SCHULPROGRAMM DER ALBERT-SCHWEITZER-SCHULE Teil 1

SCHULPROGRAMM
DER
ALBERT-SCHWEITZER-SCHULE
Teil 1
- Schuldarstellung -
Städtische Förderschule
Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung
Albert-Schweitzer-Straße 38
45899 Gelsenkirchen
20. November 2010

1 LEITBILD DER ALBERT-SCHWEITZER-SCHULE 5
2 DIE ALBERT-SCHWEITZER-SCHULE IN IHREM UMFELD 6
3 UNSERE SCHÜLER 8
SCHÜLER MIT EINEM SONDERPÄDAGOGISCHEM FÖRDERBEDARF IM
FÖRDERSCHWERPUNKT GEISTIGE ENTWICKLUNG 8
AUFNAHME IN DIE ALBERT-SCHWEITZER-SCHULE UND SCHULPFLICHT 8
GRÖSSE UND AUFBAU DER SCHULE 9
KLASSENAUFBAU 10
STUNDENPLAN 10
SCHULWEG 10
AKTUELLE ZAHLEN 11
SCHÜLERBEFRAGUNG 11
4 UNSERE BILDUNGS- UND ERZIEHUNGSGRUNDSÄTZE 13
BILDUNGSGRUNDSÄTZE 13
ERZIEHUNGSGRUNDSÄTZE 13
UNSERE SCHULREGELN 14
FÖRDERPLÄNE UND ENTWICKLUNGSBEREICHE 15
SCHULSTUFEN 17
5 UNSERE UNTERRICHTSANGEBOTE 24
FACHORIENTIERTE LEHRGÄNGE 25
o Deutsch 25
o Mathematik 30
o Sport/Schwimmen 32
o Arbeitslehre 34
o Musik 37
o Evangelische und katholische Religion 38
VORHABEN ORIENTIERTER UNTERRICHT 39
MITTAGESSEN 40
GESTALTETE FREIZEIT 41
KOOPERATIVE UNTERRICHTSFORMEN 42
FÖRDERUNG VON SCHÜLERN MIT MIGRATIONSHINTERGRUND 44
MUTTERSPRACHLICHER UNTERRICHT (MSU) 45
UNTERSTÜTZTE KOMMUNIKATION (UK) 46
UNTERRICHTSINHALTE BEI SCHWERSTMEHRFACHBEHINDERTEN 48

KONZEPT ‚NEUE MEDIEN‟ 49
AUSSERUNTERRICHTLICHE AKTIVITÄTEN FÜR ALLE STUFEN 52
SCHULGARTEN 53
6 UNSERE SCHULGEMEINDE 55
ELTERNBETEILIGUNG UND BAUSTEINE DER ELTERNARBEIT 56
ELTERNBEFRAGUNG 2005 58
ELTERNBEFRAGUNG 2008 60
ZIVILDIENST UND FREIWILLIGES SOZIALES JAHR 62
7 UNSER SCHULLEBEN 64
FESTE UND FEIERN 65
PROJEKTE IM BEREICH ÄSTHETISCHE UND MUSISCHE ERZIEHUNG 67
PROJEKTE IM BEREICH BEWEGUNG/SPORT 68
PROJEKT SCHÜLERCAFÉ 73
KOOPERATION 75
ARBEITSGEMEINSCHAFTEN 76
SCHÜLERZEITUNG 77
PROJEKT MÄDCHENGARTEN 78
DAS GENERATIONEN-CAFÉ 79
8 SCHLUSSWORT 80

VORBEMERKUNG
Im Sinne einer besseren Lesbarkeit und Übersichtlichkeit verzichten wir auf
Formulierungen wie „Schüler“, „SchülerInnen“, „Schüler/innen“, „der/die Schüler/in“,
„er/sie“, etc. Selbstverständlich schließen wir mit den Bezeichnungen „Schüler“, „Lehrer“
„Kollege“ sowohl weibliche als auch männliche ein.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 4

1 LEITBILD DER ALBERT-SCHWEITZER-SCHULE
Die Albert-Schweitzer-Schule achtet die ihr anvertrauten Menschen und nimmt sie in ihren
Wünschen, Sorgen und Bedürfnissen in ihren Stärken und Schwächen wahr, um sie in
einem sozialen Miteinander und in einer angenehmen Lernatmosphäre bestmöglich zu
fördern.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 5

2 DIE ALBERT-SCHWEITZER-SCHULE IN IHREM UMFELD
Die Schule befindet sich an der Albert-Schweitzer-Straße in Gelsenkirchen-Beckhausen,
einem Stadtteil am Rande von Gelsenkirchen, angrenzend an die Stadt Gladbeck. Der
Gebäudekomplex ist von einem Sportplatz, dem Gebäude einer Grundschule, von Feldern
und Weiden und einer Neubausiedlung umgeben. Die Straßen im näheren Umfeld sind
verkehrsberuhigt. Straßenbahn- und Bushaltestellen sowie der Bahnhof Buer-Süd sind in
relativ kurzer Zeit zu erreichen. Der Standort der Schule ermöglicht Fahrten mit
öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus, Straßenbahn, Zug) in andere Stadtteile mit zahlreichen
Institutionen wie Museum, Stadtbücherei, Theater, Polizei, Feuerwehr usw.
Die Haltestelle an der verkehrsreichen Horster Straße, die von den Schülern benutzt wird,
die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule kommen, ist auf Antrag der Schulkonferenz
durch eine Fußgängerampel gesichert worden. An der nahe gelegenen Horster Straße
befinden sich eine Reihe von Geschäften, ein Wochenmarkt sowie Filialen von Post und
Geldinstituten. Zwei Spielplätze können zu Fuß erreicht werden. Eine Werkstatt für
Behinderte liegt ganz in der Nähe unserer Schule.
Die Schulräume verteilen sich auf ein Hauptgebäude, zwei Pavillons und auf Räume in
einem Seitentrakt der Grundschule. Die einzelnen Etagen des Hauptgebäudes sind
über Treppenhäuser zu erreichen, im mittleren Treppenhaus befindet sich zudem ein
Personenaufzug. Das mittlere Treppenhaus verbindet die äußeren Gebäudetrakte durch
die beidseitig anliegenden Klassenräume. Der einzige Flur befindet sich im Erdgeschoss.
Er dient als Pausenhalle und vereinzelt als Unterrichtsraum. Hier befinden sich die
Mädchen- und Jungentoiletten, zwei Toiletten für Lehrpersonen, ein behindertengerecht
ausgestatteter Sanitärraum, ein Geräteraum und ein Aufenthaltsraum für das
Reinigungspersonal. Das Hauptgebäude umfasst 12 Klassenräume mit jeweils
integriertem Gruppenraum und integrierter Küchenzeile. Ein Klassenraum wird als
Therapieraum (Bällchenbad und Wasserbett) genutzt. Die vier Klassenräume, die direkt
mit dem Personenaufzug zu erreichen sind, und die angrenzenden Klassenräume sind an
behindertengerecht ausgestattete Sanitärräume (Toiletten, Dusche) angebunden.
Lehrerzimmer, Rektorenzimmer, das Sekretariat und ein Medienraum befinden sich im
Erdgeschoss des Seitentrakts.
Das Hauptgebäude verfügt über folgende Fachräume:
- 2 Räume zur speziellen Förderung von Schwerstbehinderten
- 1 Küche
- 1 Werkraum (Tonbearbeitung)
- 1 Computerraum
- 1 Raum für Sprachförderunterricht
Das Untergeschoss dient als Fahrradkeller und Abstellraum.
Ein größerer Versammlungsraum steht nicht zur Verfügung.
Die Turnhalle wird gemeinsam mit der Grundschule genutzt; eine Schwimmhalle ist nicht
vorhanden. Der gepflasterte Schulhof, der einen Spielplatz und ein Gerätehaus integriert,
ist umgeben von Weiden und Beeten. Zwischen den beiden Schulhöfen liegen die
Pavillons, in denen sich Werkräume für Holz- und Papierverarbeitung befinden. Aus dem
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 6

ehemaligen Textilraum ist ein Café für die Schüler entstanden. Ein weiterer Raum ist dort
vornehmlich für musische Projekte eingerichtet worden. Daher sind dort die
Musikinstrumente zentral gelagert und verschiedene elektro-akustische Verstärker,
Aufnahme- und Abspielgeräte verfügbar. Im Gebäude der Grundschule befinden sich eine
weitere Lehrküche und ein Raum, der seit 2003 als Schwarzlichtraum genutzt wird. Im
hinteren Trakt des Gebäudekomplexes liegen ebenerdig drei Klassenräume und ein
Wickelraum, in der 1. Etage zwei Klassenräume, eine Lehrküche, ein Gymnastikraum mit
Umkleidemöglichkeit und ein Raum für den muttersprachlichen Unterricht. Hier steht
ebenfalls ein Aufzug zur Verfügung. 1992 wurde zwischen zwei Gebäudeteilen ein
Schulgarten mit Rasenfläche, Obstbäumen, Hügelbeet, Blumenbeeten, Sitzgruppe,
Markise und Gerätehaus angelegt. Um in besonderen Fällen schnell Hilfe anfordern zu
können, gibt es von den Pavillons, der Turnhalle und dem hinteren Gebäude aus
Telefonverbindungen zur Zentrale.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 7

3 UNSERE SCHÜLER
SCHÜLER MIT EINEM SONDERPÄDAGOGISCHEM FÖRDERBEDARF IM
FÖRDERSCHWERPUNKT GEISTIGE ENTWICKLUNG
An der Albert-Schweitzer-Schule werden Kinder und Jugendliche mit geistiger
Entwicklungsverzögerung unterschiedlichster Ursachen bzw. unbekannter Genese
unterrichtet.
Auszug aus rechtlichen Grundlagen
Schulgesetz § 19 Sonderpädagogische Förderung
(1) Schülerinnen und Schüler, die wegen ihrer (…) geistigen Behinderung oder wegen ihres erheblich
beeinträchtigten Lernvermögens nicht am Unterricht einer allgemeinen Schule (…) teilnehmen können,
werden nach ihrem individuellen Bedarf sonderpädagogisch gefördert.
Ausbildungsordnung gemäß § 52 SchulG -AO-SF
§ 3 Allgemeines
Bei Anhaltspunkten dafür, dass eine Schülerin oder ein Schüler wegen einer (…) geistigen Behinderung (…)
nicht am Unterricht einer allgemeinen Schule (…) teilnehmen kann, entscheidet die Schulaufsichtsbehörde
über sonderpädagogischen Förderbedarf, Förderschwerpunkte und den Förderort. Sie beteiligt die Eltern
nach Maßgabe dieser Verordnung.
§ 6 Geistige Behinderung (Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung)
Geistige Behinderung liegt vor bei hochgradigen Beeinträchtigungen im Bereich der kognitiven Funktionen
und in der Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit und wenn hinreichende Anhaltspunkte dafür sprechen,
dass die Schülerin oder der Schüler zur selbstständigen Lebensführung voraussichtlich auch nach
dem Ende der Schulzeit auf Dauer Hilfe benötigt.
In unserer Schule werden auch schwerstbehinderte Schüler gefördert.
§ 10 Schwerstbehinderung
(1) Als schwerstbehindert gelten Schülerinnen und Schüler,
a) deren geistige Behinderung, Körperbehinderung oder Erziehungsschwierigkeit erheblich über die üblichen
Erscheinungsformen hinausgeht oder
Zum Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung können auch Schüler mit Autismus
zugeordnet werden.
§ 36 Schülerinnen und Schüler mit Autismus
(1) Autismus als eine tief greifende Entwicklungsstörung liegt vor, wenn die Beziehungs- und
Kommunikationsfähigkeit schwer beeinträchtigt und das Repertoire von Verhaltensmustern, Aktivitäten und
Interessen deutlich eingeschränkt und verändert ist.
Das bedeutet: neben der geistigen Behinderung gibt es zahlreiche mehr oder weniger
starke körperliche Beeinträchtigungen und Erkrankungen. Einige unserer Schüler sind auf
orthopädische Hilfsmittel ganz oder teilweise angewiesen, bis hin zum Rollstuhl. Oftmals
treten Verhaltensauffälligkeiten und vielfältige neurotische Störungen zu bestehenden
Behinderungen auf.
AUFNAHME IN DIE ALBERT-SCHWEITZER-SCHULE UND SCHULPFLICHT
In die Albert-Schweitzer-Schule werden Kinder aufgenommen, bei denen vorrangig der
sonderpädagogische Förderbedarf „geistige Entwicklung“ auf Grund einer geistigen
Behinderung vorliegt. Die Feststellung eines sonderpädagogischen Förderbedarfs ist
gesetzlich geregelt in der Verordnung über die sonderpädagogische Förderung. Kinder,
die einen solchen Förderbedarf haben, können in die Albert-Schweitzer-Schule
aufgenommen werden oder integrativ eine Grundschule besuchen oder zu einer privaten
Schule gehen, wie z.B. die Waldorfschule.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 8

Bei den meisten Kindern zeigt sich dieser Förderbedarf schon frühzeitig. Vor Beginn der
Schulpflicht beauftragt die Schulaufsicht die Albert-Schweitzer-Schule den Förderbedarf
zu ermitteln. Dazu werden Beobachtungen in der besuchten Vorschuleinrichtung, Tests
zur Erstellung eines Persönlichkeits- und Leistungsprofils durchgeführt, Gespräche in den
Einrichtungen, mit den Eltern und gegebenenfalls mit Therapeuten geführt, ein
schulärztliches Gutachten eingeholt und vorliegende Akten ausgewertet. All diese
Informationen und Erkenntnisse werden in einem sonderpädagogischen Gutachten
ausgewertet und der Schulaufsicht zur Entscheidung vorgelegt. Wenn der Förderbedarf
nicht eindeutig dem Bereich Lernen oder geistige Entwicklung zugeordnet werden kann,
wird ein intensiver Meinungsaustausch mit dem affinen Förderschultyp durchgeführt und
fast immer die Aufnahme in die Förderschule „Lernen“ vorgeschlagen. Gegebenenfalls
schließt sich eine kontinuierliche Beobachtung und Beratung der Schullaufbahn seitens
der beiden Förderschulen an. In dem entgegengesetzten Grenzbereich zur
Schwerstbehinderung wird im Zweifelsfalle von einer Zuordnung zur Gruppe der
Schwerstbehinderten (evtl. ergänzen; nach § 10 AO-SF) abgesehen und die weitere
Entwicklung des Kindes im Schulalltag beobachtet.
Bei manchen Kindern zeigt sich erst im Verlauf der Schulzeit der Förderbedarf „geistige
Entwicklung“. Dann läuft mitunter das Feststellungsverfahren im o. a. Sinne ab. Häufiger
findet aber zunächst eine Beratung der Erziehungsberechtigten und der Klassenlehrer
statt und eine Beobachtung in der z. Z. besuchten Klasse. Daran kann sich ein
Probeunterricht an der Albert-Schweitzer-Schule anschließen, um in der Praxis zu sehen,
ob die veränderten Förderbedingungen für das Kind besser geeignet sind. Sind alle
Beteiligten der Meinung, dass ein Schulwechsel angeraten erscheint, kann diese
Entscheidung in einem abgekürzten Verfahren von der Schulaufsicht getroffen werden.
Bei der Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs ist der Albert-Schweitzer-
Schule eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten
und den beteiligten Institutionen wichtig.
Die Schulpflicht der Schüler beginnt mit dem 6. Lebensjahr und dauert elf Schuljahre. Die
Schulzeit kann auf Antrag jeweils um ein Jahr bis zum 25. Lebensjahr verlängert werden,
der Schüler dem Ziel der Förderschule mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung näher
gebracht werden kann. Bei der Entlassung der Schüler vor dem 18. Lebensjahr aus der
Vollzeitschulpflicht können sie ihre Berufsschulpflicht in der Berufspraxisstufe in
Teilzeitform ableisten. Auch der Besuch der Berufspraxisstufe kann auf Antrag verlängert
werden.
GRÖSSE UND AUFBAU DER SCHULE
Die Schule ist für ca. 160 Schüler in Vollzeitform ausgelegt. Die Schüler durchlaufen Vor-,
Unter-, Mittel- Ober- und Berufspraxisstufe und nach ihrer Entlassung aus dem
Vollzeitunterricht auf Wunsch die Berufspraxisstufe in Teilzeitform, d.h. neben dem Besuch
der Werkstatt für Behinderte besuchen die Schüler einmal wöchentlich die Schule als eine
Art Berufsschule.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 9

KLASSENAUFBAU
Die Einteilung der Schüler in die Klassen erfolgt in erster Linie nach dem Alter. Die
maximale Klassenstärke beträgt 13 Schüler, wobei die Vor- und Unterstufenschülerinnen
und -schüler möglichst in kleinen Klassen unterrichtet werden, um den
Schulanfängerinnen und -anfängern in einer ruhigeren Atmosphäre den Einstieg ins
Schulleben zu erleichtern und um grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten gezielter
anzubahnen. Jede Klasse wird von einem Klassenleitungsteam unterrichtet. Die
Zusammensetzung in den Klassen ist in der Regel leistungsheterogen, d.h. schwerer
behinderte Schüler und weniger schwer behinderte Schüler werden gemeinsam
unterrichtet. Diese Unterrichtsorganisation fördert insbesondere das soziale Lernen von
stärkeren und schwächeren Schülern. Die sich ergebende unterschiedliche
Leistungsentwicklung wird in den zunehmend unterschiedlichen individuellen Förderzielen
berücksichtigt. Einzelne Klassen haben sich zusammengeschlossen, um in einigen
Unterrichtsblöcken die schwerstbehinderten Schüler in Kleingruppen zusammenzufassen
und diese, ihren Bedürfnissen entsprechend intensiver zu fördern.
STUNDENPLAN
Zeit Montag bis Donnerstag Freitag
8.30 - 10.00 Uhr Unterricht Unterricht
10.00 - 10.15 Uhr Frühstück Frühstück
10.15 - 10.30 Uhr Hofpause Hofpause
10.30 - 12.00 Uhr Unterricht Unterricht
12.00 - 12.15 Uhr Hofpause Unterrichtsende:
12.15 - 13.00 Uhr Essen
12.30 Uhr
13.00 - 13.45 Uhr Gestaltete Freizeit
13.45 - 15.30 Uhr Unterricht
Die Schüler werden ab 8.15 Uhr von den aufsichtsführenden Lehrern an den Bussen in
Empfang genommen.
Die inhaltliche und zeitliche Gestaltung bzw. Aufteilung der Unterrichtsblöcke bleibt den
Klassen überlassen, um dem spezifischen Förderbedarf besser gerecht werden zu
können. Zeitlich festgelegt ist nur die Benutzung der Fachräume, wie Küche, Turnhalle,
Gymnastikraum und Werkräume. Die beiden Hofpausen finden gemeinsam mit fast allen
Schülern auf dem Schulhof statt. So haben die Schüler aller Klassen die Möglichkeit, sich
kennen zu lernen und Kontakt miteinander aufzunehmen. Aus gesundheitlichen oder
behinderungsspezifischen Gründen werden einige Schüler während der Pause im
Gebäude beaufsichtigt. Die Pause im Nachmittagsblock wird hingegen individuell von den
einzelnen Klassen festgelegt und gestaltet.
SCHULWEG
Das Einzugsgebiet der Schule umfasst den Norden der Stadt. Die Schüler werden mit
Kleinbussen oder beim Vorliegen besonderer Gründe mit einem Taxi von zu Hause
abgeholt. Die maximale Fahrtzeit beträgt 60 Minuten. Eine geringe Anzahl der Schüler
kommt zu Fuß, fährt mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad zur Schule. Dies
ist ein wichtiger Aspekt, der zur Selbständigkeitserziehung der Schüler beiträgt.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 10

AKTUELLE ZAHLEN
In den letzten Jahren sind die Schülerzahlen weitgehend stabil geblieben. Im Schuljahr
2007/08 besuchten 220 Schüler die Albert-Schweitzer-Schule. Davon waren 168 Schüler
in Vollzeitform an der Schule. Von den Vollzeitschülern kamen 65 aus ausländischen
Familien (ca. 40%) und 8 aus Aussiedlerfamilien. 51 Schüler werden in Teilzeitform
unterrichtet. Bei 32 Kindern lag eine Schwerstbehinderung vor.
SCHÜLERBEFRAGUNG
Im Schuljahr 2008/2009 wurde eine Schülerbefragung durchgeführt. In einer Planungs-
und Vorbereitungsphase wurden Möglichkeiten und Grenzen einer solchen Befragung an
unserer Schule diskutiert und anschließend Inhalte, Form und Auswertung unter der
Prämisse konkretisiert, möglichst viele Schüler zu erreichen. In Anlehnung an das
Qualitätstableau der Schulinspektion erfolgte als inhaltliche Zielsetzung eine
Selbsteinschätzung zu drei Bereichen:
personalen Kompetenzen,
hinsichtlich Selbstvertrauen, Selbständigkeit, Verantwortungsbewusstsein,
Toleranz und Konfliktfähigkeit und aktiver Teilnahme am gesellschaftlichen
Leben,
Schlüsselkompetenzen,
wie selbständiges Lernen und Handeln, Anstrengungsbereitschaft, Teamarbeit,
Zufriedenheit.
Als Form wurde wegen der besseren Handhabbarkeit bei Anwendung und Auswertung
eine schriftliche Einzelbefragung gewählt. Bei der Konfrontation mit den Fragen wurde den
Fähigkeiten des Schüler entsprechend differenziert zwischen:
Selbstleser und Selbstbeantworter,
Lesen und/oder beantworten mit Lehrerhilfe,
Interpretationshilfe beim Lesen und bei der Suche nach Antworten,
bei Schwerstbehinderten Fremdeinschätzung durch den Lehrer.
Sagst du deine Meinung, wenn dir etwas gefällt?
Schülerfragebogen 2008/09
Sagst du deine Meinung, wenn dir etwas nicht gefällt?
Versucht du deine Aufgaben alleine zu erledigen?
Bekommst du Hilfe, wenn du welche brauchst?
Gibt es in deiner Klasse Regeln?
Hältst du die Regeln ein?
Halten die anderen Kinder die Regeln ein?
Spielst du mit deinen Mitschülern?
Hast du manchmal Streit mit deinen Mitschülern?
Kannst du dich nach einem Streit wieder vertragen?
Brauchst du Hilfe um dich wieder zu vertragen?
ja nein
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Sagst du deine Meinung, wenn dir etwas gefällt?
Wohin gehst oder fährst du mit deiner Klasse zum Lernen?
a) einkaufen
b) zu Freizeiteinrichtungen
c) auf Klassenfahrt
Arbeitest du so lange, bis du mit deiner Aufgabe fertig bist?
Erledigst du deine Arbeiten ordentlich?
Braucht du viele Pausen beim Arbeiten?
Ist es wichtig für dich, dass du als Erster fertig bist?
Interessiert dich, was im Unterricht gemacht wird?
Gibt es eine AG/Projekt, woran du gerne teilnimmst?
Kannst du auch eine AG/Projekt vorschlagen?
Arbeitest du gerne mit anderen zusammen?
Hilfst du anderen, wenn sie Schwierigkeiten haben?
Fühlst du dich wohl in deiner Schule?
Findest du deinen Klassenraum schön?
Findest du deine Schule schön?
Schmeckt dir das Mittagessen?
Mögen dich deine Mitschüler?
Mögen dich deine Lehrer?
Magst du deine Mitschüler?
Magst du deine Lehrer?
Sprichst du mit deinen Lehrern über deine Wünsche?
Sprichst du mit deinen Lehrern über deine Sorgen?
Hast du Angst in der Schule?
Was gefällt dir nicht in deiner Schule?
Die Aussagekraft der Antworten wurde nach subjektivem Lehrereindruck kommentiert und
führte evaluierend zu weiteren Gesprächen zwischen Lehrern und Schülern. Eventuelle
unterschiedliche Einschätzungen wurden diskutiert und die Ergebnisse für individuelle
Zielsetzungen verwendet.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 12

