BILDHAUERSYMPOSIUM DAVOS WERKSCHAU 2005 – 2009 - H-Art

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Thomas Hostettler / CH Bernhard Bettschen / CH Stefan Esterbauer / A gung. Die unterschiedliche Verschiebung der Elemente in Längsrichtung sowie die nach zwei Seiten schräge Ausrichtung der Skulptur kommt dem Arhytmischen gleich. Stefan Esterbauer, A / Hochburg. Regen wird auch als Symbol der Trauer verstanden. Die 14 trauernden Menschengestalten mit Regenschirmen zeigen die Trauer. Auf den ersten Blick sind sie gleich, aber doch unterschiedlich. Die Schirme werden bei Regen die Symphonie der Trauer spielen, auf 14 verschiedene Arten. Andreas Hofer, CH / Davos Frauenkirch.
Christoph Keller. EINE EINFÜHRUNG – 14 ARTEN, DEN REGEN ZU BESCHREIBEN Christoph Keller. Referat am Int. Bildhauersymposium Davos 2008. Dass Hanns Eislers Kammermusikwerk «Vierzehn Arten, den Regen zu beschreiben», das Thema eines Bildhauersymposions bildet, ist ebenso erfreulich wie erstaunlich. Erstaunlich zum einen, weil Eisler zwar unter Kennern mittlerweile als einer der bedeutenden Komponisten des 20. Jahrhunderts anerkannt ist, aber doch immer noch eine Art Geheimtipp ist und im Konzertbetrieb nicht sehr häufig vorkommt. Erstaunlich zum andern, weil die «Vierzehn Arten den Regen zu beschreiben» alles andere als eine skulpturale Musik sind; niemand würde von dieser Musik sagen, sie sei wie in Stein gehauen oder auch nur aus Holz geschnitzt. Vielmehr ist sie flüchtig wie vorbeiziehende Wolken oder eine kurze Schauer, Regenmusik eben. Das richtige Aequivalent aus dem Bereich der Bildenden Kunst benannte wohl Brecht, als er sie mit einer chinesischen Tuschzeichnung verglich.. Im übrigen schien er bei aller freudschaftlichen Verbundenheit mit Eisler von dem Werk nicht allzu begeistert. Es entstand 1941, als der 2. Weltkrieg tobte, und Brecht verstand nicht, weshalb Eisler, der wie er selbst durch die Naziherrschaft ins amerikanische Exil gezwungen wurde, in diesen stürmischen Zeiten sich mit einem derart unpolitischen Sujet wie dem Regen beschäftigte. Eisler rechtfertigte sich, indem er den Regen metaphorisch deutete, nämlich als Symbol für Trauer, und hatte damit wohl einen gemeinsamen Nenner mit Brecht gefunden. Über das Stück ist damit allerdings nicht viel gesagt, und effektiv verdankt es seine Entstehung keineswegs dem Wunsch des Komponisten, Trauer über die Weltläufte auszudrücken. Weit prosaischer ist der Anlass der Komposition ein Forschungsprojekt an der New Yorker New School for Social Research über Filmmusik. Im übrigen schien er bei aller freundschaftlichen Verbundenheit mit Eisler von dem Werk nicht allzu begeistert. Es entstand 1941, als der 2. Weltkrieg tobte, und Brecht verstand nicht, weshalb Eisler, der wie er selbst durch die Naziherrschaft ins amerikanische Exil gezwungen wurde, in diesen stürmischen Zeiten sich mit einem derart unpolitischen Sujet wie dem Regen beschäftigte. Eisler rechtfertigte sich, indem er den Regen metaphorisch deutete, nämlich als Symbol für Trauer, und hatte damit wohl einen gemeinsamen Nenner mit Brecht gefunden. Über das Stück ist damit allerdings nicht viel gesagt, und effektiv verdankt es seine Entstehung keineswegs dem Wunsch des Komponisten, Trauer über die Weltläufte auszudrücken. Weit prosaischer ist der Anlass der Komposition ein Forschungsprojekt an der New Yorker New School for Social Research über Filmmusik. (...) Es folgt dann die modellhafte Analyse eines einzelnen Stücks aus den «Vierzehn Arten den Regen zu beschreiben», der Nr. 3. Bevor wir uns diese Analyse zusammen mit den entsprechenden Hörbeispielen vornehmen, möchte ich einige Bemerkungen zum Monogramm machen. Sie sind für das Verständnis des Werks ebenso wesentlich wie das Wissen um die Filmvorlage. Das Monogramm gilt nämlich Eislers Lehrer Arnold Schönberg. Die Initialen AS bilden als Folge der Töne a und es die Oberstimme in der Violine; die nächsten musikalisierbaren Buchstaben des Namens Schönberg, nämlich c-h-b sind als chromatisch absteigende Linie in der Flöte zu hören Hörbeispiel T. 1-4 In der zweiten Phrase des Monogramms
Seite 1 und 2: BILDHAUERSYMPOSIUM DAVOS WERKSCHAU
Seite 3 und 4: Brigitte Schärer (42) war Redaktor
Seite 5: Jörg Eyder / D Andreas Hofer / CH
Seite 9 und 10: mit Theodor W. Adorno als theoretis
Seite 11 und 12: THOMAS HOSTETTLER (1956), CH / MURI

BILDHAUERSYMPOSIUM DAVOS WERKSCHAU 2005 – 2009 - H-Art

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?