Kiesteichente Juli 2011 - Freie Waldorfschule Mannheim
Kiesteichente Juli 2011 - Freie Waldorfschule Mannheim
Kiesteichente Juli 2011 - Freie Waldorfschule Mannheim
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02/<strong>2011</strong> 20.07.<strong>2011</strong><br />
Kiesteich nte<br />
Schulzeitung der <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Mannheim</strong> Neckarau<br />
Ein Jahr ist vorüber_Seite 3<br />
Klassenspiele<br />
Eurythmieabschluss<br />
Schulabschlüsse<br />
Einschulung<br />
Klassenfahrten<br />
Jahresarbeiten<br />
Epochen<br />
Praktikas<br />
Herbstfest<br />
Johanni<br />
Weihnachstspiele<br />
Basar<br />
Sommerfest<br />
Orchester<br />
Projekte<br />
.....<br />
Jeanne dÁrc<br />
Die Klasse 11A<br />
lädt Sie herzlich zu<br />
ihrer Aufführung<br />
„Frühlings Erwachen“ ein.<br />
am<br />
22. und 23. <strong>Juli</strong><br />
um 19.30 Uhr.
Inhalt<br />
2<br />
02 100 Jahre Ilse Brunotte<br />
02 VOR DEN FERIEN:<br />
Mitteilungen an unsere Eltern<br />
03 Editorial - Ein Jahr ist vorüber<br />
04 Hausbauepoche der 3. Klassen<br />
05 Mit dem Pinsel in der Hand<br />
vom Instandhaltungskreis<br />
05 Vom Johannifest<br />
06 Die Projektwoche der Mittelstufe<br />
- Tafelmalerei auf Goldgrund<br />
- Auf offenem Feuer<br />
08 Jahresarbeiten der Klasse 8A<br />
09 Klassenfahrt der 8B<br />
Mit dem Kanu auf der Loire<br />
10 Nach 5 im Urwald<br />
Klassenspiel der 11B<br />
11 Gedanken zum Thema Zeit<br />
12 Nachtrag: „Zukunft unserer Schule“<br />
12 Storch Anton aus der <strong>Waldorfschule</strong><br />
13 Was ist Salutogenese?<br />
14 Sommer<br />
16 Themenreihe „Ernährung und Genuss“<br />
17 Wenn Filme zu den Menschen kommen<br />
17 Nach Chartres ist vor Chartres<br />
18 Was tun nach der Schulzeit<br />
18 Naturata - Carpe diem!<br />
19 Einweihung der Kinder-Krippe Gänsweide<br />
19 Naturata - Stellenanzeige<br />
20 Vom Hort an der Freizeitschule<br />
21 Termine, (Klein-) Anzeigen<br />
22 Blitzlichter<br />
Waldorf Baden - Württemberg<br />
Termine Freizeitschule<br />
Absolventen Abi und FH<br />
24 Veranstaltungskalender,<br />
Elternratstermine<br />
Ferienplan<br />
Impressum<br />
Illu: Carola Sickmüller<br />
Festschrift zu Ehren von<br />
Ilse Brunotte von Sebastian Berg<br />
Aus Anlass des 100. Geburtstages von Ilse Brunotte (16.3.1911-<br />
10.02.1995) hat die <strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Mannheim</strong> eine Festschrift<br />
aufgelegt. In ihr wird die Persönlichkeit unserer Gründungslehrerin<br />
beleuchtet, die eine <strong>Waldorfschule</strong> in Neckarau<br />
zu jener Zeit erst möglich machte. Die Festschrift ist damit<br />
zugleich auch eine Reise in die Anfänge der Schule und erzählt<br />
von den Impulsen, mit denen diese Schule vor fast 40 Jahren<br />
gegründet wurde. Die Festschrift kann auf Wunsch im Schulbüro<br />
nachgefragt werden. Ein Versand ist gegen Erstattung des Portos<br />
ebenfalls möglich.<br />
Schriftliche Bestellungen richten Sie bitte an:<br />
<strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Stichwort: Festschrift<br />
Neckarauer Waldweg 131<br />
68199 <strong>Mannheim</strong>.<br />
Bitte legen Sie 145 Cent in Briefmarken bei und vermerken Sie<br />
deutlich ihre Adresse. Über eine Spende zur Deckung der Druckkosten<br />
freuen wir uns.<br />
(Sparkasse RNN <strong>Mannheim</strong>, BLZ: 670 505 05, Kto.:30 156 188)<br />
mitteilungen an unsere eltern<br />
von Jan Jäger, für die Konferenz<br />
Liebe Eltern,<br />
nachstehend erhalten Sie Termine und Mitteilungen für die Zeit<br />
vor und nach den Sommerferien.<br />
Am Dienstag, dem 26.07.<strong>2011</strong>, werden die 12. Klassen von der<br />
Schulgemeinschaft verabschiedet. Der Unterricht endet für alle<br />
Klassen um 11.45. Am Mittwoch, dem 27.07.<strong>2011</strong>, ist der letzte<br />
Schultag vor den Sommerferien. Der Unterricht endet für alle<br />
Klassen um 9.50 Uhr.<br />
Montag, 12.09.<strong>2011</strong>, ist der erste Schultag nach den Sommerferien.<br />
Schulbeginn: 8.00 Uhr im Klassenzimmer (für alle Schüler!).<br />
Die Schüler der Vorbereitungsklasse Abitur haben an diesem Tag<br />
regulären Unterricht. Für alle anderen Klassen endet der Unterricht<br />
um 11.45 Uhr.<br />
Die Beginnfeier für die kommenden Erstklässler findet statt am<br />
Dienstag, dem 13.09.<strong>2011</strong>:<br />
für die Klasse 1 A um 8.30 Uhr<br />
für die Klasse 1 B um 10.30 Uhr<br />
Jahre<br />
Die Feier findet im Festsaal unserer Schule statt und wird ca.<br />
eine Stunde dauern. Im Anschluss an die Feier gehen die Schüler<br />
mit ihrem Lehrer in das Klassenzimmer. Die Eltern können auf<br />
ihre Kinder warten und sie dann mit nach Hause nehmen.<br />
02/11 kiesteichente
Ein Jahr ist vorüber!<br />
von Stephanie Fabian<br />
02/11 kiesteichente<br />
Illu: Carola Sickmüller<br />
Verkauf von Essenmarken<br />
Der Verkauf von Essenmarken findet für Schüler montags bis<br />
freitags in der Pause nach dem Hauptunterricht (9.50 - 10.10<br />
Uhr) statt. Die Essenmarken werden nur streifenweise (5/10/15<br />
Punkte usw. á 0,80 EUR je Marke) verkauft.<br />
Schülerausweise<br />
Zu Beginn des neuen Schuljahres müssen auch die Schülerausweise<br />
vom Schulbüro verlängert werden. Bitte erinnern Sie Ihre<br />
Kinder daran, die Ausweise ins Schulbüro zu bringen. Schüler,<br />
die noch nicht im Besitz eines Schülerausweises sind, können<br />
unter Beifügung eines Passbildes einen solchen im Schulbüro<br />
beantragen (ab Klasse 4). Bei Verlust des Schülerausweises stellen<br />
wir auf Antrag und gegen Entrichtung von 5,00 EUR einen<br />
neuen aus.<br />
Öffnungszeiten des Schulbüros in den Sommerferien<br />
Das Schulbüro ist in der Zeit vom 08.08.<strong>2011</strong> bis zum 02.09.<strong>2011</strong><br />
geschlossen, in der übrigen Zeit von 8.00 bis 12.00 Uhr besetzt.<br />
Fundsachen<br />
Fundsachen werden bis zum 08.08.<strong>2011</strong> an der Schulküche<br />
ausgehängt. Nicht abgeholte Sachen werden gemeinnützigen<br />
Einrichtungen gespendet.<br />
Editorial<br />
Gedanklich haben wir doch gerade erst angefangen mit dem neuen Schuljahr: haben neue Schüler, Lehrer, einen neuen Vorstand<br />
begrüßt. Wir haben einen neuen Schuppen auf dem Gartenbaugelände bekommen, haben uns amüsiert beim „Wirtshaus im<br />
Spessart“, haben uns verausgabt beim Basar, wurden „bewegt“ in Wort und Klang beim Eurythmieabschluss, die Hort-Crocodiles<br />
gewannen das Herbstturnier. Wir haben uns auf einen späten Winter eingestellt, der dann aber doch seine Längen hatte, sind im<br />
Sturm Laterne gelaufen, haben verschiedene Weihnachtsspiele besucht und irgendwann kam doch das Frühjahr. Wir haben ein<br />
phantastisches Faschingsfest unter dem Motto „Die Piraten sind<br />
los“ an der Freizeitschule gefeiert, wir haben uns in mittlerweile 3<br />
Gesamtelternabenden zum Thema „Zukunft der Schule“ die Köpfe<br />
heiß geredet, (im Heftinnern drucken wir noch einen Text von<br />
Frau Wickenhäuser zu diesem Thema ab, der in der letzten Ausgabe<br />
versehentlich nicht erschienen ist). Wir durften uns von vier<br />
großartigen Klassenspielen beeindrucken lassen und wir haben<br />
den 100 Geburtstag von Ilse Brunotte, Gründungslehrerin unserer<br />
<strong>Waldorfschule</strong>, feierlich begangen, wir haben als Geschenk ein<br />
wunderschönes Heft über Frau Brunotte erhalten. Wir durften die<br />
Jahresarbeiten der 12ten Klassen bestaunen, wir hatten brillante<br />
Redner bei der Werklehrertagung zu Gast, wir können den Hort<br />
wieder zum 1. Platz (Mädchen) und zum 2. Platz (Jungs) beim<br />
Pfingst-Hort-Fußball-Turnier beglückwünschen, wir haben Johanni<br />
in wahrer Hitze gefeiert und das Schuljahr mit vielen Festen ausklingen<br />
lassen.<br />
Was kommt nun? Abgesehen davon, dass dieser kleine Rückblick<br />
oberflächlich und unvollständig ist.... denn die Vielfalt und die<br />
Ereignis–Reiche an unserer Schule kann man nicht mal so eben<br />
„beschreiben“ ... denn ganz vieles passiert in den Klassen oder<br />
in kleinen Gruppen und hat damit auch kein großes Publikum und<br />
schon gar keine Presse. Braucht es ja auch nicht.<br />
Was es aber braucht: weiterhin viele engagierte Menschen, die<br />
sich einbringen mit Herz, Bauch, Kopf, Händen und Füßen, immer<br />
wieder, immer auf´s Neue, immer wieder voll der Überzeugung,<br />
dass sich jeder kleinste Schritt lohnt und es manchmal auch reicht<br />
oder reichen muss etwas „nur“ mit guten Gedanken zu begleiten.<br />
3
Die Hausbauepoche<br />
Wir wünschen Ihnen schöne Sommerferien! Kommen Sie gut erholt,<br />
froh gestimmt, gestärkt und gesund zurück!<br />
Es grüßt Sie das Redaktionsteam<br />
Johannes Bleckmann, Stephanie Fabian, Ralf Mager, Sabine<br />
Wehner-Fischer...oder, um es mit den Worten der Kinder der 1 A<br />
Die Hausbauepoche der 3.Klasse - ein Gesamtprojekt der Hans-<br />
Müller-Wiedemann-Schule, der Odilienschule und der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong><br />
<strong>Mannheim</strong>.<br />
Gespannt und freudig trafen sich die Kinder der dritten Klassen der<br />
Hans-Müller-Wiedemann-Schule, der Odilienschule und der <strong>Freie</strong>n<br />
<strong>Waldorfschule</strong> <strong>Mannheim</strong> am ersten Schultag nach den Pfingstferien,<br />
dem 27.06. 11, auf der B-Haus Wiese vor dem Gartenbaugelände<br />
der Schule.<br />
Als alle Kinder versammelt waren, erzählte Frau Grothe, Klassenlehrerin<br />
der 3A den Kindern, was bei der Umsetzung des geplanten<br />
offenen Klassenzimmers auf dem Grundstück beachtet werden<br />
musste: es wurde geprüft, ob Elektroleitungen in der Erde liegen,<br />
die nicht beschädigt werden dürfen und ob Bäume gefällt werden<br />
müssen, die den Bau behindern könnten.<br />
Die ausgebildete Architektin und Klassenlehrerin der 3B Frau Haertel-Alper<br />
machte dann, als alle versammelt waren anschaulich,<br />
wie ein geplantes Haus in die Tat umgesetzt wird: zunächst wird<br />
die Lage des Hauses auf dem Grundstück festgelegt: es werden<br />
Eckpfosten eingeschlagen, die einen Fadenverstärkungspfosten an<br />
ihre Seite bekommen, bei vier Ecken also acht Pfosten: acht Kinder<br />
standen als Pfosten in der Mitte des Kreises. Zur Verbindung der<br />
Pfosten wird ein Faden gespannt, der das Fadengerüst vervollständigt:<br />
die Kinder hielten den Faden in der Hand, so dass der Umriss<br />
des geplanten Hauses sichtbar werden konnte.<br />
Die dritten Klassen haben jedoch einen runden Bau geplant – wie<br />
können hier die Umrisse sichtbar werden? Ganz wie bei einem Zirkel<br />
wurde ein fester Eisenstab in die Erde geschlagen, der einen<br />
abgemessenen Faden hielt und den Mittelpunkt eines Kreises bildete.<br />
Zwei Kreise sind mit Hilfe einer Spraydose am Ende der abgemessenen<br />
und im Kreise gezogenen Fäden auf dem Rasen sichtbar<br />
geworden: die Umrisse des geplanten Klassenzimmers sind<br />
erkennbar. Die Erde zwischen den Kreisen kann nun ausgehoben<br />
werden. Vor dem ersten Spatenstich, der die erste Umsetzung der<br />
vorherigen, langwierigen Planung bedeutet, sprachen die Lehrerinnen<br />
der 3.Klassen gemeinsam einen Segensspruch für diesen Bau:<br />
Ihr Mächte der Tiefen, ihr Mächte der Höhen,<br />
ihr Mächte des Lichtes, des Wassers der Luft!<br />
Ein Bau soll in fleißiger Arbeit entstehen,<br />
hört, wie euch der Mensch zu Hilfe ruft!<br />
Was nützt auf Erden ein tüchtiger Regen,<br />
versaget ihr uns den himmlischen Segen.<br />
So sticht unser Spaten in gutem Vertrauen,<br />
die göttlichen Geister helfen uns bauen.<br />
Zum Zeichen der gemeinsamen Verbundenheit zu diesem Gesamtprojekt<br />
der Schulen führten die Lehrerinnen der 3. Klassen den<br />
ersten Spatenstich stellvertretend für alle 3.Klasskinder durch.<br />
Anschließend wurde die Baustelle mit einem Band abgesichert,<br />
der gemeinsame Festakt endete mit einem gemeinsam gesungenen<br />
Lied (Wer nur den lieben, langen Tag ohne Plag` ohne Arbeit…).<br />
Auch das Wetter feierte die Hochstimmung mit: nach etlichen Ta-<br />
4<br />
zu sagen:<br />
Ich sah, ich sah<br />
wie die Sonne kam<br />
und alles ganz sanft in die Arme nahm!<br />
offenes klassenzimmer von Johanna Keller<br />
gen, die vom Regen durchwachsen waren, zeigte sich der Himmel<br />
am Siebenschläfertag wolkenlos, die Erde gut durchfeuchtet und<br />
ein frisches Grün ringsumher. Jeden Tag schaffen die Kinder nun<br />
in klassenübergreifenden Gruppen mit Eltern und Lehrern zusammen<br />
an unterschiedlichen Themen: 6 bzw. 9 Kinder bauen einen<br />
Holzüberbau für die Mülltonnen des Kindergartens Gänsweide, 24<br />
Kinder arbeiten am Bau des offenen Klassenzimmers, 18 Kinder<br />
gestalten ihr Epochenheft, 6 Kinder erstellen ein Bautagebuch, 9<br />
Kinder bilden die Versorgungsgruppe für alle und jeweils drei Kinder<br />
sind für den Materialtransport zwischen den Baustellen und für<br />
die Zementmischung verantwortlich. Jedes Kind ist in den unterschiedlichen<br />