4 UNSERE BILDUNGS- UND ERZIEHUNGSGRUNDS ÄTZE
BILDUNGSGRUNDSÄTZE
Die Schüler sollen sich in ihrer Lernumgebung wohl fühlen, um sich den Lerninhalten
widmen zu können. Entscheidende Voraussetzungen dafür sind vertrauensvolle
Beziehungen und ein freundliches Schulklima. Gegenseitige Achtung, Offenheit und
Ehrlichkeit sind wesentliche Elemente in diesem Zusammenhang.
Alle Förderungsbemühungen sind darauf ausgerichtet, jedes Kind seinen kognitiven,
emotionalen, sozialen und motorischen Fähigkeiten entsprechend zu unterstützen.
Regelmäßige Evaluation soll die Zielsetzungen überprüfen und neu ausrichten.
Das Handeln der Schüler ist auf Kooperation, Selbsttätigkeit und Selbständigkeit
ausgerichtet und qualitätsorientiert, wobei die individuellen Lernvoraussetzungen
berücksichtigt werden, wie unterschiedliches Lerntempo, unterschiedliche
Förderschwerpunkte, unterschiedlicher Hilfebedarf.
ERZIEHUNGSGRUNDSÄTZE
Die pädagogischen Zielsetzungen bestehen nach der Aufnahme der Kinder in die Schule
in
Schaffung einer angenehmen Lernatmosphäre (Entwicklung einer
Sozialgemeinschaft, gemeinsame Gestaltung des räumlichen Lernumfeldes,
entspanntes Arbeitsklima, Aufbau einer Organisations- und Tagesstruktur)
Hilfen zur Identitätsfindung und Selbstwahrnehmung (Möglichkeiten,
Neigungen und Grenzen realistisch einschätzen)
Vermittlung einer positiven Grundhaltung (Selbstvertrauen, Lebenszutrauen,
soziale Aufgeschlossenheit und Kommunikationsbereitschaft,
Lernbereitschaft).
Entsprechend dem individuellen Bedarf und der individuellen Möglichkeiten werden in der
Folge die pädagogischen Zielsetzungen bestimmt, möglichst mit allen an der Erziehung
beteiligten Personen.
Die pädagogischen Bemühungen orientieren sich an einer angemessenen
Vertretung eigener Rechte, an der Anerkennung der Rechte anderer und an
einem verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Gegenständen.
Bei besonderen pädagogischen Herausforderungen wird im Allgemeinen
unter Leitung des Klassenlehrerteam ein passgenaues Konzept erarbeitet,
das durch Aushang am schwarzen Brett oder in der Lehrerkonferenz
vorgestellt wird. Im Bedarfsfall werden interdisziplinär Fachkenntnisse
eingeholt und einbezogen, z.B. Jugendamt, Schulpsychologischer Dienst,
FUD, Schularzt.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 13

UNSERE SCHULREGELN
Zur Schulgemeinde der Albert-Schweitzer-Schule gehören alle Schüler, deren Eltern und
Erziehungsberechtigte, alle Lehrerinnen und Lehrer und das nichtlehrende Personal.
Gemeinsam gestalten sie das Zusammenleben und Arbeiten in der Albert-Schweitzer-
Schule. Grundlagen sind dabei die im Schulgesetz unter § 2 Bildungs- und
Erziehungsauftrag der Schule verankerten Rechte und Pflichten aller Beteiligten.
(1) Die Schule unterrichtet und erzieht junge Menschen auf der Grundlage des Grundgesetzes und der Landesverfassung. Sie
verwirklicht die in Artikel 7 der Landesverfassung bestimmten allgemeinen Bildungs- und Erziehungsziele.
(2) Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor der Würde des Menschen und Bereitschaft zum sozialen Handeln zu wecken, ist vornehmstes Ziel
der Erziehung. Die Jugend soll erzogen werden im Geist der Menschlichkeit, der Demokratie und der Freiheit, zur Duldsamkeit und zur
Achtung vor der Überzeugung des anderen, zur Verantwortung für Tiere und die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen, in Liebe
zu Volk und Heimat, zur Völkergemeinschaft und zur Friedensgesinnung.
(3) Die Schule achtet das Erziehungsrecht der Eltern. Schule und Eltern wirken bei der Verwirklichung der Bildungs- und
Erziehungsziele partnerschaftlich zusammen.
(4) Die Schule vermittelt die zur Erfüllung ihres Bildungs- und Erziehungsauftrags erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten
und Werthaltungen und berücksichtigt dabei die individuellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler. Sie fördert die Entfaltung
der Person, die Selbstständigkeit ihrer Entscheidungen und Handlungen und das Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl, die
Natur und die Umwelt. Schülerinnen und Schüler werden befähigt, verantwortlich am sozialen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen,
beruflichen, kulturellen und politischen Leben teilzunehmen und ihr eigenes Leben zu gestalten. Schülerinnen und Schüler werden in
der Regel gemeinsam unterrichtet und erzogen (Koedukation).
Diese verbindlichen und allgemeingültigen Grundsätze formulieren zugleich Richtlinien
und Ziele des Miteinanders in der Schule. Alle Erziehungs- und Bildungsmaßnahmen
orientieren sich im Sinne einer umfassenden Persönlichkeitsentwicklung an diesen
Vorgaben. Für unsere Schüler konkretisieren wir abstrakte Vorgaben mit einigen wenigen
Regeln, die gewünschtes Verhaltens formulieren. Dabei gilt ein Leitsatz, der den Sinn der
Rechte und Pflichten aller Beteiligten zusammenfasst:
Die Albert Schweitzer Schule ist unsere Schule. Hier wollen wir uns wohl fühlen und
mit Spaß und Erfolg lernen. Dazu kann jeder Einzelne beitragen, indem er sich an
vorgegebene Rechte und Pflichten hält.
Unsere Schulregeln bieten durch eine Berücksichtigung des unmittelbaren Schulalltags
eine hohe Identifikation und Transparenz für die Schüler. Orientiert an Alter und
Lernausgangslage werden die Schulregeln in den Klassen erarbeitet und bedarfsgerecht
wiederholt. Eine visuelle Präsentation an verschiedenen Stellen im Gebäude in Schrift und
Bildsymbol unterstreicht für alle Beteiligten die hohe Bedeutung dieser Regeln.
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FÖRDERPLANUNG UND ENTWICKLUNGSBEREICHE
Zur bestmöglichen individuellen Förderung werden für jede Schülerin und jeden Schüler in
festgelegten Zeiträumen im Laufe eines Schuljahres Förderpläne auf Grundlage des
individuellen Förderbedarfs erstellt. Der individuelle Förderbedarf ist der zentrale Punkt in
Unterricht, Therapie und Erziehung. Der Förderplan dient als Instrument, mit dem ein
professionelles und systematisches Vorgehen gewährleistet werden kann. Die
Förderplanung an der Albert-Schweitzer-Schule unterstützt auch die Dokumentation der
individuellen Förderung der Schüler und dient der Evaluation von Zielen und Maßstäben.
Die Förderpläne werden während der gesamten Schulzeit fortgeschrieben und evaluiert.
Alle an der Förderung beteiligten Personen wirken an der Förderplanentwicklung mit, nach
Möglichkeit auch die Schüler.
Grundsätzlich existieren zahlreiche Konzepte zur Verschriftlichung der Förderplanung,
unter anderem das Förderplankonzept von Helge Schulz zur Wiesch, das die Grundlage
der Förderplanarbeit an der Albert-Schweitzer-Schule bildet. Nach intensiver Anwendung
und Auseinandersetzung hat das Kollegium gemeinsam dieses Förderplankonzept an die
schulischen Bedürfnisse der Albert-Schweitzer-Schule angepasst und entsprechend
weiterentwickelt. Zur Erstellung der Förderpläne und ihrer Qualitätssicherung wurde
folgende Vorgehensweise verbindlich festgelegt:
pro Schuljahr werden für jede Schülerin und jeden Schüler mindestens zwei
individuelle Förderpläne bei freier Auswahl des Förderschwerpunktes
schriftlich formuliert,
die Fachplanung erfolgt für die unterrichteten Gruppen für alle Fächer, die
erteilt werden mindestens einmal im Jahr unter Verwendung des „offenen“
Formulars,
zur Förderplanung für Schwerstbehinderte beziehungsweise für die
Berufspraxisstufe werden gesonderte, aber definierte Formulare verwendet,
alle Förderpläne werden in einem gesonderten Ordner gesammelt, die
Fachplanungen werden im Klassenbuch eingeheftet, die tägliche Arbeit wird
weiterhin im Klassenbuch anhand von kurzen Arbeitsberichten dokumentiert,
jeweils nach den Herbstferien und nach den Osterferien werden Förderpläne
und Klassenbuch der Schulleitung zur Evaluation vorgelegt.
Im Entwurf der Richtlinien für die Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige
Entwicklung vom Februar 2002 bilden folgende Entwicklungsbereiche die Basis zur
Förderplanung. Im Vordergrund steht die Entwicklung und Differenzierung von Fähigkeiten
und Fertigkeiten in folgenden Bereichen:
Wahrnehmung
Wahrnehmungen differenzieren - bis hin zur Fähigkeit, komplexe Sinneseindrücke
aufzunehmen, sinngebend zu verarbeiten und für das eigene Verhalten zu nutzen.
Motorik
Bewegungen steuern – bis hin zur Fähigkeit, Ausdauer und motorische Geschicklichkeit in
unterschiedlichen Zusammenhängen und Situationen zu zeigen.
Kommunikation
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 15

Interaktionen über Körperkontakt und Lautäußerungen gestalten - bis hin zur Fähigkeit, an
gesellschaftlicher Kommunikation teilzunehmen.
Kognition
Handeln gerichtet einsetzen - bis hin zur Fähigkeit, problemlösendes Verhalten in
unterschiedlichen Situationen zu zeigen.
Emotionalität
Befindlichkeiten ausdrücken – bis zur Fähigkeit, in der Begegnung mit anderen eigene
Gefühle differenziert zu erkennen und zu handhaben.
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SCHULSTUFEN
Die Arbeit in der Vor-, Unter- Mittel- und Oberstufe findet in der Unterscheidung der
Unterrichtsinhalte und deren methodischer Umsetzung, grundsätzlich aber aufeinander
aufbauend, ihre jeweils besondere Bedeutung.
Im Laufe der Jahre haben sich jedoch stufenübergreifend einheitliche Merkmale
herausgebildet, die Schüler und Lehrer zunehmend kooperative Möglichkeiten eröffnen.
So findet man abhängig von Bedarf und Möglichkeiten innerhalb der Stufe Beispiele für
Arbeitsgemeinschaften, klassenübergreifende Differenzierungsgruppen und Interessengemeinschaften
im Freizeitbereich. Diese Arbeit wird geplant und inhaltlich und personell
abgestimmt in Stufen- und Fachkonferenzen.
Vorstufen
Die zukünftigen Schüler der Vorstufe werden vor dem Einschulungstermin von den neuen
Klassenlehrern im Kindergarten besucht (oder in die Schule eingeladen), die Bedeutung
des ersten Schultages wird durch eine Einschulungsfeier mit der ganzen Schulgemeinde
deutlich.
Im Verlauf des ersten Schuljahres bilden dann der Aufbau des Gruppengefühls und des
Sozialverhalten durch gemeinschaftliche Aktivitäten, die Anbahnung von Regeln, die
Förderung der sprachlichen Kompetenz, Anbahnung des Lesens und Schreibens und
mathematischen Basiswissens die pädagogischen Schwerpunkte der Vorstufen.
In den ersten Wochen des Schulbesuchs steht das Einleben und Eingewöhnen in den
schulischen Alltag im Vordergrund. Im weiteren Verlauf werden durch die
Unterrichtsangebote eine Arbeitshaltung und grundlegende Techniken durch spielerischhandelndes
Lernen angebahnt. Elementare und basale Angebote zur Förderung der
Wahrnehmungsaufnahme und -verarbeitung, zum Aufbau und zur Verbesserung des der
Kommunikationsfähigkeit prägen den Verlauf der ersten Monate in der Schule. Methoden
und Ziele der unterstützten Kommunikation (Gebärden) finden bedarfgerechte
Berücksichtigung. In einem durch Arbeits-, Spiel- und Essensphasen strukturierten
Tagesverlauf, lernen die Schüler grundlegende Regeln des Zusammenlebens zu
verstehen und zu akzeptieren und empfinden emotionale Sicherheit. Der Unterricht findet
überwiegend im Klassenverband statt. Über den normalen Unterricht hinaus werden zur
Stärkung der Klassengemeinschaft schon früh Ausflüge unternommen, im Jahresverlauf
wird eine Übernachtung in der Schule durchgeführt.
Unterstufen
Mit dem in der Vorstufe erworbenen Gefühl für die Gemeinschaft geht es in der
Unterstufenzeit, die in der Regel 3 Schuljahre umfasst, darum, sich in der
Klassengemeinschaft sowohl als Individuum als auch als mitgestaltendes Gruppenmitglied
wahrzunehmen. Im immer wiederkehrenden Tagesablauf, der aus Lernen, Spielen und
Essen besteht, geht es einerseits um Verhalten und Leistung des Einzelnen auf sich
selbst, und andererseits auf die Gemeinschaft bezogen. Das erfordert und fördert neben
der Anbahnung und Ausbildung von Handlungs- und Sozialkompetenz, feinmotorische
Fertigkeiten und die zielgerichtete Verwendung von Sprache.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 17

Ein weiterer Schwerpunkt für die Förderung und den Erhalt der Selbstständigkeit und des
sozialen Miteinanders liegt in der gemeinsamen Vor- und Nachbereitung, sowie der
Durchführung von hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, die in der Unterstufe in der Regel in
Kleingruppen noch im Klassenraum stattfinden.
Durch das Erlernen und Einhalten von Klassendiensten erlebt das Kind, dass das
Einrichten und Ausführen von Ämtern heißt, auf der einen Seite Verantwortung für die
Gemeinschaft zu haben und auf der anderen Seite von der Gemeinschaft zu profitieren.
Die sprachliche und mathematische Weiterbildung wächst in dem Maße, in dem der dazu
befähigte Schüler die in der Vorstufe angebahnte Kompetenz durch individuelle Förderung
erweitert und die zunehmenden Grundkenntnisse zum Erlernen des Lesens und
Schreibens, zur Kommunikation und zum Aufnehmen von Inhalten, sowie zum Rechnen
anwendet.
Das Entdecken sachbezogener Inhalte nimmt einen großen Raum ein. Bei der
Themenauswahl haben die Schüler Gelegenheit, Wünsche zu äußern, und aus den von
den Lehrern angebotenen Themenvorschlägen Themen ihres Interesses zu wählen.
Durch gemeinsame Aktivitäten im Bereich musischer Bildung sowie Sport und Spiel
erweitert das Kind sein Repertoire der Freizeitgestaltung mit anderen und für sich allein
und entdeckt bestenfalls Interessensgebiete, die es in den Freizeitphasen innerhalb der
Schule und über Schule hinaus mit anderen Kindern teilt.
Das Kooperieren mit Partnern in den Arbeitsphasen wird angebahnt, um gemeinsam
Inhalte und Zusammenhänge zu entdecken und Aufgaben zu bearbeiten.
Das Lernen außerhalb des Klassenraumes wird schrittweise bedeutsamer.
Unterrichtsgänge gehören in der Unterstufe zum Alltag.
Mittelstufen
Die Zeit in der Mittelstufe heißt auf der einen Seite die bestehende Klassengemeinschaft
weiter zu pflegen, zudem aber auch den Weg zum Lernen außerhalb des Klassenraumes
immer weiter zu öffnen. Hierbei werden besonders soziale Kompetenzen gefördert, wenn
mit wechselnden Gesprächs-, Arbeits- und Kooperationspartnern immer neue
Kommunikationsmuster erwartet werden. Hierfür behalten Unterrichtsgänge, wie schon in
der Unterstufe, ihre Wichtigkeit, um stets neue Lernsituationen zu ermöglichen.
Innerhalb der Mittelstufen werden nun erstmals Arbeitsgemeinschaften gewählt. Das
Wählen verlangt von den Schülern eine intensive Auseinandersetzung mit den
angebotenen Inhalten und fördert die Selbstbestimmung beim Entscheiden für einen
Arbeitsbereich. Das pädagogische Ziel, das in der Albert-Schweitzer-Schule hierbei
verfolgt wird, ist eigenverantwortliches Entscheiden und Handeln für den weiteren
Lebensweg zu lernen. Dabei bekommen die Schüler die individuell benötigte
Unterstützung. Die Angebote der Arbeitsgemeinschaften sind sportliche Aktivitäten,
Umgang mit dem Computer, künstlerisch-kreative Bereiche, Förderung der Lesefähigkeit
und basale Angebote in den Wahrnehmungsbereichen.
Die Kulturtechniken behalten auch in der Mittelstufe einen hohen Stellenwert. Die in der
Unterstufe erlernten Grundlagen in den Bereichen Mathematik und Deutsch werden weiter
ausgebaut. Der Unterricht findet in Kleingruppen statt, um den unterschiedlichen
Lernständen und dem individuellen Lerntempo gerecht zu werden.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 18

Der Bereich Sachunterricht wird in der Mittelstufe verstärkt angeboten, um den Schülern
Wissen über sich selbst und ihre Umwelt näher zu bringen. Der Bereich Arbeitslehre wird
als fester Bestandteil in den Stundenplan aufgenommen. Hierzu gehören die
Fachbereiche Hauswirtschaft, textiles Gestalten und die Gartenarbeit.
Zur Festigung der Klassengemeinschaft und um außerschulisches Lernen zu ermöglichen
haben die Mittelstufen das Bestreben, Klassenfahrten und Schulübernachtungen im
jährlichen Rhythmus anzubieten.
Insgesamt bauen die Schüler innerhalb der Mittelstufenzeit ihr Wissen weit gefächert in
allen Lernbereichen aus. Stets am Unterrichtsinhalt orientiert lernen sie verschiedene
Arbeitsweisen kennen, was sich sowohl auf wechselnde Sozialformen, als auch auf die
Zusammensetzung von handelnden und theoretischen Unterrichtsmethoden bezieht. So
vorbereitet wechseln Schüler in der Regel nach drei Jahren in die Oberstufe.
Oberstufen
In den Oberstufen wird die Arbeit der Mittelstufen fortgesetzt. Die Zusammensetzung der
einzelnen Klassen orientiert sich - wie zuvor - auch am Alter der Schüler. Eine Klasse
innerhalb der Oberstufe ist eine leitungsheterogene Gruppe, in der in der Regel bis zu 13
Schüler zusammengefasst sind, die sich bezüglich verschiedener Kriterien des Lern- und
Leistungsverhaltens auf unterschiedlichen Niveaustufen befinden. Integriert in die Klassen
sind z.B. auch Schüler mit Autismus und schwerstbehinderte Schüler. Das Leben in dieser
Gruppe wird am Tag grob strukturiert durch den Stundenplan, orientiert sich an sozialen
Zielen und Bedürfnissen der Gruppe und berücksichtigt individuelle Vorgaben und
Förderziele. Diese Förderziele können sich auf alle Entwicklungsbereiche der
Persönlichkeit beziehen und kommen somit in verschiedenen Phasen des Tagesablaufs
zum Tragen. In der Regel sind die Schüler der Oberstufe Jugendliche, die eine individuelle
Persönlichkeit entwickelt haben und nun hinsichtlich ihres unterschiedlich ausgeprägten
Bestrebens nach Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit weiter begleitet und unterstützt
werden. Dazu werden die Schüler stärker in die Planung und Gestaltung des Unterrichts
einbezogen. Projektorientiertes Arbeiten und Lernen wird weiter ausgebaut. Die
Unterrichtsthemen werden aus der unmittelbaren Erfahrungswelt der Schüler gewählt. Der
Unterricht in Kulturtechniken wird häufig in einer äußeren Differenzierung organisiert.
Gelegentlich findet in diesen Lernbereichen ein klassenübergreifender Unterricht statt. Um
ein Leistungsspektrum zu berücksichtigen, das sich oft zunehmend auseinander bewegt,
kommen auch individuelle Arbeitsformen in Form von Freiarbeit oder Übungen am PC
zum Tragen. Soziale Kompetenzen, Verantwortung für sich und andere, Verlässlichkeit
und positive Arbeitshaltung sind wichtige Zielpunkte schulischen Lernens, die durch
angemessene Aufgaben, z.B. Helferdienste in den Unterstufen oder selbst bestimmte
Auswahl von Tätigkeiten während der Gestalteten Freizeit, immer wieder ins konkrete
Erleben des Schülers gerückt werden. Regelmäßige Reflexion in Form von Gesprächen
oder einfachen Methoden der Selbsteinschätzung gewinnen dabei an Bedeutung. In der
Regel mündet der Aufenthalt in den Oberstufen nach drei Jahren in den Übergang in die
Berufspraxisstufen.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 19

