Gemeinschaftsgrab Friedhof Bruggen ... - Stadt St.Gallen
Gemeinschaftsgrab Friedhof Bruggen ... - Stadt St.Gallen
Gemeinschaftsgrab Friedhof Bruggen ... - Stadt St.Gallen
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einschaftsgrab <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> <strong>St</strong>amm<br />
<strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong><br />
<strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>.Georgen<br />
<strong>St</strong>udienauftrag im Einladungsverfahren, März 2013<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
<strong><strong>St</strong>adt</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
Gartenbauamt<br />
Mettler Landsch
Impressum<br />
Herausgeberin und Verfasserin<br />
<strong><strong>St</strong>adt</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> Gartenbauamt und Hochbauamt<br />
www.gartenbauamt.stadt.sg.ch
Bericht des Beurteilungsgremiums <strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen
Inhalt<br />
1 Auftraggeberin und Verfahren 5<br />
2 Aufgabe 6<br />
3 Beurteilungsgremium 7<br />
4 Vorprüfung 8<br />
5 Beurteilung und Auswahl 9<br />
6 Allgemeine Feststellungen 10<br />
7 Empfehlung und Genehmigung 11<br />
8 Würdigung der Projekte 13<br />
<strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen Bericht des Beurteilungsgremiums
1 Auftraggeberin und Verfahren<br />
Die <strong><strong>St</strong>adt</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, vertreten durch das Gartenbauamt, lud fünf Landschaftsarchitekturbüros<br />
zu einem <strong>St</strong>udienauftrag ein. Gesucht wurden Gestaltungsvorschläge für zwei<br />
Gemeinschaftsgräber auf den Friedhöfen <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen in <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>.<br />
Auftraggeberin <strong><strong>St</strong>adt</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, vertreten durch das Gartenbauamt<br />
Art des Verfahrens <strong>St</strong>udienauftrag im Einladungsverfahren<br />
Geltendes Recht Interkantonale Vereinbarung über das öffentliche Bescha-<br />
fungswesen vom 15. März 2001 (IVöB, sGS 841.32)<br />
Einführungsgesetz zur Gesetzgebung über das öffentliche<br />
Beschaffungswesen des Kantons <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> (EGöB, sGS 841.1)<br />
Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen des<br />
Kantons <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> (VöB, sGS 841.11)<br />
Die Erlasse gelten in der genannten Reihenfolge.<br />
Teilnehmende – Pauli Landschaftsarchitekten, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
– Martin Klauser, Landschaftsarchitekt, Rorschach<br />
– Paul Rutishauser, Landschaftsarchitekt, Arbon<br />
– Engeler Freiraumplanung AG, Wil<br />
– Rita Mettler, Landschaftsarchitektur, Gossau<br />
Teambildung Die Zusammenarbeit mit einer oder einem Kunstschaffenden<br />
war obligatorisch.<br />
Entschädigung Für die beiden Projektstudien wurde eine feste Entschädigung<br />
von CHF 8 000 inkl. Mw<strong>St</strong>. ausgerichtet.<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums <strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen<br />
5
6<br />
2 Aufgabe<br />
Mit dem <strong>St</strong>udienauftrag waren Lösungen für die Gestaltung je eines <strong>Gemeinschaftsgrab</strong>es<br />
im <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und im <strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>.Georgen mit und ohne Namensnennungen<br />
aufzuzeigen.<br />
Gesucht wurden Vorschläge für zwei Grabdenkmäler bzw. zwei Grabzeichen in Form<br />
einer plastischen Arbeit und deren räumliche Einbettung in die bestehenden <strong>Friedhof</strong>anlagen.<br />
Das <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> war als erweiternder Bestandteil des <strong>Friedhof</strong>s zu verstehen<br />
und in einfacher Ausdrucksform in die vorhandene Gesamtanlage zu integrieren.<br />
Im <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> wird die Asche von Verstorbenen beigesetzt; die Namensnennung<br />
in kollektiver Form muss möglich sein.<br />
Für die Beisetzung steht je eine grosszügige Rasenfläche zur Verfügung.<br />
<strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen Bericht des Beurteilungsgremiums
3 Beurteilungsgremium<br />
– Erol Doguoglu, <strong><strong>St</strong>adt</strong>baumeister, Mitglied AG Kunst und Raum (Vorsitz)<br />
– Marina Tüscher, <strong><strong>St</strong>adt</strong>baumeister <strong>St</strong>ellvertreterin<br />
– Thom Roelly, Landschaftsarchitekt BSLA<br />
– Sabine Moricca, Bildhauerin, Speicher<br />
– Jürg <strong>St</strong>äheli, Bildhauer, <strong>St</strong>ein am Rhein<br />
– Roland Hotz, Plastiker, Zürich<br />
– Roman Brunschwiler, Bildhauer, Gossau<br />
– Gerold Jung, Leiter <strong>Friedhof</strong> Feldli<br />
– Michael Bächler, Leiter <strong>Friedhof</strong> Ost<br />
– Christoph Bücheler, Leiter Gartenbauamt<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums <strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen<br />
7
8<br />
4 Vorprüfung<br />
Alle fünf Projekte inklusive Modelle wurden fristgerecht beim Gartenbauamt der <strong><strong>St</strong>adt</strong><br />
<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> eingereicht. Auch sind alle abgegebenen Texte lesbar und in deutscher Sprache<br />
verfasst.<br />
Die Projektstudien wurden vertieft geprüft. Da es weder wesentliche formelle noch<br />
materielle Verstösse gab, wurden alle Beiträge zur Beurteilung und Entschädigung zugelassen.<br />
<strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen Bericht des Beurteilungsgremiums
5 Beurteilung und Auswahl<br />
Das Beurteilungsgremium tagte am 1. März 2013. Der Morgen stand für die Präsentationen<br />
zur Verfügung. Die Landschaftsarchitektinnen und Künstler stellten ihre Projekte der<br />
Reihe nach einzeln vor.<br />
Am Nachmittag fand die Beurteilung der Beiträge statt. Es galten folgende Kriterien<br />
als Zuschlagskriterien, ohne Gewichtung der Reihenfolge:<br />
– Landschaftsarchitektonische Gestaltung<br />
– Künstlerische Gestaltung<br />
– Funktionalität<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums <strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen<br />
9
10<br />
6 Allgemeine Feststellungen<br />
Alle fünf Teams haben ihre Projekte rechtzeitig eingereicht und die in der Ausschreibung<br />
geforderten Bedingungen erfüllt.<br />
In allen zehn Arbeiten wurde auf die übergeordnete <strong>St</strong>ruktur der Friedhöfe Bezug<br />
genommen und auf eine gute gestalterische Einbindung in die <strong>Friedhof</strong>anlage geachtet.<br />
In allen Projekten überzeugt die erarbeitete Detailgestaltung, die eine pietätvolle Beisetzung<br />
in anspruchsvoller Umgebung aufzeigt.<br />
Jede Arbeit hat in ihrer Eigenart eine spezielle Atmosphäre des Ortes geschaffen<br />
und damit einen wichtigen Beitrag für die Entscheidungsdiskussion des Beurteilungsgremiums<br />
geleistet. Das Beurteilungsgremium dankt den Projektbearbeiterinnen und<br />
Projektbearbeitern für ihre hervorragenden Beiträge, welche sehr interessante, inhaltlich<br />
tiefgehende Auseinandersetzungen mit den einzelnen Arbeiten provoziert haben und<br />
das Beurteilungsgremium in ihrer Entscheidungsfindung herausforderten.<br />
<strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen Bericht des Beurteilungsgremiums
7 Empfehlung und Genehmigung<br />
Das Beurteilungsgremium empfiehlt einstimmig, das Team Rita Mettler mit den Planungsleistungen<br />
für die Gemeinschaftsgräber <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen zu<br />
beauftragen.<br />
Erol Doguoglu, Vorsitz<br />
Marina Tüscher<br />
Thom Roelly<br />
Sabine Moricca<br />
Jürg <strong>St</strong>äheli<br />
Roland Hotz<br />
Roman Brunschwiler<br />
Michael Bächler<br />
Gerold Jung<br />
Christoph Bücheler<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums <strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen<br />
11
12<br />
<strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen Bericht des Beurteilungsgremiums
8 Würdigung der Projekte<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums <strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen<br />
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14<br />
<strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong><br />
<strong>St</strong>amm<br />
Landschaftsarchitektur Rita Mettler Landschaftsarchitektur,<br />
Gossau / Berlin<br />
Kunstschaffende Kaja Terpinska<br />
zur Weiterbearbeitung empfohlen<br />
Das Zentrum des neuen <strong>Gemeinschaftsgrab</strong>es besteht<br />
aus einem grossen, ca. 35 m langen Rechteck<br />
und ist als Kiesfläche gut begehbar.<br />
Als Kunstobjekte und Namensträger werden<br />
zwei Baumstämme aus Bronze in natürlicher<br />
Grösse auf dem Platz ausgelegt. Die Anordnung ist<br />
ruhig, nicht zufällig, parallel zu den Längsseiten des<br />
Rechteckes. Es entstehen sehr schöne Leerräume.<br />
Im südwestlichen Eckbereich wird als drittes<br />
Element ein Laubbaum gepflanzt, der durch sein<br />
Schatten- und Lichtspiel eine natürliche Atmosphäre<br />
erzeugt.<br />
Die beiden Baumstämme werden in Bronze<br />
gegossen und mit braun-grauer Patina sehr natürlich<br />
belassen. Ein Muster, das in der Kunstgiesserei<br />
<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> gegossen wurde, veranschaulicht die<br />
Materialisierung. Die Inschriften werden fein direkt<br />
auf den Baumstämmen eingestrahlt.<br />
<strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Das Projekt strahlt eine aussergewöhnliche Ruhe<br />
aus. Den Hinterbliebenen und Besuchern werden<br />
keine komplizierten Gedankenabläufe zugemutet,<br />
sie werden eher zu eigenen positiven Gedanken<br />
ermuntert.<br />
Die Baumstämme verblüffen in ihrer Einfachheit:<br />
ein starkes Objekt, das sich sehr schön in seine<br />
Umgebung einordnet und zugleich einen hohen<br />
künstlerischen Wert aufweist. Einzig die Inschrift<br />
wird kritisiert, sie ist zu klein und könnte gestalterisch<br />
verbessert werden.<br />
Im vorgegebenen Kostenrahmen ist nur ein<br />
<strong>St</strong>amm umsetzbar. Das Team schlägt deshalb eine<br />
Realisierung in zwei Etappen vor. Da das Beurteilungsgremium<br />
jedoch das Ensemble der <strong>St</strong>ämme<br />
als wichtig erachtet, empfiehlt es, beide gleichzeitig<br />
zu realisieren.
<strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> <strong>St</strong>amm<br />
Früher glaubte man, jemand, der so schwer an einer Erinnerung trägt, dass er mit dieser Last nicht weiter leben möchte, solle sich einen<br />
Baum suchen, ein <strong>St</strong>ück Rinde...<br />
Bäume standen und stehen stets in einem Bezug zum Tod: die heidnischen Völker im europäischen Raum brachten ihnen rituelle Opfer dar<br />
und bis vor nicht allzu langer Zeit hatte sich der Glaube gehalten, dass die Seelen der Toten in Bäume einziehen. Marek Sindalka<br />
Der <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong>, ursprünglich an der <strong><strong>St</strong>adt</strong>grenze liegend, wird heute als grüne Insel im urbanen Siedlungsgebiet wahrgenommen.<br />
Ein vielfältiger Baumbestand prägt den Ort und filtert den aktiven, lauten Betrieb Nahe dem <strong>Friedhof</strong>. Beeindruckend sind vor allem die<br />
<strong>St</strong>ämme der Lebensbäume, welche entlang des Hauptweges zum <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> führen.<br />
Eine Skulptur, ein liegender Baumstamm, kennzeichnet das neue <strong>Gemeinschaftsgrab</strong>. Die Form und <strong>St</strong>ruktur erfolgt durch den Abguss<br />
eines ausgewählten Baumes, der als Einzelstück im Direktgrussverfahren hergestellt wird. Je nach Lichteinfall und Rindenstruktur changiert<br />
die Oberfläche zwischen einem rötlich-gelben oder braunen Ton. Der kräftige <strong>St</strong>amm hebt sich sanft über die chaussierte Fläche. Die<br />
Namensnennung der Verstorbenen wird in die Rinde eingraviert. Die frischen Namen werden stärker in Erscheinung treten, mit Laufe der<br />
Zeit werden sie blasser und passen sich der umliegenden Rindenstruktur an. An einigen <strong>St</strong>ellen erhält die <strong>St</strong>ammoberfläche vom häufigen<br />
berühren einen seidigen Glanz, an anderen <strong>St</strong>ellen bildet sich Patina. Die Poren, Linien und Furchen der Rinde verleiten diese zu berühren<br />
und zu spüren. Durch die leicht gedrehte Form des <strong>St</strong>ammes steht die Skulptur als stabiler Körper und benötigt keine zusätzlichen <strong>St</strong>ützen.<br />
Die Skulptur kann durch einen zweiten <strong>St</strong>amm und später einen dritten erweitert werden.<br />
In Anlehnung an das Nachbargrabfeld, mit bestehenden Eisenholzbäumen als Solitärgehölze, wird ein hochstämmiger Eisenholzbaum<br />
(Parrotia persica, prächtige Herbstfärbung) neu gepflanzt. Im lichten Schatten des neuen Baumes und in unmittelbarer Nähe der Skulptur<br />
ist eine Bodenplatte eingelassen, auf der Kranzständer und Blumen platziert werden können. Die Aschenbeisetzung erfolgt in der<br />
angrenzenden Rasenfläche. Im Licht- und Schattenspiel wird das <strong>Gemeinschaftsgrab</strong>, je nach Wetter und Tageszeit, in immer anderer<br />
Form erfahrbar. Vor allem in den Abendstunden entsteht, durch das flach einfallende Licht (auch mit Grabkerzen), eine unverwechselbar<br />
würdige Atmosphäre.<br />
<strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> <strong>St</strong>amm<br />
2015<br />
2030<br />
Lokaliesierung<br />
Mettler Landschaftsarchitektur / Kunst: Kaja Terpinska<br />
Lageplan 1:100<br />
Mettler Landschaftsarchitektur / Kunst: Kaja Terpinska<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums <strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen<br />
Aufsicht 1:20<br />
Ansicht 1:20<br />
Ansicht Detail Schrifft 1:2<br />
Bronzeguss I + II Kies<br />
15
16<br />
<strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> <strong>St</strong>amm<br />
<strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Mettler Landschaftsarchitektur / Kunst: Kaja Terpinska<br />
Perspektive
<strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>.Georgen<br />
Zweig<br />
Landschaftsarchitektur Rita Mettler Landschaftsarchitektur,<br />
Gossau / Berlin<br />
Kunstschaffende Kaja Terpinska, Berlin<br />
zur Weiterbearbeitung empfohlen<br />
Ein langgezogenes «Zweigobjekt» mit rechteckigem<br />
Grundriss ist in Gehrichtung im näheren Grabfeldbereich<br />
auf einer gekiesten Fläche platziert. Ein<br />
längliches Rasenfeld im hinteren Grabfeldbereich ist<br />
für die Aschebeisetzungen vorgesehen.<br />
Das Gebilde besteht aus in Bronze gegossenen<br />
Zweigstücken, wie sie die Künstlerin auf dem<br />
<strong>Friedhof</strong>boden in <strong>St</strong>.Georgen angetroffen hat. Das<br />
Bronzeobjekt ist aus drei verschieden grossen,<br />
aber stets identischen Zweigelementen aufgebaut.<br />
Zur weiteren Idee gehört, dass das Zweiggebilde<br />
«wachsen» soll: Zum Anfang ist ein etwa kniehohes<br />
Objekt vorhanden. Nach einer Bestattung wird<br />
jeweils ein zusätzliches Zweigelement hinzugefügt.<br />
Dieses trägt auch den Namen der verstorbenen<br />
Person.<br />
Das Beurteilungsgremium lobt die einfache landschaftsarchitektonische<br />
Lösung. Die Umsetzung<br />
der gestalterischen und künstlerischen Grundidee<br />
ist originell und den Verhältnissen im <strong>Friedhof</strong><br />
<strong>St</strong>.Georgen angepasst. Das filigrane Zweigobjekt<br />
überzeugt sowohl formal als auch in der Aussage.<br />
Die sensible Umsetzung ist ein «Transfer» von<br />
natürlichen Zweigfundstücken in eine transparente,<br />
«harte» Bronzeskulptur mit strenger, geometrischer<br />
Grundform. Der Gestaltungsvorschlag wird<br />
als starke künstlerische und zeitgemässe Leistung<br />
empfunden.<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums <strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen<br />
17
18<br />
<strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>. Georgen Zweig<br />
Der <strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>.Georgen am Siedlungsrand im Übergang zur Land- und Forstwirtschaft liegend, ist ein Ort der Ruhe. Der rechteckig,<br />
kreuzförmig angelegt <strong>Friedhof</strong>, integriert sich mit terrassierten Grabfeldern in die Hanglage. Der lichte, klar strukturierte <strong>Friedhof</strong> wird durch<br />
Topographie, grosskronige Bäume und präzis geformte Heckenbänder geprägt. Mit Aussicht in die Landschaft wird zur stimmungsvollen<br />
Atmosphäre beigetragen.<br />
Ein neues <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> im Zentrum der Anlage bezieht sich auf das Lichte, Feingliedrige und Landschaftliche der Gesamtanlage. Eine<br />
Skulptur aus feinen Zweigen kennzeichnet das <strong>Gemeinschaftsgrab</strong>. Das feine Geäst bricht das Licht und wirft einen sanften Schatten auf die<br />
hell chaussierte Fläche. Auf den ersten Blick kann die Skulptur von weitem wie eine Hecken-Mahd wirken, in der Nähe wird das feine Geflecht<br />
aus den Bronzeguss-Ästen, mit eingravierten Namen, erkenn- und fühlbar. Das Geflecht setzt sich aus einer Grundstruktur mit drei<br />
verschiedenen Formen grösserer Zweige (ca. 70 cm) und drei verschiedenen Formen kleinerer Zweige (ca. 35 cm) zusammen. Die kleineren<br />
Zweige dienen der Namensnennung, in deren Rinde können die Namen der Verstorbenen eingraviert werden. Die Skulptur wächst und wird<br />
dichter mit der Mehrung der kleineren Zweige.<br />
Je nach Tageszeit und Lichteinfall wirkt die Farbgebung der Zweige unterschiedlich. Die Oberflächenstruktur der Zweige verleiten zum<br />
Berühren, die feinen Rillen und Verwerfungen zum Spüren. An <strong>St</strong>ellen die häufig berührt werden, wird die eher matte<br />
Bronze-Rohguss-Oberfläche bronze schimmern.<br />
Im Kronenbereich des bestehenden Baumes und in unmittelbarer Nähe der Skulptur ist eine Bodenplatte eingelassen, auf der Kranzständer und<br />
