Notizen aus der Nachbarschaft Juli 2012

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

* TITELTHEMA Aber auch ohne „Olé, olé!“-Rufe hatte unsere Elf zunächst einen guten Start dank Mario Gomez. Bis einer anderer Mario – Mario Balotelli – den Traum vom ersten Titel seit 1996 zerplatzen ließ. Aber die Millionen Fans vor den heimischen Fernsehern und den öffentlichen Großleinwänden ließen sich nicht den Spaß verderben und sahen ein hochklassiges Finale. Vielleicht war es ein kleiner Trost, dass unser „Rausschmeißer“ Italien die höchste Niederlage in der EM-Geschichte kassierte. Vor vier Jahren hatten Jogis Jungs mit 0 :1 gegen Spanien verloren, immerhin erst im Finale. Für Spanien begann damals eine Erfolgsserie. Sie gewannen im Anschluss die WM und jetzt erneut die EM. Die „Furia Roja“ – zu Deutsch „Rote Furie“ – schaffte als erste Mannschaft diesen Titel-Hattrick. Ganz nebenbei war es auch ihr zweiter Durchmarsch ohne Niederlage. Bei der kommenden Weltmeisterschaft wird unser Team aber sicherlich auch ein Wörtchen mitreden wollen. Es war eine Europameisterschaft der sich selbst erfüllenden Prophezeiungen: England hat Pech in Elfmeterschießen und Deutschland kann kein Pfl ichtspiel gegen Italien gewinnen. Angeberposen wurden bestraft: Der zugegebenermaßen treffsichere portugiesische Showman Christiano Ronaldo konnte seine Mannschaft ebenso wenig ins Finale führen wie der Italiener Mario Balotelli sein Versprechen seiner vier Final-Treffer einlösen konnte. 4 *NOTIZEN aus der Nachbarschaft. Ansteckend: Vom Fußball- zum Olympiafieber Nach der Halbfi nalniederlage bei der WM 1990 sagte der englische Spieler Gary Lineker noch bitter: „Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen die Deutschen.“ Dieses in der Kurzform „Am Ende gewinnen immer die Deutschen“ berühmt gewordene Zitat könnte nach dieser EM von einem knappen „Olé, olé!“ abgelöst werden. Damit riefen die Spanier wieder ihr Team zum Sieg. Was im Fußballfi eber etwas unterging war die Leichtathletik-EM. Erfolgreichste „Mannschaft“ war hier Deutschland mit sechs Goldmedaillen. Ein Ergebnis, dass auf Erfolge bei den Olympischen Spielen hoffen lässt. Pünktlich zum Start am 27. Juli werden wahrscheinlich wieder vielen Orts Großleinwände für das Public Viewing aufgebaut. Ein deutscher Sieg im Weitsprung und ein neuer Fabelweltrekord von Usain Bolt lassen sich eben in der Gemeinschaft am schönsten bejubeln. Wer nun denkt, nach dem Abpfi ff bei der Europameisterschaft ist alles vorbei, der irrt gewaltig: Denn jetzt nimmt der Sportsommer 2012 erst so richtig Fahrt auf: Nach dem Spiel ist vor den Spielen – genauer gesagt vor den Olympischen Spielen 2012. Denn ab dem 27. Juli bis 12. August 2012 rufen die fünf Ringe wieder. Ganz London verwandelt sich dann in eine gigantische Sportstätte und wird zum Anziehungspunkt für Millionen von Zuschauern, Tausende von Journalisten und vor allem für Sportler aus aller Welt. „Schneller, höher, weiter“ – frei nach diesem Motto kämpfen rund 10.500 Sportler aus über 200 Ländern wieder um olympische Ehren und Medaillen. Die 30. Olympischen Sommerspiele dauern zwar nur 17 Tage, werden in dieser Zeit aber sicher einige Weltrekorde hervorbringen, Sportgeschichten und womöglich -legenden schreiben. Sportfans haben reichlich Gelegenheit, das spannende Geschehen live im Stadion zu verfolgen: insgesamt 6,6 Millionen Tickets wurden für London 2012 verkauft.
