Slides von Benno Frei und Walter Steiger - veb media
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Das neue Mehrwertsteuergesetz<br />
„Übergangsbestimmungen, Steuerobjekt,<br />
Vorsteuer, Vorsteuerkürzungen, EV, EEST“<br />
<strong>Frei</strong> <strong>Benno</strong><br />
dipl. Experte in Rechnungslegung<br />
<strong>und</strong> Controlling<br />
FISKAL Schulung + Beratung GmbH<br />
Widnau/SG + Brunnen/SZ<br />
Inhaltsübersicht<br />
<strong>Steiger</strong> <strong>Walter</strong><br />
dipl. Experte in Rechnungslegung<br />
<strong>und</strong> Controlling<br />
Teamchef Externe Prüfung<br />
ESTV/MWST<br />
• Steuerobjekt<br />
– Gr<strong>und</strong>satz<br />
– Mittelzuflüsse mangels Leistung Vorsteuer<br />
• Vorsteuerabzug<br />
– Reelle / fiktive Vorsteuerabzüge<br />
– Gemischte Verwendung<br />
– Eigenverbrauch als Vorsteuerkorrektur<br />
» Vorübergehende Verwendung ausserhalb der<br />
unternehmerischen Tätigkeit bzw. für eine nicht zum<br />
Vorsteuerabzug berechtigende unternehmerische Tätigkeit<br />
» Wegfall Baueigenverbrauch / Übergangsproblematik<br />
– Einlageentsteuerung<br />
» Vorübergehende Verwendung für zum Vorsteuerabzug<br />
berechtigende unternehmerische Tätigkeiten<br />
2<br />
1
Ziele<br />
• Sie kennen das Zusammenspiel „Mittelzuflüsse mangels Leistung<br />
die nicht als Entgelte gelten“ <strong>und</strong> „keine Kürzung des<br />
Vorsteuerabzugs infolge Mittelzuflüsse die nicht als Entgelte<br />
gelten“!<br />
• Sie wissen, in welchen Situationen ein fiktiver Vorsteuerabzug<br />
vorgenommen werden darf<br />
• Sie wissen, wie der Vorsteuerabzug bei gemischter Verwendung<br />
zu handhaben ist<br />
• Sie kennen die geänderten Regel beim Eigenverbrauch sowie bei<br />
der Einlageentsteuerung, speziell auch bei der vorübergehender<br />
anderer Verwendung<br />
• Sie erkennen den für Ihre berufliche Tätigkeit notwendigen<br />
Handlungsbedarf<br />
Steuerobjekt (Art. 18)<br />
Gr<strong>und</strong>satz<br />
• Steuerbar sind alle im Inland gegen Entgelt erbrachten<br />
Leistungen, soweit das Gesetz keine Ausnahmen vorsieht<br />
– hoheitliche Tätigkeiten: Art. 3 Bst. g „nicht unternehmerischer<br />
Natur“, nicht marktfähig, nicht im Wettbewerb<br />
– <strong>von</strong> der Steuer ausgenommene Umsätze: Art. 21<br />
• Mangels Leistung gelten namentlich die folgenden Mittelflüsse<br />
nicht als Entgelt (Art. 18 Abs. 2):<br />
a. Subventionen <strong>und</strong> andere Beiträge der öffentlichen Hand;<br />
b. Gelder aus öffentlich-rechtlichen Tourismusabgaben, die Kur<strong>und</strong><br />
Verkehrsvereine erhalten <strong>und</strong> die sie im Auftrag <strong>von</strong><br />
Gemeinwesen zugunsten der Allgemeinheit einsetzen;<br />
3<br />
4<br />
2
Steuerobjekt (Art. 18)<br />
• Mangels Leistung gelten namentlich die folgenden<br />
Mittelflüsse nicht als Entgelt (Fortsetzung):<br />
c. Beiträge aus kantonalen Wasser-, Abwasser- oder Abfallfonds<br />
an Entsorgungsanstalten <strong>und</strong> Wasserwerke;<br />
d. Spenden;<br />
e. Einlagen in Unternehmen, insbesondere zinslose Darlehen,<br />
Sanierungsleistungen <strong>und</strong> Forderungsverzichte;<br />
f. Dividenden <strong>und</strong> andere Gewinnanteile;<br />
g. vertraglich oder gesetzlich geregelte Kostenausgleichszahlungen,<br />
die durch eine Organisationseinheit, namentlich<br />
durch einen Fonds, an Akteure <strong>und</strong> Akteurinnen innerhalb<br />
einer Branche geleistet werden;<br />
h. Pfandgelder, namentlich auf Umschliessungen <strong>und</strong><br />
Gebinden;<br />
Steuerobjekt (Art. 18)<br />
• Mangels Leistung gelten namentlich die folgenden Mittelflüsse<br />
nicht als Entgelt (Fortsetzung):<br />
i. Zahlungen für Schadenersatz, Genugtuung <strong>und</strong> der-gleichen;<br />
j. Entschädigungen für unselbständig ausgeübte Tätigkeiten<br />
wie Verwaltungsrats- <strong>und</strong> Stiftungsratshonorare,<br />
Behördenentschädigungen oder Sold;<br />
k. Erstattungen, Beiträge <strong>und</strong> Beihilfen bei Lieferungen ins<br />
Ausland, die nach Artikel 23 Absatz 2 Ziffer 1 <strong>von</strong> der Steuer<br />
befreit sind;<br />
l. Gebühren, Beiträge oder sonstige Zahlungen, die für<br />
hoheitliche Tätigkeiten empfangen werden.<br />
5<br />
6<br />
3
Steuerobjekt (Art. 18) <strong>und</strong><br />
Vorsteuerabzug (Art. 33)<br />
• Zusammenspiel <strong>von</strong> Art. 18 Abs. 2 „Nicht Entgelt mangels<br />
Leistung“ mit Art. 33 Vorsteuerabzugsrecht<br />
– Mittelzuflüsse nach Artikel 18 Absatz 2 gelten mangels<br />
Leistung nicht als Entgelte <strong>und</strong> unterliegen deshalb nicht<br />
der Steuer<br />
– Gemäss Artikel 33 Absatz 1 führen Mittelzuflüsse nach Artikel<br />
18 Absatz 2 zu keiner Kürzung, unter Vorbehalt <strong>von</strong> Artikel<br />
33 Absatz 2<br />
– Artikel 33 Absatz 2: Die steuerpflichtige Person hat ihren<br />
Vorsteuerabzug verhältnismässig zu kürzen, wenn sie<br />
Gelder nach Artikel 18 Absatz 2 Buchstaben a – c erhält<br />
Anwendungsbereich der MWST<br />
Anwendungsbereich MWST:<br />
Entgelt aus steuerbaren<br />
Leistungen (Art. 18)<br />
besteuert befreit<br />
Mittelzufluss<br />
Entgelt aus Leistungen Nicht-Entgelt<br />
Entgelt aus<br />
ausgenommenen<br />
Leistungen* (Art. 21)<br />
* vom Vorsteuerabzug ausgeschlossen (Art. 30 MWSTG)<br />
7<br />
8<br />
4
Vorsteuer<br />
Gr<strong>und</strong>satz Art. 28<br />
Die steuerpflichtige Person kann im Rahmen ihrer<br />
unternehmerischen Tätigkeit die folgenden Vorsteuern abziehen:<br />
• Die ihr in Rechnung gestellte Inlandsteuer<br />
• Die <strong>von</strong> ihr deklarierte Bezugssteuer<br />
