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Fehler bei der Brunnenbemessung und Brunnenbaubauarbeiten

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<strong>Fehler</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Brunnenbemessung</strong> <strong>und</strong> Brunnenbaubauar<strong>bei</strong>ten<br />

1. Einführung<br />

1. Einführung<br />

2. Ermittlung von <strong>Fehler</strong>n<br />

3. Zusammenstellung <strong>der</strong> am häufigsten anzutreffenden <strong>Fehler</strong> <strong>und</strong><br />

ihre Folgen<br />

3.1 Bohrlochgeometrie<br />

3.2 Ringraumkolmationen<br />

3.3 Undichte Aufsatzrohrverbindungen<br />

3.4 Undichte Ringräume<br />

3.5 Erhöhte Sandführung<br />

4. Ursache <strong>der</strong> häufigsten <strong>Fehler</strong><br />

4.1 Ursachen für eine mangelhafte Bohrlochgeometrie<br />

4.2 Ursachen für eine Kolmation im Ringraum<br />

4.3 Ursachen für <strong>und</strong>ichte Rohrverbindungen<br />

4.4 Ursachen für Undichtigkeiten im Ringraum<br />

4.5 Ursachen für eine erhöhte Sandführung<br />

5. Zusammenfassung<br />

Mängel an Brunnenbauwerken lassen sich auf <strong>Fehler</strong> in allen Bauphasen finden:<br />

- Bohrar<strong>bei</strong>ten <strong>und</strong> Probennahme<br />

- Auswahl <strong>und</strong> Einbau <strong>der</strong> Ausbauverrohrung<br />

- Ringraumverfüllung<br />

- Brunnenentwicklungsmaßnahmen<br />

Gründe dürften vor allem <strong>der</strong> Preisdruck <strong>und</strong> die mangelhafte Qualifizierung <strong>der</strong> am<br />

Bau von Brunnen Beteiligten sein. Erschwerend kommt hinzu, dass <strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong><br />

Ar<strong>bei</strong>ten unsichtbar <strong>und</strong> wenig nachvollziehbar unterhalb <strong>der</strong> Geländeoberkante<br />

durchgeführt wird.<br />

Viele Mängel fallen daher im Betrieb auch wenig auf. So führen Kolmationen im<br />

Bereich <strong>der</strong> Brunnenfassung zu einer geringeren Ergiebigkeit <strong>und</strong> schnelleren Alterung,<br />

dass dies auf <strong>Fehler</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Dimensionierung <strong>und</strong> <strong>bei</strong>m Bau zurückzuführen ist <strong>und</strong><br />

nicht am Gebirge liegt, wird schwer nachzuweisen sein.<br />

Gleiches ist <strong>bei</strong> unregelmäßigen Ringräumen aufgr<strong>und</strong> unzureichen<strong>der</strong> Bohrlochgeometrie<br />

festzustellen. Wegsamkeiten im Bereich <strong>der</strong> Abdichtungen, Neigung zur<br />

Versandung bzw. eine schnellere Alterung machen sich häufig erst nach vielen<br />

Betriebsjahren bemerkbar.<br />

Da 90% eines Brunnenbauwerkes „unsichtbar“ sind, ist auch <strong>der</strong> Nachweis baulicher<br />

Mängel schwierig. Zwar hat sich die Geophysik inzwischen durch viele Innovationen<br />

Zugang zum Bohrloch, zur Ausbauverrohrung <strong>und</strong> vor allem zum Ringraum verschafft<br />

<strong>und</strong> neue Tracer-Methoden ermöglichen den Nachweis von Wegsamkeiten bzw.<br />

Undichtigkeiten von einem „gläsernen“ Brunnen zu sprechen, wäre immer noch<br />

vermessen.


