Gate 67 Herbst 2012
Die ganze Welt des Flughafens: Unser Kundenmagazin informiert Sie viermal im Jahr über die Flughäfen Schönefeld und Tegel und den Flughafen Berlin Brandenburg, neue Airlines und Ziele sowie die Metropolregion Berlin-Brandenburg.
Die ganze Welt des Flughafens: Unser Kundenmagazin informiert Sie viermal im Jahr über die Flughäfen Schönefeld und Tegel und den Flughafen Berlin Brandenburg, neue Airlines und Ziele sowie die Metropolregion Berlin-Brandenburg.
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Ihr persönliches Gratisexemplar • 18. Jahrgang • <strong>Herbst</strong> <strong>2012</strong><br />
www.berlin-airport.de • www.facebook.com/berlinairport<br />
<strong>Gate</strong> Airport Magazin<br />
<strong>67</strong><br />
<strong>Gate</strong>Das<br />
<strong>67</strong>
Der neue<br />
BMW 3er Touring<br />
www.bmw.de/<br />
3erTouring<br />
INNEN INNOVATIV.<br />
AUSSEN AUSSERGEWÖHNLICH.<br />
Es gibt viel zu entdecken: Im neuen BMW 3er Touring fi nden Sie sportliche Eleganz, zukunftsweisende Technologien<br />
und ein besonders variables Raumangebot. So ermöglicht Ihnen der auf Wunsch erhältliche Komfortzugang durch eine<br />
gezielte Fußbewegung das berührungslose Öffnen der Heckklappe und Zugang zu 495 Liter Kofferraumvolumen – Bestwert<br />
seiner Klasse. Weiter überzeugt er optional mit RTTI von BMW ConnectedDrive, einem innovativen Verkehrsdienst, der<br />
Sie in Echtzeit über die aktuelle Verkehrslage informiert, um Staus effektiv zu umfahren. Entdecken Sie noch mehr beim<br />
BMW Entdeckertag am 22. September bei Ihrem BMW Partner oder unter www.bmw.de/3erTouring<br />
DER NEUE BMW 3er TOURING.<br />
AB 22.09.<strong>2012</strong> BEI IHREM BMW PARTNER.<br />
Kraftstoffverbrauch in l/100 km (kombiniert): 6,8–4,6. CO2-Emission in g/km (kombiniert): 159–122.<br />
Als Basis für die Verbrauchsermittlung gilt der ECE-Fahrzyklus. Abbildungen zeigen Sonderausstattungen.<br />
Freude am Fahren
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser!<br />
die Verschiebung der Eröffnung des<br />
Flughafens Berlin Brandenburg Willy<br />
Brandt und die damit verbundenen<br />
Folgen für die Passagiere, Fluggesellschaften<br />
und andere Unternehmen<br />
bestimmen nach wie vor<br />
unseren Alltag. Wir arbeiten die an<br />
uns gestellten Aufgaben kontinuierlich<br />
ab und sind auf dem Weg, eine<br />
Basis für eine verlässliche Terminplanung<br />
zu schaffen. Bis dahin gilt<br />
mein Dank allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern an den Flughäfen<br />
Schönefeld und Tegel, die momentan dafür sorgen, dass der Flugbetrieb<br />
für unsere Passagiere ohne allzu große Probleme über die<br />
Bühne geht. Und wir hoffen, dass wir Ihnen als unseren Passagieren<br />
den Abflug ab Berlin trotzdem so angenehm wie möglich gestalten<br />
können. Vielleicht hilft Ihnen dabei ja auch ein Blick auf unseren<br />
Winterflugplan.<br />
Mit besten Wünschen<br />
Prof. Dr. Rainer Schwarz<br />
Sprecher der Geschäftsführung<br />
Flughafen Berlin Brandenburg<br />
Dear Readers,<br />
The postponement of the opening of the Airport Berlin Brandenburg<br />
Willy Brandt and the associated consequences for the passengers,<br />
airlines and other companies continue to determine our daily<br />
routine. We are ticking off the tasks on our checklist and moving<br />
forward in establishing the basis for a reliable schedule. Until then,<br />
I would like to express my gratitude to all of the employees in<br />
Schönefeld and Tegel who are currently working hard to assure that<br />
flight operations run as smoothly as possible for our passengers.<br />
And we hope that we are succeeding in making your departure<br />
from Berlin as pleasant as possible, despite the difficulties. Maybe a<br />
look at the winter flight schedule will make things a little easier.<br />
With best regards,<br />
Prof. Dr. Rainer Schwarz<br />
Managing Director, Speaker<br />
Berlin Airports<br />
Inhalt<br />
Kein Land,<br />
ein Kontinent!<br />
Von Boss bis<br />
Knallbrause<br />
Der Schnabel<br />
der Welt<br />
The English Pages<br />
Flight Level<br />
Mit airberlin geht es nonstop ab<br />
Berlin-Tegel zu zahlreichen Zielen<br />
in den USA.<br />
BER News<br />
8<br />
16<br />
Die Wöllhaf-Gruppe betreibt in<br />
Schönefeld und Tegel Restaurants<br />
und Einzelhandel – und bald auch<br />
auf dem BER.<br />
Metro<br />
20<br />
Ja, wo fliegen sie denn? Millionen<br />
Gänse, Kraniche und Enten sammeln<br />
sich alljährlich im <strong>Herbst</strong> rund um<br />
Berlin.<br />
In the Land of<br />
XL and XXXXL<br />
32<br />
Relevant articles of this issue on<br />
Berlin and Berlin Airports – translated<br />
into English. Enjoy!<br />
3
4<br />
Lufthansa hat seit Juni das Flugangebot<br />
ab Berlin auf 38 Nonstop-Verbindungen<br />
innerhalb Deutschlands, nach Europa und in<br />
den Nahen Osten erweitert. Damit können<br />
Reisende von Berlin-Tegel aus neue Ziele wie<br />
Bologna und Valencia entdecken. Die italienische<br />
Universitätsstadt Bologna steht täglich außer<br />
samstags im Flugplan. Dort wird noch heute<br />
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Flight Level Airport News<br />
Studenten, Kirchen, Mittelmeer<br />
Lufthansa: Bologna, Valencia und 36 weitere Ziele ab Berlin-Tegel.<br />
an der ältesten Universität Europas studiert.<br />
Die Studenten – fast ein Viertel der Einwohner<br />
Bolognas – verleihen der traditionsreichen Stadt<br />
ein lebendiges Flair. Auch Valencia, die drittgrößte<br />
Stadt Spaniens, bietet seinen Besuchern<br />
eine interessante Mischung aus Tradition und<br />
Moderne. Zu Bestaunen gibt es Architektur aus<br />
nahezu allen Epochen, darunter die im 16. Jahr-<br />
hundert erbaute Seidenbörse und die Anfang<br />
der 90er-Jahre errichtete Stadt der Künste und<br />
Wissenschaften. Weiteres Plus der Stadt: Sie<br />
liegt direkt an der Mittelmeerküste. Valencia ist<br />
mit Lufthansa samstags zu erreichen. Kna<br />
Lufthansa<br />
Tel. 01805 83 84 26 | www.lufthansa.com<br />
Von Marseillaise<br />
bis Bouillabaisse<br />
Air France: Von Berlin-Tegel nach Marseille.<br />
Es gibt viele Dinge, die man mit Marseille verbindet. Frankreichs Nationalhymne Marseillaise<br />
trägt ihren Namen. Die berühmte Fischsuppe Bouillabaisse wurde hier kreiert. Der international<br />
erfolgreiche Fußballclub Olympique Marseille ist hier beheimatet. 2013 wird die älteste Stadt<br />
Frankreichs zudem Kulturhauptstadt. Dafür sind nicht nur mehr als 400 Veranstaltungen in und<br />
um Marseille geplant, sondern auch die Renovierung von Museen, Theatern und Bürgerhäusern.<br />
Es ist an der Zeit, der südfranzösischen Mittelmeermetropole, deren Geschichte bis in die Antike<br />
zurückreicht, einen Besuch abzustatten. Air France bietet jeweils freitags und sonntags Direktflüge<br />
von Berlin-Tegel nach Marseille an. Ideale Zeiten für einen Wochenendtrip. An 300 Tagen im Jahr<br />
ist Sonnenschein garantiert. Das herrliche Licht und das mediterrane Flair haben schon berühmte<br />
Maler wie Cézanne inspiriert. Neben einem Bummel durch die Altstadt und zum alten Hafen, lohnt<br />
sich außerdem ein Abstecher zu den kalkweißen Felsen, den Calanques, vor den Toren der Stadt.<br />
Katrin Knauth<br />
Air France<br />
Tel. 01805 830 830 | www.airfrance.de
Fotos: Blickle/laif, Kirchgessner/laif, macumazahn/Fotolia, Air France, Promo, Peterb/Fotolia, Pouf/Fotolia, fotofritsch/Fotolia<br />
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Airport News Flight Level<br />
Stadt des Lichts<br />
Mit transavia.com<br />
nach Eindhoven.<br />
Richtig dunkel wird es in Eindhoven schon<br />
lange nicht mehr. Im Jahr 1891 wurden in der<br />
fünftgrößten Stadt der Niederlande die ersten<br />
Glühbirnen hergestellt. Heute gilt die Stadt in<br />
der Provinz Nordbrabant als Technologiezentrum<br />
des Landes. Neben dem Elektronikkonzern<br />
Phillips sind hier mehrere Universitäten beheimatet.<br />
Ein reges Nachtleben ist dank der vielen<br />
Studenten garantiert: In der „Stratumseind“ laden<br />
mehr als 50 Bars und Clubs zum nächtlichen<br />
Vergnügen ein. Wer es traditioneller mag, ist in<br />
einer der typisch niederländischen Kneipen<br />
„bruine kroegen“ am Wilhelminaplein am besten<br />
aufgehoben. Eindhoven hat sich mit der alljährlichen<br />
Dutch Design Week (vom 20. bis zum<br />
28. Oktober) außerdem einen Namen gemacht.<br />
Das zeitgenössische Museum ist eines der führenden<br />
Kunstmuseen – mit Werken von Picasso,<br />
Chagall und Kandinsky. Die Direktflüge starten<br />
starten jeweils montags, donnerstags, freitags<br />
und sonntags ab Berlin-Tegel. Kna<br />
transavia.com<br />
Tel. 0900 1100 088 | www.transavia.com<br />
Fauchen in der Rauchbucht<br />
Mit WOW air nach Reyjkjavik.<br />
Ob aktive Vulkane, fauchende Geysire oder die einzigartige Blaue Lagune, auf Island hat<br />
jede Jahreszeit ihren Reiz. Die milden Sommerabende verzaubern mit dem schier endlosen<br />
Licht der Mittsommernachtssonne, die leuchtenden <strong>Herbst</strong>tage schmeicheln mit ihren sanften,<br />
warmen Farben. Und die Wintermonate überzeugen mit grün schimmernden Polarlichtern. Kein<br />
Wunder, dass die geradezu verschwenderischen Naturereignisse dem Land schon früh den<br />
Ruf der Verzauberung eingebracht haben – und der Hauptstadt ihren Namen. Reykjavik heißt<br />
übersetzt „Rauchbucht“. Mystisch und geheimnisvoll – der Ruf wird gepflegt. Gern auch mit der<br />
Geschichte von der staatlich beauftragten „Elfenbeauftragten“. Die bekanntesten Naturschönheiten<br />
liegen im „Goldenen Zirkel“, der von Reyjkjavik aus mit einem Tagesausflug zu erreichen<br />
ist. Die neue isländische Low-Cost-Airline WOW air fliegt in der Sommersaison erstmals ab Berlin<br />
nach Keflavik, dem internationalen Airport von Reykjavik. Seit 1. Juni geht es immer dienstags<br />
und donnerstags im Airbus A320 in die nördlichste Hauptstadt Europas. Mül<br />
WOW air<br />
Tel. (+354) 590 30 00 | www.wowair.com/de<br />
5
6<br />
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Flight Level Airport News<br />
Bau- und Braukunst<br />
Czech Airlines: Nach Prag.<br />
Angeblich hat Kaiser Karl IV. Prag als erster als goldene Stadt bezeichnet. Lag das<br />
vielleicht an den Dächern, die in der Sonne funkeln? Am goldenen Licht im <strong>Herbst</strong>?<br />
An den vielen Schmuckgeschäften, die zum Shoppen locken? Oder spielte er auf die<br />
Farbe des Bieres an? Denn die Metropole an der Moldau ist nicht nur die Hauptstadt<br />
Tschechiens, sondern auch weltbekannt für ihre Bierbraukunst. Nahezu jede Gaststätte<br />
bietet eigenen Gerstensaft an. Doch die Stadt Kafkas ist auch für ihre alte Baukunst<br />
berühmt. Die Prager Burg, der Wenzelsplatz oder der alte jüdische Friedhof, auf dem die<br />
Vergänglichkeit so deutlich zu spüren ist. Ein<br />
Treffpunkt für Einheimische, Touristen und<br />
Verliebte ist die Karlsbrücke. Fast 500 Jahre<br />
lang, bis 1841, war sie der einzige feste<br />
Übergang in Prag. Seit 1965 ist sie als älteste<br />
und schönste Brücke nur noch für Fußgänger<br />
passierbar und Flaniermeile Nummer 1. Seit<br />
dem 3. September fliegt Czech Airlines täglich<br />
bis auf Sonntag von Berlin nach Prag. DK<br />
Zur Goldküste Mit airberlin nach Kaliningrad.<br />
