Wer erschuf Darwin - Wort und Wissen
Wer erschuf Darwin - Wort und Wissen
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stens für große Zeiträume der Erd-, Lebewesen<strong>und</strong><br />
Menschheitsgeschichte? Wenn wir betonen,<br />
dass <strong>Wissen</strong>schaft auf dem Holzweg sein kann,<br />
könnten wir dann nicht auch in unseren Auslegungen<br />
biblischer Texte (Exegese) <strong>und</strong> in der<br />
Herangehensweise an die Texte (Hermeneutik)<br />
irren? Ja, wir könnten! Aber wir haben unser Verständnis<br />
der einschlägigen biblischen Texte mit<br />
vielerlei Argumenten geprüft <strong>und</strong> begründet. Wir<br />
sind bereit, uns auch in exegetischen <strong>und</strong> hermeneutischen<br />
Fragen der Kritik zu stellen. Diese<br />
Kritik muss aber konkret sein, sonst kann sie nicht<br />
auf hilfreiche Weise weiterführen. Es ist für uns<br />
kein gangbarer Weg, die Bibelauslegung <strong>und</strong> das<br />
Bibelverständnis zeitgemäßen Vorstellungen über<br />
Evolution <strong>und</strong> Naturgeschichte anzupassen. Das<br />
biblische <strong>Wort</strong> soll zuerst für sich selbst sprechen<br />
dürfen, bevor wir fragen, wie wir es mit unserem<br />
wissenschaftlich begründeten <strong>Wissen</strong> zusammenbringen<br />
können. Es gibt für uns keinen Anlass<br />
aus der Heiligen Schrift, unseren Kurs zu ändern.<br />
Dabei ist zu bedenken, dass eine evolutionäre<br />
Entstehung des Menschen auch eine Entkopplung<br />
von Sündenfall <strong>und</strong> Tod beinhaltet. Der Mensch<br />
wäre dann schon durch die Schöpfung wesensmäßig<br />
sterblich <strong>und</strong> auch wesensmäßig Sünder,<br />
genauso wie er Geschöpf ist; die Bibel unterscheidet<br />
jedoch beides ausdrücklich. Es wäre schwierig,<br />
von einem ersten Menschen <strong>und</strong> einem erstes<br />
Menschenpaar zu sprechen; Paulus <strong>und</strong> Jesus<br />
nehmen darauf Bezug, sollten sie sich geirrt haben?<br />
Zudem stellt Paulus Adam als Person, durch<br />
die Sünde <strong>und</strong> Tod in die Welt gekommen ist,<br />
ausdrücklich Jesus Christus gegenüber, den<br />
menschgewordenen Sohn Gottes, der die Sünde<br />
des Menschen stellvertretend auf sich genommen<br />
<strong>und</strong> den Tod besiegt hat (Röm 5,12-21). Im Gegensatz<br />
dazu ist der Tod unerlässliche Voraussetzung<br />
für einen evolutionären Prozess <strong>und</strong> kann<br />
in dieser Perspektive nicht als Gottes Gericht über<br />
die Sünde des Menschen gedacht werden. Diesen<br />
nur kurz angedeuteten Zusammenhängen<br />
könnten weitere angefügt werden. Sie hängen<br />
auch mit den Fragen der Zeiträume zusammen,<br />
da nach dem biblischen Zeugnis eben erst durch<br />
die Sünde der Tod in die Welt kam. Zur weiteren<br />
Vertiefung sei auf die im Anhang angegebenen<br />
Artikel hingewiesen.<br />
Konsequenzen <strong>und</strong> Ausblick<br />
Was folgt nun aus dieser Bestandsaufnahme für<br />
die Studiengemeinschaft <strong>Wort</strong> <strong>und</strong> <strong>Wissen</strong>? Unser<br />
Auftrag <strong>und</strong> unser Ziel bestehen unverändert<br />
fort. Die sich an Paulus’ Einstellung (1 Kor 9,19ff.)<br />
orientierende Herausforderung bleibt, im Bereich<br />
