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Schwoof in de Winzerhall' - gcv-mainz

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<strong>Schwoof</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong> W<strong>in</strong>zerhall’<br />

(T & M © Peter Beckhaus)<br />

Strophe 1:<br />

Mit eme Vertelliter Wetgel <strong>in</strong> <strong>de</strong> Dauerwelle dr<strong>in</strong><br />

un ener halb Flasch Deo unnerm Arm,<br />

zwaa Händ voll Aftershafe uff’s K<strong>in</strong>n<br />

fer <strong>de</strong> alles betören<strong>de</strong> Charme,<br />

mit ener Brust, schee gebräunt un eme Goldkettche druff<br />

unn eme Blümelche im Knopploch vom Jackett,<br />

mach ich mich <strong>in</strong> die Reih’ un motz’ mich uff,<br />

mach mich unwi<strong>de</strong>rstehlich adrett<br />

Denn heut geh’ ich danze,<br />

heut is schwoofe angesagt.<br />

Ich geh uff’s Ganze<br />

die ganze Nacht.<br />

Heut spielt die Feuerwehr<br />

<strong>in</strong> uns’rer W<strong>in</strong>zerhall’,<br />

do is <strong>de</strong> Deiwel heit los,<br />

<strong>de</strong>nn heit is <strong>de</strong> is <strong>de</strong> große<br />

Ball<br />

Strophe 2:<br />

Wie ich <strong>de</strong> Saal betret’ mit Hel<strong>de</strong>nblick und stolz geschwellter Brust,<br />

e<strong>in</strong> bewun<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s Raunen ertönt.<br />

Aus manchem Dekolleté quillt die Lust,<br />

doch daran b<strong>in</strong> ich lang schon gewöhnt.<br />

Und auch, dass mancher affektierte Lackaffe mich<br />

scheel betracht’, macht mer üwwerhaupt nix aus.<br />

Ich check’ die Girls, gr<strong>in</strong>s’ verführerisch<br />

un such die Drallste mir aus.<br />

Ach, wie romantisch!<br />

Ich mach’ en Bussimund.<br />

Sie werft sich an mich,<br />

un dann geht’s rund.<br />

Heut’ spielt die Feuerwehr,<br />

es schwooft <strong>de</strong>r ganze Saal.<br />

Wie’s aussieht, steht se uff mich,


un <strong>de</strong>s f<strong>in</strong>d ich optimal.<br />

Strophe 3:<br />

Ach, mei goldisch Carmencita vun <strong>de</strong> Palz,<br />

die walzt en Walzer wie e Walz<br />

un schnickt beim Tango mit’m Hals.<br />

Ach, wenn sie <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Armen entschwebt,<br />

wenn ihr Busen erbebt, dann ist <strong>de</strong>r Himmel offen,<br />

es ist paradiesisch!<br />

Sie vibriert wie Gelat<strong>in</strong>’.<br />

Sie f<strong>in</strong>d’ mich riesig<br />

und schmilzt dah<strong>in</strong>.<br />

Heut spielt mit’m Feuer wer,<br />

und heut, da spiel ich mit.<br />

Sie danzt en Tango mit mir,<br />

un ich danz mit ihr<br />

im Schritt.<br />

Strophe 4:<br />

Mir danze Schwarte an Schwarte, Kotlett an Kotlett<br />

un Haxe <strong>in</strong> Haxe geschmiegt.<br />

Es perlt <strong>de</strong> Schweiß wie Champagner, un sie lächelt kokett,<br />

wenn im Rhythmus die Hüften sie wiegt.<br />

Wenn mer dann <strong>in</strong> <strong>de</strong> Sektbar <strong>in</strong> ihr’m Ausschnitt ertr<strong>in</strong>kt<br />

un die F<strong>in</strong>gercher uff Forschungsreise gehn,<br />

wenn nach Atem mer r<strong>in</strong>gt, wenn die Welt rundrum vers<strong>in</strong>kt,<br />

ja erst dann wird die Welt so richtig schön!<br />

Ach, is <strong>de</strong>s herrlich!<br />

Auch sie grunzt weltentrückt,<br />

wenn sie begehrlich<br />

sich an mich drückt.<br />

Heut spielt die Feuerwehr,<br />

obwohl se lösche könnt’:<br />

Die Flamme <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Arm,<br />

die is nit nur warm,<br />

die brennt!


Strophe 5:<br />

Dann, am nächste Mor<strong>in</strong>t, so gege Middach, kurz nach drei<br />

lässt mei Haarwurzelrheuma langsam nach.<br />

Da war’s lei<strong>de</strong>r mit’m Ball un Carmencita vorbei,<br />

un ach sonst war’s gar net so me<strong>in</strong> Daach.<br />

Statt ener Nelk’ am Revers hatt ich e Veilche am Aach<br />

un en W<strong>in</strong>kelriss im l<strong>in</strong>ke Hosebe<strong>in</strong>.<br />

Mei Frisur so verknaatscht, dass ich mich gar net mehr mag,<br />

un ganz allmählich fällt mer’s wid<strong>de</strong>r e<strong>in</strong>:<br />

Ach war <strong>de</strong>s pe<strong>in</strong>lich!<br />

Ihrn Mann is uffgetaucht,<br />

un hat mich, wie kle<strong>in</strong>lich,<br />

zusammegestaucht!<br />

Un die bescheuert Feuerwehr,<br />

die spielt ach noch en Tusch <strong>de</strong>zu.<br />

Da tobt die ganz W<strong>in</strong>zerhall,<br />

drum lasst mer jetzt all<br />

mei Ruh’!<br />

Strophe 6: („Zugabe“):<br />

Mit eme Vertelliter Wetgel <strong>in</strong> <strong>de</strong> Dauerwelle dr<strong>in</strong><br />

mach’ ich mich nächste Samsdaach wid<strong>de</strong>r <strong>in</strong> die Reih’,<br />

zwaa Händ voll Aftershafe uff’s K<strong>in</strong>n,<br />

un Ruckzuck b<strong>in</strong> ich wid<strong>de</strong>r <strong>de</strong>bei.<br />

mit me<strong>in</strong>er Brust, schee gebräunt un mit mei’m Goldkettche druff<br />

b<strong>in</strong> ich ja nach wie vor <strong>de</strong> allerletzte Schrei,<br />

doch weil mei’ Veilche noch blüht, setz’ ich die Sonnebrill uff,<br />

un fer die Nelk’, fer die welk’, do gibt’s e nei’,<br />

Un dann geh’ ich danze,<br />

wie je<strong>de</strong>s Wochenend’.<br />

Ich geh uff’s Ganze,<br />

wie mer mich kennt.<br />

Bloß nach <strong>de</strong> Feuerwehr<br />

sehn’ ich mich werklich nit!<br />

Dere hab ich’s letzt’ Woch’ erst gezeigt,<br />

ich <strong>de</strong>nke, <strong>de</strong>s reicht<br />

jetzt aus.

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