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LK Physik 13 Kernphysik - am Werdenfels-Gymnasium

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KAPITEL 4. URSACHEN DES RADIOAKTIVEN ZERFALLS 31<br />

Weitere Kernmodelle im kurzen Überblick:<br />

Tröpfchenmodell: Der Kern wird als Flüssigkeitstropfen mit konstanter Dichte behandelt.<br />

Fermigasmodell: Die Nukleonen bewegen sich frei im rechteckigen Potentialtopf.<br />

Schalenmodell: Jedes Nukleon bewegt sich frei in einem bestimmten Potential. D<strong>am</strong>it<br />

wird unter anderem die Existenz besonders stabiler Kerne erklärt.<br />

Kollektivmodell: Die Bewegung ganzer Gruppen von Nukleonen (z.B. Alphateilchen) wird<br />

angenommen.<br />

Unified-Modell: Verbindung von Schalen- und Kollektivmodell. Dieses Modell erklärt die<br />

experimentellen Tatsachen <strong>am</strong> besten.<br />

Alle vorgestellten Kernmodelle sind noch nicht optimal, da es nur phänomenologische Theo-<br />

rien (die Par<strong>am</strong>eter der Theorien werden an die experimentellen Tatsachen angepasst) ohne<br />

mikroskopische Begründung sind. Ideal wäre natürlich das Lösen der Schrödingergleichungen<br />

für das Vielteilchensystem ” Atomkern“. Dazu muss für jedes Nukleon die Schrödingergleichung<br />

im starken Kraftfeld aller anderen Nukleonen aufgestellt werden. Das so erhaltene Differential-<br />

gleichungssystem (bei 238 U sind es immerhin 238 Gleichungen mit 238 unbekannten Wellenfunk-<br />

tionen) muss dann gelöst werden, was bisher nur bei einfachsten Kernen, z.B. dem Deuteron,<br />

gelingt.<br />

4.3 G<strong>am</strong>maübergänge und Mößbauereffekt<br />

Beim Alpha- oder Betazerfall befindet sich der Tochterkern<br />

meistens in einem angeregten Zustand (Y ∗ ), der dann noch<br />

ein G<strong>am</strong>maquant aussendet:<br />

A α, β<br />

Z X −→ A′<br />

Z ′ Y∗ → A′<br />

Z<br />

′ Y + γ (4.3.1)<br />

PSfrag replacements<br />

Wie bei den Atomspektren gilt auch für G<strong>am</strong>maspektren<br />

das Rietz’sche Kombinationsprinzip:<br />

Die Differenzen von zwei γ-Energien eines Kerns erge-<br />

ben in vielen Fällen wieder mögliche γ-Energien, wenn<br />

sie keiner Auswahlregel zum Opfer fallen.<br />

Für die Auswahlregeln, auf die wir hier nicht eingehen wol-<br />

len, ist unter anderem die Drehimpulserhaltung verantwort-<br />

lich.<br />

X Y<br />

f1<br />

f2<br />

α, β<br />

γ<br />

f3 = f2 − f1<br />

Abb.4.3.1 G<strong>am</strong>maübergänge

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