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Das Magazin 01/02 2012 - Kölner Philharmonie

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Valery Gergiev<br />

7<br />

TiTElThEma<br />

»<br />

Einfach alles,<br />

und sogar noch<br />

mehr«<br />

daniil Trifonov gastiert als Gewinner des Tschaikowsky-klavierwettbewerbs<br />

mit Valery Gergiev und den Wiener Philharmonikern in köln<br />

»Nicht schauen, nicht denken, nur fühlen«: So erlebt der<br />

junge Pianist seinen nervenzehrenden Auftritt. Schnell<br />

wischt Daniil Trifonov über die Tastatur, um zu prüfen, ob sie<br />

feucht ist. Er selbst hat Schweißperlen auf der Stirn; nicht<br />

nur, weil an diesem Junitag mit über 30 Grad drückende<br />

Hitze herrscht. Im Moskauer Konservatorium, wo sich das<br />

Publikum mit Tickets und Fächern Kühle zuwedelt, geht<br />

der 14. Tschaikowsky-Wettbewerb für die Pianisten in seine<br />

vierte, entscheidende Phase: Nach zwei Soloprogrammen<br />

und einem Konzert mit Kammerorchester müssen die<br />

fünf Finalisten in einem großen Klavierkonzert Löwenpranke<br />

zeigen. Trifonov sattelt mit Tschaikowskys berühmtem<br />

Werk in b-Moll das Schlachtross des klassisch-romantischen<br />

Repertoires, galoppiert los – und gewinnt das Rennen.<br />

Freilich, der 20-Jährige, der an der berühmten Gnessin-<br />

Akademie in Moskau studierte und zur Zeit seine Ausbildung<br />

in Cleveland vollendet, ist ein Wettbewerbsprofi.<br />

Diverse Preise hat der aus Nishny Novgorod stammende<br />

Russe bereits gewonnen; so setzte er sich beim Arthur-<br />

Rubinstein-Wettbewerb in Tel Aviv an die Spitze. Doch<br />

das Heimspiel im Sommer 2<strong>01</strong>1, das ihm Goldmedaille<br />

und Grand Prix beschert, ist für Trifonov eine Feuerprobe,<br />

genießt der nur alle vier Jahre ausgetragene Moskauer<br />

Wettbewerb doch einen geradezu legendären Ruf. Den<br />

bestätigt Jurymitglied Peter Donohoe – Preisträger 1982 –<br />

mit dem Bonmot: »Nach dem Tschaikowsky-Wettbewerb<br />

verschwindet keiner – außer, er stirbt«. <strong>Das</strong> galt zumindest<br />

Wiener Philharmoniker

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