Berufspraxisstufen
In den Berufspraxisstufen wird die Arbeit der Oberstufen fortgesetzt. Die Schüler
verbleiben in der Regel für zwei Jahre in der Berufspraxisstufe. Ausnahmeregelungen sind
möglich, wenn besondere Umstände oder Bedürfnisse vorliegen. Die Zusammensetzung
in den Berufspraxisstufen erfolgt wie in den Oberstufen. Es handelt sich also ebenfalls um
eine leistungsheterogene Gruppe von etwa 12 oder 13 Schülern, in die auch Schüler mit
Autismus und schwerstbehinderte Schüler eingebunden sind. Das Eingangsalter für die
Schüler, die in die Berufspraxisstufe aufgenommen werden sollen, beträgt in der Regel 17
Jahre. Unterricht und individuelle Förderung in der Berufspraxisstufe zielen auf die
Vorbereitung des nachschulischen Lebens der Schülerinnen und Schüler in sechs
allgemeinen Zielbereichen. Die zukünftige Arbeitstätigkeit wird zum Schwerpunkt
schulischen Lernens Themen, die in den Berufspraxisstufen unterrichtet werden,
orientieren sich an der unmittelbaren Lebensumwelt der Schüler, d.h. sie sollen die
Schüler auf deren baldige Schulentlassung vorbereiten und ihnen den Übergang zum
Leben als Erwachsener und Berufstätiger erleichtern.
(vgl. SCHUL-MINISTERIUM.NRW.DE).
Ein wesentliches Merkmal der Arbeit in den Berufspraxisstufen ist, dass der
Klassenverband regelmäßig aufgelöst wird. Projekte finden klassenübergreifend statt.
Dies gilt auch für die Unterrichtung in den Kulturtechniken. Kulturtechniken werden nur mit
den Schülern unterrichtet, bei denen noch ein Lernzuwachs oder eine Festigung des
bestehenden Leistungsstandes zu erwarten ist. In den derzeitigen Berufspraxisstufen wird
der Klassenverband nur an 2 Tagen in der Woche aufrechterhalten. Dies kann aber nach
Absprache in den entsprechenden Lehrerteams flexibel gehandhabt werden. Orientiert an
Bedingungen und Anforderungen der Werkstätten und beruflicher Fördermaßnahmen
werden herkömmliche Unterrichtsfächer durch berufsfeldorientierte Projekte ergänzt.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 20

Wie schon in den Oberstufen sollen die Schüler zu größtmöglicher Selbständigkeit in
Bereichen, in denen es für sie Sinn macht und zu sozialer Verantwortung sich selbst und
anderen gegenüber erzogen werden. Die weiteren Schwerpunkte bilden Verlässlichkeit
und eine positive Arbeitshaltung. Sofern es möglich ist, werden die Schüler in
unterrichtliche Entscheidungsprozesse eingebunden. Ein individuelles Kompetenzprofil
rückt unter vier Gesichtspunkten in den Mittelpunkt und stellt Übungs- und Zielbereiche in
der projektorientierten Arbeit dar. Eine Konkretisierung der Teilkompetenzen erfolgt in den
Projekten unter dem Gesichtspunkt einer möglichst hohen Transparenz und wird durch
konkrete Arbeitsergebnisse, Produkte und Fotos dokumentiert.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 21

Motivation und Bereitschaft sind grundlegende Bedingungen einer befriedigenden
Teilnahme an der Arbeitswelt. Neigungen, Interessen und persönliche Einstellungen zu
Tätigkeitsfeldern werden durch Einbeziehung der Schülerwünsche berücksichtigt oder
können durch neue, bisher unbekannte Angebote erweitert werden. Mit einem
angepassten Ausmaß von Assistenz wird in den Projekten im Rahmen der allgemeinen
Zielbereiche auf das vorliegende individuelle Kompetenzprofil reagiert.
Handlungsabfolgen und Arbeitsabläufe innerhalb der verschiedenen Projekte werden
auf unterschiedlichem Anspruchsniveau und mit unterschiedlichem Umfang erarbeitet und
ermöglichen eine individuelle Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 22

Mobilität, örtliche und zeitliche Orientierung sowie eine allgemeine Flexibilität sind
Schlüsselbereiche einer möglichst umfassenden Selbstständigkeit im nachschulischen
Leben.
Individuelle Förderung, Arbeit und Lernen findet im sozialen Miteinander statt. Die
Entwicklung der sozialen Kompetenz erfolgt unter Berücksichtigung der persönlichen
Voraussetzungen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit in der Berufspraxisstufe liegt in der Zusammenarbeit
mit außerschulischen Institutionen. Durch Besuche und Praktika wird den Schülern ein
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 23

Eindruck von Arbeitsplätzen außerhalb der Werkstätten vermittelt. Sie machen die
Erfahrung, dass sie sich auch in diesen Betrieben bewähren können und dass
Arbeitstugenden und -qualitäten, die sie während ihrer Schulzeit erworben haben, auch
von Bedeutung außerhalb der Schule für sie sein können. Projekte mit anderen
Förderschulen und Schulformen führen zu einer Öffnung nach außen.
Berufspraxisstufe in Teilzeitform
Nach ihrer Entlassung aus der Vollzeitschulpflicht können die Schüler die
Berufspraxisstufe in Teilzeitform besuchen, ähnlich einer Berufsschule. Neben der
Beschäftigung in der Werkstatt für Behinderte erhalten sie einmal wöchentlich fünf
Stunden Unterricht in der Albert-Schweitzer-Schule.
Die Klassenstärke dieser Berufspraxisstufen beträgt sieben bis zwölf Schüler, die von
einer Lehrkraft unterrichtet werden. Bei der Klassenzusammensetzung werden die
Wünsche der Jugendlichen bezüglich der möglichen Fächer berücksichtigt.
Diese Form der Berufspraxisstufe ermöglicht es, dass die Schüler nach ihrer Entlassung
aus dem Vollzeitunterricht den Kontakt zur Schule behalten. Vielen Schülern wird dadurch
der Übergang ins Berufsleben erleichtert.
Vorrangiges Ziel ist es, die einmal erlernten kognitiven, praktischen und motorischen
Fähigkeiten zu bewahren. Wenn sich trotz der geringen Unterrichtszeit und einer
mindestens elfjährigen Förderung im Vollzeitbereich Möglichkeiten eröffnen, Fähigkeiten
zu entdecken oder weiter zu entwickeln, werden diese Aspekte ebenso unterrichtlich
eingebunden, wie Wünsche der Schüler zu Unterrichtsthemen.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 24

5 UNSERE UNTERRICHTSAN GEBOTE
Das Unterrichtsangebot setzt sich aus fachorientierten Lehrgängen, Arbeitslehre und dem
Vorhabenunterricht zusammen. Auf spezielle Angebote für schwerstbehinderte Schüler
wird ebenfalls eingegangen. Auch Muttersprachlicher Unterricht für türkische Schüler
gehört zum Unterrichtsangebot der Albert-Schweitzer-Schule.
Da neue Richtlinien noch in Vorbereitung sind, wird der Rahmen der Unterrichtsangebote
durch die “Richtlinien und Lehrpläne für die Schule für Geistigbehinderte (Sonderschule)
in Nordrhein-Westfalen” (KM NRW 1980) und die “Richtlinien und Hinweise für den
Unterricht: Förderung schwerstbehinderter Schüler” (KM NRW 1985) abgesteckt.
Die dort aufgeführten pädagogischen Grundsätze sowie die Unterrichts- und
Erziehungsziele bilden den Leitfaden für die Unterrichtsgestaltung und deren Inhalte. Auch
die Auswahl der Unterrichtsinhalte liegt jedoch in der Verantwortung der Lehrpersonen, die
der jeweiligen Schülerschaft angepasst werden müssen. Dazu werden individuelle
Förderpläne von den Klassenlehrern entwickelt und kontinuierlich fortgeschrieben. Da die
Klassen meist heterogen sind, d.h. alle Schüler unterschiedliche Fähigkeiten und
Bedürfnisse haben, werden sehr differenzierte Angebote gemacht, so dass sie individuell
auf jeden Schüler und jede Schülerin zugeschnitten sind. Dies bedeutet auch, dass nicht
unbedingt die ganze Klasse an einem Thema oder einem Inhalt arbeitet, sondern dass in
Kleingruppen oder auch in Einzelarbeit unterschiedliche Aufgabenstellungen bearbeitet
werden können.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 25

FACHORIENTIERTE LEHRGÄNGE
Deutsch
1. Sprache
Der Bereich Sprache hat im Unterricht an der Förderschule Förderschwerpunkt geistige
Entwicklung eine besondere Bedeutung, weil bei unseren Schülern und Schülerinnen fast
immer sprachliche Defizite vorliegen. Es gibt hierbei große individuelle Unterschiede. Im
Bereich der Sprachmächtigkeit (akt. Sprache) variieren sie von der Sprachlosigkeit über
verschiedene Stufen der Dyslalie und des Dysgrammatismus bis zur fast fehlerfreien
aktiven Sprache. Im Sprachverständnis (passive Sprache) zeigen sich Merkmale wie ein
fehlender oder unzureichender passiver Wortschatz, Probleme im Aufgabenverständnis
sowie Schwierigkeiten beim Verstehen und Folgen von Gesprächen und sprachlichen
Unterrichtsphasen.
Der Bereich Sprache ist über das speziell ausgewiesene Unterrichtsfach hinaus
wesentlicher Bestandteil des gesamten Unterrichtsgeschehens.
Folgende Aspekte zeigen Möglichkeiten auf, die Schüler und Schülerinnen in ihrer
sprachlichen Kommunikationsfähigkeit zu fördern:
1 Schaffung von zahlreichen Situationen, die Schülern und Schülerinnen
Sprechanlässe bieten, um sie individuell zu sprachlichen Äußerungen zu motivieren
und zu ermutigen (z.B. Morgenkreis, Sing- und Rollenspiele, kleine Feiern).
2 aktionsbegleitendes Sprechen, um einerseits Handlungsabläufe zu verdeutlichen
und andererseits den Sinngehalt von sprachlichen Äußerungen zu vermitteln.
Sprache und Denken beeinflussen sich gegenseitig.
3 Begriffsbildung: Aufbau eines adäquaten passiven und wenn möglich aktiven
Wortschatzes zu verschiedenen, schülerorientierten Bereichen, wobei methodisch
die unterschiedlichen Abstraktionsstufen, auf denen jede einzelne Schülerin und
jeder einzelne Schüler sich befindet, berücksichtigt werden müssen.
4 Aufbau und Erweiterung von Satzstrukturen, damit die Schülerinnen und Schüler
eigene Bedürfnisse und Wünsche differenzierter äußern können (z.B. Wunsch der
Woche, verbale Konfliktbewältigung, Mitwirkung bei der Planung von
Vorhabeninhalten) und die Kommunikation mit der weiteren Umwelt möglich wird
(z.B. Kontakt zu anderen Personen, Einkauf, Behördengänge, Nutzen von
Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, telefonieren).
5 Nonverbale Kommunikation:
Um nichtsprechenden Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden, können
verschiedene Methoden zum Einsatz kommen, wie die gestützte Kommunikation
(FC - Methode besonders bei autistischen Schülerinnen und Schülern) mittels
Buchstabentafel und Computer, die unterstützte Kommunikation mittels
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 26

elektronischer Hilfsmittel wie Big Mac und Alpha-Talker und die Gebärdensprache.
6 Laut Konferenzbeschluss sollen in den Vorstufen verstärkt sprachbegleitende
Gebärden eingeführt werden, damit nichtsprechende Schülerinnen und Schüler und
solche mit Sprachproblemen eine Möglichkeit zur Kommunikation finden, die auch
von den anderen angewandt und verstanden wird. (genaueres s. UK)
Sprachförderunterricht wird in Zusammenarbeit mit logopädischen Praxen nach ärztlicher
Verordnung erteilt.
2. Lesen und Schreiben
In der Förderschule Förderschwerpunkt geistige Entwicklung gehen wir von einem
erweiterten Lesebegriff aus. Dieser schließt nicht nur das reine Buchstabenlesen, sondern
auch das Verstehen von Gegenständen, Situationen, Bildern, Symbolen, Signalen u.a. mit
ein.
Es gibt folgende Lesestufen:
Situationen lesen
Bilder lesen
Bildzeichen /
Piktogramme lesen
Signalwörter lesen
Ganzwörter lesen
Schrift lesen
(nach Günthner, W.: Lesen und Schreiben an der Schule für Geistigbehinderte. Verlag modernes lernen, Dortmund 2 2000).
In einer kollegiumsinternen Fortbildung zum Thema „Schriftspracherwerb an der
Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung“ haben wir eine andere
theoretische Ausrichtung kennengelernt, die wir mit unseren bisherigen Vorstellungen
verknüpft haben. Die dargestellten Lesestufen nach Günthner bieten den Vorteil, dass sie
verdeutlichen, dass alle Schüler unserer Schule in den Unterricht im Bereich Lesen und
Schreiben eingebunden werden können. Die Darstellung als Stufenfolge ist allerdings
missverständlich, sie suggeriert, dass ein Stufe nach der nächsten bewältigt werden
muss. Dies ist nicht der Fall, vielmehr ergänzen sich alle diese Lesekompetenzen und
unterstützen sich wechselseitig.
Wir haben uns im Rahmen der Fortbildung mit der didaktischen Landkarte, einer sehr
differenzierten Sicht des Schriftspracherwerbs, auseinandergesetzt. Auf der didaktischen
Landkarte nach Brügelmann werden alle Kompetenzen als gleichberechtigt auf einer
Ebene dargestellt. Die Lesestufen nach Günthner lassen sich aber dennoch wie folgt mit
der didaktischen Landkarte verknüpfen:
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 27

Im Rahmen der Fortbildung wurde eine Sammlung mit Spiel- und Übungsideen für den
Unterricht vorgestellt und das hierfür benötigte Material erstellt. Diese Ideen- und
Materialkiste steht allen Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung und soll die verwendeten
Leselehrgänge sinnvoll und strukturiert ergänzen.
Der Leselernprozess beginnt in der Vorstufe und setzt sich bis in die Berufspraxisstufe
fort. Die Lernstufen bieten für jede Schülerin und jeden Schüler individuelle Möglichkeiten
im Lerntempo und Lernfortschritt. Zeigen die Schülerinnen und Schüler von ihrem Lern-
und Leistungsvermögen her Lesereife, wird zur Zeit bevorzugt der Leselehrgang „Momel
lernt Lesen“ vom Auer Verlag eingesetzt. Die bisher favorisierten Leselehrgänge (z. B.
„Lesen mit Lo“ und „Lesen mit Hand und Fuß”) können weiter genutzt werden.
Nach Konferenzbeschluss wird unterstützend für den Leselernprozess an unserer Schule
ein einheitliches Handzeichensystem eingesetzt. Dafür wurden im Schuljahr 03/04
verschiedene Systeme auf die Tauglichkeit der Handzeichen überprüft. Es wurden
möglichst eindeutige Zeichen ausgewählt, die mit einer Hand durchzuführen sind, damit
sie schreibbegleitend durchgeführt werden können. Die Handzeichen wurden fotografiert
und allen Klassen zur Verfügung gestellt.
Im Schuljahr 04/05 wurde eine Befragung der Kolleg/inn/en mittels eines Fragebogens
durchgeführt, um zu evaluieren, wie der Umgang mit dem neuen Handzeichensystem in
der Praxis funktionierte und ob es Änderungsbedarf gab.
Es ergab sich eine große Akzeptanz in den Klassen, zwei Handzeichen erwiesen sich in
der Praxis nicht als günstig, sie wurden verändert, neu fotografiert und allen zur Verfügung
gestellt.
In den verschiedenen Klassenstufen gibt es kein festgesetztes Lernziel, das im Verlauf der
Zeit erreicht werden muss. Die Arbeit kann sich nur an den individuellen Lernfortschritten
der Schülerinnen und Schüler orientieren. Leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 28

sind in der Lage, einfache kleine Texte zu lesen.
Bei der Einführung von Buchstaben soll unter Berücksichtigung von Erkenntnissen zum
Erwerb von Schriftsprache (s. Kleinmann) die Lautfolge von Vokalen und lang dehnbaren
Konsonanten (wie im Leselehrgang „Momel lernt lesen“ vorgesehen) eingehalten werden.
Lese- und Schreibfertigkeiten werden in der Regel parallel angebahnt, dabei gilt der
Grundsatz der Handlungsorientierung. Durch differenzierte und vielfältige Übungsformen
wird versucht, möglichst viele Sinne anzusprechen:
Grobmotorische, ganzkörperliche Wahrnehmungen/ Ausführungen (Nachlaufen,
Buchstaben mit Schnüren legen, großflächiges Nachspuren auf verschiedenen
Materialien, Körpermassagen, gustative Wahrnehmungen u.a.)
feinmotorische Ausführungen: Nachkneten, Kneten, Fingernachspuren auf
verschiedenen Materialien (Tastbuchstaben aus Holz, Sandpapier,
Knetmaterialien)
optische Diskriminationsübungen (Figurkonstanz, Figur-
Hintergrundwahrnehmung des Buchstaben
akustische Diskriminationsübungen (allgemeines Lauthören, spezielles
Lauthören in der Lautstellung von Anfang, Ende, Mitte)
Bei der Einführung der Schrift wird die Druckschrift bevorzugt, weil Schriftangebote
heutzutage überwiegend in Druckschrift verfasst sind.
Es wurde beschlossen, einheitlich die Buchstaben des Norddruck zu verwenden und
empfohlen, bereits zu Beginn des Leselernprozesses gemischt Antiqua zu benutzen, um
ein späteres Umlernen zu vermeiden.
Es besteht der Wunsch im Kollegium, dass bei der Einführung von Schreibschrift die
vereinfachte Ausgangsschrift verwendet werden sollte.
Beispiel:
Lesen eines Rezeptes (fächerübergreifend)
schwache Schülerinnen und Schüler erarbeiten die Arbeitsschritte mit einer
Bezugsperson
etwas stärkere Schülerinnen und Schüler erarbeiten die Arbeitsschritte anhand
von Fotos
Schülerinnen und Schüler auf der Stufe Bilder und Signallesen erarbeiten die
Arbeitsschritte anhand eines Bildrezeptes
Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler erarbeiten die Arbeitsschritte anhand
eines geschriebenen Rezeptes
Dieses Beispiel demonstriert die verschiedenen Leselernstufen. Diese können durchaus
innerhalb einer Klasse vertreten sein und fordern somit von der Lehrerin bzw. dem Lehrer
eine starke Differenzierung der Lernmaterialien und Lerninhalte.
Als besonderer Schwerpunkt im Bereich Lesen und Schreiben wird in unregelmäßigen
Abständen klassenübergreifend eine Schülerzeitung erstellt, in welcher Beiträge
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 29

verschiedener Klassen von einem Redaktionsteam zu einer Zeitung zusammengestellt
werden.
Lesemotivation
Nach eingehender Diskussion kam die Fachkonferenz Deutsch im Schuljahr 2005/06 zu
der Arbeitshypothese, dass die Schüler/innen an der Albert-Schweitzer-Schule eher sehr
motiviert sind, im Bereich Lesen und Schreiben zu arbeiten und persönliche Fortschritte
zu erzielen und zwar auf allen Lesestufen.
Um eine Bestätigung für diese Annahme zu erhalten, wurde eine Befragung durchgeführt.
In allen Klassen wurde ermittelt, welche Schüler/innen sich in den jeweiligen Lesestufen
vom Arbeiten mit Bildern, über das Arbeiten mit Ganzwörtern bis hin zur Einführung von
Buchstaben und zur Synthese befinden und ob besondere Motivation oder Probleme bei
der Motivation bestehen.
Ergebnis:
Insgesamt wurden 214 Schüler/innen erfasst
1 Vorstufe/ 4 Unterstufen im Alter von 6 bis 10 Jahren
5 Mittelstufen im Alter von 10 bis 15 Jahren
5 Oberstufen im Alter von 13 bis 20 Jahren
6 Werkstufen im Alter von 18 bis 24 Jahren
In allen Stufen befinden sich Schüler/innen in allen Lesestufen.
108 Schüler/innen wurden als besonders motiviert bezeichnet, mehr zu können, bei
nur 15 Schüler/inne/n stellten die Kolleg/inn/en Probleme bei der Motivation fest.
Folgerung
Das Problem bei der Leseförderung liegt nicht in der Überwindung von
Motivationsdefiziten, sondern eher darin, altersadäquate Angebote zu machen. Zur
Förderung der Lesemotivation ist es notwendig, nicht nur die Lesefähigkeit der
Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen, sondern auch ihre altersentsprechenden
Interessen. Ein Oberstufenschüler der unteren Lesestufen bspw. braucht völlig andere
Bilder, die sein Interesse wecken, als ein Unterstufenschüler auf derselben Lesestufe.
Um den unterschiedlichen Fähigkeiten und Interessen gerecht zu werden, sind in der
Vergangenheit bereits erfolgreich Gruppen aus unterschiedlichen Klassen
zusammengeführt worden.
Um die Schüler/innen mit altersadäquater Literatur in Kontakt zu bringen (die Lesereife
reicht dazu in der Regel nicht aus) hat es im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften
Vorlesegruppen gegeben.
Weiter ist angedacht, Vorlesestunden (z.B. auch mit einer Schriftstellerin von
Jugendbüchern) einzurichten.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 30

MATHEMATIK
Dieser Bereich ist ein fachorientierter Lehrgang, der nach den Richtlinien der Schule für
Geistigbehinderte als Angebot für die Schüler gesehen wird, die vermutlich in der Lage
sein werden, die abstrakten Inhalte zu bewältigen.
Im Allgemeinen wird aufgrund der Doppelbesetzung eine Klasse für diesen Unterricht
nach Leistungsstärke aufgeteilt (äußere Differenzierung), damit kleine Lerngruppen die
Förderung der einzelnen Schüler ermöglichen. Innerhalb dieser Lerngruppen werden z.T.
ebenfalls individuelle Lernangebote gemacht (innere Differenzierung), da sich oftmals
jeder Schüler auf einem unterschiedlichen Entwicklungsstand befindet.
In den Unterstufen gehören zum UMZ-Unterricht das Kennenlernen und Sortieren von
Farben und Formen, die 1:1-Zuordnung, die Paarbildung, die Mengenbegriffe „viel -
wenig‟, usw. Das Strukturieren von Mengen und die Einführung des Zahlbegriffs, einfache
Rechenoperationen in wechselnden (ansteigenden) Zahlenräumen (z.B.: 1-5; 1-10), der
Umgang mit Geld, Größen, Gewichten und Maßen können in späteren Schuljahren
ebenso zu den Inhalten gehören wie das Erlernen der vier Grundrechenarten.
Da es sich beim Rechnen um sehr abstrakte Leistungen handelt, ist der Einsatz von
Anschauungsmaterial bei der Lösung der einzelnen Aufgaben von besonderer Wichtigkeit
(Lernen anhand von Realgegenständen, z.B. Schuhe bei der Paarbildung, Abacus oder
Rechenstäbe bei den ersten Rechenoperationen). Erfahrungsgemäß bleiben die
Unterrichtsinhalte auf einem einfachen Niveau, da die notwendigen abstrakten
Denkleistungen den Geistigbehinderten besonders schwer fallen.
Es muss oft Ziel bleiben, einzelne Dinge zu üben, damit die Schüler später im täglichen
Leben möglichst selbständig zurechtkommen (Farben an der Ampel erkennen; Zahlen auf
Fahrplänen lesen; Münzen erkennen beim Einkauf).
Auch die Möglichkeit des Computereinsatzes ist gegeben. Eine Gruppe von bis zu sechs
Schülern kann an vier Computern mit verschiedenen Lernprogrammen arbeiten (z.B.
„Budenberg‟).
Als verbindliche Grundlage wird in allen Klassen mit den mathematischen Arbeitshilfen
„Rechne mit Zalo Zifferli“ Band 1-3 und „Zahle mit Zalo Zifferli“ (Autoren: T.Blümer, R.
Gräve, M. Opitz) unterrichtet. Die ersten drei Bände stellen eine systematische Einführung
in grundlegende mathematische Lernfelder dar. Im ersten Band geht es um Gegenstände
und ihre Eigenschaften. Mit diesen Inhalten setzen sich in der Regel die Schüler der Vor-
und Unterstufen auseinander. Dabei sollen die Schüler die Erkenntnis erlangen, dass
Gegenstände durch ihre Eigenschaften gekennzeichnet sind und so eine wichtige
Vorraussetzung für die Erarbeitung des Zahlbegriffes erreichen. Der zweite Band wird
vorrangig in älteren Unter- und in jungen Mittelstufenklassen eingesetzt. Er hat die
Strukturelemente der Grundzahlen zum Inhalt und führt systematisch in den vorzahligen
Umgang mit Mengen ein. Die hier vermittelten Erkenntnisse und Erfahrungen bilden die
Grundlage, um mit der Einführung der Zahlen beginnen zu können. Der dritte Band heißt
„Umgang mit Zahlen“, darin werden zunächst die Ziffern 1 bis 6 erarbeitet und dann folgt
die Anwendung des Zahlenmaterials bei Additions- und Subtraktionsaufgaben.
In dem Band „Zahle mit Zalo Zifferli“ wird im Mathematikunterricht auf einer zweiten
Schiene gearbeitet. Nun geht es nicht mehr um einen systematischen Aufbau von
Grunderfahrungen, sondern um einen situativen, lebenspraktischen Ansatz. Nach diesem
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 31

kann in den Bereichen Maße und Gewichte, Geld und Zeit (Uhr und Kalender) in allen
Stufen schwerpunktmäßig oder auch parallel unterrichtet werden.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 32