des Denkens das Evangelium zur Sprache zu bringen.<br />
Hierin wollen wir mit den uns anvertrauten<br />
Gaben dienen, für einige ist diese Gabe die wissenschaftliche<br />
Arbeit. Wenn wir uns mit unserem<br />
bescheidenen Potenzial nicht den Herausforderungen<br />
stellen, werden andere ihre Lösungen<br />
unhinterfragt anbieten, seien es atheistische, theistische<br />
oder pantheistische Evolution oder gut<br />
gemeinte, aber fachlich zu kurz gegriffene Antworten.<br />
Forschung unter der Perspektive einer tatsächlich<br />
geschehenen Schöpfung verfolgt nicht die<br />
Aufgabe, Glauben zu begründen (dafür ist <strong>Wissen</strong>schaft<br />
nicht das geeignete Mittel). Vielmehr<br />
soll sie Dienerin sein, um die biblisch vorgegebene<br />
Einheit von Glauben <strong>und</strong> Denken zu bezeugen<br />
<strong>und</strong> helfen, Hindernisse auf dem Weg in die<br />
Nachfolge Jesu Christi auszuräumen. Dass die<br />
Evolutionslehre, beziehungsweise dem <strong>Wort</strong>laut<br />
der Bibel widersprechende Naturgeschichts-Szenarien<br />
solche Hindernisse sein können, hören wir<br />
unverändert immer wieder. Die Auseinandersetzung<br />
mit Vorstellungen, die im Widerspruch zum<br />
biblischen Zeugnis stehen, ist kein Selbstzweck,<br />
bei dem es darauf ankommt, möglichst gut „abzuschneiden“,<br />
sie soll vielmehr einem wichtigeren<br />
Zweck dienen: beizutragen, dass der biblischen<br />
Botschaft Gehör verschafft wird. Dazu<br />
braucht es mehr denn je qualifizierte wissenschaftliche<br />
Arbeit, deren didaktische Umsetzung <strong>und</strong><br />
Präsentation, sowie Sachlichkeit <strong>und</strong> intellektuelle<br />
Redlichkeit. Dabei werden in den Versuchen<br />
einer Zusammenschau von biblischer Lehre <strong>und</strong><br />
dem vorläufigen, durch Erfahrung gewonnenen<br />
<strong>Wissen</strong> des Menschen aller Voraussicht nach viele<br />
<strong>und</strong> auch gr<strong>und</strong>legende Fragen offen bleiben.<br />
In der weiteren Arbeit wollen wir darauf achten,<br />
keine höheren Erwartungen zu wecken, als sie<br />
das <strong>Wort</strong> Gottes verheißt.<br />
Da Forschung aufwendig ist <strong>und</strong> viel Zeit <strong>und</strong><br />
Geduld erfordert, benötigen wir mehr haupt- <strong>und</strong><br />
ehrenamtliche <strong>Wissen</strong>schaftler. Es wird in der<br />
Regel nicht möglich sein, im Eiltempo große<br />
Durchbrüche zu erzielen. Wir wollen dankbar sein<br />
über kleine Schritte, die Gott uns ermöglicht <strong>und</strong><br />
es auch aus seiner Hand nehmen, dass vieles brach<br />
liegen bleiben muss.<br />
Es ist unser Anliegen, dass Sie – auch als wissenschaftlich<br />
Interessierte – in die Diskussion,<br />
unser Ringen <strong>und</strong> unser Beten im Spannungsfeld<br />
von biblischem Glauben <strong>und</strong> den Erkenntnissen<br />
der <strong>Wissen</strong>schaft mit einbezogen werden.<br />
Der Leitungskreis sowie einige wissenschaftlich arbeitende<br />
Mitglieder der Studiengemeinschaft <strong>Wort</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Wissen</strong><br />
STUDIENGEMEINSCHAFT WORT UND WISSEN – www.wort-<strong>und</strong>-wissen.de