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im Zentrum - Psi Zentrum Basel

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6 Allgemeines Allgemeines<br />

7<br />

Ratgeber Medialität:<br />

Klientenwünsche<br />

Im letzten Heft habe ich mich mit den Missverständnissen<br />

beschäftigt, zu denen unsere Wahrnehmung<br />

uns verführen kann, wenn wir uns zu sehr<br />

auf das verlassen, was wir „normalerweise erwarten“.<br />

Ich habe dabei auch erwähnt, dass Klienten<br />

oft mit einer vorgefassten Meinung zu einer medialen<br />

Sitzung kommen, indem sie entweder ganz<br />

best<strong>im</strong>mte Personen, die sich aus dem Jenseits<br />

melden werden, erwarten, oder sich ganz spezielle<br />

Personen wünschen.<br />

Wenn die Klientin oder der Klient so einen speziellen<br />

Wunsch äussert: „Ich hätte gern mit meiner<br />

Mutter gesprochen!“, dann sagen wir in der Regel:<br />

„Ich kann nicht best<strong>im</strong>men, wer sich meldet. Ich<br />

beschreibe Ihnen die Geistwesen, die ich wahrnehmen<br />

kann, und wenn sich darunter dann auch Ihre<br />

Mutter befindet, umso besser. Es ist jedoch hilfreich,<br />

wenn Sie zunächst für alle Geistwesen offen<br />

sind, die sich Ihnen mitteilen wollen. Die Erfahrung<br />

zeigt, dass dies leichter zu einem Kontakt mit dem<br />

gewünschten Geistwesen führen kann. Ich kann Ihnen<br />

dies aber nicht versprechen.“<br />

„Medien, die versprechen, jede gewünschte Person<br />

aus dem Jenseits herbeizitieren zu können, sind<br />

Scharlatane“, sagt Bill Coller ganz klar. Bei solchen<br />

„Medien“ besteht die Gefahr, dass sie die eventuell<br />

auch unbewussten Erinnerungen, die die Klientin<br />

oder der Klient an die gewünschte Person hat,<br />

anzapfen und auf diese Weise vermeintlich den<br />

gewünschten Kontakt herstellen. Das ist die eine<br />

Seite.<br />

Die andere Seite ist, dass wir in Übungen zur Medialität<br />

durchaus mit „Wunsch-Geistwesen“ arbeiten.<br />

Die Übung „Ein Brief vom H<strong>im</strong>mel“ geht zum Beispiel<br />

so, dass mir meine Partnerin den Namen einer<br />

verstorbenen Person nennt. Im einfacheren Fall gibt<br />

sie mir noch an, dass diese „Erna“ ihre Tante war.<br />

Die schwierigere Version der Übung ist, dass ich nur<br />

den Namen bekomme. Nun muss ich in der geistigen<br />

Welt nach einer Erna suchen, die irgendwie zu<br />

meiner Übungspartnerin gehört. Ich fange dann<br />

einfach an zu schreiben und lasse mir einen Text<br />

einfallen, der durch seinen Inhalt deutlich machen<br />

soll, dass es tatsächlich die gewünschte Erna ist, die<br />

da durch mich schreibt. Zum Beispiel: „Erinnerst Du<br />

