Vorgehensmodelle der Projektabwicklung von Informationssystemen
Vorgehensmodelle der Projektabwicklung von Informationssystemen
Vorgehensmodelle der Projektabwicklung von Informationssystemen
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Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
<strong>Vorgehensmodelle</strong> <strong>der</strong> <strong>Projektabwicklung</strong><br />
Komplexität und Zielsetzungen<br />
<strong>von</strong> IT-Projekten<br />
IT-Projekte sind durch<br />
eine hohe Komplexität und<br />
hohe Anfor<strong>der</strong>ungen gekennzeichnet<br />
Systems Engineering und Wasserfallmodell<br />
Wasserfallmodell und<br />
seine Phasen<br />
Orientiert sich am Systems<br />
Engineering mit sequentiellem<br />
Durchlaufen <strong>der</strong> Teilprozesse<br />
<strong>Vorgehensmodelle</strong> <strong>der</strong> <strong>Projektabwicklung</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Informationssystemen</strong><br />
Zyklisch - iteratives Vorgehensmodell Spiralmodell<br />
Iteratives<br />
Spiralmodell<br />
Die Tätigkeiten werden<br />
mehrfach (iterativ) durchlaufen:<br />
es wird zuerst ein Kern entwickelt<br />
Adrian Specker<br />
20. November 2006<br />
Adrian Specker<br />
“Übersicht”<br />
Probleme <strong>von</strong><br />
IT-Projekten<br />
Die Probleme mit IT-Projekten sind<br />
gravierend: unerfüllte Ziele,<br />
überschrittene Kosten und Zeiten<br />
Ergebnisse je<br />
Phase im Wasserfallmodell<br />
Die Ergebnisse werden<br />
in je<strong>der</strong> Phase stufenweise<br />
überprüft und vollständig verfeinert<br />
Stärken und Schwächen des<br />
Spiralmodelles<br />
Zuverlässige Beurteilung<br />
Fokus auf Wichtiges<br />
Adrian Specker<br />
Gemeinsame Sprache<br />
Zielsetzungen an die<br />
<strong>Projektabwicklung</strong><br />
Die Probleme führten zur Erkenntnis,<br />
dass nur strukturierte Methoden zur<br />
Systemgestaltung geeignet sind.<br />
Probleme und Schwächen des<br />
Wasserfallmodelles<br />
Grosser Know-How Verlust<br />
Hohe Vorstellungskraft gefor<strong>der</strong>t<br />
Lange “Durchlaufzeit”<br />
Kombination <strong>Vorgehensmodelle</strong> -<br />
Erkenntnisse aus <strong>der</strong> Praxis<br />
Die beiden <strong>Vorgehensmodelle</strong><br />
lassen sich beliebig kombinieren -<br />
z.B. Rational Unified Process RUP<br />
2<br />
1
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
1. Block<br />
<strong>Vorgehensmodelle</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Projektabwicklung</strong><br />
Adrian Specker<br />
Rekapitulation: Komplexität <strong>von</strong> Software-Werkzeugen<br />
Mehrere unabh. Dimensionen (Prozesse, Funktionen, Objekte, Organisation, Technik)<br />
Sozio-technisches System (Interaktion, Qualifikation, …)<br />
Grosse Anzahl <strong>von</strong> Funktionen (z.B. Einkauf, Vertrieb, Technik)<br />
Zahl unterschiedlicher Objekttypen (Klassen) sehr gross (~ 100)<br />
Zahl <strong>der</strong> Benutzer gross<br />
Verflechtung <strong>der</strong> einzelnen Objekte (Material mit Auftrag, Preise)<br />
Zeitlicher Wandel des Systemes (neue Bedürfnisse)<br />
Unterschiedlichste Informationsbedürfnisse<br />
etc.<br />
Adrian Specker<br />
3<br />
4<br />
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Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
... und hohe Ziele an IT-Systeme<br />
Benutzer- und kundenorientierter Funktionsumfang:<br />
Möglichst vollständiger und dennoch angepasster Funktionsumfang.<br />
