<br />

jeder dritte Bundesbürger eine vergrößerte Schilddrüse hat<br />

und daß jeder zweite über 45jährige Schilddrüsenknoten aufweist.<br />

Jährlich werden 100 000 Schilddrüsenoperationen durchgeführt<br />

(Kosten: 1,1 Mrd. Euro). 2500 neue Fälle eines Schilddrüsenkarzinoms<br />

sind jedes Jahr zu verzeichnen (Verdopplung<br />

seit 1975!). Über 50 % dieser Fälle werden durch die Operation<br />

wegen einer vermeintlich benignen Knotenstruma entdeckt.<br />

In 93 % der neuen Fälle handelt es sich um differenzierte<br />

Schilddrüsenkarzinome. In dieser Gruppe wiederum bilden die<br />

frühen Stadien der Erkrankung die überwiegende Mehrzahl.<br />

Wird in diesen Fällen radikal operiert, schließt sich eine Radiojodtherapie<br />

an und erfolgt eine TSH-supprimierende Therapie<br />

mit L-Thyroxin, so ist z. B. beim papillären Karzinom der Stadien<br />

pT 1-2 eine exzellente 10-Jahres-Überlebensrate von 92 % zu<br />

erzielen. Die entscheidende Therapieoption ist hierbei die<br />

Schilddrüsenchirurgie. Sollte beim primären Eingriff eine Tumorrest<br />

in situ verblieben sein (R-1-Situation), oder erfordert<br />

das Tumorstadium die Thyreoidektomie ggf. mit Lymphknotendissektion,<br />

so ist das Risiko einer Rekurrensparese und eines<br />

postoperativen Hypo parathyreoidismus bei dem erforderlichen<br />

Wiederholungseingriff um das Fünf- bis Zehnfache erhöht.<br />

Dieser Fakt spricht für den primären Einsatz einer Thyreoidektomie<br />

auch bei vermeintlich benigner Knotenstruma.<br />

Als Entscheidungshilfe für die Wahl einer Thyreoidektomie als<br />

Primäreingriff werden der präoperative Sonographiebefund<br />

und der Szintigraphiebefund herangezogen. Beim Vorliegen<br />

eines solitären, szintigraphisch kalten, sonographisch echoarmen<br />

Knotens mit Mikrokalk fällt die Entscheidung zur Thyreoidektomie<br />

leicht.<br />

Häufiger noch als das Auftreten eines Schilddrüsenkarzinoms<br />

ist, trotz medikamentöser Rezidivprophylaxe, das Auftreten<br />

eines Knotenstrumarezidives (bis zu 40 %) zu verzeichnen. Seit<br />

Mitte der 90er Jahre ist bekannt, daß das Wachstum benigner<br />

Knoten vom intrathyreoidalen Jodangebot abhängt. Zusätzlich<br />

sind hier lokale Wachstumsfaktoren (z. B. EGF, IFG) wirksam.<br />

Verbleiben wachstumstimulierbare Knoten im Schilddrüsenrest,<br />

so tritt trotz TSH-Suppression durch die Gabe von L-<br />

Thyroxin und ausreichendem Jodangebot in der Schilddrüse<br />

ein Knotenrezidiv auf. Auch hier ist beim Wiederholungseingriff<br />

ein fünf- bis zehnfach erhöhtes Komplikationsrisiko zu<br />

erwarten, welches bei Durchführung eines radikalen Primäreingriffs<br />

nicht eingegangen werden muß.<br />

Rezidive nach Schilddrüsenresektion<br />

Um gewebeerhaltend zu operieren, sollte beim Ersteingriff<br />

das mögliche Ereignis eines Rezidives berücksichtigt werden.<br />

Aus diesem Grund wurde das Konzept der Schilddrüsenresektion<br />

unter Belassen eines kranialen Polrestes entwickelt. Bei<br />

diesem Verfahren wird der N. recurrens dargestellt und das<br />

Gewebe über dem Nerv reseziert. Tritt ein Rezidiv auf, so muß<br />

nicht in der Nähe des N. recurrens präpariert werden. Zudem<br />

ist die kraniale Nebenschilddrüse bei einem unversehrten<br />

Oberpol sicher geschützt. Eine Modifikation dieses Verfahrens<br />

stellt die Hartley-Dunhill-Operation dar. Dabei erfolgt die einseitige<br />

Hemithyreoidektomie unter Belassen eines kranialen<br />

Polrestes der Gegenseite. Ähnliche Erwägungen führen zum<br />

Einsatz der near-totalen Schilddrüsenresektion. Dieses Verfahren<br />

wird angewandt, wenn beim Ersteingriff eine enge Lagebeziehung<br />

des knotentragenden Areals der Schilddrüse zum<br />

N. recurrens zu verzeichnen ist. In der Nähe des N. recurrens<br />

können hierbei Kapselreste der Schilddrüse in situ verbleiben<br />

(Tabelle 1, S. 230).<br />

Ist das Auftreten eines Rezidives zu verzeichnen, kann das Risiko<br />

einer Rekurrensparese und eines postoperativen Hypoparathyreoidismus<br />

beim Wiederholungseingriff minimiert werden,<br />

indem ein erfahrener Operateur, der mit der Darstellung<br />

des N. recurrens und der Nebenschilddrüsen vertraut ist, den<br />

Eingriff vornimmt. Für den Ersteingriff konnte in Studien nachgewiesen<br />

werden, daß bei Operateuren, die mindestens 50<br />

Thyreoidektomien vorgenommen haben, eine konstant geringe<br />

Rate an Komplikationen zu verzeichnen ist. Diese Erkenntnis<br />

ist auf den Fall des Rezidives sicherlich übertragbar.<br />

Das Neuromonitoring des N. recurrens<br />

Den wesentlichen Umstand, welcher letztendlich zum flächendeckenden<br />

Paradigmawechsel von der subtotalen Resektion<br />

hin zu den dargestellten, radikalen Resektionsverfahren im<br />

Behandlungskonzept der benignen Knotenstruma führte,<br />

stellt jedoch der Einsatz des intraoperativen Neuromonitorings<br />

des N. recurrens dar. Bei diesem Verfahren wird durch die Stimulation<br />

des dargestellten N. vagus (indirektes Neuromonitoring)<br />

bzw. durch die Stimulation des N. recurrens (direktes<br />

Neuromonitoring) bei funktionell intaktem Nerv ein Aktionspotential<br />

im M. vocalis des Stimmbandes abgeleitet. Mit der<br />

Einführung dieser Methode in Jahre 1995 konnten in Studien<br />

Raten an permanenten Rekurrensparesen von 0,07 % (bezogen<br />

auf die Anzahl gefährdeter Nerven pro Eingriff = nerv at<br />

risk) erzielt werden.<br />

Rekurrensparesen können mit dem Neuromonitoring nicht<br />

völlig vermieden werden. Das Neuromonitoring kann aber das<br />

Auftreten einer gefürchteten beidseitigen Rekurrensparese<br />

Seite 232 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Tab. 4: Empfehlungen zur medikamentösen Behandlung nach Schilddrüsenoperation<br />

Restvolumen > 10 ml 200 µg Jod<br />

Restvolumen = 6-10 ml 150-200 µg Jod und 75-100 µg<br />

L-Thyroxin<br />

Restvolumen < 6 ml 75-100 µg L-Thyroxin<br />

Richtwert für Substitu- 1 µg/kg KG L-Thyroxin<br />

tion mit L-Thyroxin nach<br />

Thyreoidektomie<br />

Ziel-TSH-Wert TSH = 0,4-0,9 mU/l<br />

eleminieren. Wird nach Abschluß der Resektion der befunddominierenden<br />

Seite mit dem Neuromonitoring keine regelrechte<br />

Funktion des N. recurrens verzeichnet, wird die Resektion<br />

der Gegenseite unterlassen. Erst nach Ausschöpfung aller<br />

phoniatrischen Behandlungsmaßnahmen, die bei passageren<br />

Rekurrensparesen zu einer Wiederherstellung der Stimmbandfunktion<br />

führen, ist die Indikation zur Resektion der noch<br />

nicht operierten Seite erneut zu prüfen.<br />

Medikamentöse Behandlung nach<br />

Schilddrüsenoperation<br />

Auch wenn Rezidive unter suffizienter, medikamentöser Prophylaxe<br />

auftreten können, ist diese postoperative Behandlung<br />

zwingend erforderlich. In der Literatur der letzten Zeit konnte<br />

schon beim Vorliegen einer subklinischen Hypothyreose ein<br />

erhöhtes kardiales Risiko für die betroffenen Patienten nachgewiesen<br />

werden. Mit der Bestimmung des TSH-Wertes steht<br />

ein wirkungsvolles Instrument zur optimalen Kontrolle für die<br />

Dosierung der medikamentösen Therapie zur Verfügung. Der<br />

Zielbereich für den TSH-Spiegel wird von der Deutschen Gesellschaft<br />

für Endokrinologie mit 0,4 bis 0,9 mU/l angegeben.<br />

Für den Start der Therapie ist die Angabe des Chirurgen über<br />

das Volumen des verbliebenen Schilddrüsengewebes ein wichtiger<br />

Hinweis. Bei einem Schilddrüsenrest größer als 10 ml ist<br />

die tägliche Gabe von 200 µg Jod ausreichend. Beträgt das<br />

Schilddrüsenrestvolumen 6 bis 10 ml ist eine Kombinationstherapie<br />

mit 200 µg Jod und 75 bis 100 µg L-Thyroxin angezeigt.<br />

Ab einem Restgewebe unter 6 ml ist die alleinige Gabe von 75<br />

bis 100 µg L-Thyroxin (Richtwert: 1 µg/kg KG) angezeigt. Eine<br />

erste Kontrolle des TSH-Spiegels wird nach der 4. postoperativen<br />

Woche empfohlen. Die Sonographiekontrolle des Schilddrüsenrestes<br />

ist nach Ablauf eines halben Jahres sinnvoll.<br />

Neue Tendenzen in der Schilddrüsenchirurgie<br />

Abschließend sei ein Blick auf neue Tendenzen in der Schilddrüsenchirurgie<br />

gerichtet.<br />

Mit der Einführung neuer Instrumente zur Präparation bei<br />

gleichzeitiger Gewebekoagulation (Ultraschalldissektion, Elek-<br />

AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />

trothermie) wird eine Zugangsminimierung möglich. In Behandlungszentren<br />

liegen evaluierte Erfahrungen mit der minimal<br />

invasiv assistierten Schilddrüsenresektionen (MIVAT) vor.<br />

So werden bei ausgewählten Patienten Thyreoidektomien bei<br />

einer Zugangsgröße von 1,5 cm komplikationsarm durchgeführt.<br />

Zusammenfassung<br />

Zusammenfassend ist festzustellen, daß der Paradigmawechsel<br />

hin zu radikalen Resektionsverfahren stattgefunden hat.<br />

Die Komplikatonsraten und die Anzahl der Rezidive sind in der<br />

Literatur und aus eigener Erfahrung gering.<br />

Vor diesem Hintergrund wird die Papillon-Studie 2007 sicherlich<br />

für Gesprächsstoff sorgen. In dieser aktuellen Studie wurden<br />

Langzeitergebnisse nach Schilddrüsenresektionen (56 000<br />

Patienten) ausgewertet. So gaben 72 % der Patienten an, sich<br />

nach der Schilddrüsenoperation besser zu fühlen. Bei 54 % der<br />

Patienten führte die medikamentöse Rezidivprophylaxe zur<br />

Erreichung des TSH-Zielbereiches. Überraschend ist die Anzahl<br />

von zwei Prozent bleibender Rekurrensparesen und 3,6 % kalziumsubstitutionspflichtigerNebenschilddrüsenunterfunktionen.<br />

Diese Zahlen wurden in der Literatur bisher deutlich unterboten,<br />

bilden aber vielleicht die Wirklichkeit jenseits eines Expertenzentrums<br />

ab.<br />

Letztendlich ist jede Schilddrüsenoperation ein anspruchsvoller<br />

Eingriff und mit der Indikation zu einem solchen Eingriff ist<br />

sorgfältig umzugehen.<br />

Literatur bei den Verfassern<br />

Korrespondenzanschrift:<br />

Dr. med. U. Scharlau<br />

Klinikum Südstadt Rostock, Klinik für Chirurgie<br />

Südring 81, 18059 Rostock<br />

Seite 233


LESERBRIEF / AUS DER KAMMER<br />

Leserbrief<br />

zum Beitrag „43. Kammerversammlung der <strong>Ärztekammer</strong>“ (Heft 5/<strong>2008</strong>, S. 149-153)<br />

Wieder einmal wird an recht prominenter Stelle das große<br />

Mantra über den mangelnden Nachwuchs der Hausärzte gesungen.<br />

Wieder einmal werden Vorschläge angekündigt<br />

(wahrscheinlich auch irgendwann umgesetzt), wie man diesem<br />

Problem begegnen kann. Wieder einmal sind sich alle<br />

einig, daß man was tun muß.<br />

Wieder einmal werden wir eigentlich Betroffenen (wir „jungen“<br />

Ärzte, die sich momentan in dieser Weiterbildung befinden),<br />

dazu nicht gefragt werden. Da reden also gestandene<br />

Fachärzte über die Misere und entwickeln (sicher<br />

wohlwollend) Konzepte, ob diese aber wirklich den Kern<br />

treffen, ist noch nicht einmal evaluiert worden. Das ist so<br />

ähnlich als ob ich eine Kritik über „Tokio Hotel“ schreiben<br />

wolle, ohne mit Teenagern zu reden.<br />

Warum sind zum Beispiel keine Assistentenvertreter in der<br />

Kammerversammlung? Warum gibt es keine Jungärztegrup-<br />

Achtung! Achtung!<br />

Übergangsbestimmungen zur neuen<br />

Weiterbildungsordnung<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

es sei an dieser Stelle noch einmal daran erinnert, daß<br />

die Übergangsbestimmungen der Weiterbildungsordnung<br />

(WBO) vom 20.06.2005 am 3. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> auslaufen.<br />

