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Der Kiefer- und Zahnbereich und sein Einfluss auf den ... - P&S

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05<br />

12<br />

ISSN 1869-0955 · D ZKZ 16633 · EUR 3,50 · CHF 5,50 · www.paracelsus.de<br />

Naturheilpraxis I Psychologie I Tierheilk<strong>und</strong>e<br />

<strong>Der</strong> <strong>Kiefer</strong>- <strong>und</strong> <strong>Zahnbereich</strong> <strong>und</strong> <strong>sein</strong><br />

<strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> gesamten Organismus<br />

Wrist-Ankle-Acupuncture<br />

Lügen der Lebensmittelindustrie<br />

Märchen helfen heilen


Editorial<br />

Es war einmal …<br />

Vor fast 40 Jahren gründete HP Eckhardt Martin, was bald als<br />

Paracelsus Schulen feste Formen annahm, Deutschlands erste<br />

überregionale Institution für die Heilpraktikerausbildung. Nach<br />

intensiver Vorbereitung fand 1976 in einem kleinen Konferenzraum<br />

in Münchens Olympiadorf der erste Lehrgang statt,<br />

mit einer Handvoll Teilnehmern, einem ärztlichen <strong>und</strong> einem<br />

naturheilk<strong>und</strong>lichen Ausbildungsleiter. Schon vier Wochen<br />

später folgten Augsburg, Erlangen, Regensburg, Stuttgart<br />

<strong>und</strong> Ulm. Das war der Anfang der Paracelsus-Idee, die schon<br />

Ende des Jahres 1976 Lehrgänge in allen größeren deutschen<br />

Städten anbot.<br />

Heute sind die Paracelsus Schulen noch immer Europas Marktführer in der Ausbildung<br />

von Heilpraktikern, Heilpraktikern für Psychotherapie <strong>und</strong> Tierheilpraktikern, mit weiteren<br />

14 großen Berufsausbildungen <strong>und</strong> über 14000 Seminaren <strong>und</strong> Fortbildungen jährlich an<br />

54 Lehrinstituten in Deutschland <strong>und</strong> der Schweiz.<br />

Die Mehrzahl der heute etwa 28000 praktizieren<strong>den</strong> Heilpraktiker in Deutschland hat bei<br />

<strong>den</strong> Paracelsus Schulen gelernt, von mittlerweile r<strong>und</strong> 1300 Dozentinnen <strong>und</strong> Dozenten<br />

im Ausbildungskader der Schulen, die stammen, wen w<strong>und</strong>ert´s, zu 80% aus <strong>den</strong> eigenen<br />

Reihen. Einmal Paracelsus, immer Paracelsus! Die Paracelsus-Idee ist nämlich weitaus mehr<br />

als Unterricht <strong>und</strong> Prüfungsvorbereitung. Nein, das Paracelsus-Konzept ist viel persönlicher.<br />

Dozenten unterrichten nicht, weil sie müssen oder weil es ihr „Job“ ist, sondern weil sie<br />

ihre eigene reiche Praxiserfahrung weitervermitteln wollen <strong>und</strong> sich so <strong>auf</strong> zwei Ebenen<br />

für die Naturheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> <strong>den</strong> Berufsstand engagieren können. So wird aus dem<br />

Unterricht meist ein interaktiver Event für die Beteiligten, wo Wissen vorgetragen <strong>und</strong><br />

praktisch demonstriert wird, wo „learning by doing“ die Studieren<strong>den</strong> intensiv <strong>auf</strong> die<br />

spätere Berufspraxis vorbereitet <strong>und</strong> eigene Schwerpunkte je nach individuellem Interesse<br />

gesetzt wer<strong>den</strong> können.<br />

Einmal Paracelsus-Dozent, immer Paracelsus-Dozent! Schaut man in die Reihen der Paracelsus-Dozenten,<br />

fin<strong>den</strong> sich Referenten, die schon seit über 35 Jahren bei Paracelsus<br />

unterrichten <strong>und</strong> dies immer noch mit großer Freude <strong>und</strong> Motivation neben ihrer Praxisarbeit<br />

tun. Von ihrem enormen Wissensschatz profitieren die Stu<strong>den</strong>ten, was sich in <strong>den</strong><br />

exzellenten Prüfungsbestehensquoten der Paracelsus-Absolventen widerspiegelt. Auch<br />

Paracelsus-Dozenten wer<strong>den</strong> kontinuierlich bewertet, <strong>und</strong> nur Dozenten mit exzellenten<br />

Ratings wer<strong>den</strong> wieder eingesetzt.<br />

Genauso wie die Paracelsus Schulen sich inhaltlich <strong>und</strong> qualitativ weiterentwickeln,<br />

um ihre Spitzenstellung zu behaupten, so entwickelt sich auch unser Paracelsus Magazin<br />

weiter, <strong>und</strong> an dieser Stelle möchte ich einen ganz besonderen Dank sagen an die<br />

vielen Dozenten, die mit ihren kompetenten Artikeln <strong>und</strong> Berichten das Blatt inhaltlich<br />

so lebendig gestalten helfen.<br />

Dies ist nun schon die 20. Ausgabe seit Wiedererscheinen des Magazins! Anlässlich dieser<br />

r<strong>und</strong>en Zahl haben wir das Magazin ein wenig „erfrischt“ <strong>und</strong> layouttechnisch überarbeitet.<br />

Wir hoffen, es gefällt Ihnen <strong>und</strong> wünschen Ihnen nun viel Freude beim Lesen!<br />

Titelfoto: © Robert Kneschke - Fotolia.com<br />

Herzlichst<br />

Ihr<br />

Abbas Schirmohammadi<br />

Heilpraktiker für Psychotherapie<br />

Chefredakteur


Impressum<br />

Paracelsus ist Mitteilungsorgan des<br />

• VUH (Verband Unabhängiger Heilpraktiker e.V.)<br />

• VFP (Verband Freier Psychotherapeuten,<br />

Heilpraktiker für Psychotherapie <strong>und</strong><br />

Psychologischer Berater e.V.)<br />

• VDT (Verband Deutscher Tierheilpraktiker e.V.)<br />

• WBG (Fachverband Wellness,<br />

Beauty & Ges<strong>und</strong>heit e.V.)<br />

ISSN 1869-0955<br />

Verlag Hausanschrift<br />

Fulton Akademie GmbH<br />

Steinsdorfstraße 2 RG, 80538 München<br />

Telefon 089 /15 98 98 841<br />

Telefax 089 /15 98 98 849<br />

Chefredaktion<br />

Abbas Schirmohammadi<br />

Eckhardt Martin (V.i.S.d.P.)<br />

info@paracelsus-magazin.de<br />

Redaktion/Anzeigen<br />

M.A.M. Maiworm GmbH<br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Medienservice<br />

Christina Rais (Leitung)<br />

Martina Eiffinger<br />

Rüdesheimer Straße 40, 65239 Hochheim<br />

Telefon 0 61 46 / 90 74 74<br />

paracelsus@mam-verlagsdienstleistung.de<br />

Amtsgericht München, HRB 93453<br />

Artikel, die mit Namen oder <strong>den</strong> Initialen des Verfassers<br />

gekennzeichnet sind, stellen nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion dar. <strong>Der</strong> Verlag<br />

behält sich die Kürzung <strong>und</strong> Bearbeitung der eingesandten<br />

Manuskripte vor, ebenso die Kürzung von<br />

Leserbriefen. Die Zeitschrift „Paracelsus“ <strong>und</strong> alle<br />

in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt.<br />

Paracelsus erscheint 2-monatlich.<br />

Bezugspreis: Jahresabo (6 Ausgaben) EUR 20,im<br />

Inland <strong>und</strong> EUR 30,- ins europäische Ausland,<br />

jeweils inkl. Versand. Für Mitglieder der Verbände<br />

VUH, VFP, VDT <strong>und</strong> WBG ist der Bezugspreis im<br />

Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Satz <strong>und</strong> Gestaltung<br />

P&S Werbeagentur, 30161 Hannover<br />

Druck<br />

Enormedia GmbH & Co. KG, 26123 Ol<strong>den</strong>burg<br />

INHALT<br />

<strong>Kiefer</strong> & Zähne beeinflussen <strong>den</strong> Organismus 4<br />

HP PSY Stephan Heinz<br />

Tiefenwirkung durch Reinigung des Gewebes 7<br />

HP Dorothée Grotmann<br />

Es war einmal … Märchen helfen heilen! 10<br />

Heidrun Ohnesorge<br />

Lebendige Kraft der Farben 12<br />

HP Darsho M. Willing<br />

Das Pferd – eine Chance für <strong>den</strong> Menschen 15<br />

HP PSY Ursula Bretz<br />

Lügen der Lebensmittelindustrie 18<br />

THP Marlies Ludwig-Bansemer<br />

WAA: Wrist-Ankle-Acupuncture 20<br />

HP Laurent Richter<br />

Dog Reläx Entspannter Mensch – Entspannter H<strong>und</strong> 22<br />

HP PSY Sabina Pilguj<br />

Komplementäre Onkologie 24<br />

Dr. med. Ulrike Güdel Banis<br />

Traumabehandlung mit Psychosomatischer Kinesiologie ® 26<br />

Dr. Werner Weishaupt<br />

Unsere Heilpflanze: Lein 30<br />

Dr. Frank Herfurth<br />

Versorgung für Tätige im Heil- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsberuf 32<br />