2. Ermittlung von <strong>Fehler</strong>n<br />

Die hilfreichsten Mittel bieten die geophysikalischen Messverfahren entsprechen<strong>der</strong><br />

Servicefirmen. Diese werden im nachfolgenden Beitrag vorgestellt. Darüber hinaus<br />

kann nur ein intensives Studium <strong>der</strong> hoffentlich umfangreich vorliegenden<br />

Dokumentation <strong>der</strong> <strong>Brunnenbemessung</strong>, des Brunnenbaus <strong>und</strong> –betriebes Hinweise<br />

auf <strong>Fehler</strong>quellen bieten.<br />

3. Zusammenstellung <strong>der</strong> am häufigsten anzutreffenden <strong>Fehler</strong> <strong>und</strong> ihre Folgen<br />

3.1 Bohrlochgeometrie<br />

Unter Bohrlochgeometrie fallen die wichtigsten Merkmale eines ausbauwürdigen<br />

Bohrloches:<br />

- Vertikalität<br />

- Gera<strong>der</strong> Verlauf<br />

- Auskolkungen / Einengungen<br />

Betrachtet man die anschließenden Matrixen, so wird die Bedeutung einer guten<br />

Bohrlochgeometrie für alle nachfolgenden Ausbauar<strong>bei</strong>ten deutlich. Krumme <strong>und</strong><br />

schiefe Bohrlöcher führen zu unregelmäßigen Ringräumen. Gerade eine gleichmäßige<br />

Ringraumgeometrie gewährleistet ein sicheres Einbringen aller Verfüllmaterialien.<br />

Gleichmäßige Filterkiesschüttung gewährleistet eine erfolgreiche<br />

Brunnenentwicklung, eine gleichmäßige Ringraumabdichtung sichert eine<br />

einwandfreie Dichtung gegen vertikale <strong>und</strong> horizontale Wasserbewegungen.<br />

Die Bedeutung einer sorgfältigen Bohrprobennahme für die Festlegung des<br />

Brunnenausbaus wird in Matrix 1,5 <strong>und</strong> 6 deutlich, soll hier aber nicht näher<br />

betrachtet werden.<br />

3.2 Ringraumkolmationen<br />

Ringraumkolmationen sind Ursachen für eine mangelhafte Ergiebigkeit eines<br />

Brunnens. Ein unzureichen<strong>der</strong> Porenraum im Filtersand / -kies <strong>und</strong> dem angrenzenden<br />

GW – Leiter behin<strong>der</strong>n aber nicht nur den Zufluss zum Brunnen, er beschleunigt auch<br />

die Brunnenalterung. Es fehlt sowohl an Speicherraum für Ablagerungen durch<br />

Alterungserscheinungen, <strong>der</strong> geringere freie Porenraum führt zu höheren<br />

Zuflussgeschwindigkeiten, was wie<strong>der</strong>um zur Folge hat, dass <strong>der</strong> Eintrittswi<strong>der</strong>stand<br />

<strong>und</strong> somit die Absenkung im Brunnen zunimmt. Der beste Hinweis auf<br />

Kolmationserscheinungen ist neben den geophysikalischen Messungen eine weit<br />

hinter den Berechnungen zurückbleibende Ergiebigkeit des Brunnens.<br />

3.3 Undichte Aufsatzrohrverbindungen<br />

Undichte Aufsatzrohrverbindungen sind insbeson<strong>der</strong>e <strong>bei</strong> Gr<strong>und</strong>wasser(beschaffenheits)-Messstellen<br />

ein nicht zu akzeptieren<strong>der</strong> Mangel. Da sie aufgr<strong>und</strong> geeigneter<br />

Ausbaumaterialien <strong>und</strong> Einbauverfahren in <strong>der</strong> Regel unnötig sind, sollten hier hohe<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen gestellt werden. Sie verfälschen nicht nur Messwerte, son<strong>der</strong>n<br />

ermöglichen während des Brunnenbestandes einen unzulässigen Wasseraustausch.