• Die <strong>von</strong> ihr entrichtete Einfuhrsteuer<br />
• 2,4 % Vorsteuer auf Urproduktebezug<br />
• Fiktiver Vorsteuerabzug (auf bei nicht Steuerpflichtigen<br />
eingekauften gebrauchten individualisierbaren beweglichen<br />
Gegenstände für die Lieferung im Inland)<br />
Der Nachweis der Vorsteuer ist zulässig, wenn die steuerpflichtige<br />
Person nachweist, dass sie die Vorsteuer bezahlt hat.<br />
Vorsteuer<br />
Gr<strong>und</strong>satz Art. 28<br />
Genereller Exkurs <br />
• Was berechtigt zum Vorsteuerabzug?<br />
– Artikel 28 Absatz 1: Die steuerpflichtige Person kann im<br />
Rahmen ihrer unternehmerischen Tätigkeit unter Vorbehalt<br />
der Artikel 29 <strong>und</strong> 33 die Vorsteuern abziehen ...<br />
– Unternehmerische Zwecke also, <strong>und</strong> zwar zur Erzielung <strong>von</strong><br />
steuerbaren bzw. steuerbefreiten Leistungen<br />
» gilt auch bezüglich Aufbau einer Geschäftstätigkeit zur<br />
Erzielung <strong>von</strong> steuerbaren bzw. steuerbefreiten<br />
Leistungen<br />
» gilt auch für die Erzielung <strong>von</strong> <strong>von</strong> der Steuer<br />
ausgenommenen Umsätzen, sofern die Absicht besteht,<br />
für diese zu optieren<br />
9<br />
10<br />
5
Vorsteuer<br />
Gr<strong>und</strong>satz Art. 28<br />
• Was berechtigt nicht zum Vorsteuerabzug (1)?<br />
– Artikel 29 Absatz 1: Kein Anspruch auf Vorsteuerabzug<br />
besteht bei Leistungen <strong>und</strong> bei der Einfuhr <strong>von</strong> Gegenständen,<br />
die für die Erbringung <strong>von</strong> Leistungen, die <strong>von</strong> der<br />
Steuer ausgenommen sind <strong>und</strong> für deren Versteuerung nicht<br />
optiert wurde, verwendet werden.<br />
– Artikel 30 Absatz 1: Verwendet die steuerpflichtige Person<br />
Gegenstände, Teile da<strong>von</strong> oder Dienstleistungen auch<br />
ausserhalb ihrer unternehmerischen Tätigkeit oder innerhalb<br />
ihrer unternehmerischen Tätigkeit, sowohl für Leistungen, die<br />
zum Vorsteuerabzug berechtigen, als auch für Leistungen,<br />
die vom Vorsteuerabzug ausgeschlossen sind, so hat sie den<br />
Vorsteuerabzug nach dem Verhältnis der Verwendung zu<br />
korrigieren.<br />
Vorsteuer<br />
Gr<strong>und</strong>satz Art. 28<br />
• Was berechtigt nicht zum Vorsteuerabzug (2)?<br />
– Artikel 31 Absatz 2: Eigenverbrauch liegt vor, wenn die<br />
steuerpflichtige Person „entsteuerte“ Gegenstände <strong>und</strong><br />
Dienstleistungen dauernd oder vorübergehend entnimmt<br />
<strong>und</strong> die<br />
a. sie ausserhalb ihrer unternehmerischen Tätigkeit,<br />
insbesondere für private Zwecke, verwendet;<br />
b. sie für eine unternehmerische Tätigkeit verwendet, die<br />
nach Artikel 29 Absatz 1 nicht zum Vorsteuerabzug<br />
berechtigt;<br />
11<br />
12<br />
6
Vorsteuer<br />
Gr<strong>und</strong>satz Art. 28<br />
• Was berechtigt nicht zum Vorsteuerabzug (3)?<br />
– Artikel 31 Absatz 2:<br />
c. sie unentgeltlich abgibt, ohne dass ein unternehmerischer<br />
Gr<strong>und</strong> besteht; bei Geschenken bis 500 Franken<br />
pro Person <strong>und</strong> Jahr sowie bei Werbegeschenken <strong>und</strong><br />
Warenmustern zur Erzielung steuerbarer oder <strong>von</strong> der<br />
Steuer befreiter Umsätze wird der unternehmerische<br />
Gr<strong>und</strong> ohne weiteres vermutet.<br />
d. sich bei Wegfall der Steuerpflicht noch in ihrer<br />
Verfügungsmacht befinden.<br />
Vorsteuer<br />
Gr<strong>und</strong>satz Art. 28<br />
• Was berechtigt nicht zum Vorsteuerabzug (4)?<br />
– Artikel 31 Absatz 4: Wird ein Gegenstand nur vorübergehend<br />
ausserhalb der unternehmerischen Tätigkeit oder für<br />
eine nicht zum Vorsteuerabzug berechtigende unternehmerische<br />
Tätigkeit verwendet, so ist der Vorsteuerabzug im<br />
Umfang der Steuer, die auf einer unabhängigen Drittperson<br />
dafür in Rechnung gestellten Miete anfallen würde, zu<br />
korrigieren.<br />
13<br />
14<br />
7
Vorsteuer<br />
Gr<strong>und</strong>satz Art. 28<br />
• Zusammenfassung der Passagen „Berechtigung bzw.<br />
Nichtberechtigung zum Vorsteuerabzug“ auf einen Blick:<br />
– Zum Vorsteuerabzug berechtigen unternehmerische Zwecke,<br />
d.h. zur Erzielung steuerbarer oder steuer-befreiter<br />
Leistungen, inkl. Werbegeschenke, Waren-muster sowie<br />
weitere Geschenke bis 500 Fr. pro Jahr<br />
– Nicht zum Vorsteuerabzug berechtigen unternehmerische<br />
Zwecke im Bereich der <strong>von</strong> der Steuer ausgenommenen<br />
Umsätze<br />
– Nicht zum Vorsteuerabzug berechtigen unentgeltliche<br />
Abgaben, ohne dass ein unternehmerischer Gr<strong>und</strong> besteht<br />
– Nicht zum Vorsteuerabzug berechtigen private Zwecke<br />
– Kürzung bei Geldern nach Art. 18 Abs. 2 Bst. a – c<br />
– Führt bei Spendenerhalt zu folgenden Ergebnissen:<br />
Steuerobjekt (Art. 18) <strong>und</strong><br />
Vorsteuerabzug (Art. 33)<br />
Artikel 18 Absatz 2 Buchstabe d: Spenden – 1<br />
Der Erhalt <strong>von</strong> Spenden führt zu keiner Kürzung.<br />
Welche Auswirkungen ergeben sich?<br />
Beispiel 1 (2009): Der steuerpflichtige FC Red-Blue erzielt<br />
folgende Einnahmen in TFr., exkl. MWST<br />
Mitgliederbeiträge 10<br />
Sponsorengelder 80<br />
Spenden 30<br />
Restaurant Red-Blue Stübli 40 160 = 100 %<br />
da<strong>von</strong> <strong>von</strong> der Steuer ausgenommen: 40 = 25 %<br />
Angefallene Vorsteuer Fr. 2‘470<br />
Kürzung Jahr 2009 25 % <strong>von</strong> Fr. 2‘470 Fr. 618<br />
Kürzung Jahr 2010?<br />
15<br />
16<br />
8
Steuerobjekt (Art. 18) <strong>und</strong><br />
Vorsteuerabzug (Art. 33)<br />
Artikel 18 Absatz 2 Buchstabe d: Spenden – 1a<br />