Flexibilität und Ergonomie:<br />
Dem Menschen und <strong>der</strong> Organisation angepasste Arbeitsbedingungen.<br />
Fehlerfreiheit / Qualität / Robustheit:<br />
Hohe Qualität des Software Produktes.<br />
Anpassungsfähigkeit und Wartbarkeit :<br />
Einfache Wartbarkeit und geringer Aufwand für Anpassungen.<br />
Effizienz:<br />
Gute Ausnützung <strong>der</strong> zur Verfügung stehenden Systemressourcen.<br />
Modularität und Portabilität:<br />
Idealerweise sind Systeme modular aufgebaut und lassen sich auf möglichst alle Betriebssysteme und<br />
Ziel-Plattformen konfigurieren.<br />
Schnittstellen- und Kommunikationsfähigkeit:<br />
In einer vernetzten Systemumgebung ist die Schnittstellen- und Kommunikationsfähigkeit ein<br />
entscheiden<strong>der</strong> Erfolgsfaktor.<br />
Dokumentation:<br />
Adrian Specker<br />
Vollständige Dokumentation des Software Systems.<br />
… führten zu Problemen bei Software Projekten<br />
Beispiele <strong>von</strong> gescheiterten bzw. stark verzögerten Software Projekten:<br />
- Elektronische Börse Schweiz<br />
- Logistiksoftware für Smart<br />
- Deutsches Autobahn-Maut-System ("Toll Collect")<br />
- etc. etc.<br />
Gründe: die Softwareentwicklung befindet sich noch in einer “vorindustriellen Periode”:<br />
- Aufwand für Entwicklung ist meist unverhältnismässig hoch<br />
- Systeme werden häufig <strong>von</strong> Grund auf neu programmiert (“Handwerk”)<br />
- Es bestehen “wenige” applikatorische Halbfabrikate<br />
- viele Standardsoftwaresysteme genügen den Anfor<strong>der</strong>ungen ebenfalls nicht<br />
- <strong>Vorgehensmodelle</strong> und Projektmanagement genügen nicht<br />
Adrian Specker<br />
5<br />
6<br />
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Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
geliefert, aber<br />
nie gebraucht<br />
… führte zu Problemen bei Software Projekten<br />
Adrian Specker<br />
Deutsche Elite - Maut Konsortium<br />
Daimler-Chrysler<br />
Siemens<br />
Telekom<br />
...<br />
bis heute: 2.1 Mia. Einnahmeausfälle<br />
für den deutschen Staat!<br />
Haftungssumme: neu über 1 Mia. Euro<br />
Diverse Gerichtsverfahren hängig<br />
Kosten und Resultate <strong>von</strong> US-Government Software Projekten<br />
$ 2.0 Mio.<br />
Quelle: ACM Sigsoft Software<br />
Engineering Notes, vol 19 no 5, Oct 1985<br />
$ 1.3 Mio.<br />
$ 3.2 Mio.<br />
abgebrochen<br />
$ 0.1<br />
Mio.<br />
$ 0.1<br />
Mio.<br />
benutzt nach<br />
Überarbeitung (3 %)<br />
benutzt wie<br />
geliefert (2 %)<br />
bezahlt, aber nie geliefert (47 %)<br />
Adrian Specker<br />
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Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
16%<br />
erfolgreiche<br />
Projekte<br />
(Miss-)Erfolg <strong>von</strong> IT-Projekten (Standish Group 2003)<br />
53%<br />
eingeschränkt<br />
erfolgreiche Projekte<br />
31%<br />
fehlgeschlagene<br />
Projekte<br />
Adrian Specker<br />
189 %<br />
Durschnittliche<br />
Kostenüberschreitung<br />
200 %<br />
100 %<br />
0 %<br />
Symptomatische Probleme <strong>von</strong> IT-Projekten<br />
Lange Einführungsdauer<br />
- ERP Projektdauer 2.3 Jahre (Strohm) bis 4.3 Jahre (Martin)<br />
- Schwankungen <strong>von</strong> 1 bis 10 Jahre<br />
Wirtschaftlichkeit <strong>von</strong> <strong>Informationssystemen</strong><br />
- Wirtschaftlichkeit kaum bewiesen o<strong>der</strong> beweisbar (keine Studien)<br />