Da dieser in <strong>der</strong> Regel von oben nach unten verläuft, sind kostbare Wasserressourcen<br />

nachhaltig gefährdet.<br />

3.4 Undichte Ringräume<br />

Weitaus problematischer, weil schlechter erkennbar <strong>und</strong> nachweisbar, sind<br />

Wegsamkeiten in Ringräumen. Eigentlich sollen sie durch ausreichend bemessene Tono<strong>der</strong><br />

Suspensionssperren verhin<strong>der</strong>t werden. Die Matrix 4 zeigt aber die vielfältigen<br />

<strong>Fehler</strong>möglichkeiten, die nur sehr schwer aufzudecken sind. Drainagen durch<br />

unsachgemäße Wie<strong>der</strong>herstellung von GW – Nichtleitern zwischen verschiedenen<br />

Gr<strong>und</strong>wasserstockwerken gefährden für alle Zeit weniger belastete GW – Leiter in<br />

größeren Tiefen, auf die wir in Zukunft zur Sicherstellung <strong>der</strong> Wasserversorgung<br />

angewiesen sein werden. Gerade hier müssen an die Ausführungssicherheit die<br />

höchsten Anfor<strong>der</strong>ungen gestellt werden. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Planung von<br />

Brunnenbauwerken müssen die optimalen Abdichtungsvarianten auf den<br />

gegenwärtigen Stand <strong>der</strong> Technik berücksichtigt werden!<br />

3.5 Erhöhte Sandführung<br />

Eine erhöhte Sandführung wirkt sich in <strong>der</strong> Regel störend auf den Brunnenbetrieb aus.<br />

Mitgeführter Sand kann För<strong>der</strong>einrichtungen zerstören, Armaturen unbrauchbar<br />

machen <strong>und</strong> Aufbereitungsanlagen verstopfen. Allerdings sollte die Höhe des<br />

gefor<strong>der</strong>ten Restsandgehalts den jeweiligen Betriebsbedingungen angepaßt sein. Je<br />

höher nämlich die Anfor<strong>der</strong>ungen an den Restsandgehalt, desto sicherer d.h. feiner<br />

wird <strong>der</strong> Planer bzw. Brunnenbauer die Filtersand- / kiesschüttung wählen, was immer<br />

Auswirkungen auf die Wirksamkeit von Brunnenentwicklungsmaßnahmen haben<br />

wird. So kann ein unnötig hoher Restsandgehalt eine geringere Ergiebigkeit <strong>und</strong><br />

schnellere Brunnenalterung zur Folge haben.<br />

4. Ursache <strong>der</strong> häufigsten <strong>Fehler</strong><br />

Zwischen <strong>Fehler</strong>n <strong>und</strong> Ursachen zu unterscheiden, ist ausgesprochen schwierig. So ist<br />

<strong>der</strong> <strong>Fehler</strong>, eine Spülbohrung mit stumpfem Werkzeug <strong>und</strong> unzulässig hohem Andruck<br />

abzuteufen gleichzeitig Ursache für eine krumme Bohrung. Der <strong>Fehler</strong>, eine schiefe<br />

Bohrung abgeteuft zu haben, ist gleichzeitig Ursache für einen unregelmäßigen<br />

Ringraum. Dieser <strong>Fehler</strong> kann wie<strong>der</strong>um Ursache für eine <strong>und</strong>ichte Sperrschicht o<strong>der</strong><br />

unzulässig hoher Sandführung sein.<br />

Wir werden also von <strong>Fehler</strong>- bzw. Ursachenketten sprechen müssen, die <strong>bei</strong> einem<br />

Schadensbild <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Bauwerksabnahme bzw. im Brunnenbetrieb beginnen. Diese<br />

Ketten werden sich zwangsläufig verzweigen, da verschiedene <strong>Fehler</strong> die Ursache für<br />

einen Mangel in <strong>der</strong> Bauausführung sein können.<br />

So können hier nur exemplarisch für einzelne Schadensfälle <strong>Fehler</strong>- <strong>und</strong><br />

Ursachenketten erstellt werden. Es hängt vom Sachverstand des jeweiligen Gutachters<br />

ab, alle Einflussfaktoren in die Ursachenforschung mit einzubeziehen <strong>und</strong> ggf. durch<br />

ein Ausschlussverfahren die <strong>Fehler</strong>quelle einzugrenzen.<br />

Die oben gezeigt <strong>Fehler</strong>-Ursachen-Matrix kann beliebig erweitert werden <strong>und</strong> entbehrt<br />

jeglichem Anspruch auf Vollständigkeit. Deutlich wird aber, dass viele


Querverbindungen herzustellen sind <strong>und</strong> die Ursachenforschung einem Puzzle gleicht.<br />