Sport/Schwimmen
Gemäß den Richtlinien wird Sport als fachorientierter Lehrgang unterrichtet, wobei pro
Klasse zwei, in Ausnahmefällen bis vier Stunden, auf den Sportunterricht und zwei
Stunden auf den Schwimmunterricht entfallen. Der Unterricht wird in diesem Bereich von
den jeweiligen Klassenlehrern erteilt. Häufig nutzen zwei Klassen gemeinsam die
Turnhalle. Für die Berufspraxisstufen ist Sport Wahlfach: eine von sechs
Berufspraxisstufen nimmt das Angebot wahr. Für den Sportunterricht stehen als
Räumlichkeiten zur Verfügung:
ein Gymnastikraum (vorwiegend für die Unterstufen),
eine Turnhalle, die auch von der Grundschule genutzt wird (für die Mittel- Ober und
Berufspraxisstufen sowie für die 3 Fußball-AG„s),
ein Sportplatz.
Die Unterrichtsinhalte variieren entsprechend dem Bewegungsbedürfnis, der
Leistungsfähigkeit und den Interessen der Schüler einer jeden Klasse. So findet eine
Vielzahl von sportlichen Aktivitäten bei der Planung Beachtung: Bewegungsspiele ohne
und mit Wettbewerbscharakter, Elemente aus der Psychomotorik, Gymnastik und
Ausdauertraining, Bewegungslandschaften, das Erlernen von Zielspielen wie z.B.
Basketball oder Fußball, wobei für unsere Schüler die oft schwierigen Regeln reduziert
und vereinfacht werden müssen. Diejenigen Lehrer, die über einen Trampolinschein
verfügen, können auch das Trampolin im Unterricht einsetzen.
Zu den Zielen des Sportunterrichtes zählen: Freude an der Bewegung entwickeln,
gemeinsam Spaß an der Bewegung haben, Ausgleich schaffen bei Bewegungsdefiziten,
Verbesserung von Bewegungsabläufen, Körperkräfte stärken, Betätigungsfelder finden für
motorisch unruhige Schüler, Sport als soziales Erlebnisfeld spüren, erleben und begreifen,
die eigene Leistungsfähigkeit erkennen und steigern lernen, Sport als Möglichkeit zu
gesundheitlichem Gewinn erkennen lernen und durch das Erlernen von Zielspielen die
Grundlagen schaffen für die Kommunikation und Kooperation mit anderen Menschen auch
im Freizeitbereich.
Für die älteren und fußballerisch guten Schüler besteht seit Jahren die Möglichkeit, aktiv
in einer Schulmannschaft Fußball zu trainieren und sich im Wettkampf mit anderen
Schulen zu messen.
Seit 2 Jahren gibt es noch 2 weitere klassenübergreifende Arbeitsgemeinschaften, eine
Unterstufen-AG und eine Mittel-/Oberstufen-AG, im Fußball, sodass ein kontinuierlicher
Aufbau, sozial und sportlich, möglich ist.
Für den Schwimmunterricht stehen Termine in den folgenden Bädern zur Verfügung:
Lehrschwimmbecken Middelicher Straße (vorwiegend für die Vor- und Unterstufen)
(2 Schwimmzeiten)
Hallenbad Horst (2 Schwimmzeiten)
Der Schwimmunterricht muss aufgrund des Schwimmerlasses vom 29.3.1993 anders
organisiert werden als der Sportunterricht. Um die gesetzlich vorgegebene Anzahl von
Begleitpersonen, die im Besitz eines Nachweises der Rettungsfähigkeit sein müssen, zu
gewährleisten, teilen sich meistens mehrere Klassen einen Schwimmtermin. Auch der
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 33

Schwimmunterricht wird in der Regel vom Klassenlehrerteam abgedeckt. Grundsätzlich
bestehen für alle Stufen Möglichkeiten, mit zumindest einem Teil der Schüler schwimmen
zu gehen. Zudem muss der Schulleitung für die Teilnahme am Schwimmunterricht eine
Einverständniserklärung der Eltern, bei Schülern mit Epilepsie eine ärztliche
Genehmigung vorliegen. Die Entscheidung über die Teilnahme der Klasse am
Schwimmunterricht liegt dabei in den Händen der Klassenlehrer.
Auch die Inhalte des Schwimmunterrichts sind der Ausgangslage der Schüler angepasst.
Sie reichen von Wassergewöhnung, Anfängerschwimmen, Erreichen des Seepferdchens
bis zum Erwerb der verschiedenen Schwimmabzeichen in Bronze, Silber und Gold.
Hierbei gelten dieselben Bedingungen wie für andere Schüler auch. Viele Schüler können
die Schwimmtechniken nicht erlernen, sie sollen aber Freude an der Bewegung im
Wasser haben und lernen, sich sicher im Hallenbad zu bewegen, damit sie auch später
Schwimmen als Freizeitbeschäftigung mit gesundheitlichem Zugewinn nutzen können. In
den Berufspraxisstufen wird aus zeitlichen und personellen Gründen kein
Schwimmunterricht erteilt.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 34

ARBEITSLEHRE
WERKEN
Werken gehört neben Hauswirtschaft und textilem Gestalten zum Bereich Arbeitslehre und
wird überwiegend von Werklehrern mit spezieller Ausbildung erteilt. Der Werkunterricht
dient der Hinführung zur Arbeits- und Wirtschaftswelt, und ihm kommt somit eine zentrale
Bedeutung für die spätere Berufstätigkeit der Schüler zu. Neben dem handwerklichtechnischem
Aspekt ist der gestalterische Aspekt dabei durch die Hinführung zur
Kreativität und Umwelterfassung in bezug auf Form, Körper und Raum als gleichrangig
anzusehen.
Der Unterricht beginnt in der Regel ab der Mittelstufe mit einem Anteil von 2
Wochenstunden. Von den 6 Berufspraxisstufen hat z.Z. eine das Fach gewählt, ebenfalls
mit zwei Wochenstunden.
Der Werkunterricht findet in den Fachräumen für Holz-, Metall-, Papier- und
Tonbearbeitung statt.
An Geräten/Maschinen sind vorhanden: Werkbänke, Kleinwerkzeuge, Stichsäge,
Kreissäge, Abricht-Dicktenhobelmaschine, elektrischer Handhobel, Bandsäge,
Dekupiersäge, Standbohrmaschine, Schwingschleifer, Bandschleifmaschine, Akku-
Bohrmaschine sowie ein Brennofen und eine Papierschneidemaschine.
Im Bereich Holzbearbeitung werden Sägelehrgänge mit Gehrungs-, Fein- und Laubsäge
sowie dem Fuchsschwanz durchgeführt. Die Schüler erlernen die technischen Fertigkeiten
und wenden sie an bei der Herstellung von Gebrauchs- und Ziergegenständen. Die
Produkte werden anschließend mit Raspel, Feile und Schleifpapier nachbehandelt.
Im Bereich der Metallbearbeitung werden einfache Drahtbiege- und Lötarbeiten sowie
ein Sägelehrgang mit der Metallsäge durchgeführt. Die Nachbearbeitung geschieht mit
Feile und Schmirgelpapier.
Außerdem werden Bohrungen mit der Standbohrmaschine sowie Kupfertreibarbeiten
ausgeführt. Zum Teil werden Schüler an einfache Maschinenarbeiten herangeführt.
Bei der Tonbearbeitung werden das plastische Gestalten mit Ton und auch das Arbeiten
mit Gießton angeboten. Die fertigen Produkte werden glasiert und gebrannt.
Hauswirtschaft
Den einzelnen Stufen stehen dafür durchschnittlich vier Stunden wöchentlich zur
Verfügung.
Unsere Schule verfügt über drei Lehrküchen. Die drei Lehrküchen stehen den Mittel-,
Ober- und Berufspraxisstufen zur Verfügung. In zwei der Küchen kann jeweils in drei
Küchenzeilen gearbeitet werden. Darüber hinaus sind in den Klassenräumen
Spülvorrichtungen sowie Geschirrschränke und in den meisten Klassen auch
Kühlschränke vorhanden.
Unter dem Zielaspekt einer möglichst weitgehenden Selbstversorgung sind die Inhalte des
Hauswirtschaftsunterrichtes breit gefächert. Sie umfassen Bereiche wie die direkte
Selbstversorgung (z.B. selbständig essen), hauspflegerische Inhalte (z.B. Tische
abwischen, Wäsche waschen, Müll sortieren) oder das Zubereiten der Nahrung (z.B.
Bananen quetschen, Pommes frites frittieren).
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 35

Im Zusammenhang damit wird der sachgerechte Umgang mit Lebensmittel und
Küchengeräten (z.B. Schmiermesser, Mixer, Herd) geübt, verschiedene Arbeitstechniken
(z.B. rühren, eingießen, bügeln) vermittelt, Organisatorisches (z.B. Vorbereiten des
Arbeitsplatzes, Einkauf) erlernt und Wissen (z.B. Rezept lesen, Nährstoffe kennenlernen)
erarbeitet. Die tatsächlichen Inhalte in den Klassen hängen von der jeweiligen
Schülerschaft und deren Fähigkeiten, Bedürfnissen und Interessen ab.
Eine Integration Schwerstbehinderter mit individueller Hilfestellung ist möglich, da einige
Unterrichtsinhalte basalen Bedürfnissen dieser Schüler entgegenkommen. Auch unter
sozialem Aspekt ist der Hauswirtschaftsunterricht von Bedeutung.
So lernen die Schüler, die Gerichte gemeinsam herzustellen, die anfallenden Arbeiten im
Team zu verrichten und die Tischmanieren beim gemeinsamen Essen zu beachten.
Die Unterstufen führen im Rahmen realer Notwendigkeiten (Frühstück und Mittagessen)
diesen Unterricht hauptsächlich im eigenen Klassenraum durch. Hier kann die
Selbständigkeit im Bereich der Selbstversorgung am besten eingeübt werden. Weiterhin
besteht die Möglichkeit, regelmäßig gemeinsam das Frühstück mit verschiedenen
Themenschwerpunkten zuzubereiten (Brötchen schmieren, Müsli zubereiten) oder mit
Hilfe einfacher Gerichte erste Techniken einzuüben (Pudding rühren).
Der Hauswirtschaftsunterricht der Mittel-, Ober- und Berufspraxisstufen findet
überwiegend in den Fachräumen statt. Die in der Unterstufe angebahnten Fertigkeiten
werden hier vertieft und erweitert. Ein Teil der Schüler ist zunehmend in der Lage,
selbständiger zu arbeiten; so nutzen einige Klassen die Möglichkeit, sich an einem Tag in
der Woche ihr Mittagessen selbst zuzubereiten. Weiterhin können hauswirtschaftliche
Inhalte in Vorhabenthemen einfließen (Farbentag rot: Tomatensalat; Fremde Länder:
Fremde Gerichte) oder inhaltliche Schwerpunkte gesetzt werden wie “gesundes Essen”
(Vitamine, verschiedene Nährstoffe) oder “Obst und Gemüse der Jahreszeit” (Marmelade
kochen).
Die hauspflegerischen Tätigkeiten gewinnen ebenso an Bedeutung und werden in
größerem Maße von den Schülern übernommen bzw. mit ihnen durchgeführt.
Eine Besonderheit im Bereich der Hauswirtschaft ist die Bewirtschaftung des meist einmal
wöchentlich geöffneten Schülercafés, was von Oberstufenklassen übernommen wird.
Alle Bereiche des Hauswirtschaftsunterrichts sind auch unter dem Gesichtspunkt der
Berufsvorbereitung zu sehen, da sowohl beide Gelsenkirchener Werkstätten
entsprechende Arbeitsplätze anbieten.
TEXTILES GESTALTEN
Textiles Gestalten gehört neben Werken und Hauswirtschaft zum Bereich Arbeitslehre.
Der Unterricht im Textilen Gestalten beginnt bereits in den Unterstufen und setzt sich in
den Mittel- und Oberstufen mit einem Anteil von im Allgemeinen zwei Wochenstunden fort.
Von den sechs Berufspraxisstufen in Teilzeitform haben z.Z. zwei das Fach gewählt mit
ca. 1 ½ Wochenstunden.
Der Nähmaschinenunterricht findet in den Klassenräumen statt; die Einrichtung eines
Textilraums mit mehreren Nähmaschinenarbeitsplätzen hat sich nicht bewährt.
In den Unterstufen lernen die Schüler Textilien und textile Materialien kennen und machen
spielerisch-schöpferisch erste Erfahrungen damit. In den Mittel- und Oberstufen steht
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 36

dann das Vermitteln von Techniken im Vordergrund, wie Nähen mit der Hand und der
Maschine, Sticken, Häkeln, Stricken, Knüpfen, Weben; daneben werden aber auch andere
Formen der Textilgestaltung wie Batik, Stoffdruck, Seidenmalerei usw. vermittelt.
In der Berufspraxisstufe in Teilzeitform ist Textiles Gestalten als Wahlfach möglich; die
Inhalte entsprechen denen der Mittel- und Oberstufen.
Besondere Bedeutung kommt auch diesem Fach in Bezug auf die spätere Berufstätigkeit
zu, da die Werkstätten für Behinderte auch hierzu entsprechende Arbeitsplätze in der
Näherei (hauptsächlich Maschinennähen) anbieten. Die lebenspraktische Bedeutung liegt
im Sinne der Erziehung zur Selbständigkeit sowie zur Hinführung an eine sinnvolle
Freizeitgestaltung.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 37

MUSIK
In der Förderschule Förderschwerpunkt geistige Entwicklung dient Musik zum einen dazu,
den Schultag und das Schuljahr zu begleiten und zu rhythmisieren. Zum anderen wird
Musik aber auch als Unterrichtsfach angeboten. Die Schwerpunkte der Angebote richten
sich nach dem Alter, den Interessen und den Fähigkeiten der Schüler.
So bietet die Musik (besonders in den Vor- und Unterstufen) den Schülerinnen
Orientierungs- und Strukturierungshilfen. Dementsprechend beginnt in den meisten
Unterstufen der Schultag mit einem Morgenkreis, in dem bekannte Begrüßungslieder
gesungen werden und endet mit einem Abschlusskreis, der ebenfalls mit wiederkehrenden
Liedern gestaltet wird. Weiterhin werden bestimmte Lieder oder Musikstücke als rituelle
Einstiege in Unterrichtsinhalte oder Fächer verwendet (Wiedererkennungszeichen) oder
sie unterstützen und vertiefen die Erarbeitung von Unterrichtsinhalten (z.B.
themengebundene Lieder).
Die weiteren musikalischen Schwerpunkte in der Vor- und Unterstufe liegen auf dem
Erlernen von Spiel- und Bewegungsliedern. Hierbei setzen die Schüler Text in Bewegung
um und üben, erste Spielregeln einzuhalten. Über den Einsatz von “körpereigenen
Instrumenten” bis hin zum Bau und dem Umgang mit einfachen Rhythmusinstrumenten
erleben die Schüler das Miteinandermusizieren und -gestalten.
In den Mittel- und Oberstufen kommt verstärkt das Hören von Musik (verschiedene
Stilrichtungen) hinzu. Dazu gehört auch, dass aktuelle Musikgruppen im Unterricht
aufgegriffen werden, um somit auch Möglichkeiten für den Freizeitbereich zu eröffnen und
zu verdeutlichen (z.B. Teilnahme an einer Disco, Gesprächsthemen mit gleichaltrigen
Jugendlichen). Hierzu kommt das Umsetzen von Musik in Bewegung (freier Tanz, Einüben
bestimmter Bewegungsmuster oder Tänze).
Eine andere Möglichkeit bietet die Vertonung von Hörspielen oder Texten mit einfachem
Orff-Instrumentarium und Klangerzeugern.
Musik kann aber auch zur Entspannung eingesetzt werden; z.B. bei der Förderung von
schwerstbehinderten Schülern oder zum ruhigen Abschluss des Sportunterrichtes.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 38

EVANGELISCHE UND KATHOLISCHE RELIGION
Der Religionsunterricht an der Albert-Schweitzer-Schule verbindet die Orientierung an der
Lebenswirklichkeit der Schüler mit religiösen Inhalten und Themen. Dies umfasst das
Angebot von grundlegenden biblischen Texten, theologisches Sachwissen, existentielle
Fragen sowie Grenzerfahrungen, Hoffnungsbilder, Beziehung von Lebenserfahrung und
Glauben und entspricht damit den fachdidaktischen Qualitätsstandards für den
Religionsunterricht an Förderschulen.* Intentionen dabei sind, dass unsere Schüler
Gemeinschaft erleben, tragfähige Erfahrungen machen, religiöses Grundwissen erwerben,
Leben in Traditionen erfahren, spirituelle Erfahrungsräume kennen lernen und sich mit
Enttäuschungen, Sorgen, Ängsten und Brüchen in ihrem Leben auseinander setzen
können. Dies gelingt, wenn Lehrer Begeisterung und Lebenszutrauen vermitteln, offen
sind für die Belange der Schüler, Grenzen der Schüler kennen wie akzeptieren,
authentisch sind, sich mit ihrer eigenen und der Spiritualität der Schüler
auseinandersetzen, Wertschätzung zeigen und eine Atmosphäre der Wertschätzung
schaffen. Mit unseren Schülern werden diese Ziele in der Regel im Rahmen des
Klassenverbands in ökumenischer Form durch die Klassenlehrer in einer
vertrauensvollen, emotional stabilen Beziehung realisiert. Es haben sich zudem erste
klassenübergreifende Angebote, insbesondere bei älteren Schülern, bewährt. Im
Allgemeinen wird der Religionsunterricht einmal wöchentlich erteilt, religiöse Aspekte
fließen jedoch auch in fächerübergreifende Vorhaben mit ein. In regelmäßigen Abständen
werden stufenbezogene Gottesdienste angeboten, die in Zusammenarbeit zwischen der
Fachkonferenz Religion und einem evangelischen beziehungsweise einem katholischen
Pfarrer vorbereitet und gefeiert werden. Zudem werden Schüler im entsprechenden Alter
durch die beiden Schulseelsorger auf die Konfirmation sowie die Erstkommunion
vorbereitet. Dies wird begleitet durch Klassenlehrer und Mitglieder der Fachkonferenz.
Aufgrund eines hohen Anteils muslimischer Schüler wurden von Seiten der Fachkonferenz
erste Schritte zu einem Gedankenaustausch und zum Aufbau interreligiöser Kontakte
angebahnt.
* Dokumentation der Arbeitsergebnisse einer Arbeitsgemeinschaft der Fachleiterinnen und Fachleiter für evangelische und katholische
Religionslehre an Förderschulen im Rheinland und Westfalen. Essen, September 2005
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 39

VORHABEN ORIENTIERTER UNTERRICHT
Die Richtlinien weisen den “handlungsbezogenen und am Projekt orientierten Unterricht”
als die dem Schüler, mit dem Förderbedarf geistige Entwicklung, gemäße Lernform aus
und fordern ihn besonders eindringlich neben anderen Unterrichtsformen. Der in einem
Vorhaben angelegte Unterricht ist eine dem Lernprofil der Schüler einer Förderschule
Förderschwerpunkt geistige Entwicklung angemessene Unterrichtsform und entspricht
dem ganzheitlichen Erleben eines jeden Menschen. Der im Vorhaben angelegte Unterricht
ist handlungsorientiert (erkennen, beobachten, konstruieren, herstellen, prüfen, verkaufen,
...) und berücksichtigt den Lebenszusammenhang. Er ist in der Regel fächerübergreifend
und oft auf Gruppenarbeit angewiesen, so dass sich Kooperationsbereitschaft und -
fähigkeit entwickeln können. Die Aufgabenstellung orientiert sich an den Möglichkeiten
und Interessen der Schüler, die zum Teil erst durch das Vorhaben geweckt werden. Jede
Schülerin bzw. jeder Schüler übernimmt einen Arbeitsteil, der zur Vollendung eines
Werkes oder zur Lösung eines Problems notwendig ist und führt ihn aus.
Den Lehrern obliegt es, geeignete Vorhaben auszuwählen. Die Schüler erarbeiten
zusammen mit der Lehrperson, die ihnen im Lernprozess Anleiter und Lernpartner ist,
Situationen, bezogen auf die Lebenswelt der Schüler. Entscheidend ist, dass die Themen
Wünsche der Schüler berücksichtigen, auf deren Interesse stoßen oder ihr Interesse
wecken, und dass die “Werkstücke” vollendet werden. Es muss Wert auf die
Selbsttätigkeit der Schüler und auf ihre Mitarbeitsmöglichkeit für alle gelegt werden. Einige
wichtige Grundprinzipien des Vorhaben orientierten Unterrichtes sind die
handlungsorientierte Bewältigung von Lebenssituationen, klare Zielsetzung, Tätigkeit in
Gruppen, Planorientierung und Handlungsmotivation, begleitende Dokumentation zur
Themenbearbeitung und Beurteilung der Arbeitsergebnisse. An unserer Schule wird in
allen Stufen Vorhaben orientierter Unterricht erteilt. Der zeitliche Umfang der einzelnen
Vorhaben ist in der Gesamtdauer und im Umfang der Wochenstunden sehr
unterschiedlich. Die Themenauswahl orientiert sich am Förderbedarf, Leistungsstand und
der Interessenlage der Schüler einer Klasse. Gleiche Inhalte eines Vorhabens werden in
den einzelnen Stufen auf unterschiedlichem Niveau erarbeitet. Unterricht im Vorhaben
wird fächerübergreifend durchgeführt, wobei die Hauptaspekte im sprachlichen,
pragmatischen und sozialen Bereich liegen. Schwerstbehinderte Schüler werden soweit
wie möglich in Gruppenprozesse integriert.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 40