Gruppen insgesamt ein- bis dreimal tätig, jede Gruppe<br />
erhält am Morgen ihren Auftragszettel, auf dem die Aufgaben für<br />
den Tag stehen. Die Bautagebuchgruppe geht mit ihrem Fotoapparat<br />
zu den Gruppen und dokumentiert schriftlich die Arbeiten der<br />
anderen Kinder.<br />
„Die gemeinsamen Tätigkeiten lassen die Kinder der verschiedenen<br />
Klassen und Schulen selbstverständlich Seite an Seite arbeiten“,<br />
so eine der Klassenlehrerinnen. Wo zunächst ein wenig Skepsis<br />
seitens mancher Kinder bestand, entsteht nun Vertrautheit und Gemeinschaft.<br />
Frau Mania-Schmitt, Klassenlehrerin der Hans Müller-<br />
Wiedemann Schule beobachtet, dass Ausdauer und Begeisterung<br />
ihrer Schüler beachtlich sind und die gemeinsame Arbeit aller anspornt.<br />
Das gemeinsame Projekt sei ein großes Geschenk an die<br />
Kinder, so freuen sich die Eltern am gemeinsamen Aktionstag aller<br />
3. Klassen, an dem das Fundament für das offene Klassenzimmer<br />
gegossen wurde. Eltern und Kinder lernten von Maurermeister<br />
Hammann, dem Großvater eines Schülers, wie eine Mauer gemauert<br />
wird. Zwei Stufen müssen nun noch auf das Fundament gemauert<br />
werden, dann freuen sich Schüler, Lehrer und Eltern, das offene<br />
Klassenzimmer für die verschiedensten Projekte, Unterrichtsformen<br />
und Konferenzen nutzen zu können.<br />
Von Elternseite einen herzlichen Dank den Verantwortlichen für die<br />
schönen gemeinsamen Erlebnisse! Es ist für die Eltern eine Freude,<br />
die Erlebnisse mit Lehrern und Schülern täglich in der Schule<br />
begleiten zu können.<br />
02/11 kiesteichente
instandhaltungskreis<br />
mit dem pinsel in der hand<br />
von Darius Khoschlessan<br />
Zur Erinnerung:<br />
Der Instandhaltungskreis unserer Schule ist damit betraut, verschiedene<br />
Maßnahmen zur notwendigen Instandhaltung und Pflege der<br />
Bausubstanz sowie des Umfeldes gemeinsam mit dem Hausmeister<br />
und den Eltern zu koordinieren und umzusetzen. Um diese i.d.R.<br />
einfachen Tätigkeiten nicht teuer an Firmen vergeben zu müssen,<br />
benötigen wir die tatkräftige Mithilfe der Schüler, aber in erster<br />
Linie der Eltern. Verschiedene Maßnahmen (z.B. Fenster der Flure<br />
und Werkräume putzen, Türen und Wände streichen, Gartenarbeiten<br />
im Frühjahr und Herbst) fallen regelmäßig an und werden<br />
im Wechsel den Eltern (und Schüler/innen) der Klassenstufen 1-8<br />
zugeordnet. So bleibt der Arbeitsaufwand und Zeiteinsatz für die<br />
einzelnen Eltern relativ gering. Trotzdem können wir viel erreichen<br />
und bewegen. Die Eltern werden von uns über Ranzenpost rechtzeitig<br />
über Aktionen informiert und können sich per Rücklaufzettel<br />
für die Arbeit einteilen.<br />
Zum Hintergrund:<br />
Wir erachten diese Art der Mitarbeit in der Schule für besonders<br />
wertvoll, weil sie Freude macht, das Gemeinschaftsgefühl unter<br />
den Eltern stärkt und pädagogisch wirksam ist: die Kinder nehmen<br />
wahr, dass ihre Eltern sich für ihre Schule einsetzen. Sicher stimmen<br />
Sie uns zu, dass es im Sinne des grundsätzlichen Anspruchs<br />
unserer Schule ist, dass alle Eltern die nur ca. 10 Stunden pro Jahr<br />
(!) an Zeit erübrigen können, so auch persönlich ihren Beitrag zur<br />
Gemeinschaft und deren finanzieller Entlastung erbringen.<br />
Zum Beispiel:<br />
So konnten z.B. durch verschiedene Streich- und Malerarbeiten<br />
allein im letzten Jahr über 10.000 Euro eingespart werden, was<br />
sich spürbar positiv auch auf die Schulfinanzen und damit auf das<br />
Schulgeld auswirkte.<br />
Zum Ärgern:<br />
Leider haben die letzten Aufrufe zu Maßnahmen nahezu keine<br />
Rückmeldungen ergeben! Von über ca. 500 angefragten Eltern haben<br />
sich nur ca. 20 für Streichaktionen und von über 140 Eltern nur<br />
3 zum Fensterputzen gemeldet. Mit einer derartig geringen Beteiligung<br />
sind die anstehenden Aufgaben nicht zu bewältigen. Sollten<br />
das Engagement und die Solidarität auch künftig auf breiter Basis<br />
ausbleiben, werden die Maßnahmen wieder an Firmen vergeben<br />
werden müssen. Nicht zuletzt die finanziellen Folgen werden für<br />
alle spürbar werden.<br />
Zum Schluss:<br />
Wir freuen uns daher darauf, dass wir uns bald bei gemeinsamen<br />
Aktivitäten zum Wohle der Schulgemeinschaft treffen. Bitte achten<br />
Sie auf die Ranzenpost Ihrer Kinder, die die einzelnen Maßnahmen<br />
ankündigt.<br />
02/11 kiesteichente<br />
johannifest<br />
am ersten schultag nach den pfingstferien<br />
von Stephanie Fabian, Ilustration Carola Sickmüller<br />
Schule<br />
Feuer züngle helle Flammen -<br />
züngle, lodre, treib zusammen.<br />
Salamander , Feuergeister -<br />
miteinander Flammenmeister.<br />
Wärme und leuchte, wärme und leuchte –<br />
durch die Welt.<br />
Zündet das Feuer an, das euch durchwärmen kann,<br />
singet, preiset alle zusammen, lobet hoch die heiligen Flammen,<br />
singet dem höchsten Herrn der Welt!<br />
An Johanni wird der hellste Tag des Jahres gefeiert. Es ist das Lichtfest<br />
des Sommers und im Jahreskalender genau gegenüber dem<br />
24. Dezember. Johanni wurde schon bei den Kelten und Germanen<br />
gefeiert und dann als „Johannistag“ in die Christliche Kirche übernommen.<br />
Der Sprung über das Johannisfeuer lässt Unheil überwinden<br />
und reinigt von Krankheiten.<br />
Passend zum auch gefühlten Sommer-Anfang wurde in der Schule<br />
das Johannifest gefeiert. In der Aula konnte man die Lieder einüben,<br />
begleitet von Frau Gold und den Stimmen und Flöten Ihrer<br />
Schüler und Schülerinnen der 5 B. Es war leider gar nicht so einfach<br />
die Lieder mitzusingen. Im Anschluss führte die 6 A verschiedene<br />
Volkstänze auf, die Frau Megaw mit den Schülern einstudiert hatte.<br />
Das vielstimmige Orchester aus Eltern und Lehrern begleitete die<br />
Tänze stimmungsvoll. Es war schön zu sehen, wie sich die Schüler<br />
und Schülerinnen „warm“ getanzt haben und das lag nicht an der<br />
Tagesresttemperatur von geschätzten 30 Grad....<br />
Waren besonders die Jungs am Anfang noch verhalten, tauten sie<br />
nach einigen Tänzen richtig auf und präsentierten stolz und lachend<br />
ihr Können. Nach dem letzten Tanz wurde das Johannifeuer<br />
von den Fackeln der Tänzer in Brand gesteckt. Und kaum war das<br />
Feuer etwas herunter gebrannt, trauten sich auch schon die ersten<br />
Mutigen darüber zu springen.<br />
Das Johannifest war vielleicht nicht unbedingt geplant als Fest der<br />
Kommunikation... aber überall freuten sich große und kleine Menschen<br />
sich nach den Ferien wiederzusehen und einfach mit einander<br />
zu reden.<br />
Übrigens, Johanni haben wir in der Schule wegen der Pfingstferien<br />
nicht am 24. Juni sondern am 27. Juni gefeiert, dem Siebenschläfertag.<br />
Eine alte Bauernregel besagt: „Das Wetter am Siebenschläfertag<br />
sieben Wochen bleiben mag.“<br />
5
auf offenem feuer<br />
von Ralf Mager<br />
Im Rahmen der Projektwoche<br />
„Mittelalter“ der 6.<br />
und 7. Klassen sollte auch<br />
ein Kochprojekt stattfinden.<br />
Beate Sachse, die<br />
von Herrn Antosz und Frau<br />
Martini-Fischle darauf angesprochen<br />
wurde, fragte<br />
mich, ob ich mir vorstellen<br />
könnte bei einem mittelalterlichen<br />
Kochprojekt mitzuwirken.<br />
Ich sagte gerne<br />
zu, denn schon zur Zeit als<br />
Koch der Interkulturellen<br />
<strong>Waldorfschule</strong> hat es mir<br />
immer viel Freude bereitet, zu sehen, welche Begeisterung die<br />
Schüler für das Kochen mitbrachten. So trafen wir uns mit Lilli<br />
Heinrich, die von der Idee auch sehr angetan war zu einem ersten<br />
Vorgespräch. Ideen, was wir alles so machen könnten sprudelten<br />
nur so aus uns heraus:<br />
Angefangen vom Holzsammeln, für eine selbstverständlich offene,<br />
authentische Feuerstelle, über das Fangen, Vorbereiten und Zubereiten<br />
von Fischen, das Sammeln von Kräutern, das Mahlen von<br />
Getreide für verschiedenste Gebäckrezepte, das Bereitstellen von<br />
mittelalterlichem Geschirr und das Herstellen von Werkzeugen zur<br />
Zubereitung von alten Rezepten aus dieser sehr spannenden, aber<br />
nicht weniger rauen Zeit war nicht alles, was uns zu dem Thema<br />
einfiel.<br />
Die Menschen hatten damals ein direkteres Verhältnis zu Nahrungsmitteln,<br />
insbesondere zu der Art wie sie etwas vor- und zubereiteten.<br />
Damit meine ich unter anderem das Vorbereiten von Fleisch,<br />
das es nicht in gleichmäßig, bitte schön ohne Fett geschnittene<br />
Schnitzelchen oder ausgelösten Filetstücken an der Fleischertheke<br />
zu kaufen gab. So dachten wir darüber nach ein Spanferkel am<br />
Stück zu grillen. Es wurde uns jedoch schnell bewusst, dass die<br />
meisten unserer Schüler nicht so „nahe dran“ sind am Vorbereiten<br />
von Fleisch und das möglicherweise als befremdend empfinden.<br />
Mit ihrem sehr ursprünglichen Verhältnis zum Verzehr von Fleisch<br />
verblüffte mich die damals ca. elfjährige Tochter eines befreundeten,<br />
anthroposophischen Bauerns. Sie fütterte und pflegte tagtäglich<br />
mit Fürsorge und Verantwortungsbewusstsein ihre Kaninchen,<br />
wohlwissend von deren Schicksal, eines Tages im Bräter der familieneigenen<br />
Küche zu landen. Für Viele ein Schock? Mit großer<br />
Wahrscheinlichkeit! So waren wir bei der vegetarischen Version der<br />
mittelalterlichen Küche angekommen.<br />
Unsere Feuerstelle fanden wir auf dem Gelände der Freizeitschule,<br />
dort durften wir auch deren Holzkohleofen und einiges an Kochgeschirr<br />
nutzen, wofür wir uns herzlich bedanken möchten. Der<br />
zeitliche Rahmen gab vor, täglich 2 Gruppen: Gruppe 1 von 8.15h<br />
bis 9.45h und Gruppe 2 von 10.30h bis 12h eine Woche lang mit<br />
mittelalterlichem Kochen zu beschäftigen. Es war uns schnell klar,<br />
dass wir in 1,5 Stunden pro Gruppe keine Menüs zaubern könnten,<br />
dennoch stellten wir uns der Herausforderung. Nach einer Vorstellungsrunde<br />
teilten wir die beiden Gruppen jeweils auf, zwei<br />
Schüler kümmerten sich ums Feuer, andere sammelten Kräuter aus<br />
dem Schulgarten und kochten eine leckere Gemüsesuppe (selbstverständlich<br />
ohne Hilfsmittel, nur Gemüse Kräuter und Gewürze!).<br />
Eine weitere Gruppe knetete den Teig für Brot und Salbeifladen,<br />
der dann wiederum von der Gruppe 2 zu leckerem Gebäck geformt<br />
und im Ofen gebacken wurde. Am nächsten Tag wurden die Rollen<br />
getauscht, sodass jede Gruppe einmal nur für die Vorbereitungen<br />
vorgesehen war und die andere nach Fertigstellen mit dem Essver-<br />
6<br />
die projektwoche der mittelstufe<br />
...stand ganz im Zeichen des Mittelalters. Jeden Tag übten<br />
die Schüler Lieder und Stücke ein, versuchten sich in verschiedenen<br />
Handwerkstechniken, fertigten Schwerter und<br />
Taschen, bauten Burgen, nähten Kostüme und lebten sich<br />
so ganz in diese Zeit ein. Ein Schauspiel über König Artus,<br />
gnügen belohnt wurde.<br />
Die Schalen getrockneter Kürbisse dienten uns als Teller und unsere<br />
Löffeln stellten wir mit viel Mühe aus mit Kohlestückchen ausgebrannten<br />
Birkenhölzern her. An einem anderen Tag bereiteten wir<br />
Schmalz, an einem weiteren Butter, beides verkaufte Beate Sachse<br />
dann zugunsten der Schule am Samstag zur Präsentation der mittelalterlichen<br />
Projektwoche.<br />
Im Laufe der Woche sprachen wir mit den schülern über Gepflogenheiten<br />
der unterschiedlichen Stände innerhalb der mittelalterlichen<br />
Gesellschaft, über schon damals bekannte und beliebte Lebensmittel.<br />
Außerdem interessierten wir uns für Märkte und Wege, wie<br />
Nahrungsmittel z. B. über die zwei „Gewürzstraßen“ aus fremden<br />
Ländern zu den Menschen im heutigen Europa gelangten. Wir<br />
spürten, dass bei den Schülern großes Interesse an der Art und<br />
Weise des Kochens im Mittelalter, aber auch am Kochen im Allgemeinen<br />
vorhanden war.<br />
So verging die Woche mit vielen Handgriffen, die nötig waren um<br />
ein Essen zu bereiten. Die Schüler „machten Holz“ und entzündeten<br />
ein Feuer, um etwa Wasser für einen Kräutertee oder eine Suppe<br />
zu kochen. Der Ofen war anzufeuern, ohne den die Salbeifladen<br />
nicht hätten bereitet werden können. Mit einem Zuber musste<br />
Wasser herbeigeschafft werden, zum Kochen und zum Reinigen des<br />
Geschirrs. Alles brauchte seine Zeit und kostete etwas Mühe. Abläufe,<br />
die heute selbstverständlich von Maschinen erledigt werden<br />
und wofür uns moderne sanitäre Anlagen zur Verfügung stehen.<br />
Arbeiten, über deren Erledigung sich heute kaum ein Mensch mehr<br />
Gedanken macht.<br />
Das Mittelalter war eine spannende Epoche – eine zum Anfassen.<br />
02/11 kiesteichente
egleitet von Fahnenschwingern und Schildträgern,<br />
fand am Präsentationstag ebenso Beifall wie die überaus<br />
konzentrierte Aufführung von Chor und Orchester.<br />
Zum Ausklang wurden Volkstänze gezeigt, an denen<br />
sich auch das Publikum beteiligte, ehe man sich mit<br />