Der Erhalt <strong>von</strong> Spenden führt zu keiner Kürzung.<br />
Welche Auswirkungen ergeben sich?<br />
Beispiel 1 (2010): Der steuerpflichtige FC Red-Blue erzielt<br />
folgende Einnahmen in TFr., exkl. MWST<br />
Mitgliederbeiträge 10<br />
Sponsorengelder 80<br />
Spenden 30<br />
Restaurant Red-Blue Stübli 40 160<br />
Massgebender Umsatz für Kürzung 130 = 100 %<br />
da<strong>von</strong> <strong>von</strong> der Steuer ausgenommen: 10 = 8 %<br />
Angefallene Vorsteuer Fr. 2‘470<br />
Kürzung Jahr 2010 8 % <strong>von</strong> Fr. 2‘470 Fr. 198<br />
Steuerobjekt (Art. 18) <strong>und</strong><br />
Vorsteuerabzug (Art. 33)<br />
Artikel 18 Absatz 2 Buchstabe d: Spenden – 2<br />
Der Erhalt <strong>von</strong> Spenden führt zu keiner Kürzung.<br />
Welche Auswirkungen ergeben sich?<br />
Beispiel 2 (2009):<br />
Die Stiftung Hilfe erzielt folgende Erträge in TFr., exkl. MWST:<br />
Beratungsleistungen 90<br />
Bildungsleistungen 90<br />
Spenden 90<br />
Total Umsatz 270<br />
Angefallene Vorsteuer für Beratung/Bildung 15<br />
Kürzung der Vorsteuer im Jahr 2009 um 66 2 / 3% = 10<br />
17<br />
18<br />
9
Steuerobjekt (Art. 18) <strong>und</strong><br />
Vorsteuerabzug (Art. 33)<br />
Artikel 18 Absatz 2 Buchstabe d: Spenden – 2a<br />
Der Erhalt <strong>von</strong> Spenden führt zu keiner Kürzung.<br />
Welche Auswirkungen ergeben sich?<br />
Beispiel 2 (2010):<br />
Die Stiftung Hilfe erzielt folgende Erträge in TFr., exkl. MWST:<br />
Beratungsleistungen 90<br />
Bildungsleistungen 90<br />
Spenden 90<br />
Total Umsatz 270<br />
Angefallene Vorsteuer für Beratung/Bildung 15<br />
Kürzung der Vorsteuer im Jahr 2010 um 50 % = 7,5<br />
Würde auf den Bildungsleistungen auch noch freiwillig MWST<br />
abgeliefert, so würde gar keine Vorsteuerkürzung mehr vorgenommen<br />
werden müssen (siehe nachfolgende Beispiele).<br />
Steuerobjekt (Art. 18) <strong>und</strong><br />
Vorsteuerabzug (Art. 33)<br />
Artikel 18 Absatz 2 Buchstabe d: Spenden – 3<br />
Der Erhalt <strong>von</strong> Spenden führt zu keiner Kürzung.<br />
Welche Auswirkungen ergeben sich?<br />
Beispiel 3 (2009):<br />
Die Stiftung Hilfe erzielt folgende Erträge in TFr., exkl. MWST:<br />
Beratungsleistungen 90<br />
Bildungsleistungen 90<br />
Spenden 90<br />
Total Umsatz 270<br />
Angefallene Vorsteuer für Beratung/Bildung 5<br />
Angefallene Vorsteuer auf unentgeltlich abgegebene<br />
Waren an hilfsbedürftige Personen, die durch Spenden 10<br />
<strong>und</strong> Gewinn aus Beratung/Bildung finanziert werden<br />
Kürzung der Vorsteuer im Jahr 2009 um 50 % = 2,5<br />
Keine Vorsteuerabzugsberechtigung Spenden = 10<br />
19<br />
20<br />
10
Steuerobjekt (Art. 18) <strong>und</strong><br />
Vorsteuerabzug (Art. 33)<br />
Artikel 18 Absatz 2 Buchstabe d: Spenden – 3a<br />
Der Erhalt <strong>von</strong> Spenden führt zu keiner Kürzung.<br />
Welche Auswirkungen ergeben sich?<br />
Beispiel 3 (2010):<br />
Die Stiftung Hilfe erzielt folgende Erträge in TFr., exkl. MWST:<br />
Beratungsleistungen 90<br />
Bildungsleistungen 90<br />
Spenden 90<br />
Total Umsatz 270<br />
Angefallene Vorsteuer für Beratung/Bildung 5<br />
Angefallene Vorsteuer auf unentgeltlich abgegebene<br />
Waren an hilfsbedürftige Personen, die durch Spenden 10<br />
<strong>und</strong> Gewinn aus Beratung/Bildung finanziert werden<br />
Kürzung der Vorsteuer im Jahr 2010 um 50 % = 2,5<br />
Keine Vorsteuerabzugsberechtigung Spenden = 10<br />
Steuerobjekt (Art. 18) <strong>und</strong><br />
Vorsteuerabzug (Art. 33)<br />
Artikel 18 Absatz 2 Buchstabe d: Spenden – 4<br />
Der Erhalt <strong>von</strong> Spenden führt zu keiner Kürzung.<br />
Welche Auswirkungen ergeben sich?<br />
Beispiel 4 (2009):<br />
Die Stiftung Hilfe erzielt folgende Erträge in TFr., exkl. MWST:<br />
Beratungsleistungen 90<br />
Bildungsleistungen (mit Option) 90<br />
Spenden 90<br />
Total Umsatz 270<br />
Angefallene Vorsteuer für Beratung/Bildung 5<br />
Angefallene Vorsteuer auf unentgeltlich abgegebene<br />
Waren an hilfsbedürftige Personen, die durch Spenden 10<br />
<strong>und</strong> Gewinn aus Beratung/Bildung finanziert werden<br />
Kürzung der Vorsteuer im Jahr 2009 um 0 % = 0<br />
Keine Vorsteuerabzugsberechtigung Spenden = 10<br />
21<br />
22<br />
11
Steuerobjekt (Art. 18) <strong>und</strong><br />
Vorsteuerabzug (Art. 33)<br />
Artikel 18 Absatz 2 Buchstabe d: Spenden – 4a<br />
Der Erhalt <strong>von</strong> Spenden führt zu keiner Kürzung.<br />
Welche Auswirkungen ergeben sich?<br />
Beispiel 4 (2010):<br />
Die Stiftung Hilfe erzielt folgende Erträge in TFr., exkl. MWST:<br />
Beratungsleistungen 90<br />
Bildungsleistungen (mit Option) 90<br />
Spenden 90<br />
Total Umsatz 270<br />
Angefallene Vorsteuer für Beratung/Bildung 5<br />
Angefallene Vorsteuer auf unentgeltlich abgegebene<br />
Waren an hilfsbedürftige Personen, die durch Spenden 10<br />
<strong>und</strong> Gewinn aus Beratung/Bildung finanziert werden<br />
Kürzung der Vorsteuer im Jahr 2010 um 0 % = 0<br />
Keine Vorsteuerabzugsberechtigung Spenden = 10<br />
Steuerobjekt (Art. 18) <strong>und</strong><br />
Vorsteuerabzug (Art. 33)<br />
Artikel 18 Absatz 2 Buchstabe d: Spenden – 5<br />
Der Erhalt <strong>von</strong> Spenden führt zu keiner Kürzung.<br />
Welche Auswirkungen ergeben sich?<br />
Beispiel 5:<br />
Die Stiftung Hilfe erzielt folgende Erträge in TFr., exkl. MWST:<br />
Beratungsleistungen 90<br />
Bildungsleistungen (mit Option) 90<br />
Spenden 90<br />
Total Umsatz 270<br />
Angefallene Vorsteuer für Beratung/Bildung 5<br />
Kürzung der Vorsteuer im Jahr 2009 um 33 1 / 3 % = 1,7<br />
Kürzung der Vorsteuer im Jahr 2010 um 0 % = 0<br />
