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Elektronenmikroskopische Untersuchungen an Probenmaterial von ...

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Einleitung<br />

1.1.4 Exposition<br />

Unter Zugabe <strong>von</strong> Asbest war m<strong>an</strong> in der Lage, die Werkstoffeigenschaften eines<br />

Produktes erheblich zu verbessern, u.a. die Br<strong>an</strong>dfestigkeit, die Wärme- oder Hitzeverträglichkeit,<br />

die Zugfestigkeit (fester als Stahldrähte gleichen Querschnittes) und<br />

die Chemikalienbeständigkeit. Der Einsatz erfolgte vor allem in den Bereichen der<br />

industriellen Herstellung und Bearbeitung <strong>von</strong> Asbestzementprodukten (Fassadenisolierung,<br />

Dachziegel, Lüftungs<strong>an</strong>lagen, Fußbodenbeläge, asbesthaltige Spachtelmasse<br />

im Fliesenbetrieb), in der Textilienherstellung (die gute Verspinnbarkeit wurde<br />

genutzt zur Herstellung <strong>von</strong> Schnüren, Seilen, Dichtungen, H<strong>an</strong>dschuhen und Anzügen)<br />

und in der Automobilindustrie zur Herstellung <strong>von</strong> Brems- und Kupplungsbelägen<br />

[Konietzko und Teschler, 1992]. Noch heute sind Arbeiter stark exponiert, wenn<br />

sie in S<strong>an</strong>ierungsbetrieben tätig sind. Vor allem nach den S<strong>an</strong>ierungsarbeiten werden<br />

erhöhte Konzentrationen <strong>von</strong> Asbeststaub in der Luft gemessen [Friem<strong>an</strong>n,<br />

1992]. Um die Expositionen gegenüber Asbest so gering wie möglich zu halten, werden<br />

<strong>von</strong> den Betrieben Schutzausrüstungen zur Verfügung gestellt, u.a. Schutzmasken,<br />

Schutz<strong>an</strong>züge, Augenschutz, Schutzhelme sowie Schutzh<strong>an</strong>dschuhe. Darüber<br />

hinaus haben Betriebe die Auflage, in einer asbestbelasteten Umgebung für eine<br />

entsprechende Frischluftzufuhr und getrennte Abluft mit entsprechender Reinigung<br />

der Luft <strong>von</strong> den Faserstäuben zu sorgen. Problematisch sind allerdings sehr hohe<br />

Konzentrationen <strong>von</strong> Faserstäuben nach den S<strong>an</strong>ierungsarbeiten mit über 15.000<br />

Fasern/m³. Folglich muss die Faserstaubkonzentration der Luft genau bestimmt werden,<br />

bevor nach einer Asbests<strong>an</strong>ierung in Betrieben oder Büroräumen der alltägliche<br />

Arbeitsablauf wieder aufgenommen werden k<strong>an</strong>n<br />

[www.abbruch-dienst.de/Asbestinfo/asbestinfo.html].<br />

1.1.5 Asbestassoziierte Erkr<strong>an</strong>kungen<br />

Ab 1900 erfolgten erste <strong>Untersuchungen</strong> asbestinduzierter Erkr<strong>an</strong>kungen. Seit 1930<br />

wurden erstmals Fälle in Deutschl<strong>an</strong>d untersucht [Konietzko und Teschler, 1992], bei<br />

denen eine fibrosierende Wirkung <strong>von</strong> Asbest erk<strong>an</strong>nt wurde. Seit 1937 gilt die Asbestose<br />

(asbestinduzierte Lungenfibrose) bei entsprechendem Nachweis als Berufskr<strong>an</strong>kheit<br />

[Friem<strong>an</strong>n, 1992]. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Verdacht geäußert,<br />

dass eine Exposition gegenüber Asbest zu Lungenkrebs führen k<strong>an</strong>n<br />

[Schmolz, 1989]. In Retrospektivstudien <strong>von</strong> Doll et al. (1955) zeigte sich bereits<br />

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