Speis und Trank nach alten Rezepten stärken konnte.<br />
Ein gelungenes Fest nach einer arbeitsreichen Woche.<br />
Dank allen Kollegen und Helfern für diesen großen<br />
Einsatz!<br />
Sebastian Berg<br />
mittelalterliche bilder, kleider,<br />
tänze und mehr<br />
02/11 kiesteichente<br />
mittelalterliche tafelmalerei auf goldgrund<br />
von Heike Wiggers<br />
- so lautete das Thema zweier Schülermalgruppen,<br />
die sich währen der Schulprojektwoche<br />
in der FZS täglich für 2<br />
Stunden im Atelier trafen, um in die bildliche<br />
Darstellungsweise des Mittelalters<br />
einzutauchen.<br />
Eine gewaltige Zeitreise musste da geschafft<br />
werden – vom `digi`- Zeitalter<br />
mehr als 600 Jahre rückwärts. Dass es<br />
damals natürlich nicht unsere technischen<br />
Möglichkeiten von heute gab - logisch. Aber: irgendwie wurde<br />
die Welt auch mit anderen Augen gesehen, wie mit anderen<br />
Sinnesorganen.<br />
Sicherlich war der Himmel damals genauso blau wie heute, es gab<br />
auch blaue Farbe - trotzdem wurde der Himmel in Gold angelegt.<br />
Gold für die Sonne, Gold für die geistige Welt.<br />
Überhaupt wurde die Malerei fast ausschließlich für die Darstellung<br />
religiöser Themen benutzt. Sie lieferten die „Top- Models“ des Mittelalters.<br />
Auch die Perspektive, also die Illusion einer Raumtiefe im Bild,<br />
wurde erst im Mittelalter mit Hilfe der Vorstellung einer „schiefen<br />
Ebene“, auf der die Dinge hintereinander angeordnet werden, entdeckt<br />
und zeichnerisch entwickelt.<br />
Eine Entdeckung, die natürlich auch für jeden Schüler spannend<br />
ist, der anfängt zu „hinter-fragen“, „tiefer zu fragen“, der sich die<br />
Frage stellt, wie man die Dinge hinter den Dingen sieht , - bzw.<br />
darstellt.<br />
Wir in unserem Zeitalter staunen jedoch anders, eher mit der „richtigen<br />
Brille“: wenn aus 2-D 3-D wird...<br />
Unter diesem gedanklichen Panorama<br />
standen vor den Schülern Pigmente,<br />
Eigelb, Leinöl und Wasser, die mit Geschick<br />
zu pastösen Farben vermischt<br />
werden mussten. Beispiele mittelalterlicher<br />
Tafelmalereien gab es als Vorlage.<br />
Sie galten als Ausgangsgrundlage für<br />
das Tafelbild, einer Holzplatte, die in<br />
mittelalterlicher Manier bemalt werden<br />
sollte.<br />
Die Schüler arbeiteten gerne im kleinen<br />
Format und sie hatten Freude beim Anrühren<br />
und Mischen der Farben.<br />
Sie arbeiteten konzentriert und diszipliniert. Die Aufgabe stellte<br />
ja eher Anforderungen an ihr Geschick, die Vorgabe umzusetzen,<br />
als selber in der Gestaltung kreativ zu sein. Ich hatte das Gefühl,<br />
dass sie es (teilweise) genossen, in Ruhe vor sich hin pinseln zu<br />
können...<br />
Ausnahmen gab es natürlich auch – eine Herausforderung für mich:<br />
Zwei Kandidaten, die mehr Spaß miteinander als am Gestalten hatten<br />
– auch zum Leidwesen der Mitschüler, die sie oft zur Ruhe<br />
mahnten. Immerhin schafften es die beiden am vorletzten Tag fast<br />
die ganze Malarbeit auf einmal durchzuführen. ... Beachtlich...<br />
Ich finde, die Woche ist gut gelaufen. Die morgendliche wie die<br />
Einheit am Mittag liefen gleich gut. Ich glaube, es liegt daran, dass<br />
das Umsetzen der Vorlage einen meditativen entspannenden Charakter<br />
hat und die Schüler es genossen, auf diese Weise zur Ruhe<br />
zu kommen...<br />
Ursprünglich hatte ich geplant, mehr Informationen über das Mittelalter<br />
zu geben, aber angesichts des Schaffensdrangs der Schüler<br />
ließ ich sie nach der Einführung am ersten Tag lieber malen. Und<br />
schließlich nennen sich diese Tage ja auch: „Projektwoche“.<br />
7
jahresarbeiten der 8 a<br />
von Ralf Mager<br />
Als ich am Freitag, den 01. <strong>Juli</strong> <strong>2011</strong> um 17h<br />
in Richtung Schulküche ging, kam mir ein<br />
angenehmes Stimmengewirr entgegen und<br />
als ich unten in den Gang zum Konferenzraum<br />
einbog, bot sich mir ein Bild wie auf<br />
einer Party. Schüler untereinander, Lehrer<br />
mit Schülern und/oder Eltern unterhielten<br />
sich im Stehen bei kleinen Snacks. Es war<br />
gerade Pause zwischen zwei Vortragsreihen<br />
von jeweils vier bis fünf Schülern pro Einheit,<br />
die kurz davor waren, einem neugierigen<br />
Publikum ihre Jahresarbeiten vorzustellen.<br />
In diesem Fall waren es Biographien<br />
berühmter Persönlichkeiten aus allen Sparten<br />
des Lebens.<br />
Jahresarbeiten sind möglichst selbstständig<br />
erarbeitete Schülerprojekte und werden in<br />
den Klassen 8 und 12 durchgeführt. In der<br />
8. Klasse besteht die Präsentation einer<br />
solchen Arbeit immer aus einem Referat,<br />
das vor Publikum gehalten wird und einem<br />
praktischen Teil. Am Vortragstag visualisieren<br />
die Schüler ihr Thema mit Accessoires<br />
und Büchern, die auf einem Tisch und einer<br />
Stellwand aufgebaut werden.<br />
Nach der Pause war der Raum schnell gefüllt<br />
und die neugierigen Zuhörer freuten<br />
sich darauf folgende Biographien anzusehen<br />
und anzuhören: Jaques-Yves Cousteau,<br />
Coco Chanel, Waris Dirie, Marlene Dietrich<br />
und Brigitte Bardot. Die SchülerInnen fanden<br />
auf unterschiedlichste Art und Weise<br />
zu ihrem Thema. Eine Schülerin entdeckte<br />
ihr Thema „Brigitte Bardot“ im Frankreichurlaub,<br />
ein anderer Schüler verknüpfte sein<br />
Hobby Tauchen mit Jaques-Yves Cousteau.<br />
Mir stand ein Schmunzeln im Gesicht, als<br />
8<br />
ich hörte, dass der Schüler den praktischen<br />
Teil der Biographie Cousteaus mit einem<br />
fortgeschrittenen Tauchkurs in Ägypten erfolgreich<br />
umsetzte. Die Coco Chanel Referentin<br />
schneiderte sich ein kleines „Schwarzes“<br />
(Kleid), das ihr toll stand. Für Waris<br />
Dirie hatte eine weitere Schülerin Geld erarbeitet,<br />
welches sie dann deren Stiftung<br />
zukommen ließ. Ganz im Sinne von Brigitte<br />
Bardot präsentierte „deren Schülerin“ durch<br />
ein mitgebrachtes Model einen flotten,<br />
selbstgeschneiderten rosa-karierten Rock<br />
mit weißer Spitze. Marlene wurde mit einer<br />
Fahrt in ihre Geburtsstadt Berlin gedacht.<br />
Dort standen ein Besuch im Filmmuseum<br />
und im Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds<br />
an, wo sie zu sehen ist. Schließlich<br />
beschloss das Theaterstück „Der blaue Engel“<br />
den praktischen Teil dieser Arbeit.<br />
Bei der Auseinandersetzung mit einer solchen<br />
Biografie ist es für junge Menschen<br />
sicherlich sehr spannend festzustellen, wie<br />
auch große Persönlichkeiten immer wieder<br />
Schwierigkeiten und Hürden überwinden<br />
mussten, bis sie zu ihrer Berühmtheit gelangten.<br />
Das Publikum war von den Präsentationen<br />
der Schüler durchweg begeistert.<br />
Biographie von<br />
Pina Bausch<br />
Marie Curie<br />
Max Hachenburg<br />
Graf Zeppelin<br />
Heinz Ehrhard<br />
M.C.Escher<br />
Niki de Saint Phalle<br />
Frida Kahlo<br />
Vincent van Gogh<br />
Michelangelo<br />
Jaques Yves Cousteau<br />
Coco Chanel<br />
Waris Dirie<br />
Marlene Dietrich<br />
Brigitte Bardot<br />
Mahatma Gandhi<br />
Jeanne d´Arc<br />
J.K. Rowling<br />
Anne Frank<br />
Leonardo da Vinci<br />
Abraham Lincoln<br />
Kunta Kinte<br />
Muhammed Ali<br />
John F. Kennedy<br />
Barack Obama<br />
Alfred Nobel<br />
William Kamkwamba<br />
Henry Dunant<br />
Charles Dickens<br />
Salvador Dali<br />
Diane Fossey<br />
Ric o´Barry<br />
Linda Tellington Johnes<br />
Referent<br />
Dahnah Rudelof<br />
Niklas Kaschubowski<br />
Paul Schlumm<br />
Florian Hauptmann<br />
Paul Andres<br />
Flavio Gennaro<br />
Samira Khoschlessan<br />
Kristina Kern<br />
Leah Reinicke<br />
Samuel Krauss<br />
Timon Wirtz<br />
Kim Sobeloff<br />
Catharina Edinger<br />
Johanna Lugert<br />
Anna Suchan<br />
Sara Papadopoulos<br />
<strong>Juli</strong>ane Hartweg<br />
Franziska Kerbeck<br />
Alina Singh<br />
Jonathan Walz<br />
Ben Gehlen<br />
Christoph Reinicke<br />
Tobias Sigmund<br />
Paul-Max Jaser<br />
Lennart Wrana<br />
Felix Prokein<br />
Simon Müller<br />
Alicija Gropp<br />
Céline Jöst<br />
Johanna Kerbeck<br />
Tanja Eisele<br />
Anna-Fee Angevaare<br />
Hannah Schöneberg<br />
02/11 kiesteichente
Nach der abenteuerlichen Alpentour im letzten Jahr nahmen Frau<br />
Komara und ihre Klasse 8B auch in diesem Jahr mit der Klassenfahrt<br />
nach Frankreich wieder eine neue Herausforderung an. Begleitet<br />
wurden Frau Komara und ihre 8B von Frau Martini-Fischle,<br />
Herrn Fischle und Abraham Weiss, alles gestandene Seefahrer. Gerne<br />
möchte ich mich, im Namen aller Eltern noch einmal herzlich für<br />
die gelungene Klassenfahrt bedanken.<br />
Nach Planung und Vorbereitung sowie einigen individuellen Vorgesprächen<br />
kam schließlich der Elternabend, an dem die nötige Ausrüstung<br />
pro Teilnehmer bekanntgegeben wurde. Sie bestand aus:<br />
1-2 wasserdichten 60Liter - Säcken, Helm und Kopflampe, Regen-<br />
Als wir in unseren superchicken, neuen Reisebus stiegen, wusste<br />
ich nicht, was diese Klassenfahrt bringen würde. Ich malte mir<br />
das Schrecklichste aus. Am ersten Tag war mein mulmiges Gefühl<br />
noch vorhanden und es zeigte sich auch noch oft auf der Klassenfahrt,<br />
aber es wurde von den schönen Dingen die wir erlebten<br />
überspielt. Unser erstes Ziel war der Campingplatz Port Lesney,<br />
der zwischem dem Elsass und dem Burgund liegt. Später sollte<br />
es dann mit Kanus auf den Flüssen Allier und Loire weitergehen.<br />
Ich durfte gleich am zweiten Tag auf der Loue Kanu fahren. Es<br />
zeigte sich, dass es auch Spaß machen konnte, wenn man einfach<br />
mal so ins Wasser springen kann. Und auch die restlichen Tage auf<br />
dem Campingplatz haben trotz Kälte und Regen Spaß gemacht.<br />
Wir machten eine Canyoningtour, so nennt man eine Wasserwanderung,<br />
das Begehen einer Schlucht von oben nach unten. Es war<br />
schrecklich kalt und wir mussten komplett ins Wasser springen.<br />
Ich hatte viele blaue Flecken, trotzdem - es war einfach toll!<br />
Wir gingen Klettern, was mir persönlich am meisten Spaß machte.<br />
Ich konnte nicht genug kriegen, am liebsten wäre ich einfach immer<br />
weiter geklettert! Später befuhren wir eine Höhle - so drücken<br />
sich Leute aus, die Ahnung von der Sache haben, wie uns Herr<br />
Fischle erklärte. Die Höhlentour steckte ich nicht so leicht weg wie<br />
die anderen Aktivitäten. An manchen Stellen bekam ich sogar richtig<br />
Angst, aber ich überstand die sechs Stunden dann doch ganz<br />
gut! Am Ende der Tour auf dem Rückweg bekam ich noch einmal<br />
so einen kleinen Energieschub, so dass ich den Rückweg besser<br />
bestand als den Hinweg. Die ersten 4 Tage waren anstrengend,<br />
dennoch schön, aber auch teilweise kalt und nass. Wir hatten<br />
auch einen „super-netten“ Campinghausmeister, der uns wegen allen<br />
möglichen Dingen anmotzte und ein paar Lieblingswörter und<br />
Sätze benutzte, die ich hier nicht erwähnen möchte. Wenn er mit<br />
02/11 kiesteichente<br />
Klassenfahrt der 8 B<br />
von Isabella Türemis, 8B<br />
Einleitungstext von Ralf Mager<br />
kleidung, Campingausrüstung und Zelt (immer 3 Schüler zusammen),<br />
Kletterschuhen und der übrigen Minimalausrüstung. Das<br />
Gesamtpaket deutete auf ein weiteres Abenteuer dieser engen<br />
Klassengemeinschaft hin. Am Tag der Verabschiedung der Schüler<br />
konnte ich eine gewisse Bedächtigkeit verspüren, die in den<br />
Gesichtern der Schüler viele offene Fragen und Erwartungen, was<br />
da so kommen würde, hinterließen. Beim Schließen der Türen des<br />
Buskofferraumes wurde noch einmal die Qualität der Scharniere<br />
geprüft - er war voll bis zum Anschlag. Was zwischen hier und der<br />
Rückkehr passierte können, sie im nachfolgenden Schülerbericht<br />
lesen.<br />
seiner motzenden Art mit uns sprach, mischte er drei Sprachen:<br />
Deutsch, Französisch und Englisch. Das hörte sich, wie man sich<br />
vielleicht vorstellen kann, sehr merkwürdig an. Schliesslich wurde<br />
er dann doch freundlicher und ließ uns ein Feuer machen und die<br />
Wäsche bei den „ Nasszellen“ aufhängen.<br />
Nach diesem Abenteuer“ ging es los mit unserer Kanutour! Alles in<br />
Allem fand ich das Paddeln nicht so anstrengend. Meistens hatten<br />
wir unseren Spaß. Wir sangen einfach die ganze Zeit und haben<br />
das beste daraus gemacht, denke ich! Das Schlafen auf den Sandbänken<br />
fand ich nicht so schlimm. Bei schönem Wetter konnte<br />
man draußen schlafen und abends konnte man so lang man wollte<br />
am Feuer sitzen. Das Einzige was ich nicht so toll fand, war die<br />
Sache mit dem auf die Toilette gehen, aber selbst daran hat man<br />
sich gewöhnt. Wenn es regnete, waren das Kanu fahren und das<br />
Campen nicht sehr komfortabel, aber das ging auch vorbei und<br />
am nächsten Tag war wieder Sonnenschein. Zurück blieb dann<br />
nur eine Erkältung. Ich fand, dass diese Klassenfahrt ein gelungener<br />
Abschluss der achten Klasse war und auch schon ein kleiner<br />