Interview mit Robert Zellerer, Continentale Versicherung<br />

WAA


34 Die Wiederentdeckung der Heilpflanzen<br />

Kornelia Paßiel<br />

36 Reizdarmsyndrom<br />

Fallstudie HP, HP Dirk-Rüdiger Noschinski<br />

38 Angst vor dem strafen<strong>den</strong> Gott<br />

Fallstudie PSY, Dennis Riehle<br />

39 Blutegeltherapie bei einem Equinem Sarkoid<br />

Fallstudie THP, THP Karl Heinz Kniese<br />

44 Das 2. Frühstück – Glosse<br />

Eugen Pletsch<br />

40 Recht in der Praxis<br />

42 Therapeuten-Porträt: HP Markus Ritz<br />

46 Paracelsus – die Heilpraktikerschulen<br />

48 Für Sie gelesen & gehört<br />

50 News<br />

51 Lachen ist ges<strong>und</strong><br />

52 Kreuzworträtsel<br />

53 Beauty-Tipps<br />

54 Blick in die Sterne<br />

56 Heilpraktiker-Prüfungsfragen<br />

58 Kleinanzeigen<br />

59 Pressespiegel<br />

60 Vorschau<br />

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© Light Impression - Fotolia.com<br />

6<br />

<strong>Der</strong> <strong>Kiefer</strong>- <strong>und</strong> <strong>Zahnbereich</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>sein</strong> <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> gesamten Organismus<br />

<strong>Der</strong> <strong>Kiefer</strong> unterstützt <strong>den</strong> Organismus bei<br />

vielen Aufgaben, eine Störung in diesem<br />

Bereich kann dadurch auch andere Körperbereiche<br />

betreffen. Das <strong>Kiefer</strong>gelenk ist u.a.<br />

an der Sprachbildung, am Beißen, Kauen <strong>und</strong><br />

Schlucken beteiligt. Es steht in einem engen<br />

funktionalen <strong>und</strong> energetischen Bezug zum<br />

Becken: Durch das Dehnen des Beckens <strong>und</strong><br />

des <strong>Kiefer</strong>s kommen hierdurch verborgene<br />

Gefühle an die Oberfläche.<br />

Durch das <strong>Kiefer</strong>gelenk ziehen so viele Nervenbahnen<br />

wie nirgendwo sonst im Körper. Etwa<br />

45% der Neuronen der motorischen Hirnrinde<br />

sind für <strong>den</strong> M<strong>und</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kiefer</strong>bereich zuständig.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Kiefer</strong> als neurovegetatives System<br />

beeinflusst unser gesamtes Organsystem sowie<br />

auch die Statik.<br />

Das <strong>Kiefer</strong>gelenk wird vom Nervus Trigeminus<br />

versorgt. Dieser größte Hirnnerv besitzt als<br />

einziger Querverbindungen zu allen anderen<br />

elf Hirnnerven. Wird er stimuliert, wer<strong>den</strong> alle<br />

anderen Hirnnerven ebenfalls informiert. Viele<br />

Nozirezeptoren (Schmerzfilter) sitzen im <strong>und</strong><br />

um das <strong>Kiefer</strong>gelenk herum, ebenso C-Fasern,<br />

die direkt ins limbische System (emotionales<br />

Gehirn) führen. Dadurch besitzt der <strong>Kiefer</strong> eine<br />

übergeordnete Rolle in der Schmerzwahrnehmung<br />

<strong>und</strong> -verarbeitung.<br />

Gefühle wie Angst, Wut, Zorn, Widerwillen<br />

oder sexuelle Triebe unterdrücken wir oft,<br />

indem wir die Zähne <strong>auf</strong>einanderbeißen. Es<br />

besteht ein enger Zusammenhang zwischen<br />

dem Kauen <strong>und</strong> dem Verdauungssystem. Auch<br />

der Gallenblasen- <strong>und</strong> der Dreifacherwärmermeridian<br />

befin<strong>den</strong> sich in unmittelbarer Nähe.<br />

<strong>Der</strong> Dreifacherwärmermeridian ist eine energetische<br />

Struktur, die eine enge Verbindung<br />

zu unserem Hormonsystem besitzt.<br />

Durch unsere Erziehung haben wir gelernt,<br />

<strong>den</strong> M<strong>und</strong> nicht offen zu halten. Das hat zur<br />

Folge, dass die <strong>Kiefer</strong>muskeln ununterbrochen<br />

arbeiten müssen. In unserer Gesellschaft wird<br />

ein offener M<strong>und</strong> häufig mit einer fehlen<strong>den</strong><br />

Handlungsbereitschaft assoziiert. Dabei kann<br />

er auch für Offenheit stehen oder ist ein typischer<br />

Ausdruck bei Menschen mit geistiger<br />

Behinderung, wobei ich diese Bezeichnung generell<br />

als hochgradige Diffamierung empfinde.<br />

<strong>Der</strong> offene M<strong>und</strong> kann folgende<br />

Emotionen ausdrücken<br />

• Überraschung<br />

• Erstaunen<br />

• Schrecken<br />

• Offenheit<br />

• Bereitwilligkeit<br />

• Entspannung<br />

• Abwesenheit<br />

• Sinnlichkeit<br />

<strong>Der</strong> geschlossene M<strong>und</strong> kann folgende<br />

Emotionen ausdrücken<br />

• Verschlossenheit<br />

• Verweigerung<br />

• Angst<br />

• Zurückhaltung<br />

• Aggression<br />

• Anspannung<br />

• Verspannung<br />

• Impulskontrolle<br />

Generell möchte ich Ihnen noch folgen<strong>den</strong><br />

engen Zusammenhang bewusst machen:<br />

Alle Muskeln des Gesichtes arbeiten eng zusammen.<br />

Dies hat zur Folge, dass Augen- <strong>und</strong><br />

M<strong>und</strong>muskeln eine quasi symbiotische Verbindung<br />

führen. Oftmals sind die Ringmuskeln<br />

des M<strong>und</strong>es reaktiv zu <strong>den</strong> Ringmuskeln des<br />

Auges. Das bedeutet, dass ein Entspannen der<br />

Augen nur möglich ist, wenn die M<strong>und</strong>muskeln<br />

entspannt sind. Dieser Zusammenhang<br />

ist extrem wichtig bei Patienten mit Fascialisparesen,<br />

aber auch bei Kindern mit Lese-<br />

Rechtschreib-Schwäche. Sind <strong>Kiefer</strong>muskeln<br />

<strong>und</strong> das <strong>Kiefer</strong>gelenk in Dysbalance, kann dies<br />

mannigfaltige Symptome evozieren: Lernprobleme,<br />

Gleichgewichtsstörungen, emotionale<br />

Labilität, Erschöpfungssymptome, Gang- <strong>und</strong><br />

Schrittstörungen <strong>und</strong> aggressives Verhalten.<br />

Das <strong>Kiefer</strong>gelenk ist auch an zahlreichen Becken-<br />

<strong>und</strong> Wirbelsäulenbeschwer<strong>den</strong> beteiligt<br />

<strong>und</strong> sollte in jeder Behandlung mit einbezogen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Symptome bei einer Dysbalance im<br />

<strong>Kiefer</strong>bereich<br />

• nächtliches Zähneknirschen<br />

• Seitendifferenz bei M<strong>und</strong>öffnung<br />

• <strong>Kiefer</strong>gelenksknacken<br />

• Schmerzen im <strong>Kiefer</strong>gelenk


• Konzentrationsstörungen<br />

• Gleichgewichtsstörungen<br />

• Schwindel<br />

• Verspannungen im Schultergelenk<br />

• Hüftprobleme<br />

• Probleme im Len<strong>den</strong>wirbelsäulenbereich<br />

• Migräne<br />

Behandlung Die <strong>Kiefer</strong>gelenksmuskeln<br />

können z.B. mit einer Faszientechnik gelockert<br />

<strong>und</strong> befreit wer<strong>den</strong>. Dies kann schmerzhaft<br />

<strong>sein</strong>, da in diesen Muskelgruppen viel<br />

emotionaler Stress abgespeichert <strong>sein</strong> kann.<br />

Deshalb empfiehlt sich dabei das Halten der<br />

neurovaskulären Punkte des Magens <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />

Stirnbeinhöckern. Diese Unterstützung nimmt<br />

dem Schmerz die Spitze <strong>und</strong> die Behandlung<br />

wird für <strong>den</strong> Patienten angenehmer. Sämtliche<br />

Korrekturen wer<strong>den</strong> bei geöffnetem <strong>und</strong><br />

geschlossenem M<strong>und</strong> ausgeführt. Bei der Behandlung<br />

des M. temporalis sollten zusätzlich<br />

Kaubewegungen während der Behandlung<br />

durchgeführt wer<strong>den</strong>.<br />

Weitere wichtige Zusammenhänge<br />

zwischen <strong>Kiefer</strong> <strong>und</strong> Organismus<br />

• Alle Strukturen, die sich unterhalb des<br />

Zwerchfells befin<strong>den</strong>, wer<strong>den</strong> vom <strong>Kiefer</strong>gelenk<br />

beeinflusst. <strong>Kiefer</strong>gelenkblocka<strong>den</strong><br />

führen zu Schmerzen <strong>und</strong> Stauungen in der<br />

unteren Körperhälfte.<br />

• Ein balanciertes <strong>Kiefer</strong>gelenk fördert die ges<strong>und</strong>e<br />

Atemfunktion <strong>und</strong> das freie Schwingen<br />

des Zwerchfells.<br />

• Schmerzkontrolle über das Zähne zusammenbeißen<br />

fördert Zwerchfellblocka<strong>den</strong> <strong>und</strong><br />

führt dazu, dass Rücken- <strong>und</strong> Bauchmuskeln<br />

an Spannkraft verlieren.<br />

• Die Schädelknochen besitzen engen Bezug<br />

zu <strong>den</strong> Beckenknochen.<br />

• <strong>Kiefer</strong>strukturen beeinflussen das Hüftgelenk.<br />

<strong>Der</strong> M. masseter wirkt <strong>auf</strong> <strong>den</strong> gegenüberliegen<strong>den</strong><br />