Dünen, Bernstein, Kiefernwälder – und gaaanz<br />
viel Ostsee. „Goldküste“, sagen die Menschen<br />
hier. Und wer schon einmal dort war, weiß: Der<br />
Name ist nicht übertrieben. Kaliningrad, das<br />
ehemalige Königsberg, eingebettet zwischen<br />
Polen und Litauen, entwickelt sich immer mehr<br />
zur russischen Visitenkarte im Westen. Burgen<br />
Czech Airlines<br />
Tel. +420 239 007 570<br />
www.czechairlines.de<br />
und Kirchen, die im gelben Abendlicht strahlen,<br />
dazu eine einzigartige Laune der Natur – die<br />
Kurische Nehrung. Genau 98 Kilometer ist der<br />
längste Sandstrand Europas lang, und mancherorts<br />
kaum 400 Meter breit. 46 Kilometer<br />
gehören zu Kaliningrad, der Rest zu Litauen. Der<br />
Schriftsteller Thomas Mann jedenfalls war be-<br />
Aktiv in den Bergen<br />
Lufthansa: Funchal und Innsbruck.<br />
Den Beinamen „Insel des ewigen Frühlings“ hat sich<br />
Madeira redlich verdient. Auf dem 741 Quadratkilometer<br />
großen Eiland, das zur Portugal gehört, blüht immer<br />
irgend-etwas, ob es nun Hibiscus, Passionsblumen oder<br />
Hortensien sind. Die Temperaturen liegen das ganze Jahr<br />
über bei angenehmen 17 bis 23 Grad. Mit einer gemütlichen<br />
Gondelseilbahn geht es von der Hauptstadt Funchal hoch in<br />
das Bergdorf Monte. Durch die üppige Berglandschaft in der<br />
Inselmitte führen diverse Wanderwege. Auch Mountainbiker<br />
kommen hier auf ihre Kosten. Die tiefen Schluchten mit<br />
rauschenden Wasserfällen bieten beste Möglichkeiten für<br />
Canyoning. Das ist natürlich auch in Innsbruck, der „Hauptstadt<br />
der Alpen“ bestens möglich. Allerdings ist die österreichische<br />
Metropole in der weißen Jahreszeit ein Mekka für<br />
den Wintersport. Nicht umsonst waren dort bereits dreimal<br />
Olympische Winterspiele zu Gast. Ein Gratis-Ski-Bus bringt<br />
die Gäste sogar zu Ski- und Rodel-Gebieten. Zu beiden Zielen<br />
für Aktivurlauber fliegt Lufthansa ab Berlin-Tegel. DK<br />
Lufthansa | Tel. 01805 805 805 | www.lufthansa.de<br />
geistert. Und mit ihm alle Urlauber, die zu einem<br />
Besuch der russischen Exklave aufbrechen. Seit<br />
Juni geht es drei Mal in der Woche von Berlin<br />
aus mit airberlin nach Kaliningrad. Rem<br />
airberlin<br />
Tel. 01805-737 800* | www.airberlin.com<br />
Fotos: Santiago Garcia/Aurora/laif, Barea José/ Hoa-Qui/laif, Hirth/laif, Nicholl/laif, airberlin, Schwelle/laif, Bulgarelli/Gamma/laif
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Airport News Flight Level<br />
Bier bleibt Bier<br />
Mit airberlin nach Danzig.<br />
Auch wenn man die Angelegenheit nüchtern zu betrachten<br />
versucht, kann einem dabei ganz schön schwindelig<br />
werden: Vor 500 Jahren haben die Danziger in ihrer Hansestadt<br />
mehr als 400 Brauereien betrieben! Pro Tag und Kopf,<br />
so haben „Experten“ ausgerechnet, wurde hier früher mehr<br />
als ein Liter Bier getrunken. Zugegeben, die blonde Hefekaltschale<br />
war damals auch wesentlich gesünder als das stets<br />
dreckige Leitungswasser, aber trotzdem:<br />
Bier bleibt Bier. Zahlreiche kleine Privatbrauereien<br />
versuchen wieder an die alte<br />
Tradition anzuknüpfen. Dabei ist Danzig<br />
auch sonst eine Reise wert. Bis heute<br />
weist die früher so reiche Hansestadt<br />
eine Liste eindrucksvoller Denkmäler<br />
aus dem späten Mittelalter und der<br />
frühen Neuzeit auf, als da wären die<br />
Marienkirche sowie die übrigen großen<br />
Pfarrkirchen, das Rathaus, der Artushof,<br />
die mächtige Stadtbefestigung oder der<br />
alte Hafen am Mottlau-Ufer mit dem<br />
weltberühmten Krantor. Die Danziger<br />
Altstadt, im Zweiten Weltkriegs zu mehr als 90 Prozent<br />
zerstört, erstrahlt heute bunter als je zuvor. airberlin bringt<br />
Besucher schnell und günstig in die polnische Hafenstadt,<br />
die Fußballfans auch gerade als EM-Quartier der deutschen<br />
Mannschaft bekannt geworden ist.<br />
Robert Müller<br />
airberlin<br />
Tel. 01805-737 800*<br />
www.airberlin.com<br />
Gaukler und Gassen Mit Lufthansa und easyjet nach Marrakesch.<br />
Souks mit farbenfrohen Gewürzständen, unübersichtliche<br />
Gassenlabyrinthe, maurisches<br />
Kunsthandwerk, architektonische Glanzlichter<br />
– das alles ist Marrakesch. Das Herz<br />
der Königsstadt zu Fuße des Hohen Atlas aber<br />
ist der Djemmaa el-Fna. „Hast du einen Tag in<br />
Marokko“, sagt ein Sprichwort, „verbringe ihn in<br />
Marrakesch. Hast du nur eine Stunde, verbringe<br />
sie auf dem Djemmaa el-Fna“. Der „Platz der<br />
Gehenkten“, auf dem früher die Todesurteile<br />
vollstreckt wurden, heißt heute freundlicher<br />
„Gauklerplatz“. Und nirgendwo sonst gibt es<br />
soviel Tausendundeine-Nacht-Atmosphäre auf<br />
einem fliegend-flirrenden Klangteppich zu erleben.<br />
Nachmittags kommen die ersten Gaukler<br />
und Akrobaten, kurz vor Einbruch der Dunkelheit<br />
rollen auf Karren und Kutschen die Garküchen<br />
heran, die sich vor staunenden Zuschauern in<br />
kleine Restaurants verwandeln. Auf dem Djemmaa<br />
el-Fna treffen sich auch Märchenerzähler,<br />
Trommler, Schlangenbeschwörer, Feuerschlucker.<br />
Diese Art tägliches Volksfest dauert<br />
bis tief in die Nacht. Seit 2. September fliegt<br />
Lufthansa immer sonntags von Berlin-Tegel<br />
nach Marrakesch. Ab 29. Oktober bedient dann<br />
auch easyjet zweimal in der Woche die Strecke<br />
zwischen der deutschen Hauptstadt und der<br />
auch als „Perle des Südens“ bezeichneten Stadt<br />
im Südwesten des nordafrikanischen Staates.<br />
Dirk Krampitz<br />
Lufthansa<br />
Tel. 01805 805 805 | www.lufthansa.de<br />
easyjet<br />
Tel. 01805 666 000 | www.easyjet.com<br />
7
8<br />
Flight Level<br />
Kein Land, ein Kontinent!<br />
airberlin bietet zahlreiche Verbindungen von Berlin in die USA.<br />
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Reiseziel: USA
Fotos: Heeb/laif, Rieger/hemis.fr/laif, Mattes/hemis.fr/laif, Maisant/hemis.fr/laif, Perousse/HOA-QUI/laif, Westrich/laif<br />
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Reiseziel: USA Flight Level<br />
Amerika ist das Land, das XXXL erfunden hat.<br />
Aber auch in Amerika ist Größe relativ. Das<br />
merkt man spätestens dann, wenn man mit<br />
einem Softdrinkbecher der Dimension „Double<br />
Gulp“ (rund 1,5 Liter) an der Reeling der<br />
Fähre zur Freiheitsstatue steht. Die ist zwar<br />
mit 92,99 Metern eine der höchsten Skulpturen<br />
der Welt. Aber das vor allem dank ihres Sockels.<br />
Wirklich gigantisch wirkt hingegen das „Colaquarium“<br />
in der eigenen Hand.<br />
Ja, in den USA kommt es auf die Größe an: Das<br />
sieht man schon daran, dass sie eigentlich kein<br />
Land sind, sondern ein ganzer Kontinent. (Sorry,<br />
liebe Kanadier!). Völlig zu recht tragen die Vereinigten<br />
Staaten von Amerika den Staatenbund<br />
schon im Namen. Sie sind nicht nur ein Konglomerat<br />
von Menschen unterschiedlichster Herkunft,<br />
sondern auch ein Land unterschiedlichster<br />
Landschaften, Klima- und Wesens-Zonen.<br />
Das geschäftige New York mit seinen heißen<br />
Sommern und kalten Wintern, mit legendärem<br />
Christmas-Shopping auf der Fifth Avenue und<br />
den 365-Tages-Joggern im Central Park, ist nur<br />
ein Baustein im kontinentalen Puzzle, das man<br />
von Berlin aus mit airberlin bequem nonstop<br />
entdecken kann.<br />
Das Mitglied der Luftfahrtallianz Oneworld verbindet<br />
Berlin mit vielen Zielen auf dem amerikanischen<br />
Kontinent. Ab März 2013 geht es auch<br />
nonstop in neun Stunden von Berlin nach Chicago.<br />
Tickets können ab sofort gebucht werden.<br />
Spektakulär ist schon der Anflug: Die Skyline der<br />
drittgigantischsten Stadt der USA beherbergt<br />
am Ufer des Lake Michigan die größten Wolkenkratzer<br />
wie den Sears Tower von Mies van der<br />
Rohe und das Hancock-Center, die beide einen<br />
spektakulären Blick auf die Stadt mit ihren vielen<br />
grünen Parks bieten. The Rookery ist wohl der<br />
berühmteste und meist fotografierteste Bau der<br />
Stadt im maurisch-gotische Stil. Kulturfreaks<br />
schwärmen für das Astronomiemuseum sowie<br />
das Museum of Contemporary Art.<br />
Aber berühmt ist Chicago auch für seine ausufernde<br />
Musikszene und das Nachtleben: Jazz<br />
und Blues sind dort, ebenso wie House-Music,<br />
zu Hause. Eine abendliche Tour durch die Clubs<br />
und Bars ist ein Muss. Im Sommer kann es sehr<br />
warm am Lake Michigan werden, aber wenn es<br />
bei uns Winter wird, zieht es viele eher ins südliche<br />
Kalifornien, zum Beispiel nach Los Angeles.<br />
Diese ausufernde Metropole, die so groß ist<br />
wie das Saarland, ganz zu entdecken, ist schier<br />
unmöglich. Ein Tipp: Am Venice Beach schlägt<br />
die Seele der Stadt. Das bunte Strandtreiben<br />
am Ocean Front Walk erinnert an einen Zirkus,<br />
mit seinen Jongleuren, Akrobaten, Tarot-Lesern,<br />
Trommelgruppen, Streetball-Spielern und ölglänzenden<br />
Muskelfreaks.<br />
Eine klassische Winterzuflucht für Europäer ist<br />
aber vor allem Miami. Nicht umsonst nennt sich<br />
Florida „sunshine state“, denn hier fallen selbst<br />
im Dezember die Temperaturen kaum unter<br />
angenehme 15 Grad Celsius. Dort wurde es<br />
vollbracht, Art-Business und Baden zusammen<br />
zu bringen. Die Art Basel Miami Beach (6. bis 9.<br />
Dezember) ist die wichtigste Kunst-Messe in<br />
den Vereinigten Staaten. Dann steigen dort im<br />
karibischen Beach-Flair, im kubanischen Viertel<br />
Little Havana mit seinen vielen Art-Déco-Hotels<br />
aus den 30er und 40er Jahren, die wildesten<br />
und größten Kunst-Partys der Welt, wie einige<br />
behaupten. Einig sind sich auf jeden Fall alle,<br />
dass der 14 Kilometer lange Sandstrand in Miami<br />
Beach einer der besten und größten ist, nicht<br />
nur in Amerika, sondern weltweit. Es kommt<br />
eben auf die Größe an! Dirk Krampitz<br />
airberlin<br />
Tel. 01805-737 800*<br />
www.airberlin.com<br />
9
10<br />
Flight Level<br />
Es fällt einem verständlicherweise immer<br />
etwas schwer, sich für den Winter zu begeistern,<br />
wenn sich draußen der Spätsommer<br />
von seiner besten Seite zeigt und Gedanken<br />
an Winterstiefel, Mütze und Schal noch<br />
erfolgreich verdrängt werden können. Und<br />
trotzdem: Er steht fast schon wieder vor Tür.<br />
Der nächste Winter. Und natürlich gibt es –<br />
wenn es dann erst einmal so weit ist<br />
– nichts Schöneres als eine<br />
schneeweiße Winterlandschaft<br />
und die Aussicht<br />
auf einen Tag auf Skiern.<br />
Oder auf Schneeschuhen.<br />
Erst recht, wenn sich eine<br />
Schneeschuhwanderung<br />
mit einem Besuch in der<br />
ältesten Fußgängerzone<br />
Österreichs oder einem<br />
Spaziergang am (oder bei den richtigen Temperaturen<br />
sogar auf) dem winterlichen Wörthersee<br />
verbinden lässt. Und so machen wir uns<br />
morgens in Klagenfurt auf den Weg in das<br />
60 Kilometer entfernte Bad<br />
Kleinkirchheim. Der Weltcup-Ort<br />
Bad Kleinkirchheim/St. Oswald<br />
zählt mit seinen 100 abwechslungsreichen<br />
Pistenkilometern zu den<br />
größten Skigebieten Kärntens. Aber ums Skifahren<br />
geht es uns heute gar nicht. Wir wollen<br />
Schneeschuhwandern, Husky-Schlittenfahren,<br />
auf einer urigen Almhütte<br />
am Feuer sitzen und nachmittags<br />