Das heißt, bis zu diesem Zeitpunkt können Schwerpunkt-<br />

und Zusatzbezeichnungen gemäß Weiterbildungsordnung<br />

von 1996 erworben werden. Wie bereits mehrfach informiert<br />

wurde, können nur fristgerecht an das Referat Weiterbildung<br />

gestellte Anträge mit Nachweis einer abgeschlossenen<br />

Weiterbildung Berücksichtigung finden. Das<br />

bedeutet, daß alle laut WBO geforderten Weiterbildungszeiten<br />

und -inhalte absolviert wurden.<br />

Der Stichtag 3. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> gilt ebenfalls für Anträge auf Erwerb<br />

von Bezeichnungen, die mit der Weiterbildungsordnung<br />

2005 neu eingeführt wurden. Für diese Bezeichnun-<br />

pe unter der Schirmherrschaft der <strong>Ärztekammer</strong>? Warum ist<br />

die Weiterbildungsordnung immer noch so an der Realität<br />

vorbei konzipiert? Warum müssen die in der niedergelassenen<br />

Zeit befindlichen Assistenten trotzdem den vollen Kammerbeitrag<br />

zahlen und die arbeitslosen (und damit besser<br />

verdienenden) Klinikärzte keinen Beitrag? Dies sind nur einige<br />

Punkte. Wann werden also endlich wir Betroffenen<br />

(oder auch noch besser: Studierende im PJ, die sich vorstellen<br />

könnten Hausarzt zu werden) gefragt. Oder ist es auch<br />

hier wieder einmal so, wie so oft in der Medizin: Die erfahrenen<br />

Ober- und Chefärzte wissen es eh besser.<br />

gen ist als Äquivalent der geforderten Weiterbildungszeit<br />

eine entsprechend lange Tätigkeit innerhalb der letzten<br />

acht Jahre vor der Einführung (das heißt von 1997 bis 2005)<br />

nachzuweisen. Daneben ist die Erfüllung der geforderten<br />

Inhalte durch Zeugnisse zu belegen.<br />

Das Formular für diese Anträge finden Sie unter der Adresse:<br />

www.aek-mv.de > Weiterbildung > Satzungen/Formulare ><br />

Antrag auf Anerkennung einer Bezeichnung.<br />

Nähere Auskünfte zu den Übergangsbestimmungen erteilt<br />

das Referat Weiterbildung.<br />

Collegialiter<br />

Ihr<br />

Dr. med. A. Crusius<br />

Dr. med. Thomas Maibaum<br />

Weiterbildungsassistent im 4. Weiterbildungsjahr<br />

„Allgemeinmedizin“<br />

Seite 234 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Aus der Praxis der Norddeutschen Schlichtungsstelle<br />

Heute: Postoperative Wundinfektionen – grundsätzlich unverschuldet?<br />

Bakterielle Wundinfektionen sind ein ubiquitäres Risiko jeder<br />

Wundsetzung, auch bei chirurgischen Eingriffen. Die Höhe des<br />

Risikos hängt von zahlreichen Faktoren ab. Risikosteigernd<br />

wirken sich insbesondere aus: Operationen in bakteriell stark<br />

kontaminierten Hautregionen (Anus, Nabel), Eingriffe mit Eröffnung<br />

des Darmtraktes, Operationen im infizierten Milieu<br />

beziehungsweise septische Operationen, lange Operationsdauer,<br />

schlechter Ernährungszustand, konsumierende Krankheiten,<br />

Adipositas, Diabetes mellitus, insbesondere bei mangelhafter<br />

Einstellung, reduzierter Immunstatus sowie bakterielle<br />

Begleitinfektionen.<br />

Die Rechtsprechung setzt voraus, daß heutzutage dem Patienten<br />

das grundsätzliche Risiko einer postoperativen<br />

Wundinfektion bekannt ist, so daß zum Beispiel vor Durchführung<br />

einer größeren Operation eine präoperative Aufklärung<br />

über die generelle Möglichkeit einer Wundinfektion<br />

entbehrlich ist. Aufzuklären ist aber über mögliche<br />

schwerwiegende Weiterungen einer Wundinfektion, wie z.<br />

B. die Notwendigkeit der Anlage einer Enterostomie bei<br />

Anastomoseninsuffizienz.<br />

Beklagt werden Wundinfektionen in der Regel nur, wenn<br />

entweder präoperativ eine Verzögerung der Diagnostik / Behandlung<br />

eingetreten ist (klassisches Beispiel: Wundinfektion<br />

nach perforierter Appendizitis), oder wenn die Wundinfektion<br />

zu einer langfristigen Heilungsstörung mit wiederholten<br />

Revisionsoperationen und dauerhafter Schädigung geführt<br />

hat, wie z. B. narbige Entstellung, Gelenkversteifung nach<br />

Gelenkempyem.<br />

Im Arzthaftungsverfahren ist im allgemeinen nicht die<br />

Tatsache der Entstehung der Wundinfektion das zu beurteilende<br />

Problem, sondern die zeitgerechte und sachgerechte<br />

Behandlung.<br />

Sofern vom Antragsteller Mängel im Hygieneregime für die<br />

Entstehung der Wundinfektion verantwortlich gemacht werden,<br />

ist auf folgendes hinzuweisen: Das Hygieneregime im<br />

Operationssaal bildet einen Komplex von zahlreichen Maßnahmen,<br />

Abläufen und Verhaltensweisen. Diese unterliegen<br />

einer gesetzlich festgelegten, fortlaufenden Kontrolle. Die<br />

Durchführung der entsprechenden Kontrollmaßnahmen ist<br />

Routine. Infektionen von Operationswunden sind nicht<br />

grundsätzlich vermeidbar. Aus einer eingetretenen Wundin-<br />

AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

RECHT<br />

fektion kann nicht auf ein mangelhaftes Hygieneregime im<br />

Operationssaal geschlossen werden.<br />

In vielen Antragstellungen läßt sich bisweilen schon aus der<br />

Art des Vortrages schließen, daß ein entsprechendes informatives<br />

Gespräch zwischen Arzt und Patient noch während der<br />

stationären Behandlung vermutlich ein Haftpflichtverfahren<br />

vermieden hätte.<br />

Häufig wird die Unterlassung der prophylaktischen Antibiotikamedikation<br />

zur Vermeidung von postoperativen Wundinfektionen<br />

beklagt. Dabei sind in den Fällen ärztliche Behandlungsfehler<br />

anzunehmen, wenn es sich um eine evidenzbasierte<br />

Antibiotikaprophylaxe bei bestimmten Eingriffen handelte.<br />

Hierzu wird auf die einschlägigen Leitlinien verwiesen; eine<br />

Übersicht findet sich bei Ebner und Mitarbeiter, Chirurg 2000,<br />

71, Seiten 912 bis 917.<br />

Eine Antibiotikaprophylaxe führt zur Minderung des Infektrisikos,<br />

keinesfalls jedoch zur sicheren Vermeidung der Wundinfektion.<br />

Da im Einzelfall die Unterlassung der Antibiotikaprophylaxe<br />

medizinisch-wissenschaftlich nicht als gesicherte Ursache<br />

der Wundinfektion und ihrer Folgen gelten kann, ist die<br />

Kausalität nicht zu beweisen. Der Fehler der unterlassenen<br />

Antibiotikaprophylaxe führt wegen der Unbeweisbarkeit des<br />

Kausalzusammenhanges im Einzelfall grundsätzlich nicht zum<br />

Schadenersatzanspruch.<br />

Seite 235


RECHT<br />

Kasuistik<br />

Folgendes Beispiel mag die Probleme bei der Beurteilung einer<br />

postoperativen Wundinfektion illustrieren:<br />

Bei einer 48jährigen Frau bestand im Rahmen einer Adipositats<br />

(BMI 36) eine Fettschürze, die sie sich in einer Klinik für<br />

Plastische Chirurgie operativ entfernen ließ. Aus vorangegangenen<br />

Bauchoperationen bestanden am Bauch noch zwei große<br />

Narben. Es wurde eine Abdominoplastik in Verbindung mit<br />

einer Liposuktion im Bereich der Schamregion ausgeführt.<br />

Postoperativ trat eine die gesamte Operationsregion erfassende<br />

eitrige Wundinfektion auf. Diese Wundinfektion erforderte<br />

insgesamt acht Revisionsoperationen zunächst in Form von<br />

Nekrektomien, später Wundrandadaptationen. Als Folge der<br />

Wundinfektion verblieb eine erheblich narbig entstellte, asymmetrische<br />

vordere Bauchwand. Beklagt wurden auch Schmerzen<br />

und ein einschnürendes Gefühl im Bereich der großflächigen<br />

Narbenregion.<br />

Die Patientin sah die Ursache dieses langwierigen, durch acht<br />

Revisionsoperationen belasteten Verlaufes der Wundheilungsstörung<br />

in ärztlichen Behandlungsfehlern. Unter anderem sei<br />

die Wundinfektion selbst auf Hygienemängel im Operationssaal<br />

zurückzuführen.<br />

Gutachter kann kein Fehlverhalten erkennen<br />

Der von der Schlichtungsstelle beauftragte Gutachter des<br />

Fachgebietes Plastische Chirurgie gelangte zu folgenden Wertungen:<br />

Die Bauchdeckenplastik war im Hinblick auf die durch die große<br />

Fettschürze bedingten Beeinträchtigungen medizinisch<br />

indiziert. Das angewandte Operationsverfahren war dem Befund<br />

angemessen. Die nachfolgende Wundinfektion muß als<br />

eine eingriffsimmanente unverschuldete Komplikation betrachtet<br />

werden. Die Patientin sei über diese Komplikationsmöglichkeit<br />

und deren Folgen vier Tage vor der Operation<br />

ausweislich vorliegender Behandlungsdokumentationen ausreichend<br />

informiert worden. Die Behandlung der Wundinfektion<br />

erfolgte jederzeit nach den jeweils aktuellen Befunden.<br />

Der zeitliche Ablauf von Nekrosebildungen und Sekretverhaltungen<br />

zwang zu den wiederholten operativen Revisionen.<br />

Diese seien jeweils zeit- und sachgerecht durchgeführt worden.<br />

Bemängelt wird die unterlassene Antibiotikaprophylaxe.<br />

Antibiotika wurden erst nach Eintritt der Wundinfektion am<br />

dritten postoperativen Tag verabfolgt.<br />

Einen Fehler sieht der Gutachter in der unterlassenen perioperativen<br />

Antibiotikaprophylaxe nicht. Diese würde aber in vergleichbaren<br />

Fällen von der Mehrheit der Chirurgen durchgeführt.<br />

Die Patientin widersprach den Aussagen des Gutachtens. Erneut<br />

erhob sie unter anderem den Vorwurf der unterlassenen<br />

Antibiotikaprophylaxe.<br />

Die Schlichtungsstelle schloß sich den Wertungen des Gutachters<br />

an. Im Hinblick auf die Entgegnungen der Patientin<br />

argumentierte sie ergänzend wie folgt:<br />

Es wurde a) auf das relativ hohe Infektionsrisiko infolge des<br />

Übergewichts, b) die zwangsläufig sehr umfangreiche Wundsetzung<br />

und c) die besonders starke bakterielle Hautkontamination<br />

in der fettschürzebedingten Hautfalte am Bauch verwiesen.<br />

Des weiteren können auch die vorbestehenden Bauchnarben<br />

zu unkalkulierbaren Durchblutungsstörungen der Haut infolge<br />

der methodisch bedingten Hautmobilisierung geführt haben.<br />

Die langfristige Heilungsdauer und die verbliebenen Beschwerden<br />

sowie die ästhetisch stark entstellende Vernarbung<br />

der Bauchwand waren nicht Folge fehlerhafter Behandlung.<br />

Die Empfehlung zu einer außergerichtlichen Regulierung von<br />

Schadenersatzansprüchen konnte die Schlichtungsstelle somit<br />

nicht geben.<br />

Verfasser:<br />

Professor Dr. med. Heinrich Vinz<br />

Ärztliches Mitglied der Schlichtungsstelle für<br />

Arzthaftpflichtfragen<br />

Hans-Böckler-Allee 3<br />

30173 Hannover<br />

Seite 236 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />

17. Seminar- und Fortbildungswoche der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />

Termin: 12. – 15.11.<strong>2008</strong>, Reg.-Nr.: 08 /11/ – , Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2, 18225 Kühlungsborn<br />

Es werden folgende Kurse angeboten:<br />

Tag der Kommunikation (Theorie u. 2 Workshops) 12.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 100,00 € 8 P<br />

Herr Dr. med. E. Hempel (Görlitz)<br />

Lungenfunktionskurs 12.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 50,00 € 8 P<br />

Frau Dr. med. B. Hortian<br />

Rheumatologie<br />

Herr Prof. Dr. med. habil. M. Keysser<br />

12.11.<strong>2008</strong> 14.00 – 17.00 Uhr 40,00 € 8 4 P<br />

Basiskurs „Palliativmedizinische<br />

Grundversorgung“ (40 Stunden) 11. – 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 425,00 € 40 P<br />

Herr Dr. med. V. Lakner, Herr Prof. Dr. med. C. Junghanß<br />

(anerkannt mit 40 Stunden für die Zusatzweiterbildung Palliativmedizin)<br />

Interdisziplinärer Ultraschall-Grundkurs 12. – 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 325,00 € 30 P<br />

Herr Dr. med. A. Holle, Herr Priv.-Doz. Dr. med. D. Nürnberg<br />

Langzeit-EKG-Kurs 13. – 14.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 175,00 € 17 P<br />

Herr Dr. med. W. Voß<br />

Kursweiterbildung Allgemeinmedizin – 13. – 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 200,00 € 20 P<br />