- Paradoxon <strong>der</strong> Informationstechnologie<br />
Technisch unzulängliche Systeme - beklagt werden<br />
- unzureichende Funktionalität<br />
- geringe Flexibilität<br />
- geringe Benutzungsfreundlichkeit<br />
Adrian Specker<br />
222 %<br />
Durchschnittliche<br />
Terminüberschreitung<br />
Mangelhafte Zielerreichung<br />
- ERP: nur 29 Prozent Termintreue verbessert - obwohl wichtigstes Ziel<br />
9<br />
10<br />
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Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Fazit: Es braucht eine Methodik<br />
Vorgehen A:<br />
Man plant zuerst das Gesamtvorhaben mit allen Details und<br />
implementiert dann nach diesem Plan (Wasserfallmodell).<br />
Vorgehen B:<br />
Man beginnt ohne eine detaillierte Gesamtplanung mit <strong>der</strong><br />
Implementation eines Teilbereichs und ergänzt das System<br />
fortlaufend und schrittweise (Spiralmodell).<br />
Adrian Specker<br />
2. Block<br />
Wasserfallmodell<br />
Adrian Specker<br />
11<br />
12<br />
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Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Lebensphasenmodell gemäss Systems Engineering<br />
Der Begriff “Software Engineering” drückt aus, dass die Gestaltung <strong>von</strong> Software einen methodischen<br />
Prozess - analog an<strong>der</strong>en Engineering-Tätigkeiten – erfor<strong>der</strong>t.<br />
Projektantrag<br />
Projektplanung<br />
& -initialisierung<br />
Projektmanagement<br />
Start<br />
Realisierung<br />
Projektmanagement<br />
Projektabschluss<br />
Systemnutzung<br />
INITIALISIERUNG<br />
VORSTUDIE<br />
HAUPTSTUDIE<br />
DETAILSTUDIEN<br />
SYSTEMBAU<br />
SYSTEMEINFÜHRUNG<br />
SYSTEMBENUTZUNG<br />
Projektantrag<br />
Grobkonzept<br />
Konzept<br />
Detailkonzept<br />
Design &<br />
Implementation<br />
Adrian Specker<br />
Adrian Specker<br />
Hierarchieebene<br />
A<br />
Hierarchieebene<br />
B<br />
Hierarchieebene<br />
C<br />
Hierarchieebene<br />
D<br />
Hierarchieebene<br />
E<br />
Wasserfallmodell: sequentielles Durchlaufen <strong>der</strong> Teilprozesse<br />
Grobkonzept<br />
Konzept<br />
Pflichtenheft<br />
& Evaluation<br />
Verifikation<br />
& Vertrag<br />
Am Ende je<strong>der</strong> Phase erfolgt eine<br />
Qualitätskontrolle<br />
Ergebnisse einer Phase werden in <strong>der</strong><br />
nächsten Phase nachvollzogen<br />
Mit Implementation wird bis zur<br />
kompletten Spezifikation zugewartet!<br />
Ansatz: Fehler sollen möglichst früh<br />
erkannt und beseitigt werden!<br />
Detailkonzept<br />
Design &<br />
Implementation<br />
Abnahme &<br />
Inbetriebnahme<br />
13<br />
14<br />
Betrieb &<br />
Unterhalt<br />
7
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
ProjektvariantenServicesystem<br />
Start<br />
Konzept<br />
CRM-<br />
System<br />
Internetportal<br />
Pflichtenheft<br />
& Evaluation<br />
Verifikation<br />
& Vertrag<br />
Detailkonzept<br />
Design &<br />
Implementation<br />
Abnahme &<br />
Inbetriebnahme<br />
Grobkonzeptvarianten<br />
Mehrere<br />
autonome<br />
SW-Lösungen<br />
CRM<br />
Light<br />
CRM<br />
Gesamtlösung<br />
"Vom Groben zum Detail"<br />
Konzeptvarianten <br />
Nichtintegriertes<br />
CRM<br />
Vollintegriertes<br />
CRM<br />
Teilintegriertes<br />
CRM<br />
Adrian Specker<br />
Detailkonzeptvarianten <br />
Batchübernahme<br />
Adressen<br />
Suchbereich des Projektes<br />
gemeinsameDatenbank<br />
Synchronisation<br />
<strong>der</strong><br />
Adressen<br />