mit dem Schlitten<br />
zurück ins Tal rodeln. Alles<br />
an einem Tag? Ja. Wir geben<br />
uns den ultimativen<br />
Winterspaß. Und haben damit<br />
die perfekte Alternative<br />
zu einem Tag auf Skiern<br />
gefunden. Auch wenn<br />
die Schneeschuhe erst etwas<br />
merkwürdig aussehen und der Husky-Schlitten<br />
sich nicht so ohne weiteres steuern lassen will,<br />
nach einer kurzen Einweisung fahren wir zum<br />
Schluss sogar einen kleinen Parcours mit den<br />
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Reiseziel: Klagenfurt<br />
Winterspaß am Wörthersee<br />
Mit Condor nach Klagenfurt.<br />
Schlittenhunden.<br />
Abends gibt es, für<br />
alle, die noch nicht<br />
müde sind, einen Spaziergang der besonderen<br />
Art: Bei eisigen Temperaturen wird der Wörther<br />
See zum Paradies für Eisläufer. In zauberhaft<br />
verschneiter Landschaft können Sportliche die<br />
rund 20 Kilometer lange Strecke von Klagenfurt<br />
bis nach Velden an das andere Ende des Sees<br />
bewältigen.<br />
Nicole Dapper<br />
Mit Condor ab 22.12.<strong>2012</strong> immer dienstags<br />
und samstags ab Berlin-Schönefeld<br />
zum Kärnten Airport nach Klagenfurt.<br />
Condor<br />
Tel. +49 1805 76 77 57<br />
www.condor.com<br />
Fotos: Henry Georgi/Aurora/laif, Georgi/Aurora/laif, Jens Schwarz/laif, Mirco Taliercio/laif, Sabine Bungert/laif
FRÜHBUCHERTARIF<br />
PARKEN DIREKT AM TERMINAL<br />
BERLIN-SCHÖNEFELD.<br />
JETZT ONLINE BUCHEN:<br />
http://parken.berlin-airport.de
12<br />
Flight Level<br />
Flughafen Tegel<br />
Auf Bewährung: Es ist knapp, aber es geht.<br />
„Tegel: Chaos im Anflug“, „In Tegel droht das<br />
Chaos“, „Airport-Chaos“: Die Schlagzeilen<br />
nach der Verschiebung des BER-Eröffnungstermins<br />
kündigten nichts Gutes an. Lange Warteschlangen,<br />
überfüllte <strong>Gate</strong>s und verspätete<br />
Flieger wurden in Berlin-Tegel erwartet. Und das<br />
mitten in der Ferienzeit, wenn die Passagiere so<br />
schnell wie möglich in den Urlaub wollen.<br />
Und nun? Ja, es ist enger geworden in Tegel.<br />
Seit dem 3. Juni gibt es täglich etwa zwanzig<br />
zusätzliche Starts und Landungen. Sechs weitere<br />
Flugzeuge sind in Berlin stationiert. Viele<br />
neue Ziele hinzugekommen.<br />
Kurzum: Der einst für sieben Millionen geplante<br />
Flughafen arbeitet an seiner Kapazitätsgrenze.<br />
Der Betrieb ist auf Kante genäht, denn bereits<br />
im Jahr 2011 wurden rund 17 Millionen Passagiere<br />
abgefertigt. Vor allem von den Passagieren<br />
wird Geduld und Verständnis aufgebracht.<br />
Das zusätzliche Passagieraufkommen ist in<br />
der Ferienzeit nicht zu übersehen. Türkische<br />
Großfamilien, deutsche Pauschalurlauber und<br />
spanische Rucksacktouristen strömen aus den<br />
Bussen und Taxis zum Terminal. Im Fünf-Minuten-Takt<br />
spuckt der TXL-Bus neue Urlauber und<br />
Geschäftsreisende aus. Chinesische Reisegruppen<br />
bugsieren ihre riesigen Koffer zum Check-in.<br />
Junge Familien stürmen die Burger-King-Filiale.<br />
Anzugträger mit Smartphone und Rollkoffer<br />
eilen zum <strong>Gate</strong>.<br />
Ein Gewusel und Gewimmel, aber kein Gedränge<br />
und Geschubse. Chaos sieht anders aus. Ärger<br />
und Frust unter den Fluggästen auch. Die meisten<br />
Passagiere machen einen entspannten Eindruck.<br />
So wie die Frau aus Bremen, die sich die<br />
Wartezeit auf ihren Antalya-Flug mit Kaffeetrin-<br />
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Reportage<br />
ken vertreibt: „Das Einchecken ging schnell und<br />
unkompliziert.“ Eine andere junge Frau blättert<br />
gelassen in ihrem Comic-Buch: „Ich warte auf<br />
meine Freunde und gehe dann zum Check-in.<br />
Die Anreise verlief zügig.“ Ein Mitarbeiter vom<br />
Check-in spielt mit seinem Kugelschreiber: „Es<br />
ist mehr Verkehr geworden, aber das ist alles<br />
zu schaffen.“ Mitarbeiter der Fluggastinformationen<br />
winken gelassen ab: „Die Beschwerden<br />
halten sich in Grenzen.“<br />
Business as usual? Ja, fast. Es gilt aber abzuwarten,<br />
wie sich Tegel in seinem verkehrsreichsten<br />
Monat, dem September, behauptet. Bislang<br />
haben die Prozesse gut geklappt, die Verspätungen<br />
halten sich in Grenzen. Gleiches gilt für<br />
den Flughafen Schönefeld, für den sich die Zahl<br />
der Flugbewegungen allerdings kaum geändert<br />
hat. Die Hauptlast im Berliner Flugverkehr trägt<br />
Tegel.<br />
Die große Herausforderung ist der bevorstehende<br />
Winter. Die Enteisungskapazitäten sind<br />
begrenzt, so dass der eng getaktete Flugplan<br />
bei Schnee und Frost schnell aus den Fugen<br />
geraten kann. Verkehrsärmere Zeiten sind, im<br />
Gegenteil zu Schönefeld, in Tegel die Ausnahme<br />
– auch im Winter. Die Passagiere werden<br />
also auch in den kommenden Monaten gebeten,<br />
mehr Zeit sowohl für die Anreise zum Flughafen<br />
als auch für die Passagierprozesse am Flughafen<br />
einzuplanen.<br />
Katrin Knauth<br />
Fotos: FBB, Günter Wicker/Ligatur, Oliver Kossler
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Porträt<br />
„Das flutscht wunderbar.“<br />
Rund 10.000 Mitarbeiter aus Tegel werden einen neuen Arbeitsplatz<br />
auf dem BER beziehen. Einer ist Alexander Lehmann.<br />
Die Fliegerei ist eigentlich gar nicht sein Ding.<br />
Alexander Lehmann bleibt lieber am Boden.<br />
Als Einsatzleiter Landseite sorgt er am Flughafen<br />
Berlin-Tegel für den reibungslosen Ablauf<br />
der Erschließungsanlagen. Das sind die Straßen,<br />
Wege und Parkplätze rund um die Terminals A<br />
bis E. Hier ist der gebürtige Münchner seit<br />
25 Jahren im Einsatz. Als echtes Tegeler Urgestein<br />
kennt er den Flughafen in- und auswendig.<br />
„Das flutscht wunderbar.“ Wenn etwas kaputt<br />
geht, legt er selbst Hand an. Orientierungslosen<br />
Passagieren zeigt er den Weg – und das auch<br />
auf Englisch und Spanisch. Der Flughafen hat<br />
ihn wegen seiner Sprachkenntnisse eingestellt<br />
– damals, als er nach zwölf Jahren Auslandsaufenthalt<br />
in Bolivien zurück nach Deutschland kam.<br />
Auf die Frage, wie es landseitig in Tegel mit dem<br />
zusätzlichen Verkehrsaufkommen läuft, winkt er<br />
gelassen ab: „Bisher ist alles gut gegangen. Die<br />
Passagiere haben viel Verständnis. Wir packen<br />
das.“ In den vergangenen Wochen hat er an seinem<br />
Stammflughafen gleich mehrere „Störfälle“<br />
erfolgreich beseitigt. Stolz berichtet er von der<br />
Sonderreglung 11, die besagt, dass bei Bedarf<br />
die Grünphase der Ampel für den abrollenden<br />
Verkehr gen Innenstadt auf 120 Sekunden erhöht<br />
werden kann. „Ein Anruf bei der Verkehrsmeldezentrale<br />
genügt.“ Für solche Regelungen<br />
hat Lehmann den Verkehr genauestens analysiert.<br />
Messungen durchführen, Fehlverhalten<br />
studieren, Durchfahrzeiten berechnen – Kopfarbeit<br />
gehört zum Job des 56-Jährigen genauso<br />
dazu wie die Arbeit draußen an der „Front“. Dabei<br />
arbeitet er eng mit der Polizei und den Ordnungs-<br />
und Bauämtern zusammen. Denn für die<br />
Straßen rund um den Flughafen sind die Berliner<br />
Behörden zuständig. Jedes Straßenschild muss<br />
beantragt und genehmigt werden. Das ist nicht<br />
immer einfach. Am liebsten ist er auf Achse: „Ein<br />
Tag, an dem nichts los ist, ist das Schlimmste für<br />
mich.“ Lehmann setzt sich auch mal zwei Stunden<br />
an die Bushaltstelle und beobachtet den<br />
Lauf der Dinge. Eine Analyse, die dazu geführt<br />
hat, dass der Flughafen-Schnellbus TXL nun im<br />
Fünf-Minuten-Takt fährt. Nicht nur im Job, auch<br />
in seiner Freizeit ist er gern unterwegs: mit dem<br />
Reisemobil quer durch Europa. Bis nach Afrika<br />
ist er schon gefahren und einmal durch die USA.<br />
Hauptsache, am Boden bleiben, denn Fliegen ist<br />
für den Einsatzleiter Landseite ziemlich langweilig.<br />
Katrin Knauth<br />
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Flughafen Berlin-Tegel<br />
Am Flughafen<br />
An- und Abreise
16<br />
Von Boss bis Schokolade<br />
mit Knallbrause<br />
„Unsere Gäste sind quasi immer auf der<br />
Flucht.“ Jörg Rösemeier verzieht das Gesicht<br />
zu einem breiten Lachen. Flucht heißt in diesem<br />
Fall: Keiner hat Zeit, weil keiner seinen<br />
Flug verpassen will. „Alles muss schnell gehen.<br />
Das ist die Herausforderung: Qualität, Service<br />
und Zeitdruck unter einen Hut zu bekommen.“<br />
Rösemeier, Mitglied der Geschäftsleitung der<br />
Wöllhaf-Gruppe, die an den Flughäfen Tegel<br />
und Schönefeld einige Restaurants und Einzelhandelsgeschäfte<br />
betreut, sitzt im Red Baron<br />
und blättert in der Speisekarte. Büffelmozarella<br />
mit Grillgemüse, Schwäbische Maultaschen mit<br />
Rahmsauerkraut – das Fine-Dining-Konzept des<br />
Restaurants hat schon viele Gäste überzeugt,<br />
sagt er und zeigt auf die Wand mit den über<br />
100 Autogrammkarten von Promis aus Politik<br />
und Showgeschäft.<br />
Apropos Promis. „Harald Glööckler, der Modedesigner,<br />
war ja als Duo Pompöös mit Dieter<br />
Schroth bei der Eröffnung der EsS-Bahn.“ Als<br />
der 1926 gebaute Triebwagen der Reichsbahn<br />
am Flughafen aufgestellt wurde, diente er als<br />
Ausweichquartier für Geschäfte und als Lagerraum.<br />
„Dann haben wir aus der S-Bahn eine<br />
Essbahn gemacht.“ Manchmal holt sich auch<br />
Jörg Rösemeier eine Currywurst und lauscht<br />
den Gesprächen der Gäste. „Der Flughafen ist<br />
wie das Tor zur Welt“, sagt er. „Man trifft alle<br />
möglichen Leute aus verschiedenen Ländern.“<br />
Sogar aus Bayern. Rösemeier lacht. Natürlich<br />
verbinden viele internationale Gäste Deutschland<br />
mit dem Oktoberfest. Deshalb gibt es auf<br />
dem preußischen Flughafen einen bayerischen<br />
Biergarten: das Heimatrestaurant Wiesn. Hier<br />
tragen die Mitarbeiterinnen Dirndl, es gibt<br />
Bratwurst, Weißwurst und Leberkäs mit Senf<br />
und Bier in Maßkrügen. Das Wiesn-Playmate<br />
aus München war auch schon da. Der Flug-<br />
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
BER News Non Aviation<br />
Die Wöllhaf-Gruppe ist in Tegel und Schönefeld aktiv – und bald auch auf dem BER.<br />
Mitglied der Wöllhaf-Geschäftsleitung, sieht<br />
das genauso. „Es kommen ja nicht nur Reisende<br />
auf den Flughafen. Viele wollen einfach<br />
Flugzeuge gucken und shoppen.“ Schließlich<br />
sind die Geschäfte 365 Tage im Jahr geöffnet,<br />
die meisten von 5 bis 22 Uhr. Im Bon Voyage<br />
etwa gibt es Spielwaren, Schreibgeräte, Bücher,<br />
Schmuck und Uhren. In den Geschäften nebenan<br />
hafen als Erlebnispark. Martin Enk, ebenfalls Fotos: Günter Wicker, FBB
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Non Aviation<br />
ist Markenkleidung von Boss zu haben, es gibt<br />
Taschen, Souvenirs und Geschenke, und Dinge,<br />
die sonst nirgendwo zu kaufen sind. Etwa die<br />
Berlin-Schokolade – eine Wöllhaf-Eigenkreation:<br />
handgefertigt, formschön eingepackt und in<br />
mehr als 60 Sorten erhältlich. „Am beliebtesten<br />
ist die weiße Schokolade mit Knallbrause“, sagt<br />
Enk. Hin und wieder bekommt er sehnsüchtige<br />
Anfragen aus den USA und aus Russland, und<br />
Werfen Sie einen Blick<br />
auf die Zukunft.<br />
verschickt dann gern eine Tafel. Vielleicht hat<br />
die Berlin-(Schokoladen-)Begeisterung auch<br />
damit zu tun, wie in Tegel und Schönefeld<br />