23<br />
24<br />
12
Steuerobjekt (Art. 18) <strong>und</strong><br />
Vorsteuerabzug (Art. 33)<br />
Artikel 18 Absatz 2 Buchstabe d: Spenden – 6<br />
Der Erhalt <strong>von</strong> Spenden führt zu keiner Kürzung.<br />
Welche Auswirkungen ergeben sich?<br />
Beispiel 6 (2009):<br />
Die Stiftung Hilfe erzielt folgende Erträge in TFr., exkl. MWST:<br />
Beratungsleistungen 90<br />
Bildungsleistungen 90<br />
Spenden 90<br />
Total Umsatz 270<br />
Angefallene Vorsteuer für Beratung 5<br />
Angefallene Vorsteuer für Bildungsleistungen 4<br />
Die Spenden werden zur Finanzierung des Beratungsdefizits<br />
verwendet!<br />
Kürzung der Vorsteuer im Jahr 2009 um 50 % = 2,5<br />
Keine Vorsteuerabzugsberechtigung Bildungsleistungen!<br />
Steuerobjekt (Art. 18) <strong>und</strong><br />
Vorsteuerabzug (Art. 33)<br />
Artikel 18 Absatz 2 Buchstabe d: Spenden – 6a<br />
Der Erhalt <strong>von</strong> Spenden führt zu keiner Kürzung.<br />
Welche Auswirkungen ergeben sich?<br />
Beispiel 6 (2010):<br />
Die Stiftung Hilfe erzielt folgende Erträge in TFr., exkl. MWST:<br />
Beratungsleistungen 90<br />
Bildungsleistungen 90<br />
Spenden 90<br />
Total Umsatz 270<br />
Angefallene Vorsteuer für Beratung 5<br />
Angefallene Vorsteuer für Bildungsleistungen 4<br />
Die Spenden werden zur Finanzierung des Beratungsdefizits<br />
verwendet!<br />
Kürzung der Vorsteuer im Jahr 2010 um 0 % = 0<br />
Keine Vorsteuerabzugsberechtigung Bildungsleistungen!<br />
25<br />
26<br />
13
Vorsteuerabzug (Art. 28) – 1<br />
Regelung bis 31.12.2009 Regelung ab 01.01.2010<br />
Art. 38 Allgemeines<br />
Verwendet die steuerpflichtige<br />
Person Gegenstände oder<br />
Dienstleistungen für einen in<br />
Absatz 2 ( steuerbare Leistungen,<br />
optierte Umsätze, baugewerblicher<br />
Eigenverbrauch) genannten<br />
geschäftlich begründeten<br />
Zweck, so kann sie in ihrer<br />
Steuerabrechnung folgende<br />
Vorsteuern abziehen, die<br />
nachgewiesen werden müssen:<br />
a. – c.) . . .<br />
Art. 28 MWSTG<br />
Die steuerpflichtige Person kann<br />
im Rahmen ihrer unternehmerischen<br />
Tätigkeit, unter Vorbehalt<br />
der Artikel 29 <strong>und</strong> 33<br />
( ausgenommene nicht optierte<br />
Leistungen, Mittelzuflüsse Art. 18<br />
Abs. 2 Bst. a – c, nicht<br />
unternehmerische Tätigkeiten),<br />
die folgenden Vorsteuern<br />
abziehen:<br />
a. – c.) . . .<br />
Vorsteuerabzug (Art. 28) – 2<br />
Vollständige Neugestaltung des Vorsteuerabzugs<br />
• Im Rahmen der unternehmerischen Tätigkeit<br />
angefallene Vorsteuern sind abziehbar<br />
−Wirtschaftliche Tragung einer reellen oder fiktiven<br />
Vorsteuerbelastung<br />
−Verwendung für unternehmerische Tätigkeit<br />
−Fehlen eines Ausschlussgr<strong>und</strong>es<br />
−Keine formellen Tatbestandsvoraussetzungen<br />
• Anspruch auf Vorsteuerabzug<br />
−Gr<strong>und</strong>sätzlich vollständig<br />
• 50 % Ausschluss fällt weg (Verpflegung <strong>und</strong><br />
Getränke)<br />
• Allenfalls Korrekturen<br />
27<br />
28<br />
14
Vorsteuerabzug (Art. 28) – 3<br />
Einschränkungen des Vorsteuerabzuges<br />
• Befreiung <strong>von</strong> der Steuerpflicht<br />
−Administrative Entlastung<br />
−Keine Abrechnungspflicht<br />
• Erbringen <strong>von</strong> ausgenommenen Leistungen<br />
• Erhalt <strong>von</strong> Subventionen<br />
• Nicht unternehmerischen Bereich<br />
Vorsteuerabzug (Art. 28) – 4<br />
Vorsteuerbelastung<br />
• Reell<br />
− In Rechnung gestellte <strong>und</strong> eingeforderte<br />
Inlandsteuer<br />
− Selbst deklarierte Bezugssteuer<br />
− Einfuhrumsatzsteuer<br />
• Fiktiv<br />
− Bezug <strong>von</strong> Urprodukten (Art. 28 Abs. 2 MWSTG)<br />
− Bezug eines gebrauchten individualisierbaren<br />
beweglichen Gegenstandes zwecks Lieferung an<br />
einen Abnehmer im Inland (Art. 28 Abs. 3 MWSTG)<br />
29<br />
30<br />
15
Vorsteuerabzug (Art. 28) – 5<br />
Regelung bis 31.12.2009 Regelung ab 01.01.2010<br />
Art. 35 Margenbesteuerung<br />
Bei Verkauf eines zum Wiederverkauf<br />
eingekauften gebrauchten,<br />
individualisierbaren beweglichen<br />
Gegenstandes konnte<br />
bei der Berechnung der Steuer<br />
vom Verkaufspreis der Einkaufspreis<br />
abgezogen werden,<br />
d.h. nur eine allfällige Marge<br />
musste versteuert werden.<br />
Kein Steuerhinweis auf der<br />
Verkaufsrechnung; keine<br />
Verlustverrechnung!<br />
Fiktiver Vorsteuerabzug (6)<br />
Art. 28 Abs. 3 MWSTG<br />
Art. 28 Abs. 3 MWSTG<br />
Hat die steuerpflichtige Person im<br />
Rahmen ihrer zum Vorsteuerabzug<br />
berechtigenden unternehmerischen<br />
Tätigkeit einen<br />
gebrauchten individualisierbaren<br />
beweglichen Gegenstand für die<br />
Lieferung an einen Abnehmer im<br />
Inland ohne MWST-Belastung<br />
bezogen, so kann sie auf dem <strong>von</strong><br />
ihr entrichteten Betrag einen<br />
fiktiven Vorsteuerabzug vornehmen.<br />
Mit der Möglichkeit zum Ausweis<br />
der Steuer beim Weiterverkauf.<br />
• Der fiktive Vorsteuerabzug ist möglich, wenn gebrauchte<br />
individualisierbare bewegliche Gegenstände für die Lieferung<br />
an Abnehmer im Inland ohne MWST bezogen werden.<br />
• Ob für Lieferung oder andere Zwecke: Gr<strong>und</strong>sätzlich ist auf<br />
die übliche Geschäftstätigkeit des Bezügers abzustellen.<br />
• Was passiert, wenn dieser Gegenstand vorübergehend<br />
zwischen Erwerb <strong>und</strong> Lieferung für andere Zwecke verwendet<br />
wurde?<br />
− Art. 63 Abs. 2 E-MWSTV<br />
Eine bloss vorübergehende Verwendung des Gebrauchtgegenstandes<br />
zwischen dessen Erwerb <strong>und</strong> der Weiterlieferung<br />
