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2 ApRIl ‘09 06 besucHt<br />

Gefangen in einer Fantasiewelt: Frau und herr B. (Fabienne hesse und Jürgen Clemens)<br />

Foto: Wolfgang Weimer<br />

DER TOD IST DAS BESTE<br />

der gastKritiKer des m<strong>on</strong>ats stefan Keim (u. a.<br />

mitglied der Jury des berliner tHeatertreffens)<br />

über die deutscHsPracHige erstauffüHrung des<br />

doKudramas „aalst“ v<strong>on</strong> Pol Heyvaert und dimitri<br />

verHulst im tHeater tiefrot<br />

sie singen leise das lied v<strong>on</strong> Hänsel und gretel, zweistimmig,<br />

die richterin und frau b., die Kindsmörderin. bald<br />

stimmt auch Herr b. mit ein. zart und traurig klingen die<br />

verse v<strong>on</strong> den geschwistern, die sich im finsteren, bitter<br />

kalten Wald verirrt haben. und einen ganz kurzen moment<br />

lang stellt sich so etwas wie sympathie ein für die<br />

menschen, die völlig quer in der Welt stehen, ohne moralische<br />

Werte, sich schlagen und umarmen, in Hassliebe<br />

aneinander festkrallen. Weil sie nichts anderes haben.<br />

s<strong>on</strong>st ist es ein nüchternes, karges, kaltes stück, das dokudrama<br />