M. gluteus medius. <strong>Der</strong> M. temporalis<br />

beeinflusst <strong>den</strong> gegenüberliegen<strong>den</strong><br />

M. quadratus lumborum. <strong>Der</strong> M. pterygoideus<br />

Balance der Kau- <strong>und</strong> <strong>Kiefer</strong>muskeln<br />

M. masseter<br />

Funktion schließt <strong>den</strong> <strong>Kiefer</strong><br />

schiebt <strong>den</strong> <strong>Kiefer</strong> nach vorne<br />

Körperliche Indikationen Stirnkopfschmerzen, Spannungskopfschmerzen<br />

Zahnschmerzen<br />

Schmerzen im Bereich der Ohren <strong>und</strong> der Wangen<br />

Schwierigkeiten beim Öffnen <strong>und</strong> Schließen des M<strong>und</strong>es<br />

Seitenasymmetrie<br />

<strong>Kiefer</strong>gelenkschmerzen<br />

Psychische Indikationen Festhalten an Problemen <strong>und</strong> Sorgen<br />

mangelnde Durchsetzungskraft, Abwehrverhalten<br />

Angst<br />

Traumata<br />

Akupressurpunkte Ma 5, Ma 6, Ma 7<br />

Korrespondiert mit Glutaeus medius: Er spreizt <strong>den</strong> Oberschenkel zur Seite<br />

folgendem Muskel <strong>und</strong> dreht das Bein. Ist dieser Muskel hypoton, können<br />

die Hüfte <strong>und</strong> die Schulter erhöht <strong>sein</strong>. Es besteht eine<br />

Neigung zu O-Beinen <strong>und</strong> einem hinken<strong>den</strong> Gang. Auch<br />

Menstruationsbeschwer<strong>den</strong> <strong>und</strong> Prostataprobleme<br />

können entstehen.<br />

M. temporalis<br />

Funktion ermöglicht <strong>den</strong> <strong>Kiefer</strong>schluss<br />

ermöglicht das Zurückziehen des Unterkiefers<br />

Körperliche Indikationen Schläfenschmerzen<br />

Schmerzen hinter <strong>den</strong> Augen<br />

Schmerzen der Zähne im Oberkiefer<br />

Schwierigkeiten beim Öffnen des M<strong>und</strong>es<br />

Hüftprobleme<br />

Schmerzen in der Len<strong>den</strong>wirbelsäule<br />

Spannungskopfschmerzen<br />

Schläfenkopfschmerzen<br />

Psychische Indikationen Überlastungssyndrome<br />

Burnout-Syndrom<br />

innere Spannungsgefühle<br />

Festhalten an Problemen<br />

Angst<br />

Unfähigkeit, sich zu entspannen<br />

dauerndes Grübeln<br />

Akupressurpunkte Ma 8, Gb 8, Gb 9<br />

Korrespondiert mit Quadratus lumborum: Dieser beugt die Wirbelsäule seitfolgendem<br />

Muskel wärts, er stabilisiert die Len<strong>den</strong>wirbelsäule <strong>und</strong> unterstützt<br />

das Diaphragma (Zwerchfell). Bei Skoliosen im LWS-Bereich<br />

sollte immer der Temporalis mit einbezogen wer<strong>den</strong>.<br />

Anzeigen<br />

Paracelsus 05I12<br />

7


8<br />

M. pterygoideus medialis<br />

Funktion schließt <strong>den</strong> <strong>Kiefer</strong><br />

schiebt <strong>den</strong> <strong>Kiefer</strong> nach vorne<br />

Körperliche Indikationen Halsschmerzen<br />

Schluckbeschwer<strong>den</strong><br />

Ohrenschmerzen<br />

Schwierigkeiten beim Öffnen des M<strong>und</strong>es<br />

Hüftgelenksprobleme<br />

Steifheit des unteren Rückens<br />

ISG-Blocka<strong>den</strong><br />

Psychische Indikationen Verschlossenheit<br />

Festhalten an Dingen<br />

Festhalten, was einen bedrückt<br />

Akupressurpunkte Ma 5, Ma 6, Ma 7<br />

Korrespondiert mit Glutaeus medius: Er spreizt <strong>den</strong> Oberschenkel zur Seite<br />

folgendem Muskel <strong>und</strong> dreht das Bein. Ist dieser Muskel hypoton, können<br />

die Hüfte <strong>und</strong> die Schulter erhöht <strong>sein</strong>. Es besteht eine<br />

Neigung zu O-Beinen <strong>und</strong> einem hinken<strong>den</strong> Gang. Auch<br />

Menstruationsbeschwer<strong>den</strong> <strong>und</strong> Prostataprobleme<br />

können entstehen.<br />

M. pterygoideus lateralis<br />

Funktion schließt <strong>den</strong> <strong>Kiefer</strong> <strong>und</strong> bewegt ihn nach vorne<br />

Körperliche Indikationen Schmerzen beim Kauen<br />

Schwierigkeiten beim Öffnen des <strong>Kiefer</strong>s<br />

Überanstrengung durch exzessives Kaugummikauen,<br />

Daumenlutschen oder Nägelkauen<br />

ISG-Blocka<strong>den</strong><br />

Psychische Indikationen Dauerstress<br />

Burnout-Syndrom<br />

Schwierigkeiten, loszulassen<br />

Anspannung<br />

Akupressurpunkte Ma 7, Ma 9, 3E17<br />

Korrespondiert mit Adduktoren: Diese bringen <strong>den</strong> Oberschenkel zur Körperfolgendem<br />

Muskel mittellinie, drehen <strong>und</strong> beugen ihn nach innen. Sind die<br />

Adduktoren zu schwach, senkt sich das Becken ab. Weitere<br />

Symptome bei schwachen Adduktoren sind: steife Schulter,<br />

schmerzhafter Ellenbogen, hormonelle Dysfunktionen.<br />

Kaumuskulatur<br />

beeinflusst die M. adductoren der gegenüberliegen<strong>den</strong><br />

Körperseite.<br />

• <strong>Der</strong> M<strong>und</strong>bo<strong>den</strong> beeinflusst <strong>den</strong> Beckenbo<strong>den</strong>.<br />

Dies indiziert die Behandlung von Inkontinenz<br />

zur Stärkung des Beckenbo<strong>den</strong>s über<br />

<strong>den</strong> M. hyloideus.<br />

• Das rechte <strong>Kiefer</strong>gelenk verarbeitet überwiegend<br />

Emotionen.<br />

• Das linke <strong>Kiefer</strong>gelenk beeinflusst die<br />

Schmerzwahrnehmung.<br />

Fazit Die sanften Techniken der Gesichtsreflexzonentherapie<br />

ermöglichen eine tief greifende<br />

Balance des gesamten Körper-Geist-Seele-Systems.<br />

In meiner täglichen Praxis erlebe<br />

ich die vielschichtigen Auswirkungen dieser<br />

Arbeit. Gerade Patienten mit einem Burnout-<br />

Syndrom profitieren von der Behandlung. Festgefahrene<br />

Gewohnheiten <strong>und</strong> Verhaltensmuster<br />

können sanft bewusst gemacht <strong>und</strong> in die<br />

Veränderung geführt wer<strong>den</strong>. Auch Patienten<br />

mit Wirbelsäulen-, Schulter-Nacken- <strong>und</strong> Hüftbeschwer<strong>den</strong><br />

profitieren von einer Entspannung<br />

des <strong>Kiefer</strong>gelenks. Durch die während<br />

der Behandlung erlebte Tiefenentspannung<br />

wer<strong>den</strong> Selbstheilungskräfte mobilisiert <strong>und</strong><br />

innere Ressourcen aktiviert.<br />

StephanHeinz@gmx.de<br />

Stephan Heinz<br />

Ergotherapeut, Heilpraktiker<br />

für Psychotherapie<br />

Literaturempfehlungen<br />

Heinz, Stephan: Lehrbuch Gesichtsreflexzonentherapie,<br />

BOD Verlag<br />

Heinz, Stephan: <strong>Kiefer</strong>gelenksbalance<br />

in der Gesichtsreflexzonentherapie,<br />

BOD Verlag<br />

© www.stephan-heinz.de


© Kzenon - Fotolia.com<br />

Tiefenwirkung durch<br />

„Reinigung“<br />

des Gewebes<br />

Die Lymphdrainage ist eine der sanftesten aller<br />

Massagen, die eine tiefenwirksame Reinigung<br />

des Bindegewebes ermöglicht: Sanfte, strei-<br />

chend kreisende Massagegriffe fördern <strong>den</strong><br />

Fluss der Lymphe <strong>und</strong> damit die Ausscheidung<br />

belastender Ablagerungen aus dem Gewebe.<br />

In <strong>den</strong> 30er-Jahren des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts ent-<br />

wickelte der dänische Physiotherapeut Dr. Emil<br />

Vodder mit <strong>sein</strong>er Frau die Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

manuellen Lymphdrainage, einer Therapieform,<br />

welche die spezifische Anatomie <strong>und</strong><br />

große Bedeutung des Lymphgefäß-Systems<br />

<strong>auf</strong>greift <strong>und</strong> nutzt.<br />

Das Lymphsystem Als lymphatisches System<br />

wird die Gesamtheit des aus mehreren<br />

Anteilen bestehen<strong>den</strong> lymphatischen Gewebes<br />

bezeichnet. Neben dem Adernetz der feinen<br />

Lymphbahnen <strong>und</strong> <strong>den</strong> Lymphknoten gehören<br />

zu diesem System auch alle Organe, die<br />

Abwehrstoffe (Lymphozyten) bil<strong>den</strong> können:<br />

rotes Knochenmark, Mandeln, Milz, Thymus<br />

<strong>und</strong> Lymphfollikel, z.B. in der Darmschleimhaut.<br />

Damit dienen die Lymphbahnen zum einen der<br />

Ausleitung von Ablagerungen aus dem Gewebe<br />

<strong>und</strong> so der inneren Reinhaltung des Körpers.<br />

Zum anderen schützen die genannten weiteren<br />

lymphatischen Organe durch die Bildung der<br />

Abwehrstoffe vor Krankheitserregern.<br />

Lymphe Durch <strong>den</strong> Austritt von Blutplasma<br />

aus <strong>den</strong> Blutkapillaren in <strong>den</strong> Zwischenzellbe-<br />