Gäste empfangen und verabschiedet werden:<br />
mit Berliner Charme. Auch wenn es manchmal<br />
Probleme gibt – Startverschiebungen wegen<br />
schlechten Wetters, oder die Verschiebung<br />
des Starts für den neuen Hauptstadtflughafen<br />
BER – fast jede Schwierigkeit lässt sich lösen.<br />
Besuchen Sie schon jetzt den Flughafen Berlin Brandenburg Willy Brandt.<br />
Information und Buchung von Flughafentouren unter: 030 6091-77770<br />
oder www.berlin-airport.de<br />
17<br />
BER News<br />
So haben Enk und Rösemeier mehr Personal<br />
eingesetzt, um den Gästen die Zeit bis zum<br />
BER-Start so angenehm wie möglich zu gestalten.<br />
Dort, sagen sie, wird es noch größere<br />
Shopping- und Gastronomieangebote geben.<br />
Darauf freuen sie sich schon. „Was anderes als<br />
auf dem Flughafen zu arbeiten, können wir uns<br />
gar nicht mehr vorstellen.“<br />
Marcus Weber<br />
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18<br />
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
BER News Die ILA am neuen Standort<br />
3 Fragen,<br />
3 Antworten Premiere für das neue Berliner Messegelände: Vom 11. bis 16. September öffnen sich zum<br />
ersten Mal am Berlin ExpoCenter Airport die Tore für die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung<br />
<strong>2012</strong>, kurz ILA. Das rund 250.000 Quadratmeter große Messe-Areal liegt<br />
Ihr neuer Job ist kein ganz einfacher. Sie sollen<br />
den BER nach der Verschiebung des Eröffnungstermins<br />
erfolgreich an den Start bringen.<br />
Warum tun Sie sich das an?<br />
Horst Amann: Das ist eigentlich ganz einfach:<br />
Die Aufgabe hat mich gereizt – sowohl die<br />
Funktion als solche als auch die große Herausforderung,<br />
ein solch gewaltiges Projekt<br />
fertigzustellen. Aufgabenstellungen der etwas<br />
schwierigeren Art haben mich schon mein<br />
ganzes Berufsleben begleitet, insofern habe<br />
ich mir gedacht: Wenn es Probleme zu lösen<br />
gibt, dann gebe ich mein Bestes. Ich bin davon<br />
überzeugt, dass ich mit den Erfahrungen, die<br />
ich gesammelt habe, dazu beitragen kann, dem<br />
Flughafen zum Erfolg zu verhelfen. Verdient hat<br />
er es allemal.<br />
Und wie ist er jetzt, ihr erster Eindruck?<br />
Horst Amann: Zunächst einmal muss man sagen,<br />
dass hier in der Tat ein ganz toller Flughafen<br />
entsteht. Allein schon das Terminal ist optisch<br />
beeindruckend. Was wir jetzt brauchen, ist eine<br />
vernünftige Planung, damit wir daraus einen<br />
Terminplan für die Restarbeiten ableiten können.<br />
Was erwarten Sie von den nächsten Monaten?<br />
Horst Amann: Die nächsten Monate werden<br />
mit Sicherheit sehr arbeitsintensiv für mich<br />
und mein Team werden. Doch darauf sind wir<br />
vorbereitet. Wenn man sieht, wie der BER<br />
wieder langsam Fahrt aufnimmt, die restlichen<br />
Bauarbeiten Stück für Stück fertig werden und<br />
so das Gesamtkunstwerk BER vollendet wird,<br />
dann wird man auch sehen, dass sich die vielen<br />
Mühen gelohnt haben.<br />
Nicole Dapper<br />
Mit Horst Amann ist die Geschäftsführung<br />
der Flughafen<br />
Berlin Brandenburg GmbH<br />
wieder komplett. Der neue Geschäftsführer<br />
Betrieb/Technik<br />
hat am 1. August seine Arbeit<br />
aufgenommen. Davor war er<br />
Leiter der Abteilung Realisierungsmanagement<br />
bei der<br />
Frankfurter Fraport.<br />
Die ILA im neuen Gewand<br />
Berlin ExpoCenter öffnet die Pforten<br />
direkt neben der neu errichteten südlichen Start- und Landebahn für den Flughafen Berlin<br />
Brandenburg. Mehr als 1.000 Aussteller aus rund 40 Ländern beteiligen sich an der ältesten<br />
Luftfahrtmesse der Welt. Das Partnerland Polen hat mit allen namhaften Aerospace-Unternehmen<br />
des Landes seinen bislang größten Auftritt. Neu dabei sind Aussteller aus Estland, Griechenland,<br />
Irland und Serbien. Am Boden und in der Luft gibt es Fluggeräte aller Größen, Kategorien<br />
und Entwicklungsepochen zu sehen. Zu den Highlights zählen die Flugdemonstrationen des<br />
A 400M von Airbus Military, des A 380 von Airbus und des X-3 Hybrid-Demonstrators des<br />
europäischen Hubschrauber-Herstellers Eurocopter. Wie gehabt, präsentiert die ILA aktuelle und<br />
zukünftige Technologien in verschiedenen Segmenten: Im kommerziellen Lufttransport, im ILA<br />
HeliCenter, in der Raumfahrt und der militärische Luftfahrt. Neu dabei sind die UAS-Plaza mit<br />
einer Präsentation von unbemannten Flugsystemen, der Bereich „Alternative Flugkraftstoffe“<br />
sowie das „roger Airfi eld“ für die General Aviation. Katrin Knauth<br />
Weitere Infos | www.ila-berlin.de<br />
Foto: Fraport, Günter Wicker, Günter Steffen
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Passagiere mit gültiger Bordkarte.
Ja, wo fliegen<br />
sie denn?<br />
Brandenburg ist so etwas wie der Schnabel der Welt. Warum? Weil hier<br />
alle Jahre wieder Millionen Enten, Gänse und Kraniche die große Flatter<br />
kriegen: Auf dem Weg nach Süden sammeln sie sich im <strong>Herbst</strong> in den<br />
Elbtalauen, am Rande des Spreewaldes und im Ruppiner Land. Ein Ausflug<br />
dorthin ist ein unvergleichliches Erlebnis.
Fotos: Rainer Schmittchen/Fotolia, Paul Hahn/laif<br />
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Die Reportage Metro<br />
Im <strong>Herbst</strong> beginnt in Brandenburg die große<br />
Reisesaison. Denn kaum sind die Störche in<br />
den Süden aufgebrochen, kommen schon die<br />
nächsten Gäste. Kraniche, Enten und Gänse<br />
liefern Besuchern an zahlreichen Orten rund um<br />
die deutsche Hauptstadt beim Wechsel zwischen<br />
Fress- und Schlafplatz ein unvergessliches<br />
Naturschauspiel. Am besten beobachten lassen<br />
sich die Kraniche, die mit einer Körperlänge zwischen<br />
90 und 150 Zentimetern zu den größten<br />
Vögeln überhaupt zählen, in Linum, einem kleinen<br />
Ort im Ruppiner Land zwischen Fehrbellin<br />
und Kremmen. Hier hört man schon von Ferne<br />
das lautstarke Trompeten der Kranichschwärme.<br />
Kein Wunder, an dem größten binneneuropäischen<br />
Rastplatz für Kraniche werden regelmäßig<br />
bis zu 80.000 Tiere gezählt.<br />
Schon in der Antike waren die Kraniche ein<br />
Symbol für Wachsamkeit und Weisheit. Und bis<br />
heute ist der elegante Schreitvogel das Wappentier<br />
der Lufthansa, der größten deutschen<br />
Airline. Wenn sich in Linum ein grauschwarzer<br />
Keil am Himmel formiert, sind es meist Hunderte<br />
von Kranichen, die in einem vielstimmigen Konzert<br />
über die Schornsteine des kleinen Dorfes<br />
hinwegziehen. Besonders mit dem Fernglas<br />
können Besucher die Schönheit des Grus grus,<br />
wie die lateinische Gattungsbezeichnung lautet,<br />
erkennen: Mit seinem roten und weißen Kopf,<br />
dem grauen Gefieder und den langen, dünnen<br />
Beinen sieht er wie ein Fabelwesen aus. Übrigens<br />
bleiben die Männchen ein Leben lang mit ihrem<br />
Weibchen zusammen. Und trotzdem balzt er<br />
jedes Jahr neu um sie – wie vorbildlich! Die Tänze,<br />
die sie dabei aufführen, haben die Kraniche<br />
berühmt gemacht.<br />
Auf den Kranich ist Verlass. Auch und gerade in<br />
Linum. Von 17 bis 18.30 Uhr fliegen sie über die<br />
Köpfe der Beobachter hinweg. Tausende Vögel<br />
legen hier auf ihrem Flug von den Brutgebieten<br />
in Skandinavien und den Winterquartieren in<br />
Frank reich und Spanien eine Zwischenstation<br />
ein. In milden Wintern bleiben manche sogar<br />
inzwischen ganz hier. Tagsüber stärken sie sich<br />
auf den abgeernteten, aber noch immer reichlich<br />
Nahrung bietenden Feldern, um abends in den<br />
Gewässern Schutz vor Füchsen, Marderhunden<br />
und anderen natürlichen Feinden zu suchen.<br />
Frühaufsteher können die stolzen Vögel am besten<br />
morgens zwischen 7 und 8 Uhr beobachten,<br />
wenn sie von ihrem Nachtquartier auf die<br />
Felder fliegen. Meist in der typischen V-Formation.<br />
Und diese bedeutet: Vorne die Älteren,<br />
hinten die Kleinen. Die schmalen Hälse gereckt,<br />
sinken sie majestätisch über den Häusern hinab<br />
und steuern die weiten und feuchten Wiesen an.<br />
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Kraniche<br />
beständig gestiegen. Woran das liegt? An<br />
den Naturschützern, die mit Fischern und Landwirten<br />
hervorragende Bedingungen geschaffen<br />
haben. Denn Kraniche schlafen nur dort, wo sie<br />
mit den Füßen im Wasser stehen können, weil<br />
ihre Feinde auf diese Weise nicht an sie herankommen.<br />
Und so lassen die Fischer ihre Teiche<br />
im <strong>Herbst</strong> nicht vollständig leerlaufen, sondern<br />
immer etwas Wasser übrig. Auch die Bauern<br />
überfluten ihre Flächen. Und wenn Kraniche<br />
dazu noch einen weiten Blick über die Felder<br />
haben, lassen sie sich nicht einmal von Traktoren<br />
verscheuchen. Was ganz wichtig ist, wenn man<br />
Kraniche gucken will: Ein Fernglas mitnehmen,<br />
300 Meter Abstand halten und dunkle Kleidung<br />
anziehen. Bunte Farben und zu große Nähe stören<br />
sie. Und vor dem anstrengenden Weiterflug<br />
in den Süden haben die Zugvögel schon genug<br />
Stress. Da sollten sich Menschen möglichst<br />
zurückhalten.<br />
Alexander Remler<br />
Weitere Infos: www.berlin.nabu.de<br />
Regeln fürs Kranichgucken<br />
1. Bleiben Sie auf den öffentlichen<br />
Straßen, denn Felder und Wirtschaftswege<br />
sind Rückzugsgebiete, in denen<br />
die Rastvögel keine unnötigen Störungen<br />
gebrauchen können.<br />
2. Kranichbeobachtung bedeutet Sehen<br />
und Hören. Leises Verhalten ermöglicht<br />
allen Besuchern das ungestörte<br />
Erlebnis der beeindruckenden Kranichrufe.<br />
3. Achtung: Wenn Kraniche die Köpfe<br />
heben, fühlen sie sich gestört. Bei<br />
weiterer Annäherung verbrauchen sie<br />
unnötig Energie, die sie für den Vogelzug<br />
benötigen.<br />
4. Zur Beobachtung eignet sich ein<br />
Fernglas. Den besten Blick auf die<br />
Tiere haben Sie, wenn Sie ein Stativ<br />
benutzen.<br />
5. Bitte keine Fotos mit Blitzlicht, denn<br />
dadurch werden die Kraniche nur<br />
verunsichert. Für gute Aufnahmen aus<br />
der Ferne werden Teleobjektive von<br />
mindestens 400 Millimeter Brennweite<br />
benötigt.<br />
7. Unauffällige und warme Kleidung ist<br />
für die Kranichbeobachtung wichtig.<br />
Lufthansa<br />
21<br />
Die Lufthansa fördert seit<br />
vielen Jahren die Arbeit<br />
deutscher und internationaler<br />
Umwelt- und Naturschutzorganisationen.<br />
Einen Schwerpunkt bilden dabei<br />
Artenschutzaktivitäten wie Projekte<br />
zum Schutz bedrohter Kranicharten<br />
und ihrer Lebensräume. Mindestens elf<br />
der weltweit 15 Kranicharten sind nach<br />
wie vor vom Aussterben bedroht. Ihre<br />
Brut-, Rast- und Sammelplätze konsequent<br />
zu schützen, ist der entscheidende<br />
Hebel zur nachhaltigen Stabilisierung<br />
der Bestände. Als Projektmitglied der<br />
Arbeitsgemeinschaft Kranichschutz<br />
Deutschland setzt sich der Konzern nicht<br />
nur für den Schutz des Graukranichs in<br />
Deutschland ein, sondern unterstützt<br />
auch Maßnahmen, die zum internationalen<br />
Kranichschutz beitragen. Darüber<br />
hinaus fördert Lufthansa das vom<br />
Kranichschutz Deutschland unterhaltene<br />
Kranich-Informationszentrum in Groß<br />
Mohrdorf in Mecklenburg-Vorpommern.
