Jugendgruppen Konzept JWG Rankweil
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4.6 Vorgehensweise<br />
• die ersten drei Monate dienen als Probezeit, in<br />
der verstärkt auf die Ressourcen, Problembereiche<br />
und Bedürfnisse des Jugendlichen geachtet<br />
wird. Dies geschieht vor allem durch gezielte Beobachtung<br />
und durch die direkte Auseinandersetzung<br />
mit dem Jugendlichen. In dieser Zeit findet<br />
auch ein ausführliches Anamnesegespräch<br />
mit den Eltern/Erziehungsberechtigten statt.<br />
• das Team der Jugendwohngemeinschaft dokumentiert<br />
den Ist-Stand und erstellt einen Ziel-<br />
und Entwicklungsplan. Die Jugendlichen werden<br />
in die Erstellung des Ziel- und Entwicklungsplanes<br />
miteinbezogen und ihre Wünsche und Pläne<br />
besprochen. Dabei werden auch Überlegungen<br />
angestellt, wie die soziale und berufliche Integration<br />
weiter unterstützt werden kann und<br />
4.7 Casemanagement<br />
Ein verstärktes Einbeziehen der systemischen Perspektive<br />
kann zur Folge haben, dass die BetreuerInnen<br />
in ihren unterschiedlichen Funktionen (Erziehung,<br />
Beratung der Eltern/Lehrer/Arbeitgeber,<br />
Kon trollfunktion etc.) in Rollenkonflikte kommen<br />
und ihren eigentlichen pädagogischen Aufgaben<br />
nicht mehr gerecht werden können. Daher besteht<br />
je nach Komplexität des Falles die Möglichkeit,<br />
eine/n CasemanagerIn heranzuziehen, welche/r die<br />
Teams unterstützt und entlastet, indem bestimmte<br />
Auf gaben übernommen werden, die leicht aus dem<br />
Be treuungsteam ausgelagert werden können.<br />
Typische Aufgaben des Casemanagements sind:<br />
• Auseinandersetzung mit der Situation des Jugendlichen<br />
und Erkennen der notwendigen Hilfeleistungen<br />
• Erarbeitung übergeordneter Ziel- und Zukunftsperspektiven<br />
I 10<br />
welche Hilfsmaßnahmen dazu benötigt werden<br />
bzw. welche externen Partner dabei hinzugezogen<br />
werden sollen.<br />
• Die Betreuung der Jugendlichen ist nach dem<br />
Primärbetreuungssystem organisiert. Die Beziehungsarbeit<br />
beinhaltet einen wesentlichen Anteil<br />
der Arbeit. In laufenden Team-Supervisionen<br />
und Fallbesprechungen wird die Entwicklung<br />
und Zielplanung des Jugendlichen reflektiert.<br />
• Die Dokumentation (z.B. Aufzeichnungen über<br />
Therapie- und Arztbesuche, Protokolle über<br />
Besprechungen mit Eltern/Erziehungsberechtigten,<br />
Arbeitgebern, interne Tagesaufzeichnungen),<br />
Entwicklungs- und Abschlussberichte dienen<br />
der Darstellung der erfolgten Maßnahmen<br />
sowie der geplanten weiteren Vorgehensweise.<br />
• Koordination der Hilfeleistungen zwischen den<br />
einzelnen Systempartnern (Familie, Betreuungsgruppe,<br />
Schule, Arbeitgeber, Behörden etc.)<br />
• direkte Hilfeleistung für die Jugendlichen und<br />
deren Familien (Beratung und Unterstützung)<br />
• Beschaffung und Weitergabe von relevanten Informationen<br />
(Anamneeserhebung und Abklärungen)<br />
• laufende Dokumentation und Berichterstattung<br />
Der wesentliche Unterschied zur Arbeit der Betreuer-<br />
Innen besteht darin, dass beim Casemanagement<br />
der Fokus nicht auf der gezielten pädagogischen<br />
För derung der Jugendlichen, sondern auf der Arbeit<br />
mit dem System liegt.<br />
Das Casemanagement kann als fallführende Person<br />
die Gesamtverantwortung für den Fall übernehmen<br />
oder in Einzelfragen lediglich in beratender Funktion<br />
hinzugezogen werden (siehe <strong>Konzept</strong> Casemanagement).