„aalst“ des theatermachers Pol Heyvaert und<br />

des flämischen schriftstellers dimitri verhulst. „die beschissenheit<br />

der dinge“ heißt einer seiner romane, verhulst<br />

wurde in der Kleinstadt aalst geboren. „eine wahre<br />

geschichte“ kündigen die autoren im untertitel an. ein<br />

Paar hat in einem herunter gekommenen Hotelzimmer in<br />

aalst seine beiden Kinder umgebracht. Herr und frau b.<br />

hatten angst, das Jugendamt würde ihnen den sohn und<br />

das baby weg nehmen. Weil die Wohnung völlig verwahrlost<br />

war, die Kinder hungerten und geschlagen wurden.<br />

„Was sollten wir tun?“ fragen die mördereltern. „Wir haben<br />

unsere Kinder vernichtet. es soll keiner sagen, wir<br />

wollten nicht das beste für sie.“<br />

das theater hat in den letzten Jahren viele spielarten<br />

des dokumentarischen entwickelt oder neu entdeckt.<br />

„der Kick“, die vielstimmige recherche einer gewalttat<br />

unter hoffnungslosen Jugendlichen in der uckermark,<br />

erscheint auf vielen spielplänen. das Kollektiv rimini<br />

Protokoll hat mit seinem K<strong>on</strong>zept, „experten des alltags“<br />

auf die bühne zu bringen und ihre geschichten zu<br />

kunstvollen abenden zu collagieren, eine menge nachahmer<br />

gefunden. bürgerchöre d<strong>on</strong>nern ihre Wut und<br />

enttäuschung längst nicht nur in den inszenierungen<br />

volker löschs über die rampe, ein lehrerchor findet sich<br />

auch in schorsch Kameruns „m. s. adenauer“ am Kölner<br />

schauspiel. der autor und regisseur nuran david calis<br />

lebt mit Jugendlichen aus so genannten Pro blemvierteln<br />

zusammen, entwickelt mit ihnen abende, die fern aller<br />

soziokulturellen romantik träume und realität der underdogs<br />

auf die bühne bringen. das theater sucht authentizität,<br />

will sich mit aller Kraft den gesellschaftlichen<br />

fragen stellen und kombiniert dieses anliegen mit auf­<br />

und anregenden ästhetischen K<strong>on</strong>zepten. da wirkt es fast<br />

rührend, dass im theater tiefrot noch das gute alte dokumentarische<br />

Kammerspiel gepflegt wird, mit schauspielern,<br />

die sich in rollen hinein arbeiten, mit drei stühlen<br />

als bühnenbild und Packpapier auf dem boden und an<br />

den Wänden.<br />

regisseur günter overmann lässt allerdings niemals<br />

betroffenheitstheater zu, sucht und findet brüche in allen<br />

rollen. auch und vor allem in der richterin, die keinesfalls<br />

neutrale fragenstellerin ist. oft reagiert sie mit<br />

Häme und ir<strong>on</strong>ie, manchmal auch mit entsetzen. die<br />

schauspielerin gabriele Kosack reflektiert die reakti<strong>on</strong>en<br />

der gesellschaft auf die täter. bei ihr haben die beiden<br />

v<strong>on</strong> anfang an keine chance, sie ist weit weg vom<br />

lebensalltag der b.s, bar aller fantasie, um sich in diese<br />

kaputten seelen hineinzuversetzen. nicht weil das innenleben<br />

der richterin so intakt wäre. im gegenteil, sie<br />

ist sich ihrer selbst so unsicher, dass sie es nicht schafft,<br />

ihre denkmuster in frage zu stellen. irgendwo genießt<br />

sie es, sich besser zu fühlen als die mördereltern. sie hat<br />

diesen billigen triumph nötig und ist damit – ohne es zu<br />

merken – ganz nah bei den K<strong>on</strong>sumenten der boulevardmedien<br />

und ihrer einfachen botschaften.<br />

allerdings würden Herr und frau b. wohl auch einen<br />

gefestigten charakter ins schleudern bringen. sie sind<br />

große, böse Kinder, ganz auf sich selbst bezogen, ohne<br />

auch die richterin stellt ihre Denkmuster nicht in Frage: Jürgen Clemens und<br />

Gabrielle kosack, Foto: Wolfgang Weimer<br />

alle maßstäbe. sie knibbelt an ihrem stuhl, er kippelt<br />

mit seinem, eltern würden sie ständig ermahnen, sich<br />

ordentlich zu benehmen. dass jemand arbeiten geht und<br />

darüber schimpft, finden sie einfach lächerlich. das geld<br />

kommt doch vom staat, das warme essen auch, und wenn<br />

man etwas haben will, muss man es bloß beim versandhandel<br />

bestellen. sie haben so viele stereoanlagen und<br />

fernseher, dass sie im streit sch<strong>on</strong> mal einen aus dem<br />

fenster schmeißen. Jedes ordnungsk<strong>on</strong>zept ist dem Paar<br />

völlig fremd. sie verstehen es einfach nicht, wie die anderen<br />

leben. sie spüren nur, dass sie nicht dazu gehören.<br />

und reagieren panisch, wenn jemand in ihre fantasiewelt<br />

hinein bricht, sie ins system zwingen will. sofort und völlig<br />

selbstverständlich fassen sie den gedanken, sich und<br />

andere umzubringen.<br />

Jürgen clemens explodiert übergangslos, brutalität und<br />

sanftmut liegen bei seinem Herrn b. ganz nah beieinander.<br />

Während fabienne Hesse die maulige Kindfrau gibt,<br />

liebesbedürftig, frustverängstigt – sie kann ohne mit der<br />

Wimper zu zucken ihr baby ersticken. beide spielen mit<br />

der richterin, wechseln die rollen, erzählen die morde<br />

mit stimmen wie aus einem Horrorfilm, geben sich ganz<br />

kalkuliert verrückt, um als schuldunfähig zu gelten. aber<br />

auch das ist nur ein teil der Wahrheit, denn gemütskrank<br />

sind sie mit sicherheit, auch wenn sie hinterlistig eben<br />

darauf setzen, strafnachlass zu bekommen. „aalst“ ist<br />

ein 70 minuten kurzer abend mit verstörenden momenten,<br />

kein großes theater, aber effektiv, k<strong>on</strong>zentriert, nah<br />

dran am thema. und nebenbei sch<strong>on</strong> eine leistung für<br />

das kleine Kellertheater „tiefrot“, eine deutschsprachige<br />

erstaufführung an land zu ziehen.<br />

terMine iM april: theater tieFrOt, 1., 2., 3., 4.<br />

steFan keiM<br />

2 ApRIl ‘09 07 gemeint<br />

ein kinski-kl<strong>on</strong> zwischen Genie und selbst-Besessenheit: der schauspieler hanno Dinger<br />