22<br />
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Metro Das Interview<br />
„Man darf Berliner nicht persönlich nehmen.“<br />
Die Schuld gibt der Reiseschriftsteller Helge Timmerberg<br />
(60) Siddhartha. „Ich habe Hermann Hesse mit<br />
17 auf LSD gelesen. Ich fing vorn als Helge an und kam<br />
hinten als Siddhartha wieder raus. Danach musste ich<br />
nach Indien, denn Siddhartha fühlte sich in Bielefeld<br />
nicht zu Hause.“ Timmerberg bereiste sämtliche Winkel<br />
der Welt. Vom Amazonas bis Nordkorea. Gerade<br />
hat er sein Buch „African Queen“ veröffentlicht, für<br />
das er sieben Monate mit seiner Freundin Lisa durch<br />
Afrika gereist ist. Dirk Krampitz spricht mit Helge<br />
Timmerberg über Sex, Reisen und das Altern.<br />
Sie entdecken das Buch „Internet für Dummies“<br />
in Nordkoreas Diktatoren-Bibliothek, trafen mit<br />
Goldsuchern am Amazonas einen Jaguar. Wie<br />
erlebt man das, was Sie erleben?<br />
Helge Timmerberg: Man muss die Sachen<br />
kommen lassen, nicht zu viel suchen. Schöner<br />
oder hässlicher Strand – ganz egal. Ich laufe der<br />
Schönheit nicht hinterher, die Hässlichkeit hat<br />
auch eine Botschaft. Sobald das Planmäßige<br />
unterbrochen wird, wird es erst interessant.<br />
Ihr Tip für Berlinreisende?<br />
Helge Timmerberg: Hotel Bogota, Cafe am<br />
Neuen See, Zoo am Bahnhof Zoo<br />
Die Berliner gelten als rauh im Umgang. Ist das<br />
so, jetzt mal weltweit gesehen?<br />
Helge Timmerberg: Man darf Berliner nicht<br />
persönlich nehmen.<br />
Sie schreiben, Sex-Tourismus sei der beste Weg,<br />
ein Land kennenzulernen.<br />
Helge Timmerberg: Das war ein Scherz. Aber<br />
du kommst ja immer tiefer in ein Land, wenn du<br />
eine Freundschaft schließt. Gerade in Westafrika<br />
gibt es wahnsinnig viel weiblichen Sextourismus.<br />
Die Urlauberinnen lernen dann einen supergut<br />
aussehenden Senegalesen kennen. Das ist ein<br />
sehr charmantes Volk. Um Dich einzufangen<br />
erhandeln sie dir die richtigen Preise, schimpfen<br />
mit den Händlern, lassen dich bei ihrer Familie<br />
übernachten, übersetzen und beschützen dich.<br />
Liebe ausgeschlossen?<br />
Helge Timmerberg: Der weibliche Sextourismus<br />
ist ein Kollateralschaden der Emanzipation. Ich<br />
will ja niemanden beleidigen, aber die europäischen<br />
Frauen, die du da mit Afrikanern siehst,<br />
hätten hier Probleme, ähnlich gut aussehende<br />
Männer zu finden. Die Afrikaner behaupten<br />
immer, sie stehen auf dicke Frauen. Das ist unerhörter<br />
Blödsinn. Die erzählen unheimlich viel, um<br />
ans Ziel zu kommen.<br />
Ihre persönlichen Erfahrungen?<br />
Helge Timmerberg: Ich habe mal in Kuba gelebt.<br />
Da hatte ich ja auch eine kubanische Freundin.<br />
Was dann am Ende herauskommt, ist dann<br />
aber in der Regel furchtbarer Mist. Alles, was sie<br />
wollen, ist mit dir in dein Heimatland. Mit Liebe<br />
hat das in den allermeisten Fällen nichts zu tun.<br />
Welches Verhältnis haben Sie grundsätzlich zu<br />
Afrika?<br />
Helge Timmerberg: Ein eher nüchternes. Mit<br />
Ausnahme der Malaria habe ich kein afrikanisches<br />
Fieber, von dem immer alle reden, erlebt.<br />
Was in Afrika faszinierend ist, ist die Natur<br />
dieses Kontinents. In der Serengeti machen drei<br />
Millionen Tiere mehr oder weniger, was sie wollen,<br />
und der Mensch hält sich aus allem raus.<br />
Fotos: Frank Zauritz, Promo, Benoist/Fotolia, Prochasson/Fotolia
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Das Interview Metro<br />
Sie beschreiben in Ihrem Buch, wie sich eine<br />
Dame mit Voodoo an sie ranmacht. Dabei<br />
verfallen Sie ihr, zumindest in Gedanken. Ihre<br />
Freundin Lisa sitzt währenddessen in einer Lodge<br />
und wartet auf Sie. Was sagte sie, als sie später<br />
Ihr Voodoo-Kapitel gelesen hat?<br />
Helge Timmerberg: Klar hat es da ein bisschen<br />
Ärger gegeben, das Voodookapitel kam ja auch<br />
erst ziemlich spät. Es war nicht einfach, als sie<br />
das gelesen hat. Aber die Geschichte ist, was die<br />
Geschichte ist. Und es ist ja auch nichts passiert.<br />
Außerdem war es ja der Voodoo. Und Lisa hat<br />
auch schon Erfahrungen mit Voodoo.<br />
Ist bei Ihnen als Paar denn noch alles ok?<br />
Helge Timmerberg: Wir haben uns nicht getrennt<br />
unterwegs. Und wir sind da auch zusammen<br />
wieder rausgekommen. Inzwischen ist das<br />
schon mehr als ein Jahr her.<br />
Ist Reisen oder Schreiben anstrengender?<br />
Helge Timmerberg: Ich mache das jetzt seit<br />
40 Jahren. Die ersten Jahre habe ich nur geschrieben,<br />
um Reisen zu können. Als ich noch<br />
mit Schreibmaschine schrieb, stellte ich mir im-<br />
Helge Timmerberg<br />
African Queen<br />
Rowohlt Berlin<br />
304 Seiten<br />
19,95 Euro<br />
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23<br />
mer vor, dass Blatt wäre ein Tausendmarkschein,<br />
den ich nun Zeile für Zeile aus der Maschine<br />
rausschreibe, denn bei der Heimkehr war ich in<br />
der Regel pleite. Seit einiger Zeit ist Schreiben<br />
für mich viel wichtiger als Reisen geworden. Je<br />
älter ich werde, desto mehr mag ich es solide.<br />
Ihr Wunsch?<br />
Helge Timmerberg: Ich find das Altern geil. Ich<br />
wär gern Opa. Auf der Terrasse sitzen und den<br />
Enkeln zuschauen. Aber im Moment sieht es<br />
nicht so aus als ob meine Kinder da mitspielen.<br />
Berlin – Prag<br />
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Metro Musik und Restaurant<br />
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Tresen<br />
Mello de Victor Promo, Fotos:<br />
Phillip Boa and the Voodooclub<br />
Herzlich willkommen, liebe Berlin-Besucher,<br />
in unserer schönen Stadt. Einer der besten<br />
und schnellsten Wege in die Innenstadt<br />
führt sie mit Bus und Bahn in die City.<br />
Allerdings ist das auch einer der schnellsten<br />
Möglichkeiten, sich bei den Berlinern lächerlich<br />
zu machen. Neulich stieg ein Mann ein<br />
und grüßte freundlich, indem er seinen Hut<br />
vom Kopf zückte und in den halbvollen Wagen<br />
German Kauz und Indie-Gott.<br />
„Grüßt Gott!“ rief. Stille. Man hätte eine Stecknadel<br />
fallen hören können, wenn nicht dem<br />
Mann in der Ecke die Bierdose aus der Hand<br />
Wenn sich jemand selbst als Deutschlands Indie-Gott sieht, dann hat er entweder nicht alle geglitten wäre. Bitte merken Sie sich: Wir 3,5<br />
Tassen im Schrank oder er hat es sich verdient. Bei Phillip Boa trifft wohl beides zu. Wie kein<br />
Millionen Berliner grüßen nicht jeden, können<br />
Zweiter arbeitet sich der gebürtige Dortmunder an dem Indie-Image ab, wechselt von Indie-Label wir gar nicht, wer sind wir denn, bitteschön!<br />
zum Major und wieder zurück und pöbelt gerne gegen die olle Presse oder verhasste Kollegen.<br />
Und wenn uns jemand grüßt, der uns nicht<br />
1991 geht er dann ins selbstgewählte Exil nach Malta, wo er weiterhin lebt und als verschrobener gesichtsbekannt ist, will er uns garantiert<br />
German Kauz bekannt ist. Als er sich 1997 privat und beruflich von Keyboarderin Pia Lund trennt, etwas andrehen. Oder aushorchen. Nehmen<br />
leidet auch der Voodooclub darunter. Erst mit ihrer Rückkehr 2003 findet Phillip Boa zu alter Form wir zumindest an. Aber der wahre Faux pas<br />
zurück. Die regelmäßigen Touren erschließen ihm auch ein jüngeres Publikum, für das es nach an- war die Anrede. Der Aufruf, dem HERRN Empnähernd<br />
30 Jahren und 400 Songs noch viel vom Indie-Gott zu entdecken gilt. Mit seinem neuen fehlungen auszurichten, ruft im traditionell<br />
Album „Loyalty“ kommt er im <strong>Herbst</strong> wieder nach Berlin – ein Heimspiel für ihn.<br />
glaubensfernen Berlin Argwohn hervor. Nach<br />
Marco Frenzel<br />
einer kurzen Schrecksekunde murmelte ein<br />
Einheimischer hinter seiner BZ: „Machick.Hab<br />
Huxley‘s Neue Welt | Hasenheide 109 – 114 | 109<strong>67</strong> Berlin | 20 Uhr<br />
n aba lang nich mehr jesehn.“ Finden Sie das<br />
rüde? Hier in Berlin ist das lustig. Traditionell<br />
ist Berlin zwar eine Zuwandererstadt. Allerdings<br />
ist die Stadt aufgrund ihrer Geschichte<br />
Restauranttipp<br />
Volta<br />
– „Mauerstadt“. Sie wissen schon – auch eine<br />
kleine, eingeschworene Gemeinschaft. Eine<br />
Trutzburg, aber weitgehend ohne ritterliches<br />
Benehmen. Und das ändert sich eben nicht<br />
so schnell, auch wenn man den Betonwall<br />
Essen gehen im Wedding? Kam einem bisher<br />
wegmeißelt. Wer in die Burg will, muss die<br />
nicht wirklich in den Sinn. Doch genau da, wo<br />
Einlasskontrolle passieren und die Parole<br />
Mitte und Prenzlauer Berg auf den Wedding<br />
kennen. Morgens beim Bäcker gibt es zwei<br />