Theorieseminar Psychosomatische Grundversorgung, Block 16 (20 Stunden)<br />

Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider, Herr Dr. med. J.-F. Buhrmann<br />

Refresher-Kurs für Ärzte mit 14.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 100,00 € 9 P<br />

Fachkunde Rettungsdienst<br />

Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />

Refresher-Kurs 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 100,00 € 9 P<br />

„Der lebensbedrohliche Notfall“ (Herz-Lungen-Wiederbelebung) Ass.-Personal 80,00 €<br />

Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />

Rehabilitation – Verordnungsberechtigung 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 17.00 Uhr 100,00 € 19 P<br />

Herr Dr. med. P. Kupatz<br />

(Voraussetzung: vorab 8stündiges Selbststudium per CD; KV anerkannt)<br />

Refresher-Kurs „Impfen“ 15.11.<strong>2008</strong> 08.30 – 12.00 Uhr 30,00 € 5 P<br />

Frau Dr. med. M. Littmann<br />

(Voraussetzung: Impfzertifikat einer <strong>Ärztekammer</strong>)<br />

Mittagsvorträge (jeweils 12.00 – 13.00 Uhr): Gebührenfrei !!! je 1 P<br />

Mittwoch, 12.11.<strong>2008</strong> Donnerstag, 13.11.<strong>2008</strong> Freitag, 14.11.<strong>2008</strong> Samstag, 15.11.<strong>2008</strong><br />

Herr Dr. med. U. Hammer<br />

(Rostock)<br />

„Gewalt gegen Frauen<br />

und Kinder“<br />

Herr RA Zimmermann-Rieck<br />

(Rostock)<br />

„Arzt- und Patientenrechte“<br />

Herr Dr. med. T. Polak<br />

(Bad Doberan)<br />

„Zwangseinweisung<br />

in die Psychiatrie“<br />

Herr Dr. med. P. Kupatz<br />

(Bad Doberan)<br />

„Sturzprophylaxe<br />

für Senioren“<br />

Anmeldungen sind ab sofort möglich: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung, August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040, E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Seite 237


VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />

Veranstaltungen der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />

ACHTUNG !!!<br />

Wir möchten daran erinnern, daß jeder impfende Arzt<br />

im Besitz eines gültigen Impfzertifikates sein muß.<br />

Das Absolvieren eines achtstündigen Grundkurses<br />

„Impfen“ ist dafür Voraussetzung. Alle drei Jahre ist<br />

ein vierstündiger Refresher-Kurs zur Auffrischung der<br />

Basisqualifikation notwendig. Ohne Zertifikat kann<br />

keine Leistung bei der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

abgerechnet werden.<br />

Refresher-Kurse „Impfen“ je 5 P<br />

(Voraussetzung: Impfzertifikat einer <strong>Ärztekammer</strong>)<br />

09.07.<strong>2008</strong>, 14.00 – 18.00 Uhr, InterCityHotel,<br />

Tribseer Damm 76, 18437 Stralsund<br />

18.10.<strong>2008</strong>, 09.00 – 13.00 Uhr, Plau am See<br />

Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann<br />

Gebühr: je 30,00 €<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat<br />

Fortbildung, August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Refresher-Kurse<br />

„Der lebensbedrohliche Notfall“<br />

(Herz-Lungen-Wiederbelebung)<br />

je 9 P<br />

(für niedergelassene Ärzte und deren Assistenzpersonal,<br />

jeweils 09.00 – 16.00 Uhr)<br />

06.09.<strong>2008</strong> EMAU Greifswald,<br />

17475 Greifswald<br />

15.11.<strong>2008</strong> Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2,<br />

18225 Ostseebad Kühlungsborn<br />

(Im Rahmen der 17. Seminarund<br />

Fortbildungswoche der <strong>Ärztekammer</strong><br />

M-V)<br />

13.12.<strong>2008</strong> Stadtverwaltung, Brandschutz- und<br />

Rettungsamt, Ziegelbergstr. 50,<br />

17033 Neubrandenburg<br />

Leitung: Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />

Gebühr: je 100,00 € Ärzte, 80,00 € Assistenzpersonal<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

EKG-Seminar für Fortgeschrittene<br />

Termin: 24.09.<strong>2008</strong>, 16.00 – 19.30 Uhr 4 P<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock<br />

Leitung: Herr Dr. med. J. Placke<br />

Gebühr: 25,00 €<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Hallo – ist hier ein Arzt an Bord?<br />

Reisenotfälle zu Lande, zu Wasser<br />

und in der Luft<br />

9 P<br />

Termin: 11.10.<strong>2008</strong>, 09.00 – 16.00 Uhr<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock<br />

Leitung: Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />

Gebühr: 100,00 €<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

14. Zentrale Fortbildung „Interventionsmöglichkeiten<br />

bei Alkohol- und<br />

Drogenabhängigkeit –<br />

Jugendliche und Sucht“<br />

6 P<br />

Themen: Zwischen Drama und Bagatelle: Suchterkrankungen<br />

Jugendlicher in M-V, Möglichkeiten der Weiterbetreuung<br />

nach stationärer Motivationsbehandlung,<br />

Reaktion der Justiz auf alkoholabhängige und drogensüchtige<br />

Straftäter, Kindernotdienst, Gruppenarbeit<br />

Termin: 18.10.<strong>2008</strong>, 09.00 – 15.00 Uhr<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock<br />

Leitung: Herr Dipl.-Med. C. Kretschmar<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Curriculum für Transfusionsverantwortliche<br />

bzw. Transfusionsbeauftragte<br />

16 P<br />

(nach dem Transfusionsgesetz und den<br />

Richtlinien BÄK / PEI)<br />

Termin: 23. – 24.10.<strong>2008</strong><br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. V. Kiefel,<br />

Frau Dr. med. K. Schnurstein,<br />

Herr Prof. Dr. med. habil. A. Greinacher<br />

Gebühr: 150,00 €<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

80-Stunden-Kompaktkurs Notfallmedizin<br />

zur Anerkennung der Zusatzweiterbildung<br />

Notfallmedizin<br />

in Zusammenarbeit mit der AGMN<br />

Termin: 20. – 27.11.<strong>2008</strong><br />

81 P<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock<br />

Leitung: Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />

Gebühr: 700,00 €<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

IX. Zentrale Fortbildungsveranstaltung<br />

„HIV / AIDS“<br />

Termin: 06.12.<strong>2008</strong>, 09.00 – 16.00 Uhr<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 8 P9<br />

a,<br />

18055 Rostock<br />

Leitung: Herr Dr. med. G. Hauk<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Veranstaltungen in unserem<br />

Kammerbereich<br />

Kontinuierliche Balintgruppe in<br />

Neubrandenburg<br />

je 4 P<br />

Termine: jeden 2. Mittwoch im Monat,<br />

18.00 – 21.15 Uhr<br />

Ort: Tagesklinik, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,<br />

Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg,<br />

Külzstr. 13, 17033 Neubrandenburg<br />

Leitung: Frau Dr. med. C. Gold<br />

Gebühr: 20,00 € pro Doppelstunde<br />

Anmeldung: Frau Dr. med. C. Gold,<br />

Tel.: (0395) 7 75-45 02 oder<br />

Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg, Klinik<br />

für Psychiatrie und Psychotherapie, Sekretariat,<br />

Külzstr. 13, 17033 Neubrandenburg,<br />

Tel.: (0395) 7 75-45 02<br />

Kontinuierliche Balintgruppe in<br />

Schwerin<br />

je 4 P<br />

Termine: zweiter Mittwoch im Monat,<br />

jeweils 18.30 – 21.45 Uhr<br />

Ort: Praxis Herr Dr. med. P. Herzog<br />

Gebühr: 20,00 € pro Doppelstunde<br />

Leitung / Anmeldung: Herr Dr. med. P. Herzog,<br />

<strong>Mecklenburg</strong>str. 59, 19053 Schwerin,<br />

Tel.: (0385) 5 77-73 73, Fax: (0385) 5 77-73 74,<br />

E-Mail: drpherzog@web.de,<br />

(keine Teilnahme an Einzelsitzungen)<br />

Weiterbildungen Neurologie je 1 P<br />

Termine: mittwochs, jeweils 12.30 – 13.15 Uhr<br />

Ort: Abt. für neurologische Frühreha und Reha,<br />

Neurologisches Reha-Zentrum,<br />

Karl-Liebknecht-Ring 26 a, 17491 Greifswald<br />

Leitung: Herr Priv.-Doz. Dr. med. T. Platz<br />

Anmeldung: Neurologisches Reha-Zentrum,<br />

Sekretariat Frau M. Mertin,<br />

Karl-Liebknecht-Ring 26 a, 17491 Greifswald,<br />

Tel.: (03834) 87 12 01, Fax: (03834) 87 13 02,<br />

Internet: http://www.nrz-greifswald.de,<br />

E-Mail: sekretariatn@nrz-greifswald.de<br />

Seite 238 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Interdisziplinäres palliativmedizinisches<br />

Konsil<br />

je 3 P<br />

Termine: jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat,<br />

jeweils 15.00 – 17.00 Uhr<br />

Ort: Palliativstation, Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum<br />

Leitung: Herr Dr. med. A. Goepel<br />

Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />

Herr Dr. med. A. Goepel, S.-Allende Str. 30,<br />

17036 Neubrandenburg,<br />

Tel.: (0395) 7 75-43 51, Fax: (0395) 7 75-43 48,<br />

E-Mail: inn2@dbk-nb.de<br />

Interdisziplinäre Fallbesprechungen<br />

im Hospiz Greifswald<br />

je 3 P<br />

Termine: jeweils 14-tägig freitags,<br />

jeweils 13.30 – 15.30 Uhr<br />

Ort: Hospiz, EMAU Greifswald, Soldmannstr.,<br />

17475 Greifswald<br />

Leitung: Herr Dr. med. A. Jülich, Frau M. Blankenfeldt<br />

Anmeldung: EMAU Greifswald, Klinik für Anästhesie,<br />

Herr Dr. med. A. Jülich, F.-Sauerbruch-Str. 1,<br />

17475 Greifswald,<br />

Tel.: (03834) 86 66 96, Fax: (03834) 86 58 44,<br />

E-Mail: an.juelich@web.de<br />

Curriculum zur Ärztlichen Weiterbildung<br />

„Psychotherapie im Fach“<br />

Termine: ab sofort<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider,<br />

Herr Prof. Dr. med. habil. H. Freyberger<br />

Anmeldung: IPGO – Institut für Psychotherapie,<br />

Gesundheitswissenschaften und Organisationsentwicklung<br />

GmbH, Fr.-Franz-Str. 22, 18119 Rostock-Warnemünde,<br />

Tel.: (0381) 7 00-70 77, Fax: (0381) 7 00-70 76,<br />

Internet: http://www.ipgo.de, E-Mail: ipgo@ipgo.de<br />

Weiterbildung zum Erwerb der<br />

Zu satzbezeichnung Chirotherapie<br />

für Ärzte<br />

- Manuelle Medizin bei Schmerzsyndromen der<br />

Becken-Lenden-Hüft-Region Ä 2a fakultativ (40 UE)<br />

01. – 05.10.<strong>2008</strong> in Zinnowitz 40 P<br />

- Sonderkurs S 1 für Ärzte und Physiotherapeuten<br />

(ohne vorausgesetzte abgeschlossene Weiterbildung<br />

Manuelle Therapie) – Triggerpunkterkennung und<br />

Triggerpunktbeeinflussung<br />

25. – 29.08.<strong>2008</strong> in Zinnowitz 40 P<br />

- Sonderkurs S 4 für Ärzte und Physiotherapeuten<br />

(mit Voraussetzung der abgeschlossenen Weiterbil-<br />

AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

dung Manuelle Medizin / Manuelle Therapie) –<br />

Manuelle Medizin in Verbindung zu angrenzenden<br />

Techniken inkl. osteopathische Techniken<br />

12. – 13.07.<strong>2008</strong> in Zinnowitz<br />

(Funktionelle Techniken nach Shiowitz – LWS, Becken<br />

und obere Extremität)<br />

- Osteopathie für Ärzte<br />

04. – 06.07.<strong>2008</strong> in Zinnowitz<br />

(Viszerales System V 2 Ä)<br />

17. – 19.10.<strong>2008</strong> in Zinnowitz<br />

(Einführungskurs E 0)<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. J. Buchmann /<br />

Herr Dr. med. J. Buchmann /<br />

Herr Dr. med. W. Kolp / Herr B. Schulze<br />

Anmeldung: Deutsche Gesellschaft für Manuelle<br />

Medizin, Ärzteseminar Berlin (ÄMM) e. V.,<br />

Sekretariat, Frankfurter Allee 263, 10317 Berlin,<br />

Tel.: (030) 5 22 79-440, Fax: (030) 5 22 79-442,<br />

E-Mail: AEMM.Berlin@t-online.de<br />

Fortbildungen der Klinik für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie und der<br />

Klinik für Forensische Psychiatrie<br />

Termine: jeweils 15.30 – 17.00 Uhr je 2 P<br />

08.07.<strong>2008</strong> Der alltägliche Wahnsinn – Zum Umgang<br />

mit Geisteskranken im Mittelalter<br />

15.07.<strong>2008</strong> Detection of molecular mechanisms of<br />

neurodegeneration and cerebrovascular diseease<br />

Ort: Hörsaal, Zentrum für Nervenheilkunde,<br />

Universität Rostock<br />

Leitung: Frau Prof. Dr. med. S. Herpertz,<br />

Herr Prof. Dr. med. habil. D. Schläfke<br />

Anmeldung: Universität Rostock, Zentrum für Nervenheilkunde,<br />

Herr Dr. med. E. Kumbier,<br />

Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 4 94-95 59, Fax: (0381) 4 94-96 82,<br />

