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Elektronenmikroskopische Untersuchungen an Probenmaterial von ...

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Einleitung<br />

viszeralen Pleura. Diese „generalisierte“, durch Asbest verursachte Fibrose der Lunge<br />

wird auch als Asbestose bezeichnet. Sie führt zu einem Verlust der Elastizität und<br />

der Vitalkapazität der Lunge. Unabhängig da<strong>von</strong> k<strong>an</strong>n die chronische Entzündung zu<br />

einer Entstehung <strong>von</strong> Tumoren führen, so dass es auch nach Beendigung der Exposition<br />

zu einer Progredienz der Erkr<strong>an</strong>kung kommen k<strong>an</strong>n [Konietzko und Teschler,<br />

1992].<br />

Länge-zu-Durchmesser-Verhältnis der Fasern<br />

Von entscheidender Bedeutung für die Ablagerungen <strong>von</strong> Fasern in der Lunge ist<br />

das kritische Verhältnis <strong>von</strong> Faserdurchmesser zu Faserlänge. Dieses liegt bei 1:3<br />

[DFG, 2007]. Besonders Fasern mit einer Länge <strong>von</strong> 4-6 µm (bei Nasenatmung) bzw.<br />

7-9 µm (bei Mundatmung) werden in den Bronchien abgelagert. Die in die Alveolen<br />

gel<strong>an</strong>gten Fasern weisen hingegen eine Größe <strong>von</strong> 2-3 µm (bei Nasenatmung) bzw.<br />

3-4 µm (bei Mundatmung) auf. Abb. 3 stellt die möglichen Ablagerungslokalisationen<br />

eines Aerosols in der Atemluft dar.<br />

Die Eindringtiefe in das bronchiale<br />

System korreliert jedoch auch mit<br />

dem Durchmesser. Ein k<strong>an</strong>zerogenes<br />

Potential besteht vor allem<br />

bei Fasern mit einem Durchmesser<br />

<strong>von</strong> weniger als 0,25 µm und<br />

einer Länge <strong>von</strong> ca. 8 µm<br />

[Schmolz, 1989].<br />

Abb. 3:<br />

Beziehungen zwischen den arbeitsmedizinisch-toxikologisch definierten Anteilen des „Aerosols im<br />

Atembereich“ und deren Deposition. Der Überg<strong>an</strong>g des eingeatmeten Anteils des im Atembereich<br />

enthaltenen Aerosols in den Thorax und den Alveolarbereich mit Alveolen, zilienfreien Bronchiolen<br />

und Ductus alveolares wird durch Pfeile symbolisiert. Nach rechts weisende Pfeile kennzeichnen den<br />

Überg<strong>an</strong>g zu den in den Atmungsorg<strong>an</strong>en deponierten Anteilen, nach links zeigende Pfeile bezeichnen<br />

den <strong>von</strong> dort ausgeatmeten Anteil [DFG, 2007].<br />

Die Länge der Fasern wird insbesondere in tieferen Lungenabschnitten relev<strong>an</strong>t, wobei<br />

<strong>von</strong> einer erhöhten K<strong>an</strong>zerogenität besonders bei sehr dünnen und l<strong>an</strong>gen Fasern<br />

auszugehen ist. Dabei sollten auch kürzere Fasern nicht unterschätzt werden,<br />

denn speziell die kleinen Fasern (unter 5 µm Länge) gel<strong>an</strong>gen durch Tr<strong>an</strong>sportprozesse<br />

in die Lymphknoten [Dodson et al., 2003].<br />

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