Da im Nachhinein die meisten Maßnahmen nicht mehr nachzuvollziehen sind, wird<br />

vielfach eine Auswertung <strong>der</strong> Baudokumentation Aufschluss geben, sofern diese<br />

vorhanden ist. Dies unterstreicht einmal mehr die Bedeutung einer lückenlosen<br />

Dokumentation , zumal durch sie viele <strong>Fehler</strong> vermeidbar wären!<br />

4.3 Ursachen für eine mangelhafte Bohrlochgeometrie<br />

MangelhafteBohrlochgeometrie<br />

Bei Spülbohrungen<br />

Geologisch<br />

bedingte<br />

Abweichungen<br />

Bei Trockenbohrungen<br />

Gerätetechnisch<br />

Zu geringe<br />

Hakenlast<br />

Zu kleines<br />

bedingte Abw. Bohrgestänge<br />

Ungeeignete<br />

o<strong>der</strong> stumpfe<br />

Bohrwerkzeuge<br />

Mangelnde Spülpumpenleistung<br />

Schief aufgestell- Unzureichende Sp.ter<br />

Bohrmast Kontrolle<br />

Bohrungsbedingte Falsche<br />

Ungeeignete<br />

Abweichungen Spülung<br />

Sp.-Zusätze<br />

Zu hoher Schlechte<br />

Bohrhin<strong>der</strong>nisse Bohrandruck Vermischung<br />

Schräg einfallen-<br />

Unzureichende<br />

de Schichten<br />

Spülwannen-/<br />

Klüfte Schief aufgestel.<br />

Bohrgerät<br />

-teichgrösse<br />

Bohrungsbedingte Schief angesetz- Vermischte<br />

Abweichungen te Rohrtour Bohrproben<br />

Zu geringe Auskolkungen<br />

Wasserauflast hinter Verrohrung<br />

Unzureichende Auflockerung <strong>der</strong><br />

Verrohrungseinr. Bohrlochsohle<br />

Gerätetechnisch Zu geringes<br />

bedingte Abw. Drehmoment<br />

Ungeeignetes od.<br />

stumpes<br />

Bohrwerkzeug<br />

Eine schlechte Bohrung taucht in fast allen Matrixen auf, ist sie doch Ursache für<br />

entscheidende Ausbaumängel. Eine gute Bohrlochgeometrie ist Voraussetzung für die<br />

problemlose Nutzung einer Bohrung. Daher sollte vor Beginn <strong>der</strong> Ausbauar<strong>bei</strong>ten die<br />

Ausbauwürdigkeit einer Bohrung am besten mittels Geophysik nachgewiesen werden.<br />

Lei<strong>der</strong> gibt das Regelwerk bisher wenige Hinweise auf die einzuhaltenden Bohrlochparameter!<br />

4.4 Ursachen für eine Kolmation im Ringraum<br />

ungeeigneter<br />

Filtersand /-kies<br />

Zu großer Unterkornanteil<br />

Gebrochene<br />

Körner


Abdichtungen<br />

(Kolmation) im<br />

Ringraum<br />

Mangelhafte<br />

Ergiebigkeit<br />

od. Leistungsrückgang<br />

Brunnenneubau<br />

Brunnenalterung<br />

Ausführungs<br />

-fehler<br />

Verunreinigung<br />

<strong>der</strong> Bohrlochwand<br />

Zu feiner Filtersand<br />

/-kies<br />

Planungs- zu geringe Filterfehlereintrittsfläche<br />

Zu kleine<br />

Filterschlitzweite<br />

zu grosser<br />

Ringraum<br />

Unzurei- Zu geringe<br />

chende Abpumpmenge<br />

Entsandung Nicht abschnittsweise<br />

entsandet<br />

Unzureichende<br />

Sandmengenerf.<br />

Versandung Nicht „geschockt“<br />

Verockerung Kornbrücken<br />

Versinterung zerstört<br />

Verschmieren durch<br />

Bohrrohre<br />

Stark aufgeladene<br />

Spülung<br />

Unzureichende<br />

Filterkuchenbildung<br />

Innere Kolmation<br />

Bohrlochwand wird<br />

nicht erreicht<br />

Falsches Abbruchkriterium<br />

Falsche Restsan<strong>der</strong>fassung<br />

Teilstrom falsch<br />

angeordnet /<br />

betrieben<br />

Eine Kolmation hinter <strong>der</strong> Filterstrecke als Ursache mangeln<strong>der</strong> Ergiebigkeit wird<br />