E-Mail: ekkehardt.kumbier@medizin.uni-rostock.de<br />

Fortbildungen der Fachklinik Waren<br />

11.07.<strong>2008</strong> Neue Entwicklungen in der<br />

Interpersonellen Psychotherapie (IPT)<br />

13.30 – 15.00 Uhr Vortrag,<br />

15.00 – 17.00 Uhr Workshop 6 P<br />

12.07.<strong>2008</strong> Einführung und praktische Übungen<br />

zum CBASP<br />

09.00 – 15.30 Uhr Praxistag 9 P<br />

Ort: Aula der Fachklinik Waren, Auf dem Nesselberg 5,<br />

17192 Waren<br />

Leitung: Frau Dr. phil. Dipl.-Psych. E. Schramm<br />

(Freiburg)<br />

VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />

Gebühr: 15,00 € (nur Vortrag), 25,00 €<br />

(nur Workshop), 100,00 € (nur Praxistag)<br />

Anmeldung: Fachklinik Waren, Zentrum für psychosomatische<br />

Rehabilitation und Verhaltensmedizin,<br />

Sekretariat Dr. med. O. Kristof, Auf dem Nesselberg 5,<br />

17192 Waren, Tel.: (01803) 24 41 42-0,<br />

E-Mail: info@fachklinik–waren.de<br />

Fortbildungen der Carl-Friedrich-<br />

Flemming-Klinik, HELIOS-Kliniken<br />

Schwerin GmbH – Fortschritte in der<br />

Diagnostik und Therapie psychischer<br />

Erkrankungen (I. Quartal) je 2 P<br />

Termine: jeweils mittwochs, 18.00 – 19.30 Uhr<br />

16.07.<strong>2008</strong> Neue Trends in der Alkoholforschung<br />

und Implikationen für die Praxis<br />

03.09.<strong>2008</strong> Suizidalität bei Patienten mit schizophrenen<br />

Erkrankungen: Risikofaktoren und therapeutischer<br />

Umgang<br />

Ort: Festsaal, Haus 13, Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,<br />

HELIOS-Kliniken Schwerin GmbH<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks<br />

Anmeldung: HELIOS-Kliniken Schwerin GmbH, Carl-<br />

Friedrich-Flemming-Klinik, Klinik für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie, Sekretariat, Wismarsche Str. 393 – 397,<br />

19055 Schwerin, Tel.: (0385) 5 20-32 12<br />

Baltic Summeracademy Cardiac<br />

Surgery <strong>2008</strong><br />

15 P<br />

Thema: Herausforderungen bei der der Behandlung<br />

der Fallot-Tetralogie<br />

Termin: 29. – 30.08.<strong>2008</strong><br />

Ort: Radisson SAS Hotel, Lange Str. 40, 18055 Rostock<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. G. Steinhoff,<br />

Herr Prof. Dr. med. M. Peuster<br />

Anmeldung: Universität Rostock,<br />

Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie, Sekretariat,<br />

Schillingallee 35, 18057 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 4 94-61 00, Fax: (0381) 4 94-61 02<br />

Fortbildungen der Carl-Friedrich-<br />

Flemming-Klinik, HELIOS-Kliniken<br />

Schwerin GmbH – Curriculum für<br />

Psychiatrie und Psychotherapie (I.<br />

Quartal)<br />

je 2 P<br />

Termine: jeweils 16.00 – 17.30 Uhr<br />

04.09.<strong>2008</strong> Somatoforme Störungen:<br />

Differentialdiagnostik und Therapie<br />

Seite 239


VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />

25.09.<strong>2008</strong> Nichtstoffliche Abhängigkeit am<br />

Beispiel des exzessiven Medienkonsum<br />

und der Glücksspielabhängigkeit<br />

Ort: Marmorsaal, Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,<br />

HELIOS-Kliniken Schwerin GmbH<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks<br />

Anmeldung: HELIOS-Kliniken Schwerin GmbH, Carl-<br />

Friedrich-Flemming-Klinik, Klinik für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie, Sekretariat, Wismarsche Str. 393 – 397,<br />

19055 Schwerin, Tel.: (0385) 5 20-32 12<br />

Curriculum „Anatomie und Schmerz“<br />

Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie<br />

und Intensivmedizin,<br />

21 P<br />

Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e. V.<br />

Termin: 04. – 06.09.<strong>2008</strong><br />

Ort: Institut für Anatomie und Zellbiologie, EMAU<br />

Greifswald, Fr.-Loeffler-Str. 23 c, 17475 Greifswald<br />

Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock, Klinik für<br />

Anästhesie und Intensivmedizin, Sekretariat Frau G.<br />

Zietz, Südring 81, 18059 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 44 01-35 00, Fax: (0381) 44 01-35 99<br />

Komplette Akupunkturausbildung<br />

der DGfAN zum Erwerb der Zusatzbezeichnung<br />

Akupunktur<br />

(KV Qualifikation)<br />

Grundkurse (laufende Kurse):<br />

GK-KD 18. – 20.09.<strong>2008</strong><br />

Praktikumskurse:<br />

PK 02 05. – 06.09.<strong>2008</strong><br />

PK 03 26. – 27.09.<strong>2008</strong><br />

Ort: Akupunkturfortbildungszentrum Kur- und Ferienhotel<br />

„Sanddorn“, Strandweg 12, 18119 Warnemünde<br />

Leitung: Frau Dr. med. R. Schwanitz<br />

Gebühr: Grundkurse: pro Kurs 140,00 € (Mitglieder<br />

der DGfAN), 180,00 € (Nichtmitglieder);<br />

Masterkurse: pro Kurs 180,00 € (Mitglieder der<br />

DGfAN), 230,00 € (Nichtmitglieder)<br />

Anmeldung: Akupunkturfortbildungszentrum,<br />

Frau Dr. med. R. Schwanitz, Frau Zimmermann und<br />

Frau Gluth, Strandweg 12, 18119 Warnemünde,<br />

Tel.: (0381) 5 43 99-35, Fax: (0381) 5 43 99-88,<br />

E-Mail: ReginaSchwanitz@aol.com<br />

17. <strong>Mecklenburg</strong>er Ultraschall-Kurse<br />

des Bewegungssystems<br />

(nach den Richtlinien der KBV und der DEGUM)<br />

19. – 20.09.<strong>2008</strong><br />

13 P<br />

Abschlußkurs Säuglingshüfte (Rostock)<br />

10. – 11.11.<strong>2008</strong><br />

13 P<br />

Abschlußkurs Bewegungsapparat (Bad Doberan)<br />

Leitung: Herr Dr. med. P. Kupatz, Herr Dr. med. A.<br />

Hensel, Frau Dr. med. R. Kolp<br />

Ort: Rostock – Gemeinschaftspraxis Dres. Kolp /<br />

Manecke, Wismarsche Str. 32, 18057 Rostock /<br />

Bad Doberan – Rehabilitationsklinik „Moorbad“<br />

Gebühr: je 200,00 €<br />

Anmeldung: Rehabilitationsklinik<br />

„Moorbad“ Bad Doberan, Sekretariat,<br />

Schwaaner Chaussee 2, 18209 Bad Doberan,<br />

Tel.: (038203) 93-604, Fax: (038203) 93-650,<br />

E-Mail: kupatz@moorbad-doberan.de<br />

XI. <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommerscher<br />

Impftag – Erweiterter Refresher-Kurs<br />

(Voraussetzung: Impfzertifikat einer <strong>Ärztekammer</strong>)<br />

Termin: 20.09.<strong>2008</strong>, 09.30 – 15.30 Uhr 6 P<br />

Ort: Hotel Neptun, Seestr. 19,<br />

18119 Rostock-Warnemünde<br />

Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann<br />

Anmeldung: LAGuS M-V, Landesamt für Gesundheit<br />

und Soziales, Abt. Gesundheit, Frau A. Lorenz,<br />

Gertrudenstr. 11, 18055 Rostock, Tel.: (0381) 49 55-313,<br />

Fax: (0381) 49 55-314,<br />

E-Mail: Andrea.Lorenz@lagus.mv-regierung.de<br />

Fortbildungen des Landesamtes<br />

für Gesundheit und Soziales<br />

(LAGuS) M-V<br />

Termine: jeweils 09.30 – 15.30 Uhr<br />

24.09.<strong>2008</strong><br />

Infektionsepidemiologie / Krankenhaushygiene<br />

(Ort: Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und<br />

Rechtspflege, Goldberger Str. 12, 18273 Güstrow)<br />

15.10.<strong>2008</strong><br />

6. Hygieneworkshop LAGuS und EMAU<br />

Greifswald: Infektionsepidemiologie / Krankenhaushygiene<br />

(Ort: BioTechnikum Greifswald GmbH,<br />

Walther-Rathenau-Str. 49 a, 17489 Greifswald)<br />

26.11.<strong>2008</strong><br />

Infektionsepidemiologie / Krankenhaushytgiene – keine<br />

Gebühr (Ort: Fachhochschule für öffentliche Verwaltung<br />

und Rechtspflege, Goldberger Str. 12, 18273 Güstrow)<br />

Leitung: Frau Dr. med. M. Jenning, Herr Dr. Puchert,<br />

Frau Dr. med. M. Littmann, Frau Dr. med. R. Poldrack<br />

Gebühr: jeweils 10,00 € (ÖGD-Mitglieder und nicht<br />

ärztliches Personal), 20,00 € (Nichtmitglieder)<br />

Anmeldung: LAGuS M-V, Landesamt für Gesundheit<br />

und Soziales, Außenstelle, Frau G. Lorenz,<br />

Schloßstr. 8, 17235 Neustrelitz,<br />

Tel.: (03981) 27 21 07, Fax: (03981) 20 45 45,<br />

E-Mail: Gerlinde.Lorenz@lagus.mv-regierung.de<br />

XV. Ultraschall-Kurse der 13. Rostokker<br />

Südstadt-Ultraschalltage in der<br />

Chirurgie – Abdomen, Retroperitoneum,<br />

Schilddrüse, Thorax (ohne Herz)<br />

(nach den Richtlinien der DEGUM und der KBV)<br />

Grundkurs 09. – 12.10.<strong>2008</strong><br />

30 P<br />

Abschlußkurs 13. – 15.11.<strong>2008</strong><br />

25 P<br />

Ort: Klinik für Chirurgie, Klinikum Südstadt Rostock,<br />

Südring 81, 18059 Rostock<br />

Leitung: Herr Dr. med. habil. J. Bernhardt,<br />

Herr Prof. Dr. med. R. Büchsel (Berlin),<br />

Herr Dr. med. H. Steffens<br />

Gebühr: je 260,00 € (neue Bundesländer),<br />

290,00 € (alte Bundesländer)<br />

Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock,<br />

Klinik für Chirurgie, Sekretariat Frau S. Mellendorf,<br />

Südring 81, 18059 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 44 01-44 01, Fax: (0381) 44 01-41 09,<br />

E-Mail: gastrozentrum@kliniksued-rostock.de<br />

„Kolposkopiekurs“ der AG für<br />

Zervixpathologie und Kolposkopie<br />

Termin: 10. – 11.10.<strong>2008</strong><br />

12 P<br />

Ort: Stralsund<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. J. Heinrich,<br />

Herr Dr. med. J. Quaas<br />

Anmeldung: Praxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe,<br />

Herr Dr. med. J. Quaas,<br />

Grünthal 22, 18437 Stralsund, Tel.: (03831) 48 28-80,<br />

Fax: (03831) 48 28 81, E-Mail: dr@jquaas.de<br />

Anatomie, Anästhesie und<br />

Intensivmedizin<br />

Veranstalter: Kliniken für Anästhesiologie und<br />

Intensivmedizin,<br />

EMAU Greifswald und Klinikum Südstadt Rostock<br />

Termin: 06. – 08.11.<strong>2008</strong><br />

Ort: Institut für Anatomie und Zellbiologie, EMAU<br />

Greifswald, Fr.-Loeffler-Str. 23 c, 17475 Greifswald<br />

Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock, Klinik für<br />

Anästhesie und Intensivmedizin, Sekretariat Frau G.<br />

Zietz, Südring 81, 18059 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 44 01-35 00, Fax: (0381) 44 01-35 99<br />

Kurse zum Erwerb der Zusatzbezeichnung<br />

„Rehabilitationswesen“<br />

Aufbaukurs I 21. – 30.11.<strong>2008</strong><br />

Aufbaukurs II 09. – 18.01.2009<br />

Ort: Klinik „Malchower See“, August-Bebel-Str. 27,<br />

17213 Malchow<br />

Gebühr: je 600,00 €<br />

Anmeldung: Akademie für Sozialmedizin M-V, Frau<br />

Lau, Lessingstr. 31, 19059 Schwerin,<br />

Tel.: (0385) 74 40-150, Fax: (0385) 74 40-199,<br />

E-Mail: r.lau@mdk-mv.de<br />

Veranstaltung in anderen<br />

Kammerbereichen<br />

Achtung neu !<br />

Curriculum „Ärztliche Führung“<br />

Termine: Ende Oktober <strong>2008</strong> und im Frühjahr 2009<br />

(2 Wochenkurse à 40 Stunden)<br />

Qualifikationsschwerpunkte: Führen im Gesundheitswesen,<br />

Führen in Einrichtungen der<br />

medizinischen Versorgung, Führen von Mitarbeitern<br />

und im Team sowie Selbstmanagement<br />

Ort / Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> Hamburg, Fortbildungsakademie,<br />

Lerchenfeld 14, 22081 Hamburg,<br />

Tel.: (040) 2 28 02-510, -511, -512 oder -548,<br />

Fax: (040) 22 72 88 22,<br />

Internet: http://www.aerztekammer-hamburg.de,<br />

E-Mail: akademie@aekhh.de<br />

Seite 240 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Öffentliche Ausschreibung<br />

von Vertragsarztsitzen gemäß §103 Abs. 4 SGB V<br />

Planungsbereich / Fachrichtung Übergabetermin Bewerbungsfrist Ausschreibungsnummer<br />

Schwerin / Wismar / Nordwestmecklenburg<br />

Augenheilkunde nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 30/01/08<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 11/08/05<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 24/01/07<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 05/05/08<br />

Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 21/11/06<br />

Kinder- und Jugendmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 27/03/08<br />

Innere Medizin/Nephrologie (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 04/06/08<br />

Rostock<br />

Allgemeinmedizin 1. April 2009 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 04/01/08<br />

Allgemeinmedizin 1. Januar 2009 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 02/09/07/2<br />

Allgemeinmedizin (Praxisanteil) 1. Januar 2009 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 20/05/08<br />

Allgemeinmedizin (Praxisanteil) 1. Januar 2009 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 21/05/08<br />

Innere Medizin (hausärztlich) nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 03/09/07/2<br />

Innere Medizin (hausärztlich) nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 20/02/08/2<br />

Neubrandenburg / <strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 07/06/06<br />

Müritz<br />

Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil) 1. Januar 2009 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 01/04/08<br />

Bad Doberan<br />

Kinder- und Jugendmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 29/05/07<br />

Demmin<br />

Allgemeinmedizin 1. Dezember <strong>2008</strong> 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 28/12/07<br />

Ludwigslust<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe 1. Januar 2009 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 08/05/08<br />

Auf Antrag der Kommunen werden folgende Vertragsarztsitze öffentlich ausgeschrieben:<br />

Stadt Demmin<br />

Augenheilkunde 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 15/08/05<br />

Stadt Bützow<br />

Augenheilkunde 15. <strong>Juli</strong> <strong>2008</strong> 10/11/05<br />

Die Praxisgründungen sollen zum nächstmöglichen Termin erfolgen.<br />

Die Ausschreibungen erfolgen zunächst anonym.<br />

Bewerbungen sind unter Angabe der Ausschreibungsnummer an die Kassenärztliche Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>,<br />

Postfach 16 01 45, 19091 Schwerin, zu richten.<br />

Den Bewerbungsunterlagen sind beizufügen:<br />

• Auszug aus dem Arztregister; • Lebenslauf;<br />

• Nachweise über die seit der Eintragung in das Arztregister • polizeiliches Führungszeugnis im Original.<br />

ausgeübten ärztlichen Tätigkeiten;<br />

AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

BUCHVORSTELLUNGEN<br />

Die Kassenärztliche Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> schreibt auf Antrag folgende Vertragsarztsitze zur Übernahme<br />

durch einen Nachfolger aus, da es sich um für weitere Zulassungen gesperrte Gebiete handelt.<br />

Seite 241


BUCHVORSTELLUNGEN<br />

Für Sie gelesen<br />

Kurzgefasste Handchirurgie<br />

Jürgen Rudiger<br />

5., überarbeitete Auflage, Thieme-Verlag Stuttgart 2006<br />

432 Seiten, 812 Abb., € 99,95<br />

ISBN 978-3-13-126425-1<br />

Die Einzigartigkeit der<br />

menschlichen Hand und<br />

Ihre Unersetzlichkeit<br />

stellen nicht nur hohe<br />

spezielle Anforderungen<br />

an ihre chirurgische<br />

Behandlung, sondern<br />

erfordern auch ein umfassendes<br />

Bewußtsein<br />

ihrer Stellung im täglichen<br />

Leben.<br />

Mit dem vorliegenden<br />

Buch, das in der 5. Auflage<br />

erschienen ist und<br />

erstmals 1985 aufgelegt<br />

wurde, hat der Verfasser<br />

aus den persönlichen<br />

Erfahrungen und der Sicht der rasant fortgeschrittenen wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse einen Wegweiser geschaffen, der<br />

umfassende Informationen sowohl in Pathologie als auch Pathophysiologie<br />

und chirurgischem Know-how vermittelt. Aus<br />

vielen Details läßt sich erkennen, daß dieses Buch aus der Praxis<br />

für die Praxis geschrieben worden ist.<br />

Für die wissenschaftliche Fragestellung stehen ausreichend<br />

Literaturstellen im Anschluß an jedes Kapitel, so daß der spezifisch<br />

interessierte Leser mühelos den tiefen Einstieg in die<br />

Thematik finden wird. Damit wird das Buch nicht nur den Ansprüchen<br />

eines Handchirurgen gerecht, sondern auch des<br />

praktisch handchirurgisch interessierten Traumatologen, bzw.<br />

Orthopäden sowohl in der Klinik als auch in der Praxis.<br />

Die bewährte Gliederung der einzelnen Kapitel und das ausführliche<br />

Inhaltsverzeichnis läßt mühelos gesuchte Themenkreise<br />

auffinden. Dabei wird man stets fündig, wenn es um<br />

die Beherrschung täglicher Probleme aus dem Gebiet der<br />

Handchirurgie geht. Notfälle werden ebenso ausführlich dargestellt<br />

wie plastische Korrekturen und Eingriffe an den peripheren<br />

Nerven. Auch die Differentialdiagnose des chronischen<br />

Schmerzes findet Berücksichtigung. Für die Begutachtung von<br />

Folgeschäden wird auf die einschlägige Literatur verwiesen.<br />

Die schnörkellose klare Darstellung wird unterstützt durch<br />

hervorragendes Bildmaterial, so daß der Autor sein Wissen<br />

in besonders anschaulicher Weise dem Leser vermittelt.<br />

Die hervorragende Darstellung der Thematik hat die Deutsche<br />

Gesellschaft für Unfallchirurgie veranlaßt, dem Autor den Literaturpreis<br />

2007 (Georg Friedrich Louis Stromeyer-Medaille)<br />

zu verleihen.<br />

Dieses Buch sollte in keiner Institution fehlen, die operative<br />

Eingriffe an der Hand durchführt.<br />

Pancreas<br />

Pathological Practice and Research<br />

Editor: Koichi Suda (Tokyo)<br />

S. Karger Verlag Basel 2007<br />

318 Seiten, 197 s/w Abb., 17 Tab., € 135,95<br />

ISBN 978-3-8055-8240-7<br />

Prof. E. Scola, Neubrandenburg<br />

Pankreaserkrankungen interessieren weltweit. Sie sind traditionell<br />

am Universitätsklinikum Rostock von besonderer wissenschaftlicher<br />

und praktischer Bedeutung. Das vorliegende<br />

Buch zur klinischen und exprimentellen Pathologie der Bauchspeicheldrüse<br />

enthält ausschließlich Übersichtsbeiträge japanischer<br />

Autoren mit internationalen Literaturangaben.<br />

Herausgeber ist der Direktor des Institutes für Pathologie der<br />

privaten Medizinischen Juntendo-Universität in Tokio. Gemeinsam<br />

mit seinen Mitarbeitern und anderen japanischen<br />

Kollegen legt er 29 Berichte zu Brennpunkten der Pankreaspathologie<br />

vor. Neben Pankreatitis und Pankreastumoren werden<br />

bauchspeicheldrüseninteressierte Kollegen dieses <strong>Ärzteblatt</strong>es<br />

besonders sechs Artikel zur Bindegewebsvermehrung<br />

(Fibrose) im Pankreas beachten: Myofibroblasten, Pathogeneseaspekte<br />

und Elektronenmikroskopie finden hier in gleicher<br />

Weise Beachtung wie parakrine/autokrine Mechanismen und<br />

experimentelle Modelle der Pankreasfibrose. Letztere werden<br />

von Chihaya Kakinuma und Mitarbeitern aus dem Institut des<br />

Herausgebers an eigenen Befunden und nicht weniger als 167<br />

Literaturangaben besprochen, die aktuelle Rostocker Beiträge<br />

der Gruppen um Jutta Merkord und Gisela Sparmann berücksichtigen.<br />

Zur Autoimmunpankreatitis, die im Operationsgut amerikanischer<br />

Chirurgen ein Drittel der Whipple-Resektionen wegen<br />

gutartiger Veränderungen betrifft, referieren Masaru Takase<br />

und Satoko Kashiwagi die aus der westlichen Hemisphäre geläufigen<br />

Befunde. Gleiches gilt für die acht Beiträge zu den<br />

Pankreastumoren. Die zahlreichen Abbildungen sind durchweg<br />

nicht farbig und gelegentlich graustichig. Insgesamt wird<br />

das recht teure Sammelwerk nur Gastroenterologen, Chirurgen<br />

und Pathologen interessieren, die sich mit der japanischen<br />

Sicht auf die Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse vertraut<br />

machen wollen.<br />

Prof. H. Nizze, Rostock<br />

Seite 242 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Praxis der Urologie<br />