Blumen platziert werden können. Die Aschenbeisetzung erfolgt in der angrenzenden Rasenfläche. Im Licht- und Schattenspiel wird das<br />
<strong>Gemeinschaftsgrab</strong>, je nach Wetter und Tageszeit, in immer anderer Form erfahrbar. Vor allem in den Abendstunden entsteht, durch das flach<br />
einfallende Licht (auch mit Grabkerzen), eine unverwechselbare, würdige Atmosphäre.<br />
<strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>. Georgen Zweig<br />
Zweig 1:2<br />
Lokaliesierung<br />
<strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Mettler Landschaftsarchitektur / Kunst: Kaja Terpinska<br />
Aufsicht 1:20<br />
Ansicht 1:20<br />
Detail Schrifft 1:1<br />
Lageplan 1:50<br />
Mettler Landschaftsarchitektur / Kunst: Kaja Terpinska<br />
Bronzeguss I + II Kies
<strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>. Georgen Zweig<br />
Mettler Landschaftsarchitektur / Kunst: Kaja Terpinska<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums <strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen<br />
Perspektive<br />
19
20<br />
<strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> / <strong>St</strong>.Georgen<br />
<strong>St</strong>ein Grab Landschaft<br />
Landschaftsarchitektur Pauli Landschaftsarchitekten, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
Kunstschaffender Thomas <strong>St</strong>ricker, Düsseldorf<br />
Das Team legt grossen Wert auf eine naturnahe<br />
Landschaftsgestaltung, die ihnen auch gelingt. Mit<br />
Basaltplatten und -säulen, die wie Waben in<br />
3-5 gepflästerten Flächen in den Grabfeldern angeordnet<br />
sind, wird das Kollektive des <strong>Gemeinschaftsgrab</strong>es<br />
hervorgehoben. Das Spalten und neu<br />
Kristallisieren der Basaltsäulen steht als Sinnbild<br />
für die Umwandlung in einen neuen Zustand. Diese<br />
Nachbildung eines Naturphänomens besticht durch<br />
ihre schöne parkähnliche Gestaltung. Auch die<br />
Bepflanzung erhält einen besonderen <strong>St</strong>ellenwert.<br />
Die Inschriften sind einheitlich vorgesehen. Die<br />
Zwischenräume sind begehbar, was einladend wirkt<br />
und mit Grabschmuck belegbar ist.<br />
<strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Das landschaftarchitektonische Konzept wirkt auf<br />
den ersten Blick ansprechend, vermag jedoch in der<br />
Umsetzung nicht zu überzeugen.<br />
Die Beisetzung der Asche und das Versetzen<br />
der Basaltsteine im Inneren der Waben ist ohne<br />
Begehung der anderen Platten kaum möglich.<br />
Zudem wurde der persönliche, künstlerische Akzent<br />
vermisst. Die Kostenüberschreitung wäre zwar mit<br />
der Umsetzung in Etappen zu lösen, doch nimmt<br />
die gesamte Installation eher den Charakter eines<br />
neu gestalteten Urnengrabfeldes ein, als den eines<br />
<strong>Gemeinschaftsgrab</strong>es, was nicht ganz dem des<br />
Auftrages entspricht.
Plan I<br />
Konzeptidee<br />
Referenzbilder: natürliches Vorkommen von Basaltsäulen<br />
Situationsplan Grundriss 1-100 1:50 I <strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>.Georgen<br />
Plan II<br />
Grundriss <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> Mst. 1-100<br />
<strong>St</strong>einbearbeitung<br />
Die ca. 70-100cm langen Basaltsäulen werden in 15cm starke<br />
Scheiben gesägt<br />
In der Nachbearbeitung werden die Basaltscheiben von Hand bombiert<br />
geschliffen<br />
Visualisierung/Photoshop-Skizze <strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>.Georgen in Richtung Nordwest<br />
Situationsplan 1:50 I <strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>.Georgen<br />
Grundriss 1-50<br />
Grundriss <strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>.Georgen Mst. 1-50<br />
Basaltstätte<br />
Materialien / Bepflanzung<br />
Die Gemeinschaftsgräber in den Friedhöfen <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen sind entsprechend der Konzeptidee in ihrer Erscheinung<br />
und <strong>St</strong>immung beschauliche Orte mit einer landschaftlichen / natürlichen Materialisierung und Bepflanzung.<br />
Es sind unterschiedliche Belags- und Vegetationsarten vorgesehen:<br />
. Fugen zwischen den Basaltsteinwaben<br />
. Schotterrasen und niedrige <strong>St</strong>auden (Polsterpflanzen) als begehbare Fläche um die Grabfelder<br />
. <strong>St</strong>audenbepflanzung: Schattenpflanzung im FH <strong>St</strong>.Georgen, Sonnenpflanzung im FH <strong>Bruggen</strong><br />
. Chaussierung als Ablagefläche für Grabschmuck und Aufenthaltsbereich<br />
. Die Neupflanzung einer Eiche im <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und der bestehende Bergahorn im <strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>.Georgen sowie Sitzmöglichkeiten<br />
unterstützen das Thema des <strong>Gemeinschaftsgrab</strong>es als zentraler Ort für den gesamten <strong>Friedhof</strong>.<br />
Fugenbepflanzung<br />
Basaltlava spaltet sich bei der Abkühlung in fünf- und sechseckige, wabeneng<br />
gepresste Säulen, die tief ins Innerste der Erde reichen. Je näher<br />
am Schlot eines Vulkans die Lava erstarrt, desto kleiner werden die<br />
Durchmesser der Basaltsäulen. Diesen natürlichen Prozess der Kristallisation,<br />
des Hinübergehens, von einem Zustand in den anderen, vom<br />
Flüssigen ins Feste, nehmen wir für die Gestaltung der Gemeinschaftsgräber<br />
in <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen als Landschaftsbild und Ortsschöpfung,<br />
sowohl visuell, materiell als auch inhaltlich, auf.<br />
Jeweils drei bis fünf terrassierte Basaltwabenfelder werden artifiziell als<br />
<strong>Gemeinschaftsgrab</strong>stätte angelegt und zeigen sich an der Erdoberfläche<br />
wie von einem Gletscher geschliffen. Die natürliche Wabenstruktur<br />
der Basalte betont das Individuelle und das Kollektive zugleich.<br />
Sie ermöglicht uns eine ganz eigene Form eines <strong>Gemeinschaftsgrab</strong>es,<br />
welches den persönlichen Wünschen der Verstorbenen und den Befindlichkeiten<br />
der Hinterbliebenen als auch den Bedürfnissen nach<br />
kleineren und zurückhaltenderen Bestattungsorten gerecht wird.<br />
Teil des Teils sein, der anfangs alles war.<br />
Der Ort symbolisiert das Hinübergehen vom Fliessenden ins Feste,<br />
vom Lauten ins <strong>St</strong>ille, vom Leben in den Tod und vom Heimkehren<br />
ins Innerste.<br />
Im Grunde ein besinnlicher und versöhnlicher Ort für Vergissmeinnichte,<br />
Versteinerungen und Christrosen, an dem man erkennt, was<br />
die Welt im Innersten zusammenhält.<br />
+0.57<br />
Feld A1<br />
Beschriftung / Namensträger<br />
Es sind drei unterschiedliche Arten der Beschriftung möglich:<br />
Schnittansicht<br />
. keine Beschriftung (anonymes Grab), die belegten Gräber können evt. mit einem<br />
vergoldeten Punkt/Kreis bezeichnet werden<br />
. Namensangabe / Geburts- und Todesjahr<br />
. mit einem individuell gewählten Symbol aus einer noch zu erstellenden Symbolbibliothek<br />
Die Schrift bzw. ein Symbol wird mittels einer Gummischablone auf den <strong>St</strong>ein<br />
appliziert, indem die Fläche sandgestrahlt und anschliessend mit Blattgold belegt<br />
wird.<br />
Schrifttyp:<br />
GEORGIA BOLD<br />
Visualisierung, Varianten der Beschriftung: anonym, Namensträger, Symbol<br />
Splittfugen zwischen den Basaltsteingräbern bewachsen mit Moos (natürliche Entwicklung) und Pflanzung von <strong>St</strong>ernmoos und Leimkraut.<br />
Schotterrasen<br />
98a<br />
<strong>St</strong>audenbepflanzung<br />
Schotterrasen mit<br />
niedrigen Polsterpflanzen<br />