Lymphdrainage<br />

reich entsteht Gewebsflüssigkeit; aus dieser<br />

bildet sich Lymphe.<br />

Bei einem Erwachsenen gelangen täglich etwa<br />

20 Liter Flüssigkeit aus dem Blut ins Gewebe.<br />

16-18 Liter wer<strong>den</strong> von hier wieder über <strong>den</strong><br />

Blutkreisl<strong>auf</strong> ausgeleitet. Aus <strong>den</strong> verbleiben<strong>den</strong><br />

2-4 Litern entsteht die Lymphflüssigkeit.<br />

Sie muss von <strong>den</strong> Lymphkapillaren aus dem<br />

Gewebe <strong>auf</strong>genommen wer<strong>den</strong>.<br />

Lymphflüssigkeit besteht aus folgen<strong>den</strong> Anteilen:<br />

Lymphplasma (Wasser, Elektrolyte),<br />

Lymphozyten (weiße Blutkörperchen) <strong>und</strong><br />

– besonders wichtig im Zusammenhang mit<br />

Lymphdrainage – der sogenannten lymphpflichtigen<br />

Last.<br />

Unter lymphpflichtiger Last versteht man großmolekulare,<br />

zum Teil belastende Stoffe, die<br />

nicht über das Blut, sondern mit der Lymphflüssigkeit<br />

über die Lymphbahnen aus dem<br />

Gewebe abtransportiert wer<strong>den</strong>.<br />

Zur lymphpflichtigen Last gehören:<br />

• Überreste von bereits verwerteten Pro-<br />

teinen, Enzymen, Hormonen<br />

• Schlackestoffe, Stoffwechsel-Abbauprodukte<br />

• Erreger (Bakterien, Viren, Pilze)<br />

• langkettige Fettsäuren<br />

• Fremdstoffe, Gifte<br />

• Zellen, Zellreste<br />

• Wasser<br />

Mit der Ausleitung dieser Stoffe aus dem<br />

Gewebe zeigt sich die große Bedeutung des<br />

Lymphgefäßsystems für die Reinigung <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>erhaltung des Körpers.<br />

Lymphbahnen Mit der Funktion eines Drainagesystems<br />

durchdringen Lymphgefäße <strong>den</strong><br />

gesamten Körper. Ausnahmen bil<strong>den</strong> das Zentralnervensystem<br />

(Gehirn <strong>und</strong> Rückenmark),<br />

Knochen- <strong>und</strong> Knorpelsubstanz <strong>und</strong> natürlich<br />

Haare <strong>und</strong> Nägel.<br />

Lymphbahnen schließen keinen Zyklus wie<br />

das Adernetz des Blutes, sondern bil<strong>den</strong> einen<br />

„Halb-Kreisl<strong>auf</strong>“: Das heißt, sie beginnen<br />

frei als feinste Lymphkapillare im Zwischenzellbereich<br />

des Gewebes, vereinigen sich<br />

zu Leitgefäßen, die in Transportgefäße <strong>und</strong><br />

schließlich in zwei Lymphstämme mün<strong>den</strong>.<br />

Die Lymphe fließt nur in eine Richtung: aus<br />

dem Gewebe zum Herzen. Die bei<strong>den</strong> Haupt-<br />

Lymphstämme des Körpers ergießen sich vor<br />

dem Herz an <strong>den</strong> Verbindungsstellen je zweier<br />

Venen – <strong>den</strong> sogenannten Venen-Winkeln – in<br />

<strong>den</strong> Blutkreisl<strong>auf</strong>. Die <strong>auf</strong>genommene Lymphe<br />

des gesamten Körpers wird hier wieder dem<br />

Blut zugeführt.<br />

Mit dem Blut wird die Lymphe zur Leber weitergeleitet,<br />

damit die lymphpflichtige Last hier<br />

verstoffwechselt wer<strong>den</strong> kann. Das heißt, die<br />

antransportierten Schlackestoffe wer<strong>den</strong> so<br />

umgewandelt, dass sie mit dem Blut zu Niere<br />

<strong>und</strong> Darm gelangen <strong>und</strong> von dort ausgeschie<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong> können.<br />

Paracelsus 05I12<br />

9


10<br />

2<br />

4<br />

1 Milchbrustgang<br />

2 rechter großer Lymphgang<br />

3 linker Venenwinkel<br />

4 rechter Venenwinkel<br />

Lymphknoten <strong>Der</strong> Körper besitzt etwa<br />

600-700 Lymphknoten, deren Gesamtgewicht<br />

ungefähr 100 Gramm beträgt. Allein<br />

in der Hals-Rachen-Region – dem sogenann-<br />

Anzeige<br />

3<br />

1<br />

ten lymphatischen Rachenring – befin<strong>den</strong> sich<br />

100-200 Knoten. Lymphknoten sind fest in <strong>den</strong><br />

Lymph-Halbkreisl<strong>auf</strong> integriert; die Adern des<br />

Lymphgefäß-Systems führen durch die Knoten<br />

wie durch Filterstationen hindurch.<br />

Ein Lymphknoten ist ca. 2-30 mm lang <strong>und</strong><br />

bohnenförmig. Er besteht aus einer Kapsel<br />

aus straffem Bindegewebe, in der sich ein<br />

engmaschiges Lymphader-Flechtwerk befindet.<br />

Mehrere feine, zuführende Gefäße bringen<br />

die Lymphe ins Knoteninnere, einzelne<br />

stärkere, ableitende Lymphbahnen führen die<br />

Lymphe aus dem Knoten hinaus <strong>und</strong> <strong>auf</strong> dem<br />

Weg durch <strong>den</strong> Körper weiter.<br />

Lymphknoten dienen der teilweisen Reinigung<br />

der Lymphe von Stoffwechsel-Abbauprodukten,<br />

Krankheitserregern, Schadstoffen <strong>und</strong><br />

Zellfragmenten. Des Weiteren erfüllen Lymphknoten<br />

mit der Bildung von Abwehrstoffen<br />

eine wichtige Aufgabe für das Immunsystem.<br />

Darüber hinaus helfen Lymphknoten, das Flüssigkeitsgleichgewicht<br />

im Körper <strong>auf</strong>recht zu<br />

erhalten, da sie die Fähigkeit besitzen, Lymphe<br />

zurückzuhalten, sie zu speichern oder bei<br />

Bedarf dem Körper zur Verfügung zu stellen.<br />

7<br />

6<br />

5<br />

1 Terminusbereich<br />

2 obere Halslymphknoten<br />

3 unter dem Unterkiefer gelegene Lymphknoten<br />

4 unter dem Kinn gelegene Lymphknoten<br />

5 Ohrspeicheldrüsen-Lymphknoten<br />

6 hinter <strong>den</strong> Ohren gelegene Lymphknoten<br />

7 vor <strong>den</strong> Ohren gelegene Lymphknoten<br />

Lymphdrainage Sanfte, streichend kreisende<br />

bzw. pumpende Massagegriffe entlang<br />

<strong>den</strong> Lymphbahnen – immer in Lymphflussrichtung<br />

– <strong>und</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Lymphknoten fördern <strong>den</strong><br />

Fluss der Lymphe <strong>und</strong> damit die Ausleitung von<br />

belasten<strong>den</strong> Ablagerungen <strong>und</strong> überschüssigem<br />

Wasser aus dem Gewebe.<br />

Kontraindikationen Vor einer Lymphdrainage<br />

muss das Vorliegen folgender Erkrankungen<br />

ausgeschlossen <strong>sein</strong>, damit durch die<br />

Anwendung der Massagegriffe <strong>und</strong> die damit<br />

7<br />

8<br />

2<br />

3 4<br />

2<br />

1<br />

6<br />

5<br />

10<br />

1 Terminusbereich<br />

2 obere Halslymphknoten<br />

3 vor <strong>den</strong> Ohren gelegene<br />

Lymphknoten<br />

4 Hinterhaupts-Lymphknoten<br />

5 Brustbein-Lymphknoten<br />

6 Achsel-Lymphknoten<br />

7 Ellenbeugen-Lymphknoten<br />

8 Len<strong>den</strong>-Lymphknoten<br />

9 Becken-Lymphknoten<br />

10 Leisten-Lymphknoten<br />

11 Kniekehlen-Lymphknoten<br />

9<br />

11<br />

3<br />

1<br />

4


Flussrichtung der Lymphe am Körper <strong>und</strong> im Gesicht<br />

verb<strong>und</strong>ene Bewegung des Gewebes <strong>und</strong> der<br />

Lymphflüssigkeit keine negativen ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Folgen entstehen:<br />

• ausgeprägte Arteriosklerose, Gefäßaussackungen<br />

oder -verengungen, Thromboseneigung,<br />

Blutgerinnungsstörungen, Zustand<br />

nach einem Blutgerinnsel in <strong>den</strong> Venen<br />

• starke Herzschwäche, Wasseransammlungen<br />

in <strong>den</strong> Beinen <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> einer Herzerkrankung<br />