Abschied von der<br />
Zeit mit Frau Komara<br />
als unserer<br />
Klassenlehrerin!<br />
Ich glaube, Frau<br />
Komara hat das<br />
auch so erlebt.<br />
Auf jeden Fall<br />
war es für mich<br />
die beste aller<br />
Klassenfahrten!<br />
9
nach 5 im Urwald - Klassenspiel der 11b<br />
von Nanouk Hoepner, Berthold Rimmler und Christian Schmetzer, 11b.<br />
Was unterscheidet Sie von ihren Kindern? Waren Sie damals anders?<br />
Hatten Sie auch Ärger mit Ihren Eltern? Dies sind nur einige<br />
Fragen, die sich den Zuschauern am 20. und 21. Mai <strong>2011</strong> bei den<br />
Aufführungen des Klassenspiels „Nach 5 im Urwald“ der 11b in der<br />
Aula unserer Schule stellten.<br />
In dem fast 2-stündigen Theaterstück werden die Unterschiede<br />
zwischen den Generationen zweier Familien thematisiert und in<br />
komödiantischer Art dargestellt.<br />
Die 17-jährige Anna flüchtet nach einer außer Kontrolle geratenen<br />
Geburtstagsparty nach München zu einem Casting. Im Großstadtdschungel<br />
begegnet sie vielen sehr unterschiedlichen Charakteren<br />
und erlebt die Höhen und Tiefen des Erwachsenwerdens.<br />
Immer wieder begegnet sie dem schüchternen Simon, dessen Zuneigung<br />
sie jedoch erst später erkennt. Auch ihre Eltern erleben<br />
eine Veränderung und versetzen sich in die Zeit ihrer Jugend zurück,<br />
was ihnen hilft, ihre Tochter besser zu verstehen. Als Anna<br />
schließlich heim kehrt, findet sie ihre Eltern nach einer ebenfalls<br />
aus dem Ruder gelaufenen Party im Wohnzimmer wieder. Mit viel<br />
Einsatz, Kreativität und der Unterstützung von Herrn Bleckmann<br />
hat die Klasse 11b innerhalb von 6 Wochen dieses Theaterspiel auf<br />
die Bühne gebracht.<br />
Bei vielen Rollen bestand die Schwierigkeit darin, die Rolle zu<br />
spielen und nicht sich selbst. Szenen, wie die Party und Disco<br />
kamen hingegen sehr authentisch rüber. Das Einfinden in eine<br />
andere Rolle benötigt sehr viel Emphatie. Man lernt Leute besser<br />
einzuschätzen und zu verstehen.<br />
Die unterschiedlichen Vorstellungen, wie eine Szene zu spielen<br />
sei, führten bei den Proben oft zu konstruktiven Streitgesprächen.<br />
Rückschläge konnten uns jedoch nicht unterkriegen und gaben<br />
Ansporn das Stück wieder und wieder zu perfektionieren. Trotz<br />
Anstrengungen und Rückschlägen hat uns die Theaterepoche viel<br />
Spaß bereitet.<br />
Unterhaltsames Theater von Sabine Wehner-Fischer<br />
Zwei amüsante Vorstellungen bekam das Publikum an den Abenden<br />
des 20. und 21. Mai dargeboten, an denen die 11-Klässler ihr<br />
Klassenspiel aufführten. Und wie so oft ging diesen Aufführungen<br />
eine spannende, aufregende, ereignisreiche Zeit der Stückfindung<br />
und der Proben voraus. Es sollte „ihr Stück“ werden. Daher waren<br />
die Schüler fest entschlossen, sich selbst nach einem geeigneten<br />
Stoff umzusehen. Einige Vorschläge wurden abgelehnt. Erst bei :<br />
„Nach fünf im Urwald“ waren sich alle einig: „Das nehmen wir!“<br />
Christian: „Ich bin zufrieden mit der Entscheidung. Allerdings war<br />
ich es, der das Stück vorgeschlagen hat.“ Johannes Bleckmann,<br />
der die Klasse während der Theaterepoche begleitete, freundete<br />
10<br />
sich sofort mit dem Stück an und bereicherte dank seiner vielen<br />
Ideen das Schauspiel szenisch als auch musikalisch. Wer sich in<br />
den Urwald begibt, den erwarten Abenteuer. Im Dickicht verliert<br />
man schnell den Überblick, wird vieles unüberschaubar. Man trifft<br />
auf Neues und Unbekanntes. Es erfordert Mut, sich aus vertrautem<br />
Terrain in den Urwald aufzumachen und es bedarf einer Portion<br />
Neugier und Entdeckungslust. Auch Risiken in Kauf zu nehmen,<br />
gehört dazu.<br />
Genau das erleben zu wollen, sind keine ungewöhnlichen Wünsche<br />
bei Jugendlichen.<br />
So entflieht auch die 17-jährige Anna ihrer gewohnten Umgebung,<br />
in der sie sich durch die Reglementierungen und Einmischungen<br />
ihrer Eltern immer mehr eingeengt fühlt. Sie flüchtet in die Großstadt.<br />
Es wird eine Reise durch den Urwald.<br />
Wir Eltern und erwachsenen Zuschauer mussten oft schmunzeln,<br />
wenn wir uns wiedererkannten, als sich Annas Eltern über ihr Ver-<br />
halten empörten, als sie sich Sorgen machten um ihr Verschwinden<br />
und verständnislos waren über ihre Reaktionen. Herzhaft<br />
gelacht wurde auch bei den Szenen, in denen Annas Eltern sich<br />
plötzlich in Situationen wiederfanden, die sie nur zu gut aus ihrer<br />
eigenen Jugendzeit kannten und zahlreichen anderen Szenen, wie<br />
zum Beispiel die Auferstehung eines bereits beerdigten Stallhasen.<br />
Die einzige, die das ganze turbulente Stück hindurch einen klaren<br />
Kopf - wenn auch nicht immer den Überblick - behielt, war Annas<br />
kleine Schwester, die akribisch alle Erlebnisse in ihrem Tagebuch<br />
festhielt. Am Ende kann sie darin notieren, dass sich alles zum Guten<br />
wendet und ihre große Schwester ins elterliche Heim zurückkehrt.<br />
Mehrere Vorhänge und nimmer endender Applaus waren<br />
schließlich der verdiente Lohn für alle Akteure und die „back stage<br />
crew“. Nicht unerwähnt bleiben soll auch das ausgesprochen aufwändige<br />
Bühnenbild, zu dem sogar eine echte Ente (2CV) gehörte.<br />
02/11 kiesteichente
Die meisten Ziele und Reformen in der Oberstufe, über die wir zur<br />
Zeit reden, entspringen aus dem Bedürfnis nach mehr Zeit:<br />
Zu Beginn des Prozesses standen als Ziele:<br />
- Ein hygienischer Stundenplan mit Pausen (Mittagspausen)<br />
- Eine Entschleunigung für Schüler und Lehrer<br />
- Zeit für Begegnungsmöglichkeiten Lehrer/Schüler<br />
- Eigenverantwortliches Lernen, das ja die Fähigkeit im Umgang mit<br />
der Zeit erfordert.<br />
Auch die Neuerungen betreffen zum großen Teil Veränderungen<br />
der Zeitgestalt des Stundenplanes, des Stundenumfanges, und der<br />
Schaffung von freien Zeiträumen.<br />
Das Thema Zeit beschäftigt mich seither sehr und so arbeitete ich<br />
dazu für die letzte Kollegiumsarbeit ein Referat aus, das ich auch<br />
beim dritten Gesamtelternabend: „Zukunft der Schule“ am 11. Mai<br />
<strong>2011</strong> hielt.<br />
Der Wunsch nach mehr Zeit und Entschleunigung ist<br />
nicht nur ein Phänomen unserer Schule: Kaum jemand<br />
hat genügend Zeit; Zeit übrig zu haben<br />
macht schon fast ein schlechtes Gewissen.<br />
Warum haben wir eigentlich nicht genügend<br />
Zeit? (Die Menschen hatten noch nie so viel<br />
Freizeit wie heute.) Wenn wir Zeit haben,<br />
tun wir dann, was wir wirklich wollen? Genügt<br />
es zeitliche Freiräume zu schaffen? –<br />
Was braucht es noch?<br />
Zeit empfinden wir subjektiv oft abweichend<br />
von der objektiv gemessenen Zeit.<br />
Erfüllte Zeit (z.B.: eine erlebnisreiche<br />
Kunstreise) erscheint uns kurz, bedeutungslose<br />
Zeit (z.B.: Warten) lang. In der<br />
Erinnerung ist es gerade umgekehrt: Nach<br />
einem interessanten Urlaub erscheint es uns,<br />
als ob wir lange weg gewesen sind. Leere Zeit<br />
erinnern wir kaum.<br />
Wir erleben die Zeit in unserer Seele. Da sind wir nicht<br />
im Raum, da ist Zeit eine geistige Realität.<br />
Der menschliche Wille kann seine Ziele aber nur in und mit der<br />
Zeit in die Außenwelt einfügen. Alles äußere Geschehen auf Erden<br />
hat eine Zeitgestalt. Dabei entsteht oft ein Konflikt zwischen Zeit<br />
und Wille. Der sich dann äußert in: Ich habe keine Zeit. Ob es mir<br />
gelingt, die Zeit zu erfüllen, das ist Aufgabe meines Ich. Das kleine<br />
Kind hat zunächst kein Zeitbewusstsein, das muss es erst entwickeln,<br />
es lebt ganz in der Gegenwart. Den Umgang mit der Zeit<br />
und ein Zeitbewusstsein zu entwickeln, ist eine Erziehungsaufgabe.<br />
Rhythmus - Takt<br />
Sich wiederholende Gewohnheiten helfen uns, Dinge in die Tat zu<br />
bringen.<br />
Wiederholungen können prinzipiell rhythmisch oder im Takt geschehen.<br />
Rhythmus ist – im Gegensatz zu Takt – eine mehrmalige, stete Wiederholung<br />
von Ähnlichem in ähnlichen Zeitabschnitten. Rhythmus<br />
ist die Grundlage von allem Lebendigen.<br />
Takt dagegen ist die Wiederholung des exakt Gleichen, die es nur<br />
im Toten, im Mechanischen gibt. (Metronom)<br />
Rhythmus finden wir z.B.: in der Musik. Wie verfremdet ein Musikstück<br />
elektronisch produziert klingt, kennen wir von unseren<br />
Handy-Klingeltönen, die versuchen „Für Elise“ oder Ähnliches wiederzugeben.<br />
(Vgl. „tote Musik“ als Handy-Klingelton – von Orchester<br />
gespielten Symphonie.)<br />
Rhythmen entstehen zwischen zwei Polaritäten, im Ausgleich entsteht<br />
dabei etwas Neues:<br />
02/11 kiesteichente<br />
gedanken zum thema Zeit<br />
Referat zum 3. Gesamtelternabend von Frau Dr. Lorenz<br />
Im Tagesrhythmus z.B. trifft die Sonne = Kosmisches auf Irdisches<br />
(Erde). Hier entsteht das Leben zwischen den Polaritäten des Kosmischen<br />
und Irdischen, des Ein- und Ausatmens.<br />
Ein Stundenplan ist zunächst der vorgegebene Takt, in dem der<br />
Rhythmus stattfinden kann. Je größer eine Zeiteinheit ist, je größer<br />
ist die Atemtiefe möglich bzw., umso öfter kann man im Pädagogischen<br />
ein- und ausatmen, also wechseln zwischen rhythmischem<br />
Bewegungsteil und konzentriertem Lernen. Zu große Einheiten<br />
können wiederum zu stark ermüden.<br />
Die Tatsache, dass Rhythmus Kraft gibt, können wir zum Beispiel<br />
erleben, wenn ein Kind Seilspringen lernt. Aus anfänglichen Einzelsprüngen,<br />
die viel Kraft kosten, kann ein Kind die Kunst entwickeln,<br />
nahezu ohne zu ermüden 100-mal zu springen, wenn es ihm<br />
gelingt, in einen Rhythmus zu kommen.<br />
Aus der Erkenntnis der Kraft, die ein Rhythmus geben<br />
kann, entstand eine eigene Wissenschaft<br />
der Biorhythmen. Die Beachtung der hier<br />
gefundenen Gesetzmäßigkeiten sind<br />
Dinge, die in einem hygienischen<br />
Stundenplan berücksichtigt<br />
werden sollten. Dass hier in<br />
der Umsetzung Kompromisse,<br />
z.B. aus Deputats- oder<br />
Raumgründen eingegangen<br />
werden müssen, ist selbstverständlich.<br />
Ergebnisse<br />
aus diesen Studien, die bei<br />
einer Stundenplangestaltung<br />
Berücksichtigung finden<br />
sollten, sind:<br />
- Alle 90 Minuten konzentrierte<br />
Arbeit braucht es eine kleine<br />
Pause,<br />
- alle 4 Stunden tritt eine stärkere<br />
Müdigkeit auf,<br />
- geistige Arbeit ist sinnvoller Weise morgens<br />
zwischen 8-13 h geleistet,<br />
- das Mittagstief liegt zwischen 13 – 15h.<br />
Wir erleben heute eine Beschleunigung in allen Lebensbereichen.<br />
Selbst in der Küche finden wir Mikrowelle, Fastfood, aber auch<br />
Kurzurlaubsflüge sind nicht unüblich. Eigentlich verschafft uns<br />
doch gerade die Technik in Haushalt und Verkehr mehr Zeiträume.<br />
Die Beschleunigung scheint gerade in der Computertechnik noch<br />
nicht an ihre Grenzen gestoßen zu sein.<br />
Wir Menschen sind im Denken noch am ehesten fähig zu schnellem<br />
Tempo. Im Fühlen und Wollen sind wir langsamer, gerade hier<br />
bedeutet Beschleunigung Stress und bietet den Boden für Krankheiten.<br />
Goethe beklagte sich bei einer seiner italienischen Reisen,<br />
dass die Postkutschen zu schnell führen, als dass man die Landschaft<br />
wirklich wahrnehmen könnte.<br />
Beschleunigung vermindert echte Wahrnehmung, die in unserer<br />
Mitte, im Gefühlsbereich stattfindet, eine Wahrnehmung, die wir<br />
besonders im Sozialen brauchen. Um Zeit nutzen zu können genügt<br />
es nicht allein Freiräume zu schaffen. Wir müssen uns auch etwas<br />
dafür erringen: Es ist ein Übungsweg, den richtigen Umgang mit<br />
der Zeit zu lernen, hieraus kann dann ein Quell der Gesundheit<br />
werden. Qualitäten, in denen wir uns schulen können sind: Geduld,<br />
innere Ruhe, Geistesgegenwart, die Fähigkeit, Entscheidungen zu<br />
treffen, das Wesentliche zu erkennen.<br />
Den Umgang mit der Zeit zu erlernen, sehe ich als ein Feld der<br />
Selbsterziehung, ein Übungsfeld für uns Erwachsene aber auch<br />
eine Erziehungsaufgabe für die Schüler. Dazu braucht es Räume,<br />
Zeit aber auch einer Kultur.<br />
11
Nachtrag<br />
Zukunft der Schule<br />
von Heinke Wickenhäuser<br />
Wenn man die Möglichkeit hat, dreimal im<br />
Jahr zur Delegiertentagung zu fahren, bei<br />
der sich Vertreter aller deutschen Schulen<br />
treffen und austauschen, so bekommt man<br />
ein feines Gespür dafür, welche Themen<br />
zeitgleich an ganz vielen <strong>Waldorfschule</strong>n<br />
auftauchen. Es ist kaum zu glauben, wie<br />
sehr sich Fragestellungen ähneln, egal, ob<br />
es sich um menschenkundliche oder strukturelle<br />
Inhalte handelt.<br />
Was zur Zeit überall diskutiert wird, ist die<br />
Frage, wie sehr der Lehrplan eine unumstößliche<br />
Größe ist oder inwieweit er sich<br />
immer wieder neu erschaffen lässt, den<br />
Lehrplan als Ausdruck des Lebens an der<br />
Schule anzusehen, in unserer heutigen Zeit,<br />
mit unseren heutigen Schülern und unseren<br />
heutigen Lehrern und Eltern. Nicht die<br />
