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GF Jooste Hospital - bvmd

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Engagement auch kleinere Sachen selbst unter Aufsicht machen (Abszesse,<br />

Gewehrkugeln aus unterschiedlichsten Stellen des Körpers entfernen, eigene<br />

Intubation, Spinalanästhsie, etc). Auch da musste man sich die in unseren Kliniken<br />

gewohnten Abläufen ganz schnell abgewöhnen und als erstes mal ganz viel Geduld<br />

üben. Vor 9.30h gings meist nicht los- und das auch nur, wenn sich irgendwann mal<br />

die OP- Schwester bequemte, sich zu waschen und der Patient tatsächlich auch alles<br />

an verfügbaren Diagnostika präoperativ bekommen hatte. Oft stellte sich dann auch<br />

kurz vor OP raus, dass noch die aktuellen Kalium- Werte fehlten, weshalb dann der<br />

Patient erstmal wieder raus aus dem OP, wieder auf Station, dort Blutabnahme etc<br />

und dann nach Befunde aus dem Labor wieder in den OP- Trakt und letztendlich<br />

auch wieder in den OP gebracht werden konnte, was zu leichten Verzögerungen im<br />

Programm führen konnte, die jedoch allseits mit absoluter Gelassenheit<br />

hingenommen wurden... (aber zum Glück gabs im Aufenthaltsraum meist nen Kaffee<br />

und die aktuelle Tageszeitung aus den Townships- absolut lesenswert, um sich mal<br />

in die Lage der Bewohner versetzen zu können).<br />

Röntgen und EKG war übrigends das einzige, was es gab- zu Sono oder gar CT<br />

musste man nach einem Termin im Groote Schuur- <strong>Hospital</strong> fragen, manchmal war<br />

die Wartezeit dafür bis zu 10 Tagen.<br />

Und wer bis dahin bereits gestorben war hatte Pech gehabt- hört sich furchtbar an,<br />

aber ist dort nunmal so. Da die „armen“ eigentlich zwar an die Krankenhäuser zahlen<br />

müssten, das aber nicht können, sind diese peripheren Häuser (im Gegensatz zu<br />

den grossen Kliniken und den vielen Privatkliniken (prunkvoller als man das in der<br />

besten in Deutschland gewohnt wäre)) nur recht spärlich bestückt- und man kann<br />

überhaupt froh sein, wenn in den zahlreichen Schränken ausser diversen komisch<br />

aussehenden Tierchen und uralten Pappkartons ohne Inhalt überhaupt irgendwas<br />

brauchbares zu finden ist...<br />

... und es ist unglaublich, wie viele doch überleben...<br />

Die Arbeit der Ärzte ist recht hart, da sie wirklich mit allen zur Verfügung stehenden<br />

Mitteln versuchen, den Leuten zu helfen. Besonders die Interns arbeiten wirklich Tag<br />

und Nacht und sind (mehr oder weniger freiwillig, weil die meisten im Rahmen ihres<br />

Pflichtjahres einfach in irgendeinem Krankenhaus eingeteilt werden) für alles<br />

organisatorische etc verantwortlich. Das meiste ist Stationsarbeit, den OP sehen sie<br />

leider auch selten von innen, weil erstens die PJ´ler (meist doch German Students)<br />

sich drum reissen und sie auch bei dem ganzen halbwegs schnell zu<br />

organisierendem Kram stundenlang mit Telefonieren oder dem Ausfüllen von<br />

bestimmten Formularen beschäftigt sind.<br />

Die Klinik ist übrigends abgeschirmt mit rundrum Mauer und Maschendrahtzaun und<br />

einer bewachten Schranke an der einzigen Einfahrt, bei der jeder, der rein will-<br />

insbesondere auch die Autos gefilzt werden. Beim ersten Besuch musste auch ich<br />

anhalten, erklären, was ich will und wo ich arbeite und man durchsuchte Kofferaum<br />

und Auto- danach kannte man mich und winkte mich durch.<br />

An sämtlichen Eingängen zusätzlich Metalldetektoren wie am Flughafen (die bei<br />

jedem durchgehen von uns mehrfach wegen Stethoskop etc piepsten, was jedoch<br />

keinen der – wenn überhaupt dort an einem Tisch sitzenden- Aufsichtspersonen<br />

kümmerte- allerdings war das durchaus strenger bei Patienten und deren Besuchern)<br />

und nette Schilder wie „no weapons allowed“.<br />

Was wie ein Knast scheint, war für die einmal dort aufgenommenen Patienten auch<br />

tatsächlich so- sie kamen aus den Eingängen und erst recht aus der Haupteinfahrt

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