• Krebserkrankung<br />

• akute Entzündungen<br />

• akute allergische Reaktion<br />

Wirkung Lymphdrainage vermehrt die Aufnahme<br />

von Lymphflüssigkeit aus dem Bindegewebe<br />

in die Lymphkapillare, steigert die<br />

Lymphmotorik in <strong>den</strong> Transportgefäßen <strong>und</strong><br />

verbessert so <strong>den</strong> Lymphfluss.<br />

Durch die erhöhte Aufnahme der lymphpflichtigen<br />

Last aus dem Gewebe <strong>und</strong> die Entlastung<br />

des Organismus von zu viel Wasser, unterstützt<br />

Lymphdrainage wirkungsvoll die Reinigung<br />

<strong>und</strong> damit Ges<strong>und</strong>erhaltung des Körpers. Mit<br />

der Ausleitung von Ablagerungen kann eine<br />

verbesserte Ver- <strong>und</strong> Entsorgung der Zellen<br />

<strong>und</strong> damit die Vitalisierung des Gewebes, die<br />

Klärung der Haut <strong>und</strong> die Entspannung von<br />

verhärteter Muskulatur erreicht wer<strong>den</strong>.<br />

Den möglichen Folgen einer Übersäuerung<br />

oder Verschlackung des Körpers, wie z.B.<br />

Gelenkschmerzen, Allergien, chronischen Entzündungen,<br />

Magen- <strong>und</strong> Darmbeschwer<strong>den</strong>,<br />

Kopfschmerzen, Verspannungen oder Hauterkrankungen,<br />

kann entgegengewirkt wer<strong>den</strong>.<br />

<strong>Der</strong> langsame Massagerhythmus kann zur<br />

Entspannung <strong>und</strong> Entkrampfung der Muskulatur<br />

<strong>und</strong> damit zur Linderung von Schmerzen<br />

verspannter Körperbereiche führen.<br />

Es ergeben sich so folgende Anwendungsgebiete<br />

für die Lymphdrainage:<br />

• Hauterkrankungen (Unreinheiten)<br />

• Schwellungen<br />

• Gelenkbeschwer<strong>den</strong><br />

• Muskelschmerzen, Verspannungen<br />

• Kopfschmerzen<br />

• Cellulite<br />

Übersäuerung des Gewebes <strong>und</strong><br />

deren Folgen Neben der Unterstützung<br />

von Heilungsprozessen im Körper kann durch<br />

die Ausleitung belastender Ablagerungen aus<br />

dem Gewebe Neuerkrankungen vorgebeugt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Durch Langsamkeit, Leichtigkeit <strong>und</strong> Sanftheit<br />

der Lymphdrainage kann es zu einer beruhigen<strong>den</strong><br />

Wirkung <strong>auf</strong> das vegetative (autonome)<br />

Nervensystem kommen. <strong>Der</strong> Körper<br />

erfährt eine ausgeprägte Ruhe- <strong>und</strong> Regenerationsphase.<br />

Regelmäßige Behandlungen können stress-<br />

<strong>und</strong> anspannungsbedingte Ges<strong>und</strong>heitsstörungen<br />

– z.B. Kopfschmerzen, Magenbeschwer<strong>den</strong>,<br />

chronische Erschöpfungszustände oder<br />

Schlafprobleme – mildern.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass<br />

Lymphdrainage neben der klassischen Anwendung<br />

im Bereich der Ödemtherapie eine tiefenwirksame<br />

„innere Reinigung“ des Körpers<br />

mit weitreichen<strong>den</strong> positiven Auswirkungen<br />

<strong>auf</strong> Bindegewebe, Haut, Nervensystem, Muskulatur<br />

<strong>und</strong> Gelenke erreichen kann.<br />

Dorothée Grotmann<br />

dorothee.grotmann@lavara.de<br />

Heilpraktikerin <strong>und</strong> Dozentin<br />

für Lymphdrainage an <strong>den</strong><br />

Paracelsus Schulen<br />

Literaturempfehlungen<br />

Clees, Ernstwalter: Lymphdrainage, Droemer<br />

Knaur, 2000<br />

Földi, Michael <strong>und</strong> Stößenreuther, Roman:<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der manuellen Lymphdrainage,<br />

Urban & Fischer, München,1999<br />

Kasseroller, Renato: Kompendium der Manuellen<br />

Lymphdrainage nach Dr. Vodder,<br />

Karl F. Haug Fachbuchverlag, 2002<br />

Wittlinger, Hildegard <strong>und</strong> Wittlinger,<br />

Günther: Lehrbuch der Manuellen Lymphdrainage<br />

nach Dr. Vodder, 3 Bde., Bd.1,<br />

Gr<strong>und</strong>lagen, Karl F. Haug Fachbuchverlag,<br />

1996<br />

Anzeige<br />

Paracelsus 05I12<br />

11


12<br />

Wir haben Schulen, um unseren Geist auszu-<br />

bil<strong>den</strong>, treiben Sport, um <strong>den</strong> Körper fit <strong>und</strong><br />

ges<strong>und</strong> zu halten, aber wo können wir eigent-<br />

lich unsere Gefühle schulen?<br />

Seit alters her dienen Märchen <strong>und</strong> Mythen<br />

dazu, Entwicklungsprozesse nachzuvollziehen<br />

<strong>und</strong> Gefühle kennenzulernen. In der Flut der<br />

Fernsehbilder <strong>und</strong> der schnellen Multimediawelt<br />

wird es allerdings immer schwieriger,<br />

diese wertvollen Geschichten zu entdecken<br />

<strong>und</strong> oft wer<strong>den</strong> sie gar nicht mehr getreu dem<br />

Original wiedergegeben, sondern an eine moderne<br />

Gesellschaft angepasst, die die alten<br />

Werte leider nicht mehr schätzt.<br />

So wird z.B. aus dem Original des Gebrüder-<br />

Grimm-Märchens „<strong>Der</strong> Froschkönig“, in dem<br />

die Prinzessin <strong>den</strong> Frosch an die Wand werfen<br />

muss, damit er ein Prinz wird, eine ganz neue<br />

Geschichte mit einer ganz anderen Symbolik.<br />

Bei Walt Disney küsst die Prinzessin <strong>den</strong> Frosch<br />

<strong>und</strong> wird selbst zu einem. Die Symbolsprache,<br />

dass Frauen ihre männliche Seite entwickeln<br />

müssen <strong>und</strong> Männer ihre weibliche, damit<br />

Transformation geschehen kann, geht dabei<br />

verloren. Und so gibt es jede andere Menge<br />

Beispiele.<br />

Einer, der <strong>sein</strong> Lebenswerk dar<strong>auf</strong> abstimmt,<br />

dass die Symbolsprache der Märchen erhalten<br />

bleibt <strong>und</strong> einem breiten Publikum von Kindern<br />

<strong>und</strong> Erwachsenen zugänglich ist, ist der Autor,<br />

Philosoph <strong>und</strong> Theatermacher Johannes Galli.<br />

Seine Inszenierungen legen bei aller Moderne<br />

<strong>und</strong> Zeitgemäßheit immer Wert dar<strong>auf</strong>, die<br />

Schlüsselaussagen der Märchen zu bewahren.<br />

Mittlerweile tragen zehn Theater in Deutschland<br />

<strong>sein</strong>en Namen, eines in New York <strong>und</strong><br />

eines in Lima. Unter dem Motto „Spielräume<br />

schaffen, in <strong>den</strong>en Menschen ihre Kreativität<br />

erforschen <strong>und</strong> ihr Bewusst<strong>sein</strong> vergrößern<br />

können“ hat er weltweit Theater- <strong>und</strong> Workshopräume<br />

geschaffen.<br />

Märchen helfen heilen!<br />

Schauspielerin & Trainerin Heidrun Ohnesorge<br />

berichtet über die Wirkungskraft der Märchen<br />

<strong>und</strong> der Märcheninszenierungen von<br />

Johannes Galli.<br />

Johannes Galli ist u.a. Autor des Fachbuches<br />

„Märchen <strong>und</strong> Mythen – Sprache der Gefühle“<br />

<strong>und</strong> des Romans „Sonnenmond – Das verspielte<br />

Paradies“, ein Roman darüber, woher<br />

die Märchen kommen. Er ist ein exzellenter<br />

Erzähler <strong>und</strong> hat in <strong>den</strong> 1980er- <strong>und</strong> 1990er-<br />