Designvarianten<br />
Termin-<br />
Planlisten<br />
Terminkalen<strong>der</strong><br />
Neue<br />
Ansicht<br />
Mögliche Lösung<br />
Gewählte Lösung<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> Phasen-Tätigkeiten im Wasserfallmodell<br />
Bereich Sozio-technisches<br />
Einführung<br />
Tätigkeit<br />
System<br />
& Ausbildung<br />
Projektantrag<br />
Problem- & Aufgabenanalyse;<br />
Projekt Mission Statement;<br />
Projektvarianten & Lösungsideen,<br />
Business Case & Projektantrag.<br />
Projektumriss<br />
Einführung &<br />
Ausbildung.<br />
Grobkonzept<br />
Gesamtsystem- & Umfeldanalyse;<br />
Hauptzielsetzungen;<br />
Lösungsprinzipien, Grobkonzepte;<br />
Grobkonzeptbericht.<br />
Grobkonzept<br />
Einführung &<br />
Ausbildung<br />
Systemanalyse;<br />
Systemziele;<br />
Konzept, Systemspezifikationen;<br />
Konzeptbericht.<br />
Pflichtenheft;<br />
Kriterienkatalog & -gewichtung;<br />
Lösungsanbieter, -ausschreibung;<br />
Evaluationsbericht.<br />
Verifikations- & Vertragsanalyse;<br />
Vertragsziele;<br />
Vertragsvarianten & -konzept;<br />
Software-Lizenzvertrag.<br />
Einführungs- &<br />
Ausbildungskonzept;<br />
Einführungsprioritäten.<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
Einführung &<br />
Ausbildung<br />
Betrieb<br />
& Unterhalt<br />
Projektumriss<br />
Betrieb & Unterhalt.<br />
Grobkonzept<br />
für Betrieb, Unterhalt<br />
& Sicherheit.<br />
Betriebs- &<br />
Unterhalts-<br />
& Sicherheitskonzept.<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
Betrieb, Unterhalt &<br />
Sicherheit.<br />
Implementierte<br />
Lösung<br />
Lösung<br />
15<br />
16<br />
Projektmanagement<br />
& Controlling<br />
Projektplanung;<br />
Projektantrag;<br />
Projektauftrag;<br />
Projektentscheidung.<br />
Projektstartplanung;<br />
Projektmanagement &<br />
Projektcontrolling;<br />
Grobkonzeptentscheid.<br />
Projektphasenplanung;<br />
Projektmanagement &<br />
Projektcontrolling;<br />
Konzeptentscheidung.<br />
Projektphasenplanung;<br />
Projektmanagement &<br />
Projektcontrolling;<br />
Evaluationsentscheid.<br />
Projekt- und<br />
Dienstleistungsvertrag<br />
Verifikationsprototyp;<br />
Wartungs-, Update- &<br />
Supportvertrag<br />
Projektphasenplanung;<br />
Projektmanagement &<br />
Projektcontrolling;<br />
Vertragsentscheidung.<br />
Detailanalysen;<br />
Detailziele;<br />
Detailkonzepte, -spezifikationen;<br />
Detailkonzeptbericht.<br />
Detailkonzept<br />
Einführung &<br />
Ausbildung;<br />
Migrationsverfahren.<br />
Prototypenbetrieb;<br />
Detailplanung<br />
Betrieb & Unterhalt;<br />
Projektinfrastruktur.<br />
Realisierungsplanung<br />
Projektmangement &<br />
Projektcontrolling;<br />
Detailkonzeptentscheid.<br />
Design-, Implementationsanalyse;<br />
Design- & Implementationsziele;<br />
Design, Implementation & Test;<br />
Systemdokumentation.<br />
Ausbildungsplanung;<br />
Einführungsplanung;<br />
Migrationsdesign;<br />
Migrationstests.<br />
Handbücher Betrieb;<br />
Sicherheitsregelung;<br />
Betrieb Infrastruktur;<br />
Erfasste Stammdaten.<br />
Projektphasenplanung;<br />
Projektmanagement &<br />
Projektcontrolling;<br />
Testabschlussentscheid.<br />
Bereitschaftsanalyse;<br />
Abnahmeziele & -konzepte;<br />
Ausbildung; Abnahmeprüfung;<br />
Produktivstart & Einführung.<br />
Anwendungshandbuch;<br />
Organisationshandbuch;<br />
Ausbildung;<br />
Migration.<br />
Adrian Specker<br />
Betriebshandbuch;<br />
Supporthandbuch;<br />