an einen Abnehmer oder eine Abnehmerin im<br />
Inland schliesst den fiktiven Vorsteuerabzug nicht aus.<br />
Art. 31 Abs. 4 MWSTG bleibt vorbehalten.<br />
32<br />
31<br />
16
Fiktiver Vorsteuerabzug (7)<br />
Art. 62 MWSTV<br />
(1) Als Gegenstand im Sinn <strong>von</strong> Art. 28 Abs. 3 MWSTG<br />
(Gebrauchtgegenstand) gilt ein gebrauchter individualisierbarer<br />
beweglicher Gegenstand, der in seinem derzeitigen<br />
Zustand oder nach seiner Instandsetzung erneut verwendbar<br />
ist <strong>und</strong> dessen Teile nicht unabhängig <strong>von</strong>einander veräussert<br />
werden.<br />
(2) Nicht als Gebrauchtgegenstände gelten:<br />
Edelmetalle der Zolltarifnummern 7106-7112 <strong>und</strong> Edelsteine<br />
der Zolltarifnummern 7102-7105.<br />
Fiktiver Vorsteuerabzug (8)<br />
mit<br />
MWSt-Hinweis<br />
effektiver<br />
Vorsteuerabzug<br />
Verkauf,<br />
Vermieten,<br />
Verleasen<br />
im Inland<br />
(steuerbar)<br />
oder ins Ausland<br />
(steuerbefreit 3) )<br />
auch bei<br />
vorübergehender<br />
betrieblicher Nutzung<br />
1) 2)<br />
gebrauchte individualisierbare<br />
bewegliche Gegenstände<br />
(Art. 28 Abs. 3 nMWStG)<br />
Einkauf<br />
fiktiver<br />
Vorsteuerabzug<br />
wenn<br />
Verkauf,<br />
Vermieten,<br />
Verleasen<br />
im Inland<br />
(steuerbar) 4)<br />
sofern<br />
ohne<br />
MWSt-Hinweis<br />
Rückgängigmachung<br />
des fiktiven<br />
Vorsteuerabzugs<br />
Verkauf, Vermieten,<br />
Verleasen<br />
ins Ausland<br />
(steuerbefreit 3) )<br />
33<br />
„Sofortmassnahmen“<br />
Tabelle 4<br />
Seite 8<br />
34<br />
17
Einlageentsteuerung auf Occasionslagerbestand<br />
per 1.1.2010; Beispiel 5<br />
Auszug aus Bilanz per 1.1.2010<br />
Bilanzwert Fr. Einstandspreis Fr.<br />
Warenlager (Aktiven)<br />
Neufahrzeuge (exkl. MWSt)<br />
Occasionsfahrzeuge<br />
260'000.-- 2009: 325'000.--<br />
• mit MWSt-Hinweis auf<br />
Eingangsrechnung<br />
100'000.-- 2009: 125'000.--<br />
(<strong>von</strong> MWSt-pflichtigen Person zugekauft)<br />
(exkl. MWSt)<br />
• ohne MWSt-Hinweis auf<br />
Eingangsrechnung<br />
(<strong>von</strong> Privatperson zugekauft)<br />
• ohne MWSt-Hinweis auf<br />
Eingangsrechnung<br />
(<strong>von</strong> Privatperson zugekaufter Oldtimer)<br />
Betriebsfahrzeuge<br />
im Jahr 2009 fest immatrikulierte Fahrzeuge,<br />
u.a. Abschleppfahrzeug mit besonderer<br />
Vorrichtung<br />
180'000.--<br />
100'000.--<br />
60'000.--<br />
2007 - 225'000.--<br />
2009:<br />
1990: 100'000.--<br />
2009: 80'000.--<br />
TOTAL 700'000.-- 855'000.--<br />
„Sofortmassnahmen“<br />
Beispiel 5<br />
Seite 17<br />
Kann auf den 1.1.2010 eine Einlageentsteuerung geltend gemacht werden?<br />
35<br />
Einlageentsteuerung auf Occasionslagerbestand<br />
per 1.1.2010; Beispiel 5<br />
Lösungsansatz<br />
• Ja gemäss Art. 113 Abs. 2 nMWSTG gelten die Bestimmungen<br />
über die Einlageentsteuerung nach Art. 32 nMWSTG auch für<br />
Leistungen, für die vor dem Inkrafttreten des neuen Rechts kein<br />
Anspruch auf Vorsteuerabzug gegeben war.<br />
- Einlageentsteuerung per 1.1.2010<br />
2007-09: Einkaufspreis Fr. 225‘000.00<br />
Abschreibung 0 % Fr. 0.00<br />
7,6 % <strong>von</strong> (107,6 %) Fr. 225‘000.00 Fr. 15‘892.20<br />
• Die Einlageentsteuerung kann in der MWST-Abrechnung 1/2010<br />
unter Ziff. 410 geltend gemacht werden. Der Abrechnung ist eine<br />
detaillierte Aufstellung beizulegen (Kaufdatum, Lieferant, Fahrzeug,<br />
Betrag). Buchung: Vorsteuern an Warenlager Occasionsfahrzeuge<br />
Fr. 15‘892.20.<br />
36<br />
18
Vorsteuerabzug (Art. 28) – 8<br />
Verpflegung <strong>und</strong> Getränke<br />
MWSTG<br />
Tatbestand bisher ab 01.01.2010<br />
Vorsteuerabzug<br />
auf geschäftlich<br />
bedingten<br />
Auslagen für<br />
Verpflegung <strong>und</strong><br />
Getränke<br />
Art. 38<br />
Abs. 5<br />
Nur 50 %-Abzug<br />
zulässig.<br />
Art. 28<br />
Abs. 1<br />
Voller<br />
Vorsteuerabzug.<br />
Inskünftig ist damit nur noch die geschäftliche Begründetheit<br />
(unternehmerischer Zweck) für solche Vorsteuerabzüge massgebend.<br />
Vorsteuerabzug (Art. 28) – 9<br />
Kauf bei Urproduzenten<br />
MWSTG<br />
Tatbestand bisher ab 01.01.2010<br />
Bezüge bei nicht<br />
steuerpflichtigen<br />
Landwirten,Forstwirten,<br />
Gärtner<br />
Art. 38<br />
Abs. 4<br />
Zulässiger<br />
Vorsteuerabzug<br />
<strong>von</strong> 2,4 %<br />
(Ankaufspreis =<br />
100 %)<br />
Art. 28<br />
Abs. 2<br />
37<br />
Unverändert;<br />
Vorsteuerabzug<br />
zulässig <strong>von</strong> 2,4%<br />
(Ankaufspreis =<br />
100 %)<br />
Keine Änderung, obwohl die Veräusserung <strong>von</strong> solchen Produkten<br />
durch die Urproduzenten neu als ausgenommener Umsatz gilt<br />
(Art. 21 Abs. 2 Ziff. 26 MWSTG).<br />
Ebenfalls gleiche Regelung bezüglich dem Viehhandel <strong>und</strong> den<br />
Milchsammelstellen an milchverarbeitende Betriebe.<br />
38<br />
19
Vorsteuerabzug (Art. 29) – 8<br />
Regelung bis 31.12.2009 Regelung ab 01.01.2010<br />
Art. 38 Abs. 4 MWSTG<br />
Nicht zum Vorsteuerabzug berechtigen<br />
namentlich <strong>von</strong> der<br />
Steuer ausgenommene Umsätze,<br />
nicht als Umsätze geltende oder<br />
private Tätigkeiten sowie Umsätze<br />
in Ausübung hoheitlicher Gewalt.<br />
Gründungskosten einer juristischen<br />
Person, die steuerbare<br />
Umsätze erzielt sowie Beteiligungen<br />
an Unternehmen im<br />
steuerbaren Bereich kein<br />
Vorsteuerabzug (PÄ: 1.7.2005)<br />
Vorsteuerabzug (Art. 29) – 9<br />
Art. 29 Abs. 2 – 4 MWSTG<br />
Abs. 2: Anspruch auf Vorsteuerabzug<br />
im Rahmen der zum Vorsteuerabzug<br />
berechtigenden unternehmerischen<br />
Tätigkeit für das<br />