Jahren viele wichtige Märchen deutschlandweit<br />

als Solotheaterprogramm <strong>auf</strong>geführt.<br />

Aktuell hat er das Musical „Froggy“ (nach<br />

dem Märchen „<strong>Der</strong> Froschkönig“) geschrieben<br />

<strong>und</strong> inszeniert. Er hat Dr. med. Tatjana Mayer<br />

inspiriert, die Organisation „Dr. Fairytale“ in<br />

New York, USA, zu grün<strong>den</strong>, die für Kinder mit<br />

chronischen <strong>und</strong> lebensbedrohlichen Erkrankungen<br />

Märchen spielt. In Deutschland trägt<br />

der Verein <strong>den</strong> Namen „Lichtmädchen e.V.“<br />

Johannes Galli: „Die Sprache der Gefühle muss<br />

erst wieder neu erlernt wer<strong>den</strong>, da sie im Zuge<br />

der Zivilisation verloren gegangen ist. Kaum<br />

einer kann <strong>sein</strong>e Gefühle der Situation entsprechend<br />

ausdrücken. Wir sind zutiefst verunsichert,<br />

wenn wir unsere Gefühle offenbaren<br />

wollen. Einen Ausweg bieten die Märchen <strong>und</strong><br />

Mythen aller Völker, die sich, versteht man sie<br />

zu deuten, wie eine breit angelegte Grammatik<br />

der Gefühle lesen.“<br />

Bereits bei der Annäherung an ein Märchen<br />

wird klar, wie deutlich dort Gefühlsprozesse<br />

beschrieben wer<strong>den</strong>. Neigt die Frau eher<br />

zum verträumt sehnsüchtigen Dornröschen, in<br />

dessen Gestrüpp sich schon viele Ritter hoffnungslos<br />

verfangen haben, ist sie versunken<br />

im Glassarg der eigenen Schönheit wie Schneewittchen,<br />

oder läuft sie eher wie Papas Liebling<br />

wie im Froschkönig immer noch jedem Mann<br />

davon, weil sie ihn für einen ekeligen Frosch<br />

hält, der sie zwingen will, ihr Versprechen einzulösen?<br />

Neigt der Mann dazu, als latenter<br />

Angeber sich selbst zu überschätzen wie das<br />

„Tapfere Schneiderlein“ oder fürchtet er sich<br />

vor nichts außer dem Weibe, wie „<strong>Der</strong> Eine,<br />

der auszog, das Fürchten zu lernen“? Oder<br />

wankt er zwischen <strong>den</strong> drei großen Männer-<br />

gestalten der Nibelungensage hin <strong>und</strong> her:<br />

Siegfried-Alleskönner <strong>und</strong> Frauenheld ohne<br />

Verantwortungsgefühl; Hagen – sicherheitsliebende<br />

<strong>und</strong> verantwortungsbewusste ewige<br />

Nummer Zwei; König Gunther – aus innerer<br />

Not, sich selbst zum Deppen stempelnd. Es<br />

hilft kein Grübeln, erst das Spiel bringt es an<br />

<strong>den</strong> Tag, wo die Kraftquellen jedes Einzelnen<br />

<strong>auf</strong> ihre Ausschöpfung warten. Die verschlossene<br />

Tür des eigenen Mythos zu öffnen, setzt<br />

konzentrierte individuelle Kraft frei. Aber<br />

nicht nur persönliche <strong>und</strong> zwischenmenschliche<br />

Konflikte können über die Märchen entschlüsselt<br />

wer<strong>den</strong>, auch die gesamten Prozesse<br />

innerhalb von Unternehmen <strong>und</strong> Organisationen<br />

lassen sich mit ihrer Hilfe beschreiben.<br />

Sogar wirtschaftliche, politische, kulturelle<br />

<strong>und</strong> gesellschaftliche Entwicklungen sind in<br />

der symbolhaften Bilderwelt der Märchen <strong>und</strong><br />

Mythen <strong>auf</strong>s Genaueste verzeichnet.<br />

Durch das Nachspielen der Schlüsselszenen<br />

konfrontieren wir uns mit <strong>den</strong> eigenen, tief<br />

versteckten Wünschen <strong>und</strong> Sehnsüchten. Märchen<br />

<strong>und</strong> Mythen sind Einweihungsspiele für<br />

die Seele. Sowohl Spieler als auch Zuschauer<br />

wur<strong>den</strong> durch ein Miterleben <strong>und</strong> ein Mitfühlen<br />

von schwierigen menschlichen Prozessen<br />

in ihrem Gefühlsleben geschult.<br />

Eine regelmäßige Beschäftigung mit Märchen<br />

ist ein Ausweg aus leidvollen Wegen. Wenn der<br />

eigene Mythos erlebt wird, tritt eine Stärkung<br />

der Lebenskräfte ein.<br />

Wer einmal die symbolhafte Sprache der Märchen<br />

<strong>und</strong> Mythen entschlüsselt hat, bemerkt<br />

sofort, dass sie im Kern die Lösung eines seelischen<br />

Konflikts bergen. Aber erst wer die<br />

Märchen mit ebenso großer Konzentration wie<br />

Spielfreude nachspielt, erfährt in der Fülle der<br />

Märchen- <strong>und</strong> Mythenstoffe <strong>sein</strong>e eigene Geschichte<br />

<strong>und</strong> entdeckt jene Gestalt in sich,<br />

die <strong>den</strong> Schlüssel zu jener Tür bereithält, die<br />

bislang nicht zu öffnen war.


Auf dem Psychotherapie-Symposium<br />

im Frühjahr 2012 in Kassel spielte<br />

das Galli Theater „Rothäppchen“.<br />

Es erzählt die Symbolik des Märchens<br />

Rotkäppchen der Brüder Grimm <strong>auf</strong><br />

dramatische <strong>und</strong> tiefsinnige Art. Dennoch<br />

ist es humorvoll <strong>und</strong> vor allem bewegend!<br />

Es wurde von Johannes Galli<br />

im Auftrag der UNO Wien geschrieben.<br />

Jung, schön, verführerisch. Ein Mädchen,<br />

das keinen Vater hat, gerät –<br />

wie im Märchen von Rotkäppchen – an<br />

einen verführerischen Wolf. Dieser verleitet<br />

sie zu Drogen <strong>und</strong> Prostitution.<br />

<strong>Der</strong> Wunsch nach einer besseren Zukunft<br />

führt sie in die Abhängigkeit. Sie<br />

kommt vom rechten Wege ab <strong>und</strong> wird<br />

verschlungen. Drogenabhängigkeit <strong>und</strong><br />

sexuelle Ausbeutung führen sie in<br />

eine tiefe Depression, aus der ihr nur<br />

die Verbindung zu einer starken Frau<br />

wieder heraushelfen kann. Trotz des<br />

brisanten Themas um Zwangsprostitution<br />

<strong>und</strong> Sucht ist „Rothäppchen“ ein<br />

von Humor unterstütztes Theaterstück,<br />

welches die gezeigte Situation sogar<br />

noch bewußter darstellt.<br />

Wir Erwachsene haben das Spiel vergessen<br />

<strong>und</strong> hören auch nicht mehr so genau zu. Kinder<br />

jedoch haben noch ein absolut sicheres<br />

Gefühl dafür, in welchen Szenen die zentralen<br />

Botschaften verschlüsselt sind. Die Kinder<br />

ahnen, dass hier ganz wichtige Fragen ihres<br />

Gefühlslebens verschlüsselt sind. Das Spiel der<br />

Schlüsselszenen ist hilfreich <strong>und</strong> heilsam. Wir<br />

lernen, über die Märchen unsere Gefühle auszudrücken.<br />

Endlich erhalten wir Symbole <strong>und</strong><br />

Bilder für Trauer, Freude, Schmerz, Erlösung.<br />

Wir bekommen eine Ahnung, was das Leben<br />

in der Tiefe bedeutet. Und lernen vor allem<br />

so wichtige Lebensprinzipien wie Alltagsglück<br />

oder Scheitern, Verzweiflung, Hoffnung, Demut,<br />

Wandlung, Erlösung.<br />

<strong>Der</strong> eigene Mythos ist wie ein symbolhafter<br />

Spiegel der Lebensgeschichte. <strong>Der</strong> Weg,<br />

ihm <strong>auf</strong> die Spur zu kommen ist: spielen, sich<br />

bewegen, gestalten <strong>und</strong> immer <strong>auf</strong>merksamer<br />

dafür wer<strong>den</strong>, was man da spielt, bewegt <strong>und</strong><br />

gestaltet. Die faszinierende Symbolwelt der<br />

Märchen <strong>und</strong> Mythen liefert hervorragende<br />

Bilder zu allen Lebenssituationen. Dadurch haben<br />

wir <strong>den</strong> Vorteil, sofort Szenen zu haben,<br />

die wir spielen können.<br />

Oft geht es in <strong>den</strong> Märchen um die Verwirklichung<br />

der männlichen <strong>und</strong> weiblichen<br />

Kräfte: In „Dornröschen“ z.B. lernt Frau, <strong>auf</strong><br />

<strong>den</strong> richtigen Prinzen zu warten, im „Froschkönig“<br />

hingegen muss sie <strong>den</strong> Frosch mit aller<br />

Kraft im richtigen Moment an die Wand<br />

werfen, ihm also einen Impuls geben, <strong>und</strong><br />

kann ihn so verwandeln. „Eisenhans“ lehrt<br />

<strong>den</strong> Mann <strong>den</strong> bewussten Umgang mit <strong>sein</strong>er<br />