Erziehungskunst soll in Frage gestellt werden,<br />
sondern der Fächerkanon: ist er noch<br />
zeitgemäß im Verhältnis zur Gesellschaft,<br />
zu Schülern, Eltern und Lehrern, ist der<br />
Zeitrahmen der verschiedenen Fächer noch<br />
berechtigt?<br />
Christoph Wiechert, bis vor kurzem Leiter<br />
der Pädagogischen Sektion der <strong>Freie</strong>n<br />
Hochschule für Geisteswissenschaft am<br />
Goetheanum und 30 Jahre lang Klassenlehrer<br />
in Holland, regt in seinem kürzlich<br />
erschienenen Buch. „Lust aufs Lehrersein“<br />
an, sich von vielen tradierten Formen zu<br />
befreien und sich auf die ursprünglichen<br />
Ideen der Kunst des Erziehens zu besinnen,<br />
was alle Fächer gleichermaßen einbezieht.<br />
Mit vielen „essentials“ geht Wiechert hart<br />
ins Gericht, die man für unumstößlich gehalten<br />
hat:<br />
Er weist nach, dass Steiner niemals von<br />
einem Hauptunterricht gesprochen hat,<br />
der strikt geteilt ist in rhythmischen Teil,<br />
Lern- und Erzählteil, sondern immer von<br />
der Rhythmisierung des Unterrichts sprach.<br />
Als ein damaliger Kollege ihn ansprach, ob<br />
man mit etwas Rhythmischem beginnen<br />
könne, und Steiner dies bejahte, bürgerte<br />
sich dieses ein, und bis heute werden wir<br />
Lehrer oftmals daran gemessen, ob unser<br />
rhythmischer Teil gelungen ist.<br />
Steiner sprach davon, dass in den unteren<br />
Klassen vermehrt Sachkunde-Unterricht gegeben<br />
werden sollte. Aus der Frage, ob man<br />
auch etwas mauern könne, wurde die Tatsache,<br />
dass Land auf, Land ab alle dritten<br />
Klassen eine Hausbau-Epoche machen.<br />
Wenn in der 6. Klasse der Werkunterricht<br />
beginnt, regte Steiner an, einen Gebrauchsgegenstand<br />
zu schnitzen, und ein Kollege<br />
fragte, ob es auch ein Löffel sein könne<br />
12<br />
- daraus wurde der nicht wegzudenkende<br />
Löffel, der in allen Waldorffamilien zu finden<br />
ist.<br />
Steiner ging sogar so weit, dass er sagte,<br />
es sei nicht schlimm, wenn der Werk-,<br />
Handarbeits- oder Gartenbauunterricht für<br />
ein Jahr ausfalle. Wenn er anschließend<br />
wieder aufgenommen würde, seien die<br />
Schüler wie erfrischt, da der Unterricht im<br />
Unterbewussten weiterlebe und auf einem<br />
anderen Niveau aufgegriffen werden könne.<br />
Wiechert rät uns Lehrern, uns zu besinnen,<br />
inwieweit man den Fächerkanon dynamisieren<br />
könne, denn wenn dieser allzu linear<br />
ausgerichtet sei, wirke das nicht gesundend<br />
und belebend auf die Schüler. Das heißt,<br />
ein Fach sollte möglichst nicht 12 Jahre hintereinander<br />
mit der gleichen Stundenanzahl<br />
unterrichtet werden, man solle sich vielmehr<br />
fragen, wie wirkt das Fach gerade in<br />
einer bestimmten Altersstufe, wäre es nicht<br />
gut, mal Abstand zu nehmen und es dann<br />
vehement wieder aufzugreifen.<br />
Wenn wir jetzt einen Blick werfen auf unsere<br />
Bestrebungen, den 45‘ Takt aufzuheben<br />
und wegzukommen von der Kurzschrittigkeit,<br />
so merke ich, dass dies ein Schritt ist,<br />
mehr Luft und Atem zu bekommen, gleichermaßen<br />
ein- und ausatmen zu können,<br />
und das macht mir in der Tat Lust aufs Lehrersein<br />
und Freude an der Arbeit mit den<br />
Schülern.<br />
Storch Anton aus der<br />
<strong>Waldorfschule</strong><br />
von Sebastian Berg<br />
72 Meter ist er lang – der neue Hand- und<br />
Barfuss-Pfad im Luisenpark. Am Samstag,<br />
den 29. Mai wurde er von Parkdirektor Joachim<br />
Költzsch, begleitet vom Hornspiel des<br />
Jägers aus Kurpfalz, feierlich eingeweiht.<br />
Der Hindernisparcours, der auch vor dem<br />
Bach nicht Halt macht, führt direkt zu sieben<br />
Stelen, die mit Mosaiken aus Stein, Holz<br />
oder Metall bestückt, ganz unterschiedliche<br />
Tasterlebnisse vermitteln. Der erste Blick<br />
fällt jedoch auf eine Säule aus Eichenholz,<br />
die das Relief eines Storchen zeigt: Storch<br />
Anton, das Wappentier des Luisenparks,<br />
wurde von unserem Kollegen Ingo Fischle<br />
liebevoll bis ins Detail gestaltet: sogar der<br />
Fußring mit Gravur wurde nicht vergessen!<br />
Und als hätte sich Anton selbst zur Verfügung<br />
gestellt, sieht man sogar die Spuren<br />
seiner Füße auf der Stele.<br />
Auftraggeber dieses Projektes ist der Förderkreis<br />
„Freunde des Luisenparks“, dessen<br />
Mitglied unser Kollege Ralf Bilger seit<br />
vielen Jahren ist, und dessen Wunsch, dass<br />
sich der Pfad „eines besonderen Zuspruchs<br />
durch Kinder und Familien erfreut“, durch-<br />
Höhlenklettern 8B<br />
Bericht Seite 9<br />
aus als Aufforderung an unsere Elternhäuser<br />
verstanden werden kann, Storch Anton<br />
einen Besuch abzustatten.<br />
02/11 kiesteichente
Salutogenese - Was ist das eigentlich?<br />
von Stephanie Fabian<br />
Übersetzen kann man Salutogenese mit<br />
„Gesundheitsentwicklung“, das Wort ist<br />
abgeleitet aus dem lateinischen Salus (Gesundheit,<br />
Wohlbefinden) und dem griechischen<br />
„genesis“ (Ursprung, Entstehung,<br />
Geburt).<br />
Der Begriff entstand in den 70iger Jahren<br />
als sich der Medizinsoziologe Aaron Antonovsky<br />
(1923-1994) damit beschäftigte, was<br />
Menschen gesund sein lässt und wie Gesundheit<br />
entsteht.<br />
Er erklärte Gesundheit mit dem „Sinn für<br />
Kohärenz“. Dieses Kohärenzgefühl entsteht<br />
durch die Verstehbarkeit, die Handhabbarkeit/Bewältigbarkeit<br />
und die Sinnhaftigkeit<br />
mit der die Menschen subjektiv den Herausforderungen<br />
in ihrem Leben begegnen.<br />
„Das Kohärenzgefühl ist eine globale Orientierung,<br />
die ausdrückt, in welchem Ausmaß<br />
eine Person ein durchdringendes, dynamisches<br />
Gefühl des Vertrauens darauf hat,<br />
dass<br />
• die Stimuli, die sich im Verlauf des Lebens<br />
aus der inneren und äußeren Umgebung<br />
ergeben, strukturiert, vorhersehbar<br />
und erklärbar sind;<br />
• die Ressourcen zur Verfügung stehen, um<br />
den Anforderungen zu begegnen, die diese<br />
Stimuli stellen;<br />
• diese Anforderungen Herausforderungen<br />
sind, die Anstrengung und Engagement lohnen.“<br />
Abraham Maslow (Psychologe, 1908-1970)<br />
hat gesunde Menschen auf ihre Eigenschaften<br />
hin untersucht und formulierte eine<br />
Reihe von gemeinsamen Merkmalen die besonders<br />
auf gesunde Menschen zutreffen:<br />
Gesunde Menschen<br />
_besitzen eine bessere Wahrnehmung der<br />
Realität, die Fähigkeit, Menschen und Sachverhalte<br />
richtig zu beurteilen<br />
_können sich selbst, andere und die Natur<br />
akzeptieren<br />
_besitzen Natürlichkeit, Spontaneität, Einfachheit<br />
_sind problem- und sachorientiert, nicht<br />
ich-orientiert<br />
_haben ein Bedürfnis nach Privatheit und<br />
können ohne Unbehagen einsam sein<br />
_sind autonom, aktiv und wachstumsorientiert<br />
_besitzen eine unverbrauchte Wertschätzung.<br />
Grundlegende Lebensgüter werden<br />
mit Ehrfurcht, Freunde und Staunen geschätzt<br />
_wurden oft von mystischen Erfahrungen<br />
02/11 kiesteichente<br />
Schreib mal!<br />
Schreib mal!<br />
geprägt<br />
Schreib mal!<br />
_Klassenfahrt,<br />
_Klassenspiel,<br />
_tolles Projekt,<br />
_Fest gefeiert,<br />
_Bauepoche gehabt,<br />
_zusammen Holundersirup gemacht,<br />
_Zaun gestrichen<br />
_oder eine Schulband gegründet?<br />
Wir wollen es wissen und damit unsere<br />
KIESTEICH (-ENTE) füttern !<br />
_besitzen ein Gemeinschaftsgefühl, ein<br />
tiefes Gefühl der Identifikation, Sympathie<br />
und Zuneigung<br />
_können die Ich-Grenze überschreiten, haben<br />
intensive zwischenmenschliche Beziehungen,<br />
sie haben die Fähigkeit von sich<br />
absehen zu können<br />
_haben eine demokratische Charakterstruktur<br />
und einen freundlichen Umgang mit<br />
Menschen, ungeachtet der Klasse, Rasse,<br />
Erziehung, des Glaubens<br />
_besitzen eine starke ethische Veranlagung<br />
und feste moralische Normen. Es besteht<br />
keine<br />
chronische Unsicherheit hinsichtlich des Unterschieds<br />
zwischen richtig und falsch<br />
_besitzen einen philosophischen Humor<br />
und keinen feindseligen. Sie lachen nicht<br />
über feindselige, verletzende oder Überlegenheitswitze<br />
_sind ohne Ausnahme kreativ und leisten<br />
Widerstand gegen Anpassungsdruck<br />
Zur Vertiefung des Themas „Salutogenese“<br />
gab es im Rahmen der Elternschule einen<br />
sehr guten und informativen Elternabend<br />
von Frau Dr. Lorenz und von Frau Groh. Die<br />
Grundlagen der Salutogenese werden bereits<br />
im frühen Kindesalter angelegt. Aber<br />
auch für Große ist es nie zu spät.<br />
Quellen: Vortrag von Frau Dr. Lorenz und<br />
Frau Groh und Wikipedia<br />
kiesteichente@fws-ma.de<br />
13
14<br />
Sommer Illu:<br />
In unserer alten Kastanie brummen...<br />
Carola Sickmüller<br />
die Wildbienen. Am 7. April sind sie dieses<br />
Jahr wieder eingezogen in „ihren“ Baum.<br />
Vor vier Jahren, als wir den ersten Frühling<br />
hier im Haus erlebten, haben wir uns noch<br />
erschrocken, als sich der Schwarm genähert<br />
hat und eine Weile rund um unser Haus<br />
zog. Das Gesumme war so laut, dass man<br />
es durch die geschlossenen Scheiben hörte<br />
und die Luft stand voller Bienen. Wir haben<br />
damals gleich „Hilfe“ geholt. Ein Imker kam<br />
und versuchte den Schwarm einzufangen.<br />
Das gelang nicht, denn die Königin war<br />
schon zu weit im Stamm. Ohne Königin gelingt<br />
so ein Unterfangen nicht. So blieb das<br />
ganze Bienenvolk hier und störte niemand.<br />
Als die Tage kälter wurden fanden wir viele<br />
tote Bienen im Hof liegen. Im nächsten<br />
Jahr wiederholte sich das Ganze und im<br />
übernächsten ebenfalls. In diesem Frühjahr<br />
warteten wir bereits auf „unsere“ Bienen,<br />
denn sie gehören hierher. Die Blüten in unserem<br />
Garten sind nie allein. Von früh bis<br />
spät werden sie von Bienen umschwärmt<br />
und das Summen begleitet mich oft in den<br />
Abend hinein, wenn ich im Garten arbeite.<br />
Warum ich Ihnen so genüsslich von diesen<br />
Bienen erzähle? Nun, das hat so einige<br />
Gründe. Es hat etwas mit der Duplizität<br />
der Ereignisse zu tun. Na ja, im weitesten<br />
Sinne.<br />
1. Kann ich Ihnen jetzt mal eben eines<br />
meiner Lieblingsbücher ganz nah ans Herz<br />
legen: „Ein Jahr in den Ozark Mountains“<br />
von Sue Hubbell im Verlag SchirmerGraf erschienen.<br />
Das Buch handelt vom ruhigen<br />
und doch sehr aufregenden Leben einer<br />
Bienenzüchterin und ist auch für Menschen<br />
die mit Bienen nichts am Hut haben absolut<br />
lesenswert!<br />
2. Weil es viel Neues in der Imker-AG der<br />
Schule gibt. Im Schulbüro gibt es frischen<br />
Honig zu kaufen, ein neues Bienenhaus<br />
wurde errichtet und Interessenten sind immer<br />
herzlich willkommen. Ansprechpartner<br />
ist Herr Zehm, vom Gartenbau. Üblicherweise<br />
trifft sich die Imker-AG Sonntags um<br />
10.30 Uhr auf dem Gartenbau-Gelände.<br />
3. Außerdem gib es im Schulumfeld zwei<br />
Frauen, die gerade eine Imkerei aufbauen<br />
und dafür „herrenlose“ Bienenschwärme<br />
einfangen. (Nein, unser Volk bleibt schön<br />
hier...)<br />
02/11 kiesteichente
4. Früher bin ich mit dem Auto von Zuhause in die Tiefgarage meines<br />
Büros gefahren. In vollklimatisierten Räumen habe ich meine<br />
Tage verbracht und bin abends, oft spät, wieder aus der Tiefgarage<br />
hinausgefahren. Ich hatte weder Hund noch Kind – somit also<br />
keinen zwingenden Grund mich einem Baum (oder mehreren) zu<br />
nähern. Den Wechsel der Jahreszeiten erkannte ich im wesentlichen<br />
daran, dass mir meine Werkstatt mitteilte, ich solle zum Reifenwechsel<br />
kommen. Eine Biene hätte ich nur wahrgenommen, wenn<br />
sie mich gestochen hätte. Nun, in meinem Leben hat sich offensichtlich<br />
„Geringfügiges“ geändert...und die vielen Kleinigkeiten,<br />
die ich wieder wahrnehme bereichern mein Leben sehr. Bienen<br />
zum Beispiel.<br />
5. Vor kurzem war unsere ganze Umgebung mit Werbeplakaten<br />
verziert. Eine „Bienenshow“ sollten wir uns zusammen mit unseren<br />
Kindern ansehen, jedenfalls war dies die Meinung der Werbenden.<br />
Es ist schon ein wenig grotesk dieses Schild am Zaun des Waldorfkindergartens<br />
zu sehen. Aber die Plakatanbringer haben auch<br />
niemand gefragt, die haben es einfach angebracht. Andererseits<br />
passt es schon. Echtes Erleben, dafür muss man sich ganz schön<br />
anstrengen, muss hinausgehen, muss selber singen oder Musik<br />
machen und nicht nur MP3s runterladen, muss man auch mal eigene<br />
Komfortzonen verlassen und vielleicht mal wieder über das<br />
Feuer gesprungen sein und die Hitze selbst gespürt haben... Echte<br />
Erlebnisse, echte Abenteuer das brauchen Kinder und das echte<br />
Erleben von Abenteuern, ist zum Beispiel auch eine hervorragende<br />
Drogenprophylaxe.<br />
6. Und zum Abschluss meiner Bienenbetrachtung...schwarz-gelbe<br />
Insekten eignen sich hervorragend für das Modell des Schubladendenkens:<br />
Bienen sind süß und fleißig, Hummeln pummelig<br />