Aktivierung & Betrieb;<br />
Mängelliste.<br />
Projektphasenplanung;<br />
Projektmanagement &<br />
Projektcontrolling;<br />
Einführungsentscheid.<br />
8
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Projektantrag<br />
Hierarchieebene<br />
A<br />
Grobkonzept<br />
Hierarchieebene<br />
B<br />
Konzept<br />
Hierarchieebene<br />
C<br />
Detailkonzept<br />
Hierarchieebene<br />
D<br />
Design & ImplementationHierarchieebene<br />
E<br />
Wasserfallmodell: Vertiefung <strong>der</strong> vollständigen horizontalen Betrachtung<br />
Betrachtetes System<br />
Geschäftsprozesse<br />
Hauptfunktionen<br />
Geschäftsobjekte<br />
Bereichsorganisation<br />
Anwendungen<br />
Teilprozesse<br />
Funktionen<br />
Objekte<br />
Abteilungen<br />
Module<br />
Detailprozesse<br />
Detailfunktionen<br />
Objektattribute<br />
Gruppen<br />
Komponenten<br />
Aktivitäten<br />
Methoden<br />
Systemobjekte<br />
Aufgaben<br />
Systemfunkt.<br />
Horizontal vollständige Betrachtung je Phase<br />
Adrian Specker<br />
Zusammenfassung <strong>der</strong> Grundsätze Wasserfallmodell<br />
Phasenkonzept<br />
Projekt wird in klare Phasen geglie<strong>der</strong>t, welche definierte Ergebnisse liefern<br />
Meilensteine<br />
Das Erreichen <strong>von</strong> Meilensteinen wird überprüft und eine Entscheidung gefällt<br />
Vom Groben zum Detail<br />
Das System wird bewusst stufenweise detaillierter gestaltet<br />
Sequenzielles Vorgehen<br />
Tätigkeiten werden in Sequenz durchgeführt (Programmiert wird nur in einer Phase)<br />
Vollständigkeit<br />
Die Phasentätigkeiten werden dafür sehr vollständig für das Gesamtsystem durchgeführt<br />
Qualitätsprüfung<br />
Die Ergebnisse einer Phase werden kontrolliert und in <strong>der</strong> nächsten Phase überprüft<br />
Fehlerreduktion<br />
Der Systembau beginnt erst, wenn alle Studien abgeschlossen sind - Kostenreduktion<br />
Adrian Specker<br />
17<br />
18<br />
9
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Probleme einer CH-Bank mit dem Wasserfallmodell<br />
Analyse des Software Entwicklungsprozesses einer CH-Grossbank hat folgendes gezeigt:<br />
Schlechte Zusammenarbeit <strong>von</strong> Informatik- und Business-Abteilungen<br />
Es fehlt den am Projekt Beteiligten an einer gemeinsame Sprache<br />
Es besteht keine durchgängige Modellierungsmethode<br />
Grosser Know-How Verlust an den Phasengrenzen<br />
Wo liegen die Gründe ???<br />
Projektantrag<br />
Probleme:<br />
Grobkonzept<br />
Adrian Specker<br />
Hauptgrund: Funktionale Organisation des Prozesses<br />
Managementteam<br />
Konzept<br />
Fachspezialistenteam<br />
Pflichtenheft<br />
& Evaluation<br />
5 Abteilungen teilweise verantwortlich<br />
7 Personen teilweise verantwortlich<br />
Gemeinsame Sprache und Methodik fehlt<br />
Know-How Verlust an den Phasengrenzen<br />
Abhängig <strong>von</strong> Vorstellungskraft <strong>der</strong> Beteiligten<br />
Betriebsorganisationsteam<br />
Verifikation<br />
& Vertrag<br />
Adrian Specker<br />
Betriebsorganisationsteam<br />
Detailkonzept<br />
Projekt- & Juristenteam<br />
Design &<br />
Implementation<br />
Beratungsteam<br />
Abnahme &<br />
Inbetriebnahme<br />
Entwicklungsteam<br />
Betrieb &<br />
Unterhalt<br />
19<br />
20<br />
10
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Projektantrag<br />
Grobkonzept<br />
Modellierungsfokus än<strong>der</strong>t je Projektphase<br />
Businesssicht<br />
Konzept<br />
Prozesssicht<br />
Pflichtenheft<br />