Erwerben, Halten <strong>und</strong> Veräussern<br />
<strong>von</strong> Beteiligungen sowie für<br />
Umstrukturierungen im Sinne <strong>von</strong><br />
Art. 19 + 61 DBG;<br />
Abs. 3: Beteiligung sind Anteile am<br />
Kapital anderer Unternehmen ... .<br />
Anteile <strong>von</strong> mindestens 10 % am<br />
Kapital gelten als Beteiligung.<br />
Regelung bis 31.12.2009 Regelung ab 01.01.2010<br />
Art. 38 Abs. 4 MWSTG<br />
Nicht zum Vorsteuerabzug berechtigen<br />
namentlich <strong>von</strong> der<br />
Steuer ausgenommene Umsätze,<br />
nicht als Umsätze geltende oder<br />
private Tätigkeiten sowie Umsätze<br />
in Ausübung hoheitlicher Gewalt.<br />
Holdinggesellschaften: Kein<br />
Vorsteuerabzug möglich auf<br />
Aufwendungen für das Erwerben,<br />
Halten <strong>und</strong> Veräussern <strong>von</strong><br />
Beteiligungen.<br />
Art. 29 Abs. 2 – 4 MWSTG<br />
(Fortsetzung)<br />
Abs. 4: Bei Holdinggesellschaften<br />
kann ( bei Beteiligungen) auf<br />
die zum Vorsteuerabzug berechtigende<br />
unternehmerische Tätigkeit<br />
der <strong>von</strong> ihnen gehaltenen<br />
Unternehmen abgestellt werden.<br />
Kein Vorsteuerabzug möglich ist<br />
weiterhin bei Kauf <strong>und</strong> Verkauf<br />
<strong>von</strong> Wertpapieren, Gewährung<br />
<strong>von</strong> Krediten usw. ohne<br />
Beteiligungscharakter.<br />
39<br />
40<br />
20
Vorsteuerabzug (Art. 29) – 10<br />
Unternehmerische Verwendung<br />
• Gr<strong>und</strong>sätzlich keine Zuordnung zu einer Ausgangsleistung<br />
<strong>und</strong> damit Abzugsrecht u.a.<br />
−Gründungskosten<br />
−Allgemeiner Aufwand<br />
−Ladenhüter<br />
−Fehlinvestitionen<br />
−Aufräum- / Abbauarbeiten<br />
• Definition des unternehmerischen Bereichs erhält demnach<br />
grosse Bedeutung<br />
• Erwerben, Halten <strong>und</strong> Veräussern <strong>von</strong> Beteiligungen stellt<br />
Teil der unternehmerischen Tätigkeit dar<br />
(mind. 10 %-Anteil)<br />
Vorsteuerabzug (Art. 30) – 11<br />
Gemischte Verwendung<br />
Art. 30 MWSTG<br />
Abs. 1: Verwendet die steuerpflichtige Person Gegenstände, Teile<br />
da<strong>von</strong> oder Dienstleistungen auch ausserhalb ihrer unternehmerischen<br />
Tätigkeit oder innerhalb ihrer unternehmerischen Tätigkeit<br />
sowohl für Leistungen, die zum Vorsteuerabzug berechtigen, als<br />
auch für Leistungen, die vom Vorsteuerabzug ausgeschlossen sind,<br />
so hat sie den Vorsteuerabzug nach dem Verhältnis der<br />
Verwendung zu korrigieren.<br />
Abs. 2: Wird eine solche Vorleistung zu einem überwiegenden Teil<br />
im Rahmen der unternehmerischen Tätigkeit verwendet für<br />
Leistungen, die zum Vorsteuerabzug berechtigen, so kann die<br />
Vorsteuer ungekürzt abgezogen <strong>und</strong> am Ende der Steuerperiode<br />
korrigiert werden (Art. 31 MWSTG).<br />
41<br />
42<br />
21
Fallbeispiel<br />
Gemischte Verwendung<br />
Die MASU AG erbringt Schulungsleistungen für selbständige Maler.<br />
Die MASU AG offeriert diese Leistungen mit 7,6 % MWST.<br />
Ist ein Maler nicht vorsteuerabzugsberechtigt, kann er eine Rechnung<br />
ohne MWST verlangen.<br />
Vom Umsatz des MASU AG entfallen 70 % auf optierte<br />
Schulungsleistungen, 30 % auf solche ohne Option.<br />
Pro Quartal fallen je 5‘000 Franken Vorsteuer an.<br />
Wie kann die MASU AG vorgehen?<br />
Vorsteuerabzug 1. Quartal (ungekürzt) 5‘000<br />
Vorsteuerabzug 2. Quartal (ungekürzt) 5‘000<br />
Vorsteuerabzug 3. Quartal (ungekürzt) 5‘000<br />
Vorsteuerabzug 4. Quartal 5‘000<br />
Kürzung für das gesamte Jahr: 30 % <strong>von</strong> 20‘000 -6‘000 -1‘000<br />
Vorsteuerabzug für das gesamte Jahr 14‘000<br />
Vorsteuerabzug (Art. 30) – 12<br />
Gemischte Verwendung<br />
• Vorsteuerkorrektur = aufgr<strong>und</strong> der effektiven Verwendung<br />
• ESTV bietet weiterhin Pauschalvarianten an<br />
- Pauschalvariante I (Teilzuordnung)<br />
- Pauschalvariante II (Kürzung nach dem Gesamtumsatz)<br />
- Pauschalvariante III (Kürzung nach „Deckungsbeitrag“)<br />
- Kürzungspauschale für Finanzeinnahmen 0,02 %<br />
- Kürzungspauschale für Mieteinnahmen 0,07 %<br />
- Kürzungspauschale für Referententätigkeit etc. 1 %<br />
Umkehrschluss Saldosteuersatz fällt gr<strong>und</strong>sätzlich dahin.<br />
43<br />
44<br />
22
Vorsteuerabzug (Art. 28 ff) – 13<br />
Vorsteuerkorrekturen<br />
• Gr<strong>und</strong>satz<br />
− Art der Finanzierung hat keinen Einfluss auf<br />
Vorsteuerabzug<br />
• Ausnahme<br />
− Beim Erhalt <strong>von</strong> Subventionen muss Vorsteuerabzug<br />
verhältnismässig gekürzt werden<br />
Vorsteuerabzug (Art. 28 ff) – 14<br />
Nachweis<br />
• Gr<strong>und</strong>satz: Vorsteuerabzug ist steuerentlastende Tatsache<br />
= Nachweis obliegt steuerpflichtiger Person<br />
• Korrekte Rechnung ist nicht mehr Tatbestandselement des<br />
Vorsteuerabzugs, jedoch ideales Beweismittel<br />
− Keine Beweismittelbeschränkung<br />
− Jedes Dokument, mit welchem eine Leistung<br />
abgerechnet wird, gilt als Rechnung<br />
− ESTV hat alle vorgebrachten Beweise zu würdigen<br />
• Ausschlaggebend ist die Bezahlung der Vorsteuer<br />
• Bisherige Anforderungen an die Rechnung gelten i.d.R.<br />
weiterhin<br />
45<br />
46<br />
23
Rechnungsstellung<br />
Art. 26 Abs. 1 MWSTG<br />
• Die Leistungserbringerin hat der Leistungsempfängerin auf Verlangen<br />
eine Rechnung auszustellen, die den Anforderungen entspricht<br />
Art. 26 Abs. 2 MWSTG<br />
• Leistungserbringerin <strong>und</strong> Leistungsempfängerin <strong>und</strong> die Art der<br />
Leistung müssen identifiziert sein<br />
In der Regel enthält eine Rechnung folgende Elemente:<br />