Hrsg.: Dieter Jocham und Kurt Miller<br />

3. überarbeitete und erweiterte Auflage,<br />

Georg Thieme Verlag Stuttgart 2007<br />

2 Bände, ges. 1278 Seiten, zahlreiche Abb. und Tab.,<br />

Bd. I und II : € 360,00<br />

ISBN 978-3-13-131233-4<br />

Das Standardwerk der deutschsprachigen Urologie ist bereits<br />

nach vier Jahren in neuer Auflage erschienen. Alle Kapitel<br />

sind überarbeitet und entsprechen den aktuellen Leitlinien<br />

der Deutschen Gesellschaft für Urologie.<br />

Viele neue Erkenntnisse, so auch zur Problematik und Wertigkeit<br />

des PSA sind hinzugekommen. Andere Teile wurden<br />

gestrafft. Die Diagnostik mit PET und PET-CT hat ein eigenes<br />

Unterkapitel erhalten. Beim „Perioperativen Management“<br />

sind neue Konzepte erläutert. Das Kapitel „Onkologische<br />

Chemotherapie“ ist umgeschrieben und erweitert.<br />

Im Teil „Spezielle Urologie“ ist das Kapitel „Tumoren“ den<br />

neuen Klassifikationen (BOSNIAK 1997, modifiziert 2005;<br />

WHO 2004; TNM 2003) angepaßt. Umgeschrieben und aktualisiert<br />

sind besonders die Ausführungen zum Nierenzellkarzinom<br />

und ebenso zu den malignen Harnblasentumoren.<br />

Sie werden dazu mit neuen, farbigen histologischen Abbildungen<br />

untermauert. Völlig neu gefaßt ist der Abschnitt<br />

„Prostatatumoren“. Hier wurden die in Operationslehren<br />

nachzulesenden Operationsbeschreibungen weggelassen.<br />

Dafür ist das Komplikationsmanagement ausführlicher erläutert.<br />

Im Kapitel „Neurogene Blasenentleerungsstörungen“<br />

sind die 2003 gezeigten urodynamischen Kurven und<br />

zahlreiche Röntgenfotos weggelassen. Auch das Thema<br />

„Erektile Dysfunktion“ ist gekürzt. Trotzdem sind beide Kapitel<br />

aktualisiert.<br />

Beide Bände enthalten das gemeinsame gut gegliederte<br />

Sachverzeichnis. Literaturhinweise finden sich im Internet<br />

unter http://www.thieme.de/praxisderurologie.<br />

Beibehalten wurde das bewährte Konzept des Buches mit<br />

der Gliederung der verschiedenen Themen in Haupt- und<br />

Unterkapitel, mit Hervorheben von Merksätzen und einer<br />

„Quintessenz“ jeweils zum Abschluß eines Kapitels. Der<br />

Zweifarbendruck, jetzt auch mit Randmarkierung der Kapitel<br />

und die vorzügliche Papier- und Druckqualität sind beim<br />

Thieme Verlag bekannt. Der aktuelle Inhalt aber ist ein guter<br />

Grund für Urologen, urologisch interessierte Ärzte und<br />

Klinikbibliotheken diese 3. Auflage der „Praxis der Urologie“<br />

anzuschaffen. Der Preis ist gerechtfertigt.<br />

AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

Dr. C. Brock, Neubrandenburg<br />

BUCHVORSTELLUNGEN<br />

Pilzinfektionen bei Krebspatienten<br />

Aktuelle Aspekte der Diagnostik und Therapie<br />

invasiver Mykosen<br />

Hrsg.: Meinolf Karthaus<br />

5., aktualisierte Auflage Thieme Verlag Stuttgart 2007<br />

113 Seiten, 14 Abb., € 9,95<br />

ISBN 978-3-13-137715-9<br />

Nicht nur die Einführung<br />

neuer Medikamente<br />

und neuer Therapieansätze<br />

in der Onkologie<br />

verläuft rasant, auch<br />

die antiinfektiöse und<br />

insbesondere die antimykotische<br />

Therapie hat<br />

erhebliche Fortschritte<br />

gemacht. So gesehen ist<br />

die 5. aktualisierte Auflage<br />

eine wertvolle Hilfe<br />

in der täglichen Praxis,<br />

insbesondere für Hämatologen<br />

und Onkologen,<br />

darüber hinaus<br />

aber auch für die Intensivmediziner,<br />

Internisten und andere Fachrichtungen, die sich<br />

den Problemen der Organmykosen widmen müssen.<br />

Das Buch ist systematisch aufgebaut und ermöglicht einen guten<br />

Überblick, insbesondere auch über die praxisrelevanten<br />

Probleme der Mykosen in der Neutropenie und die Vorgehensweise<br />

in dieser Situation. Des gleichen wird das wichtige<br />

Problem der Prophylaxe von Organmykosen abgehandelt.<br />

Die eingefügten und optisch gut getrennten Tabellen sind<br />

übersichtlich und verständlich, Abbildungen aus meiner Sicht<br />

eher spärlich.<br />

Seite 243


BUCHVORSTELLUNGEN<br />

Die Darstellung der derzeitigen Studienlage und das Literaturverzeichnis<br />

sind gut gelungen. Ebenso das detaillierte<br />

Stich wortverzeichnis. Referenzlabore und Konsiliarlabore<br />

werden mit Telefonnummern und E-Mail-Adressen ausgewiesen.<br />

Die neuen Substanzgruppen der Echinocandine und der<br />

zweiten Generation der Triazole werden einschließlich ihres<br />

Zulassungsstatus und der Nebenwirkungen dargestellt. Die<br />

derzeitige Studienlage wird analysiert, so daß sich das Buch<br />

sehr gut als Nachschlagewerk zu den neuen Substanzen eignet<br />

und hilfreich in der täglichen Praxis ist.<br />

Die Autoren, deren große klinische Erfahrung dem Buch anzumerken<br />

ist, haben nicht nur für Ärzte, die immunsupprimierte<br />

Patienten behandeln, und nicht nur für Onkologen<br />

eine gute Darstellung zum aktuellen Stand der diagnostischen<br />

und therapeutischen Optionen invasiver Mykosen geschrieben.<br />

Was helfen mag, insbesondere auch die Letalität<br />

dieser Komplikationen moderner Therapien zu senken.<br />

Ein Buch, das in seiner gewählten Form immer wieder aktualisiert<br />

werden kann und muß, ist zu empfehlen.<br />

Dr. U. Gerecke, Stralsund<br />

Pschyrembel<br />

Klinisches Wörterbuch<br />

261., neu bearbeitete und erweiterte Auflage<br />

Walter de Gruyter GmbH Berlin 2007<br />

Leitung der Redaktion: Dr. Martina Bach<br />

2132 S., ca. 2500 Abb., zahlreiche Tab., geb., € 39.95<br />

ISBN 978-3-11-018534-8 Buch<br />

ISBN 978-3-11-019126-4 CD-ROM<br />

ISBN 978-3-11-019127-1 Buch mit CD-ROM<br />

Jeder Arzt kennt und<br />

nutzt den „Pschyrembel“!<br />

Vor 113 Jahren erschien<br />

in Leipzig (1. Auflage<br />

1894) das „Wörterbuch<br />

der klinischen Kunstausdrücke“,<br />

in dem<br />

„die gebräuchlichen<br />

Fremdwörter der Medizin<br />

mit kurzer Angabe<br />

der Ableitung<br />

und der Bedeutung“<br />

zusammengestellt waren.<br />

Der Frauenarzt Prof. Dr. med. Dr. phil. Willibald Pschyrembel<br />

(1901 – 1987) zeichnete von 1931 – 1982 für den Inhalt verantwortlich.<br />

Er war Chefarzt in Berlin und anfangs alleiniger<br />

Autor der Neuauflagen.<br />

Jetzt liegt die 261. Auflage mit über 2000 Seiten vor, ein<br />

echter Medizinklassiker!<br />

Etwa 130 renommierte Spezialisten aus allen Bereichen der<br />

Medizin und sieben Redakteurinnen haben die medizinischen<br />

Fachbegriffe wissenschaftlich korrekt und für den<br />

medizinischen Laien verständlich aufbereitet.<br />

Hervorzuheben sind die zahlreichen farbigen Abbildungen,<br />

die anhand eines einheitlichen Farbleitschemas gestaltet<br />

sind.<br />

Wie bisher kann der „Pschyrembel“ mit seinen umfassenden<br />

und fundierten Informationen als erste Anlaufstelle bei medizinischen<br />

Fragen empfohlen werden.<br />

Besonders erfreut war der Rezensent über den Humor der<br />

Redaktion, denn auch in dieser Auflage wird die Loriotsche<br />

Steinlaus (syn. Petrophaga lorioti) ausführlich besprochen.<br />

Prof. H. H. Büttner, Wismar<br />

Seite 244 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Notfallkongreß im Land Fleesensee<br />

Mehr als 400 Teilnehmer aus dem Rettungsdienstbereich –<br />

Notärzte, Intensivmediziner sowie Mitarbeiter aus Notfallambulanzen<br />

und Kliniken trafen sich vom 4. bis 5. April <strong>2008</strong><br />

zum Erfahrungsaustausch im noch winterverschlafenen Urlaubsresort<br />

am Fleesensee.<br />

Unter Schirmherrschaft des Sozialministers Erwin Sellering, der<br />

fachlichen Leitung durch die Arbeitsgemeinschaft <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommerscher<br />