MITTAGESSEN
Das Mittagessen findet in der Zeit von 12.15 Uhr bis 13 Uhr statt. Es wird von einer
ortsansässigen Firma in Iso- Mehrwegbehältern oder, je nach Größe der Menge die von
den Klassen bestellt wird, in Portionsschalen geliefert. Die Schüler, die sich mit oder ohne
Begleitung der Lehrer von einem Zentralpunkt die Container holen, essen in ihren
Klassen. Dem Mittagessen kommt in der Bildungs- und Erziehungsarbeit der Albert-
Schweitzer-Schule eine zentrale Bedeutung zu.
Bei der Mahlzeit wird weitgehende Selbständigkeit angestrebt beim:
Tischdecken (sachgerechte Vorgehensweise und Übernahme von Verantwortung
für die Mitschüler)
Auffüllen von Speisen (praktische Umsetzung, Antizipationsvermögen des Appetits,
Rücksichtnahme auf das Essbedürfnis anderer)
sicheren Umgang mit dem Essbesteck, ggf. über Esstraining (praktische
Umsetzung)
Eingießen von Getränken (praktische Umsetzung)
Einnahme des Essens in der Klassengemeinschaft (soziales Erleben, Einüben von
Umgangsformen beim Essen)
Spülen von Geschirr und Besteck (Nachbereitung, Übernahme von Pflichten bzw.
Hilfe für die Gemeinschaft, besonders beim Spüldienst älterer Schüler in den
Unterstufen)
Aus dem Speiseplan, der wöchentlich vorausbestellt wird, kann zwischen drei Gerichten
mit Nachtisch gewählt werden. Mindestens ein Mittagessen ist schweinefleischfrei. Für
Diabetiker kann gesondert bestellt werden. Schüler und Schülerinnen der Mittel- und
Oberstufen wählen in der Regel das Essen selbst aus. Diejenigen, die das noch nicht
können, bekommen Unterstützung durch die Lehrkräfte oder Mitschüler. In den
Unterstufen übernimmt entweder die Lehrkraft das Auswählen oder die Schüler wählen
nach einer Fotokartei das Essen für je eine Woche aus.
Der überwiegende Anteil der Schüler ist zum Mittagessen angemeldet. Wenige Schüler
bringen aus unterschiedlichen Gründen ihr Essen von zu Hause mit.
Für das Mittagessen sind zurzeit ganzjährig direkt an den Schulträger 17,40 Euro pro
Monat zu zahlen. Bei 144 Essentagen entspricht das 1,44 Euro DM pro Gericht.
Fehlt ein Kind länger als 14 Tage, wird das Geld erstattet.
Die kostenlose Teilnahme am Mittagessen per Antrag ist möglich.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 41

GESTALTETE FREIZEIT
Gestaltete Freizeit versteht sich als eine “Erholungsphase”, in der die Schüler aus einem
Angebot von Spiel- und Gestaltungsmöglichkeiten ohne Zwang die für sie im Augenblick
adäquate Form der Freizeitgestaltung auswählen können. Ein weiterer Aspekt ist die
Förderung des sozialen Umgangs miteinander in Form von Kontakten, auch mit Schülern
aus anderen Klassen.
Im Rahmen der gestalteten Freizeit soll den Schülern die Gelegenheit gegeben werden,
Spiele zu erlernen, zu entspannen und Freizeit selbst bestimmt und individuell zu
gestalten und zu erleben. Von sich aus eher passiven oder unentschlossenen Schülern
sollen durch wechselnde Angebote zur Teilnahme an Mal- oder Bastelaktivitäten oder
Gesellschaftsspielen Anreize und Entscheidungshilfen an die Hand gegeben werden.
Über das Kennenlernen neuer Spiele sowie Bastel- und Maltechniken können langfristig,
auch für die außerschulische Freizeitgestaltung der Schüler, positive Impulse gesetzt
werden. Durch das gemeinsame Spielen oder Gestalten sollen die Kontakte untereinander
intensiviert und auch angemessene Verhaltensweisen beim “Verlieren” eines Spiels erlernt
werden.
Die “Gestaltete Freizeit” findet von 13.00 bis 13.45 Uhr statt und ist als fester Bestandteil
in den Tagesablauf unserer Schule integriert. Da an unserer Schule Montag bis
Donnerstag der Unterricht ganztags, das heißt bis 15.30 Uhr erfolgt, bietet die „Gestaltete
Freizeit” im Anschluss an das Mittagessen und vor dem dritten Unterrichtsblock eine
Phase spielerischer Entspannung und Regeneration.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 42

KOOPERATIVE UNTERRICHTSFORMEN
Im Rahmen einer Befragung des Kollegiums zum Thema - Arbeitsformen im Unterricht-
zum Ende des Schuljahres 2007/2008 zeigte sich, dass folgende Methoden zur
Anwendung kommen:
Freiarbeit, Lernbuffet, Lernwerkstatt, Stationsverfahren, Tagesplanarbeit.
Diese Methoden werden in den Sozialformen Gesamtunterricht, Gruppenarbeit,
Partnerarbeit und Einzelarbeit realisiert.
Im Rahmen einer Fortbildung im Februar 2008 setzt sich das Kollegium mit der Thematik
des Kooperativen Lernens auseinander.
Die Erprobungsphase nach der Fortbildung zeigte deutlich, dass weiterer
Informationsbedarf bestand. Auf einer Lehrerkonferenz wurden die theoretischen
Grundlagen nochmals vertieft und durch praktische Beispiele ergänzt.
Die Gesamtkonferenz beauftrage eine Arbeitsgruppe ein Konzept zur Umsetzung von
Kooperativem Lernen an der Albert-Schweitzer-Schule zu entwickeln, welches auch in das
Schulprogramm aufgenommen werden soll.
Kooperatives Lernen ist eine Form von Kleingruppenunterricht. Kooperatives Lernen
effektiv umzusetzen bedeutet, allen Gruppenmitgliedern die zentrale Wichtigkeit der
Zusammenarbeit zu vermitteln und allen verständlich zu machen, dass der Erfolg der
Gruppe von jedem Einzelnen und dessen persönlichen Einsatz abhängt.
Um dieses Ziel zu erreichen, wurden die folgenden fünf Gelingensbedingungen des
Kooperativen Lernens entwickelt und empirisch überprüft:
Positive wechselseitige Abhängigkeit
Individuelle Verantwortung und Zurechenbarkeit
Reflexion des Gruppen- und Arbeitsprozesses
Soziale Kompetenz
Arbeit in Kleingruppen
( vgl. Brüning, Saum 2006, S. 132-153, Green, Green 2007, s. 75-85)
Positive wechselseitige Abhängigkeit bedeutet, dass alle Gruppenmitglieder für den
gemeinsamen Erfolg mitverantwortlich sind, dass jedes Gruppenmitglied seinen
individuellen Anteil in den Gruppenprozess einbringt.
Individuelle Verantwortung und Zurechenbarkeit bedeutet, dass jedes Gruppenmitglied
sich für seinen individuellen Anteil an der Gruppenarbeit und für das Gruppenergebnis
verantwortlich fühlt.
Es ist unumgänglich über den gemeinsamen Arbeitsprozess nachzudenken.
Soziale Kompetenzen bedeuten soziale Fähigkeiten wie z.B. leise miteinander sprechen,
jemandem zuhören und ihn dabei anschauen, ausreden lassen, Kompromisse finden und
akzeptieren, sich entschuldigen, sich bedanken, pünktlich sein etc..
Bei der Arbeit in Kleingruppen muss jedes Gruppenmitglied jedes andere mühelos
anschauen können und ihm zugewandt sein.
Die Schülerschaft der Albert-Schweitzer-Schule kennzeichnet sich durch ein hohes Maß
an Heterogenität in den Lernvoraussetzungen. Das Konzept Kooperatives Lernen stellt
eine Möglichkeit dar den individuellen Voraussetzungen Rechnung zu tragen und
zieldifferentes Lernen zu ermöglichen. Es bietet Gelegenheit für gemeinsames Arbeiten,
bei dem soziale Kompetenzen erworben, geübt und gefestigt werden, die für das ganze
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 43

Leben bedeutsam sind. Den Schülern wird die Fähigkeit vermittelt, sich in der Gesellschaft
zu orientieren, sich einzuordnen, sich zu behaupten und sie mitzugestalten (Richtlinien
der Schule für Geistigbehinderte, Ministerium 1980, S.7)
Kooperationsfähigkeit ist ein erstrebenswertes Ziel und muss von den Schülern erst
erlernt werden. Um kooperationsfähig zu werden, müssen Schüler lernen:
Dimension der Person
eigenen Interessen zu äußern
eigene Bedürfnisse und Gefühle zu regulieren
Misserfolge und Enttäuschungen zu ertragen
Dimension der Gruppe
mit anderen in Kontakt zu treten
Interessen anderer wahrzunehmen und zu berücksichtigen
Mit anderen zu kommunizieren
Dimension der Sache
gemeinsame Ziele zu verfolgen und umzusetzen
Regeln abzustimmen und einzuhalten
Methodisch muss jeder Lehrer für seine Schülerschaft eine Arbeitsform auswählen und
diese unter Berücksichtigung der allgemeinen Lernvoraussetzungen und der speziellen im
Bezug auf den Förderzielschwerpunkt Kooperation anpassen.
Denkbare Methoden sind:
„Jobverteilung“ unter den Gruppenmitgliedern
Materialverteilung
Placemat
Schnittkreis
Graffiti
Doppelkreis
Redekarten
Weitere Beispiele sind der Fachliteratur zu entnehmen:
Zur Anbahnung und Erprobung der Unterrichtsmethode –Kooperatives Lernen- sind der
Meinungsaustausch der Kollegen untereinander, gegenseitige Unterrichtshospitationen,
ein Medientisch etc. angedacht.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 44

FÖRDERUNG VON SCHÜLERN MIT MIGRATIONSHINTERGRUND
Die Albert-Schweitzer-Schule wird besucht von Schülern aus verschiedensten Kulturen
und Ländern. Andere sprachliche und sonstige kulturelle Erfahrungen erschweren ihre
Startposition in der Schule. Daher ist es unser erstes Ziel, den Schülern Möglichkeiten der
Verständigung zu vermitteln, welche ihnen das gemeinsame Miteinander im Schulalltag
erleichtert. Hierzu nutzen wir die Unterstützung von Foto-, Bild- oder Piktogrammkarten
aus dem Boardmakersystem zum Aufbau des deutschen Wortschatzes. Je nach
Lernvermögen des Schülers sind diese Systeme so ausbaufähig, dass mit ihnen auch das
Sprechen im ganzen Satz geübt werden kann. Bei Schülern, die die Lesefähigkeit
erwerben, können über das Verändern der Karten mit Endungen von Artikeln bei Nomen
oder Endungen bei Verbkarten grammatikalische Übungen unterstützt werden.
Ein zweiter Sprache unterstützender Arbeitsbereich ist das Verwenden von Gebärden.
Unsere Schüler lernen häufig durch nachahmen. Durch das rhythmische Sprechen zu
Gebärden löst sich manche Sprechhemmung, weil alle bestimmte Situationen gemeinsam
mit Gebärden unterstützen so z.B. Begrüßungsrituale oder der Wunsch zu den Mahlzeiten
„Guten Appetit“.
Ein anderer Aspekt der Migrantenförderung ist das gemeinsame miteinander Leben, d.h.
das Kennenlernen anderen Sitten und Gebräuche. Hierzu nutzen wir den Kontakt zu den
Eltern, bitten um Bildmaterial von besonderen Familienfesten, informieren über die
Fachgruppe Religion zu islamischen Feiertagen im Verlauf des Jahres oder nutzen
Schulfeste.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 45

MUTTERSPRACHLICHER UNTERRICHT (MSU)
Der muttersprachliche Unterricht ist in der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt
Geistige Entwicklung auf verschiedenen Ebenen bedeutsam. Kinder aus
Mitgrantenfamilien können sprachliche Defizite oft nur mühevoll und unvollständig
aufarbeiten. Sie bewegen sich alltäglich in zwei Sprachen und Kulturen und benötigen
deshalb die besondere Unterstützung auf emotionaler sowie kognitiver Ebene. Der
muttersprachliche Unterricht steht in engem Zusammenhang mit der Förderung von
Migranten.
Die langjährige Erfahrung in der Unterrichtung türkischer Schüler mit einem erhöhten
Förderbedarf in geistiger Entwicklung hat gezeigt, dass muttersprachlicher Unterricht für
die Bildung in allen Bereichen (z. B. Sachkunde, Lebenspraxis, Körper-, Bewegungs- und
Umwelterfahrung) unerlässlich ist. In diesem Schuljahr nehmen 13 Schülerinnen aus den
Unterstufen am MSU in türkischer Sprache teil.
Die Schüler werden von einer türkischen Kollegin in Kleinstgruppen unterrichtet. Jede
Gruppe besteht aus bis zu vier Kindern. Der Unterricht findet zwei Stunden in der Woche
statt.
Leitziel des MSU ist es, die Fähigkeiten der Schüler zu entwickeln, sich in ihrer
Muttersprache zu verständigen.
Im Einzelnen strebt der MSU folgende Ziele an:
Muttersprachliche Kompetenz
Beziehungen zur Türkei (Sitten und Bräuche kennen)
Verständnis der eigenen Situation
Vermittlung in zweisprachigen Situationen
Unterstützung bei Lernschwierigkeiten
Die Sprachfähigkeit der Schüler soll im MSU möglichst soweit gefördert werden, dass sie
Kontakte herstellen, ausbauen und pflegen
einander erzählen und zuhören
auch in größeren Gruppen Gespräche führen
sich sachbezogen verständigen
szenisch spielen und vortragen können
einfache Wünsche äußern
um Hilfe und Unterstützung bitten etc.
Übertragend in unseren Förderschultyp können wir folgende Lernziele nennen:
Erfahrung mit Muttersprache machen
Muttersprache als Ausdrucksmittel erleben
auf die Muttersprache bewusst hören
Muttersprache gerne verwenden
mit Muttersprache Beziehungen gestalten
die Muttersprache besser sprechen
sich orientieren in einer Umgebung in der zwei Sprachen gesprochen werden
dem Unterricht in deutscher Sprache besser folgen können
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 46

UNTERSTÜTZTE KOMMUNIKATION (UK)
Etwa ein Viertel aller Schüler der Albert-Schweitzer-Schule gehört zur Gruppe der
Menschen, die sich gar nicht oder in nur geringem Maße über die Lautsprache mitteilen
können. Damit diese Schüler ihren Alltag eigenverantwortlich(er) und selbstbestimmt(er)
gestalten können, ist es notwendig, ihre Kommunikationsmöglichkeiten zu erweitern.
Alle Maßnahmen, die in Ergänzung zur Lautsprache eine verbesserte
Kommunikation nicht sprechender Menschen ermöglichen sollen, werden heute mit dem
Begriff „Unterstützte Kommunikation“ (Abkürzung UK) bezeichnet. Hierzu zählen
körpereigene Kommunikationsformen (Gestik, Mimik, Augenbewegungen,
Gebärden),
externe Kommunikationsformen, die verschiedenste Hilfsmittel verwenden und
sich wiederum unterteilen lassen in nicht elektronische Hilfen (z.B.
Kommunikationstafeln mit Fotos/Schrift/Symbolen) und elektronische
Kommunikationshilfen (z.B. BIGmack, Step-by-Step, Alpha-Talker u.a.m.),
„Facilitated Communication“ (FC), im Deutschen als „Gestützte Kommunikation“
bezeichnet; wird unter anderem bei Menschen mit autistischen Verhaltensweisen
angewendet, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich mittels einer physischen
Unterstützung und mit Medien aus dem Bereich UK zu verständigen.
UK hat in den letzten Jahren auch in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewonnen.
In unterschiedlichen Arbeitsfeldern sonderpädagogischer Praxis und Forschung hat sie
sich kontinuierlich weiterentwickelt und ausdifferenziert. Als sonderpädagogisches
Studienfach ist sie inzwischen fest in der Lehrerausbildung verankert. In allen
Förderschulen mit den Förderschwerpunkten „Geistige Entwicklung“ und „Körperliche und
motorische Entwicklung“ wurden entsprechende Fachkonferenzen eingerichtet.
Um die Arbeit im Bereich UK an den einzelnen Förderschulen zu koordinieren, zu
vernetzen und Beratungsangebote zu schaffen, wurde im Oktober 2003 im Auftrag des
Ministeriums der „Arbeitskreis Unterstützte Kommunikation / Neue Technologien“
gegründet. Wie jede Förderschule mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ im
Regierungsbezirk Münster entsendet die Albert-Schweitzer-Schule zwei Lehrkräfte zu den
vierteljährlich stattfindenden Treffen; die jeweiligen Arbeitsergebnisse, Absprachen und
Informationen werden an die schulinterne Fachkonferenz UK weitergegeben.
Stand der Arbeit im Bereich UK an der Albert-Schweitzer-Schule / Mai 2009
Computerprogramm „Boardmaker“ wurde für jede Klasse angeschafft und wird
genutzt zur einheitlichen Erstellung von Stundenplänen, Kommunikationstafeln
usw. mit Piktogrammen,
Verwendung der „Boardmaker“- Piktogramme wurde per Konferenzbeschluss als
für alle Klassen verbindlich vereinbart,
Einheitliche Türbeschilderungen für alle Klassen- und Fachräume wurde mit
„Boardmaker“ erstellt und angebracht, die ergänzende Beschilderung mit,
Speisekarten für das Schülercafé mit Fotos/Piktogrammen wurden entwickelt
Einige elektronische Kommunikationshilfen für einen schuleigenen „Pool“ wurden
angeschafft ( BIGmacks, Step-by-Step, Power-Link, Go-Talk),
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 47

Bildmaterial zu verschiedensten Oberbegriffen (z.B. Lebensmittel, Spielen, Musik,
Wohnen, Hauswirtschaft u.a.) wurde zusammengestellt und als Kopiervorlage für
alle Lehrkräfte ausgedruckt,
Ein UK-Raum wurde eingerichtet, in dem alle Medien für diesen Lernbereich
untergebracht sind, die in Absprache mit der Fachgruppe UK für den Unterricht
nutzbar sind,
Kooperation mit der an der ASS tätigen Logopädiepraxis Auffenberg; im Rahmen
der Therapiestunden wird das oben beschriebene Material eingesetzt,
Kooperation mit der Werkstatt Braukämperstraße,
Sprachbegleitende Gebärden: Ein vereinfachter Grundwortschatz, orientiert an den
Gebärden der DGS (Deutsche Gebärdensprache) wird verbindlich in den
Eingangsklassen eingeführt und genutzt. Seit Beginn des Schuljahrs 2008/2009
wird an jedem Montag die „Gebärde der Woche“ von Schülern in allen Klassen
demonstriert und als Fotokarte überbracht.
Der Einsatz von Gebärden findet in der Albert-Schweitzer-Schule parallel zur
Lautsprache statt. Gebärden werden vorrangig sprachunterstützend bzw.
sprachanbahnend eingesetzt, sollen also den Schülerinnen und Schülern beim Erlernen
und Benutzen der Lautsprache helfen. Für die nichtsprechende Schülergruppe werden die
Gebärden sprachersetzend angeboten, um ihnen Ausdrucks- und
Verständigungsmöglichkeiten zu bieten. Die in der Albert-Schweitzer-Schule eingesetzten
Gebärden werden der gesamten Schülerschaft angeboten. Dadurch soll die Basis
geschaffen werden sowohl unterstützt sprechende, als auch nicht sprechende und
sprechende Schülerinnen und Schüler in kommunikative Prozesse zu integrieren und ein
höheres Maß an Interaktion zwischen allen am Schulleben teilnehmenden Personen zu
ermöglichen. Die an der Schule tätigen Sprachtherapeuten orientieren sich bei ihrer Arbeit
an den schulverbindlichen Gebärden. Zivildienstleistende und Hilfskräfte werden in die
Benutzung der Gebärdensprache eingewiesen. Die Auswahl neuer Gebärden orientiert
sich an der Bedeutsamkeit für die Schülerinnen und Schüler aus dem Unterricht, dem
Schulleben und der Freizeit.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 48

UNTERRICHTSINHALTE BEI SCHWERSTMEHRFACHBEHINDERTEN
Zu unseren Schülern gehören auch schwerstmehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche.
Dieser Personenkreis weist einen speziellen Förderbedarf auf. In den einzelnen Klassen
befinden sich zurzeit je bis zu vier schwerstmehrfachbehinderte Schüler.
Während des Unterrichtes werden sie gemäß ihrer Fähigkeiten und ihrer Bereitschaft in
Einzelförderung, in Kleingruppen oder im Klassenverband unterrichtet, wobei folgende
Ziele verfolgt werden:
Anbahnung, Training und Festigung einfachster Techniken und Fähigkeiten sowie
des sinnvollen Umganges mit Materialien (z.B. der Umgang mit Farben und
Formen)
Anbahnung, Förderung und Festigung der Selbstversorgung und Selbständigkeit
(Toilettentraining, Esstraining, Händewaschen, Aus- und Ankleiden)
Anbahnung sozialer Kontakte zu den Mitschülern (Zusammensein mit Mitschülern,
Aufnehmen und Ertragen von Kontaktangeboten, Entwickeln angemessener
Verhaltensweisen, Annehmen von Hilfen)
Anbahnen und Trainieren klasseninterner Regeln
Förderung der Grob - und Feinmotorik
in Ansätzen unterstützende Kommunikation/Sprachanbahnung.
Zur individuellen Förderung im sensorischen, taktilen, vestibulären, motorischen, auditiven
und visuellen Bereich sind Fachräume vorhanden. Dazu gehören der Therapieraum mit
einem Wasserbett, einer Wassersäule, einer Farbwechsellampe, einer Stereoanlage und
einem Bällchenbad sowie der Schaukelraum mit einer Schaukelrolle, einem
Schaukelbrett, einer Weichmatte, Gymnastikbällen und Rollbrettern. An zusätzlichen
Materialien stehen in diesen Räumen Kassetten mit meditativer Musik, Klang- und
Rhythmusinstrumente sowie Tastmaterialien und Bälle mit verschiedener
Oberflächenstruktur zur Verfügung. So werden z.B. die Tastmaterialien zur Förderung der
Handsensibilität und der Anbahnung von Greifaktivitäten genutzt. Die Materialien des
Schaukelraumes dienen in besonderem Maße der Schulung des Gleichgewichtssinnes
und somit zur Verbesserung der Körperhaltung.
Die individuelle Förderung der Schüler wird zurzeit durch viele Hilfskräfte (Hartz IV-Kräfte,
Zivildienstleistende u. FSJler) unterstützt. Als nachteilig zeigt sich für die Schüler ein
häufiger Wechsel an Bezugspersonen, die ihnen auf der anderen Seite jedoch sehr nahe
stehen.
Zur Verbesserung der momentanen Situation sind folgende Punkte wünschenswert:
Unterstützung im pflegerischen Bereich und bei Unterrichtsgängen
eine verbesserte Lehrerbesetzung in den Klassen mit mehreren
Schwerstmehrfachbehinderten
Errichtung von Schwerstmehrfachbehinderten - AGs
Einrichtung von Partnerklassen oder Klassenverbänden für den
klassenübergreifenden Unterricht, besonders in den Fächern Musik, Sport und
Hauswirtschaft.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 49