• (zulässiger) Name der Leistungserbringerin mit MWST-Nummer<br />
• (zulässiger) Name der Leistungsempfängerin<br />
• Datum der Leistungserbringen (sofern diesen nicht mit dem<br />
Rechnungsdatum übereinstimmt)<br />
• Art, Gegenstand <strong>und</strong> Umfang der Leistung<br />
• Entgelt<br />
• Steuersatz<br />
Art. 26 Abs. 3 MWSTG<br />
• Name bei Kassenquittungen nicht nötig bis zu Fr. 400.-- (MWSTGV)<br />
Unrichtiger oder unberechtigter<br />
Steuerausweis<br />
Art. 27 MWSTG<br />
• Wer in einer Rechnung eine Steuer ausweist, obwohl er zu deren<br />
Ausweis nicht berechtigt ist, oder wer für eine Leistung eine zu<br />
hohe Steuer ausweist, schuldet die ausgewiesene Steuer, es sei<br />
denn:<br />
a) es erfolgt eine Korrektur der Rechnung<br />
(empfangsbedürftiges Dokument – im Rahmen des<br />
Handelsrechts)<br />
b) es wird nachgewiesen, dass dem B<strong>und</strong> kein Steuerausfall<br />
entstand<br />
Ausgewiesene Steuer = Geschuldete Steuer<br />
47<br />
48<br />
24
Vorsteuerabzug (Art. 28 ff) – 15<br />
Gr<strong>und</strong>satz<br />
• Fakturierte Steuer = geschuldete Steuer<br />
• Korrekturmöglichkeiten<br />
− Tatbestandsvoraussetzungen<br />
• Schriftlichkeit<br />
• Empfangsbedürftigkeit<br />
• Widerruf der ursprünglichen Rechnung<br />
Eigenverbrauch (Art. 31) – 1<br />
Regelung bis 31.12.2009 Regelung ab 01.01.2010<br />
Art. 9 MWSTG<br />
Abs. 1: Aktueller Steuersatz bei<br />
Eintritt des Eigenverbrauchs,<br />
sofern man zum Vorsteuerabzug<br />
voll oder teilweise berechtigt war<br />
(Art. 34 Abs. 1 <strong>und</strong> 2 MWSTG).<br />
Abs. 2: Baugewerblicher Eigenverbrauch<br />
auf dem Drittpreis<br />
(Art. 34 Abs. 4 MWSTG).<br />
Vorübergehende Entnahme auf<br />
dem Mietwert wie an Dritte<br />
(Art. 34 Abs. 3 MWSTG).<br />
Art. 31 MWSTG<br />
49<br />
Abs. 1: Fallen die Voraussetzungen<br />
des Vorsteuerabzugs<br />
nachträglich weg (Eigenverbrauch),<br />
so ist der Vorsteuerabzug<br />
in demjenigen Zeitpunkt zu<br />
korrigieren, in welchem die Voraussetzungen<br />
hierfür wegfallen.<br />
Die früher in Abzug gebrachte<br />
Vorsteuer, einschliesslich ihrer als<br />
Einlageentstehung korrigierten<br />
Anteile, muss zurückerstattet<br />
werden (Abgezogene Vorsteuer ist<br />
zu korrigieren!).<br />
50<br />
25
Eigenverbrauch (Art. 31) – 2<br />
Regelung bis 31.12.2009 Regelung ab 01.01.2010<br />
Verwendung <strong>von</strong> Personenfahrzeugen<br />
für private Fahrten<br />
Mbl 3: Überwiegend geschäftliche<br />
Verwendung<br />
0,8 % pro Monat vom Kaufpreis<br />
exkl. MWST bzw. 0,4 % pro Monat<br />
vom Kaufpreis à 7,6 %, wenn<br />
kein Vorsteuerabzug möglich war<br />
(min. 150 Fr./Mt); kein Vorsteuerabzug<br />
auf Luxusanteil.<br />
Übernahme <strong>von</strong> Leasingfahrzeugen<br />
nach Leasingdauer:<br />
0,8 % pro Monat vom Übernahmepreis<br />
à 7,6 %.<br />
Verwendung <strong>von</strong> Personenfahrzeugen<br />
für private Fahrten<br />
Praxis: Überwiegend geschäftliche<br />
Verwendung<br />
0,8 % pro Monat vom Kaufpreis<br />
exkl. MWST in allen Fällen, also<br />
mit oder ohne Vorsteuerabzug.<br />
Luxusanteilbeschränkung wird<br />
aufgehoben.<br />
Übernahme <strong>von</strong> Leasingfahrzeugen<br />
nach Leasingdauer:<br />
0,8 % pro Monat vom Leasingausgangswert.<br />
Abgrenzung Bauten für fremde<br />
Rechung versus eigene Rechnung<br />
Regelung bis 31.12.2009 Regelung ab 01.01.2010<br />
Praxis:<br />
Eine Lieferung liegt vor, wenn vor<br />
Baubeginn für das ganze<br />
Bauwerk Werkverträge nach<br />
Artikel 363 OR <strong>und</strong>/oder<br />
rechtsgültig abgeschlossene Kaufoder<br />
Vorverträge nach Artikel 216<br />
Absatz 1 <strong>und</strong> 2 OR vorliegen oder<br />
feststeht, dass das ganze<br />
Bauwerk nach Beendigung der<br />
Arbeiten mit Option vermietet oder<br />
verpachtet wird (vorausgesetzt<br />
entsprechende Optionsbewilligungen<br />
der ESTV liegen vor<br />
Baubeginn vor).<br />
51<br />
Praxis:<br />
Bei Teilen/Einheiten <strong>von</strong> Bauwerken<br />
(Stockwerkeinheiten,<br />
Stockwerkeigentum usw.), wo vor<br />
Baubeginn Werkverträge oder<br />
rechtsgültig abgeschlossene Kaufoder<br />
Werkverträge vorliegen,<br />
liegen in jedem Fall Lieferungen<br />
vor. Es müssen neu somit nicht<br />
mehr für sämtliche Teile/Einheiten<br />
vor Baubeginn Werkverträge bzw.<br />
Kaufverträge vorliegen.<br />
Wo vor Baubeginn nichts dergleichen<br />
vorliegt, wird für eigene<br />
Rechnung gebaut.<br />
52<br />
26
Eigenverbrauch (Art. 31) – 3<br />
• Beispiel<br />
– Die Ingenieur- <strong>und</strong> Bau AG baut für die Abteilung „Baumeisterausbildung“<br />
ein neues Schulungsgebäude. Die Umsätze aus der<br />
Schulung sind im Sinne <strong>von</strong> Art. 21 Abs. 2 Ziff. 11 MWSTG <strong>von</strong><br />
der Steuer ausgenommen <strong>und</strong> es wird für diese Umsätze auch<br />
nicht optiert.<br />
– Die durch die Firma im Zusammenhang mit diesem Neubau<br />
erbrachten Baumeisterarbeiten werden im Umfang <strong>von</strong> Fr. 250‘000<br />
aktiviert (Baumaterial Fr. 100‘000 exkl. MWST, Löhne sowie<br />
Gemeinkostenzuschlag Fr. 150‘000). Die auf den Drittleistungen<br />
lastende MWST wurde nicht als Vorsteuer geltend gemacht.<br />
Mehrwertsteuerliche Konsequenzen?<br />
Eigenverbrauch (Art. 31) – 4<br />
• Lösungshinweis<br />
– Das Baumaterial berechtigt nicht zum Vorsteuerabzug (Art. 29<br />
Abs. 1 MWSTG). Da beim Kauf des Baumaterials der Vorsteuerabzug<br />
vorgenommen wurde, ist die Eigenverbrauchssteuer im Sinne<br />
<strong>von</strong> Art. 31 Abs. 2 Bst. b MWSTG zu entrichten. Die früher in Abzug<br />