treffen und Touristen verstört den Stadtplan<br />
Standard-Sätze beim Bezahlen. „Hamset nich<br />
rausholen, um sich neu zu orientieren, wächst<br />
noch größer?“, wenn man es wagt, sieben<br />
die kulinarische Vielfalt in den Arbeiterbezirk<br />
Euro mit einem Zehn-Euro-Schein zu bezah-<br />
hinein. Genau das war auch das Konzept von trielampen und offener Küche modernen Purislen. Oder „Na, wieder mit dem Hut vor Kaisers<br />
Stephan Hentschel, Chefkoch im Cookies Cream. mus ausstrahlt. So auch das Essen. Das nette jesessen und jeträllert?“, wenn man passend<br />
Er wollte für seinen Kiez eine qualitativ hoch- und aufmerksame Personal serviert Lachs-<br />
zahlen wollte. Ich rate Ihnen: Legen Sie sich<br />
wertige, aber schlichte Küche, die bezahlbar Bagel mit Frischkäse, gebackenen Kapern und eine schlagfertige Antwort bereit. Der Schlüs-<br />
bleibt. Direkt am U-Bahnhof Voltastraße bezog Daikonkresse oder Spinat-Salat mit marinierter sel zum Herzen der Berliner ist Wortsparring.<br />
er einen kleinen Pavillon inmitten einer Tank- Hähnchenbrust. Dazu das würzige, unfiltrierte Wer nach dem verbalen Erstschlag in die Knie<br />
stelle und eines Spielcasinos. Draußen sitzt man Berliner Eschenbräu – besser kann man einen geht, hat verloren. Aber machen sie bloß nicht<br />
im Schatten der Bäume rustikal auf Bierbänken, Abend nicht ausklingen lassen. Marco Frenzel den Fehler, „Semmeln“ zu bestellen. Das heißt<br />
während der runde Innenraum mit dunkelgrünen<br />
hier SCHRIPPEN! Dirk Krampitz<br />
Sitzbänken, unverputzten Betonwänden, Indus- Volta | Brunnenstr. 73 | Wedding
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Musik Metro<br />
Tori Amos. Klassische Musik mit dem gewissen Amos-Touch.<br />
Tori Amos ist eine Ausnahmepersönlichkeit. Bereits mit fünf<br />
Jahren erhielt sie als jüngste ein Stipendium für klassisches<br />
Klavier am Peabody Konservatorium in Baltimore. Doch schon<br />
mit elf Jahren hatte sie die Klassik satt, weil sie Gefühle ausdrücken<br />
wollte, und keine Noten. Anfang der 90er Jahre avancierte sie zu<br />
einer der einflussreichsten Künstlerinnen der Popmusik. Ihre Mischung<br />
aus eingängigen Klaviermelodien und persönlich-feministischen<br />
Texten bescherte ihr eine große und treue Fangemeinde. Besonders<br />
live versteht es die zierliche Pianistin, die sich stets auf demselben<br />
Bösendorfer-Flügel begleitet, die Intensität ihrer Songs in reduzierten<br />
Arrangements auszudrücken. Ende der 90er Jahre gerät Tori Amos<br />
Karriere ins Stocken. Zwei Fehlgeburten lassen sie vorübergehend<br />
depressiv werden und ihrer Musik mangelt es an der nötigen Inspiration.<br />
Doch nun besinnt sich die 48jährige Exzentrikerin wieder auf ihre<br />
Wurzeln und spielt Klassik. Auf ihrem Album „Night of Hunters“ lässt<br />
sie sich von Melodien klassischer Komponisten inspirieren und verleiht<br />
ihnen den typischen Amos-Touch. Erstmalig wir sie mit Musikern der<br />
Berliner Philharmoniker ein exklusives Deutschlandkonzert geben. Fre<br />
Philharmonie | 15. Oktober | Nähe Potsdamer Platz | 20 Uhr<br />
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25
26<br />
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Metro Urban Beat<br />
Geschlossene Gesellschaft<br />
Berlinische Galerie: Künstlerische Fotografi e in der DDR.<br />
Sven Marquardt ist bekannt als der härteste<br />
Türsteher Berlins. Wer in der Schlange vor<br />
dem weltberühmten Nachtclub Berghain steht,<br />
weiß nie, ob er an ihm vorbei kommt oder<br />
desillusioniert wieder von dannen ziehen darf.<br />
Was viele über das stark tätowierte Berliner<br />
Urgestein nicht wissen: Marquardt ist leidenschaftlicher<br />
Fotograf. Anfang der 1980er Jahre<br />
begann er seine Fotografenlaufbahn. Sein Interesse<br />
galt der Ostberliner Subkultur. Marquards<br />
Bilder sind Teil der Ausstellung „Geschlossene<br />
Gesellschaft“ in der Berlinischen Galerie. Die<br />
Schau zeigt künstlerische Fotografi e, die von<br />
1949 bis 1989 in der DDR entstanden ist.<br />
Darunter sind auch neben anderen Fotografen<br />
auch Arbeiten von Heiner Müller und Karl-Heinz<br />
Mai zu sehen. Die Ausstellung beschäftigt sich<br />
nicht nur mit den verschiedenen Traditionslinien,<br />
fotografi schen Strömungen und Themen<br />
dieser Zeit. Sie gibt zudem einen tiefen Einblick<br />
in das Alltagsleben der DDR. Die Bilder spiegeln<br />
ein Lebensgefühl einer vergangenen Zeit wieder,<br />
geprägt von der Suche nach der Realität,<br />
Ausbruch und Desillusionierung – auf jeden Fall<br />
erkundenswert. Katrin Knauth<br />
Berlinische Galerie | 5.10.12 bis 28.1.2013<br />
Alte Jakobstraße 124-128 | Berlin-Kreuzberg<br />
Wettlauf<br />
für Zeus<br />
Ausstellung: “Mythos<br />
Olympia – Kult und Spiele”<br />
im Martin-Gropius-Bau<br />
Aller vier Jahre fi nden sie mit weltweiter<br />
Aufmerksamkeit statt. Kürzlich in London,<br />
2008 in Peking und 2016 wird Rio de<br />
Janeiro Gastgeber der Olympischen Spiele<br />
sein. Bei Olympia geht es dabei längst nicht<br />
mehr nur um die sportlichen Wettkämpfe.<br />
Sportevents wie diese beeinfl ussen nachhaltige<br />
das Image und Aussehen einer Stadt.<br />
Mehr als zehn Milliarden Euro investierten<br />
die Briten in eine neue Stadt- und Sportinfrastruktur.<br />
Was heute riesige Dimensionen<br />
umfasst und jahrelange Planung erfordert,<br />
fi ng alles ganz simpel an. Im antiken Heiligtum<br />
von Olympia, das um 1000 v. Chr.<br />
für Zeus, den höchsten aller griechischen<br />
Götter, gegründet wurde. Schon früh entstanden<br />
als Teil des Zeuskultes die olympischen<br />
Spiele. Die älteste der sportlichen<br />
Disziplinen war der Wettlauf der Männer.<br />
Die Sieger durften sich durch Statuen feiern<br />
lassen. Teilnehmende griechische Städte<br />
suchten sich durch Weihgaben zu übertrumpfen.<br />
Auf den einfachen Erdwällen des<br />
Stadions in Olympia standen aufgereiht und<br />
aufgetürmt Waffen, mit denen sich die Sieger<br />
der unzähligen Städtekriege des alten<br />
Griechenland präsentierten. Was hinter dem<br />
Mythos Olympia steckt, stellt eine umfassende<br />
Ausstellung im Martin-Gropius-Bau<br />
dar. Das antike Heiligtum und die Spiele in<br />
Olympia werden anhand von wertvollen<br />
Grabungsfunden präsentiert. Zudem gibt es<br />
eine Dokumentation der Ausgrabungsgeschichte<br />
seit 1829 zu sehen. Kna<br />
Martin-Gropius-Bau am Potsdamer Platz<br />
Mythos Olympia – Kult und Spiele<br />
31. August <strong>2012</strong> bis 7. Januar 2013<br />
www.gropiusbau.de<br />
Fotos: Schröter/Berlinische Galerie, Rötzsch/Berlinische Galerie, Marquardt/Berlinische Galerie, Mavrommatis/ Hellenic Ministry of Culture and Tourism
Los Angeles<br />
begrüßt Berlin.<br />
Nonstop mit airberlin von Berlin nach Los Angeles.<br />
www.berlin-airport.de
28<br />
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Metro Urban Beat<br />
Ein Ausflug zu den “Gans Edlen Herren” zu Putlitz<br />
Schloss Wolfshagen zeigt größte Porzellansammlung mittelauropäischer Blaumalerei.<br />
Prignitz – eine Landschaft zwischen Hamburg<br />
und Berlin, zwischen Elbe, Elde und<br />
Dosse. Dieser Landstrich, notierte einst ein unbekannter<br />
Reisender, sei kein rassiges Weib, das<br />
durch Grazie und Schönheit betöre. Die Prignitz<br />
liebt man auf den zweiten Blick, eine von<br />
Industrie weithin verschonte naturbelassene<br />
Region, in der Entdeckungen noch möglich sind.<br />
So findet man direkt am Ufer der Stepnitz (dicht<br />
an der B 189) mit dem Schloss Wolfshagen<br />
einen fast in Vergessenheit geratenen Zeitzeugen<br />
spät barocker Baukunst. Der alte Herrensitz<br />
ist Dank des Fördervereins mit Bernhard<br />
von Barsewisch, dem Neffen der ehemaligen<br />
Schlossherren, an der Spitze wieder zu neuem<br />
Leben erwacht.<br />
Und fast zeitgleich hat man dicht daneben<br />
aus dem ehemaligen Gutsgebäude von 1868<br />
ein schmuckes Gästehaus gemacht. Die<br />
Kolumne<br />
Yoga per Mausklick.<br />
Für mich ist Berlin ein Yoga-Schlaraffenland. Yogaschulen, Fitness-<br />
Studios, Business-Yoga – alles ist im Überfluss vorhanden. Der Weg<br />
auf die Matte nicht weit. Oder etwa doch? Yoga im Studio ist schön<br />
und gut. Nur was, wenn die Kurse früher anfangen als der Arbeitstag<br />
endet? Wenn es draußen stürmt und regnet? Oder der Babysitter<br />
mal wieder abgesagt hat? Der Weg ins Yogastudio ist nicht immer ein<br />
Katzensprung. Warum also nicht einfach zu Hause die Matte ausrollen<br />
und losdehnen? Aber wer gibt die Anweisungen, wenn man nicht weiß,<br />
wie man verletzungsfrei vom Hund in die Heuschrecke kommt? Wie<br />
holt man sich den Yoga-Lehrer nach Hause? Ganz einfach: per Mausklick.<br />