Fotos: holger karl<br />

ZITIEREN VERBOTEN<br />

Was darf die Kunst? Wie Weit geHt das recHt, auf der büHne aus<br />

WerKen zu zitieren? m<strong>on</strong>atelang Hat zWiscHen den erben des<br />

scHausPielers Klaus KinsKi und dem neuen scHausPiel Köln ein<br />

urHeberrecHtsstreit getobt. eine reflexi<strong>on</strong> über die büHne<br />

als KamPfPlatz v<strong>on</strong> erben und tHeatermacHern.<br />

Kinski ausgestorben – füttern verboten, steht auf dem<br />

schild am gitter. dahinter sieht man eine Kloschüssel,<br />

eine bettpfanne, unverputzte Wände. der schauspieler<br />

Hanno dinger liegt auf einer Pritsche. Während sich applaus<br />

um ihn erhebt, beginnt seine raserei: „geht raus ihr<br />

schweine, ich hab euch nichts zu sagen! Kann das nicht<br />

endlich aufhören“, wütet er mit weißgeschminktem gesicht<br />

und schwarzen augenhöhlen und klammert sich an<br />

das gitter. ist er Kinski oder nicht? allenfalls ein mann,<br />

bei dem einem der schauspieler Klaus Kinski sofort einfallen<br />

würde ­ zu charakteristisch ist die selbstbesessene raserei<br />

zwischen genie und Wahn. auch Kinskis zuschauerbeschimpfung<br />

ist belegt ­ aus einem seiner vorträge<br />

„Jesus christus erlöser“, den er im Jahr 1971 in großen<br />

Hallen hielt, bevor er abgesetzt wurde und der veranstalter<br />

K<strong>on</strong>kurs ging. doch der wütende, sich in 45 minuten<br />

immer weiter steigernde m<strong>on</strong>olog „Kinski – wie ein tier<br />

in einem zoo“ v<strong>on</strong> Hagen Jabl<strong>on</strong>ski besteht aus vielen zitaten:<br />

talkshow­auftritte, interviews, bücher und gedichte<br />

v<strong>on</strong> Kinski – aber auch gedichte v<strong>on</strong> rilke oder françois<br />

vill<strong>on</strong>. Warum darf ein rilke heute auf einer bühne zitiert<br />

werden und ein Kinski möglicherweise nicht? das neue<br />

schauspiel Köln hat wegen Hanno dingers grandioser Kinski­imitati<strong>on</strong><br />

