09.06.2013 Aufrufe

Schalke 04 (17.11.2002) - VfL Bochum

Schalke 04 (17.11.2002) - VfL Bochum

Schalke 04 (17.11.2002) - VfL Bochum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

INTERVIEW<br />

die Rückführung der Verbindlichkeiten<br />

nicht wie eingeplant möglich.<br />

Erstklassigkeit vorausgesetzt steht<br />

unser Etat auf soliden Beinen einschließlich<br />

der Beendigung der<br />

Darlehn. Eine nachhaltige Entschuldung<br />

ist aber nur möglich, wenn wir<br />

zusätzliche Einnahmen erzielen, am<br />

Besten durch sportlichen Erfolg,<br />

sicher durch zusätzliche Sponsoren,<br />

und auch durch Transferüberschüsse<br />

nur, wenn es anders nicht geht.<br />

Lieblingsplatz Ruhrstadion: Werner Altegoer (r.)<br />

neben seinem „Vize“ Rudi Theimert (l.)<br />

Vier Mal direkter Wiederaufstieg in die erste<br />

Liga. Der Präsident zwischen OB Stüber (l.)<br />

und Mannschaftskapitän Dariusz Wosz (r.)<br />

Sie haben sich dafür eingesetzt,<br />

dass künftig die TV-Gelder<br />

fairer unter den Teams der Bundesliga<br />

verteilt werden. Sehen Sie<br />

diese Entwicklung auf einem guten<br />

Weg und in welcher Form werden<br />

Sie sich hier zukünftig weiter<br />

engagieren? Auf den ersten Blick<br />

ist eine leistungsabhängige Verteilung<br />

der Fernsehgelder ja nicht<br />

unfair und durchaus nachzuvollziehen.<br />

Nur muss man klar sehen, dass<br />

damit die ohnehin durch internationale<br />

Fernseheinnahmen und immens<br />

höhere Sponsorengelder bestehende<br />

Differenz zwischen den<br />

ersten fünf oder sechs Vereinen und<br />

dem Rest noch größer wird und<br />

eine Konkurrenzsituation ja gar<br />

nicht mehr gegeben ist. Es muss<br />

schon diskutiert werden, ob das so<br />

richtig und zum Wohle der Bundesliga<br />

ist. Ich persönlich habe<br />

mich in den vergangenen Monaten<br />

bei meinen Kollegen dafür eingesetzt,<br />

dass sie ihre Position überdenken<br />

und nicht alles als gottgegeben<br />

hinnehmen, was die sogenannte<br />

"Großen" beschließen.<br />

Diesbezüglich fühle ich mich noch<br />

in der Pflicht, ansonsten ist das eine<br />

Aufgabe des neuen Vorstandes.<br />

Mit der neuen Satzung hat der<br />

<strong>VfL</strong> seine Vereinsstruktur auf ein<br />

neues Fundament gestellt. Worin<br />

sehen Sie die Hauptvorteile der<br />

neuen Struktur? Da möchte ich<br />

drei Punkte anführen: entscheidend<br />

ist, dass die Geschäfte zukünftig von<br />

einem bezahlten Vorstand geführt<br />

werden, was angesichts der Grössenordnung<br />

unseres Vereins und<br />

der damit verbundenen Arbeit gar<br />

nicht mehr anders darzustellen ist.<br />

Der Aufsichtsrat muss und wird sich<br />

stark einbringen, von daher ist der<br />

<strong>VfL</strong> schon rein nominell stärker besetzt<br />

als dies bisher der Fall war. Und<br />

schließlich haben sich die Fans stärker<br />

organisiert und sind mit Herrn<br />

Treffner im Aufsichtsrat vertreten, ich<br />

denke, dass sich dies positiv auswirken<br />

wird.<br />

In der vergangenen Woche<br />

wurde auf der Jahreshauptversammlung<br />

ein neuer Aufsichtsrat<br />

gewählt. Zu den ersten Maßnahmen<br />

des neuen Aufsichtsrates gehört<br />

die Bestellung eines hauptamtlichen<br />

Vorstands. Was können<br />

Sie hier zum Zeitfahrplan sagen?<br />

Die konstituierende Sitzung hat statt-<br />

gefunden. Da ging es aber naturgemäß<br />

erst einmal um ganz allgemeine<br />

Fragen der zukünftigen Zusammenarbeit.<br />

Wir werden die anstehenden<br />

Fragen zügig behandeln,<br />

einen konkreten Termin möchte<br />

ich zu diesem frühen Zeitpunkt<br />

aber noch nicht nennen.<br />

Beginnend im Dezember wird<br />

gegenüber des Ruhrstadions das<br />

neue Stadioncenter gebaut. Welche<br />

Bedeutung messen Sie diesem<br />

Bau für die weitere Entwicklung<br />

des Vereins bei? Eine ganz<br />

entscheidende, denn nur mit diesem<br />

<strong>VfL</strong>-Stadion-Center sind wir<br />

auch im Umfeld wieder erstklassig.<br />

Eklatant sind derzeitig die Mängel<br />

bei der Betreuung der Sponsoren<br />

und der Medien, aber auch die Bereiche<br />

Fangastronomie und Geschäftsstelle<br />

liegen noch im Argen.<br />

Als Grundvoraussetzung für<br />

jede Entwicklung im Verein steht<br />

der sportliche Erfolg der Profimannschaft.<br />

Was trauen Sie Peter<br />

Neururer und seinem Team mittelfristig<br />

zu? Ich bin sicher, dass wir<br />

diese Saison den Klassenerhalt<br />

schaffen. Das ist Grundvoraussetzung<br />

dafür, dass wir in den kommenden<br />

Jahren den Kader gezielt<br />

verstärken und auf eine breite Basis<br />

stellen können. Es muss natürlich<br />

unser Ziel sein, wieder international<br />

mitzuspielen, und sei es über den<br />

UI-Cup. Das traue ich unserer Mannschaft<br />

und Peter Neururer zumindest<br />

mittelfristig auf jeden Fall zu.<br />

Gibt es Ihrer Meinung nach<br />

darüber hinaus Gesichtspunkte,<br />

die bei der steigenden Professionalisierung<br />

in der Fußball-Bundesliga<br />

einbezogen werden müssen,<br />

um den Verein erfolgreich zu führen?<br />

Ich denke, der <strong>VfL</strong> <strong>Bochum</strong><br />

wird – wie jeder andere Proficlub<br />

auch – dem Umstand Rechnung<br />

tragen müssen, dass ein mittelständisches<br />

Unternehmen nicht als<br />

Verein geführt werden kann. Der<br />

Profibereich wird zum passenden<br />

Zeitpunkt in eine andere Rechtsform<br />

überführt werden müssen.<br />

6 <strong>VfL</strong> <strong>Bochum</strong> 1848 • Fußballgemeinschaft e.V.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!