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PAUL KLEE - leclaire-kunst.de

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LE CLAIRE

SEIT 1982

KUNST

PAUL KLEE

1879 Münchenbuchsee - Muralto 1940

Nackte Frau

Bleistift auf Papier auf Karton. 1931.

Unten rechts signiert: Klee, auf dem Unterlagekarton datiert, nummeriert und betitelt:

1931 V.13 nackte Frau.

480 x 207 mm (650 x 352 mm)

PROVENIENZ: Werner Allenbach, Bern (bis 1957) – Galerie Berggruen & Cie., Paris – G. David

Thompson, Pittsburgh (1957 bis 1960) – Galerie Beyeler, Basel – Marlborough Fine Art Ltd., London –

B. C. Holland Gallery, Chicago – Paul Haim & Co., Paris – Saidenberg Gallery, Inc., New York (1972

bis 1975) – Galleria Castelnuovo, Ascona – Max Wydler Kunsthandel, Zürich – Privatsammlung

AUSSTELLUNGEN: Sammlung G. David Thompson. Pittsburgh, USA, Kunsthaus Zürich, Oktober - November 1960,

Nr. 87, weitere Stationen: Kunstmuseum Düsseldorf / Gemeentemuseum, Den Haag / The Solomon R.

Guggenheim Museum, New York / Galleria Civica d’Arte Moderna, Turin. – Paul Klee. Das Werk der Jahre

1919-1933. Gemälde, Handzeichnungen, Druckgraphik, Kunsthalle Köln, April - Juni 1979, Nr. 321, Abb.

LITERATUR: Paul Klee Stiftung, Kunstmuseum Bern (Hg.), Paul Klee. Catalogue Raisonné, 1931-1933, Bd. 6,

Bern 2002, Nr. 5638, Abb. S. 142

Paul Klee wird 1879 in der Schweiz als Sohn eines Musiklehrers und einer Sängerin geboren. Nach der

Umsiedelung der Familie nach München 1898 bekommt Klee erste Zeichenstunden und beginnt 1900

sein Studium an der Akademie in der Malklasse von Franz von Stuck. In den folgenden Jahren

schließt er Bekanntschaft mit den Münchener und Berliner Sezessionisten und beteiligt sich an der

zweiten Ausstellung des Blauen Reiter 1912. Das überwältigende Erlebnis der Tunisreise mit August

Macke und René Moilliet im Jahr 1914 kommentierte Klee in seinem Reisetagebuch: „Die Farbe hat

mich. Ich brauche nicht nach ihr zu haschen. Sie hat mich für immer, ich weiß das. Das ist der glücklichen Stunde Sinn: ich und

die Farbe sind eins. Ich bin Maler“ 1 .

1920 berief Walter Gropius Paul Klee an das Bauhaus in Weimar, 1925 erfolgte die Umsiedelung nach

Dessau. 1931 nahm Klee eine Professur an der Düsseldorfer Kunstakademie an, wo er zum Teil nur

vier Schüler unterrichtete. Unter dem Druck der Nationalsozialisten wird Klee 1933 aus der

Lehrtätigkeit entlassen. Er zieht mit der Familie zurück nach Bern, muss die Diffamierung seiner

Kunst als „entartet“ und die Beschlagnahmung von 102 seiner Werke aus deutschen Museen erleben.

17 Werke werden in der Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt. 1940 starb Klee in Muralto im Tessin.

Im Jahr des Wechsels vom Bauhaus in Dessau nach Düsseldorf an die Kunstakademie ist die vorliegende

Zeichnung entstanden. Auffällig ist das vergleichbar große Format des Blattes, das unter den

etwa 4900 Zeichnungen oder, wie Klee es lieber bezeichnete, – einfarbigen Blättern – nur selten zu

finden ist 2 . Die besondere Zeichenart, die Klee hier verwendet, die sogenannte Honigschrift (inspiriert

vom Bild des fließenden Honigs), besteht im Wesentlichen aus zwei Linienformen: eine winklige,

1 Carola Giedion-Welcker: Klee, Reinbek, 2004 Klee, S. 43

2 Christian Geelhaar, „Reise ins Land der besseren Erkenntnis“. Klee. Zeichnungen, Köln, 1975, S. 8.

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LE CLAIRE

SEIT 1982

KUNST

gebrochene, lineare Endloslinie, die mittels weicher Schlaufen und Schraffuren ihre Innen- und

Außenbetonungen erhält. Hieraus entsteht, möglichst frei aus dem Stift fließend und ohne

intellektuelle Steuerung, die quasi automatisch, aus sich selbst geschaffene Bilderfindung, getreu

Klees Postulat Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar. 3

Klees Zeichnungen haben oft etwas Tastendes, Suchendes, das auf den ersten Blick als ungeschickt

oder unsicher, schlechterdings infantil ausgelegt werden mag. Hierin liegt aber der eigentliche Kern

von Klees Kunstauffassung. Klees Kunst ist das Gegenteil von Monumental, es ist kleinteilig, und in

der Regel kleinformatig. Der Künstler war stets auf der Suche nach dem Werdenden und wollte

nicht das große Ganze, sondern den Weg dahin zeigen. Seine Kunst will nicht die Natur abbilden,

sondern war selbst eine Art Natur, ein Paralleluniversum, in dem Träume, Ideen und Phantasien sich

in einem nicht endenden Schöpfungsvorgang gestalten. 4

Die kleine Gruppe von einfarbigen Blättern, in vergleichbarer Manier gezeichnet, markieren Klees

optimistischen Neuanfang in Düsseldorf. In ihrer frei assoziierten Linearität weisen sie bereits auf das

Spätwerk voraus. Vergleichbare Werke befinden sich z. B. in der Klee-Stiftung in Bern [Abb.1].

Abb. 1: Bildnis einer Comlicierten, 1931,

Feder und Bleistift auf Papier auf Karton, 329 x 210 mm.

Paul Klee Stiftung, Kunstmuseum Bern, Inv.-Nr. Z 802

3 Christian Geelhaar, op. cit., a.a.O. und S. 22.

4 Günter Busch, Über die Stellung der Zeichenkunst Klees in der Geschichte der Handzeichnung, in: Ausst.-Kat. Paul Klee, Aquarelle, Handzeichnungen,

Kunsthalle Bremen, 1967, S. 22.

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