Interventionelle Radiologie - billig wird teuer
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36 Empfehlung der Strahlenschutzkommission, 2007<br />
4.3 Strahlenschutz des Personals<br />
Wie in Kapitel 3 dargestellt, würden die Grenzwerte für das strahlenexponierte<br />
Personal ohne gerätezugeordneten bzw. persönlichen Strahlenschutz überschritten<br />
(s. Tab. 11). Wie verschiedene Arbeiten gezeigt haben [Miller and Castronovo<br />
1985, Sievert et al. 1987, Prachar et al. 1989, Pratt and Shaw 1993], ist dies<br />
mit gerätezugeordnetem Strahlenschutz in Verbindung mit Bleigummischürzen<br />
mit einem Bleigleichwert von nur 0,25 mm zu verhindern. Damit <strong>wird</strong> zusätzlich<br />
das aus physiologischen Gründen gegebene Ziel, die körperliche Belastung des<br />
Personals durch die zu tragende persönliche Schutzausrüstung zu verringern,<br />
erreicht.<br />
Das Personal ist nach § 31 Abs. 1 RöV der Kategorie A für beruflich strahlenexponierte<br />
Personen zuzuordnen. Damit sind nach § 37 Abs. 1 und 2 RöV regelmäßig<br />
die arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen.<br />
Die Strahlenexposition des Personals kann prinzipiell durch<br />
− anlagenbezogenen Strahlenschutz (direkter und indirekter Streustrahlenschutz),<br />
− persönlichen Strahlenschutz (Bleigummischürzen, Schilddrüsenschutz, Bleiglasbrillen),<br />
− Minimierung der Untersuchungszeit,<br />
− Vergrößerung des Abstandes zur Strahlenquelle, z.B. durch fernbediente Injektoren<br />
und Wahl eines geeigneten Zugangs, und<br />
− geeignete Position bei der Katheterisierung<br />
verringert werden.<br />
In der Praxis sind Bleiglas-(Plexiglas-)Scheiben und Bleivorhänge nur schwer<br />
nachträglich zu montieren. Es hat sich gezeigt, dass Nachrüstungen häufig ungeeignet<br />
sind und deshalb nicht verwendet werden können.<br />
DFP-normierte Ortsdosiswerte in Untersucherposition [nSv/(Gy·cm 2 )] ermöglichen<br />
eine verlässliche Bewertung der Effektivität und/oder Akzeptanz von<br />
Strahlenschutzvorrichtungen sowie, im Falle vergleichbarer Untersuchungsbedingungen,<br />
eine Abschätzung der Untersucher-Ortsdosis aus dem applizierten<br />
DFP.<br />
Die individuellen Schutzmaßnahmen sollten neben der Bleischürze auch eine<br />
lateral schützende Bleibrille, einen Schilddrüsenschutz mit jeweils 0,5-mm-Pb-<br />
Äquivalent sowie einen Fußschalterschutz von 1,0-mm-Pb-Äquivalent umfassen.<br />
Im Einzelfall können weitere Schutzmaßnahmen sinnvoll sein, wie z.B.