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Bevor VW den neuen Golf entwirft, Bosch<br />
die neue Küchenmaschine oder Epson den<br />
neuen Computerdrucker, geht stets eines<br />
voraus: Eine Marktstudie. Die sagt dem<br />
Hersteller nicht nur, wie viele Stücke eines<br />
Produkts verkauft werden könnten, sondern<br />
liefert ebenso Aussagen, wer sich für<br />
das Produkt später wahrscheinlich interessiert<br />
(Alte oder Junge, bildungsnahe oder<br />
bildungsferne Schichten...) und wo diese<br />
Interessenten vorwiegend sit-<br />
zen (Stadt oder Land, Gebirge<br />
oder Ebene ...). So eine Studie<br />
ist zwar teuer, aber sie bewahrt<br />
ein Unternehmen vor einem<br />
noch teureren Flop. Denn selbst<br />
wenn sich herausstellt, dass<br />
ein Produkt genügend Käufer<br />
finden kann, ist es noch lang nicht verkauft.<br />
Dafür nämlich kommt es auf die<br />
richtige Ansprache des Zielpublik<strong>um</strong>s an<br />
und auch dazu gibt eine professionelle<br />
Marktstudie Auskunft.<br />
Unsere Branche ist weitgehend frei von<br />
Zahlenmaterial. Bis vor einem Jahr war<br />
noch nicht einmal die Größe des Ges<strong>am</strong>tmarktes<br />
bekannt und die jährlichen Zu-<br />
und Abgänge. Dank einer Studie weiß man<br />
das jetzt und jeder von uns könnte sich<br />
darauf einstellen. Doch die Branche nutzt<br />
dieses statistische Zahlenmaterial ka<strong>um</strong>.<br />
Dies führt dazu, dass diffuse Marketingberater<br />
sich der Branche bemächtigen konnten.<br />
Die verkaufen den Entscheidern gerne<br />
mal Events, Webspace oder Productplacement.<br />
Alles Aktionen, deren Wert zweifelhaft<br />
ist. Meistens entziehen sich diese Aktionen<br />
einer direkt messbaren Kontrolle<br />
1<br />
NachtGedanken<br />
Was Kunden wünschen<br />
anhand des statistischen Zahlenmaterials.<br />
Sie haben einzig den Zweck, dem Ego der<br />
Auftraggeber zu schmeicheln: „Hast du gesehen?<br />
Der Crocodilehunter trug einen<br />
Tauchanzug von uns!“. Hat sich der Marketingberater<br />
also gerechnet?<br />
In diesem Fall: Nein! Denn die Chefs und<br />
Berater haben vergessen, dass der Crocodilehunter<br />
statistisch gesehen nur von 50<br />
Prozent aller Zuschauer ge-<br />
mocht wird. Für diejenigen,<br />
die ihn unsympathisch finden,<br />
ist also auch der Tauchanzug<br />
von XY negativ besetzt.<br />
Nicht <strong>um</strong>sonst gibt es<br />
speziell komponierte Musik<br />
für Warenhäuser, die in keinem<br />
Radio läuft. Denn nichts fürchten Profis<br />
so sehr wie negative Schwingungen<br />
(„als „Let it be“ im Radio k<strong>am</strong>, hat Uschi<br />
mit mir Schluss gemacht“) bei der Kaufentscheidung;<br />
man vermeidet sie deshalb<br />
mit allen Mitteln. Liebe Freunde, ich gestehe,<br />
dass ich in Mathe immer mit der 5<br />
kämpfte. Auch ich habe mit Zahlen nicht<br />
allzu viel <strong>am</strong> Hut. Trotzdem traue ich ihnen<br />
mehr als Leuten,<br />
die charmantD<strong>am</strong>pfplaudern.<br />
Marketing<br />
nach Gefühl,<br />
Analysen aus<br />
dem Bauch<br />
Heinz Käsinger,<br />
Chefredakteur Atlantis