KONZEPT 'NEUE MEDIEN'
Die Bedeutung von Computern nimmt in unserer Gesellschaft immer weiter zu. Die
Veränderung unserer Gesellschaft zu einer Kommunikations- und Informationsgesellschaft
betrifft auch die Schülerschaft der Förderschule Förderschwerpunkt geistige Entwicklung.
Informationstechnische Grundbildung im Unterricht kann einen Teil unserer Schülerschaft
in den Gebrauch dieser Medien einführen. Um einer Ausgrenzung entgegenzuwirken, ist
es von grundlegender Bedeutung, dass Schüler der Förderschule Förderschwerpunkt
geistige Entwicklung fächerübergreifend mit dem Gebrauch dieser Medien vertraut
gemacht werden. Viele Schüler begegnen der Arbeit am Computer mit großem Interesse,
einige verfügen über Vorerfahrungen.
Die Schule verfügt über einen Computerraum mit acht Einzelarbeitsplätzen mit
Internetzugang. Diese PCs sind einheitlich mit dem Betriebssystem Windows XP
ausgerüstet und entsprechen durch Wächterkarte und Sicherheitssoftware den
Anforderungen des Kinder- und Jugendschutzes. Lizenzierte Versionen von Star-Office,
verschiedenen Lern- und Wahrnehmungsprogrammen sind einheitlich installiert.
In fast allen Klassen befinden sich PCs, die zum Teil privat organisiert worden sind. Einige
wurden über den Schuletat angeschafft oder wurden von Firmen Schulen zur Verfügung
gestellt. Es handelt sich hierbei um Geräte mit unterschiedlicher Ausstattung. Sie sind mit
unterschiedlicher Software versehen.
Der Computer wird an unserer Schule zunehmend als vielseitiges Medium im Unterricht
eingesetzt und ist auch im Rahmen der Freizeiterziehung von Bedeutung. Durch
computergestützten Unterricht können speziell im Bereich der Kulturtechniken
Teilfertigkeiten individuell als Ergänzung zum Unterricht gefördert werden. Andere
Programme zielen spielerisch auf eine Förderung verschiedener Wahrnehmungsbereiche.
'Wissens-CD-ROMs' können alters- und lernniveauangemessen Informationen über
sachunterrichtliche Themen vermitteln. Die Arbeit am Computer führt zu Erfahrungen im
grundlegenden Umgang mit dem Computer. Das beginnt bei der Benutzung der Tastatur,
speziell der Cursor-Tasten, führt über den Umgang mit der Maus zur selbständigen
Nutzung bezogen auf das sachgerechte Ein- und Ausschalten, dem Starten und Schließen
von Programmen bis zur Nutzung weiterer Peripheriegeräte (Drucker, Scanner, Kamera).
Der Computer kann als Hilfsmittel bei der Textproduktion eingesetzt werden. Mit Hilfe
eines Schreibprogramms kann eine Dokumentation von Projekten und Arbeitsergebnissen
mit Bildern, Fotos und/oder Texten erfolgen. Geeignete Computerspiele motivieren nicht
nur zu einem Umgang mit dem Computer, sie können eine sinnvolle Beschäftigung auch
in der Freizeit sein. Es erfolgt dabei immer eine angemessene alters- und
persönlichkeitsbezogene Auswahl.
Unter Berücksichtigung unserer aktuellen Ausstattung ergeben sich in der Praxis zwei
bevorzugte Unterrichtsformen: die Arbeit mit einer Kleingruppe im Computerraum, die
Einzel-, bzw. Partnerarbeit im Klassenunterricht (Übungsmittel im Fachunterricht,
selbstständiges Arbeiten im Wochenplan bzw. Freiarbeit, Spiele zur Freizeitgestaltung).
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 50

Die Fortentwicklung des Konzeptes erfolgt unter mehreren Aspekten:
Beachtung möglicher Risiken
Problematiken des Computereinsatzes sollen nicht übersehen werden. z.B.
Strahlenbelastung durch Bildschirme; Auslösung von Anfällen bei Epilepsie u.ä.
Nutzung älterer Software/Hardware
Vorhandene ältere Software wird auf Brauchbarkeit bezüglich Sinngehalt und
Systemvoraussetzungen überprüft.
Investition in neue Software
Das Angebot geeigneter Software für unsere Schulform sollte ergänzt, als
Schullizenz erworben werden und allen Klassen zur Verfügung stehen.
Im Internet vorhandene Übersichten zu Software im sonderpädagogischen Bereich
(z.B. unter www.hamburger-bildungsserver.de/sonderschule/software/ oder unter
www.sonderpaed.de/software) führen geeignete Programme für unsere
Schülerschaft auf.
Investition in neue Hardware
Aktuelle Software läuft nur auf zeitgemäßen Systemen. Ein sukzessives Ersetzen
der vorhandenen Hardware ist nicht zu vermeiden, wenn weitere sinnvolle
Möglichkeiten der PC-Technik genutzt werden sollen, z.B. Sprachausgabe oder das
Anlegen von Fotoalben.
Nutzung des Angebots ‚elektronische Mediendistribution (EDMOND)‟ des
Gelsenkirchener Medienzentrums
Einarbeitung in die Nutzung der inzwischen angeschafften Geräte, wie Beamer,
Notebook und DVD-Player
Optimierung der Nutzungsmöglichkeiten des Computerraums
Die vorhandene Ausstattung des Computerraums mit Peripheriegeräten, wie
funktionierendem Drucker, Lautsprecherboxen, Kopfhörern ist erfolgt. Besser als im
Lehrerzimmer können dort Schreibergebnisse oder digitale Fotos gemeinsam mit
Schülern erstellt, archiviert, oder ausgedruckt werden, um z.B. Arbeitsergebnisse
zu dokumentieren. Die Ausstattung des Computerraums mit einem Internetzugang
erweitert jetzt die Möglichkeiten der Kontaktaufnahme unserer Schülerschaft mit
diesem Medium.
Homepage (www.albert-schweitzer-schule-gelsenkirchen.de)
Seit dem Schuljahr 2003/04 ist für unsere Schule mit Unterstützung des
Fördervereins eine Domain eingerichtet worden. Jetzt kann eine Nutzung des
Internets auch durch diese schuleigene Homepage bedürfnisorientiert erfolgen.
Gleichzeitig wird hiermit ein Beitrag zur Öffnung der Schule geleistet. Interessierte
Personen erhalten hier erste Informationen und schnelle Kontaktmöglichkeit. Die
Homepage ist aber auch eine Plattform, um Projekte und Ereignisse aus dem
Schulleben der Schulgemeinde zu präsentieren. Wünschenswert ist die
Einbeziehung der visuellen und auditiven Darbietungsformen des Internets, damit
möglichst viele Schüler unserer Schule diese Seiten nutzen können. Neben
informierenden Texten sollen daher Bilder, Symbole und Animationen nicht zu kurz
kommen. Längere Ladezeiten werden dabei in Kauf genommen. Selbstverständlich
sind datenschutzrechtliche Aspekte besonders zu beachten. Persönlichkeitsrechte
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 51

dürfen gerade bei der Veröffentlichung von Fotos nicht verletzt werden. Sind
Personen deutlich zu erkennen, stimmen sie selbst und/oder die
Erziehungsberechtigten einer Veröffentlichung zu. Niemand sollte sich hierbei unter
Druck gesetzt fühlen. Ein dokumentierter Beitrag der Schüler will aber immer
Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl stärken und erhalten.
Im Februar 2005 erfolgte dazu eine Befragung aller Erziehungsberechtigten und
derjenigen Schüler unserer Schule, die sich zu diesem Thema äußern können.
Danach lehnten etwa 10 % eine Veröffentlichung von Fotos ab, 70 % stimmten zu
und von 20 % erhielten wir keine Rückmeldung.
Medienbeauftragte
Für die Aufgaben, die im Rahmen der Wartung des Computerraums und der
Gestaltung der Homepage entstehen, wird eine Verfügungsstunde zugeteilt. Eine
Unterstützung von Klassen, die, bezogen auf Hard- und Software eine Einführung
benötigen, erfolgt durch versiertere Kollegen.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 52

AUSSERUNTERRICHTLICHE AKTIVITÄTEN FÜR ALLE STUFEN
Durch vielfältige außerunterrichtliche Aktivitäten kann die Selbständigkeit und das
Gemeinschaftsgefühl gefördert werden. Eine erste Loslösung und damit größere
Unabhängigkeit vom Elternhaus kann hier angebahnt werden.
Mögliche Aktivitäten:
Übernachtungen in der Schule
Klassenfahrten
Besuch öffentlicher Einrichtungen, besonders auch von Freizeiteinrichtungen
Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 53

SCHULGARTEN
Im Jahre 1992 wurde die Wiesenfläche zwischen den beiden hinteren Gebäudetrakten in
einen Garten umgewandelt. Die grundlegenden Grobarbeiten, die Geländemodellierung
und die Erstbepflanzung der gemeinschaftlich zu nutzenden Flächen führte eine
Gartenbaufirma nach den Plänen einer Arbeitsgruppe von Lehrern aus. Finanziert werden
konnte die Anlage aus Mitteln des Kultusministeriums und der Stadt Gelsenkirchen, die
zweckgebunden bewilligt worden waren. Die übersichtliche Aufteilung und Gliederung des
Schulgartens ist ganz auf das Lernverhalten der Schüler ausgerichtet.
Neben den Klassenbeeten, die von den einzelnen Klassen nach eigenen Wünschen
bepflanzt und bewirtschaftet werden, bieten die übrigen Zonen, wie Hügelbeet, Sträucher-
und Staudenbeete und eine Wiese mit verschiedenen Obstbäumen interessante und
vielseitige Möglichkeiten, verschiedene Elemente des Gartenbaus zu erleben, zu erfahren
und differenziert mitzugestalten. Im Rahmen des pädagogischen Auftrags unserer Schule
können im Schulgarten fundamentale Lernziele in realen und lebendigen Situationen
angestrebt und umgesetzt werden. So erleben und erfahren die Schüler, ihrem Können
und ihrem Entwicklungsstand angemessen und angepasst, ökologische Zusammenhänge,
wie Stoffkreisläufe, Nahrungsketten, Voraussetzungen für die Erzeugung gesunder
Nahrungsmittel stets als Ganzheit.
Grunderfahrungen zum Naturschutz, Artenschutz, Umweltschutz, Biotop- und
Landschaftsschutz werden durch die aktive Auseinandersetzung begreifbar vermittelt.
Aufbauend auf der individuellen Lernausgangslage können der Umgang mit und der
Einsatz von Arbeitsgeräten geübt und effektive Arbeitstechniken erlernt, kooperatives und
verantwortungsbewusstes Arbeiten angebahnt und aufgebaut werden. Nicht zuletzt unter
dem Aspekt einer späteren erfolgreichen Tätigkeit im Garten- und Wegebau sowohl in
beiden Gelsenkirchener Werkstätten als auch möglicherweise auf dem freien Arbeitsmarkt
kommt diesen Lerninhalten und -angeboten eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu.
Seit dem Schuljahr 2007/08 ist der Schulgarten ein nicht unerhebliches Betätigungsfeld für
die Berufspraxisstufe sein. Über die Vermittlung intellektueller und praktischer Fähigkeiten
und Fertigkeiten hinaus begünstigen und unterstützen der Aufenthalt und die Arbeit im
Schulgarten auch sensorische und emotional-soziale Entwicklungsprozesse.
Das positive Erleben über alle Sinne und mit allen Sinnen ist dabei nicht nur in der
Förderung Schwerstbehinderter bedeutsam, sondern soll allen übrigen Schüler intensive
Eindrücke vermitteln. Darüber hinaus sollen die Schüler die Natur auch als Mittel der
Entspannung und der Freizeitgestaltung kennen lernen und annehmen. Um den
Schulgarten auch zur Erholung nutzen zu können, lädt auf einem Teil der Wiese eine
Holzsitzgruppe zum Verweilen ein. Im Sommer wird dieser Platz auch oft für das
Aufstellen von Planschbecken genutzt – ein Sonnensegel bietet dabei Schutz vor zu
intensiver Sonneneinwirkung.
Der Schulgarten unserer Schule hielt im Wettbewerb um den schönsten Schulgarten des
Ruhrgebiets im Rahmen der Bundesgartenschau den kritischen Anforderungen der
unabhängigen Jury stand und die Schüler konnten für ihre überzeugenden Leistungen
einen der Hauptpreise entgegennehmen.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 54

Seit Jahren wird die Pflege des Schulgartens in den Sommerferien von einer Gruppe des
Kollegiums übernommen, die sich dazu regelmäßig trifft. Gelegentlich werden einzelne
Schüler in diese Arbeit einbezogen.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 55

6 UNSERE SCHULGEMEINDE
Oberstes Bestreben ist ein gemeinsames Handeln aller Beteiligten, um die Schüler
bestmöglich zu fördern. Dabei wirken Lehrer, Eltern, nicht lehrendes Personal,
Therapeuten und außerschulische Institutionen unter Berücksichtigung der Fähigkeiten
und Interessen der Schüler eng und vertrauensvoll zusammen.
An der Albert-Schweitzer-Schule sind Sonderschullehrer und Fachlehrer beschäftigt.
Aufgaben, Pflichten und Rechte der Lehrkräfte werden von dem Schulgesetz und der
Allgemeine Dienstordnung für Lehrer und Lehrerinnen, Schulleiter und Schulleiterinnen an
öffentlichen Schulen (ADO) bestimmt. Pädagogische Freiheit und Verantwortung,
Unterrichtsplanung, Unparteilichkeit, Pädagogische Förderung, Information und Beratung
sind dabei vorrangige Bestandteile.
Helfendes Personal steht zur Verfügung in Form von Zivildienstleistenden, Damen und
Herren im freiwilligen sozialen Jahr und in Hartz-IV-Kräften. Die Beschäftigungszeiträume
dieses Personenkreises richten sich nach gesonderten gesetzlichen Bestimmungen und
sind nicht an das Schuljahr gekoppelt. Das nicht lehrende Personal unterstützt einzelne
Schüler bei der Pflege, bei den unterschiedlichen Sozialformen während des Unterrichts
und auch bei Unterrichtsgängen. Kostenträger dieser Maßnahmen ist in der Regel die
Stadt Gelsenkirchen.
Therapeuten von privaten Praxen erteilen Krankengymnastik, Egotherapie und
Logopädie nach ärztlicher Rezeptverschreibung während der Unterrichtszeit und in
Räumen der Schule (Gymnastikhalle, Raum mit Bällchenbad/Wasserbett,
Einzeltherapieraum).
Mit anderen schulischen und außerschulischen Institutionen kooperiert die Albert-
Schweitzer-Schule unter spezifischen Gesichtspunkten
WfB (Werkstätten für Menschen mit Behinderungen)
Wohneinrichtungen (für Menschen mit Behinderungen)
Sozialamt
Jugendamt
Facharbeitskreis GB
FUD (Familienunterstützender Dienst)
Lebenshilfe Gelsenkirchen und Gladbeck
TC Gelsenkirchen
Autisten-Ambulanz Bottrop
Krankengymnastik, Ergotherapie und Logopädie
Agentur für Arbeit
Kirchen
Beratungsstellen für Eltern und Kinder der Stadt und der Caritas
Polizei
Integrative und additive Kindertagesstätten
Schulpsychologischer Dienst
Förderschulen mit anderem Förderschwerpunkt zur gegenseitigen Schullaufbahnberatung
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 56

ELTERNBETEILIGUNG UND BAUSTEINE DER ELTERNARBEIT AN UNSERER
SCHULE
Die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule ist eine wesentliche Bedingung für
eine erfolgreiche Bildungs- und Erziehungsarbeit. Sie unterliegt formal den Regelungen,
die das Schulgesetz (SchulG) vorsieht und die im Abschnitt (§§ 62 ff. SchulG) näher
erläutert werden:
„Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler sollen in vertrauensvoller Zusammenarbeit an
der Bildungs- und Erziehungsarbeit der Schule mitwirken und dadurch die Eigenverantwortung in
der Schule fördern. Zur vertrauensvollen Zusammenarbeit gehören der offene Austausch von
Meinungen und Informationen, eine Kultur des Dialogs, der Respekt vor der Meinung anderer und
der Wille zum Konsens. Schülerinnen und Schüler werden in der Schule erfolgreicher sein, wenn
die Eltern die Arbeit der Schule unterstützen, sich am Schulleben beteiligen und ihre Elternrechte
auf Mitwirkung wahrnehmen.“
An unserer Schule hat sich bei der Umsetzung dieses Anliegens folgende Bausteinen der
Elternarbeit bewährt
Mitbestimmungsgremien gemäß den Bestimmungen des Schulgesetzes
Die Erziehungsberechtigten beteiligen an den gemeinsamen Förderbemühungen durch
die:
Klassenpflegschaft
(alle Eltern der Klasse) durch Information und Meinungsaustausch über die
Unterrichts- und Erziehungsarbeit in der Klasse
Klassenkonferenz
(Lehrkräfte in der Klasse und beratend Klassenpflegschaftsvorsitzende) um über
die Bildungs- und Erziehungsarbeit der Klasse zu entscheiden
Schulpflegschaft
als Interessensvertretung aller Eltern der Schule
Schulkonferenz
(Eltern und Lehrkräfte paritätisch) im Rahmen des Aufgabenkatalogs der
Schulkonferenz
In der Albert-Schweitzer-Schule sind darüber hinaus die Eltern als Mitglied aus der
Schulkonferenz in der Auswahlkommission für die Besetzung von Lehrerstellen beteiligt,
was sich nach Auffassung aller Mitglieder als sehr positiv bewährt hat,
Elternsprechtage und Hausbesuche
Für jedes Schulhalbjahr wird ein Elternsprechtag zur persönlichen Beratung durchgeführt.
Um allen Eltern die Möglichkeit zu geben, sich über ihr Kind zu informieren, werden die
beiden Elternsprechtage in Form von Sprechstunden oder Hausbesuchen durchgeführt.
Über die Hausbesuche erhält der Lehrer einen besseren Einblick in den
Lebenshintergrund der Schüler und kann dies auch im Unterrichtsalltag und in der
Beratung der Eltern berücksichtigen. Der Elternsprechtag im ersten Schulhalbjahr wird
von den Klassenlehrer-Teams in Absprache mit den Eltern organisiert. Der zweite Termin
ist schuleinheitlich und findet gegen Ende des Schuljahres am letzten Freitagnachmittag
und Samstagvormittag des Schuljahres statt.
Lehrersprechstunden
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 57

Auf Wunsch, oder wenn dies aufgrund einer besonderen Situation erforderlich ist, finden
nach vorheriger Terminabsprache sowohl Gespräche in der Schule als auch Hausbesuche
auch außerhalb dieser offiziellen Elternsprechtage statt. Hospitationsgelegenheiten in den
Klassen sind nach Absprache möglich.
Elternbriefe, Mitteilungshefte und Telefongespräche
Die Beteiligungsrechte der Erziehungsberechtigten bestehen auch darin, spontane
schriftliche oder telefonische Rücksprache mit den Lehrkräften zu nehmen
Für eine effektive Elternarbeit werden alle offiziellen Informationen über Termine und
Veranstaltungen der Schule den Schülern als Elternbrief durch die Schulleitung
mitgegeben. Die Klasse oder einzelne Schüler betreffende Informationen erfolgen seitens
der Klassenleitungsteams ebenfalls über Elternbriefe, Mitteilungshefte oder auch
telefonisch.
Sonderveranstaltungen und deren Vorbereitung
Andere in fast allen Klassen zu findende mögliche Formen der Elternarbeit sind die
Einladungen bzw. gemeinsamen Planungen zu Klassenfesten mit gemeinsamem
Kaffeetrinken, insbesondere in der Vorweihnachtszeit, und/oder zu Aufführungen der
Schüler. Auch bei Klassenausflügen können Eltern in Form von Beaufsichtigungen der
Schüler beteiligt werden. Beteiligungen an Schulfesten und Hilfe an den Ständen ist
ebenfalls Teil der Elternarbeit.
Kontaktaufnahme vor der Einschulung oder dem Schulwechsel
Häufig beginnt der Kontakt zwischen Eltern und der Albert-Schweitzer-Schule mit der
Eröffnung eines Verfahrens zur Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs,
wenn unsere Schule ein möglicher Förderort sein könnte. In zunehmenden Maße machen
Eltern aber auch von der Möglichkeit Gebrauch sich vor der Einschulung ihres Kindes
über die verschiedenen Fördereinrichtungen zu informieren. Für die
Erziehungsberechtigten der Schulanfänger bieten Klassenlehrer-Teams in der Regel vor
dem beginnenden Schuljahr eine Informationsveranstaltung an.
ELTERNBEFRAGUNG 2005
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 58

Im April 2005 wurde eine anonyme stufenbezogene Elternbefragung durchgeführt, an der
sich 65% der Eltern beteiligten. Die Umfrage zielt auf eine Einschätzung der Eltern zu
umfassenden Aspekten von Schule und Unterricht. Das Gesamtergebnis weist bei ca.
80% der Eltern Zufriedenheit aus. Antworten, die Unzufriedenheit ausdrücken, belaufen
sich insgesamt bei etwa 9%. 11% der Fragen bleiben ohne Einschätzung. Einen
vergleichsweise höheren Anteil negativer Rückmeldungen gab neben der Fragen zur
individuellen Förderung und Beaufsichtigung des Kindes noch zu den Bereichen
Ausstattung, Schülerbeförderung und Mittagessen. Als Konsequenz aus der Befragung
erfolgten auf verschiedenen Ebenen (Schulkonferenz, Klassenpflegschaft,
Elternsprechtag) Gespräche mit dem Ziel einzelne Bereiche zu verbessern.
Ich bin mit der Erziehung meines Kindes...
...sehr zufrieden
...zufrieden
...nicht so zufrieden
...gar nicht zufrieden
...kein Urteil
Ich bin mit dem Umgang der Lehrkraft mit meinem Kind...
...sehr zufrieden
...zufrieden
...nicht so zufrieden
...gar nicht zufrieden
...kein Urteil
Ich bin mit der individuellen Förderung meines Kindes...
...sehr zufrieden
...zufrieden
...nicht so zufrieden
...gar nicht zufrieden
...kein Urteil
Ich bin mit den Zusatzangeboten (Ergotherapie, Krankengymnastik, Logopädie)...
...sehr zufrieden
...zufrieden
...nicht so zufrieden
...gar nicht zufrieden
...kein Urteil
Ich bin mit der Beaufsichtigung meines Kindes
...sehr zufrieden
...zufrieden
...nicht so zufrieden
...gar nicht zufrieden
...kein Urteil
Ich bin mit den Austauschmöglichkeiten mit den Lehrkräften
...sehr zufrieden
...zufrieden
...nicht so zufrieden
...gar nicht zufrieden
...kein Urteil
6%
1% 4%
0 10 20 30 40 50 60 70
2% 7%
2%
11%
17%
12%
0 10 20 30 40 50 60
Ich bin mit der Zusammenarbeit und den Entscheidungen der Schulleitung
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 59
33%
42% 46%
0 10 20 30 40 50 60 70
4%
3%
8%
16%
35%
42%
59%
50%
0 10 20 30 40 50 60 70
1%
5%
5%
6%
8%
26%
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90
37%
64%
48%
0 10 20 30 40 50 60 70