<strong>St</strong>audenbepflanzung<br />
-0.18<br />
-0.16<br />
<strong>St</strong>audenpflanzung<br />
+0.39<br />
+0.67<br />
Visualisierung/Photoshop-Skizze <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> in Richtung Nordwest<br />
-0.67<br />
Grabfelder<br />
mit Basaltsteinen<br />
<strong>St</strong>audenbepflanzung im Schatten (<strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>.Georgen)<br />
Schotter<br />
und Moos<br />
+1.14<br />
Skizzen „Symbolbibliothek“<br />
7cm<br />
Kreuz<br />
. religiöses Symbol des Christentums<br />
. steht für göttliche Eigenschaften und die göttliche Mitte<br />
. steht auch für Harmonie/Verbundenheit/Vereinigung<br />
von Gegensätzen<br />
7cm<br />
7cm<br />
+1.19<br />
Kiesfläche<br />
für Grabschmuck<br />
Grabfelder<br />
mit Basaltsteinen<br />
10cm<br />
10cm<br />
10cm<br />
Schotterrasen mit<br />
niedrigen Polsterpflanzen<br />
Aufenthaltsbereich:<br />
. Chaussierung/Sitzbänke<br />
. Baumreihe<br />
. Heckenkörper<br />
Schotterrasen<br />
<strong>St</strong>audenbepflanzung<br />
Schotterrasen mit<br />
niedrigen Polsterpflanzen<br />
Dreieck<br />
. Zeichen der Trinität (Dreifaltigkeit) Gott, heiliger Geist,<br />
Jesus<br />
. bedeutet auch Magie zwischen Gott, Schöpfung und<br />
Geist<br />
Spirale<br />
. steht für Einheit von Denken und Sein, Leben und Tod<br />
. linksgedrehte Spirale steht für Rückkehr zur Einheit,<br />
Weg führt von aussen wieder in Mitte<br />
. rechtsdrehende Spirale steht für Schöpfung, von einem<br />
Punkt aus verbreitet sich alles<br />
+ - 0.00<br />
+0.30<br />
Bestattungsritual<br />
Eine Aschen-Beisetzung in das neue <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> kann folgendermassen ablaufen:<br />
. Ein Basaltstein kann vor Ort selbst bzw. von den Angehörigen ausgewählt werden.<br />
. Vor der Beerdigung wird der <strong>St</strong>ein vom <strong>Friedhof</strong>sgärtner/Bildhauer herausgenommen und das Grab wird ca. 50cm tief ausgehoben. Der <strong>St</strong>ein<br />
wird, wenn gewünscht, vom Bildhauer zur Beschriftung in seine Werkstatt mitgenommen.<br />
. Während der Beisetzungszeremonie wird die Urne zum ausgehobenen Grab getragen und die Asche in das vorbereitete Grab gestreut. Zudem<br />
ist es möglich, z.B. Blumen in das Grab mitzugeben.<br />
. Danach wird das offene Grab mit Kies/Splitt aufgefüllt und mit einer erhöhten Holzsäule provisorisch geschlossen. Darauf können auch kleine<br />
Andenken, Blumen, Kerzen etc. abgestellt werden.<br />
. Für weiteren Grabschmuck stehen pro Basaltwabenfeld je ein bis zwei befestigte Ablageflächen zur Verfügung.<br />
. Sobald der Basaltstein beschriftet bzw. markiert ist, wird das Holzprovisorium herausgenommen, der Untergrund verdichtet und die Grabsteinwabe<br />
wieder eingesetzt.<br />
50cm<br />
15cm<br />
Basaltgrabfeld Detailschnitt Mst. 1-15<br />
belegtes Grab<br />
freies Grab<br />
30cm<br />
Schotterrasen<br />
Asche beigesetzt, Abdeckung mit<br />
Holzsäule als Provisorium<br />
<strong>St</strong>ein Grab Landschaft<br />
Thomas <strong>St</strong>ricker Düsseldorf und Pauli Landschaftsarchitekten <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
<strong>St</strong>udie Friedhöfe <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> Kennwort<br />
Aufenthaltsort mit Sitzbänken,<br />
Baumreihe und Heckenkörper<br />
<strong>St</strong>udienauftrag Gemeinschaftsgräber <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen<br />
<strong>St</strong>udie Friedhöfe <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> Kennwort<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums <strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen<br />
Farne und Schattengräser mit blühenden <strong>St</strong>auden wie Christrosen und Herbstanemonen unter dem Bergahorn bilden den Abschluss des <strong>Gemeinschaftsgrab</strong>es.<br />
<strong>St</strong>audenbepflanzung in der Sonne (<strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong>)<br />
-0.16<br />
-0.18<br />
Schotter<br />
und Moos<br />
Basaltgrabfeld<br />
bestehender Bergahorn<br />
Grabfeld<br />
mit Basaltsteinen<br />
Schotterrasen<br />
schematische Schnittansicht <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> Richtung Nordwest (Mst. 1-100): Anordnung Basaltgrabfelder und Terrainmodellierung<br />
Kiesfläche<br />
für Grabschmuck<br />
<strong>Friedhof</strong><br />
<strong>St</strong>audenbepflanzung<br />
<strong>St</strong>audenpflanzung Eiche Neupflanzung<br />
Grabfeld<br />
mit Basaltsteinen<br />
+0.40<br />
Schotterrasen<br />
Schotterrasen mit<br />
niedrigen Polsterpflanzen<br />
Kiesfläche<br />
für Grabschmuck<br />
+ - 0.00<br />
+0.75<br />
<strong>St</strong>ein Grab Landschaft<br />
Thomas <strong>St</strong>ricker Düsseldorf und Pauli Landschaftsarchitekten <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
Gemeinschaftlicher Aufenthaltsort<br />
Auf beiden Friedhöfen wird ein Aufenthaltsbereich mit Sitzbänken<br />
geschaffen. Das <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> wird damit zu einem zentralen<br />
Ort für den gesamten <strong>Friedhof</strong>. Hier sind innere Rückblicke<br />
und Aussichten auf das landschaftlich gestaltete <strong>Gemeinschaftsgrab</strong><br />
und weiter in die umgebende Landschaft hinaus möglich.<br />
Ein kontemplativer Ort, wo Gedanken Raum und vielleicht auch<br />
etwas Ruhe und Erholung finden.<br />
Neupflanzung Eiche Sitzbänke<br />
<strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong>:<br />
<strong>St</strong>ein Grab Landschaft I<br />
<strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>.Georgen:<br />
<strong>St</strong>ein Grab Landschaft II<br />
21
22<br />
<strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong><br />
alpha<br />
Landschaftsarchitektur PR Landschaftsarchitektur, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
Kunstschaffender Hans Thomann, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
Der Künstler schlägt eine 7 Meter hohe Säule in<br />
Spiralform vor. Sie soll abseits auf einem Rasenstück<br />
stehen. Der innere Körper aus weissem Ferrozement<br />
wird umhüllt durch einen anthrazitfarbenen<br />
Mantel, der sich im oberen Bereich spiralförmig<br />
auflöst.<br />
Als Gegenstück dient eine kleinere Säule als Namensträger.<br />
Die Säule steht auf der gegenüber liegenden<br />
Seite der Anlage auf einem quadratischen,<br />
chaussierten Platz. Die Namenssäule besteht aus<br />
Chromstahlstücken mit verschiedenen Radien, auf<br />
welcher die Schriftbänder montiert werden können.<br />
Die Basis und oberen Teile der Säule bestehen aus<br />
anthrazitfarbenem Ferrozement. Sie weist einen<br />
Durchmesser von 50-56 cm und eine Höhe von<br />
2,4 m auf.<br />
Die beiden Kunstobjekte, Namensträger und Spiralsäule,<br />
stehen in korrespondierender Anordnung.<br />
<strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Die Spiralsäule symbolisiert den Lebenslauf und<br />
führt den Blick nach oben; die Arbeit soll Zuversicht,<br />
Trost und Mut vermitteln.<br />
Die Namenssäule vermittelt Gemeinschaft; unser<br />
Blick wird von den Namen angezogen.<br />
Die beiden Objekte werden bewusst abseits<br />
des Zentrums, im äusseren Bereich platziert, um<br />
den offenen, baumbestandenen Freiraum nicht zu<br />
beeinflussen.<br />
Die Spiralsäule hat aufgrund ihrer Dimensionen<br />
und Farbigkeit eine derartige Präsenz, dass sie nicht<br />
als zurückhaltend, sondern als dominant empfunden<br />
wird. Die verwendeten Materialen bilden einen<br />
starken Kontrast in der ruhigen, natürlichen Umgebung.
