Aufbruch zu neuer Gerechtigkeit! - Abgeordnetenwatch.de
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Z-01 <strong>Aufbruch</strong> <strong>zu</strong> <strong>neuer</strong> <strong>Gerechtigkeit</strong>!<br />
substantielle Verbesserung <strong>de</strong>r materiellen Lage breiter Bevölkerungsschichten darstelle.<br />
Zweitens, dass es ein ökonomisches Bürgerrecht auf kulturelle, institutionelle und<br />
materielle Teilhabe an <strong>de</strong>r Gesellschaft schaffe. Tatsächlich wer<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong> Ziele durch <strong>de</strong>n<br />
Ansatz eines bedingungslosen Grun<strong>de</strong>inkommens für alle verfehlt. Eine breit angelegte<br />
Verbesserung von Transfers, die sich nicht auf die Parteinahme für die sozial Schwachen<br />
konzentriert, son<strong>de</strong>rn kleine und mittlere Einkommen mit bedienen will, behin<strong>de</strong>rt gera<strong>de</strong><br />
die gesellschaftliche, kulturelle und institutionelle Teilhabe, weil sie die Spielräume für die<br />
notwendigen Aufwendungen und Investitionen <strong>zu</strong>gunsten öffentlicher Gemeinschaftsgüter<br />
einschränkt. Der Aufbau einer umfassen<strong>de</strong>n Bildungs-, Vorsorge- und Befähigungsstruktur<br />
kommt damit zwangsläufig <strong>zu</strong> kurz, <strong>de</strong>nn hierfür sind <strong>zu</strong>sätzliche Mittel von rund 60<br />
Milliar<strong>de</strong>n Euro notwendig. Wenn wir aber Armut nicht nur lin<strong>de</strong>rn, son<strong>de</strong>rn <strong>zu</strong>künftig auch<br />
vermei<strong>de</strong>n wollen, haben gera<strong>de</strong> Investitionen in gute Infrastruktur, Zugangsgerechtigkeit<br />
und öffentliche Angebote für Kin<strong>de</strong>r und Erwachsene höchste Priorität.<br />
Es funktioniert nicht, auf <strong>de</strong>n Ausbau öffentlicher Institutionen einfach noch das<br />
bedingungslose Grun<strong>de</strong>inkommen für alle drauf <strong>zu</strong> satteln. Wir setzen auf einen Staat, <strong>de</strong>r<br />
mit seinen Ressourcen klug haushaltet und Unterstüt<strong>zu</strong>ng gezielt <strong>de</strong>nen <strong>zu</strong>kommen lässt,<br />
die sie wirklich brauchen. Nur so bleibt die nötige öffentliche Legitimation und auch die<br />
Bereitschaft <strong>de</strong>r gesamten Gesellschaft <strong>zu</strong>r Solidarität erhalten.<br />
II. Grundsätze Grüner Grundsicherung<br />
Auf die sozialen Herausfor<strong>de</strong>rungen unserer Zeit reagiert die Grüne Grundsicherung<br />
entsprechend <strong>de</strong>n zentralen Werten unserer Partei: <strong>Gerechtigkeit</strong> und Selbstbestimmung.<br />
Zusätzlich <strong>zu</strong>r Verteilungspolitik geht es uns um einen <strong>Aufbruch</strong> im Zeichen von<br />
<strong>Gerechtigkeit</strong> zwischen <strong>de</strong>n Geschlechtern, zwischen <strong>de</strong>n Generationen und beim Zugang<br />
<strong>zu</strong> gesellschaftlichen Gütern. Und für einen <strong>Aufbruch</strong> im Zeichen <strong>de</strong>r Selbstbestimmung,<br />
die ein ermutigen<strong>de</strong>r Sozialstaat erst für alle möglich macht. Denn nur eine<br />
emanzipatorische Sozialpolitik gewährleistet nachhaltige soziale Sicherheit und<br />
Teilhabegerechtigkeit ist Vorausset<strong>zu</strong>ng für lebendige Demokratie.<br />
Zentrales Ziel <strong>de</strong>r emanzipativen Sozialpolitik und daher auch <strong>de</strong>r Grünen Grundsicherung<br />
ist es die Vorausset<strong>zu</strong>ngen für Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe <strong>zu</strong><br />
schaffen. Selbstbestimmt leben und mitwirken <strong>zu</strong> können, ist ein soziales Bürgerrecht.<br />
Diesem Ziel entspricht auch, dass wir die Sozialversicherungssysteme <strong>zu</strong><br />
Bürgerversicherungen weiterentwickeln wollen.<br />
Die Grüne Grundsicherung besteht aus zwei gleichberechtigten, sich ergänzen<strong>de</strong>n<br />
Komponenten: Aus <strong>de</strong>r „Existenzsicherung“ auf <strong>de</strong>r einen und <strong>de</strong>r „Teilhabegarantie“ auf<br />
<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite. Denn Armut und gesellschaftliche Ausgren<strong>zu</strong>ng bestehen nicht allein<br />
im Mangel an Geld, son<strong>de</strong>rn auch im eingeschränkten Zugang <strong>zu</strong>r Bildung und an<strong>de</strong>ren<br />
Gemeinschaftsgütern und in <strong>de</strong>r Verweigerung <strong>de</strong>s Zugangs <strong>zu</strong>m Erwerbsarbeitsmarkt.<br />
Wir brauchen bei<strong>de</strong>s: Existenzsichern<strong>de</strong> Transferleistungen und <strong>de</strong>n<br />
diskriminierungsfreien Zugang <strong>zu</strong> sozialen und kulturellen Angeboten, <strong>zu</strong> Räumen <strong>de</strong>r<br />
Befähigung und <strong>de</strong>r Bildung. Nur so lassen sich Armutslebenslagen nachhaltig<br />
überwin<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong> Reduzierung <strong>de</strong>s Sozialstaates auf eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Seiten muss<br />
dagegen scheitern.<br />
Durch angemessene Finanzausstattung einnahmeschwacher Kommunen seitens <strong>de</strong>r<br />
Län<strong>de</strong>r müssen diese in die Lage versetzt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Zugang <strong>zu</strong> öffentlichen Gütern <strong>zu</strong><br />
gewährleisten und Kin<strong>de</strong>rgarten- und Schulessen, Sozialtickets für <strong>de</strong>n ÖPNV sowie<br />
angemessene Ermäßigungen bzw. Freistellung von Gebühren für Bildungs- und<br />
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