& Evaluation<br />
Funktionssicht<br />
Verifikation<br />
& Vertrag<br />
Adrian Specker<br />
Funktionssicht<br />
Detailkonzept<br />
Fazit Wasserfallmodell<br />
Adrian Specker<br />
Businesssicht<br />
Design &<br />
Implementation<br />
Funktionssicht<br />
Abnahme &<br />
Inbetriebnahme<br />
Objektsicht<br />
Betrieb &<br />
Unterhalt<br />
21<br />
22<br />
11
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Adrian Specker<br />
Erfolgsfaktoren <strong>von</strong> Software Projekten<br />
1. User Involvement 19<br />
2. Executive Management Support 16<br />
3. Clear Statement of Requirements 15<br />
4. Proper Planning 11<br />
5. Realistic Expectations 10<br />
6. Smaller Project Milestones 9<br />
7. Competent Staff 8<br />
8. Ownership 6<br />
9. Clear Vision & Objectives 3<br />
10. Hard-Working, Focused Staff 3<br />
Quelle: www.standishgroup.com<br />
Adrian Specker<br />
Zeitproblem im<br />
Wasserfallmodell<br />
23<br />
24<br />
12
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Nutzung<br />
3. Block<br />
Spiralmodell<br />
Adrian Specker<br />
Spiralmodell: Zyklisches Durchlaufen <strong>der</strong> Teilprozesse<br />
Betrieb &<br />
Unterhalt<br />
Abnahme &<br />
Inbetriebnahme<br />
Entwicklung und Validierung<br />
Design &<br />
Implementation<br />
Phase 2<br />
Phase 1<br />
Detailkonzept<br />
Projektantrag<br />
Verifikation<br />
& Vertrag<br />
Grobkonzept<br />
Pflichtenheft &<br />
Evaluation<br />
Planung <strong>der</strong> nächsten Phasen<br />
Konzept<br />
Lösungskonzepte<br />
Ein Team aus Business, Organisation und Informatik beginnt mit <strong>der</strong> Realisierung wichtiger<br />
Funktionen eines Modules, noch bevor alle weniger wichtigen Funktionen im Detail spezifiziert sind -<br />
-> es entsteht ein erstes benutzbares System!<br />
Adrian Specker<br />
25<br />
26<br />
13
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Wasserfallmodell<br />
Tätigkeit / Phase<br />
Projektantrag<br />
Grobkonzept<br />
Konzept<br />
Pflichtenheft & Evaluation<br />
Verifikation & Vertrag<br />
Detailkonzept<br />
Design, Implementierung & Test<br />
Abnahme & Inbetriebnahme<br />
Spiralmodell<br />
Tätigkeit / Phase<br />
Internetbrowserbasisfunktion<br />
Erweiterung Mailfunktionalität<br />
Erweiterung Multimedia<br />
Erweiterung Druckfunktionen<br />
Erweiterung ...<br />
Projektantrag:<br />
Hierarchieebene<br />
A<br />
Vorstudie:<br />
Hierarchieebene<br />
B<br />
Konzept:<br />
Hierarchieebene<br />
C<br />
Detailkonzept:<br />
Hierarchieebene<br />
D<br />
Design &<br />
Implementation:<br />
Hierarchieebene<br />
E<br />
Vergleich <strong>der</strong> Projektterminpläne<br />
Antrag<br />
Grobkonz.<br />
Konzept<br />
Browser<br />
Mailing Druck<br />
Multimedia<br />
Adrian Specker<br />
Pflichten.<br />
Vertrag<br />
Detailk.<br />
Browserbasisfunktion<br />
Grobkonzept<br />
Konzept<br />
Mailingfunktionalität<br />
Grobkonzept<br />
Konzept<br />
Multimedia<br />
Implementation Implementation<br />
Betrieb<br />
Betrieb<br />
Spiralmodell: Ausweitung <strong>der</strong> vertikalen Betrachtung je Phase<br />
Adrian Specker<br />
27<br />
Implemen.<br />
Inbetrieb.<br />
Druck<br />
„Vertikale“ & fokussierte<br />
Betrachtung je Phase<br />
Phase 1<br />
Phase 2<br />
28<br />
14
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Vorteile Spiralmodell<br />
Hauptvorteile:<br />
Zuverlässige Beurteilungen durch zukünftige Benutzer<br />
Fokus auf wichtige Funktionalitäten<br />