Bericht des Beurteilungsgremiums <strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen<br />
23
24<br />
<strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>.Georgen<br />
Colinal<br />
Landschaftsarchitektur PR Landschaftsarchitektur, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
Kunstschaffende Ingrid Tekenbroek, Urs Fritz,<br />
Wittenbach<br />
Zwei längliche, niedrige Sandsteinprismen mit<br />
rechteckigem Grundriss sind in Gehrichtung im Eingangsbereich<br />
des Grabfeldes platziert. In der Längsrichtung<br />
werden die <strong>St</strong>eine in ihrer Mitte durch ein<br />
wellenförmig ausgebildetes Aluminiumband geteilt.<br />
Die Zweiteilung der <strong>St</strong>einprismen nimmt ein <strong>St</strong>rukturmerkmal<br />
im terassierten <strong>Friedhof</strong>bereich auf. Die<br />
Aluminiumbänder der leicht zueinander versetzten<br />
Sandsteine treffen in einem mittleren Zwischenraum<br />
aufeinander und bewegen sich als vereintes<br />
Band in einer kürzeren, aufsteigenden Linie in die<br />
Höhe. Ein weiteres gestalterisches Element bilden<br />
feine, seitlich in den Sandsteinen eingefräste Einschnitte.<br />
Diese <strong>St</strong>ruktur dient als Träger für Schrifttäfelchen<br />
aus Aluminium.<br />
<strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Das wellenförmige Band, seine Einbindung in die<br />
<strong>St</strong>eine und die Aufwärtsbewegung sollen den Blick<br />
nach oben weisen und Themen wie: Lebensweg,<br />
Übergang, Weg ins Ungewisse u.a. symbolisieren.<br />
Die Patina der Sandsteine wird die Metallteile<br />
vermehrt sichtbar machen und die Aussage der<br />
Skulptur noch steigern.<br />
Der Lösungsvorschlag ist gestalterisch ausgezeichnet<br />
in den <strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>.Georgen eingebunden,<br />
das skulpturale Konzept regt gedanklich an. Als<br />
formal problematisch wird die Lösung mit dem Aluminiumband<br />
empfunden, welches ausgesprochen<br />
«dünn» endet.
Bericht des Beurteilungsgremiums <strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen<br />
25
26<br />
<strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong><br />
Lebenslinie<br />
Landschaftsarchitektur Engeler Freiraumplanung AG, Wil<br />
Kunstschaffender <strong>St</strong>efan Kreier, Eschlikon<br />
Das Team gestaltet das gegebene Feld zum<br />
<strong>Gemeinschaftsgrab</strong> mit einer ruhig liegenden, um<br />
einige Zentimeter erhöhten Rasenfläche mit Birkenbestand.<br />
Über die Grünfläche zieht sich eine lange,<br />
bewegt geformte Edelstahlplastik in abstrakter Darstellungsweise<br />
als Symbol der Lebenszeit.<br />
Die Jury ist sehr beeindruckt von der Plastizität<br />
des Werkes und wertet es als sehr starke, authentische,<br />
plastische Arbeit des Verfassers. Das Metall<br />
sucht seinen Weg durch die Ebene, bestimmte<br />
<strong>St</strong>ellen glänzend, dann wieder matt. Es spiegelt<br />
die hellen und dunklen Momente des Lebens mit<br />
Windungen und geradem Verlauf. Schriften der<br />
Namensnennungen werden im Sandstrahlverfahren<br />
beliebig oder in Gruppen auf den <strong>St</strong>ahl gelegt und<br />
können als dahinziehende Erinnerungen auf dem<br />
<strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Lebensstrom wahrgenommen werden. Das <strong>St</strong>ahlblech,<br />
unbearbeitet als kalt und scharf begrenzend<br />
empfunden, wandelt sich durch den handwerklichen<br />
Formprozess zur tendenziell amorph wahrgenommenen<br />
Formation und erweitert den gestaltbegrenzten<br />
Körper zur farbtonreflektierenden Realität.<br />
Durch die dynamische Rhythmik des Formthemas<br />
tritt der Faktor Zeit in die emotionale Wahrnehmung.<br />
Trotz des von unbestrittenen künstlerischen<br />
Wertes, ist die Skulptur aus Sicht des Beurteilungsgremiums<br />
zu wenig zeitgemäss.