selten erkannt. Obwohl viele <strong>Fehler</strong>quellen in <strong>der</strong> Planungs- <strong>und</strong> Bauphase möglich<br />

sind, wird am häufigsten eine „Angstschüttung“ hinter den Filterrohren Ursache eines<br />

zu geringen Porenraumes sein. Eine schnellere Alterung ist also vorprogrammiert, da<br />

<strong>der</strong> Brunnenbauer in Hinblick auf eine mögliche Sandführung vorsichtig sein muss,<br />

denn nur die technische Sandfreiheit im Betrieb muss er nach DIN 18302<br />

gewährleisten.<br />

4.3 Ursachen für <strong>und</strong>ichte Rohrverbindungen<br />

Undichte<br />

Aufsatzrohrverbindungen<br />

<strong>Fehler</strong>hafte<br />

Rohrverbindungen<br />

Falsches<br />

Ausbaumaterial<br />

<strong>Fehler</strong>haftes<br />

Ausbaumaterial<br />

<strong>Fehler</strong>hafter<br />

Einbau<br />

Undichtigkeiten im<br />

Ringraum<br />

(s. <strong>Fehler</strong>) Unzureichende<br />

Bohrlochgeometrie<br />

Ungeeignetes<br />

Ausbaumaterial<br />

Verbindungen nicht<br />

nach DIN<br />

Rohre unr<strong>und</strong><br />

Dreckige Rohre<br />

Unsauberes<br />

Gewinde<br />

Unsachgemäß<br />

gelagert<br />

Fehlende<br />

Dichtringe<br />

Zu stark angezogene<br />

Verbindungen<br />

Zu schwach angez.<br />

Verbindungen<br />

Ausbauverrohrung<br />

geknickt<br />

Ausbauverrohrung<br />

liegt einseitig an


Dieser Mangel dürfte eigentlich kaum auftreten, wenn nicht die Zulieferindustrie<br />

bisher nur dichte Rohrverbindungen bis max. DN 125 anbieten würde (SBF norip,<br />

ABDI). Unverständlicher Weise werden dichte Rohrverbindungen für größere<br />

Ausbaudimensionen vom Markt nicht gefor<strong>der</strong>t.<br />

Allerdings kommt es auch <strong>bei</strong> den Ausbauverrohrungen für Gr<strong>und</strong>wassermessstellen<br />

insbeson<strong>der</strong>e durch o.g. Verar<strong>bei</strong>tungsmängel zu Undichtigkeiten.<br />

4.4 Ursachen für Undichtigkeiten im Ringraum<br />

Undichtigkeit<br />

Im Ringraum<br />

Bei geschütteten<br />

Abdichtungen<br />

schlechte<br />

Bohrlochgeometrie<br />

Bei verpressten<br />

Abdichtungen<br />

Materialfehler<br />

Einbaufehler<br />

Einbaufehler<br />

Materialfehler<br />

Quillt nicht in<br />

Spülung<br />

Keine ausreichende<br />

Quelldruckspannung<br />

Quillt vor Erreichen<br />

<strong>der</strong> Einbautiefe<br />

Zu schnelles<br />

Schütten<br />

Einseitiges<br />

Schütten<br />

Schüttgüter hängen<br />

sich auf<br />

Ungeeignete<br />

Verpressmaterialien<br />

Abbindevorgang<br />

beginnt zu schnell<br />

Verpressgestänge<br />

wird zu früh / spät<br />

Gezogen<br />

Schlotbildung, es<br />

bleiben Nester<br />

Nachsackungen wg.<br />

Kiessetzung<br />

Ungeeignetes<br />

Material<br />

Falsche Mischung <strong>der</strong><br />

Feststoffe<br />

Falscher Wasser-<br />

Feststoffwert<br />

Unzureichende<br />

Mischeinrichtung<br />

Unzureichendes<br />

Loten<br />

Setzungsrisse<br />

Nicht volumenbeständig<br />

Kein Anhaften<br />

an Sperrrohren<br />

Schrumpfungsrisse<br />

Die Vielzahl <strong>der</strong> Ursachen welche zu Undichtigkeiten in Ringräumen führen machen<br />