nämlich viel ärger bekommen – ausgerechnet<br />

vom Kinski­sohn nikolai, der selbst schauspieler ist<br />

und doch eigentlich wissen müsste, dass theater meist aus<br />

nachahmung v<strong>on</strong> Wirklichkeit besteht.<br />

denn, mal ganz einfach gesagt: das theater klaut. und das<br />

muss es auch. Wenn die schauspielerin auf der bühne das<br />

stück nicht gerade selbst geschrieben und inszeniert hat,<br />

so ist sie auf die texte anderer angewiesen, die sie interpretiert.<br />

dann gibt es da jemand drittes, der ihr dabei hilft,<br />

nennen wir ihn mal den regisseur. aus der Kombinati<strong>on</strong><br />

v<strong>on</strong> fremdem und eigenem wird dann im besten falle etwas,<br />

das mehr ist als die summe seiner teile. vielleicht<br />

sogar Kunst. so funkti<strong>on</strong>iert theater bisweilen. und weil<br />

die freiheit der Kunst im grundgesetz verankert ist, kann<br />

jeder im theater interpretieren was und wie er will. richtig?<br />

leider nein. so mancher will vorher gefragt werden.<br />

das mussten eben auch die Kölner theatermacher stefan<br />

Krause und Hanno dinger erfahren.<br />

unter dem label „neues schauspiel Köln“ haben sie jenes<br />

solostück über den 1991 verstorbenen schauspieler Klaus<br />

Kinski in Köln produziert, das seit mittlerweile zwei Jahren<br />

gespielt wird. Kommerziell gesehen eher ein geheimtipp,<br />

schlug die inszenierung im letzten Jahr bundesweit<br />

Wellen, als eine exfrau Kinskis, minhoi la<strong>on</strong>ic, und der<br />

gemeinsame sohn nikolai Kinski die Kölner auf unterlassung<br />

verklagten. die begründung: das stück bestehe zu<br />

einem drittel aus zitaten Kinskis und verletze damit die<br />

urheberrechte, die bei den erben lägen. es ist reichhaltig<br />

belegt, dass die unterschiedlichen interessen zwischen<br />

schöpfer und nutzer künstlerischer Werke zu K<strong>on</strong>flikten<br />

führen. erstaunlicherweise sind es oft die erben der urheber,<br />

die das eigentum ihrer ahnen am stärksten gegen<br />

eingriffe verteidigen. das ist verständlich, denn die verwaltung<br />

der vergangenheit ist zwar innovati<strong>on</strong>sfeindlich,<br />

aber auch ein gutes geschäft. da der schutz der Werke mit<br />

dem 71. todestag des urhebers unwiederbringlich erlischt,<br />

muss diese zeitspanne gewinnbringend genutzt werden.<br />

BreCht klaute Meist vOn Frauen<br />

Prominenteste vertreter sind die nachkommen brechts.<br />

deren versuch, das geistige erbe ihres berühmten vorfahren<br />

zu schützen, führte zu einem Präzedenzfall vor dem<br />

bundesverfassungsgericht zum verhältnis v<strong>on</strong> Kunstfreiheit<br />

und urheberrecht. der dramatiker Heiner müller<br />

wurde 1998 – drei Jahre nach seinem tod – zunächst mit<br />

erfolg verklagt, ohne genehmigung auszüge aus Werken<br />

brechts in seinem stück „germania 3“ verwendet zu haben.<br />

ganz dav<strong>on</strong> abgesehen, dass brecht selbst kein Kind<br />

v<strong>on</strong> traurigkeit war und ebenfalls so manches material<br />

aus fremden federn (meist v<strong>on</strong> frauen!) benutzt haben<br />

soll, hob das verfassungsgericht schließlich das verbot<br />

des buches im Jahr 2000 auf. es erkannte an, dass die verwendung<br />

v<strong>on</strong> brecht­zitaten auch ohne zustimmung der<br />

erben ein v<strong>on</strong> der Kunstfreiheit gedecktes mittel zur kritischen<br />

untersuchung des autors sei.<br />

im Kinski­fall lief vor dem Kölner landgericht alles auf<br />

zwei fragen hinaus: liegt überhaupt ein schützenswertes<br />

Werk vor, aus dem unlauter und zu umfangreich zitiert<br />

wurde, und wenn ja, haben die interessen der urheber<br />

vorfahrt vor denen der interessierten öffentlichkeit und<br />

damit der Kunstfreiheit?<br />

das angebot, die erben in zukunft an eventuellen gewinnen<br />

aus der Produkti<strong>on</strong> zu beteiligen, schlugen die Kinskis<br />

aus. offensichtlich ging es hier um die rigorose Wahrung<br />

des Quellen­m<strong>on</strong>opols – oder es lohnte sich eben<br />

doch nicht so richtig, weil das stück durch eine geringe<br />

zuschauernachfrage bislang ein minus v<strong>on</strong> rund 5000<br />

euro erwirtschaftet haben soll.<br />

zwar ist die Wahrung des urheberrechts unabhängig v<strong>on</strong><br />

gewinn oder verlust. für das urteil der Justiz scheint es<br />

aber relevant, dass den Klägern soweit kein nachweisbarer<br />

wirtschaftlicher nachteil entstanden ist. nikolai Kinski<br />

hat texte seines vaters als Hörbücher aufgenommen<br />

und verdient sein geld auch mit der live­darbietung dieser<br />

Werke. sollte das theaterstück das interesse der Kölner an<br />

Kinski senior erschöpfen, würde das Juniors einnahmen<br />

schmälern. die sorge ist nachvollziehbar. ein derartiger<br />

kommerzieller und kultureller einschlag einer freien theaterprodukti<strong>on</strong><br />