<strong>St</strong>udienauftrag gemeinSchaftSgrab friedhof bruggen, <strong>St</strong>. gallen<br />
lebenSlinie<br />
Abdankungshalle<br />
<strong>Gemeinschaftsgrab</strong> bestehend<br />
<strong>St</strong>efan Kreier, eSchliKon und engeler freiraumplanung ag, Wil<br />
+1.19 x<br />
+0.30 x<br />
Pflanzfläche mit weissen Bodendeckerrosen<br />
und Gräsern<br />
+1.14 x<br />
x +0.57<br />
x +1.20 +0.63 x<br />
H 30cm<br />
x +0.06<br />
+/-0.00 x<br />
H 50cm<br />
Grabfeldeinteilung für 1000 Aschenbeisetzungen<br />
1<br />
Rasenfläche, Einfassung Betonstellkante mit Fase<br />
Weg chaussiert zur Abdankung und Aufenthalt<br />
H 25cm<br />
A A‘<br />
H 65cm<br />
Schnittansicht a-a‘ m 1:50<br />
H 30cm<br />
Ergänzung bestehender Papierbirken mit mehrstämmigen<br />
Weissrindigen Himalaja-Birken (Betula utilis `Doorenbos`)<br />
Rasenweg 1.20m breit hinter Chromstahlskulptur<br />
zur Andacht und Blumenablage<br />
H 50cm<br />
Edelstahlskulptur verschiedener Breite und Höhe zur<br />
Namensnennung von 700 Namen<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
Situation m 1:100<br />
H 10cm<br />
-0.61 x -0.67<br />
Die Fläche des neuen <strong>Gemeinschaftsgrab</strong>es liegt in Hanglage und überwindet einen Höhenunterschied von 1,14 m - 1.24 m. Den<br />
unteren Abschluss im Westen bildet ein Weg, der gleichzeitig die Raumgrenze zum benachbarten Grabfeld bildet. Den oberen<br />
Abschluss der Fläche im Osten bildet der Zugangsweg ab der Rittmeyerstrasse. Begrenzt wird er mit einer Reihe locker angeordneter<br />
Papierbirken, die mit Buchs, Hortensien und Bodendeckern unterpflanzt ist. Im Süden grenzt eine Pflanzfläche mit Weg<br />
das Grabfeld von der Hauptachse des <strong>Friedhof</strong>s, die in den Vorplatz der Abdankungshalle mündet, ab. Nördlich schliesst ein<br />
weiterer Weg an, hinter dem eine Pflanzfläche mit Baumbestand die Raumgrenze des <strong>Friedhof</strong>s zur Rittmeyerstrasse bildet.<br />
Im vorliegenden Entwurf wird die Fläche in ihrer Ausdehnung und Neigung belassen. Die Pflanzfläche unter den Birken wird<br />
aufgehoben, um eine ruhige, gleichmässige Rasenfläche zu schaffen, die sich vom oberen Zugangsweg bis zum unteren Weg<br />
spannt. Gleichzeitg wird der Blick auf das <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> vom Weg geöffnet. Die ruhige grüne Fläche wird betont, indem sie<br />
durch Betonstellkanten eingefasst und um 6 cm erhöht ist. Vorgeschlagen ist eine Betonstellkante mit Fase, damit die Oberkante<br />
der Einfassung nicht gesehen und die Rasenfläche betont wird. Alle um die Fläche verlaufenden Wege werden chaussiert, sodass<br />
ein einheitliches Bild entsteht. Der Weg am Hangfuss wird auf 2,50 m verbreitert und mit Sitzgelegenheiten versehen. Er dient<br />
zum Aufenthalt und als Ort zur Durchführung der Abdankungszeremonien.<br />
Mittig in der Rasenfläche liegt eine Edelstahlskulptur verschiedener Höhe und Breite, die Lebenslinie. Die klare Zäsur am Anfang<br />
und am Ende des Bandes deutet auf Geburt und Tod hin. Das Auf und Ab, das schmaler und breiter Werden des <strong>St</strong>ahlbandes<br />
gleicht dem Leben in seiner Vielfältigkeit. Matt und fein geschliffene <strong>St</strong>ellen lösen einander ab. Polierte Flächen spiegeln die<br />
Umgebung, Bäume und Himmel, und vermitteln Freundlichkeit. Dunklere Flächen lassen Trauer vermuten. Die Namen der<br />
Verstorbenen werden durch Sandstrahlen 2.5cm gross aufgebracht. Die Namen wirken wie aufgehaucht und schwimmen im Fluss<br />
der Lebenslinie.<br />
Hinter der Chromstahlskulptur verläuft ein schmaler Rasenweg, der mit Rasengitterwaben unsichtbar verfestigt wird. So kann<br />
jeder an die Skulptur herantreten, die Inschriften lesen und den Verstorbenen gedenken. Gleichzeitig können hier Blumen<br />
abgestellt werden, die nach einer festgelegten Frist geräumt werden. Die Beisetzung der Asche erfolgt in der Fläche vor der<br />
Skulptur.<br />
Die Papierbirkenreihe im Hintergrund wird ergänzt mit drei mehrstämmigen Weissrindigen Himalajabirken. Für die südlich angrenzende<br />
Pflanzfläche wird eine neue freundlichere Bepflanzung mit weissen Bodendeckerrosen und Gräsern vorgeschlagen.<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums <strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen<br />
27
28<br />
<strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>.Georgen<br />
Brüche<br />
Landschaftsarchitektur Engeler Freiraumplanung AG, Wil<br />
Kunstschaffender <strong>St</strong>efan Kreier, Eschlikon<br />
Das Team schafft mittels einer leicht angehobenen<br />
Rasenfläche, einem einheitlich gestalteten Bodenbelag<br />
und dem Verzicht auf ein markantes Monument<br />
einen Ort der Ruhe.<br />
Eiben im Abdankungsbereich verstärken die<br />
besinnliche Wirkung, und eine blau lasierte, bestehende<br />
Betonwand vermittelt Weite. Hingelegt auf<br />
der Nordkante des Rasenfeldes verweisen zwei<br />
rechteckige Kalksteinplatten mit Bruchflächen auf<br />
die Balance und das Verhältnis zwischen Leben<br />
und Tod. Die zwei <strong>St</strong>einplatten erinnern an die<br />
aufgeschlagenen Seiten eines Buches oder an eine<br />
Bühne der Ruhe. Im Widerspruch dazu liegt die implizierte<br />
Möglichkeit, dass die <strong>St</strong>einobjekte kippen<br />
könnten.<br />
<strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Der <strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>.Georgen würde mit der Gliederung<br />
von Grünfläche, Abdankungsbereich und<br />
<strong>St</strong>einflächen durchaus an Ausstrahlung gewinnen.<br />
Auch werden bereits bestehende Elemente wie die<br />
Betonwand oder der Bronzeengel von Max Oertli<br />
am Werk beteiligt.<br />
Die Namensnennung wird wie in der bereits<br />
bestehenden Urnennischenanlage in Reliefbronzebuchstaben<br />
vorgeschlagen. Das Beurteilungsgremium<br />
betrachtet die Schriftenlösung als ungünstig.
<strong>St</strong>udienauftrag gemeinSchaftSgrab friedhof <strong>St</strong>. georgen, <strong>St</strong>. gallen<br />
brüche<br />
Hecke bestehend<br />
+0.75 x<br />
Rasenfläche seitlich eingefasst durch Betonstellkante bzw.<br />
Winkelelement mit Fase<br />
x +0.17<br />
x +0.02<br />
x +0.00<br />
Die Fläche des neuen <strong>Gemeinschaftsgrab</strong>es wird als ruhige grüne Rasenfläche angelegt. Sie wird in ihrer Neigung und<br />
seitlichen Ausdehnung belassen. Im Norden wird sie eingekürzt, um mehr Aufenthaltsfläche zu erhalten. Östlich wird sie<br />
durch eine Betonstellkante mit Fase gefasst. Durch die Fase wird die Oberkante der Einfassung nicht gesehen und die<br />
Rasenfläche betont. Im Westen begrenzen Betonwinkelelemente mit Fase die Fläche, um den Höhenunterschied zur<br />
Urnenwandanlage abzufangen. Die bestehende Treppe als Übergang zur Urnenwandanlage wird abgebrochen. Den<br />
nördlichen Abschluss der Rasenfläche bildet eine Betonstufe in 15 cm Höhe. Auf der <strong>St</strong>ufe liegen zwei massive Natursteinplatten<br />
aus Liesberger Kalkstein. Sie liegen zur Hälfte auf <strong>St</strong>ufe und Rasen, zur anderen Hälfte schweben sie in der Luft.<br />
Sie haben die gleiche Neigung wie die Rasenfläche und evozieren so den Eindruck jeden Moment zu kippen. Sie versinnbildlichen<br />
das labile Gleichgewicht des Lebens. Die gebrochene Oberseite der Kalksteinplatten verdeutlicht dies zusätzlich.<br />
Die Namen der Verstorbenen werden mit 3 cm grossen Bronzebuchstaben aufgesetzt. Die Namensnennung erfolgt<br />
fortlaufend. Die Aschebeisetzungen erfolgen in der Rasenfläche. Blumenschmuck wird auf der Betonstufe abgelegt und<br />
nach einer bestimmten Frist regelmässig geräumt.<br />