Dich noch, als wir zusammen …“ oder „Ich habe<br />

damals nach meiner Lehrabschlussprüfung als Verkäuferin<br />

in einer Confiserie gearbeitet. Deine Mutter<br />

wollte nicht, dass Du mich dort zu oft besuchtest,<br />

weil sie dachte, ich würde Dir sonst zuviel Süssigkeiten<br />

zustecken.“ Ein ganzer Brief von Erna sollte<br />

so entstehen und am Ende würde es dann heissen:<br />

„…von Deiner Tante Erna“.<br />

Die Erfahrung zeigte, dass das zwar nicht <strong>im</strong>mer,<br />

aber doch recht oft funktionierte. Gelegentlich waren<br />

Informationen dabei, die der Empfängerin eindeutig<br />

nicht bekannt waren, die sich aber bei einer<br />

entsprechenden Nachforschung als richtig erwiesen.<br />

Solche und ähnliche Übungen zeigen, dass es einem<br />

Medium durchaus möglich ist, eine gewünschte<br />

jenseitige Person anzupeilen – allerdings nur, wenn<br />

diese bereit ist, dabei mitzumachen. Deshalb können<br />

wir keinen Erfolg versprechen!<br />

Es ist also möglich, die Wahrnehmung so zu lenken,<br />

dass wir ein ganz best<strong>im</strong>mtes Geistwesen wahrnehmen.<br />

Sicherlich helfen uns dabei unsere geistigen<br />

Begleiter, es ist jedoch an uns, diesen Helfern einen<br />

klaren Auftrag zu erteilen. Je klarer wir als Medien<br />

in unserem Denken und in unserer sensitiven Wahrnehmung<br />

sind, desto klarer wird es uns gelingen,<br />

die Geistwesen zu vermitteln, die bereit sind, mit<br />

uns zusammenzuarbeiten. Unsere Wahrnehmung<br />

lenken und uns von der geistigen Welt entsprechend<br />

lenken lassen – das ist die Devise. Auf diese<br />

Weise können wir sowohl unseren Klienten und Klientinnen<br />

oder dem Publikum bei einer öffentlichen<br />

Veranstaltung, als auch den jenseitigen Geistwesen<br />

bestmöglich gerecht werden.<br />

Wie verhalte ich mich als Klientin, als Klient am besten,<br />

wenn ich best<strong>im</strong>mte Wünsche und Fragen an<br />

das Medium habe?<br />

1. Ich „spreche“ mehrfach vor der Sitzung innerlich<br />

mit meinen Lieben in der geistigen Welt und lade<br />

sie ein, sich an der Sitzung be<strong>im</strong> Medium zu melden.<br />

Und ich gebe ihnen auch die Fragen bekannt,<br />

die ich in der Sitzung beantwortet haben möchte.<br />

2. An der Sitzung lasse ich das Medium zunächst<br />

sagen, wen und was es wahrn<strong>im</strong>mt, und gebe nach<br />

bestem Wissen und Gewissen Antworten. Erst<br />

wenn es nach etwa der halben Sitzung nicht so aussieht,<br />

als käme das Medium auf meine Themen zu<br />

sprechen, frage ich das Medium, ob ich nach einer<br />

best<strong>im</strong>mten Person fragen oder eine best<strong>im</strong>mte Frage<br />