Notärzte (AGMN) sowie der organisatorischen<br />

Absicherung durch den Landesverband des DRK erlebten<br />

die Teilnehmer einen hochwertigen Kongreß mit interessanten<br />

Themen zum Anfassen.<br />

Dank der Unterstützung zahlreicher Fachfirmen konnten<br />

Workshops zu kardialen Unterstützungssystemen bei Reanimation,<br />

intraossärer Medikamentenapplikation, Sonographie<br />

im Notfalldienst und nichtinvasiver Beatmung durchgeführt<br />

werden.<br />

Seit Einführung neuer Reanimationsleitlinien 2005, wonach<br />

bei der kardiopulmonalen Wiederbelebung vor allem die<br />

Herz-Druck-Massage entscheidend für das Überleben der Patienten<br />

ist, wurde über Geräte und Erfahrungen intensiv diskutiert.<br />

Langjährig und erfolgreich genutzte Hilfsmittel, die im Rettungsdienst<br />

sowie im intensivmedizinischen Bereich Anwendung<br />

finden, und zukunftsweisende Neuentwicklungen wurden<br />

durch Fachpersonal in kleinen Gruppen vorgestellt und<br />

ANIMAX<br />

AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

Übung/Workshop zur Notfallsonographie<br />

KONGRESSBERICHT<br />

getestet. Dazu stellten eigens angereiste Firmenvertreter ihre<br />

jeweiligen Geräte vor und stellten sich den Diskussionen.<br />

Insbesondere Geräte und Techniken, die mechanisch und automatisch<br />

die Herzdruckmassage ersetzen, können die Reanimation<br />

erleichtern und das Überleben eines Patienten mit<br />

Herzkreislaufstillstand und den Transport innerhalb der Klinik<br />

oder ins nächstgelegene Krankenhaus ermöglichen.<br />

Geräte wie das Reanimationsboard „Autopulse“ oder der „Lucas“<br />

die in den vergangenen Monaten in verschiedenen Rettungsdienstbereichen<br />

und Kliniken <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>s<br />

Einzug gehalten haben oder das neuartige – nur mechanisch<br />

funktionierende – Gerät „ANIMAX“ konnten in einem<br />

separaten Workshop zu kardialen Reanimationstechniken<br />

ausprobiert und geübt werden.<br />

Nach erfolgreichen Vergleichen mit historischen Patientenkollektiven<br />

(die den Vorteil insbesondere des Autopulsegerätes<br />

zur herkömmlichen Herz-Druck-Massage sehen) wird nun<br />

deutschlandweit eine randomisierte Studie durchgeführt, auf<br />

deren Ergebnisse wir gespannt sind.<br />

Zu weiteren Themen, wie präklinische Sonographie im Rettungsdienst<br />

sowie zeitgerechte Traumaversorgung, gab es<br />

rege Diskussionen. Ersichtlich wurde auch, daß die Umsetzung<br />

einen hohen finanziellen und organisatorisch-technischen<br />

Aufwand erfordern wird.<br />

Die Organisatoren der AGMN bedanken sich nochmals beim<br />

ausrichtenden DRK-Landesverband für die konsequente Abwicklung<br />

des Kongreßprogramms und laden hiermit zur nächsten<br />

überregionalen Veranstaltung, dem Notärztetag <strong>2008</strong> am<br />

17. und 18. Oktober in die Universitäts- und Hansestadt<br />

Greifswald ein.<br />

Dr. Claudia Scheltz<br />

AGMN<br />

Seite 245


SERVICE<br />

Trotz Dialyse sorgenfrei in den Urlaub<br />

Dialyse macht keine Ferien. Viele Patienten mit schwerer Nierenerkrankung<br />

müssen auch im Urlaub regelmäßig zur Blutwäsche.<br />

Bei der bundesweiten Suche nach einem Dialysezentrum<br />

in der Nähe des Ferienortes hilft die Arzt-Auskunft.<br />

Auf der neu gestalteten Internetseite<br />

www.arzt-auskunft.de sind unter den Therapieschwerpunkten<br />

„Nierenheilkunde“ bzw. „Dialyse“ neben niedergelassenen<br />

Ärzten und Kliniken auch die Adressen der rund 200 Zen-<br />

Kriterien für eine gute Arztpraxis<br />

Jeder Patient möchte von seinem Arzt nicht nur qualifiziert<br />

behandelt, sondern auch mit all seinen Bedürfnissen und Sorgen<br />

wahrgenommen werden. Die Checkliste „Woran erkennt<br />

man eine gute Arztpraxis?“ stellt die Kriterien dar.<br />

Sie ist in dritter überarbeiteter Auflage erschienen.<br />

Jede Kollegin/jeder Kollege sollte hineinsehen, damit sie/er<br />

weiß, was ihre/seine Patienten wissen.<br />

Die Checkliste wurde von Vertretern der Patientenselbsthilfe<br />

Herzmonat November <strong>2008</strong><br />

Die „Deutsche Herzstiftung“ veranstaltet eine bundesweite<br />

Informationskampagne zu den Themen Herzklappenerkrankungen,<br />

Herzklappenoperationen und Gerinnungshemmung.<br />

Während für Herzinfarktpatienten ein vielfältiges Aufklärungsmaterial<br />

vorliegt, fehlt es an Informationen für Patienten<br />

mit einem Herzklappenfehler. Deshalb unterstützt die<br />

„Deutsche Herzstiftung“ die im Herzmonat November <strong>2008</strong><br />

tren des Kuratoriums für Nierenkrankheiten e. V. verzeichnet.<br />

Einfach die entsprechenden Schlagworte und den Urlaubsort<br />

eingeben und schon werden die nächstgelegenen Spezialisten<br />

angezeigt. Es besteht auch die Möglichkeit, die gebührenfreie<br />

Telefonnummer (0800) 7 39 00 99 (Montag bis Freitag von<br />

9.00 bis 17.00 Uhr) anzurufen und nachzufragen.<br />

(Nach einer Presseinformation der Stiftung Gesundheit)<br />

und der ärztlichen Selbstverwaltung erarbeitet. Herausgeber<br />

ist das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ).<br />

Bisher war sie ausschließlich über den Link<br />

www.arztcheckliste.de im Internet verfügbar. Die dritte<br />

überarbeitete Auflage ist nun auch in Broschürenform über<br />

den Buchhandel zu einem Preis von 8,80 Euro erhältlich.<br />

(Nach einer Presseinformation des ÄZQ, Berlin, bearb. v. W. S.)<br />

geplanten Seminare, Vorträge, Telefonaktionen und wissenschaftlichen<br />

Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte.<br />

Informationen und Hinweise erhalten Interessenten<br />

über die<br />

Herzmonat-Servicenummer: (069) 95 51 28 333<br />

oder herzmonat@herzstiftung.de<br />

www.herzstiftung.de<br />

Fax: (069) 95 51 28 313<br />

Seite 246 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


FSME-Gefahr in Deutschland weiter gestiegen<br />

Die Zahl der Risikogebiete für die Früh sommer Meningoenzephalitis<br />

(FSME) ist in Deutschland weiter gestiegen. Nach Informationen<br />

des RKI zählen bundesweit 132 Stadt- und Landkreise<br />

dazu. Auch wenn in unserem Bundesland nur vereinzelt<br />

Fälle in den östlichen Kreisen auftreten, empfiehlt die STIKO<br />

eine Impfung für bestimmte Risiko-Berufsgruppen wie Förster,<br />

Landwirte u.ä. sowie bei Reisen in Risikogebiete. Dabei sollten<br />

bestimmte Verhaltensweisen beachtet werden.<br />

Anti-Zecken-Mittel nur wenig wirksam<br />

Ein Test der Stiftung Warentest zeigt, daß Repellentien allein<br />

keinen ausreichenden Schutz vor Zeckenstichen bieten. Deshalb<br />

sollten beim Aufenthalt in Risikogebieten weitere Schutzmaßnahmen<br />

ergriffen werden. Der Aufenthalt im hohen Gras<br />

oder Unterholz sollte vermieden und möglichst helle geschlossene<br />

Kleidung mit langen Ärmeln und lange Hosen sowie<br />

festes Schuhwerk getragen werden. Zu Hause sollte die Haut<br />

nach Zecken abgesucht werden. Das schnelle Entfernen einer<br />

Zecke minimiert das Übertragungsrisiko von Krankheiten wie<br />

der Borreliose erheblich. Einziger Schutz vor einer Infektion<br />

mit dem FSME-Virus ist jedoch eine Impfung.<br />

Zeckenstich oder Zeckenbiß?<br />

AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

FSME-Verbreitung<br />

in Deutschland<br />

(April <strong>2008</strong>),<br />

Quelle: Robert-<br />

Koch-Institut (RKI)<br />

Ein Zeckenstich wird meist nicht sofort bemerkt. Dies liegt daran,<br />

daß die Zecke während des Stechens mit ihrem Speichel<br />

SERVICE<br />

ein Betäubungsmittel absondert, so daß das Opfer den Einstich<br />

nicht spürt. Der Speichel der Zecke enthält außerdem<br />

Stoffe, die verhindern, daß das Blut gerinnt oder die Einstichstelle<br />

sich entzündet.<br />

Zecken besitzen einen Stechrüssel (Hypostom), durch den sie<br />

Blut saugen, und scherenartige Mundwerkzeuge (Cheliceren).<br />

Mit diesen reißen sie die Haut des Wirtes auf wenn sie eine<br />

geeignete Einstichstelle gefunden haben und graben dann<br />

mit ihrem Stechrüssel eine Grube in das Gewebe. Dort sammeln<br />

sich Blut, Lymphe und Gewebebrei. Spezielle Substanzen<br />

im Zeckenspeichel verhindern die Gerinnung dieses Gemischs,<br />

das die Zecke über mehrere Tage hinweg nach und nach aufsaugt.<br />

Um das eingesogene Gemisch von der Einstichstelle<br />

verdauen zu können, filtert die Zecke die für sie nahrhaften<br />

festen Bestandteile des Blutes heraus. Überschüssige Flüssigkeit<br />

gibt sie über den Stechapparat wieder an den Wirt zurück.<br />

Dabei besteht die Gefahr, daß die Zecke über ihren Speichel<br />

Krankheitserreger an den Wirt übertragt (wie FSME-Viren<br />

oder Borreliose-Bakterien). Dies geschieht insbesondere, wenn<br />

die Zecke durch Öl, Klebstoff o. ä. erstickt wird und im Todeskampf<br />

vermehrt Speichel in den Wirt injiziert.<br />

Zecken schnell und richtig entfernen<br />

Saugende Zecke,<br />

Quelle: www.zecken.de<br />

Einige Besonderheiten in der<br />

Anatomie der Zecke erschweren<br />

ihre Entfernung. Zum einen verankert<br />

sie sich über Widerhaken<br />

an ihrem Stech apparat fest im<br />

Stichkanal. Zum anderen produziert<br />

sie eine Art Klebstoff, den<br />

sog. Zeckenzement, mit dem sie<br />

sich an der Haut des Wirts anhaftet.<br />

Von diesem Zeckenzement<br />

hat die Familie der Schildzecken<br />

(Ixodidae) auch ihren Namen –<br />

die Römer bereiteten aus der Mistel<br />

(Ixos) einen Klebstoff zu.<br />

Zecken werden am besten vorsichtig mit einer feinen Pinzette<br />

entfernt. Dazu setzt man dicht über der Haut an und zieht die<br />

Zecke vorsichtig heraus. Da der Stechapparat einer Zecke Widerhaken<br />

aber kein Gewinde besitzt, muß die Zecke entgegen<br />

der weit verbreiteten Meinung beim Entfernen weder nach<br />

rechts noch nach links gedreht werden. Anschließend sollte<br />

die Stichstelle gereinigt und desinfiziert werden.<br />

Weitere Informationen unter: www.zecken.de<br />

W. S. (unter Verwendung des Newsletters vom<br />

Informationsdienst zecken.de)<br />

Seite 247


KULTURECKE<br />

Ich wünsche dir Zeit<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

dies ist der Beginn eines Sinnspruches, der mir kürzlich wieder<br />

in die Hände fiel und in dem es u. a. weiter heißt: Ich wünsche<br />

dir Zeit, dich zu freuen und zu lachen, Zeit für dein Tun und<br />

Denken, nicht nur für dich selbst, sondern auch zum Verschenken,<br />

Zeit zum Froh- und Zufriedensein können, Zeit für das<br />

Staunen und zum Vertrauen, so der abgekürzte Sinnspruch.<br />

Und das trifft den Kern des „Tages der Begegnung“ am<br />

16.05.<strong>2008</strong> im Hörsaal der <strong>Ärztekammer</strong>. Aufgeschlossen und<br />

fröhlich, in der Kaffeepause in lebhaften Gesprächen, so erlebte<br />

ich die ca. 50 Kolleginnen und Kollegen, die sich zu dieser<br />

Begegnung der Ärzteseniorinnen und -senioren einfanden.<br />

Der Kammerpräsident Dr. Crusius lobte diese Veranstaltung,<br />

denn die „Älteren“ hätten den Grundstein für die heutige<br />

Ärztegeneration in schwerer Zeit gelegt. Nach Informationen<br />

über berufspolitische Probleme, die sich aus den gesetzlichen<br />

Vorgaben einer unausgereiften Gesundheitspolitik sowie aus<br />

einer Überalterung der jetzigen Ärztegeneration – besonders<br />

im Hausarztbereich – ergeben, warnte er ein wenig belustigt<br />

die Ärztesenioren vor zu viel Fortbildung. Denn dies könnte<br />

die Begehrlichkeit der Politik wecken, um den zu erwartenden<br />

Ärztemangel zu beheben.<br />

Wenn sich auch viele ältere Kolleginnen und Kollegen beruflich<br />

in dieser oder jener Weise engagieren, so erleben die meisten<br />

das Gesundheitswesen als Patienten und wie alle Patienten<br />

mit Schwierigkeiten einer Terminvermittlung zum Fachkollegen,<br />

langen Wartezeiten und gelegentlich auch Abweisungen.<br />

Was das mit Kollegialität zu tun hat? Rein gar nichts, es<br />

ist halt so, Kollege hin oder her, das Wort ist im Lexikon nachzulesen,<br />

dort steht: kollegial = sympathisch bzw. bereitwillig,<br />

zuvorkommend, freundschaftlich u. a. m. Nun erwarten wir<br />

nicht, daß uns alle unsere „Kollegen“ sympathisch finden,<br />

doch die anderen drei angeführten Begriffe erwarte ich schon,<br />

denn so habe ich es in meinem fast 50jährigen Berufsleben<br />

immer gehalten. Doch nicht von mir will ich reden und meinen<br />

heutigen kollegialen Erfahrungen, die ich durchaus mit nicht<br />

wenigen teile.<br />

Der Tag der Begegnung bescherte uns auch zwei Vorträge<br />

über <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>. Herr Schmidt erfreute viele<br />

Teilnehmer, besonders die wanderfreudigen, mit einer liebevoll<br />

zusammengestellten und musikalisch abgestimmten Lichtbilderschau<br />

von unseren Wanderungen durch <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong>.<br />

Sehr interessant auch der abschließende Vortrag von Herrn<br />

Michael Berger mit dem Thema: Dorfkirchen in <strong>Mecklenburg</strong>.<br />

Sie zeugen nicht nur von der Christlichkeit unserer heimischen<br />

Vorfahren, sie sind auch ein bedeutsames Kulturgut mit z. T.<br />

wertvollen Kunstschätzen. Diese Zeugnisse christlichen Glaubens<br />

und Kunstsinnes unserer Vorfahren zu erhalten, sollte<br />

unser aller Anliegen sein. Sie unterstützen dies, wenn Sie nicht<br />

achtlos an diesen Kulturzeugnissen vorbeigehen und ab und<br />

zu einmal den leeren Kirchenkassen einen Obulus opfern. Herr<br />

Berger hat mit seinem Engagement für die Erforschung der<br />

mecklenburg-vorpommerschen Kirchen einen wertvollen Beitrag<br />

geleistet.<br />

So war es auch diemal wieder ein gelungener Tag der Begegnung,<br />

umrahmt mit klassischer Flötenmusik durch die 17jährige<br />

Schülerin Anne Fischer vom Europagymnasium Teterow. Ihr<br />

schönes, sehr verinnerlichtes Spiel war für die Zuhörer eine<br />

Bereicherung der Veranstaltung und wurde mit viel Beifall bedacht.<br />

Bei einem gut gedeckten Kuchenbüfett und Kaffee war ausreichend<br />

Zeit zum lockeren Plaudern.<br />

Für dieses Jahr sind noch weitere Gemeinsamkeiten geplant,<br />

so die Ärzte-Bildungsreise mit Herrn Prehn im September nach<br />

Frankreich (Warnow-Reisen), im Oktober eine dreitägige und<br />

fast ausgebuchte Kofahl-Reise mit zwei Bussen (so groß war<br />

die Nachfrage!) nach Görlitz (mit Theaterbesuch), Bautzen<br />

und Löbau.<br />

Am 27.11.<strong>2008</strong> findet eine Fortbildung „Notfallmedizin<br />

für Ärztesenioren“ und natürlich auch Seniorinnen statt.<br />

Hierfür ist eine Anmeldung in der <strong>Ärztekammer</strong> beim Referat<br />

Fortbildung (Tel.: (0381) 4928042/-43, Fax: (0381) 4928040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de) erforderlich; es wird ein Unkostenbeitrag<br />

in Höhe von 25,00 Euro erhoben.<br />

Ich verabschiede mich heute von Ihnen und hoffe, daß ich niemandem<br />

auf die Füße getreten bin und einen gewissenhaften<br />

Bericht abgegeben habe. Die Spendeneinnahmen am Tag der<br />

Begegnung deckten diesmal wie auch beim letzten Mal meine<br />

Unkosten, herzlichen Dank.<br />

Mit freundlich, kollegialen Grüßen<br />

Ihr Bernhard Scholz<br />

Seite 248 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Lichtbilder aus der Toskana<br />

...fotografiert von Thomas Müller geb. 1944,<br />

seit 1970 als Kinderarzt in Waren/Müritz tätig<br />

Von Alters her hat die Toskana Maler magisch angezogen.<br />

Ähnlich wie in Südfrankreich wurden Impressionisten, aber<br />

auch Grafiker und Fotografen sowohl von den landschaftlichen<br />

Reizen als auch den besonderen Lichtverhältnissen zu<br />

Meisterwerken inspiriert. Auch unser Kollege Dr. Thomas Müller<br />

hat hier vielfältige Motive für seine spezielle Art der Landschaftsfotografie<br />

gefunden. Nach den Lichtbildern aus Norwegen<br />

und aus <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> schmücken ab <strong>Juli</strong><br />

erneut großformatige Fotografien die sonst so kahlen Betonwände<br />

des Gebäudes der <strong>Ärztekammer</strong> in der August-Bebel-<br />

Straße 9a in Rostock.<br />

Thomas Müller hat seine Technik der Motivbearbeitung immer<br />

mehr perfektioniert. Mit Telezoomobjektiven erreicht er<br />

die große Dichte und Fülle seiner Bilder; die Tiefenschärfe<br />

wird so zu einem gestalterischen Element. Nach wie vor fotografiert<br />

er analog, d.h. auf herkömmlichem Diapositiv-Film.<br />

Die Diapositive werden dann digitalisiert und am Computer<br />

technisch bearbeitet. Mit Hilfe eines engagierten Fotostudios<br />

in seinem Heimatort Waren entstehen schließlich die groß-<br />

In memoriam OMR Dr. Ernst Maier<br />

Obermedizinalrat Dr. med. Ernst<br />

Maier, von 1953 bis 1983 Chefarzt<br />

der Inneren Abteilung im Kreiskrankenhaus<br />

Ueckermünde und jahrelang<br />

Bezirkskardiologe in Neubrandenburg,<br />

verstarb im März im 90.<br />

Lebensjahr nach langer Krankheit.<br />

In den Sudeten geboren, studierte<br />

er in Prag Medizin, verlor als junger<br />

Arzt im II. Weltkrieg ein Bein, war<br />

weiter in Lazaretten tätig und geriet mit ihnen in amerikanische<br />

Kriegsge-fangenschaft, aus der ihn seine Frau 1947 herausholen<br />

konnte. Sie hatte ihr Medizinstudium aufgeben müssen,<br />

um den Lebensunterhalt für sich, ihre Tochter und nun<br />

auch ihren versehrten Mann als ärztliche Hilfskraft und später<br />

Arztsekretärin zu verdienen.<br />

Im Krankenhaus Burg fand er seine erste Anstellung. Hier<br />

war Prof. Wilhelm Grunke, späterer Direktor der II. Medizinischen<br />

Universitätsklinik in Halle, sein internistischer Lehrer,<br />

den er lebenslang verehrte.<br />

AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

KULTURECKE / PERSONALIEN<br />

formatigen Lichtbilder, die in der Ausstellung zu sehen sind.<br />

Die „Lichtbilder aus der Toskana” lassen die Herzen aller Liebhaber<br />

dieser Region höher schlagen. Manches Bild wird Ihnen<br />

bekannt vorkommen – existiert es so oder ähnlich auch als<br />

impressionistisches Gemälde. Auch wer die Region nicht kennt,<br />

wird sich dem Reiz dieser Bilder nicht entziehen können. Wieso<br />

sollte er auch? Liebliche Motive mit gestalterischer Liebe in<br />

Szene gesetzt, vermögen durchaus Neugier auf diese Region<br />

zu wecken. W. S.<br />

Nach der internistischen Ausbildung fand er in Ueckermünde<br />

mit der Gründung und dem Ausbau der Inneren Abteilung<br />

eine Aufgabe, der er sich mit ganzer Kraft über Jahrzehnte<br />

widmete. Er gehörte zu den Letzten einer Generation Ärzte,<br />

die sich in der Diagnostik ganz auf ihre fünf Sinne verlassen<br />

mußten und es auch konnten. Diese Fähigkeit hat er in meisterhafter<br />

Weise seinen Assistenten weiterzugeben vermocht.<br />

Aus der großen Schar seiner Weiterbildungsassistenten gingen<br />

fünf internistische Chefärzte hervor.<br />

Neben seinem beruflichen Engagement fand er Zeit und entspannenden<br />

Ausgleich durch die Publikation eines Wanderführers<br />

durch Ueckemünde und Umgebung, der in vielen Auflagen<br />

bei Brockhaus erschien, sowie durch sein kulturpolitisches<br />

Wirken als Gründer und langjähriger Vorsitzender des<br />

Ehm-Welk-Klubs und Initiator der nunmehr seit fast 50 Jahren<br />

veranstalteten „Stunde der Musik“. Er erwarb sich damit bleibende<br />

Verdienste um seine Wahlheimat.<br />

R. Geldschläger-Canda, G. Reintanz<br />

Seite 249


PERSONALIEN<br />

Nachruf: Prof. em. Dr. med. Karl Emmrich<br />

Prof. em. Dr. med. Karl Emmrich<br />

verstarb am 20. April <strong>2008</strong><br />

im Alter von nur 73 Jahren. Er<br />

gehört zu den Pionieren der<br />

Herzchirurgie in Deutschland<br />

und prägte das Fachgebiet<br />

von 1984 bis zu seiner Emeritierung<br />

im Jahr 2000 in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>entscheidend<br />

mit.<br />

Karl Emmrich wurde am 10. August<br />

1934 in Chemnitz als Sohn<br />

des Textileinzelhändlers Hans Emmrich und seiner Ehefrau<br />

Charlotte, geb. Kox, geboren. Er wuchs in Waldkirchen im<br />

Erzgebirge auf. Sein Vater fiel im Krieg und so mußte er<br />

schon früh Verantwortung in der Familie übernehmen.<br />

1952 begann er sein Medizinstudium in Leipzig und wechselte<br />

nach dem Physikum 1954 nach Dresden, wo er 1957 die<br />

Approbation erlangte.<br />

Karl. Emmrich begann seine klinische Tätigkeit als chirurgischer<br />

Assistenzarzt 1959 im Stadtkrankenhaus Radeberg/Sa.<br />

Er beendete seine Facharztausbildung für Chirurgie in der<br />

Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie der Universität Leipzig<br />