urmännlichen Kraft. Angst vor dem Urweiblichen<br />

überwindet der Mann in „Von Einem,<br />

der auszog, das Fürchten zu lernen“. Entdeckt<br />

man im Spiel <strong>den</strong> eigenen Mythos, ist ein tiefes<br />

Verständnis der eigenen Lebensgeschichte<br />

möglich. Dies setzt unglaubliche Energien frei,<br />

um das Leben neu zu gestalten.<br />

Johannes Galli<br />

Heidrun Ohnesorge<br />

arbeitet seit 15 Jahren als<br />

Schauspielerin, Regisseurin<br />

<strong>und</strong> Clown, leitet seit Januar<br />

2012 das Galli Theater in<br />

Hamburg<br />

h.ohnesorge@galli.de<br />

Workshops <strong>und</strong> Ausbildung<br />

an <strong>den</strong> Paracelsus Schulen<br />

Hannover: 20./21. Oktober 2012<br />

Kassel: 3./4. November 2012 Start der<br />

Ausbildung zum Galli Trainer für Körpersprache<br />

& Kommunikation<br />

Bremen: 19./20. Januar 2013<br />

Literaturempfehlungen<br />

Bei direkter Bestellung im Galli Verlag<br />

(verlag@galli.de), Stichwort „Paracelsus<br />

Schule“, erhalten Sie folgende Rabatte:<br />

Galli, Johannes: Märchen <strong>und</strong> Mythen – Die<br />

Sprache der Gefühle, ISBN 978-3-9348-<br />

6155-8; 19,90 statt 24,90 Euro<br />

Galli, Johannes: Sonnenmond – Das verspielte<br />

Paradies, 470 Seiten, ISBN 978-3-<br />

9348-6153-4; 12,00 statt 14,90 Euro<br />

Galli, Johannes: DVD „Die Nibelungensage“,<br />

73 Minuten, ISBN 978-3-9430-7226-6;<br />

14,80 Euro<br />

Galli, Johannes: DVD „Froschkönig“;<br />

50 Minuten, ISBN 978-3-9430-7210-5;<br />

12,80 Euro<br />

Galli, Johannes: DVD „Von Adam bis Eva“;<br />

83 Minuten, ISBN 978-3-9430-7202-0;<br />

14,80 Euro<br />

Paracelsus 05I12<br />

13


14<br />

Lebendige Kraft der Farben<br />

Aura-Soma® – das sind mehr als 100 w<strong>und</strong>erschöne<br />

klare Equilibrium-Öle in Glasflaschen,<br />

die in allen Farben des Regenbogens ein- oder<br />

zweifarbig leuchten. Equilibrium bedeutet<br />

„Gleichgewicht“. Auf die Haut <strong>auf</strong>getragen<br />

entfalten diese herrlich anzuschauen<strong>den</strong> farbigen<br />

Öle die Energien von Kristallen <strong>und</strong> Mineralien,<br />

ebenso von Kräuterauszügen sowie<br />

die Düfte ätherischer Öle, <strong>und</strong> das stets ihren<br />

Farben entsprechend.<br />

Farbe ist sozusagen die Signatur, nach der die<br />

Zusammenstellung der Pflanzen, Kräuter <strong>und</strong><br />

Heilsteine geschieht, die gemeinsam in einem<br />

Öl zur Wirkung kommen. Viele Flaschen enthalten<br />

sogar zwei verschie<strong>den</strong>farbige Fraktionen.<br />

Dann schwingen <strong>und</strong> wirken in der oberen<br />

Fraktion andere Kräuter <strong>und</strong> Heilsteine als in<br />

der unteren. Möglich wird dies dadurch, dass<br />

in der oberen Fraktion die Ingredienzien <strong>auf</strong><br />

eine Ölbasis gebracht wur<strong>den</strong>, während die in<br />

der unteren Fraktion in einer wässrigen Lösung<br />

gelöst wur<strong>den</strong>. Da Öl physikalisch leichter ist<br />

als Wasser, ergeben sich die exakt in der Mitte<br />

voneinander getrennte quasi <strong>auf</strong>einander<br />

liegen<strong>den</strong> Schichten. Die Schwingungen von<br />

Licht <strong>und</strong> Farben wirken <strong>auf</strong> unseren feinstofflichen<br />

Körper, unseren Lichtkörper, <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />

ja alle ganzheitlichen Naturheilweisen abzielen.<br />

Aura bedeutet „Licht“ oder „Lichthauch“<br />

<strong>und</strong> Soma bedeutet „Körper“ oder „Wesen“.<br />

Aura-Soma® kann also das Licht mit unserem<br />

Wesen bzw. Körper verbin<strong>den</strong>. So kann nicht<br />

nur unser Körper, <strong>auf</strong> dem die Öle <strong>auf</strong> die Haut<br />

schließlich <strong>auf</strong>getragen wer<strong>den</strong>, sondern auch<br />

unser Bewusst<strong>sein</strong> angesprochen wer<strong>den</strong> <strong>und</strong><br />

Geschehnisse im Leben plötzlich sinnvoll erscheinen<br />

lassen.<br />

Die Engländerin Vicky Wall hat, beginnend<br />

im Jahr 1983, medial empfangene Rezepturen<br />

passend für die jetzige Zeit entwickelt. <strong>Der</strong>zeit<br />

stehen 110 verschie<strong>den</strong>e Flaschen zur Auswahl.<br />

Aura-Soma® wird weltweit eingesetzt,<br />

um Körper, Geist <strong>und</strong> Seele des Menschen zu<br />

revitalisieren <strong>und</strong> harmonisieren <strong>und</strong> uns ins<br />

Gleichgewicht zurückzubringen. Farbe ist eine<br />

Sprache, die weit über Worte hinausgeht. Intuitiv<br />

kennt jeder Mensch, ohne besonders<br />

dafür begabt zu <strong>sein</strong>, <strong>sein</strong>e eigenen Aurafarben<br />

<strong>und</strong> fühlt sich von genau jenen Farben<br />

angesprochen, die ihn im Moment am Besten<br />

unterstützen. Letztendlich spiegeln sie ihn so<br />

genau wie ein Fingerabdruck wider. Aura-Soma®<br />

kann je<strong>den</strong> Menschen dazu ermächtigen,<br />

selbst zu schauen, sich <strong>auf</strong> sich selbst tiefer<br />

einzulassen <strong>und</strong> dann die persönlichen Farböle<br />

auch selbst auszuwählen.<br />

„Du bist die Farben, die du wählst, <strong>und</strong> sie<br />

spiegeln die Bedürfnisse deines Wesens.“<br />

Vicky Wall<br />

Aura-Soma® kann in der Praxis immer ein<br />

schönes „Arbeitsinstrument“ <strong>sein</strong>, wenn wir<br />

als Behandler die innere Harmonie eines Klienten<br />

ins Gleichgewicht bringen möchten.<br />

Hier eignet es sich besonders, <strong>den</strong> Patienten<br />

mit einzubeziehen, indem er eine bestimmte<br />

Anzahl der Aura-Soma®-Flaschen auswählen<br />

kann. Eine eigene Auswahl zu treffen bedeutet,<br />

wahrhaft in <strong>den</strong> eigenen Spiegel schauen<br />

zu wollen, sich selbst so anzunehmen, wie<br />

man ist <strong>und</strong> das zu unterstützen, was sich<br />

wohlfühlt in uns. Aura-Soma® kann dieser<br />

unermesslichen <strong>und</strong> unerschöpflichen Quelle<br />

der absolut bedingungslosen Liebe helfen,<br />

sich weit in uns Raum zu schaffen. Das kann<br />

dann die größtmöglichen Selbstheilungskräfte<br />

in Gang bringen <strong>und</strong> Körper-Geist-Seele in das<br />

derzeit größtmögliche Gleichgewicht setzen.<br />

<strong>Der</strong> Aura-Soma®-Berater kann <strong>sein</strong>en Klienten<br />

in diesem Prozess unterstützen, ermutigen,<br />

begleiten <strong>und</strong> ein „Dolmetscher“ dieser stillen<br />

Sprache der Energien <strong>und</strong> Farben <strong>sein</strong>, die<br />

die Psyche <strong>und</strong> Befindlichkeit dieser Person<br />

wiedergeben. Indem der Klient sich dem Licht<br />

<strong>und</strong> <strong>den</strong> Farben öffnet, können <strong>sein</strong> Herz <strong>und</strong><br />

<strong>sein</strong> Fühlen angesprochen wer<strong>den</strong>, er kann<br />

erleben, was in ihm vor sich geht, von kraftvollem<br />

Licht durchströmt wer<strong>den</strong>. Auf diese<br />

Weise können Lösungsmöglichkeiten <strong>und</strong> neue<br />

Wege bewusst wer<strong>den</strong>, um <strong>auf</strong> die derzeitige<br />

Lebenssituation zu antworten.


Die Wahl <strong>und</strong> Anwendung von Aura-Soma®-<br />

Farbölen kann jede andere Therapie wie z.B.<br />

Psychotherapie ergänzen.<br />

Fallbeispiel Eine junge Frau kam zu mir in<br />

die Praxis, fest dazu entschlossen, ihre Missbrauchsgeschichte<br />

<strong>auf</strong>zuarbeiten. Sie wollte<br />

endlich ihr eigenes Leben führen. Bereits bei<br />

unserem ersten gemeinsamen Termin berichtete<br />

sie mir offen <strong>den</strong> jahrelangen sexuellen<br />

Missbrauch durch ihren Vater im Kindesalter.<br />

Sie bat darum, ob es möglich wäre, in unserem<br />

folgen<strong>den</strong> Termin eine Aura-Soma®-Beratung<br />

von mir zu erhalten, da sie von Aura-Soma®<br />

<strong>und</strong> <strong>sein</strong>en Wirkungen wusste. Ich stimmte<br />

zu, jedoch nur für diesen einzelnen Termin,<br />

<strong>den</strong>n die Gestalttherapie stand mit einem<br />

wöchentlichen Termin im Vordergr<strong>und</strong>. Sie<br />

wählte B26, B53, B89 <strong>und</strong> B51. Am Ende der<br />

Beratung riet ich ihr, die B26, Orange/Orange,<br />

auch die „Schockflasche“ bei Aura-Soma® genannt,<br />

als Erstes anzuwen<strong>den</strong>. Sie fühlte sich<br />

gut damit, <strong>den</strong>n unser Klient sollte stets selbst<br />

jene Flasche bestimmen, mit der das Auftragen<br />

<strong>auf</strong> <strong>den</strong> Körper begonnen wird. Bereits nach<br />

ihren ersten eigenen Anwendungen brachte sie<br />

ihre Erlebnisse in die Psychotherapie-St<strong>und</strong>en<br />

ein. Vieles aus der Vergangenheit kam wieder<br />

hoch, wir arbeiteten damit, sie konnte loslassen,<br />

zum Selbstbestimmt<strong>sein</strong> fin<strong>den</strong> <strong>und</strong><br />

weitergehen. Bald hatte sie wieder <strong>den</strong> Mut,<br />

sich mit einem jungen Mann zu treffen, war<br />

jedoch noch nicht vertraut genug damit, ihre<br />

eigenen Grenzen zu setzen <strong>und</strong> erzählte mir,<br />

wie sie sich selbst <strong>und</strong> <strong>den</strong> jungen Mann aus<br />