...sehr zufrieden
...zufrieden
...nicht so zufrieden
...gar nicht zufrieden
...kein Urteil
Ich bin mit der Ausstattung der Schule
...sehr zufrieden
...zufrieden
...nicht so zufrieden
...gar nicht zufrieden
...kein Urteil
Ich bin mit der Schulwegsicherung bzw. der Schülerbeförderung
...sehr zufrieden
...zufrieden
...nicht so zufrieden
...gar nicht zufrieden
...kein Urteil
Ich bin mit dem Angebot des Mittagessens
...sehr zufrieden
...zufrieden
...nicht so zufrieden
...gar nicht zufrieden
...kein Urteil
Ich bin mit der Schule insgesamt
...sehr zufrieden
...zufrieden
...nicht so zufrieden
...gar nicht zufrieden
...kein Urteil
Mein Kind geht ... zur Schule
...sehr gerne...
...gerne...
...nicht so gerne...
...gar nicht gerne...
...kein Urteil
3%
1%
8%
ELTERNBEFRAGUNG 2008
0 10 20 30 40 50 60 70 80
2% 8%
15%
14%
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 60
30%
61%
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90
3% 6%
10%
37%
44%
0 10 20 30 40 50 60 70
0 10 20 30 40 50 60 70
3%
3%
2%
2%
5% 7%
9%
19%
22%
29%
42%
47%
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90
46%
65%
0 10 20 30 40 50 60 70
58%

Eine zweite Elternbefragung stellte Aspekte speziell der unterrichtlichen und
pädagogischen Arbeit in den Mittelpunkt und setzte damit bei den kritischen Punkten der
ersten Befragung an. Um möglichst konkrete Konsequenzen aus den Rückmeldungen zu
ermöglichen, erfolgte eine namentliche Befragung, an der sich etwa 52% der Eltern
beteiligten. Das Gesamtergebnis weist bei ca. 82% der Eltern Zufriedenheit aus.
Antworten, die Unzufriedenheit ausdrücken, belaufen sich insgesamt bei etwa 9%.
Weitere 9% der Fragen bleiben ohne Einschätzung. Auf der Grundlage der individuellen
Einschätzungen erfolgen Gespräche mit den Klassenlehrerteams.
Ich bin über die aktuellen Förderpläne für mein Kind informiert
... trifft sehr zu
... trifft zu
... trifft weniger zu
... trifft gar nicht zu
... keine Einschätzung
Ich bin über die langfristigen Ziele für mein Kind informiert
... trifft sehr zu
... trifft zu
... trifft weniger zu
... trifft gar nicht zu
... keine Einschätzung
Die Förderpläne entsprechen dem Förderbedarf meines Kindes
... trifft sehr zu
... trifft zu
... trifft weniger zu
... trifft gar nicht zu
... keine Einschätzung
Die Ziele werden erreicht
... trifft sehr zu
... trifft zu
... trifft weniger zu
... trifft gar nicht zu
... keine Einschätzung
Ich werde regelmäßig über die Entwicklung meines Kindes informiert
... trifft sehr zu
... trifft zu
... trifft weniger zu
... trifft gar nicht zu
... keine Einschätzung
Individuelle Begabungen und Interessen meines Kindes werden gefördert
... trifft sehr zu
... trifft zu
... trifft weniger zu
... trifft gar nicht zu
... keine Einschätzung
Die Zusatzangebote (AGs, Praktika, Schulwanderungen, Sportwoche usw.) sind
sinnvoll und ausreichend
... trifft sehr zu
... trifft zu
... trifft weniger zu
... trifft gar nicht zu
... keine Einschätzung
Mein Kind wird zum Lernen ermutigt
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50
2%
13%
11%
22%
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50
5%
1% 4%
2%
10%
12%
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 61
29%
52%
48%
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45
1% 5%
6%
6%
5%
7%
32%
51%
0 10 20 30 40 50 60
5%
1%
25%
64%
0 10 20 30 40 50 60
8%
5% 7%
14%
22%
58%
40%
39%
0 5 10 15 20 25 30 35 40
40% 46%
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45

... trifft sehr zu
... trifft zu
... trifft weniger zu
... trifft gar nicht zu
... keine Einschätzung
Das Lerntempo ist meinem Kind angemessen
... trifft sehr zu
... trifft zu
... trifft weniger zu
... trifft gar nicht zu
... keine Einschätzung
Mein Kind fühlt sich wohl in der Schule
... trifft sehr zu
... trifft zu
... trifft weniger zu
... trifft gar nicht zu
... keine Einschätzung
Als Eltern fühlen wir uns willkommen und ernst genommen
... trifft sehr zu
... trifft zu
... trifft weniger zu
... trifft gar nicht zu
... keine Einschätzung
Bei Entscheidungen wird meine Meinung angemessen berücksichtigt
... trifft sehr zu
... trifft zu
... trifft weniger zu
... trifft gar nicht zu
... keine Einschätzung
Ich erhalte zusätzliche Hilfe bei Bedarf
... trifft sehr zu
... trifft zu
... trifft weniger zu
... trifft gar nicht zu
... keine Einschätzung
Mit der Förderung meines Kindes bin ich zufrieden
... trifft sehr zu
... trifft zu
... trifft weniger zu
... trifft gar nicht zu
... keine Einschätzung
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45
4%
5%
6%
Mit dem gesamten Förderkonzept für mein Kind bin ich zufrieden
... trifft sehr zu
... trifft zu
... trifft weniger zu 2%
35%
... trifft gar nicht zu
... keine Einschätzung
5%
Zivildienst und Freiwilliges Soziales Jahr an der Albert–Schweitzer–Schule
ZIVILDIENST UND FREIWILLIGES SOZIALES JAHR
8%
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 62
33%
38%
57%
49%
0 10 20 30 40 50 60
2%
8%
6% 7%
0 5 10 15 20 25 30 35
9%
29%
60%
39%
39%
0 10 20 30 40 50 60
4%
9%
41% 46%
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45
1%
0 5 10 15 20 25 30 35
6%
5%
8%
19%
38%
35% 37%
51%
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50
58%
0 10 20 30 40 50 60

In jedem Schuljahr erhalten zahlreiche junge Menschen die Möglichkeit, ihren Zivildienst
oder ihr Freiwilliges Soziales Jahr an der Albert–Schweitzer–Schule zu absolvieren. Über
die rein organisatorischen und „versorgenden“ Bereiche hinaus entstehen in dieser Zeit
viele Situationen und Möglichkeiten der menschlichen Begegnung.
Zu Beginn der Zivildienstzeit und des FSJ erfolgt eine allgemeine Einführung durch die
Zivi-/FSJ-Koordinatorin. Hierbei wird ein Überblick über die Schulform, die besonderen
Bedürfnisse der Schüler, die einzelnen Arbeitsbereiche und die Durchführung von
Pflegemaßnahmen gegeben. Eine Einführung in die Aufgaben, die in den einzelnen
Klassen anfallen, wird durch die jeweiligen Klassenlehrer gegeben.
Während der Zivildienstzeit und des FSJ werden außerdem einige Fortbildungen zu
Themen der täglichen Arbeit mit unseren Schüler durchgeführt. Vorgesehen sind
Fortbildungen zu den Themen Autismus, Unterstütze Kommunikation sowie Förderung
von Schülern mit Schwerstmehrfachbehinderung.
Die Dienstzeiten für Zivis und FSJler sind:
Montag-Donnerstag: 8.15 Uhr – 15.30 Uhr (45 min Pause)
Freitag: 8.15 Uhr – 12.30 Uhr (15 min Pause)
Überblick über die verschiedenen Aufgabenbereiche:
Vor dem Unterricht (um 8.15 Uhr) müssen die Kinder von den Bussen abgeholt und auf
den Schulhof begleitet werden. Der Unterricht beginnt um 8.30 Uhr, dann begeben sich
alle Kinder in ihre Klassen. Mit dem Klassenteam wird abgesprochen, welche Kinder
Begleitung und Hilfestellung auf dem Schulhof und den Wegen vom Bus und in die Klasse
benötigen.
Während der Unterrichtszeiten:
- Hilfestellung beim An- und Ausziehen der Jacken, beim Ein- und Auspacken
der Schultaschen
- Teilnahme am Unterrichtsgeschehen, Integration der Schüler in den
Unterricht durch Einzelhilfen und individuelle Begleitung in
Unterrichtssituationen, Unterstützung der Schüler bei der Nutzung von
Hilfsmitteln wie Stehständer, Talker, Computer etc.
- Übernahme einzelner Fördermaßnahmen nach vorheriger Anleitung und in
Absprache mit dem Klassenteam
- Mithilfe bei der Vor- und Nachbereitung der Mahlzeiten, individuelle
Hilfestellung bei den Mahlzeiten für einzelne Schüler
- Begleitung der Schüler beim Sport- und Schwimmunterricht
- Begleitung bei Tagesausflügen und Unterrichtsgängen
- Begleitung bei mehrtägigen Klassenfahrten
- Teilnahme an Schulfesten
Pflegerische Tätigkeiten:
- Begleitung und Hilfe bei Toilettengängen
- Förderpflege: In Achtung der Persönlichkeit der zu pflegenden Person:
Wechseln der Windeln, Intimpflege, hygienische Maßnahmen
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 63

Weitere Aufgaben werden durch die Schulleitung, die Therapeuten oder den Hausmeister
vergeben. Vermittler der Aufgaben auch von Seiten der Lehrerinnen und Lehrer ist die
Zivi-/FSJ-Koordinatorin.
Weitere Aufgaben können z.B. sein: Mithilfe beim Ein- und Umräumen von Möbeln,
Dekorieren bei Festen oder Aufstellen von Stühlen für schulische Veranstaltungen.
In den Schulferien müssen verschiedene Aufgaben im Schulgebäude und auf dem
Schulgelände übernommen werden. Dazu zählen:
- Reinigen der Bälle und des Therapiematerials im Bällchenbad
- Arbeiten an den Außenanlagen (nach Absprache mit dem Hausmeister)
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 64

7 SCHULLEBEN
Unter "Schulleben" fassen wir die Aktivitäten, die den Lernort Schule über den durch den
Stundenplan strukturierten Schulalltag hinaus, meist klassenübergreifend, mit "Leben
füllen".
"Schulleben" ist im Wesentlichen abhängig von
schulorganisatorischen Möglichkeiten hinsichtlich der Unterrichtszeiten, der
Räumlichkeiten, der finanziellen Mittel und der personellen Kapazitäten
den Neigungen und dem Interesse der Mitwirkenden. "Schulleben" entwickelt sich
oft aus aktuellem Anlass (schulinterne Feste, schulübergreifende Veranstaltungen)
oder aus dem wachsenden Interesse an einer Sache. Oft sind die Inhalte der o.g.
Aktivitäten derart gestaltet, dass sich die Arbeits-, bzw. Interessengruppen mit ihren
Ergebnissen in der Öffentlichkeit präsentieren können.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 65

FESTE UND FEIERN
Feste im Klassenrahmen
Es gibt vielfältige Gründe, eine Feier im Klassenrahmen zu veranstalten, wie z.B.
Geburtstagsfeiern, Weihnachtskaffeetrinken, Vorführungen eines eingeübten
Theaterstücks. Diese Feste werden von den Klassen völlig frei und ohne Absprachen mit
anderen geplant und gestaltet und häufig werden Eltern und Geschwister der Schüler
dazu eingeladen.
Klassen- und/oder stufenübergreifende Feste
Bestimmte Anlässe, wie z.B. Karneval, St. Martin, Ostern, Weihnachten werden an
unserer Schule traditionsgemäß von vielen Klassen genutzt, sich gegenseitig einzuladen,
gemeinsam zu essen und zu feiern. Im Rahmen von Vorhaben werden dafür Themen
bestimmt, die Klassenräume entsprechend geschmückt und Essen selbst zubereitet. Die
konkrete Ausgestaltung dieser Feste ändert sich im Laufe der Jahre immer wieder. Die
mehrere Jahre lang angebotene offene Disco am Freitag vor Rosenmontag wurde z.B.
abgelöst von stufeninternen Veranstaltungen, wie Unterstufenfesten mit musikalischen
und spielerischen Darbietungen. Zur Adventzeit hat sich dagegen die Tradition
herausgebildet, ein Adventsingen anzubieten, bei dem sich alle interessierten Klassen
einmal wöchentlich im Schulflur oder in der Gymnastikhalle treffen, um gemeinsam
bekannte Weihnachtslieder zu singen. Weitere traditionelle klassenübergreifende Feste
gibt es am Anfang und Ende jedes Schuljahres. So beginnt das Schuljahr für unsere
neuen Schüler mit einer Einschulungsfeier in der Turnhalle, bei der immer einige Klassen
bereit sind, Spiellieder, Tänze oder kleine Theaterstücke aufzuführen, die im
vorangegangenen Schuljahr eingeübt wurden. Diese Einschulungsfeiern haben den
wichtigen Effekt, dass die neuen Schülerinnen, Schüler und Eltern einen Teil der
Schulgemeinde kennen lernen. Am Ende eines Schuljahres werden die Werk- und
Oberstufenschülerinnen und -schüler, die die Schule verlassen, feierlich verabschiedet.
Nach einer Feier in der Turnhalle, die in einem ähnlichen Rahmen wie die
Einschulungsfeier abläuft (Vorführungen, Reden des Schulleiters, einer Schülerin bzw.
eines Schülers und eines Elternvertreters, Zeugnisausgabe und Erinnerungsfoto), findet
ein Kaffeetrinken in den Räumen einiger Oberstufenklassen statt, das von den
Klassenlehrern unter Mithilfe interessierter Ober- und Berufspraxisstufenschüler geplant
und organisiert wird.
Feste mit der ganzen Schule
In unregelmäßigen Abständen und zu verschiedenen Anlässen wurden in unserer Schule
einige Feste durchgeführt: Sommer- und Frühlingsfeste, Weihnachtsbasare, Sportfeste,
Schuljubiläen, Einweihungsfeier des neuen Schulgebäudes u.a. Neben Verkaufsständen
einzelner Klassen, an denen Arbeiten von Schülern zum Verkauf angeboten wurden und
vielfältigen Getränke- und Speiseangeboten gab es häufig ein dem jeweiligen Anlass
entsprechendes Rahmenprogramm mit kurzen Wortbeiträgen, Vorführungen einzelner
Klassen und klassenübergreifenden Auftritten (s.o.). Diese Art von Feiern sind nur bei
einem großen Engagement von Lehrern, Eltern, Schülern möglich. Sie bieten den Vorteil,
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 66

dass sich die gesamte Schulgemeinde trifft und dass eine größere Öffentlichkeit
hergestellt wird, also auch Verwandte, Bekannte der Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen,
Lehrer und Personen aus der Nachbarschaft die Gelegenheit erhalten, die Schule kennen
zu lernen. Ehemalige Schülerinnen-Schüler, Lehrer haben dabei die Möglichkeit, ihre
Schule wiederzusehen und Bekannte zu treffen.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 67

PROJEKTE IM BEREICH ÄSTHETISCHE UND MUSISCHE ERZIEHUNG
Projekte im Bereich ästhetische und musische Erziehung greifen Fähigkeiten und
Fertigkeiten unserer Schüler individuell oder klassenübergreifend auf. Die Häufigkeit und
Intensität derartiger Projekte wird von bestehenden organisatorischen Bedingungen
bestimmt. Für die Anleitung dieser Projekte werden in der Regel zusätzliche
Lehrerstunden benötigt. Gelegentlich gelingt eine organisatorische Einbindung in die
Arbeitsgemeinschaftsangebote einzelner Stufen. Am einfachsten zu organisieren sind
dabei Aktionen, die schwerpunktmäßig von Schülern einer Klasse durchgeführt werden.
Sollen individuelle Bedürfnisse und Fähigkeiten der Schüler zum Zuge kommen, hat
dieses einen erhöhten Planungs- und Organisationsbedarf zur Folge.
Aquarell-AG
Seit einigen Jahren besteht an unserer Schule eine klassenübergreifende
Arbeitsgemeinschaft, in der Schüler verschiedene Techniken des Aquarellmalens erlernen
können. In kleinen Gruppen, die sich in jedem Schuljahr neu zusammensetzen, fertigen
die SchülerInnen in dichter Begleitung Kunstwerke an, die mindestens einmal im Jahr der
Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ausstellungen hatte die Aquarell- AG bislang im
Schulgebäude und Schülercafé der eigenen Schule, auf dem Gelände der Zeche
Konsolidation im Rahmen eines Kulturtages und alljährlich im Plaza Madrid in
Gelsenkirchen. Die Bilder werden zum Verkauf angeboten. Der Erlös kommt
ausschließlich dem Förderverein der Albert- Schweitzer zugute, der zuvor die benötigten
Materialien vorfinanziert.
Chor und Musikgruppe
An unserer Schule treffen sich interessierte Schüler vornehmlich der Oberstufen einmal
wöchentlich während der Gestalteten Freizeit und Erarbeiten und Pflegen ein
Liederrepertoire. Dabei steht das Singen im Vordergrund, es werden aber auch
Arrangements mit Instrumenten und Klangerzeugern entwickelt. Die konkrete
Probenarbeit ist in der Regel von konkreten Anlässen, wie z.B. Schulfest, Einschulungs-
und Entlassungsfeier, Einladungen zu außerschulischen Veranstaltungen und
Gottesdiensten, bestimmt. Es wird produktorientiert gearbeitet, das Präsentieren des
Ergebnisses in der Öffentlichkeit steht im Vordergrund. Damit werden Selbstbewusstsein,
Anstrengungsbereitschaft und Gruppenfähigkeit der Teilnehmer im besonderen Maße
angesprochen. Daneben erleben sie eine Förderung in Teilleistungen, die mit dieser Art
des Musizierens verbunden sind: Hören, Stimmbildung, Rhythmik, Konzentration, Lesen
und vieles mehr.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 68

PROJEKTE IM BEREICH BEWEGUNG/SPORT
"Unsere Schule bewegt sich". Unter diesem Motto findet jedes Jahr ein Projekt statt.
Schwerpunkte des Projekts sind in erster Linie das "gemeinsame sich bewegen". Das
heißt, gleichberechtigt neben den individuell auf die unterschiedlichen Stufen
zugeschnittenen Bewegungsformen und -angeboten besteht die Möglichkeit, sich der
Gemeinschaft bewusst zu werden und sich in ihr sicher aufgehoben zu fühlen.
Für diese Bewegungstage nutzen wir die letzten drei Schultage vor den Sommerferien:
1. Tag: Ausflug
Die verschiedenen Schulstufen überlegen sich für diesen Tag wechselnde,
für ihre Altersklasse angemessene Ausflugsziele. In der Gemeinschaft soll
Bewegung, auch im Sinne eines Wandertages, erlebt werden.
2. Tag: Sportfest
Für alle Schüler ist das jährlich stattfindende Sportfest ein Höhepunkt. Nach
der Teilnahme an einem Leichathletik-Dreikampf, der den individuellen
Fähigkeiten der Schüler angepasst ist und mit einer Teilnehmerurkunde
honoriert wird sowie einem abschließenden Schul-Runden-Lauf mit
Verlosung, besteht die Möglichkeit, verschiedene Spielangebote zur weiteren
körperlichen Betätigung zu nutzen. Erfahrungsgemäß findet dieses Sportfest
bei den Schülern sowie bei vielen Eltern einen ganz besonderen Anklang.
Den Abschluss des Sportfestes bildet ein gemeinsames (Schüler, Eltern und
Lehrer), von den Eltern bestücktes Buffet; ein wahrer Begegnungshöhepunkt im
Schulleben.
3. Tag: Trampolino
Den letzten Tag im Schuljahr verbringen die Schüler der Albert-Schweitzer-Schule
im Trampolino, der Bewegungslandschaft im Schalker Sportpark. Hier bieten die
Trampoline, Hüpfburgen und Klettergerüste reichlich Gelegenheit zum
gemeinsamen Bewegen. Das Indoor-Fußballspiel erfreut sich sowohl bei Schülern
als auch bei Lehrern besonderer Beliebtheit.
Sportliche Begegnungen in Form von Turnieren und Wettbewerben
Unsere Schule beteiligt sich jährlich am Fußballturnier der Lebenshilfe, an dem alle
Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in Nordrhein-Westfalen
teilnehmen können, sowie am Turnier der Hilda-Heinemann-Schule und der Lebenshilfe
Gladbeck. Außerdem kommt es in unregelmäßigen Abständen zu Spielen gegen andere
Schulen. Der immer wiederkehrende Fußball- bzw. Tanzaktionstag im Sonderschul-, bzw.
Grund- und Förderschulbereich, an dem das gemeinsame Tun im Vordergrund steht,
bietet unseren Schülern eine weitere Möglichkeit, sich im Umgang mit anderen zu erleben
und ihre Fähigkeiten zu präsentieren.
Schi-Freizeit
Seit dem Schuljahr 2003/2004 fahren Schüler unserer Schule jährlich auf eine Schifreizeit
in die Alpen. Für eine erfolgreiche und pädagogisch wertvolle Schulfahrt ist nicht nur die
Organisation
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 69

der Reise selbst, sondern vor allem die Vorbereitung der Schüler auf die Reise wesentlich.
Daher beginnen wir weit im Voraus, probieren Schischuhe an, tragen unsere Schier durch
die Schule, besprechen aber auch Verhaltens- und Pistenregeln. Wir setzen uns mit der
Freizeitgestaltung während der Woche ebenso auseinander wie mit der richtigen Kleidung
im hochalpinen Gebirge und mit ökologischen Aspekten einer Schiwoche. Zentrale
Punkte, die gefördert werden, sind die Fitness, die Bewegungsplanung und die
Koordinationsfähigkeit unserer Teilnehmer. Unbestritten ist, dass Wintersportwochen
aufgrund ihrer vielfältigen inhaltlichen Gestaltungsmöglichkeiten einen äußerst positiven
Einfluss auf den physischen, psychischen und sozialen Bereich unserer Gesundheit
ausüben. Eine Wintersportwoche fördert sowohl durch die gezielte Vorbereitung als auch
das vielfältige Bewegen während der Woche die konditionellen Fähigkeiten Ausdauer und
Kraft und damit eine positive Anpassung des Herz-Kreislaufsystems und der Muskulatur.
Ein derartiges Angebot erfordert eine verstärkte Beanspruchung der koordinativen
Fähigkeiten, was zu einer Verbesserung der Bewegungsfähigkeit führt und mehr
Sicherheit im Alltag und Sport bedeutet. Vielfältiges, freudvolles Erleben und Bewegen in
der freien Natur fern von schulischen Zwängen wirkt positiv auf Organismus und Psyche
und weckt auch Interesse und Verständnis für den Schutz der Natur. Gemeinsame
Aktivitäten, Abenteuer und Erlebnisse stärken das Gruppengefühl und die Gemeinschaft
und fördern das soziale Wohlbefinden.
Inline-Skating
Inlineskating hat sich zu einem festen Bestandteil der Sport- und Freizeitkultur entwickelt,
gehört sogar zu den beliebtesten Freizeitsportarten in Deutschland. Unter vielen
Bewegungsangeboten eignet sich Inlineskating für unsere Schüler besonders aufgrund
der großen Bandbreite von Einsatzmöglichkeiten und einer relativ leichten Erlernbarkeit.
Im Frühjahr 2006 wurde ein Förderantrag an das Gelsenwasser-Schulprojekt zur
Anschaffung von Inlineskates bewilligt, so dass insgesamt 16 Paar Inlineskates inklusive
der notwendigen Schutzkleidung angeschafft wurden.
Im Klassenverband vermitteln qualifizierte Lehrkräfte der Albert-Schweitzer-Schule ihren
Schülern nicht nur die notwendigen Techniken, die Arbeit kann auch auf psychomotorische
Effekte (hier besonders die ganzheitliche Persönlichkeitsförderung) abzielen. Die Schüler
sollen den sachgerechten Umgang mit Inlineskates erlernen, sich sicher auf Inlineskates
bewegen, kontrolliert Fallen können, ohne Angst und ohne sich zu verletzen.
Unmittelbare Ziele eines Inlineskating-Unterrichts sind:
Förderung der Ich-Kompetenz:
Bewegungsmöglichkeiten des eigenen Körpers auf Inlineskates erfahren,
eigene Möglichkeiten und Grenzen beim Inlineskaten erfahren,
Ängste wahrnehmen und bewältigen,
Haltungs- und Bewegungsgefühl entwickeln,
sich selbst emotional-affektiv erleben (Angstgefühl beim Durchführen der
Falltechnik, Erfolgsgefühl
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 70