„Grüne“ Spiele für eine nachhaltige Stadtentwicklung Auch abseits der Wettkampfstätten hat sich die englische Hauptstadt neue Zielmarken gesetzt. Erstmals steht bei einer Olympiade der Umweltschutz im Vordergrund und aus dem „Armenviertel“ im Osten der 7,5 Millionen-Metropole soll ein angesagtes neues Viertel werden. Die Chancen, die eine Olympiade für die Stadtentwicklung birgt, möchte natürlich auch die Stadt an der Themse nutzen und hat sich ambitionierte Ziele auf die Fahnen geschrieben: Der Olympische Park soll auch nach den Spielen dauerhaft als Mittelpunkt der sozial schwächsten Stadtteile und ihrer multikulturellen Bevölkerung etabliert werden. Das Olympische Gelände umfasst ein brachliegendes, ehemaliges viktoria- nisches Industriegebiet, das bedingt durch die frühe Industrialisierung und dadurch unzureichende Verkehrsanbindung von den übrigen Stadtteilen abgeschnitten war. Ziel der Stadtplanung ist es, die Lebensbedingungen in den Stadtteilen, die an das Olympische Gelände angrenzen, nachhaltig und dauerhaft zu verbessern. Dafür wird einiges investiert: Rund 80 Prozent des 9,1 Milliarden Pfund umfassenden Gesamtbudgets der Olympischen Spiele werden ausschließlich in Infrastrukturmaßnahmen investiert. Für die Umwandlung des Olympischen Geländes zum lebenswerten Mittelpunkt Ostlondons wurde zusätzlich eine Milliarde Pfund einkalkuliert. Mit Blick auf den Umweltschutz hat sich Londons Olympia-Konzept der Idee „grüner“ Spiele verschrieben. So wird zum Beispiel auf den Toiletten des Olympischen Dorfes Regenwasser zur Spülung eingesetzt. Im Sinne des Nachhaltigkeitsgedanken wurden keine Neu- oder Umbauten mit aufgenommen, die später nicht einem weiteren Zweck dienen können. Das Pressezentrum wird nach den Spielen als Bürogebäude genutzt und das Olympische Dorf zu einem Wohnkomplex umgebaut. In vielen Wettkampfstätten wird nach Ende der Olympiade die Kapazität an Zuschauerplätzen zurückgebaut. Das neue Olympiastadion soll später um ca. 20.000 Plätze auf 60.000 Plätze schrumpfen. Keine Spur von Sommerpause: Von Olympia bis zur Tour de France Während die Athleten noch in der Schlussphase ihrer Vorbereitungen stecken, ist das Olympische Feuer bereits am 18. Mai auf der Insel angekommen. Auf einer 70 Tage dauernden Reise wird es von insgesamt 8.000 Fackelläufern quer durch das Vereinigte Königreich bis nach London getragen – wo am 27. Juli 2012 im neuen Olympiastadion die 30. Spiele feierlich eröffnet werden. Dann treten Athleten aus aller Welt in insgesamt 26 Disziplinen gegeneinander an. Mit insgesamt 302 Entscheidungen wird es wieder jede Menge Gelegenheit zum Mitfi ebern geben. 162 Goldmedaillen sind unter den männlichen Athleten zu erringen – 132 sind es bei den Frauen. Zudem gibt es acht gemischte Wettbewerbe. Auch anderswo ist von Sommerpause keine Spur: Denn ab dem 30. Juni rollt wieder das berühmteste Radrennen der Welt – die Tour de France. Die ersten drei Etappen werden komplett in Belgien gefahren, erst dann führt die Tour ins Heimatland dieses legendären Etappen-Radrennens. Entlang landschaftlich reizvoller Strecken geht es quer durch Frankreich, zahlreiche Bergetappen werden „erradelt“, bevor „Le Tour“ traditionsgemäß am 22. Juli 2012 auf dem Prachtboulevard Champs-Élysées in Paris endet. Aber auch dann ist noch lange nicht Schluss mit dem Sportsommer 2012. Für Tennis-Fans, Reitsportfreunde und Schwimmliebhaber gibt es noch viele sehenswerte Wettkämpfe. Wir drücken allen Sportlern schon einmal die Daumen. *NOTIZEN aus der Nachbarschaft. 5
Seite 1 und 2: *NOTIZEN aus der Nachbarschaft. Das
Seite 3: * IN EIGENER SACHE Gelebte Nachbars
Seite 7 und 8: Informieren Sie sich gegenseitig, w
Seite 9 und 10: * RATGEBER Sie fliegen nur einen So
Seite 11 und 12: * RATESPASS FÜR KIDS 1 3 Welches T

Notizen aus der Nachbarschaft Juli 2012

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?