Der Aufenthaltsbereich vor dem <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> dient der Andacht und zur Durchführung der Abdankungszeremonien.<br />
Er wird chaussiert und über den Bearbeitungsperimeter hinaus nach Norden aufgeweitet. Der bestehende<br />
Verbundstein- und Waschbetonplattenbelag sowie die Pflanzfläche unter den Säuleneiben werden abgebrochen und<br />
ebenfalls chaussiert. Einerseits entsteht so ein grosser Vorplatz für das <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> und erweitert den Vorplatz<br />
der Abdankungshalle. Andererseits wird die Gestaltung der Hauptzugangsachse fortgeführt, die komplett chaussiert und<br />
seitlich mit Säuleneiben bestanden ist.<br />
Zurückhaltender Hintergrund des neuen <strong>Gemeinschaftsgrab</strong>es bilden die Hainbuchenhecke und die Rückseite der Urnenwand.<br />
Die bestehende Urnenwand wird komplett gereinigt und erhält eine mattblaue Betonlasur.<br />
<strong>St</strong>efan Kreier, eSchliKon und engeler freiraumplanung ag, Wil<br />
Grabfeldeinteilung für 600 Aschebesisetzungen<br />
1<br />
Natursteinquader aus Liesberger Kalkstein 2.6x2.1x0.4m<br />
Namensnenung mit aufgesetzten Bronzebuchstaben<br />
Platz chaussiert zur Abdankung und Aufenthalt<br />
Eibensäulen bestehend<br />
a<br />
a‘<br />
500<br />
300<br />
100<br />
Spitzahorn bestehend<br />
Verbundsteinbelag bestehend<br />
600<br />
400<br />
200<br />
+0.67 x<br />
+0.51 x x -0.18<br />
Urnenwand bestehend, Rückseite gereinigt und lasiert<br />
+0.09 x x -0.16<br />
Betonstufe -0.01 x<br />
x -0.16<br />
Urnenwandanlage bestehend<br />
Abdankungsgebäude<br />
Situation m 1:50<br />
Schnittansicht a-a‘ m 1:50<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums <strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen<br />
29
30<br />
<strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong><br />
Himmel<br />
Landschaftsarchitektur Martin Klauser, Landschaftsarchitekt<br />
HTL/BSLA, Rorschach<br />
Kunstschaffender Jan Kaeser, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
Eine geometrisch geschnittene Hecke in Korrespondenz<br />
zu einer pavillonartigen Konstruktion aus<br />
feuerverzinkten T - Eisenträgern sind die beiden<br />
Elemente, die eine eigenständige, klar definierte<br />
Situation schaffen.<br />
Das 21 m lange Raumgebilde erinnert an eine<br />
freistehende, gedeckte Pergola. Sie wirkt filigran<br />
und ist formal fast unauffällig in die Situation integriert,<br />
da die Masse auf das vorhandene <strong>Friedhof</strong>gebäude<br />
Bezug nehmen. Die Planer haben ausserdem<br />
darauf geachtet, dass sich das Raumgebilde horizontal<br />
und asymmetrisch in die leicht angepasste<br />
Topographie eingliedert.<br />
Die «Decke» ist mit kreisrunden, farbigen<br />
Gläsern, die in unterschiedlichen Neigungen<br />
angeordnet sind, gestaltet. Dadurch entsteht ein<br />
vielfältiges, buntes Lichtspiel. In Assoziation an die<br />
Farbigkeit des «Nordlichtes» soll das Begehen des<br />
Raumes, das Lesen der Namen und die Beisetzungszeremonie<br />
ein «Himmel- Erlebnis» erzeugen.<br />
<strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Auf die kreisrunden, bunten Gläser, die sich zum<br />
Himmel hin orientieren, werden die Namen der Verstorbenen<br />
eingraviert. Die einzelnen Glasscheiben<br />
sind mit einem Eisenprofil gefasst und von oben<br />
mit Silikon befestigt.<br />
Das Beurteilungsgremium ist von der eigenständigen<br />
Idee und der künstlerisch starken Arbeit<br />
beeindruckt. Auch wenn sich das Projekt als Ergebnis<br />
einer sehr gelungenen Teamarbeit formal gut in<br />
die Situation integriert, gibt es gewisse Vorbehalte.<br />
Die Raumkonstruktion mit den kreisrunden, bunten<br />
Scheiben könnte in einem <strong>Friedhof</strong> als störend<br />
empfunden werden, da der beabsichtigte inhaltliche<br />
Bezug zum «Himmel – Erlebnis» für den Besucher<br />
eher schwierig nachvollziehbar sein wird. Auch die<br />
Befestigung, die Beschriftung und die Reinigung der<br />
Scheiben werden skeptisch beurteilt.
“Himmel“<br />
Ausgangslage<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Idee<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
1680 Grabstellen pro<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Materialisierung/Konstruktion<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Unterhalt<br />
<br />
für den allgemeinen Unterhalt und zur Montage der<br />
<br />
<br />
Kosten<br />
<br />
<strong>St</strong>udienauftrag <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> 2013<br />
Martin Klauser Landschaftsarchitekt Kronenstrasse 13 9400 Rorschach<br />
Jan Kaeser Künstler Harfenbergstrasse 20 9000 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
0.75m<br />
02 2 2 2<br />
1 3 3<br />
4 4<br />
5 5 6 1 1<br />
3 3 3<br />
4 4 4 04<br />
5 5 5 5<br />
6 6<br />
2 2<br />
6<br />
1 2<br />
3 4 5<br />
3 x 6 x 5 x 6 x 6 x 3 x<br />
<strong>St</strong>udienauftrag <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> 2013<br />
Martin Klauser Landschaftsarchitekt Kronenstrasse 13 9400 Rorschach<br />
Jan Kaeser Künstler Harfenbergstrasse 20 9000 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
21m<br />
0.4m<br />
2.4m<br />
2.8m<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
2.5m<br />
Skizze M 1: 100 Situation M 1: 200<br />
<br />
Hermann<br />
Muster - Muster<br />
1930 - 2005<br />
Hermann<br />
Muster - Muster<br />
1930 - 2005<br />
<strong>St</strong>udienauftrag <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> 2013<br />
Martin Klauser Landschaftsarchitekt Kronenstrasse 13 9400 Rorschach<br />
Jan Kaeser Künstler Harfenbergstrasse 20 9000 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
<strong>Friedhof</strong>gebäude<br />
W3615<br />
Betula pendula Betula pendula<br />
Betula lenta<br />
Martin Klauser Landschaftsarchitekt Kronenstrasse 13 9400 Rorschach<br />
Jan Kaeser Künstler Harfenbergstrasse 20 9000 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
Betula pendula<br />
Betula pendula<br />
<strong>Gemeinschaftsgrab</strong> bestehend<br />
Betula papyrifera<br />
Hermann<br />
Muster - Muster<br />
1930 - 2005<br />
Besammlungsplatz<br />
Chaussierung<br />
ES<br />
Hermann<br />
Muster - Muster<br />
1930 - 2005<br />
1.19<br />
i. 1.04<br />
ES<br />
i. 1.00<br />
0.30<br />
Syringa<br />
Syringa<br />
7.5 %<br />
Syringa<br />
Acer palmatum<br />
'Atropurpureum'<br />
Betula pendula<br />
1.14<br />
0.00<br />
+ -<br />
6.5 %<br />
0.30<br />
2.0 %<br />
1.5 %<br />
1.9 %<br />
21 Meter<br />
Betula papyrifera Betula papyrifera Buchshecke<br />
Betula papyrifera Betula papyrifera<br />
Terrain sanft anpassen<br />
Wasserstelle<br />
Buxus<br />
0.26<br />
Zeichen<br />
29 <strong>St</strong>ahlbogen mit 420 Schriftträgern Chaussierung<br />
0.23<br />
0.23<br />
<strong>St</strong>ellriemen bodenbündig Sickerstreifen<br />
Rasen und Belegung<br />
Zugang<br />
<strong>St</strong>auden<br />
Rasen und Zwiebelpflanzen<br />
Kapazität 20 x 84 = 1680 Gräber 40/40<br />
Buxus<br />
Buxus<br />
A A<br />
i. 0.65<br />
0.30<br />
2.0 %<br />
i. -0.57<br />
4.0 %<br />
Chaussierung<br />
-0.67<br />
0.57<br />
i. 0.18<br />
i. -0.06<br />
6.8 %<br />
Pflästerung<br />
Granit<br />
Hermann<br />
Muster - Muster<br />
1930 - 2005<br />
Hermann<br />
Muster - Muster<br />
1930 - 2005<br />
Carpinus betulus<br />
Acer platanoides<br />
Carpinus betulus<br />
Carpinus betulus<br />
“Himmel“ 1/5<br />
Visualisierung<br />
Konzept/ Materialisierung/ Kosten<br />
“Himmel“ 2/5<br />
Situation M 1:200<br />
<br />
“Himmel“ 3/5<br />
Grundriss/Ansicht 1:20<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums <strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen<br />
Carpinus betulus<br />
Carpinus betulus<br />