gebrachte Vorsteuer muss somit zurückerstattet werden (Art. 31<br />
Abs. 1 MWSTG).<br />
– Zudem wird die Infrastruktur (Geräte, Maschinen, Planung usw.) des<br />
Baugeschäfts vorübergehend für eine nicht zum Vorsteuerabzug<br />
berechtigende unternehmerische Tätigkeit verwendet. Der Vorsteuerabzug<br />
ist im Umfang der Steuer, die auf einer Miete an eine Drittperson<br />
anfallen würde, zu korrigieren (Art. 31 Abs. 4 MWSTG –<br />
aktueller Steuersatz). Gemäss Art. 69 Abs. 3 MWSTV kann bei selbst<br />
hergestellten Gegenständen für diese Ingebrauchnahme der Infrastruktur<br />
ein Zuschlag <strong>von</strong> 33 % auf den Vorsteuern auf Material<br />
(Bestandteile) <strong>und</strong> allfälligen Drittarbeiten (Halbfabrikate)<br />
vorgenommen werden.<br />
53<br />
54<br />
27
Eigenverbrauch (Art. 31) – 5<br />
• Lösungshinweis<br />
– Berechnung<br />
» Rückgängigmachung des Vorsteuerabzugs<br />
auf Material 7,6 % <strong>von</strong> 100‘000 Fr. 7‘600.00<br />
» Annäherungsweise Berechnung der Miete<br />
für die verwendete Infrastruktur (Art. 31/4)<br />
33% auf dem Material = Fr. 33‘000 à 7,6 % Fr. 2‘508.00*<br />
» Geschuldete Eigenverbrauchssteuer: Fr. 10‘108.00<br />
*zum aktuellen Steuersatz<br />
» Art. 29 Abs. 1 MWSTG in Verbindung mit Art. 31 Abs. 1, Abs. 2<br />
Bst. b sowie Abs. 4 MWSTG.<br />
» Der bisherige baugewerbliche Eigenverbrauch im Sinne <strong>von</strong><br />
Art. 9 Abs. 2 Bst. b aMWSTG gibt es nicht mehr. Dies gilt auch<br />
für den Eigenverbrauch bei Erstellung <strong>von</strong> Bauten für den<br />
späteren Verkauf oder Vermietung (Art. 9 Abs. 2 Bst. a aMWSTG).<br />
fremde Rechnung<br />
bei jenen Gebäudeteilen, wo bei<br />
Baubeginn rechtsgültige<br />
Verträge vorhanden sind 1)<br />
Lieferungssteuer<br />
(Verkaufspreis ohne Wert<br />
des Bodens)<br />
Fremdleistungen VOStA<br />
Eigenleistungen<br />
Material für<br />
Eigenleistungen<br />
Infrastruktur für<br />
Eigenleistungen <strong>und</strong><br />
Fremdleistungen<br />
unternehmerische<br />
Tätigkeit<br />
(steuerbare <strong>und</strong><br />
steuerbefreite<br />
Zwecke)<br />
VOStA<br />
VOStA<br />
kein<br />
EV<br />
Arbeiten an Bauwerken<br />
für<br />
<strong>von</strong> der Steuer<br />
ausgenommene<br />
Zwecke,<br />
hoheitliche<br />
Leistungen,<br />
Urproduktebereich,<br />
private Zwecke<br />
kein<br />
VOStA<br />
kein<br />
EV<br />
kein<br />
VOStA<br />
VOStK 2)<br />
eigene Rechnung<br />
bei jenen Gebäudeteilen, wo bei<br />
Baubeginn keine rechtsgültigen<br />
Verträge vorhanden sind 1)<br />
Vermietung,<br />
Verpachtung <strong>und</strong><br />
Verkauf <strong>von</strong><br />
Liegenschaften<br />
mit<br />
Option<br />
VOStA<br />
kein<br />
EV<br />
VOStA<br />
VOStA<br />
ohne<br />
Option<br />
kein<br />
VOStA<br />
kein<br />
EV<br />
kein<br />
VOStA<br />
VOStK 2)<br />
55<br />
„Sofortmassnahmen“<br />
Tabelle 6<br />
Seite 10<br />
56<br />
28
Einlageentsteuerung<br />
Art. 32 MWSTG – 1<br />
• Vorsteuerabzug nachträglich möglich, wenn die Voraussetzungen<br />
beim Empfang noch nicht gegeben waren, jedoch später eintreten<br />
• Änderung der Nutzung, neu für steuerbare Zwecke<br />
– Ungebraucht: voller Vorsteuerabzug<br />
– Gebraucht: verminderter Vorsteuerabzug<br />
» Bewegliche Gegenstände: Verminderung um<br />
1/5 pro abgelaufenes Jahr<br />
» Unbewegliche Gegenstände: Verminderung um<br />
1/20 pro abgelaufenes Jahr<br />
» Dienstleistungen: Vermutung im Zeitpunkt des Bezugs<br />
verbraucht in den Bereichen Beratung, Buchführung,<br />
Personalbeschaffung, Management <strong>und</strong> Werbung<br />
(Art. 72 Abs. 2 MWSTV)<br />
Einlageentsteuerung<br />
Art. 32 MWSTG – 2<br />
• Art. 32 Abs. 4 MWSTG<br />
• Wird ein Gegenstand nur vorübergehend für eine zum<br />
Vorsteuerabzug berechtigende unternehmerische Tätigkeit<br />
verwendet, so kann der Vorsteuerabzug im Umfang der<br />
Steuer, die auf einer unabhängigen Drittperson dafür in<br />
Rechnung gestellten Miete anfallen würde, geltend gemacht<br />
werden.<br />
• Die möglichen anzuwendenden Pauschalen bei der<br />
gemischten Verwendung bzw. diejenige bei selbst<br />
hergestellten Bauwerken für die Infrastrukturbenützung<br />
(33 %), können gr<strong>und</strong>sätzlich auch bei der Einlageentsteuerung<br />
angewendet werden (sofern diese zu einem<br />
sachgerechten Ergebnis führen).<br />
57<br />
58<br />
29
Nutzungsänderungen<br />
Eigenverbrauch - Einlageentsteuerung<br />
Vollumfängliche<br />
Effektive<br />
Ermittlung<br />
Annäherungsweise<br />
Ermittlung<br />
Partielle (teilweise)<br />
Unbewegliche Gegenstände<br />
Bewegliche Gegenstände<br />
Dienstleistungen<br />
Effektive<br />
Ermittlung<br />
Diese Problematik bleibt auch im neuen Mehrwertsteuergesetz<br />
Nutzungsänderungen<br />
Eigenverbrauch - Einlageentsteuerung<br />
• Gemischte Verwendung (Art. 30 MWSTG)<br />
– gleichzeitig oder in kurzen Abständen sowohl für steuerbare<br />
als auch für der MWST nicht unterliegende Zwecke<br />
eingesetzt<br />
• Vorübergehende Verwendung (Art. 31 Abs. 4 bzw. Art. 32<br />
Abs. 4 MWSTG)<br />
– Vorübergehend, d.h. während max. 6 Monaten bei<br />
beweglichen Gegenständen bzw. max. 12 Monaten bei<br />
unbeweglichen Gegenständen<br />
• Liegt vorübergehende Verwendung über den vorstehend<br />
aufgeführten Zeiteinheiten, ist <strong>von</strong> einer dauernden Entnahme<br />
bzw. Einlage auszugehen<br />
• Partielle Nutzungsänderung bei gemischter Verwendung<br />
die heutige 20 %-Toleranzregelung bleibt bei der<br />
annäherungsweisen Ermittlung!<br />
59<br />
60<br />
30
Neues Mehrwertsteuergesetz<br />
ab 01.01.2010<br />
Fragen<br />
61<br />
31