1964, in der er seit 1961 tätig war. Es war die erste eigenständige<br />

Klinik ihrer Art in Deutschland, die am 9.12.1961<br />

von Prof. Martin Herbst, der selbst zu den Pionieren der<br />

Herzchirurgie in Deutschland zählt, gegründet wurde. Prof.<br />

Herbst unternahm im Februar 1962 die erste Operation mit<br />

der Herz-Lungen-Maschine in der DDR.<br />

Karl Emmrich war sein Schüler und wurde nach Abschluß<br />

der Subspezialisierung zum Herz- und Gefäßchirurgen 1977<br />

im darauf folgenden Jahr sein Stellvertreter.<br />

1984 folgte Prof. Emmrich dem Ruf der Medizinischen Fakultät<br />

der Universität Rostock. Er wurde Leiter der Abteilung<br />

für Herzchirurgie der Chirurgischen Klinik, die auch auf<br />

eine lange herzchirurgische Tradition zurückschauen konnte.<br />

Schon 1967 wurde die erste Operation mit der Herz-Lungen-Maschine<br />

in Rostock durchgeführt. Prof. Emmrich prägte<br />

seit seinem Amtsantritt die Entwicklung der Herzchirurgie<br />

auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>.<br />

Er erweiterte das Operationsspektrum<br />

in der Erwachsenenherzchirurgie bis hin zur Herztransplantation.<br />

Insbesondere widmete er sich aber der chirurgischen<br />

Behandlung angeborener Herzfehler. Unter seiner Führung<br />

entwickelte sich die Klinik zu einem anerkannten Zentrum<br />

zur chirurgischen Behandlung angeborener Herzfehler.<br />

1994 wurde die Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie der<br />

Universität Rostock gegründet.<br />

Nach seiner Emeritierung im Jahr 2000 arbeitete Prof. Emmrich<br />

weiterhin bei der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen<br />

der norddeutschen <strong>Ärztekammer</strong>n in Hannover als<br />

ärztliches Mitglied und Fachvertreter für Herz- und Gefäßchirurgie.<br />

Seine akademische Karriere begann mit der erfolgreichen<br />

Verteidigung seiner Dissertation 1958 in Dresden. Mit dem<br />

Thema: „Assistierte Zirkulation und Säuglingsperfusion –<br />

technische Entwicklung und klinische Nutzanwendung einer<br />

automatisierten Herz-Lungen-Maschine“, verteidigte er am<br />

25.05.1977 seine Habilitation. Dieser Spezialdisziplin innerhalb<br />

der Herzchirurgie widmete er sich fortan sehr intensiv.<br />

Davon zeugen fast 100 wissenschaftliche Veröffentlichungen<br />

davon 30 als Erstautor, vier Buchbeiträge und mehr als<br />

100 Vorträge auf nationalen und internationalen Kongressen.<br />

Am 01.02.1978 erhielt er die Lehrberechtigung an der<br />

Leipziger Universitätsklinik.<br />

Studienaufenthalte nicht nur im „sozialistischen Ausland“<br />

waren ihm möglich. So konnte er Studienreisen in anerkannte<br />

herzchirurgische Zentren der damaligen CSSR, ˇ<br />

Polen,<br />

Kuba, der Schweiz, England und den Vereinigten Staaten<br />

von Amerika antreten und seine kinderherz-chirurgischen<br />

Kenntnisse erweitern. Diese Tatsache unterstreicht seine<br />

Wertschätzung zu DDR-Zeiten. Dafür erhielt er 1971 den<br />

Nationalpreis für Wissenschaft und Technik II. Klasse (im<br />

Kollektiv) und 1986 den Universitätspreis der Universität<br />

Rostock Stufe I.<br />

Sein großes Engagement verdeutlicht auch die Mitgliedschaft<br />

in zahlreichen wissenschaftlichen Gesellschaften und<br />

Arbeitsgemeinschaften der DDR, der BRD als auch in ausländischen<br />

Fachgesellschaften wie der Tschechoslowakischen<br />

Ärztegesellschaft / Chirurgische Gesellschaft „J.E. Purkné“ .<br />

Prof. Emmrich war ein hervorragender Lehrer, der es ohne<br />

laute Worte verstand, die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer<br />

zu erlangen. Er lehrte seinen Schülern, daß konstruktiver<br />

Zweifel und Selbstkritik in Verbindung mit Fleiß und Engagement<br />

nicht nur den Weg der Ausbildung bestimmen. Er<br />

war ihnen stets ein Vorbild in Fleiß und Disziplin. Aufgrund<br />

seiner Integrationsfähigkeit, Beharrlichkeit und Sachlichkeit<br />

war er ein ganz besonderer Chef und ein außerordentlich<br />

geachteter Kollege. Bei den Gesprächen mit Patienten und<br />

Angehörigen gewann er ihre Herzen, gab ihnen Zuversicht<br />

Seite 250 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


und Hoffnung. Er sah in den Patienten nicht nur die Diagnose<br />

sondern den ganzen Menschen.<br />

Seine menschliche Souveränität, fachliche Kompetenz, Integrationsfähigkeit<br />

und die Tatsache, daß Prof. Emmrich politisch<br />

unbelastet war, sind die Gründe dafür, daß die Herzchirurgie<br />

in Rostock auch nach der Wende nicht ins Schlingern<br />

geriet. Neben der Erweiterung des Operationsspektrums<br />

auf hohem Niveau war insbesondere die Steigerung<br />

der Operationszahlen zur Verbesserung der herzchirurgischen<br />

Versorgung der Bevölkerung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>s<br />

sein Hauptziel. Es gelang ihm die Operationszahlen<br />

stetig zu steigern: von 104 Operationen mit Herz-Lungen-<br />

Maschine 1984 auf 806 Eingriffe im Jahre 2000. In diesem<br />

Jahr übergab er seinem Nachfolger Prof. Gustav Steinhoff<br />

die Klinik.<br />

Karl Emmrich war ein besonderer Mensch, bescheiden, tatkräftig<br />

und einfühlsam. Er war und ist ein Vorbild in seiner<br />

Lebenseinstellung und Lebensführung und wurde von seinen<br />

Mitmenschen geliebt und hoch geachtet. Er war ein<br />

Mensch voller Frieden und Gerechtigkeit, der die Sache und<br />

nie sich selbst in den Mittelpunkt stellte. Seine Lebensaufgabe,<br />

aber auch seine Berufsauffassung waren die eines<br />

hervorragenden Arztes, in die er seine Begabung und<br />

Menschlichkeit einbringen konnte. Zugleich war er als Sohn,<br />

Ehemann, Vater und Großvater immer seiner Familie verpflichtet.<br />

Sein Lebensweg war nicht einfach und er hat in<br />

allen Phasen in Würde und Tugend diesen Lebensweg im<br />

Dienste seiner Mitmenschen gestaltet.<br />

Die Universität Rostock, ihre medizinische Fakultät und die<br />

Mitarbeiter und Kollegen des Universitätsklinikums trauern<br />

um Herrn Prof. Emmrich. Seiner Frau, seinen Kindern und<br />

Enkeln gilt unser tiefes Mitgefühl.<br />

Wir trauern um<br />

AUSGABE 7/<strong>2008</strong> 18. JAHRGANG<br />

Prof. Dr. med. Gustav Steinhoff<br />

Dr. med. Bernd Westphal<br />

Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie<br />

Universitätsklinikum Rostock<br />

MR Dr. med. Christa Czepluch<br />

geb. 10.12.1934 verstorben am 20.04.<strong>2008</strong> Törpin<br />

Dr. med. Heiko Müller<br />

geb. 15.09.1966 verstorben am 29.04.<strong>2008</strong> Schwerin<br />

MR Dr. med. Wolfgang Nitsch<br />

geb. 03.12.1926 verstorben am 10.05.<strong>2008</strong> Sülstorf<br />

Impressum<br />

PERSONALIEN<br />

HERAUSGEBER <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

August-Bebel-Straße 9a<br />

18055 Rostock<br />

Telefon: 0381 49280-0<br />

Telefax: 0381 49280-80<br />

REDAKTION Dr. med. A. Crusius<br />

(Chefredakteur)<br />

Dr. med. G. Langhans<br />

(stellvertr. Chefredakteur)<br />

Prof. Dr. med. H. Büttner<br />

Dr. med. R. Bruhn<br />

Dr. med. W. Schimanke<br />

Dr. med. C. Brock<br />

ANSCHRIFT DER REDAKTION <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

August-Bebel-Straße 9a<br />

18055 Rostock<br />

Zuschriften redaktioneller Art bitte nur<br />

an diese Anschrift, nicht an ein einzelnes<br />

Mitglied der Redaktion<br />

E-Mail: aerzteblatt@aek-mv.de<br />

VERANTWORTLICH IM SINNE<br />

DES PRESSEGESETZES Dr. med. A. Crusius<br />

Bitte reichen Sie die Manuskripte per E-Mail oder auf Diskette / CD im<br />

Word-for-Windows-Format ein. Vorname, Name und korrekte Anschrift des<br />

Autors sind erforderlich. Die Redaktion freut sich auch über unverlangt<br />

ein gesandte Manuskripte.<br />

Die Beiträge geben die Auffassung der namentlich ge nannten Autoren<br />

wieder, die der Mei nung der Schriftleitung nicht zu entsprechen braucht.<br />

Die Re daktion muß sich natürlich das Recht vorbehalten, über die Veröffentlichung,<br />

aber auch die Ge staltung des Beitra ges einschließlich kleiner<br />

re dak tio neller Änderungen zu entscheiden. Änderungen, die den Sinn des<br />

Beitra ges betreffen, werden mit dem Autor abgestimmt.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich ge schützt. Mit Aus nahme der gesetzlich zugelassenen<br />

Fälle ist eine Verwer tung ohne Einwilli gung des Verlages strafbar. Für Angaben<br />

über die Dosierung und Applikation von Präparaten kann von der<br />

Redaktion keine Gewähr über nommen werden.<br />

VERLAG, ANZEIGENLEITUNG<br />

UND VERTRIEB Leipziger Verlagsanstalt GmbH<br />

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z.Zt. ist Anzeigenpreisliste Nr. 9<br />

vom 1.1.<strong>2008</strong> gültig.<br />

VERLAGSLEITUNG Dr. Rainer Stumpe<br />

ANZEIGENDISPOSITION Melanie Bölsdorff<br />

DRUCK Druckhaus Dresden GmbH<br />

Bärensteiner Straße 30<br />

01277 Dresden<br />

BEZUGSPREIS /<br />

ABONNEMENTPREISE Inland jährlich 73,00 EUR<br />

inkl. Versandkosten<br />

Einzelheft 6,10 EUR<br />

zzgl. 2,50 EUR Versandkosten<br />

Bestellungen nimmt der Verlag entgegen. Die Kündigung des Abonnements<br />

ist mit einer Frist von drei Monaten mög lich und schrift lich an den Verlag<br />

zu richten. Die Abonnements gelder werden jährlich im voraus in Rechnung<br />

ge stellt.<br />

Die Leipziger Verlagsanstalt GmbH ist Mitglied der Arbeits gemein schaft<br />

Lese r analyse Medi zi ni scher Zeitschriften e.V.<br />

ISSN: 0939-3323<br />

Seite 251


PERSONALIEN<br />

Wir beglückwünschen<br />

Veröffentlicht werden nur die Namen der Jubilare, die mit der Publikation einverstanden sind.<br />

50. Geburtstage im August <strong>2008</strong><br />

Krzysztof Kubicki 13.8.1958 Torgelow<br />

Dipl.-Med. Thomas Kraatz 14.8.1958 Kemnitz/Lubmin<br />

60. Geburtstage im August <strong>2008</strong><br />

Dr. med. Brunhilde Koth 12.8.1948 Neustrelitz/<br />

Userin<br />

Dr. med. Hans-Rainer Kyank 15.8.1948 Rostock<br />

Dr. med. Michael Helms 26.8.1948 Gadebusch<br />

65. Geburtstage im August <strong>2008</strong><br />

Dr. med. Gabriele Haupt 4.8.1943 Waren<br />

Dr. med. Elke Seidel 7.8.1943 Greifswald<br />

Dr. med. Ute Schwertz 13.8.1943 Schwerin<br />

Prof. Dr.med.habil. Mathias Hergert 14.8.1943 Schwerin<br />

Dr. med. Astried-Roswitha Budahn 20.8.1943 Rostock/Lichten-<br />

hagen Dorf<br />

Dr. med. Lieselotte Müller 20.8.1943 Neuburg<br />

Dr. med. Fritz-Detlev Witte 21.8.1943 Parchim<br />

MR Dr.med. Franz-Albert Tröster 30.8.1943 Stralsund<br />

70. Geburtstage im August <strong>2008</strong><br />

MR Doz.Dr.med.habil. Dietmar Ansorge 8.8.1938 Rostock<br />

Prof.Dr.med.habil. Edgar Rohmann 9.8.1938 Rostock<br />

Dr. med. Angelika Stieber-Schmidt 10.8.1938 Schwerin<br />

Dr. med. Heidrun Mischok 12.8.1938 Güstrow<br />

Peter Bartels 14.8.1938 Torgelow<br />

SR Dr.med. Jörg Krüger 28.8.1938 Pasewalk<br />

75. Geburtstage im August <strong>2008</strong><br />

Dr. med. Eberhard Türk 26.8.1933 Teterow<br />

Dr.med.habil. Volker Großer 28.8.1933 Holldorf<br />

Hubertus Minnich 30.8.1933 Dargun<br />

Seite 252 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN

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