Chamaecyparis lawsonia 'Alumii'<br />
Acer pseudoplatanus<br />
Rittmeyerstrasse<br />
Schnitt-Ansicht A<br />
Situation / Schnitt-Ansicht M 1:100<br />
31
32<br />
<strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>.Georgen<br />
Erde<br />
Landschaftsarchitektur Martin Klauser, Landschaftsarchitekt<br />
HTL / BSLA, Rorschach<br />
Kunstschaffender Jan Kaeser, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
Als Zeichen und Schriftträger werden neun grossformatige,<br />
präzise geschliffene Sandsteinblöcke in<br />
polygonaler Form um einen chaussierten, kreisförmigen<br />
Platz gesetzt. Sie bilden eine virtuelle<br />
Ebene, die dadurch erreicht wird, dass die einzelnen<br />
Blöcke, je nach ihrer Platzierung, unterschiedlich<br />
hoch sind.<br />
Die Arbeit nimmt Bezug auf die topographische<br />
Situation, den Ort und die Bedeutung des <strong>Friedhof</strong>es.<br />
Aus diesem Grund haben die Verfasser<br />
das <strong>St</strong>einmaterial gewählt, das früher auch in der<br />
Gegend von <strong>St</strong>.Georgen abgebaut wurde.<br />
Auf dem kreisrunden <strong>St</strong>ahlband, das in die Oberfläche<br />
der <strong>St</strong>einblöcke eingearbeitet ist, werden<br />
die Namen von Verstorbenen eingraviert. Das Band<br />
ist aus glänzendem Chromstahl gefertigt. Dadurch<br />
entstehen zufällige, aber bewusst gewollte Spiegelungen<br />
und Lichtspiele.<br />
Der Kreis liegt in einer Wiesenfläche. Diese ist in<br />
ein Quadratraster eingeteilt und für die Beisetzung<br />
der Asche vorgesehen.<br />
<strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen Bericht des Beurteilungsgremiums<br />
Die Kreisform wurde deshalb gewählt, weil sie<br />
eine grosse Symbolkraft ausstrahlt. Sie bezieht sich<br />
auf den Kosmos, assoziiert aber auch Gleichgewicht,<br />
Harmonie und Ausgewogenheit. Somit hat<br />
das Grabmal keine Ausrichtung und vermittelt in<br />
zentraler Lage des <strong>Friedhof</strong>es <strong>St</strong>.Georgen zwischen<br />
den unterschiedlich ausgerichteten Grabfeldern.<br />
Das Beurteilungsgremium findet an der Symbolkraft<br />
und der überzeugenden Einfachheit des Grabmales<br />
viel Gefallen. Besonders positiv wird auch die<br />
hervorragende Zusammenarbeit von Landschaftsarchitekt<br />
und Künstler bewertet. Das gut dimensionierte<br />
und detailliert überdachte Grabmal strahlt<br />
die gewünschte Ruhe aus. Es ist gefühlvoll in das<br />
sanft abfallende Gelände und die subtil angepasste,<br />
räumliche Situation integriert.
“Erde“<br />
Ausgangslage<br />
Das neue <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> liegt an zentraler Lage auf einer sanft gegen Norden<br />
abfallenden Wiese im Scharnier zwischen den nach Nord – Süd und den nach Ost – West<br />
ausgerichteten Gräbern.<br />
Der Ort ist heute geprägt durch eine geometrisch geschnittene Buchenhecke, die ihn auf<br />
zwei Seiten fasst und durch einen mächtigen, hochstämmigen Bergahorn.<br />
Idee<br />
Als Zeichen und Schriftträger werden 9 grossformatige Sandsteinblöcke um einen chaussierten,<br />
kreisförmigen Platz von 7 Metern Durchmesser gesetzt. Die Blöcke aus Rorschacher<br />
<br />
teils in der leicht geneigten Wiese, teils im ebenfalls geneigten Kiesplatz. Sie bilden eine<br />
virtuelle Ebene in Ergänzung zu der durch die Hecken gebildeten und setzen einen neuen<br />
Massstab. Die Blöcke weisen je nach ihrem <strong>St</strong>andort eine unterschiedliche Dicke auf, so dass<br />
am Ort eine waagrechte Ebene entsteht.<br />
Die für die <strong>St</strong>einart unübliche polygonale Grundform der Blöcke vermittelt, über je eine Seite,<br />
<br />
der <strong>St</strong>eine sind gebrochen und wo nötig von Hand nachbearbeitet.<br />
Die 9 <strong>St</strong>einblöcke werden durch <br />
eingelegten Chromstahlbandes optisch miteinander verbunden.<br />
Das Band wird aus 362 Kreisbogenabschnitten von 100 mm Länge und ca. 41 mm Breite<br />
gebildet. Die einzelnen Abschnitte können mit Namen und Daten der im <strong>Gemeinschaftsgrab</strong><br />
Bestatteten graviert werden. Die Gravur wird radial zum Kreis und dadurch jeweils mit<br />
gleichem Abstand zum Zentrum ausgerichtet.<br />
Der chaussierte Platz wird von der Hauptachse des <strong>Friedhof</strong>es und einer Querachse über zwei<br />
schotterbefestigte Rasenbänder erschlossen. Er dient während Beisetzungen als Ort der Zeremonie.<br />
Temporärer Grabschmuck kann am Rand des Platzes, an den Seiten der <strong>St</strong>eine, aufgestellt<br />
werden.<br />
Die Beisetzung der Asche erfolgt im vorgegebenen Quadratraster der Reihe nach in der<br />
Wiese.<br />
<strong>St</strong>udienauftrag <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>.Georgen 2013<br />
Martin Klauser Landschaftsarchitekt Kronenstrasse 13 9400 Rorschach<br />
Jan Kaeser Künstler Harfenbergstrasse 20 9000 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
<strong>St</strong>udienauftrag <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>St</strong>.Georgen 2013<br />
Martin Klauser Landschaftsarchitekt Kronenstrasse 13 9400 Rorschach<br />
Jan Kaeser Künstler Harfenbergstrasse 20 9000 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
Bei einem Rastermass von 30 cm x 30 cm liegt die Kapazität der neuen Grabstätte bei rund<br />
1000 Grabstellen.<br />
Der Kreis ist seit der Urzeit eine für die Menschen sehr bedeutungsvolle Form und Ordnung.<br />
Jeder Punkt ist gleich weit entfernt vom Zentrum. Es gibt kein Vor- und Nacheinander,<br />
keinen Anfang und kein Ende.<br />
Der Kreis spielt sowohl in Lebensprozessen wie auch im Makrokosmos eine große Rolle.<br />
Er ist Symbol für Ganzheit, für Gleichgewicht, Harmonie, Ausgewogenheit und Kosmos.<br />
Die Zahl 9, aus dem 3 x 3 bestehend, ist die dreifache Triade; Vollendung; Erfüllung; das<br />
Ganze; eine Himmels- und Engelszahl.<br />
Die Chromstahlintarsie wird durch ihre Lage zu einem Lichtkreis, sobald sich das Licht von<br />
Süden oder Westen her darin spiegelt. Je nach <strong>St</strong>andort kann ein Betrachter eine scheinbar<br />
schwebende Lichtellipse wahrnehmen, ein fast mystisch anmutendes Moment.<br />
Materialisierung/Konstruktion<br />
Fundation <strong>St</strong>eine: Kies und Sickerbeton<br />
Einheimischer Sandstein (die in <strong>St</strong>.Georgen noch sichtbaren alten <strong>St</strong>einbrüche Brandstrasse<br />
und Biserhofstrasse bestehen aus dem Sandstein derselben Molasseschicht, die heute noch<br />
in Rorschacherberg abgebaut wird)<br />
Chromstahltafeln in den Sandstein eingelassen - demontierbar für Gravur<br />
In der Nut im Sandstein sind Entwässerungslöcher gebohrt<br />
Unterhalt<br />
Die Chromstahlstreifen können bequem aus der Nut gehoben werden, um die Nut und die<br />
<br />
zu.<br />
Kosten<br />
<br />
Mehrwertsteuer.<br />
“Erde“ 1/5<br />
Visualisierung<br />
Konzept/ Materialisierung/ Kosten<br />
“Erde“ 2/5<br />
Situation M 1:100<br />
Bericht des Beurteilungsgremiums <strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen<br />
33
34<br />
<strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen Bericht des Beurteilungsgremiums
Bericht des Beurteilungsgremiums <strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen<br />
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<strong><strong>St</strong>adt</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
Gartenbauamt<br />
Amtshaus<br />
Neugasse 1<br />
9004 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />
Telefon + 41 71 224 56 32<br />
<strong>St</strong>udienauftrag Neubau <strong>Gemeinschaftsgrab</strong> <strong>Friedhof</strong> <strong>Bruggen</strong> und <strong>St</strong>.Georgen Bericht des Beurteilungsgremiums