und putzig und beide sehr willkommen. Wespen sind das definitiv<br />
nicht. Bei Hornissen muss man erst einmal sehen und es gilt Vorsicht.<br />
Und Wespenspinnen sind einfach furchteinflössend und doch<br />
sehr beeindruckend.<br />
Wenn es doch immer so einfach wäre. Wenn man mal eben alles<br />
schnell kategorisieren könnte. Gut und böse, richtig und falsch.<br />
Aber schon die Indianer hatten 6 Himmelsrichtungen... alles eine<br />
Frage des Horizonts. „Welche Haarfarbe haben Könige eigentlich“,<br />
will Finja (7) zwischendurch wissen...<br />
Und selbst in der Bienenshow gibt es wohl mindestens eine Attraktion<br />
die echten „Erlebenscharakter“ hat. Kinder müssen in einem<br />
Bienenmodell in das sie hineinschlüpfen können ganz schnell mit<br />
den Armen schlagen, damit sie merken, wie schnell Bienen mit den<br />
Flügeln schlagen.<br />
Da es nicht so einfach ist,<br />
herauszufinden, was richtig<br />
und falsch und gut und<br />
böse ist, bleibe ich bei meinem<br />
altbewährten Rezept:<br />
zuhören, Fragen stellen und<br />
hoffentlich in den echten<br />
Dialog mit anderen kommen!<br />
In diesem Sinne wünsche<br />
ich Ihnen einen erlebnisreichen<br />
Sommer mit einer<br />
genüsslichen Lektüre über<br />
das Leben einer Bienenzüchterin<br />
und manch gutem<br />
Gespräch in lauer Sommernacht!<br />
Es grüßt Sie herzlich Ihre Stephanie Fabian<br />
02/11 kiesteichente<br />
Liebes Leben<br />
von Konstantin Wecker<br />
Liebes Leben, fang mich ein,<br />
halt mich an die Erde.<br />
Kann doch was ich bin nur sein,<br />
wenn ich es auch werde.<br />
Gib mir Tränen, gib mir Mut<br />
und vor allem mehr.<br />
Mach mich böse oder gut,<br />
nur nie ungefähr.<br />
Liebes Leben, abgemacht?<br />
Darfst mir nicht verfliegen.<br />
Hab noch soviel Mitternacht<br />
sprachlos vor mir liegen.<br />
kaltschalen<br />
- etwas für heisse tage -<br />
süss<br />
Himbeer - Aprikosen - Kaltschale<br />
· 400 g reife Aprikosen<br />
· 300 ml Apfelsaft<br />
· 300 ml Aprikosen-Nektar<br />
· Saft von 1/2 Zitrone<br />
· evtl. 1-2 2 geh. EL Zucker<br />
· 1 Päckchen Vanillin-Zucker<br />
· 100 g Himbeeren<br />
· 4 EL (ca. 30 g) Amarettini(ital. Mandelgebäck)<br />
· evtl. Melisse zum Verzieren<br />
Sommer<br />
1. Aprikosen waschen, halbieren und entsteinen. Den gesamten<br />
Saft (evtl. Zucker) und Vanillin-Zucker aufkochen. Aprikosen 3-4<br />
Minuten darin köcheln. Nach ca. 2 Minuten etwa die Hälfte der<br />
Aprikosen herausheben.<br />
2. Aprikosen im Saft pürieren. Die Kaltschale erst bei Zimmertemperatur<br />
auskühlen lassen, dann mind. 3 Stunden in den Kühlschrank<br />
stellen.<br />
3. Himbeeren verlesen, waschen und abtropfen lassen. Übrige Aprikosen<br />
evtl. in Spalten schneiden, mit Himbeeren in die Kaltschale<br />
geben. Amarettini zerbröseln und darüber streuen. Evtl. mit Melisse<br />
verzieren.<br />
EXTRA-TIPPS<br />
Achten Sie beim Kauf auf reife Aprikosen, nur sie sind weich und<br />
vollaromatisch. Falls noch nicht ganz ausgereifte Früchte dabei<br />
sind, etwas länger köcheln. Kaltschalen sollten auch gut gekühlt<br />
serviert werden. Dazu am besten erst im kalten Wasserbad (evtl.<br />
mit Eiswürfeln) abkühlen lassen, dann im Kühlschrank durchkühlen.<br />
deftig<br />
gazpacho aus obst und gemüse<br />
(kalte, spanische Suppe aus ungekochtem Obst und Gemüse)<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
2 grüne Äpfel (à 200 g)<br />
1 grüne Paprikaschote (ca. 180 g)<br />
300 g gelbe Honigmelone (auch Galia od. Cantaluope)<br />
2 grüne Chilischoten<br />
1 Salatgurke (ca. 280 g)<br />
2 Knoblauchzehen<br />
100 ml Olivenöl<br />
15 g gemahlene Haselnüsse<br />
100 ml Gemüsefond (-brühe)<br />
8 El Weißweinessig<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
Zucker<br />
80 g Zwiebeln<br />
Crostini<br />
30 g Rosinen<br />
80 g schwarze Oliven mit Stein<br />
3 El Olivenöl<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
8 Scheiben Ciabatta (dünn)<br />
15
Ernährung und Genuss<br />
Zubereitung<br />
1. Gurke waschen, längs halbieren und entkernen. Äpfel schälen,<br />
vierteln und das Kerngehäuse entfernen. Paprika putzen, vierteln<br />
und entkernen. Melone entkernen und das Fruchtfleisch von der<br />
Schale lösen. Alles in grobe Stücke schneiden. Chili putzen und<br />
fein schneiden. Zwiebeln und Knoblauch fein schneiden. 2 El Öl in<br />
einer Pfanne erhitzen, Zwiebeln und Knoblauch darin bei mittlerer<br />
Hitze 2 Minuten glasig dünsten und abkühlen lassen. Haselnüsse<br />
in einer Pfanne ohne Fett kurz rösten und abkühlen lassen.<br />
2. Gurken, Äpfel, Paprika, Melone, Chili, Zwiebeln, Knoblauch und<br />
Haselnüsse in einem Küchenmixer pürieren, dabei Fond, restliches<br />
Öl und Essig zugeben. Suppe in eine Schüssel umfüllen, mit Salz,<br />
Pfeffer und 1 Prise Zucker würzen und mindestens 3-4 Stunden,<br />
besser über Nacht, kalt stellen.<br />
3. Für die Crostini die Rosinen in warmem Wasser 30 Minuten<br />
einweichen. Olivenfleisch vom Stein schneiden. Rosinen in einem<br />
Sieb abtropfen lassen. Rosinen, Oliven und Öl in einer Moulinette<br />
grob pürieren, herausnehmen und mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
Die Brotscheiben unter dem vorgeheizten Backofengrill goldbraun<br />
rösten und mit der Olivenpaste bestreichen.<br />
4. Kurz vor dem Servieren die Gurkenkaltschale nochmals kurz mit<br />
dem Schneidestab pürieren. Auf 4 Gläser oder Schalen verteilen,<br />
mit etwas Olivenöl und Pfeffer bestreuen und sofort mit den Oliven-Crostini<br />
servieren. Fertig!<br />
Projektwoche<br />
16<br />
ernährung und<br />
Genuss, Teil 1<br />
von Ralf Mager<br />
„Der Mensch isst was er ist“-<br />
was bedeutet dieser Satz?<br />
Will er uns sagen, dass bei<br />
diesen Menschen das Bewusstsein<br />
für gesunde Ernährung<br />
wach ist? - und<br />
dass für sie das Zubereiten<br />
gesunder LebensMittel, mittels<br />
derer sie sich ernähren<br />
Spaß machen kann oder gar als<br />
eine meditative, entspannende<br />
Angelegenheit empfunden wird - ein<br />
tägliches, gemeinsames Essen ihr soziales<br />
Miteinander im Einklang hält - geht das auch in einer Schule?<br />
Wieviel Raum und Zeit geben wir uns für unsere Ernährung im<br />
Alltag? Für den Einen ist Essen eine Notwendigkeit zum Überleben,<br />
für den Nächsten sinnlicher Genuss, doch für die meisten Menschen<br />
ist es irgendetwas dazwischen.<br />
Der Markt regelt sich von alleine, so die oberste Gesetzmäßigkeit<br />
in der Welt der <strong>Freie</strong>n Wirtschaft. Doch wenn einzig der niedrigste<br />
Preis das Kriterium ist welches den LebensMittelmarkt regelt, so<br />
führt das in dieser Branche durch den Preiskampf zwangsläufig zu<br />
einer minderen Qualität der Produkte. Alles muss schnell wachsen<br />
und vor allem es muss einheitlich sehr gut aussehen. Hochglanzpoliertes,<br />
farbig leuchtendes, makelloses Obst und Gemüse oder<br />
leuchtend rot schimmerndes Fleisch etc. Sind das alleine die wahren<br />
Gründe, die für den Kauf von LebensMitteln vorherrschen? Oder<br />
ist es doch der vermeintlich niedrige Preis für Nahrungsmittel, den<br />
wir Konsumenten bereit sind zu zahlen? - Dieser Preis, der bei<br />
genauer Betrachtung, hinsichtlich der Lebensmittelskandale und<br />
Krankheiten, doch eher ein hoher ist. Vom Frostschutzmittel im<br />
Wein, über BSE, Gammelfleisch oder Ehec , die Liste der Unappetitlichkeiten<br />
ließe sich noch beträchtlich erweitern. Können wir<br />
als Verbraucher etwas tun um solchen Entwicklungen entgegenzuwirken?<br />
Sind wir selbst womöglich der Grund, dass es soweit<br />
gekommen ist, weil wir die oft mindere Qualität der LebensMittel<br />
akzeptieren?<br />
Oh je, ist das anstrengend ich möchte doch eigentlich nur mein<br />
Essen genießen, warum lässt man mich nicht in Ruhe damit? Weil<br />
es wohl auch im Lebensbereich Ernährung darum geht, wach zu<br />
sein und Spaß daran zu finden, bewusst Neues zu entdecken und<br />
zu genießen. Dabei bleibt uns die Auseinandersetzung und Entscheidung<br />
darüber, welche Nahrungsmittel wir wo einkaufen nicht<br />
erspart. Eines ist aber sicher: minderwertige LebensMittel schließen<br />
sich bei wahrem Genuß völlig von alleine aus.<br />
Ich jedenfalls lasse es mir, am liebsten in Gesellschaft schmecken<br />
und freue mich darüber, wenn es andere Menschen auch tun. Möglicherweise<br />
schreibst du/ Sie ja gerne etwas in der nächsten <strong>Kiesteichente</strong><br />
über Erfahrungen, Gedanken und Meinungen in Sachen<br />
Ernährung.<br />
Guten Appetit!<br />
02/11 kiesteichente
wenn Filme zu den<br />
Menschen kommen<br />
Über den Zauber des Unerwarteten und<br />
das Ideal des Künstlers<br />
von Sebastian Berg<br />
„Wenn eine Geschichte, die Kraft hat, das<br />
Herz eines Menschen zu berühren, kann<br />
sie auch die Welt verändern.“ Von diesem<br />
Gedanken geleitet, zeigten drei junge Filmemacher<br />
(zwei von ihnen sind ehemalige<br />
Waldorfschüler) ihre Filme an unserer Schule<br />
und erzählten von ihrer Arbeit.<br />
Andrea Roggon, Krishna Saraswati und Jan<br />
Raiber reisen durch ganz Deutschland. Sogar<br />
weltweit haben sie auf Festivals Erfolge<br />
gefeiert. Bei ihrer Tour orientieren sie sich<br />
nicht daran, wo ein Kino steht, sondern arbeiten<br />
mit Städten, Universitäten und Schulen<br />
zusammen und bringen ihr eigenes,<br />
großes Kino mit. So kommen die Filme an<br />
viele, teils ungewöhnliche Orte, so zum Beispiel<br />
auch in die JVA Stuttgart-Stammheim.<br />
Bei Veranstaltungen in Schulen gibt es am<br />
Vormittag jeweils eine Schüleraufführung,<br />
02/11 kiesteichente<br />
bei der die Regisseure Fragen zum Film<br />
und zu ihrem Beruf beantworten, am Abend<br />
wird nach der öffentlichen Filmvorführung<br />
das Gespräch mit den Zuschauern gesucht.<br />
„Die Filme der Reihe sollen für sich wirken<br />
und nicht bezwungen werden“ erklärten sie<br />
den aufmerksamen Schülern unserer Oberstufe.<br />
Die Schüler der neunten, zehnten und elften<br />
Klasse zeigten sich beeindruckt von der<br />
Konsequenz, mit der die drei ihren künstlerischen<br />
Weg verfolgen. Dabei stellten die<br />
Regisseure einer vermeintlich sicheren Lebensplanung<br />
in vorgeschrieben Bahnen das<br />
Leben des Künstlers gegenüber, der seinem<br />
Ideal folgt und daraus eine viel größere in-<br />
Nach Chartres ist vor Chartres -<br />
L´orchestre symphonique de <strong>Mannheim</strong> in St. Aignan<br />
Vor einem Jahr war das Sinfonieorchester<br />
der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong> unter Leitung<br />
von Johannes Corn in Chartres: Alle Beteiligten<br />
haben dieses außergewöhnliche<br />
Ereignis noch gut in Erinnerung. Auch die<br />
örtliche Presse zeigte sich in einem Bericht<br />
zu diesem Konzert sehr beeindruckt. Den<br />
veröffentlichten Text drucken wir hier in<br />
einer wortgetreuen Übersetzung ab. Wer<br />
bedauert, nicht dabei gewesen zu sein<br />
oder wünscht, wieder mitzuwirken, kann<br />
guten Mutes sein: Johannes Corn plant die<br />
nächste Reise des Orchesters nach Chartres<br />
für das kommende Jahr! Wer als Musiker<br />
oder Musikfreund dabei sein möchte, kann<br />
sich direkt an ihn wenden. Seine Adresse:<br />
johannescorn@t-online.de (oder schriftlich<br />
über die Schule).<br />
Das Sinfonieorchester unserer Schule hat eine<br />
sehr große und treue Zuhörerschaft bei seinen<br />
Konzerten in Chartres. Beim diesjährigen<br />
Sommer-Festival wird es mit dem<br />
Brahms´schen Violinkonzert – mit der Solistin<br />
Caroline Adomeit – und Beethovens<br />
„Pastorale“ dabei sein.<br />
Sebastian Berg<br />
Echo Republicain Chartres: Un coup de<br />
foudre . . . / Ein Blitzstrahl . . . 600 Zuhörer<br />
applaudierten dem Orchester der <strong>Waldorfschule</strong><br />
<strong>Mannheim</strong><br />
Das Sinfonieorchester der <strong>Waldorfschule</strong><br />
<strong>Mannheim</strong> trat zum dritten Mal in Serie in<br />
Chartres auf. Wie bereits im vergangenen<br />
Jahr hatte das Orchester – im Rahmen des<br />
Sommer-Festivals „Soirées Estivales 2010“<br />
- einen großen Erfolg, gesteigert dieses Mal<br />
durch seine bemerkenswerte spielerische<br />
Qualität.<br />
Beeindruckend war es, über sechshundert<br />
Zuhörer zu erleben – im Hauptschiff, in den<br />
Seitenkapellen, auf der Erde sitzend oder<br />
zu Füßen der Beichtstühle.<br />
Gleich einem Blitzstrahl, vom Orchester<br />
nach Chartres gesendet, war es den Musikern<br />
nicht zuviel, für ein einzelnes Konzert<br />
aus Baden-Württemberg anzureisen.<br />
Rückblick - Ausblick<br />
nere Sicherheit gewinnt. Angesprochen auf<br />
seine eigene Antriebskraft antwortete Krishna<br />
Saraswati: „Ein Funke kann ein Feuer<br />
entzünden, ein kleiner Ton eine Lawine auslösen.<br />
Das ist der Gedanke, der hinter der<br />
Filmreihe steht. Wir möchten einen Impuls<br />
geben, der von Mensch zu Mensch weiter<br />
getragen wird.“.<br />