Entwicklung einer gemeinsamen Sprache durch konkretes Produkt<br />
Rasche Integration <strong>der</strong> Aspektsysteme (Prozess-, Funktions- und Objektmodelle)<br />
Frühzeitige Kurskorrekturen bei rasch än<strong>der</strong>nden Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
Voraussetzungen:<br />
Objektorientierte Entwicklungswerkzeuge (Objekte bleiben “stabil” über den Lebenszyklus)<br />
Zu beachten:<br />
Protoyping mit separatem Prototyping-Tool ist keine Inkrementalentwicklung -<br />
Die Erhebung organisatorischer Anfor<strong>der</strong>ungen bleibt nach wie vor zentral<br />
Sprialmodell darf nicht als Alibi für technokratisches Vorgehen missbraucht werden (Frei nach dem<br />
Motto: ich kaufe jetzt zuerst einmal das “Produkt XY” und dann schauen wir weiter ….<br />
Adrian Specker<br />
Vorteile Spiralmodell<br />
Adrian Specker<br />
29<br />
30<br />
15
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Adrian Specker<br />
Tayloring des<br />
Vorgehensmodells<br />
Adrian Specker<br />
Teamorientierte<br />
Integration<br />
31<br />
32<br />
16
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Kombination (Tayloring) des Vorgehensmodells<br />
<strong>Vorgehensmodelle</strong> werden nicht in ihrer Reinheit angewandt<br />
Wasserfallmodell ist nicht in jedem Fall zu vermeiden<br />
Die beiden <strong>Vorgehensmodelle</strong> stellen Extremsichten dar<br />
Zu Beginn des Projektes wird das Vorgehensmodell festgelegt (grobe Phasen)<br />
Projekt-Vorgehen<br />
Tätigkeit / Phase<br />
Projektantrag<br />
Grobkonzept<br />
Konzept<br />
Pflichtenheft & Evaluation<br />
Browserbasis-Release<br />
Antrag<br />
Grobkonz.<br />
Konzept<br />
Mulitmedia-Release Multimedia Inbetrieb.<br />
Adrian Specker<br />
Detailk.<br />
Erkenntnisse aus <strong>der</strong> Praxis<br />
33<br />
Browserbasisfunktion Inbetrieb.<br />
EmpirischeStudienzeigenfolgendes(Rossonet. al. 1988, Strohm 1990, Spinas 1991):<br />
Die Mehrheit <strong>der</strong> Projekte werden gemäss Wasserfallmodell abgewickelt (70-90 Prozent)<br />
In 65 Prozent aller Projekte wäre gemäss den verantwortlichen Entwicklern eine iterativzyklische<br />
Vorgehensweise angebracht gewesen.<br />
Fazit: Man weiss es aber man lässt es ...<br />
Adrian Specker<br />
34<br />
17
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Informationsmanagement • Prof. Dr. Adrian Specker<br />
Phasen<br />
Kern-Tätigkeiten<br />
Business Modellierung<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
Analyse & Design<br />
Implementierung<br />
Test<br />
Einsatz<br />
Support-Tätigkeiten<br />
Konfigurations-, Changem.<br />
Projektmanagement<br />
Umfeld<br />
Zielsuche<br />
Lösungssuche<br />
Auswahl<br />
Beispiel: Rational Unified Process - RUP (IBM)<br />
Einstieg Ausarbeitung Konstruktion Überleitung<br />
Initialisierung<br />
Ausarb.<br />
Nr. 1<br />
Ausarb.<br />
Nr. 2<br />
Iterationen<br />
Adrian Specker<br />
Konst.<br />
Nr. 1<br />
Konst.<br />
Nr. 2<br />
Iterationen<br />
Konst.<br />
Nr. 3<br />
Über.<br />
Nr. 1<br />
Wie<strong>der</strong>kehren<strong>der</strong> Problemlösungszyklus (Wasserfall- & Spiralmodell)<br />
PROBLEM/ANSTOSS<br />
SITUATIONSANALYSE<br />
ZIELFORMULIERUNG<br />
KONZEPTSYNTHESE<br />
KONZEPTANALYSE<br />
BEWERTUNG<br />
ENTSCHEIDUNG<br />
ERGEBNIS<br />
Adrian Specker<br />
Über.<br />
Nr. 2<br />
Situationskenntnis<br />
Ziele als<br />
Bewertungskriterien<br />
Vorschlag,<br />
Empfehlung<br />
35<br />
36<br />
18