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EFFIZIENTE SPAN-UMLEITUNG - ZWT Zisterer • Werkzeugtechnik

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WERKZEUGTECHNIK + VERFAHREN<br />

Formdrehen<br />

<strong>EFFIZIENTE</strong> <strong>SPAN</strong>-<strong>UMLEITUNG</strong><br />

Spanleitstufe: Späne sind ein Problem, seit das Drehen erfunden wurde. Ring- oder<br />

Langspäne können sich dabei besonders negativ auf die Qualität der Werkstücke, die<br />

Standzeiten der Werkzeuge und die Produktivität der Maschine auswirken. Die <strong>ZWT</strong><br />

<strong>Zisterer</strong> <strong>Werkzeugtechnik</strong> in Spaichingen hat für Profilwerkzeuge Spanleitstufen<br />

entwickelt, die den Span definiert umformen.<br />

Maschinentyp, Drehzahl, Schmierung<br />

oder Werkstoff – die<br />

Standzeit von Werkzeugen ist<br />

Untersuchungen zufolge von mehr als<br />

hundert Faktoren abhängig. Ein ganz<br />

entscheidender Aspekt sind dabei auch<br />

die Späne.<br />

Bei zunehmend eingesetzten Materialien<br />

wie Aluminium mit reduziertem<br />

oder keinem Blei-Anteil und den bleifreien<br />

Stahllegierungen sind besonders<br />

Langspäne problematisch, wenn sie sich<br />

zu einem großen Späneknäuel vereinen<br />

und nicht aus der Maschine zu bekommen<br />

sind.<br />

Eine Situation, die Siegfried <strong>Zisterer</strong>,<br />

Geschäftsführer der <strong>ZWT</strong> <strong>Werkzeugtechnik</strong>,<br />

aus seiner jahrzehntelangen<br />

Erfahrung im Drehen zur Genüge<br />

kennt: „Diese Späne sind gefährlich für<br />

Mensch und Werkzeug. In einem konkreten<br />

Fall musste die Maschine nach<br />

jedem siebten bis achten Werkstück angehalten<br />

werden, um die Späne aus der<br />

22<br />

Konturgenauigkeit und innere Eckradien von 0,02 mm sind bei <strong>ZWT</strong><br />

<strong>Zisterer</strong> nur durch die fertigungsintegrierte Qualitätssicherung möglich.<br />