Das virtuelle Studio yogaraumonline.de bietet rund um die Uhr<br />
mehr als 150 verschiedene Yoga-Klassen an. Hier findet jeder etwas:<br />
mächtige Kastanie im Gutshof erinnert an die<br />
Erbauungszeit, als noch Mägde und Knechte<br />
zusammen mit den Pferden hier unter einem<br />
Dach wohnten. Heute kann jeder in stilvollen<br />
Landhausmöbeln übernachten und Deftiges<br />
aus der Gutsküche probieren. Gebratene Forelle<br />
oder Wildgulasch mit Rotkohl stehen ganz oben<br />
in der Gästekunst.<br />
So gestärkt, lädt die backsteinrote Schlossfassade<br />
mit ihrem reich verzierten Uhrenturm noch<br />
zur Reise in die Vergangenheit, und das Foyer<br />
stimmt mit der Ahnentafel ein auf die hier über<br />
Jahrhunderte gelebten „Gans Edlen Herren“ zu<br />
Putlitz. „Es war einst der Kurfürstlich -Brandenburgische<br />
Hofmarschall Adam zu Putlitz, der aus<br />
der auf Eichenpfählen gegründeten Burg Mitte<br />
des 16. Jahrhunderts ein stattliches Schloss<br />
machte“, erfährt man von Prof. von Barsewisch,<br />
der hier ja bestens Bescheid weiß. Auch die fol-<br />
genden Gemächer sind eng mit den ehemaligen<br />
Schlossherren verbunden. Nach historischem<br />
Vorbild hat man u. a. Herrensalon, Gästezimmer,<br />
Damensalon, Esszimmer und grüne Kaminstube<br />
– in der bis 1853 die Witwe des Schlosserbauers<br />
Friederike zu Putlitz wohnte – wieder entstehen<br />
lassen. Ausgestattet mit allerlei herrschaftlichen<br />
Möbeln, Familienporträts, Jagdtrophäen,<br />
selbst verfassten literarische Werken, Chroniken,<br />
Gebrauchsgegenständen aus Porzellan, Glas und<br />
Silber, bieten sie einen authentischen Einblick in<br />
die Wohnkultur des Märkischen Landadels vom<br />
17. bis ins 20. Jahrhundert.<br />
So ist am 16.9. das Duo „Seite an Saite“ mit<br />
keltischer Musik zu hören, hält der Oktober (7.)<br />
ein szenisches Konzert „Paradies und Inferno“<br />
bereit, und stehen am 10.11. vertonte Gedichte<br />
von Goethe auf dem Programm. Den Jahresabschluss<br />
bestimmt schon traditionell (1. Adventswochenende)<br />
der Weihnachtsmarkt am Schloss.<br />
Die anderen Räume, einschließlich der zwei<br />
so genannten „Prinzenstuben“, beherbergen<br />
Bernhard von Barsewischs einzigartige Porzellansammlung,<br />
vom einfachen Gebrauchsgeschirr<br />
mitteleuropäischer Manufakturen aus vier<br />
Jahrhunderten bis zu ganz seltenen unterglasurblaugemalten<br />
Stücken. Und so manch nachempfundenes<br />
Tafelarrangement im ehemaligen<br />
Esszimmer dekoriert, erinnert an die einst<br />
üblichen herrschaftlichen Tischsitten.<br />
Hans-Joachim Schlichtholz<br />
Schloss Wolfshagen<br />
Schlossplatz 1 | 19348 Wolfshagen<br />
www.schlossmuseum-wolfshagen.de<br />
Anfänger sind genauso willkommen wie geübte Yogis. Es gibt Yoga<br />
für den Rücken und für Schwangere. Es werden Atem-Techniken und<br />
Anti-Stress-Übungen erklärt. Trotz der großen Auswahl müssen Yogis<br />
und Yoginis nicht lange suchen: Über eine Filterfunktion können sie ihr<br />
Niveau, ihren Lehrer und die Länge der Yogapraxis auswählen. Neben<br />
vielen deutschen Yogalehrern, sind hier auch internationale Lehrer<br />
mit englischsprachigen Stunden vertreten. Ich habe mich 14 Tage<br />
(kostenlose Testphase) durchgeyogt und fühlte mich danach so gut<br />
wie lange nicht. Das Portal funktioniert übrigens auch auf dem iPad<br />
und demnächst auf dem iPhone. So kann man seinen Yogalehrer sogar<br />
mit an den Strand nehmen. Willkommen in der virtuellen Yogawelt.<br />
Namasté! Kna<br />
Fotos: Hans-Joachim Schlichtholz, Filmuseum Potsdam, Martin Kirchner/laif
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Urban Beat<br />
Manufaktur der Träume<br />
Filmmuseum Potsdam: 100 Jahre Film.<br />
Nein, es ist nicht Hollywood. Das<br />
Studio Babelsberg ist das älteste<br />
Filmstudio der Welt. Seit hundert<br />
Jahren werden in der brandenburgischen<br />
Manufaktur der Träume bereits Filme<br />
produziert. Mehr als 3.000 Kino- und<br />
TV-Filme sind hier entstanden. Gesichter<br />
wie Marlene Dietrich, Christoph Waltz<br />
und Kate Winslet haben Babelsberg berühmt gemacht. Wie ein Film überhaupt<br />
entsteht, zeigt die neue Dauerausstellung „Traumfabrik Babelsberg“<br />
im Filmmuseum Potsdam. Von der Ideenschmiede bis zur Premiere: In<br />
sieben verschiedenen Themenräumen können die Besucher die Entwicklung<br />
eines Filmes verfolgen. Die Ausstellung ist interaktiv aufgebaut, so<br />
dass die Besucher erfahren, wie es ist, beim Casting vorzusprechen, einen<br />
Film zu schneiden oder gar mit dem Filmorchester Babelsberg zu proben.<br />
Etwas Zeit sollte man mitbringen: Es gilt mehr als 1.000 Fotos, rund 350<br />
Filmausschnitte und mehr als 500 Exponate zu entdecken. Übrigens: Das<br />
am weitesten gereiste Ausstellungsobjekt ist die Oscar-Nominierungsurkunde<br />
für Frank Beyers „Jakob der Lügner“ – die kam tatsächlich aus<br />
Hollywood. Kna<br />
Wir lieben Fliegen.<br />
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dt. Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Minute) oder in Ihrem Reisebüro.<br />
„Pfeif auf die Welt“<br />
Kultur, Kaffee und Kuchen in Caputh.<br />
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29<br />
Metro<br />
Zeugnisse deutscher Kultur in der Neumark,<br />
heute östlich der Oder in Polen gelegen, stehen<br />
im Mittelpunkt einer Ausstellung in Caputh. Die<br />
Schau, die im Westlichen Erweiterungsflügel des<br />
Schlosses Caputh zu sehen ist, zeigt aktuelle und<br />
historische Fotoaufnahmen von Städten, Klöstern,<br />
Dorf- und Stadtkirchen, Schlössern und Herrenhäusern.<br />
Rund um das Schloss Caputh (errichtet ab<br />
1662), das der Frau des Großen Kurfürsten Friedrich<br />
Wilhelm gehörte, können Besucher in einem kleinen<br />
Landschaftsgarten spazieren, in dem noch Spuren<br />
des ehemaligen barocken Gartens zu finden sind.<br />
Und wer im Anschluss an die Ausstellungsbesichtigung<br />
und den Spaziergang im Schlossgarten Appetit<br />
auf Kaffee und Kuchen bekommen hat, der ist im<br />
Fährhaus Caputh, das malerisch zwischen Templiner<br />
und Schwielowsee liegt, genau an der richtigen Stelle. Hier lässt sich mit<br />
Albert Einstein, der ebenfalls in Caputh zu Hause war, sagen: „Komm nach<br />
Caputh, pfeif auf die Welt, sei ein gutes faules Tier, streck alle Viere weit<br />
von Dir“. rem<br />
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30<br />
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Metro Kinder<br />
Warum fl iegt<br />
ein Flugzeug?<br />
Vielleicht hast Du Dich schon einmal gefragt, warum ein tonnenschweres Flugzeug so<br />
unbeschwert wie ein kleiner Vogel fl iegen kann. Das ist gar nicht so einfach zu erklären.<br />
Es hat viel mit komplexen physikalischen Vorgängen zu tun. Auf jeden Fall haben<br />
sich die Menschen viel bei den Vögeln abgeschaut und sie nachgeahmt. Otto Lilienthal<br />
hat mit selbst gebauten Fluggeräten als erster Mensch Flugversuche unternommen.<br />
Ein Flugzeug kann nur fl iegen, wenn es sich bewegt, und zwar in einer bestimmten<br />
Geschwindigkeit. Dabei strömt Luft über seine Flügel. Wenn Du Dir die Flügel genau<br />
anschaust, siehst Du, dass die Flügel auf der Oberseite nach oben gewölbt sind. Auf<br />
der Unterseite sind sie ganz gerade. An der Oberseite muss die Luft einen längeren<br />
Weg Weg Weg zurücklegen. zurücklegen. zurücklegen. Das Das Das führt führt führt dazu, dazu, dazu, dass dass dass der der der Luftdruck Luftdruck Luftdruck oben oben oben geringer geringer geringer ist ist als als unten. unten. unten. Es Es<br />
entsteht entsteht Auftrieb. Auftrieb. Diesen Diesen Effekt Effekt hat hat der der Schweizer Schweizer Physiker Physiker<br />
Daniel Daniel Bernoulli Bernoulli im 18. 18. Jahrhundert Jahrhundert entdeckt. entdeckt. Ob Ob bei bei<br />
Flugzeugen, bei Drachen und oder auch bei Vögeln<br />
– es ist immer derselbe Trick, der sie in der Luft<br />
hält. Und Dich sicher in den Urlaub bringt. Katrin<br />
Knauth<br />
Was macht ein Co-Pilot?<br />
Wenn Dich im Flugzeug der Kapitän begrüßt und über die Flugstrecke<br />
und das Wetter spricht, dann hörst Du den Piloten. Er hat während<br />
des gesamten Fluges das Kommando im Cockpit. Neben ihm sitzt der<br />
Co-Pilot. Auch er ist ausgebildeter Flugzeugführer. Er unterstützt den<br />
Piloten bei der Bedienung und der Navigation des Flugzeuges, führt<br />
den Funkverkehr durch und überwacht die Flugzeugsysteme. Der<br />
Co-Pilot kann alle Aufgaben des Piloten übernehmen und sogar das<br />
Flugzeug zu seinem Ziel steuern. Häufi g wechseln Pilot und Co-Pilot<br />
auf dem Hin- und Rückfl ug ihre Aufgaben.