deutlich, dass dieses wichtigste Qualitätskriterium eines Brunnens am besten durch<br />

konstruktive Maßnahmen zu erzielen ist. So sollten Abdichtungen immer über die<br />

gesamte Mächtigkeit <strong>der</strong> Sperrschicht / des GW-Nichtleiters geschüttet / verpresst<br />

werden. Im Zweifelsfall muss ein Ausbau mit Sperrrohr vorgesehen werden,<br />

insbeson<strong>der</strong>e wenn die oberen Bereiche kontaminiert sind.<br />

4.5 Ursachen für eine erhöhte Sandführung


Sandführung<br />

im Betrieb<br />

unzureichen<br />

de<br />

Entwicklung<br />

fehlerhafte<br />

Schüttung<br />

fehlerhafte<br />

Filterkiesbesti<br />

m.<br />

falscher<br />

Brunnenbetrieb<br />

zu geringe<br />

Anströmgesc<br />

hw.<br />

nicht<br />

abschnittweise<br />

entsand.<br />

unregelmäßi<br />

g. Ringraum<br />

ungenaue<br />

Schichtgrenz<br />

.<br />

keine<br />

Verdich-<br />

tungsmaßn.<br />

ungenaue<br />

Probennahm<br />

e<br />

falsche Fikibestimmung<br />

falscher<br />

Pumpenstandort<br />

defektes<br />

Rück-<br />

schlagventil<br />

zu hohe Anlaufmenge<br />

zu hohe<br />

Schalthäufigkeit<br />

einseitiges<br />

Schütten<br />

fehlende/<br />

falsche<br />

Zentrierunge<br />

n<br />

Ausbauverro<br />

hr. Steht auf<br />

Mangelhafte<br />

Bohrtechnik<br />

Mangelhafte<br />

Probenentna<br />

h.<br />

krummes<br />

Bohrloch<br />

unzureichen<br />

de Spülung<br />

zu hoher<br />

Andruck<br />

stumpfes<br />

Bohrwerkzeu<br />

g<br />

schiefe<br />

Verrohrung<br />

Spülungsüberdruck<br />

Nachfall Spülungszusammensetz.<br />

Spülungsumlaufmenge<br />

zu kurze<br />

Beruhigungs-<br />

strecke<br />

Ungeeignete<br />

r<br />

Entnahmeort<br />

zu geringe<br />

Wasseraufl.<br />

Alle Ursachen <strong>und</strong> Zusammenhänge können auch in <strong>der</strong> oben abgebildeten Matrix<br />

nicht dargestellt werden. So kann eine nach vielen Jahren sandfreier För<strong>der</strong>ung<br />

plötzlich auftretende Sandführung darauf zurückzuführen sein, dass große Bereiche<br />

<strong>der</strong> Fassung durch Alterung <strong>und</strong>urchlässig geworden sind. Bisher kaum durchflossene<br />

Bereiche werden nun aktiviert. Diese sind aber häufig aufgr<strong>und</strong> unzureichen<strong>der</strong><br />

Verfahrenstechnik nie ausreichend entsandet worden.<br />

5. Zusammenfassung<br />

Von einem „gläsernen“ Brunnen zu sprechen wäre zwar immer noch vermessen,<br />

geophysikalische <strong>und</strong> sonstige Messverfahren ermöglichen heute eine gute<br />

Qualitätskontrolle <strong>und</strong> Schadensfeststellung.


Eine große Hilfe könnte eine lückenlose Dokumentation <strong>der</strong> Bohr- <strong>und</strong> Ausbauar<strong>bei</strong>ten<br />

sein. Lei<strong>der</strong> wird diese einfachste Form <strong>der</strong> Qualitätssicherung <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lage aller<br />

späteren Maßnahmen noch immer viel zu sorglos gehandhabt.

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