Förderung der Sachkompetenz:
Inlineskates und Schutzausrüstung kennen lernen,
Anlegen der Schutzausrüstung und der Inlineskates beherrschen,
Bestandteile der Inlineskates kennen,
Hilfsmittel kennen lernen, Ideen für den Gebrauch von Hilfsmitteln selbst
entwickeln, nutzen,
Geländeparcours oder Hindernisparcours erproben, durchfahren, verändern,
anpassen, neu gestalten,
Förderung der Sozialkompetenz:
bei Partnerübungen und Spielen Verantwortung für den Partner übernehmen,
bzw. Vertrauen zum
Partner aufbauen,
sich an einen oder mehrere Partner anpassen,
eigene Interessen und Bedürfnisse mitteilen,
beim Inlineskaten andere Fahrer erkennen, ihnen ausweichen oder
hintereinander, nebeneinander fahren,
sich als Bestandteil einer Gruppe erfahren, Ideen entwickeln, diese anderen
mitteilen und gemeinsam ausführen.
Darüber hinaus können hierauf aufbauend vielfältige weitere Ziele entwickelt werden,
immer mit dem Grundgedanken der „Selbstverwirklichung in sozialer Integration“, hier
mithilfe eines Bewegungs- und Sportgerätes, das eine Teilhabe am gesellschaftlichen
Lebens ermöglicht.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 71

Klettern
Wir wollen hoch hinaus - Die Kletter-AG der Albert-Schweitzer-Schule
Seit dem Schuljahr 2008/2009 gibt es für die Mittelstufen unserer Schule ein
Kletterangebot in Form einer AG. Hier werden erlebnispädagogische Ziele durch die
Sportart Klettern vermittelt. Zur Umsetzung nutzen wir unsere Turnhalle genauso wie das
Schulgelände. An Bäumen bauen wir Seilrutschen, (Hoch-) Seilparcours und
Kletterstationen auf. Das Colakistenklettern erfreut sich dabei besonderer Beliebtheit.
Nachdem die Schüler erste Erfahrungen gesammelt haben, findet die weitere Umsetzung
auch an der Kletterwand statt, wobei wir hierfür die Kletteranlage des Alpenvereins im
Nordsternpark nutzen können. Hier haben die Schüler die Möglichkeit, mit ihrem
Vorwissen neue Klettererfahrungen zu sammeln und sich so als kompetente Individuen
wahrzunehmen. Erlebnisorientierte Kletterübungen strukturieren den Lernprozess für das
Individuum und für die Gruppe. Mut und Überwindung, Zusammenhalt und Vertrauen im
Zusammenspiel mit problemorientierten Aufgaben sind auch hier wieder die Basis für
Lernprozesse.
Eine Klettersituation kann vom Kletterer unterschiedlich wahrgenommen werden. Wo eine
Person aus einer Situation Sicherheit, Freude, Spannung oder Vertrauen für sich
empfindet, kann jemand anderes die gleiche Situation mit Unsicherheit, Angst, Langeweile
oder Misstrauen interpretieren (vgl. BOECKER 2004, S.14). Dem Lehrer kommt hier eine
besondere Aufgabe zu, indem er vom (Wissens-) Vermittler zum Mittler zwischen
Individuum, Gruppe und Situation wird. Zwar unterrichtet er immer noch kletter- und
sicherheitstechnische Kenntnisse, erzieherische Elemente wie Persönlichkeitsbildung und
soziale Kompetenz treten aber entscheidend in den Vordergrund. Es verlangt
pädagogisches Geschick und reflexive Betrachtung, um das Erlebte zu einem Erlebnis mit
Nachhaltigkeit werden zu lassen. Klettern involviert alle Teilaspekte eines
erlebnisorientierten Unterrichts und bietet sich somit als Fördermedium an.
Besonders unsere Schüler machen in ihrem Leben häufig Erfahrungen von Überbehütung
und Nichtzutrauen. Das kann dazu führen, dass eine Vermeidungshaltung gegenüber
herausfordernden Situationen eingenommen wird. Das Sammeln von Grenzerfahrungen
wird dadurch genauso „behindert“ wie das Erleben des Gefühles, über sich
hinauszuwachsen und seinen Horizont zu erweitern.
Durch die Teilnahme an unserer AG bekommen die Schüler die Möglichkeit in einem
geschützten Rahmen besondere Erfahrungen und Erlebnisse zu machen und Gefühle
unterschiedlichster Art zu empfinden. Hierbei sind ein behutsames Vorgehen und eine
individuelle Betrachtungsweise jedes Einzelnen wichtig, um Grenzerfahrungen
anzubieten, aber Überforderungs- und Paniksituationen zu vermeiden.
Die Gestaltung im Rahmen der Kletter-AG sieht eine Durchführung nach einem
Bausteinprinzip vor, um den Inhalten eines erlebnisorientierten Ansatzes gerecht zu
werden. Um die Schüler an das Klettern heranzuführen, sind Vorkenntnisse durch das
Lehrteam zu vermitteln und Vorerfahrungen durch die Schüler zu sammeln. Es geht auf
der einen Seite um kletter- und sicherheitstechnische Voraussetzungen bezogen auf das
Klettermaterial. Auf der anderen Seite geht es um Elemente wie Vertrauen zur Gruppe
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 72

aber auch zu sich selbst, um eine harmonierende Verständigung unter den Teilnehmern
und um Reflexions- und Verarbeitungsmöglichkeiten. Dadurch sollen die Schüler aus
ersten Grenzerfahrungen positive Wirkungen schöpfen. Auch das Anregen
problemlöseorientierter Denkprozesse findet hier seinen Ausgangspunkt.
Klettern ermöglicht die Förderung auf folgenden Ebenen:
Motorische Ebene:
Kondition/ Koordination
Gleichgewicht
- Kräftigung des Stütz-, Zug- und Halteapparats
Soziale Ebene:
- Verantwortung (Sichern)
- Hilfestellung
Gemeinsame Bewegungsplanung
Vertrauen in das Sicherungsteam
Emotionale Ebene:
- Angstbewältigung und Vertrauen
- Risikoerlebnis/ Grenzerfahrung
- Willensstärke/ Leistungserlebnis
Persönliche Einschätzung
Kognitive Ebene:
- Sicherungstechnik
- Problemlösefähigkeit
- Bewegungsplanung
- Schwierigkeitsbewertung
Klettern besitzt das Potential zur Förderung der Persönlichkeit und sozialer Kompetenzen
und bereitet den Schülern eine Menge Freude. Es ist der Ansatz, dass wir uns gerne dem
Nervenkitzel aussetzen und es ist die Freiwilligkeit zu lernen, die das größte Potential
bietet.
Aus diesem Grund bieten wir auch immer wieder offene Kletterangebote im Schulalltag
und bei Gelegenheiten wie dem Schul- und dem Sportfest an, um allen interessierten
Schülern die Möglichkeit eines Klettererlebnisses zu bieten. Die erfahrenen Schüler der
AG übernehmen dabei Helfer- und Sicherungsaufgaben und können sich somit als
kompetent wahrnehmen.
Es ist ein weiteres Mal gelungen Fördergelder aus dem Gelsenwasser-Schulprojekt zu
akquirieren, so dass das notwendige Equipment zur Durchführung der AG erworben
werden konnte.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 73

PROJEKT SCHÜLERCAFÉ
Im November 2003 haben Schüler und Lehrer der O3 den Beschluss gefasst, das
Schülercafé wieder zu bewirtschaften. Im Februar 2004 ist das Café dann erneut eröffnet
worden. Schüler haben den Raum gemeinsam mit ihren Lehrer nach von der Stadt
geleisteten Vorstricharbeiten gestrichen und mit Pflanzen, Lampendekoration, Bildern aus
der Aquarell-AG gestaltet, Gardinen genäht, angebracht und das Café somit in einen
repräsentativen Ort für Begegnungen aller Art verwandelt.
Neben dem regelmäßig stattfindenden Oberstufen-Café - dienstags 13.00 Uhr bis
13.45 Uhr - wurden alle 6 bis 8 Wochen CAFÉ-AKTIONEN für die gesamte Schule
angeboten. Zum Beispiel:
Café und selbst gebackener Kuchen
Café und Frühstück
Café und Kunst
Da für die meisten Schüler der O3 mit dem Schuljahr 2005/06 die Schulzeit endete, boten
Projekte, die sich an der Arbeitswelt orientieren, sind ein ideales berufsvorbereitendes
Handlungsfeld. Bei jeder Aktion war immer die gesamte Klasse eingebunden und das
gelang unter folgender Zielsetzung:
Die Schüler sollen langfristig und mit individuell abnehmender Anleitung lernen, ihre
erworbenen Fähig- und Fertigkeiten in die Arbeitswelt „CAFÈ“ einfließen zu lassen und zu
erweitern. Sie sollen erkennen, dass zur erfolgreichen Arbeitsdurchführung Ideen,
Zuverlässigkeit, Durchhaltevermögen und das „Hand-in-Hand-Arbeiten“ unerlässlich sind.
Sie sollen erleben, dass gute Arbeit Anerkennung, Lob, Gewinn und viele Gäste bringt.
Im Schuljahr 2006/2007 ist das Café von einer Oberstufe, die am Ende des Schuljahres
wieder einen Großteil der Jugendlichen entließt, als berufsvorbereitendes Handlungsfeld
mit der oben aufgeführten Zielsetzung übernommen worden. Die gesamte Klasse ist
entsprechend den individuellen Fähigkeiten in das Projekt eingebunden.
Weiterhin begleitete seit 2003 derselbe Lehrer die Jugendlichen bei ihrer Tätigkeit im
Café, sodass Erfahrungen mit den arbeitenden Jugendlichen wie auch mit den Gästen
kontinuierlich zur Erneuerung/Verbesserung ins Tätigkeitsfeld Café einfließen können.
Durch Sponsoring gelang es Ende 2006, das Café mit neuen Tischen und Stühlen zu
bestücken. Außerdem haben Schüler die vorhandenen Buffettische überarbeitet und die
neuen Möbel mit Filzgleitern bestückt, sodass sich das Bild von einem „RICHTIGEN“
Café immer mehr vervollständigt.
Die Arbeits- und Bewirtschaftungsorganisation sieht 2006/2007 so aus:
Das Café ist jeden Dienstagnachmittag ab 14.00 Uhr jeweils für 2 Klassen, die von der
Oberstufe schriftlich eingeladen werden, geöffnet. Die Gäste werden von den
Jugendlichen an den Tischen mit Getränken und selbst gebackenen Kuchen, vormittags
ist Hauswirtschaft, bewirtet und bedient.
In der gestalteten Freizeit, von 13.00 Uhr -13.45 Uhr, bereiten einige SchülerInnen
mittlerweile weitgehend selbständig das Café vor und hinterher erfolgt ein gemeinsames
Aufräumen.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 74

Nach dem erfolgreichen Versuch 2005/2006 ein schulinternes Praktikum „Café und
Frühstück“, jeweils 2 Wochen vormittags mit 6-8 freiwilligen Jugendlichen aus
verschiedenen Oberstufen, durchzuführen, ist dieses Angebot auch in den folgenden
Schuljahren wieder mit großem Echo angenommen worden und hat sich zum Bestandteil
des berufsvorbereitenden Arbeitens an der Albert-Schweitzer-Schule entwickelt.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 75

KOOPERATION
Im Laufe der letzten Jahre hatte es einige kooperative Begegnungen mit Gruppen von
Schülern anderer Schulformen gegeben. Schülerinnen, Schüler, Lehrer aus Mittel- und
Oberstufenklassen trafen sich mit Schülern von Grund- und Gesamtschülern (aus dem
Mittelstufenbereich) und deren Lehrer zu musikalischen, gestalterischen und spielerischen
Aktionen und darüber hinaus zu thematisch gebundenen Lernarrangements.
Wir hofften durch diese Kooperation eine steigende Akzeptanz des Gegenübers, eine
Reduzierung der Berührungsängste und das Anwachsen der Kommunikationsbereitschaft,
vor allem auf praktischer Ebene, zu erreichen. Zurzeit finden derartige Projekte, für die ein
besonderes Engagement aller beteiligten Personen notwendig ist, nicht statt.
Wünschenswert wäre eine langfristige Kooperation mit der angrenzenden Grundschule,
die nicht in hochgesteckten Zielen, sondern in kleinsten täglichen Begebenheiten
aufkeimen und leben könnte.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 76

ARBEITSGEMEINSCHAFTEN
Um den Schülern die Möglichkeit zu geben, besondere Neigungen ausleben zu können,
wurden im Laufe der Jahre verschiedene Formen von Arbeitsgemeinschaften erprobt. So
wurde 1-2 Schuljahre lang ein AG - Nachmittag für die Oberstufen eingerichtet, an dem
die Klassenverbände ganz aufgelöst wurden und sich alle Schüler in Gruppen zusammen
fanden. Bei dieser Organisationsform war zwar der organisatorische Rahmen gegeben,
aber sowohl Schüler als auch Lehrer waren in der recht starren formalen Situation, eine
Neigung entwickeln und sich entscheiden zu müssen, was für viele Schüler nicht ohne
Hilfe der Lehrerinnen Lehrer möglich war. Danach wurden eher "echte" Neigungsgruppen
(z.B. Fußball-AG der Unterstufen, Chor, Garten-AG, Foto-AG) angeboten, die teilweise
auch zu besonderen Anlässen (z.B. eine Zirkusaufführung Gelsenkirchener Schulen)
gebildet wurden. Voraussetzung für diese Arbeitsform sind eine gute personelle
Besetzung, räumliche Möglichkeiten sowie Lehrer, die Freude daran haben, ihre
besonderen Neigungen und Fähigkeiten weiterzugeben. Durch die Einrichtung einer
Schwerstbehinderten-AG konnte einerseits diese Gruppe von Schülern besser gefördert
werden und die Klassen hatten die Möglichkeit, an einem Nachmittag homogene Gruppen
zu bilden.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 77

SCHÜLERZEITUNG
Die Schülerzeitung der Albert-Schweitzer-Schule gibt es seit 1995. Die Zeitung erscheint
etwa dreimal im Jahr. Die Redaktion besteht aus ca. fünf Redakteuren und wird durch
einen Lehrer beraten. Adressaten sind die Eltern, vorrangig allerdings die Mitschüler.
Daher wird bei der Gestaltung der Artikel mehr Wert auf Bild- und kurze, einfache
Textinformationen gelegt. Die Redakteure initiieren Themen und berichten über aktuelle
Ereignisse im laufenden Schuljahr, wie Fußballturniere, Veranstaltungen im Schülercafé,
in der Stadt Gelsenkirchen oder in der Werkstatt für Behinderte. Außerdem reichen
einzelne Klassen Beiträge ein, wie Klassenfahrten, Rätsel, Ausmalbilder, Rezepte oder
Liedertexte. Die Klassen suchen ihre Themen selbst aus und gestalten die Beiträge nach
ihren eigenen Vorstellungen. Die Redaktion sammelt die gelieferten Beiträge, fotokopiert
sie und heftet sie zu einer Zeitung zusammen. Anschließend wird sie in allen Klassen
verkauft. Die Redakteure erhalten so einen Einblick in die Art und Weise der Herstellung
einer Zeitung. Sie setzen sich mit für sie relevanten Sachverhalten in schriftlicher und
gestalterischer Form auseinander. Sie erstellen gemeinsam ein Produkt, das sie
anschließend präsentieren, und erleben somit eine Steigerung ihres Selbstwertgefühls.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 78

PROJEKT MÄDCHERNGARTEN
Jeden Dienstag besuchen 5 Schülerinnen der Berufspraxisstufen den Internationalen
Mädchengarten. Der Mädchengarten ist ein Ort, um seine Fähigkeiten zu entdecken und
das eigene Wissen wertzuschätzen. Nicht der fertige Garten ist dort wichtig, sondern das
gemeinsame Schaffen und die Begegnung mit der Natur, mit sich selbst und anderen
Mädchen. Bei diesem Projekt sollen die Mädchen, die von ihnen angepflanzten und
gepflegten Blumen und Nutzpflanzen ernten, verarbeiten und vermarkten. So finden
neben der praktischen Arbeit (Blumenbeet säubern, Rasen mähen, Randsteine setzen
etc.) auch viele kreative Gestaltungsangebote (Tonarbeiten mit Glasmosaiksteine,
bekleben Windlichter herstellen etc.) statt. Durch diese selbst hergestellten Produkte aus
Garten und den verschiedenen Bastelarbeiten sowie deren Vermarktung lernen die
Mädchen ihre persönlichen Fähigkeiten zu erkennen, zu entfalten und diese
wertzuschätzen. Hin- und Rückfahrt erfolgen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Es ist ein
Tagesangebot. Die eigene Vermarktung (eigener Stand) findet am Adventbasar in unserer
Schule statt. Außerdem beteiligen sich die Schülerinnen beim öffentlichen Verkauf der
Produkte aus dem Mädchengarten am 6. Dezember in Gelsenkirchen auf dem
Weihnachtsmarkt. Das Projekt wird von Frau Renate Janssen geleitet. Der Internationale
Mädchengarten ist eine Initiative der LAG Autonome Mädchenarbeit/feministische
Mädchenarbeit NRW e.V. im Rahmen der Arbeit der „Fachstelle Interkulturelle
Mädchenarbeit“. Der Mädchengarten befindet sich in Gelsenkirchen im Stadtteil Schalke
auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes Schalke-Süd.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 79

DAS GENERATIONEN-CAFÉ
Einmal pro Woche bewirtet das Caféteam, bestehend aus einigen Schülern der
Berufspraxisstufen einige Senioren und deren Betreuer des Seniorenheimes. Diejenigen
Schüler, die sich für dieses Projekt entschieden haben, bereiten sich auf den Besuch der
Senioren vor, indem sie zunächst die folgenden Aktivitäten durchführen
Gemeinsame Überlegungen zur Gestaltung des Vormittags anstellen
Einkaufen der entsprechenden Lebensmittel
Kuchen backen
Kaffee kochen, andere Getränke bereitstellen
Die Kaffeetafel für den Besuch decken.
Ein kleines Rahmenprogramm überlegen.
Nach einer gemeinsamen Begrüßungsphase und anschließendem Kaffee trinken wurden
bisher die folgenden Aktivitäten unternommen:
Ein gegenseitiges Kennenlernen, das auch Besuche der Schüler im
Seniorenwohnheim beinhaltet.
Gemeinsame Brett-, Würfel- und Kartenspiele
Gemeinsames Singen, Vorlesen von Gedichten und kurzen Geschichten (Vorträge
und kleine Darbietungen sowohl von den Schülern als auch von den Senioren)
Gemeinsam arrangierte kleine Feiern (z.B. in der Vorweihnachtszeit)
Gespräche über Themen wie „Das Leben früher und heute“ (Beispiel: Schule), was
im 2. Halbjahr in Form einer gemeinsam erstellten Zeitleiste vertieft werden soll.
Die Schüler, die zum Caféteam gehören, lernen, sich auf Menschen einer anderen
Altersgruppe einzustellen und sich in Ansätzen in deren Lebenssituation
hineinzuversetzen. Sie übernehmen die Verantwortung für die Gestaltung eines
gemeinsamen Vormittags, indem sie sich um die Bewirtung und die Beschäftigung bzw.
die Unterhaltung älterer Menschen kümmern. Somit findet ein gegenseitiger Austausch
statt, von dem beide Seiten profitieren können.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 80

8 SCHLUSSWORT
Das vorliegende Schulprogramm ist die Überarbeitung der Versionen aus den Jahren
2003 und 2008. Entwickelt und formuliert in Arbeitsgruppen und Fachkonferenzen stellt es
in seiner Gesamtheit das pädagogische Konzept der Albert-Schweitzer-Schule dar. Das
Schulprogramm bedarf einer ständigen Aktualisierung. Es ist ein Arbeitsprogramm, mit
dem Ziel, die Qualität der Unterrichts- und Erziehungsarbeit an unserer Schule zu
verbessern.
Albert-Schweitzer-Schule – Schulprogramm – Teil 1 Seite 81