stellen darf. Ich muss es allerdings akzeptieren,<br />

dass nicht alle Medien auf solche Klientenwünsche<br />

eingehen, weil dadurch ihr natürlicher Informationsfluss<br />

unterbrochen werden könnte.<br />

Matthias Güldenstein<br />

Schamanische Trance<br />

„Der Zustand der Trance ist eine <strong>im</strong> Menschen angelegte<br />

Erfahrungsmöglichkeit. Trance ist die biologische<br />

Tür zur anderen, heiligen Wirklichkeit.<br />

Trance ist gesund.“ Dr. Felicitas Goodman<br />

Dr. Felicitas Goodman (1914 – 2005)<br />

untersuchte als Anthropologin besonders<br />

die religiösen Praktiken so<br />

genannter Stammesgesellschaften<br />

und entdeckte, dass es dort üblich<br />

war, in festgelegten, religiös anmutenden<br />

Ritualen Kontakt zu anderen<br />

Wirklichkeiten aufzunehmen;<br />

durch Verhaltensweisen und Erscheinungen, die<br />

man in unserem Kulturkreis eher als pathologisch<br />

und psychotisch deklariert: Etwa Visionen, St<strong>im</strong>men<br />

hören, Kontakt mit Toten und Geistwesen.<br />

Die grundlegende Unterscheidung liegt jedoch darin,<br />

dass in einer geführten Trance der Anfang und<br />

das Ende jeder Erfahrung <strong>im</strong> Voraus festgelegt sind<br />

und man mit einem intakten, selbstbewussten Ich<br />

in den gewöhnlichen Bewusstseinszustand zurückkehrt<br />

- begleitet oft von einem Gefühl des Wohlbefindens,<br />

des Gereinigtseins oder gar einer Botschaft<br />

für sich selbst oder für die Gemeinschaft. Ebenfalls<br />

ist es sehr wichtig, dass wir uns nicht alleine auf<br />

die Reise machen, sondern, dass wir in die Energie<br />

einer Gruppe eingebettet sind, und die Reise von<br />

einer Ritualleiterin begleitet wird.<br />

Felicitas Goodman entdeckte bei ihren Forschungen,<br />

dass es überall auf der Welt bei Höhlenmalereien<br />

und gefundenen Statuetten, die z. T. 20 000<br />

– 30 000 Jahre alt sind <strong>im</strong>mer wieder ähnliche oder<br />

auch gleiche Körperhaltungen gibt. Und dies, obwohl<br />

diese Völker keinerlei Kommunikation miteinander<br />

hatten. F. Goodman unternahm Exper<strong>im</strong>ente<br />

mit ihren Studenten. Sie begaben sich in solche<br />

Haltungen und untersuchten, was dabei geschieht.<br />

Schnell stellten sie fest, dass das Erleben sehr viel<br />

intensiver wird, wenn man einen Rhythmus dazu<br />

gibt. So ist der Trommel oder Rasselrhythmus von<br />

210 Schlägen pro Minute geradezu dafür prädestiniert,<br />

uns in einen Trance – Zustand zu bringen.<br />

Die Verbindung des<br />

Rasselrhythmus und<br />

der rituellen Körperhaltung<br />

ergibt ein<br />

tiefes Tranceerleben,<br />

d.h. wir haben einen ganz eigenen Zugang zur sogenannten<br />

anderen oder heiligen Wirklichkeit, wie<br />

F. Goodman sie nennt. Die Trance bildet ein Tor zu<br />

dieser anderen Wirklichkeit.<br />

Nach M. Eliade ist die schamanische Trance vor<br />

allem ein „Zustand der Inspiration. Der Schamane<br />

sieht und hört die Geister; er ist ausser sich, da er<br />

in Ekstase in ferne Gegenden reist, aber ist nicht bewusstlos.<br />

Er ist ein Visionär, ein Inspirierter. Doch<br />

ist das Grunderlebnis <strong>im</strong>merhin ein ekstatisches,<br />

und das Hauptmittel zu seiner<br />

Einleitung bleibt fast<br />

grundsätzlich die magischreligiöse<br />

Musik.“ (Eliade,<br />

1954, S. 215)<br />

Da F. Goodman mit Leib und Seele eine Wissenschaftlerin<br />

war, wollte sie wissen, was bei solchen<br />

Trancezuständen in unserem Körper und in unserem<br />

Zentralnervensystem passiert. Darum liess<br />

sie sich selbst wissenschaftlich begleiten bei ihren<br />

Forschungen, z.B. vom Physiker und Psychologen<br />

Günter Haffelder, dem Leiter des „Instituts für Kommunikation<br />

und Gehirnforschung“ in Stuttgart.<br />

Was passiert während einer Trance?<br />

Nana Nauwald schreibt dazu in ihrem Buch „Ekstatische<br />

Trance“ S. 8/9):<br />

„Mit dem Einsetzen der Rassel treten erstaunliche<br />

Veränderungen <strong>im</strong> Körper auf: Der Blutdruck sinkt,<br />

während sich der Puls erhöht. Zugleich entstehen<br />

Thetawellen <strong>im</strong> Gehirn. Und das Gehirn beginnt<br />

Beta-Endorphine auszuschütten. Diese sind nicht<br />

nur körpereigene, schmerzstillende Substanzen,<br />

sondern können auch ein überwältigendes Glücksgefühl<br />

erzeugen. Jene „Süsse“ des religiösen Erlebnisses,<br />

von der die Mystiker <strong>im</strong>mer wieder erzählen.<br />

Der 210-Rhythmus hilft, eine Blockade des Nervensystems<br />

zu überwinden, um eine Veränderung des<br />

Bewusstseinzustandes zu erreichen. Einen Zustand,<br />

in dem es uns möglich wird, zum ekstatischen Erlebnis<br />

zu kommen,<br />

zur Vision.“<br />

Durch unsere<br />

Trancereisen<br />

können wir einen wahrhaften Zugang zu unseren<br />

Visionen gewinnen und die wirkliche Verbindung<br />

mit der geistigen Welt real hier und jetzt erfahren.<br />

Wir lernen dadurch die Dinge um uns herum bewusst<br />

wahrzunehmen, die wir mit dem normalen<br />

Bewusstsein nicht wahrnehmen können, und die<br />

dennoch <strong>im</strong>mer da sind. Unsere Medialität wird<br />

durch diese schamanische Seelenarbeit geschult.<br />

Karin Decker (s. S. 30)

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