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technik trends<br />

Hybridantrieb ohne Strom<br />

_ Es geht auch anders: Brachte man bisher den Hybridantrieb<br />

generell mit einem Elektromotor in Verbindung, zeigen die<br />

Entwicklungspartner Peugeot und Bosch, dass sich Energie auch<br />

in anderer Form an Bord speichern und wieder nutzen lässt.<br />

Hybrid Air nennt Peugeot die<br />

neue Hybrid-Technologie, die<br />

den Kraftstoffverbrauch von<br />

Pkw der Kleinwagen- und<br />

Kompaktklasse senken und<br />

den Weg zum Zwei-Liter-Auto ebnen soll.<br />

„Air“ steht hierbei für das Speichermedium<br />

das zum Einsatz kommt: Und zwar<br />

handelt es sich um Druckluft, genauer<br />

gesagt um Stickstoff. Das neuartige<br />

Hybridkonzept kombiniert einen spar-<br />

Die Hydraulikgruppe besteht aus einem Motor<br />

und einer Pumpe und ist im Motorraum über<br />

dem Getriebe positioniert. Foto: Peugeot<br />

16 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 4-<strong>2013</strong><br />

samen Drei-Zylinder-Benzinmotor und<br />

einen Hydraulikantrieb, der die Energie<br />

des komprimierten Gases nutzt. Hierbei<br />

kommen Komponenten zum Einsatz,<br />

die im Automobilbau neu sind, sich aber<br />

beispielsweise in der Luftfahrt bewährt<br />

haben. Dazu zählt ein Druckspeicher, der<br />

im Mitteltunnel der Karosserie untergebracht<br />

ist, ein Niederdruckbehälter im<br />

Bereich der Hinterachse, der als Ausgleichsbehälter<br />

dient und eine Hydraulikgruppe,<br />

die aus einem Motor und einer<br />

Pumpe besteht. Die Hydraulikgruppe<br />

wird von Bosch Rexroth geliefert und<br />

ist im Motorraum über dem Getriebe<br />

positioniert. Der Kraftfluss wird mit Hilfe<br />

eines automatisierten Planetengetriebes<br />

gesteuert.<br />

Speichern kinetischer<br />

Energie<br />

Der Druckspeicher wird gefüllt, indem<br />

die Hydraulikpumpe Öl in den Behälter<br />

pumpt und das dort befindliche Gasvolumen<br />

verdichtet. Dies geschieht einerseits<br />

im Schiebebetrieb oder beim Bremsen.<br />

Hierbei erzielt die Antriebskraft<br />

der Pumpe einen Teil der gewünschten<br />

Das neuartige Hybridkonzept kombiniert<br />

einen sparsamen Drei-Zylinder-Benzinmotor<br />

und einen Hydraulikantrieb, der die Energie<br />

eines komprimierten Gases nutzt.<br />

Foto: Peugeot<br />

Verzögerung. So wird kinetische Energie,<br />

die ansonsten beim Bremsvorgang<br />

als Wärmeenergie verloren ginge, in hydraulische<br />

Energie gewandelt und im<br />

Druckbehälter gespeichert. Andererseits<br />

kann auch ein Teil der Motorenergie abgezweigt<br />

werden, um die Luft im Druckluftspeicher<br />

zu verdichten. So kann der<br />

Verbrennungsmotor bei niedriger Last in<br />

einem verbrauchsgünstigeren Betriebspunkt<br />

gefahren werden.<br />

Bei gefülltem Druckspeicher kann der<br />

Systemdruck auf über 300 bar steigen.<br />

Wie viel Energie in dem Druckspeicher<br />

eingelagert werden kann, hängt von<br />

der Größe des Systems ab. Sobald sich<br />

der Speicher entlädt, funktioniert das<br />

System umgekehrt. Das Gas dehnt sich<br />

wieder aus und treibt über die Flüssigkeit<br />

den hydraulischen Motor an, der die<br />

gespeicherte Energie über das Getriebe<br />

wieder an das Fahrzeug abgibt.<br />

Drei Betriebsmodi<br />

Der hydraulische Hybridantrieb gestattet<br />

drei Fahrmodi. Kurze Strecken lassen<br />

sich rein hydraulisch mit der gespeicherten<br />

Energie zurücklegen. Der Verbrennungsmotor<br />

bleibt in diesem Modus<br />

ausgeschaltet. Daher eignet sich diese<br />

Betriebsart vor allem für den Stadtverkehr.<br />

Im Benzinbetrieb wird das Fahrzeug<br />

ausschließlich vom Verbrennungsmotor<br />

angetrieben. Dieser Modus kommt speziell<br />

auf Langstrecken zum Einsatz.<br />

Dann gibt es noch einen Mischbetrieb,<br />

bei dem Benzin- und Hydraulikmotor<br />

zusammenwirken, um eine optimale

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