Wer mehr über dieses ungewöhnliche und<br />
inspirierende Filmprojekt erfahren möchte,<br />
kann über folgende Adresse Kontakt zu den<br />
Regisseuren aufnehmen:<br />
www.freie-geschichten.de<br />
Die Begeisterung der Zuhörer war unbeschreiblich<br />
und ging soweit, dass die Spieler<br />
den Schlusssatz des Klarinettenkonzertes<br />
von C.M. von Weber wiederholen<br />
mussten, - eine Musik von außerordentlicher<br />
Verführungskraft und Fröhlichkeit; mit<br />
Christian Satzinger spielte ein hervorragender<br />
Solist, - großartig in seiner klanglichen<br />
Präsenz.<br />
Um die Besetzung zu vervollständigen, hatte<br />
der Chef des Orchesters, Johannes Corn,<br />
zwei Trompeter und zwei Posaunisten aus<br />
Chartres engagiert, die sich einfühlsam ins<br />
Orchester einfügten.<br />
Beethovens siebte Sinfonie und die Ouverture<br />
zu „Fidelio“ ergänzten auf wundervolle<br />
Weise das Programm, gespielt auf bemerkenswertem<br />
Niveau; nicht zu vergessen das<br />
hinreißende „Agnus Dei“ aus Mozarts „Krönungsmesse“<br />
als Zugabe, in der die Solo-<br />
Klarinette die menschliche Stimme vertrat,<br />
- ein beglückendes Erlebnis.<br />
(Y.B./jc)<br />
17
Nach Schulabschluss<br />
vom <strong>Freie</strong>n Jugendseminar Stuttgart<br />
Ameisenbergstraße 44<br />
70188 Stuttgart<br />
Tel.: 0711-261956<br />
email info@jugendseminar.de<br />
Weißt Du schon, wohin Du willst?… oder<br />
möchtest Du Dir erstmal einen Überblick<br />
verschaffen und Dir Zeit nehmen, Dich<br />
selbst besser kennenzulernen?<br />
Es gibt eine Möglichkeit, mit jungen Menschen<br />
aus aller Welt ein Jahr zusammen zu<br />
leben und an Deinen Fragen zu arbeiten.<br />
Eine Möglichkeit, Einblick in so unterschiedliche<br />
Gebiete wie Wirtschaft, Philosophie,<br />
Kunst und Naturwissenschaften zu erhalten<br />
und ihren Sinn und Zusammenhang zu erleben.<br />
Dabei können die Arbeitsmethoden<br />
der Anthroposophie kennen gelernt und<br />
kritisch hinterfragt werden.<br />
Am <strong>Freie</strong>n Jugendseminar in Stuttgart<br />
kannst Du wesentliche Fähigkeiten für Deinen<br />
Berufs- und Lebensweg in Dir entdecken<br />
und entwickeln.<br />
Eltern machen sich naturgemäß oft Sorgen,<br />
wenn ihre Kinder am Ende der Schulzeit<br />
noch nicht genau wissen, was sie danach<br />
tun möchten: ein Studium beginnen? Oder<br />
lieber eine Ausbildung? Ein Jahr ins Ausland?<br />
Oder ein praktisches Jahr? Oder lieber<br />
Naturata - carpe Diem<br />
von Sven Lauritzen<br />
Liebe Schulgemeinschaft des Waldorfschuldreiecks<br />
MA - Neckarau!<br />
Als ehemaliger engagierter Schülervater<br />
von vier Kindern ab der ersten Stunde<br />
unserer <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong> Ma und als<br />
Mitgesellschafter der NATURATA MA assoziativer<br />
Wirtschaftsring GmbH seit der ersten<br />
Stunde dieses Ladengeschäftes nehme<br />
ich Bezug auf meinen letzt jährigen Artikel<br />
der <strong>Kiesteichente</strong> mit dem Titel:<br />
„NATURATA vor dem AUS?“<br />
Die wirtschaftlich und finanziell angespannte<br />
Lage des Ladens hat sich leider<br />
seitdem nicht wesentlich verändern können!<br />
So möchte ich denn nochmals auf diesem<br />
Wege die Gelegenheit wahrnehmen dürfen,<br />
Sie als Schuleltern wie als Kollegium<br />
herzlich zu ersuchen, wenn es Ihre Zeit erlaubt:<br />
Lenken Sie bei Ihren anstehenden<br />
notwendigen Tageseinkäufen Ihre Schritte<br />
künftighin wieder gen NATURATA MA in<br />
der Wilhelm-Wundt-Straße 65 in Neckarau<br />
- vielleicht wendet sich ja damit dann noch<br />
18<br />
Weisst Du schon wohin Du gehst?<br />
- Eine Alternative nach der Schule -<br />
doch in die Entwicklungshilfe? ... Nicht selten<br />
zeigt sich, dass bei jungen Menschen<br />
unter einer derartigen Oberfläche von Unentschlossenheit<br />
tiefere Fragen und Begabungen<br />
schlummern.<br />
Solchen jungen Menschen bietet das <strong>Freie</strong><br />
Jugendseminar in Stuttgart die Möglichkeit,<br />
ein Jahr lang mit Gleichaltrigen (19-28 Jahre)<br />
aus aller Welt an ihren Lebens- und Berufsfragen<br />
zu arbeiten. Sie bilden eine Lebensgemeinschaft<br />
mit etwa 30 Teilnehmern<br />
und erüben sich intellektuelle, kreative und<br />
soziale Schlüsselqualifikationen. Durch Kurse<br />
mit Fachleuten aus den verschiedensten<br />
Lebensbereichen, durch intensive künstlerische<br />
Arbeit in vielfältiger Form, sowie<br />
Praktika und Hospitationen bei innovativen<br />
einmal das Blatt zugunsten des Ladens.<br />
Oder kann es eine gänzlich neue Gestalt<br />
annehmen - ? Sind wir alle, Kollegium wie<br />
Elternschaft, angesichts dieser besonderen<br />
schwierigen wirtschaftlichen Lage des Naturata-Ladens<br />
nicht aufgerufen, besondere<br />
Überlegungen und Ideen zu entwickeln?<br />
Mit der Frage, wie könnte man nach mehr<br />
als 30 Jahren NATURATA – dieses Geschäft<br />
war nach den Reformhäusern das erste<br />
Bio- Unternehmen in <strong>Mannheim</strong> – neu oder<br />
anders gestalten, konzipieren, entwickeln?<br />
Könnte man sich vorstellen, dieses Ladengeschäft<br />
als waldorfschulpädagogisches<br />
Ausbildungsunternehmen im Rahmen des<br />
Oberstufenbereichs der FWS MA integriert<br />
zu sehen? Ähnliches ist bereits vor vielen<br />
Jahren in der FWS Schwäbisch Hall realisiert<br />
worden, wo auf diese Art und Weise<br />
SchülerInnen an alltäglich konkrete Gegebenheiten<br />
herangeführt wurden bzw. werden,<br />
wie sie draußen in der öffentlichen<br />
Gesellschaft seit vielen Jahren Gang und<br />
Gebe sind bzw. real existieren im Sinne von<br />
„learning by doing“ oder „ doing by learning“?<br />
So haben wir in der <strong>Mannheim</strong>er Waldorf-<br />
Unternehmungen, wird der Boden für eine<br />
gereifte Berufsentscheidung bereitet. Das<br />
Jugendseminar blickt dabei auf über 40 Jahre<br />
erfolgreicher Vermittlungsarbeit zurück.<br />
An unser Seminar kommen auch viele Ex-<br />
Waldorfschüler, die nach der Schulzeit zunächst<br />
das Bedürfnis hatten, Abstand zum<br />
Elternhaus und zur Schule zu gewinnen,<br />
bei denen sich dann aber durch die Erfahrungen,<br />
die sie mit der „normalen Welt“<br />
machen, das Bedürfnis einstellt, die Hintergründe<br />
dessen zu verstehen, was sie in<br />
ihrer Schule zwölf Jahre lang erlebt haben.<br />
Sie können im Jugendseminar die Anthroposophie<br />
direkt kennen lernen und in kleinen<br />
Gesprächsgruppen hinterfragen.<br />
Daraus ergibt sich, dass der Entschluss zu<br />
einem solchen Jahr von den jungen Menschen<br />
selbst kommen muss. Eltern haben<br />
aber die wichtige Aufgabe, die in ihnen aufbrechenden<br />
Fragen zu bemerken und auf<br />
das Angebot aufmerksam zu machen.<br />
Ein Bild können sich Interessierte jederzeit<br />
durch ein- oder zweitägige Hospitationen<br />
und durch eingehende Gespräche mit den<br />
Seminarleitern machen. Ein kurzer Telefonanruf<br />
genügt, um dies in die Wege zu leiten.<br />
Informationsmaterial wird gern zugeschickt.<br />
schule einen Gartenbauunterricht, wo<br />
Pflanzen biologisch-dynamisch angebaut<br />
werden, von denen man sich ernähren<br />
könnte, wir haben in der Schule eine<br />
Schmiede, die Eisenprodukte herstellt, die<br />
man gebrauchen kann, so haben wir eine<br />
Metall- und Holzwerkstatt, wir haben eine<br />
Buchbinderei, wir haben Webstühle usw.<br />
All diese Erzeugnisse könnte man gegebenenfalls<br />
als Ware einer SCHUL-NATURATA<br />
zum Weiterverkauf in deren Handel geben.<br />
Dabei lernen die SchülerInnen mit Geld als<br />
Zahlungsmittel umzugehen im Sinne einer<br />
Realwirtschaft, indem sie einkaufen, kalkulieren<br />
und weiterverkaufen und dabei<br />
noch andere kaufmännische und betriebliche<br />
Aufgaben mit Verantwortung lernen<br />
und leisten, z.B. Buchhaltung, Bilanzen<br />
lesen lernen, Inventur zum Jahresende<br />
durchführen, Warenkunde betreiben, Kundenberatung<br />
leisten, mit Lieferanten verhandeln,<br />
Kaufabschlüsse tätigen u.v.a.m.<br />
Das sind alles sehr praktische Dinge, die<br />
ihnen später im Leben begegnen werden,<br />
und die sie dann sofort verstehen bzw.<br />
durchschauen können.<br />
Und schließlich kommt so die große Schul-<br />
02/11 kiesteichente
02/11 kiesteichente<br />
einweihung in der kinderkrippe gänsweide<br />
von <strong>Juli</strong>a Hess<br />
Mit einem fröhlichen Fest wurde am Samstag, dem 2.<strong>Juli</strong> <strong>2011</strong>, die<br />
neue Kinderkrippe des Waldorfkindergartens Gänsweide in <strong>Mannheim</strong><br />
offiziell eingeweiht. Bereits seit Januar dieses Jahres werden<br />
20 Kinder, im Alter von null bis drei Jahren, in den neuen Räumen<br />
auf ihrer Entdeckungsreise ins Leben begleitet.<br />
Die Betreuung in den zwei neuen Gruppen übernehmen jeweils<br />
drei Erzieher. Am Samstag war es nun soweit: Eltern, Freunde und<br />
Interessierte durften das neue Gebäude besichtigen und sich einen<br />
Einblick über den Erziehungsalltag verschaffen. Viel Holz, warme<br />
Farben und vor allem, die für kleinste Kinder gerechte Bauweise<br />
überzeugten die Besucher davon, dass die Kinderkrippe eine weitere<br />
gelungene Einrichtung der Waldorfpädagogik in <strong>Mannheim</strong> ist.<br />
Abraham Weis, langjähriges Mitglied im Vorstand des Kindergartens<br />
Gänsweide, wünschte der neuen Krippe in seiner Grußrede vor<br />
allem, dass sie ein Haus der Zukunft sein möge, in dem die Kinder<br />
die Welt auf spielerische Weise erfahren können. Darüber hinaus<br />
dankte er allen Beteiligten des Baus für die gute Zusammenarbeit<br />
und nahm das zur Einweihung der Krippe frisch erstandene Bild<br />
des anthroposophischen Künstlers Stefan Krauch entgegen.<br />
Dies & Das<br />
Foto von links:<br />
Stefanie Haas, Leiterin einer Kindergartengruppe, Abraham Weis,<br />
Mitglied des Kindergarten-Vorstands, Künstler Stefan Krauch,<br />
Kristina Plagemann, Leiterin einer Krippengruppe<br />
...Fortsetzung - carpe Diem<br />
gemeinschaft als Kundschaft wieder zu einer neuen, anderen NATURATA!<br />
Es gibt ein schönes Zitat: „Zukunft gestalten heißt Gegenwart bewältigen.“<br />
Zusammen können wir Wege finden, eine neue waldorfpädagogische Seite in der Biographie der großen Waldorfschulgemeinschaft<br />
aufzuschlagen - und sie umzublättern!<br />
Stellenanzeige<br />
Die Naturata ist ein in ihrer Art einzigartiges Geschäft in <strong>Mannheim</strong>-Neckarau. Seit 1978<br />
bietet sie ein breites Sortiment von überwiegend biologisch-dynamisch (Demeter) erzeugten<br />
Lebensmitteln und ein anthroposophisch orientiertes Büchersortiment an.<br />
Die Naturata wird als Gesellschaft mit beschränkter Haftung geführt. Der Gesellschaftervertrag<br />
spiegelt den Wunsch der Gesellschafter, das Geschäft im Sinne der anthroposophisch<br />
begründeten sozialen Dreigliederung zu führen.<br />
Das langjährig tätige Geschäftsführerehepaar wird Anfang 2013 in den Ruhestand gehen.<br />
Wir suchen deshalb zur Nachfolge eine<br />
geschäftsführerpersönlichkeit<br />
zur Übernahme der Leitung.<br />
Bei Interesse wenden Sie sich an die Geschäftsführung, Herrn Hans Jürgen Reichert<br />
NATURATA - Assoziativer Wirtschaftsring GmbH<br />
Wilhelm-Wundt-Straße 65<br />
68199 <strong>Mannheim</strong><br />
Tel.: 0621-857841<br />
Fax: 0621-851672<br />
E-Mail: naturata@gmx.de<br />
NATURATA GmbH<br />
Naturkost und Naturwaren<br />
Demeter Aktiv Partner<br />
Anthroposophische Buchhandlung<br />
Seit 32 Jahren im Dienst für Mensch und<br />
Erde<br />
Für die Ferienzeit besorgen wir wieder<br />
gerne Ihre Reiselektüre. Wir freuen uns auf<br />
Ihre Bestellung.<br />
Sommerferien<br />
Bitte geänderte Öffnungszeiten beachten!<br />
Geschlossen vom<br />
08.08.<strong>2011</strong> bis 01.09.<strong>2011</strong><br />
Gewohnte Öffnungszeiten<br />
ab Freitag, den 02.09.<strong>2011</strong>:<br />
Mo.,Die.,Do.,Fr. 8h bis 18.30h durchgehend<br />
Mi. u. Sa. 8.00 bis 14.00h<br />
Wir wünschen Ihnen allen eine schöne und<br />
erholsame Ferienzeit.<br />
Eindrücke vom<br />
René backt leidenschaftlich Pfannenkuchen und kann diese sogar<br />
in der Luft wenden. Heiß begehrt sind die. René spielt außerdem<br />
Fußball und hat es echt drauf alle zu integrieren, ob gut oder<br />
schlecht, 1. oder 3. Klässler, Mädchen oder Junge.<br />
Helmut holt an heißen Tagen mal eben Eis für alle im Bioladen,<br />
macht hervorragende Pizza, repariert Fahrräder, läuft viel herum<br />
und ist draußen ein bisschen für Alle da. Helmut und René kümmern<br />
sich auch um die Hortmeisterschaften und Ihre bemalten<br />
T-Shirts der „Crocodiles“ sind die Wucht.<br />
Anna züchtet Sprossen am Wochenende und kümmert sich ansonsten<br />
mit Liebe und Humor um die tosende Kinderschar und spielt<br />
mir Ausdauer Brettspiele mit. Außerdem verteilt Sie beim Essen<br />
den Salat und kann, ebenso wie René, sehr gut vorlesen.<br />
Thomas spielt ganz toll Gitarre und war am Faschingsfest in der<br />
Freizeitschule super verkleidet.<br />