werkzeuge · Dezember 2007<br />

Maschine zu räumen, damit sie nicht<br />

das Werkzeug zerstören.“<br />

Das hat letztendlich dazu geführt,<br />

dass die Maschine nur mit einem Nutzungsgrad<br />

von 35 Prozent arbeiten<br />

konnte. „Andererseits“, so <strong>Zisterer</strong>, „ist<br />

mir auch nicht wohl dabei, wenn ich<br />

sehe, dass diese Späne mit Handschuhen<br />

und Spänehaken aus der Maschine<br />

geholt werden.“<br />

Die 65 Prozent Verlust beim Nutzungsgrad<br />

sind freilich nicht ausschließlich<br />

auf das Späneproblem zurückzuführen.<br />

Trotzdem: Bei Großserien<br />

kommt dabei ein enormer Zeitverlust<br />

zusammen.<br />

Ein weiteres schwieriges Thema sind<br />

nach Auskunft von Bettina Bernhard,<br />

ebenfalls Geschäftsführerin der <strong>ZWT</strong>,<br />

auch feine Ringspäne, die sich für das<br />

Auge kaum sichtbar in Nuten legen und<br />

so ein großes Qualitätsproblem darstellen:<br />

„Dies führt dazu, dass eine 100-<br />

Prozent-Prüfung der gefertigten Werk-<br />

stücke erforderlich ist, um dem hohen<br />

Qualitätsstandard zu entsprechen.“<br />

Beide geschilderten Span-Probleme<br />

existieren seit Jahren, und auch Spanleitstufen<br />

gibt es schon lange. Man<br />

kennt die gesinterten Platten bei DIN-<br />

ISO-Werkzeugen. Nasen, Furchen, Täler<br />

– es kommen die unterschiedlichsten<br />

Geometrien zum Einsatz.<br />

Enge Zusammenarbeit<br />

Für den Bereich der Formwerkzeuge<br />

konnte diese definierte Spanumformung<br />

bislang aber nicht angeboten<br />

werden – das war technologisch kaum<br />

machbar: „Obwohl das Problem der<br />

Späne auch bei Formwerkzeuge seit<br />

langem bekannt ist, hat sich dem bislang<br />

niemand angenommen“, erklärt<br />

Bettina Bernhard. „Unsere anwenderorientierte<br />

Lösung ist allerdings nur in<br />

einer engen Zusammenarbeit mit dem<br />

jeweiligen Anwender möglich. Seit dem<br />

Frühjahr 2007 werden Spanleitstufen


nun auch bei Profilwerkzeugen von<br />

<strong>ZWT</strong> angeboten.<br />

„Diese Entwicklung war möglich, weil<br />

wir die entsprechenden Profile für<br />

die Spanleitstufe sowohl schleiftechnisch<br />

als auch mit dem Laser<br />

in das Werkzeug einbringen können“,<br />

erklärt Siegfried <strong>Zisterer</strong>.<br />

„Das ist natürlich immer ganz von<br />

der jeweiligen Form abhängig.“<br />

Ganz so einfach scheint es<br />

dann aber doch nicht zu sein,<br />

denn um den Span in die richtige<br />

Richtung zu lenken beziehungsweise<br />

umzuformen, müssen die<br />

Werkzeugspezialisten in Spaichingen<br />

zunächst den herkömmlichen<br />

Span sehen, um dann entsprechend<br />

einzugreifen. Das<br />

heißt, aus jedem anwenderspezifischen<br />

Späneproblem wird maßgenau<br />

eine Lösung erarbeitet.<br />

Vorrangig werden diese Spanleitstufen<br />

bislang vor allem auf<br />

Mehrspindeldrehautomaten eingesetzt,<br />

um so deren hohe Produktivität<br />

auszuschöpfen. Aber<br />

auch bei Werkzeugen, die auf<br />

CNC-Drehmaschinen und Langdrehautomaten<br />

eingesetzt werden,<br />

sind Spanleitstufen zunehmend<br />

gefragt.<br />

Neben den Formwechselplatten,<br />

DIN-ISO-Platten mit Sonderprofilen,<br />

oder VHM-Werkzeugen<br />

bietet <strong>ZWT</strong> auch TIN-, TICN- und<br />

Auf einen Blick<br />

Den Gegner kennen<br />

Wer gezielt die Späne aus der Bearbeitungszone<br />

entfernen will, muss seinen<br />

„Gegner“ kennen: Jedes Material reagiert<br />

anders, jede Bearbeitung bringt ihre ganz<br />

eigenen Späne mit sich. Dementsprechend<br />

müssen insbesondere bei Formdrehwerkzeugen<br />

exakt auf die jeweiligen<br />

Werkstoffe und Schneidengeometrien abgestimmte<br />

Spanleitstufen eingebracht<br />

werden.<br />

Bettina Bernhard (li.) und Siegfried <strong>Zisterer</strong><br />

sehen in den Werkzeugen mit Spanleitstufen<br />

neben der höheren Qualität auch ein e<br />

enorme<br />

Produktivitätssteigerung.<br />

Spanleitstufen waren bislang bei Formwerkzeugen<br />

auf Grund der technischen<br />

Machbarkeit nicht möglich.<br />

TIALN- inhouse-Beschichtungen sowie<br />

einen 24-Stunden-Service für das<br />

Nachschärfen an. Manfred Lerch <br />

WERKZEUGTECHNIK + VERFAHREN<br />

Formdrehen<br />

■ <strong>ZWT</strong> <strong>Zisterer</strong> GmbH & Co. KG, <strong>Werkzeugtechnik</strong>,<br />

D-78549 Spaichingen, Tel. +49(0)7424/<br />

9404-0, E-Mail: info@zwt-zisterer.de

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