Fotos: Nika/iStockphoto, graham/iStockphoto, Promo<br />
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Literatur Metro<br />
Und es ist nicht die Currywurst<br />
111 Orte in Berlin, die man gesehen haben muss<br />
Nein, es ist vielleicht nicht unbedingt die<br />
Currywurst-Gedenktafel in Charlottenburg,<br />
die an erster Stelle genannt werden sollte,<br />
wenn es um die 111 Orte in Berlin geht, die<br />
man gesehen haben muss. Einige andere sind<br />
es dafür umso mehr. Sicher, bei einigen Orten<br />
fällt es einem – wenn man Berlin ein wenig<br />
kennt – schwer, sich vorzustellen, dass es<br />
dort wirklich so romantisch schön aussieht wie<br />
auf den dazugehörigen Fotos im Buch. Aber<br />
das wäre vielleicht auch zu viel verlangt. Für<br />
einen Teil der Orte stimmt es aber auf jeden<br />
Fall: Es sind Orte, die man in Berlin gesehen<br />
haben muss. Außerdem geht es ja auch nicht<br />
darum, der Auswahl in jedem einzelnen Punkt<br />
zuzustimmen. Vielmehr hat jeder Berliner oder<br />
Nicht-Berliner mit dem Buch die Möglichkeit,<br />
Orte in der Stadt zu entdecken, von denen er<br />
sonst wahrscheinlich nie gehört hätte. Und zwar<br />
egal wie lange man bereits in Berlin lebt. Und<br />
wo. Da zählt auch nicht das Argument, dass es<br />
doch genug Reiseführer gibt. Zu Berlin sowieso.<br />
Für Familien und Singles, Fahrradfanatiker oder<br />
Spaziergänger, für Beginner und Fortgeschrittene,<br />
Gourmets und Sparfüchse. Eigentlich für<br />
jeden, der sich zum ersten oder 100. Mal in die<br />
deutsche Hauptstadt verirrt.<br />
Eine so liebevolle Sammlung von 111 unbekannten,<br />
skurrilen und spannenden Orten, die<br />
einem den Weg in ein Berlin abseits von den<br />
üblichen Touristenpfaden zeigen, gibt es aber<br />
bis jetzt noch nicht. Denn wer weiß schon,<br />
Minous Geschichte<br />
Vielleicht ist es ein Märchen. Aber es ist alles wahr!<br />
„Man muss mit der einfachsten Wahrheit beginnen,<br />
der fundamentalen Wahrheit, an der<br />
es keinen Zweifel gibt“, schrieb Descartes<br />
einmal. So ist das auch bei der 12jährigen<br />
Minou, die mit Papa, Priester, Kistenmann und<br />
dem Hund Namenlos auf einer Insel lebt, die so<br />
klein ist, dass sie in keiner Landkarte verzeichnet<br />
ist. Früher hat Mama mit auf der Insel<br />
gelebt, aber irgendwann ist sie verschwunden.<br />
Seitdem sucht Minou nach der Wahrheit, danach,<br />
wohin Mama verschwunden ist. Denn sie<br />
ist sich sicher: Was auf einer Insel verschwindet,<br />
wird immer gefunden. Papa redet immer von<br />
dass der 11. Himmel in einer Marzahner Platte<br />
oder Berlins heile Welt in der Tuschkastensiedlung<br />
am Falkenberg zu finden ist und es<br />
am Wochenende bei gutem Wetter das beste<br />
asiatische Essen im Preußenpark in Wilmersdorf<br />
gibt. Das sind vielleicht eher die Geheimtipps.<br />
Mindestens genauso sehenswert und vielleicht<br />
nicht mehr ganz so geheim: das Mies-van-der-<br />
Rohe-Haus in Hohenschönhausen, das Stasimuseum<br />
in Lichtenberg und das Hansaviertel<br />
in Tiergarten. Genug Auswahl also, um einen<br />
Marathon durch Berlin zu starten – oder sich<br />
das Buch einfach immer mal wieder zur Hand<br />
zu nehmen wenn man seinen Sonntagsspaziergang<br />
mit einem außergewöhnlichen Ausflug<br />
spicken will. Nicht nur in Berlin: Denn „111 Orte,<br />
die man gesehen haben muss...“ gibt es auch<br />
für die nächste Reise nach Hamburg, München,<br />
Paris, Wien oder ins Ruhrgebiet. Und eine<br />
Fortsetzung folgt übrigens auch schon bald: am<br />
20. Oktober erscheint „111 Orte in Berlin, die<br />
Geschichten erzählen“.<br />
Nicole Dapper<br />
Lucia Jay von Seldeneck,<br />
Carolin Huder, Verena Eidel<br />
111 Orte in Berlin, die man<br />
gesehen haben muss<br />
emons: Verlag<br />
240 Seiten<br />
14,95 EU<br />
der Logik und von Descartes, Hegel und Kant,<br />
Mama hat immer von der Phantasie erzählt.<br />
Kistenmann baut Zauberkisten und Priester<br />
backt Brezeln und erwähnt hin und wieder weise<br />
Gott. Namenlos sagt wenig, aber manchmal<br />
hat Minou das Gefühl, dass er von ihnen allen<br />
am meisten versteht.<br />
In „Minous Geschichte“ erzählt Mette Jakobsen<br />
auf eine beeindruckend zauberhafte und sanfte<br />
Weise von einem Mädchen, das mitten im Meer<br />
lebt, und versucht, die Welt zu verstehen. Es<br />
sind Geschichten, auch ihre eigene, die es begreifen<br />
lassen, dass die Welt viel größer ist als<br />
die Insel, die es in 53 Minuten umrunden kann.<br />
„Minous Geschichte“ ist für Kinder ab 12 Jahre,<br />
aber auch für alle anderen, die wissen, dass ein<br />
Märchen auch wahr sein kann. Merle Remler<br />
Mette Jakobsen<br />
Minous Geschichte<br />
Bloomsbury Verlag Berlin<br />
ab 12 Jahre<br />
224 Seiten<br />
16,99 Euro<br />
31<br />
Sie hängen an Kreuzungen, Haltestellen<br />
und Hauseingängen: witzige, kreative und<br />
kryptische Zettel. Eine höchst unterhaltsame<br />
Zettelwirtschaft, die zunächst im Internet-<br />
Blog notesofberlin.com veröffentlicht wurde,<br />
und nun auch als Buch vorliegt.<br />
Joab Nist<br />
Wellensittich entflogen.<br />
Farbe egal<br />
Ullstein<br />
208 Seiten<br />
9,99 Euro
32<br />
In the Land of XL and XXXXL<br />
airberlin: From Berlin to America.<br />
America is the country that invented XXXL.<br />
But even in the USA, size is relative. Travellers<br />
notice that at the latest when they are<br />
standing on the railing of the ferry to the Statue<br />
of Liberty holding a “Double Gulp” (about 1.5<br />
liters) soft drink in their hands. While the Statue<br />
of Liberty, at 92.99 meters, is the largest<br />
sculpture in the world, it is to some extent due<br />
to the base on which it stands that it seems so<br />
gigantic. Now the cola aquarium in my hand. But<br />
size is what matters in the USA. That becomes<br />
apparent when you notice that it is not just a<br />
country, but an entire continent (my apologies<br />
to Canadians!). It is only right that the name<br />
“United States of America” describes the combination<br />
of states that they are. They are not only<br />
a conglomerate of people with a multiplicity of<br />
origins, but they are a country with a multiplicity<br />
of landscapes, climates and creatures. The<br />
busy business of New York, with its hot summers<br />
and cold winters, its legendary Christmas<br />
shopping on 5th Avenue and its 365-days-ayear<br />
joggers in Central Park is only one piece<br />
of the continental puzzle that one can easily<br />
discover with the direct connections from Berlin<br />
with airberlin. After all, the Oneworld alliance<br />
connects Berlin with a variety of destinations on<br />
the American continent. As of March 2013, for<br />
instance, a non-stop connection from Berlin to<br />
Chicago in nine hours will begin. The approach is<br />
absolutely spectacular. The skyline of the USA’s<br />
third largest city on the banks of Lake Michigan<br />
includes astonishing skyscrapers like the Sears<br />
Tower by Mies van der Rohe and the Hancock<br />
Center, both with amazing views of the city<br />
with its numerous green parks. In summer it can<br />
get really hot on Lake Michigan, but when it is<br />
winter here in Germany, then we tend to prefer<br />
Southern California, for instance, Los Angeles. It<br />
is nearly impossible to explore the whole place.<br />
One tip is Venice Beach which you could describe<br />
as the soul of the city. The excitement of<br />
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
The English Pages<br />
the beach on<br />
Ocean Front<br />
Walk brings<br />
to mind a<br />
circus with<br />
jugglers, acrobats, tarot card<br />
readers, percussion groups,<br />
street ball players and<br />
glistening muscles. But the<br />
traditional European winter<br />
refugee still seeks solace in Miami. Florida is<br />
known as the “Sunshine State” for good reasons;<br />
the temperatures seldom fall below 15 degrees<br />
Celsius even in December. And Miami has managed<br />
to combine art business and swimming.<br />
The Art Basel Miami Beach (6-9 December) is<br />
the most prestigious art fair in America.<br />
Dirk Krampitz<br />
airberlin<br />
Tel. 01805-737 800* | www.airberlin.com
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
The English Pages<br />
So, Where are You Heading?<br />
Brandenburg you might say is something like<br />
the beak of the world. Why? Because every<br />
year millions of ducks, geese, and cranes<br />
fl ap their way through the region. On the<br />
way south in the autumn they gather in the<br />
wetlands of the Elbe, on the outskirts of<br />
the Spreewald and in the Ruppiner Land. An<br />
excursion is certain to be an unforgettable<br />
adventure.<br />
The high travel season begins in autumn in<br />
Brandenburg. For hardly have the storks taken<br />
off for the south when the next guests arrive.<br />
Cranes, ducks and geese provide visitors to numerous<br />
villages around the German capital with<br />
an unforgettable natural spectacle as they wing<br />
their way to their new habitats. The cranes are<br />
the easiest to follow; with a length of between<br />
90 and 150 centimeters, they are amongst the<br />
largest species of birds. The best place to do<br />
so is in Linum, a small town on the edge of the<br />
Ruppiner Land between Fehrbellin and Kremen.<br />
Here you can hear the loud trumpeting of the<br />
fl ocks of cranes from a considerable distance.<br />
It is no wonder that up to 80,000 birds are<br />
regularly counted at Europe’s largest rest area<br />
for cranes.<br />
The crane has been a symbol of vigilance and<br />
wisdom since ancient times. And even today<br />
the elegant waterfowl serves as the symbol for<br />
Lufthansa – Germany’s largest airline. And when<br />
a dark grey wedge of birds takes shape above<br />
Linum, it is hundreds of cranes as they cavort<br />
in concert above the small town. Visitors can<br />
recognize the beauty of the grus – the Latin<br />
genus – especially well with binoculars. With<br />
its red and white head, grey feathers and long,<br />
slender legs, it looks like something out of a<br />
fable. The male remains loyal to his partner his<br />
whole life, but he performs his mating dance for<br />
her every year. The dance itself has made the<br />
birds famous.<br />
And the crane is most reliable. In Linum, too.<br />
Between 5 and 6:30 pm they fl y over the heads<br />
of the bird-watchers. Thousands of birds take<br />
ANZEIGE<br />
33<br />
a break here as they fl y from their breeding<br />
grounds in Scandinavia and their winter quarters<br />
in France and Spain. If the winter is mild they<br />
even stay here. During the day they feed from<br />
the harvested fi elds, which still offer a wealth of<br />
food, and in the evening they withdraw to the<br />
waters as protection from foxes, martens and<br />
other natural enemies. Alexander Remler
34<br />
Gewinnspiel<br />
So einzigartig wie Berlin selbst ist auch der Berlin Hi-Flyer. Der „WELT-<br />
Ballon“ ist einer der größten Heliumballone der Welt. Er ist längst so<br />
etwas wie ein zweites Wahrzeichen Berlins geworden und wird jeden<br />
Tag von zahlreichen Besuchern genutzt. Völlig geräuschlos steigen Sie in<br />
einer Gondel auf eine Höhe von 150 Metern - natürlich gesichert durch<br />
ein extrem belastbares Stahlseil. In dieser Höhe schweben Sie über Berlin<br />
und haben in jeder Himmelsrichtung eine unschlagbare Aussicht.<br />
Frage: In welcher typischen Formation fliegen die Kraniche über<br />
Brandenburg? (siehe auch Artikel auf S. 20/21)<br />
Der Preis: Unter allen Einsendungen (Einsendeschluss: 30. November<br />
<strong>2012</strong>) verlosen wir zwei Mal zwei Tickets für den Berlin Hi-Flyer.<br />
Senden Sie Ihre Antwort an:<br />
Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB)<br />
Redaktion <strong>Gate</strong> | 12521 Berlin<br />
Impressum<br />
<strong>Herbst</strong> <strong>2012</strong><br />
Auflage: 70.000<br />
Erscheinungsweise: viermal jährlich<br />
Die nächste Ausgabe<br />
erscheint am 12. Dezember <strong>2012</strong><br />
Herausgeber<br />
Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />
(FBB)<br />
12521 Berlin<br />
pressestelle@berlin-airport.de<br />
V.i.S.d.P.<br />
Ralf Kunkel<br />
Kontakt<br />
Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />
Pressestelle<br />
Tel.: 030/6091-70100<br />
Fax: 030/6091-70070<br />
www.berlin-airport.de I preview.<br />
berlin-airport.de<br />
www.facebook.com/berlinairport<br />
Chefredaktion<br />
Alexander Remler<br />
Redaktion<br />
Nicole Dapper<br />
Redaktionelle Mitarbeit<br />
Katrin Knauth<br />
Autoren<br />
Marco Frenzel, Dirk Krampitz,<br />
Robert Müller, Merle Remler, Hans-<br />
Joachim Schlichtholz, Marcus Weber<br />
Übersetzungen<br />
Commercial Communication<br />
Consulting GmbH<br />
Richard G. Carpenter<br />
Tel. 030/280 71 36<br />
Basisdesign<br />
Jung von Matt/Spree<br />
Gestaltung und Realisation<br />
andesee<br />
Werbeagentur GmbH & Co. KG<br />
Planufer 93<br />
109<strong>67</strong> Berlin<br />
www.andesee.de<br />
Urheberschutz<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck –<br />
auch auszugsweise – nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung des Verlages. Für<br />
unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
wird keine Gewähr übernommen. Bei<br />
Zuschriften an die Redaktion wird das<br />
Einverständnis zur Veröffentlichung<br />
vorausgesetzt.<br />
Bildnachweise<br />
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Culture and Tourism, Nicholl/laif,<br />
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Galerie, Santiago Garcia/Aurora/laif,<br />
Hans-Joachim Schlichtholz, Schmittchen/<br />
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Steffen, Taliercio/laif, Westrich/laif,<br />
Günter Wicker, Frank Zauritz<br />
Titel-Illustration<br />
Oleg Assadulin<br />
<strong>Gate</strong> <strong>67</strong><br />
Vertrieb<br />
Kostenlose Ausgabe an Flugreisende der<br />
beiden Berliner Flughäfen, Verteilung in<br />
Restaurants, Kongress- und Tagungs-<br />
hotels, auf der ITB und der ILA, Postversand<br />
an Behörden, Industrie und Handel,<br />
im Abo<br />
* Bei den Service-Vorwahlen fallen abweichende Kosten an: 01801 Festnetzpreis 3,9 ct/Min, 01802 Festnetzpreis 6 ct/Anruf, 01803 Festnetzpreis 9 ct/Min,<br />
01804 Festnetzpreis 20 ct/Anruf, 01805 Festnetzpreis 14 ct/Min, 0900 Ryanair Festnetzpreis 1,79 Euro/Min. Die genannten Preise sind Preise der Deutschen<br />
Telekom. Bei anderen Telefonanbietern können die Kosten varieren. Gleiches gilt für Anrufe von Handys und aus dem Ausland.<br />
Foto: aotearoa/Fotolia
Airport Shopping<br />
Boulevard Tegel<br />
Shoppen & genießen. Täglich 7–21 Uhr.<br />
Der Boulevard Tegel lädt Sie zu einem einzigartigen Einkaufs- und<br />
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Motoren. Der A 250 Sport engineered by AMG. Der Pulsschlag einer neuen Generation.<br />
Mehr Info: www.mercedes-benz.com/a-klasse<br />
Eine Marke der Daimler AG Wrooom*<br />
Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 8,4/5,1/6,4 l/100 km; CO₂-Emissionen kombiniert: 148 g/km.<br />
Das abgebildete Fahrzeug enthält Sonderausstattungen.