in einer stadt mit über sechzig freien gruppen<br />

ist aber unwahrscheinlich. interessant ist der einwand<br />

der richter, das stück könne im gegenteil das interesse an<br />

Kinski sogar ankurbeln. der daraufhin steigende absatz<br />

v<strong>on</strong> lizenzpflichtigen büchern oder t<strong>on</strong>trägern könnte,<br />

zumindest theoretisch, die erbenkasse füllen. das ist natürlich<br />

kein freibrief zum unbeschränkten raub geistigen<br />

eigentums, s<strong>on</strong>dern ebenfalls ein frommer Wunsch der<br />

Kulturwirtschaft. ein Perspektivwechsel aber könnte die<br />

sorge vor dem ruin relativieren. ist Hanno dinger nicht<br />

ein würdiger Kinski­Werbeträger? das sah nikolai Kinski<br />

offenbar anders.<br />

trotzdem entschieden die landesrichter schließlich zugunsten<br />

der Kunst und ihrer freiheit. zwar blieb offen,<br />

ob zitate Kinskis aus fernsehshows und interviews als<br />

künstlerische Werke einzuschätzen seien. Wie in der causa<br />

brecht aber sah das gericht in der inszenierung, die laut<br />

regisseur Krause sogar zu 70 Prozent aus zitaten bestehe,<br />

eine „freie benutzung“ des materials. Wie sie für modernes<br />

theater eben durchaus üblich ist. dadurch entstehe ein eigenständiges<br />

Werk, für das kein okay der erben nötig sei.<br />

FaustsChlaG ins auGe?<br />

die empörung der Kinski­erben über das urteil war zu erwarten.<br />

nikolai Kinski schrieb danach in einer wütenden<br />

stellungnahme, es sei ein „faustschlag ins auge des urheberrechts“<br />

und drohte, sich aus der aktiven nachlasspflege<br />

zurückzuziehen, da er nun „alle verfügbaren mittel<br />

im juristischen Kampf für die Kunstfreiheit meines vaters<br />

verbrauchen“ müsse. so eine finanzielle aufopferung ist<br />

natürlich sehr verdienstvoll, aber möglicherweise würde<br />

sich auch der „kunstunfreie“ Klaus Kinski bei solchen<br />

Worten im grabe herumdrehen? immerhin hat er selbst<br />

gut dav<strong>on</strong> gelebt, sich an zitaten aus der bibel oder bei<br />

françois vill<strong>on</strong> zu bedienen.<br />

einen aspekt hatte nikolai Kinski zudem noch gar nicht<br />

beachtet: denn das Kinski­stück wurde zwar v<strong>on</strong> den Kölnern<br />

inszeniert, die vorlage dazu stammte aber v<strong>on</strong> einem<br />

autor, der regulär v<strong>on</strong> einem verlag vertreten wird.<br />

damit ist der regisseur stefan Krause eigentlich gar<br />

nicht der richtige adressat für eine urheberrechtsklage.<br />

die zukunft wird zeigen, ob die sache nun ein fall für<br />

das oberlandesgericht ist.<br />

Kunstfreiheit oder copyright? eine interessante frage.<br />

natürlich soll jedes Werk geschützt werden und jeder<br />

schöpferische mensch angemessen v<strong>on</strong> seiner arbeit leben<br />

können. aber fallen darunter auch talkshow­zitate<br />

Kinskis? und wo wäre die Kunst, wenn sie sich nicht an<br />

der Wirklichkeit bedienen würde? das totale m<strong>on</strong>opol auf<br />

die Werke des vaters kann, wie die religi<strong>on</strong>sgeschichte<br />

zeigt, auch am Kreuz enden.<br />

rOBert ChristOtt / DOrOthea MarCus<br />

terMine iM april: ein vOrerst letztes Mal WirD „kinski – Wie ein<br />

tier in eineM zOO“ aM 15. 4 iM raketenkluB GezeiGt.

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