Martina ist das Frauchen von „Milla“ dem Horthund. „Milla“ ist<br />
leider kurz nach den Osterferien gestorben und sie fehlt Allen.<br />
Martina macht auch den Zirkus Hortensia.<br />
Steffi kocht sehr gut und ist am Theater von Brigitte die rechte<br />
Hand.<br />
Brigitte macht selbst Theater. Pippi Langstrumpf zum Beispiel und<br />
kümmert sich auch um das Puppentheater an der Freizeitschule.<br />
Susanne hilft bei den Hausaufgaben und kann nebenbei Allerlei<br />
verzaubern.<br />
Daniel kommt jeden Tag aus Stuttgart angereist und kocht auch<br />
sehr gut.<br />
Lutz macht die Indianerfreizeit in den Pfingstferien und schaut,<br />
dass es tagein tagaus mit den Großen gut klappt.<br />
Sarah hat ein gutes Händchen für größere Kinder und geht jetzt<br />
zum Studieren.<br />
Und Nadine hat weltweit schon einige Waldorf-Einrichtungen gesehen<br />
und ist bis zum Herbst jetzt<br />
hier...<br />
20<br />
hort an der freizeitschule<br />
von Stephanie Fabian<br />
Jetzt kann man den Hort an der Freizeitschule natürlich auch ganz<br />
anders beschreiben:<br />
Öffnungszeiten, pädagogische Inhalte, Gruppenzusammensetzung,<br />
Kosten, Ernährung usw. Dafür fällt mir nur das Stichwort „angemessen“<br />
ein, den Rest kann man im Vertrag nachlesen.<br />
Was ich aber darüber hinaus noch hinzufügen möchte:<br />
Gelegentlich habe ich im Hort schon mal den Puddingtopf ausgelöffelt.<br />
Oder mit Abtrocknen geholfen, wenn sich meine Kinder<br />
festgespielt hatten. Oder ich habe mich an den massiven Holztisch<br />
gesetzt und mich über den Ofen und den Pokal (Hortmeister<br />
im Fußball der Stadt <strong>Mannheim</strong>) gefreut. Genauso wie über den<br />
liebevollen Blumenstrauß auf der Fensterbank oder über das<br />
aktuelle Vorlesebuch. Nicht nur bei uns Zuhause werden noch die<br />
Wawuschels vorgelesen.<br />
Manchmal spielt Carl Klavier wenn ich abholen komme. Mal eben<br />
so, kein großes Ding für Ihn oder für die Anderen. Auf den Hort-<br />
Elternabenden erlebe ich einen freundlichen, sehr respektvollen,<br />
aber auch sehr freundschaftlichen Umgang miteinander.<br />
Renés` Pfannenkuchen sind besser als meine. Beim Helfertag für<br />
das Hortgelände haben wir hart geschuftet, aber auch gemeinsam<br />
viel bewegt und in einer guten Gemeinschaft den Tag verbracht.<br />
Meine Kinder denken ja immer, ich würde wegen ihnen zu fast<br />
allen Stücken ins Puppentheater der Freizeitschule gehen.... Weit<br />
gefehlt. Ich möchte sie sehen! Denn sie sind toll. Alle.<br />
Holzgehackt hat meine Tochter auch schon. Und wie Hausaufgabenmachen<br />
zählt das, m.E. zu den Dingen, die man gut, oder<br />
besser mit anderen Menschen macht.<br />
Im Hort an der Freizeitschule gibt es nicht nur Essen und Hausaufgabenbetreuung,<br />
sondern jede Menge Extras im allerbesten<br />
Sinne und eine bunte Schar engagierter Hortner.<br />
Übrigens: die Duz-Form in der Einleitung habe ich als Stilmittel<br />
gewählt. Üblicherweise werden die Hortner gesiezt.<br />
Hortregeln... jedenfalls die, an die sich meine Tochter (7) erinnern<br />
kann:<br />
- Man darf das Hortgelände nicht verlassen.<br />
- Man darf nicht küssen.<br />
- Die Erstklässler dürfen bis zu den 1. Winterferien nicht geärgert<br />
werden.<br />
- Man darf nicht mit Schuhen den Hintereingang reingehen.<br />
Dieser Artikel entstand in enger Zusammenarbeit mit Finja Fabian<br />
(7). Mit einem Grinsen im Gesicht: Stephanie Fabian, 27. Juni <strong>2011</strong><br />
02/11 kiesteichente
02/11 kiesteichente<br />
termine<br />
Landeselternrat<br />
09.07,11 Landes Elternrat in Reutlingen.<br />
08.10.11 Landes Elternrat in FWS <strong>Mannheim</strong><br />
Anthroposophische<br />
Gesellschaft<br />
Rudolf Steiner-Zweig in <strong>Mannheim</strong><br />
Zielstraße 26a<br />
Sa 08.10. ab 10 Uhr<br />
Studientag des Arbeitszentrum Frankfurt<br />
„Individualität und Gemeinschaft“ mit<br />
Barbara Messmer , Frankfurt und<br />
Dr. Tomas Kracht, Heidelberg<br />
Fr 18.11., 20 Uhr u. Sa 19.11., 17 Uhr<br />
Novalis : Wesen, Werden, Wiederkunft<br />
Eine Dichtung von Wilfried Hammacher<br />
Rezitiert von Barbara Stuten, Dornach<br />
Öffentliche Vorträge im Rudolf Steiner-<br />
Haus , Zielstraße 26A, jeweils 20 Uhr<br />
„ Herausforderungen unserer Zeit im Lichte<br />
der Anthroposophie „<br />
Di 27.09. „Von der Natur zur Unternatur“ -<br />
Gesten der Radioaktivität-und die Frage<br />
Michaels mit Johannes Kühl, Dornach<br />
Di 04.10. „Globale Finanzströme: Scheinwirtschaft<br />
versus Realwirtschaft“ - Wie<br />
könnte das Kapital zum Nutzen der Menschen<br />
gebändigt werden?<br />
mit Achim Hänsel, GLS Bank Frankfurt<br />
Di 11.10. „Anthroposophische Meditation:<br />
Ein Gegengewicht zum Materialismus ?“<br />
Was können Einzelne bewirken?<br />
Dr. Heinz Zimmermann, Dornach<br />
Einführung in Anthroposophie<br />
dienstags, ab 18.10., 10 Abende, Textarbeit<br />
und Gespräch, 20 Uhr mit Günter<br />
Landmann Tel. 0621 4236640<br />
(Anmeldung erbeten bis 15.10.<strong>2011</strong>)<br />
Kammerkonzert im Rudolf Steiner-Haus<br />
So 11.12. „Liebesbotschaften“- Liederzyklus<br />
17 Uhr Helmut Schmiedel, Tenor<br />
Oxana Schmiedel , Piano<br />
L.v. Beethoven: „An die ferne Geliebte“<br />
Franz Schubert: „Schwanengesang“<br />
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Garten und der Gemuesegarten sind selbsverständlich<br />
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freuen uns auf euer Kommen.Laura Sicuteri<br />
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lauraverdechiaro@yahoo.de.<br />
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(Dirkektverbindung nach Köln).<br />
Kaufpreis 430000 EUR<br />
Kontakt: Fam. Wynen 02235/6849432<br />
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in jedem Jahr erneut die Fenster<br />
unserer Schule schmücken und große<br />
Bewunderung hervorrufen, werden<br />
dringend Paten gesucht!<br />
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sollte sich bitte melden!<br />
Kornelia Kerbeck, Tel. 06236-429394<br />
Für den Basarkreis<br />
Termine / Anzeigen<br />
anzeigen<br />
21
Blitzlichter<br />
22<br />
info<br />
Waldorf online<br />
www.waldorf-bw.de/aktuelles/<br />
20.05.<strong>2011</strong><br />
Waldorflehrer: Keine Unterschiede bei der<br />
Bezahlung - Gleicher Lohn für alle Lehrer<br />
Pressemeldung zum Download | PDF<br />
29.04.<strong>2011</strong><br />
<strong>Waldorfschule</strong>n begrüßen Koalitionsvertrag<br />
Pressemeldung zum Download | PDF<br />
...und mehr<br />
Kunst-Sommer-Kunst-Kurse<br />
Wir haben noch freie Plätze und nehmen<br />
Anmeldungen bis 22. <strong>Juli</strong> entgegen.<br />
Intensivkurs Zeichnen für Erwachsene und<br />
Jugendliche ab 12 Jahren (29. bis 31.7.<strong>2011</strong>)<br />
mit Christine Proske<br />
Aktzeichnen – Porträtzeichnen (5. bis<br />
7.8.<strong>2011</strong>) mit Christine Proske<br />
Töpferprojekt Brunnenbau für Mädchen und<br />
Jungen ab 10 Jahren (8. bis 10.8.<strong>2011</strong> und<br />
5.9.<strong>2011</strong>) mit Anja Altehoefer<br />
Sommermalerei (10. bis 13.8.<strong>2011</strong>) mit Heike<br />
Wiggers<br />
Bildhauen mit Holz und Stein, Kurs 1 (10.<br />
bis 14.8.<strong>2011</strong>) mit Karin Schmiedebach<br />
Zirkus-Sommer-Freizeit für Mädchen und<br />
Jungen von 6 bis 10 Jahren (29.8 bis<br />
9.9.<strong>2011</strong>9 mit Martina Haaf<br />
Probenszene 11a<br />
Nach 5 im Urwald 11b<br />
Klassenfahrt 8B<br />
Die Klasse 11A<br />
lädt Sie herzlich zu<br />
ihrer Aufführung<br />
„Frühlings Erwachen“ ein.<br />
am<br />
22. und 23. <strong>Juli</strong><br />
um 19.30 Uhr.<br />
02/11 kiesteichente
02/11 kiesteichente<br />
Hauptschulabschluss<br />
Lea Ank · Michelle Bahr · Milan<br />
Berhalter · <strong>Juli</strong>a Brenneis · Lorenz<br />
Brickmann · Sophia Brummer · David Eid ·<br />
Anja Föller · Aline Fuchs · Dominik Haimann ·<br />
Andreas Hauptmann, Sebastian Hörner · Dilara<br />
Kalmis Hilal Kalmis · Marlene Kneis · Merve<br />
Kömürcü · Michelle Kopp, Dirk Krüger · Se-<br />
bastian Lack · Sophia Lenz, Jule Lokatis ·<br />
André Marek · Selma Moncado · David<br />
Müller · Simon Pahling · Alexander<br />
Schmetzer · Brian Sidney · Alexander<br />
Unger · Ariane<br />
Weidner.<br />
FH<br />
David Andres ·<br />
Felix Broich ·Siddhartha<br />
Fernandes · Fredo Amadeo<br />
Fioranelli · Fuchs Karsten ·<br />
Patrick Groß · Roxanne Klay<br />
· Mira Raphaela Mendes ·<br />
Helen Alin Notebaart · <strong>Juli</strong>en<br />
Ritter · Ischa Rohde ·<br />
Miriam Stein<br />
ABI<br />
David Martin Appari<br />
· Romèo Arianna · <strong>Juli</strong>an<br />
Blumenröder · Lars Daigger· Lara<br />
Edelmann · Eva Fischer · Hannah<br />
Frieß · Paula Früh · Roxanna George ·<br />
Leonie Hafner · Mara Miranda Ittel · Hanna<br />
Franziska Kampers · Charlotte Kastl<br />
· Jonas Kull · Maximilian Langer · Elena<br />
Laus · Indra Anke Münch · Anna Elisa<br />
Paulus · Sonja Quitt · Allison Cassandra<br />
Reed · Svenja Johanna Reinke<br />
· Maximilian Rieser · Janine<br />
Ruch Anna · Lonny Christa<br />
Schiller<br />
Herzlichen<br />
Glückwunsch<br />
zur<br />
bestandenen<br />
Prüfung<br />
Schulabschlüsse <strong>2011</strong><br />
Schulabschlüsse <strong>2011</strong><br />
Mittlere Reife<br />
Clemens Anton · Mikel<br />
Dennis Beste · Jasmin Braun ·<br />
Amelie De Norre · Lara Freyburger<br />
· <strong>Juli</strong>a Germann · Maximilian Goertz<br />
· Steve Groß · Simon Hauk · Linda<br />
Klein · Lucas Koch · Kai Krämer · Mamu<br />
La Meir · Laura Neef · Max Caspar<br />
Roschach · Paola Schmitt · Sophie<br />
Schmucker · Maximilian Schulz ·<br />
Saskia Wessely · Laura Zielske<br />
· Maximilian Zinow<br />
Wir gratulieren den Schülerinnen<br />
und Schülern zum erfolgreichen<br />
Abschluss ihrer Prüfungen und<br />
wünschen Ihnen für ihre Zukunft<br />
alles Gute!<br />
Ralf Mager, für die Redaktion<br />
23
24<br />
Veranstaltungskalender<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2011</strong> bis Februar 2012<br />
JULI<br />
Klassenspiel 11A<br />
„Frühlings Erwachen“ (ab 14J.)<br />
nach Frank Wedekind<br />
OKTOBER<br />
Herbstfest<br />
Klassenspiel 8C<br />
Klassenspiel 8C<br />
NOVEMBER<br />
Basar<br />
Monatsfeier<br />
A-Zug<br />
B-Zug<br />
DEZEMBER<br />
Weihnachtsspiele<br />
„Christgeburtspiel“<br />
„Paradeisspiel“<br />
Weihnachtsfeier<br />
Schulgemeinschaft<br />
JANUAR<br />
Dreikönigsspiel<br />
Jahresarbeiten 12A<br />
Jahresarbeiten 12B<br />
Februar<br />
Klassenspiel 8B<br />
Klassenspiel 8B<br />
ferienplan<br />
Sommerferien<br />
Schuljahresbeginn<br />
Kollegiumsarbeit<br />
Herbstferien<br />
Weihnachtsferien<br />
Faschingsferien<br />
Osterferien<br />
beweglicher Ferientag<br />
Pfingstferien<br />
Sommerferien<br />
letzter Schultag<br />
Mi, 27.07.<strong>2011</strong><br />
Mi, 26.-28.10 <strong>2011</strong><br />
Mi, 26.10.<strong>2011</strong><br />
Do, 22.12.<strong>2011</strong><br />
Fr, 17.02.2012<br />
Do, 29.03.2012<br />
Fr, 27.04.2012<br />
Fr, 25.05.2012<br />
Mi, 25.07.2012<br />
Quelle: Schule 06.07.<strong>2011</strong><br />
Freitag, 22.07., 19.30 Uhr, AULA<br />
Samstag, 23.07., 19.30 Uhr, AULA<br />
Samstag, 08.10., 11 Uhr<br />
Freitag, 21.10., 19.30 Uhr, AULA<br />
Samstag, 22.10., 19.30 Uhr, AULA<br />
Samstag, 19.11., 13 Uhr<br />
Samstag, 26.11., 9 Uhr, AULA<br />
Samstag, 26.11., 11 Uhr, AULA<br />
Sonntag, 18.12., 16 Uhr, AULA<br />
Sonntag, 18.12.<br />
Donnerstag, 22.12., 16 Uhr, AULA<br />
Sonntag, 15.01., 17 Uhr, AULA<br />
20.01./ 21.01.2012<br />
27.01./ 28.01.2012<br />
Freitag, 10.02., 19.30 Uhr, AULA<br />
Samstag, 11.02., 19.30 Uhr, AULA<br />
erster Schultag<br />
Mo, 12.09.<strong>2011</strong><br />
Mo, 12.09.<strong>2011</strong><br />
Mo, 07.11.<strong>2011</strong><br />
Mo, 09.01.2012<br />
Mo, 27.02.2012<br />
Mo, 16.04.2012<br />
Mi, 02.05.2012<br />
Mo, 11.06.2012<br />
Mo, 10.09.2012<br />
termine<br />
elternrat<br />
23.09.<strong>2011</strong><br />
21.10.<strong>2011</strong><br />
25.11.<strong>2011</strong><br />
16.12.<strong>2011</strong><br />
nächster<br />
Redaktionsschluss<br />
20.09.<strong>2011</strong><br />
Erscheinungstermin<br />
21.10.<strong>2011</strong><br />
Impressum:<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Mannheim</strong><br />
Waldorfschulverein e.V.<br />
Neckarauer Waldweg 131<br />
68199 <strong>Mannheim</strong><br />
www.waldorfschule-mannheim.de<br />
Tel.06 21/85 30 06<br />
Fax: 0621-855842<br />
bankverbindung:<br />
Stadtsparkasse RNN<br />
<strong>Mannheim</strong>-Neckarau<br />
(BLZ 67 050 505)<br />
Konto 30 156 188<br />
grafik und satz:<br />
Ralf Mager, <strong>Mannheim</strong><br />
www.ralfmager.de<br />
druck:<br />
Müller-Druck GmbH & Co.,<br />
www.muellerdruck-ma.de<br />
gedruckt auf Recyclingpapier<br />
aus 100% Altpapier,<br />
Auflage 2600 Ex.<br />
redaktion:<br />
Johannes Bleckmann<br />
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02/11 kiesteichente