einer anderen Ecke des Zimmers beobachtete!<br />

Vor Schreck hatte sie sich herausgezogen, wie<br />

es in Nahtoderlebnissen geschieht oder immer<br />

dann, wenn etwas überwältigendes Grenzüberschreitendes<br />

passiert. Auch hier half das<br />

Öl, „wieder zusammenzukommen“, <strong>und</strong> zwar<br />

erst einmal in diesem Prozess mit sich selbst,<br />

nämlich energetisch wieder die eigene Mitte<br />

zu beleben, sich darin zu verankern <strong>und</strong> genau<br />

zu fühlen, was sie will oder nicht will, <strong>und</strong> das<br />

auch auszudrücken. Ich durfte beobachten,<br />

wie sie kontinuierlich ihren Prozess mit diesem<br />

leuchtend orangefarbenen Öl begleitete. So<br />

lernte sie, Krisen, in die sie zu Hause geriet, zu<br />

meistern, einfach indem sie das Öl <strong>auf</strong>trug. In<br />

unseren kommen<strong>den</strong> Terminen vertraute sie<br />

sich mir dann weiter an.<br />

Nach einiger Zeit bat sie um ihre zweitgewählte<br />

Flasche. Die Farben dieses Öls sind<br />

Hellgrün/Hellgrün, <strong>und</strong> ich wurde neugierig,<br />

was sie dazu veranlasst hatte. Aus eigenem<br />

Entschluss hatte sie begonnen, ihrem Vater<br />

zu verzeihen! Ich freute mich sehr <strong>und</strong> begriff,<br />

wie diese neuen Farben eine neue Phase<br />

einläuteten. <strong>Der</strong> Schock, das Orange, lag<br />

hinter ihr. Sie war zu sich selbst zurückgekehrt<br />

<strong>und</strong> begann <strong>auf</strong> ihren eigenen Weg (Grün) zu<br />

schauen. Ihre eigenen Gefühle (Grün) durften<br />

ihr Leben <strong>und</strong> ihre Entscheidungen (Grün) nun<br />

bestimmen. Später wurde B89 dann wichtig,<br />

Rot über Tiefmagenta, eine Farbkombination,<br />

die uns erdet, verwurzelt <strong>und</strong> in neue Kraft,<br />

Bo<strong>den</strong>ständigkeit <strong>und</strong> Realitätssinn hinein<br />

verhilft. Wann sie begonnen hat, B51 (Hellgelb/Hellgelb)<br />

anzuwen<strong>den</strong>, weiß ich nicht,<br />

das Thema dieser Flasche ist „Die positiven<br />

Energien aus der Zukunft herbeiziehen“, aber<br />

dass diese Kraft <strong>und</strong> Energie sie alleine schon<br />

durch ihre Auswahl in diesem ganzen Prozess<br />

bereits aus der Zukunft rief, war deutlich.<br />

Die Aura-Soma®-Beratung Die eigene<br />

Auswahl von vier verschie<strong>den</strong>farbig kombinierten<br />

Equilibrium-Flaschen aus dem Set von<br />

mehr als 100 Farbölen ist in der Aura-Soma®-<br />

Beratung also ein Spiegel. Die Beratung bietet<br />

dem Klienten einen Raum, sich selbst wiederzuentdecken,<br />

ebenso wie sie dem Klienten die<br />

Möglichkeiten zum Anwen<strong>den</strong> der eigenen<br />

Öle, Pomander <strong>und</strong> Quintessenzen zeigt. <strong>Der</strong><br />

Abl<strong>auf</strong> einer solchen Beratung liegt darin, dass<br />

zuerst der Aura-Soma®-Berater die ganz persönliche<br />

Wahl des Klienten von vier verschie<strong>den</strong>en<br />

Flaschen aus dem Set ermutigt <strong>und</strong> ihn<br />

dann durch die fachk<strong>und</strong>ige Interpretation der<br />

Farben unterstützt, nämlich durch das Ansprechen<br />

<strong>und</strong> Aussprechen jener Lebensthemen,<br />

welche durch die Farben deutlich wer<strong>den</strong>. Sitzungen<br />

gehen zuweilen sehr tief, d.h., dass<br />

ganz oft über Jahre oder Jahrzehnte versteckte<br />

Themen plötzlich wieder <strong>auf</strong>tauchen können<br />

<strong>und</strong> durch die Farbwahl gespiegelt wer<strong>den</strong>. Oft<br />

fallen dabei all die Masken <strong>und</strong> Strategien, um<br />

sich zu schützen, <strong>und</strong> die „wirkliche“ Person<br />

taucht <strong>auf</strong>. Diese aktuellen inneren Themen<br />

<strong>und</strong> Lebenssituationen betrachten Berater <strong>und</strong><br />

Klient gemeinsam, sodass der Klient sie annehmen<br />

lernen <strong>und</strong> integrieren kann. Dabei<br />

bildet die „kleine Stimme“ im eigenen Inneren<br />

zu jedem Zeitpunkt die Führung im Spiegel<br />

des gesamten Regenbogens von Aura-Soma®.<br />

Angewendet wer<strong>den</strong> die Farböle, indem der<br />

Klient selbst die persönlichen Flaschen mit der<br />

linken Hand verschüttelt, damit sich <strong>sein</strong>e ganz<br />

persönlichen Schwingungen in diese Substanzen<br />

mit einbringen (wie die Noso<strong>den</strong>-Therapie<br />

in der Homöopathie) <strong>und</strong> die so gebildete<br />

Emulsion <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Körper <strong>auf</strong>trägt. Welche der


16<br />

Anzeige<br />

vier gewählten Flaschen der Klient anwen<strong>den</strong><br />

will <strong>und</strong> wo er sie <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Körper <strong>auf</strong>tragen<br />

kann, ist auch Thema der Beratung. Pomander<br />

<strong>und</strong> Quintessenzen, also Düfte, die mit<br />

<strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> in die Aura eingebracht wer<strong>den</strong>,<br />

können diesen Prozess unterstützen.<br />

Eine w<strong>und</strong>erbare Form, nach einer Aura-<br />

Soma®-Beratung einen Klienten weiterzubegleiten,<br />

sind Massagen mit Aura-Soma®-<br />

Ölen. Jede Massageform ist dazu geeignet.<br />

Dazu bringt der Klient <strong>sein</strong>e selbstgewählten<br />

Flaschen wieder mit, wir besprechen gemeinsam,<br />

welches Farböl <strong>auf</strong> welchen Körperpartien<br />

angewendet wer<strong>den</strong> soll. Dabei wird das Öl<br />

nicht nur einfach als Massageöl <strong>auf</strong> die Haut<br />

<strong>auf</strong>getragen, sondern durch unsere Griffe tief<br />

in das energetische System dieses Menschen<br />

eingebracht, sodass diese Behandlungen w<strong>und</strong>ervoll<br />

tief gehen <strong>und</strong> zugleich leicht bleiben.<br />

Es wird zu einem balancieren<strong>den</strong> Erlebnis von<br />

Körper, Geist, Seele, <strong>und</strong> meist fühlen sich die<br />

Menschen danach viel sicherer, ihr eigenes Öl<br />

zu Hause weiter anzuwen<strong>den</strong> <strong>und</strong> zu beobachten,<br />

was geschieht. Die Schwelle, diese<br />

so kostbaren farbigen Juwelen nicht nur anzuschauen,<br />

sondern selbst zu schütteln <strong>und</strong><br />

sich das schöne Geschenk zu machen, es <strong>auf</strong><br />

dem eigenen Körper wirken zu lassen, wird so<br />

manchmal leichter überschritten. Aber auch<br />

das Anschauen, das Visualisieren eines selbst<br />

gewählten Farböls bringt in einer Pause aus<br />

dem hektischen Alltag häufig intuitiv Einsichten,<br />

Ideen oder kreative neue Möglichkeiten<br />

in <strong>den</strong> Sinn, wenn die Flasche daheim an einem<br />

gut gewählten Ort steht – es sind einfach<br />

kleine Lichtbringer!<br />

Einige Schüler von mir geben mit <strong>den</strong> Aura-<br />

Soma®-Ölen auch Handmassagen oder Fußmassagen,<br />

gerade jenen Klienten, die vorsichtiger<br />

<strong>und</strong> scheuer sind <strong>und</strong> sich nicht so schnell<br />

an die häufig noch so unbekannten farbigen<br />

Flaschen heranwagen wollen oder Probleme<br />

haben, sich für eine Ganzkörper-Massage ganz<br />

auszuziehen.<br />

Auch Aura-Behandlungen oder harmonisierendes<br />

Glattstreichen der Aura vor oder nach<br />

Reiki-Behandlungen wer<strong>den</strong> gerne mit <strong>den</strong><br />

Pomandern oder Quintessenzen durchgeführt.<br />

Sie können unseren feinstofflichen Körper<br />

stärken, schützen <strong>und</strong> wer<strong>den</strong> <strong>den</strong> Farben<br />

der Flaschenwahl entsprechend angewendet.<br />

Pomander wirken dabei sanft, schützend<br />

<strong>und</strong> regenerierend. Quintessenzen wiederum<br />

bil<strong>den</strong> eine Einladung an die Energien einer<br />

höheren Führung, uns gerade in unserem Bewusst<strong>sein</strong>sprozess<br />

in allen Bereichen unseres<br />

Lebens zu unterstützen. Spielerisches <strong>und</strong> intuitives<br />

Arbeiten hat hier schon so manche<br />

Herzenstüren geöffnet.<br />

Kinder lieben die Farben von Aura-Soma®, sie<br />

fühlen sich einfach darin <strong>auf</strong>gehoben. Kinder<br />

wählen anders – sie sind so klar, spontan,<br />

wissen genau, welche Flaschen sie mögen.<br />

Oft wissen Kinder auch selbst, ohne dass<br />

man ihnen Anweisung gibt, ganz genau, wie<br />

<strong>und</strong> wo sie das Öl <strong>auf</strong> ihren Körper <strong>auf</strong>tragen<br />

wollen <strong>und</strong> tun es ganz allein. Bei allen Arten<br />

von Wahrnehmungsstörungen ist Aura-<br />

Soma® nicht eingreifend: Man gibt dem Kind<br />

<strong>den</strong> Raum, es darf sich selbst etwas aussuchen.<br />

Wenn Kinder ihre vier Flaschen wählen<br />

<strong>und</strong> die Mutter <strong>und</strong>/oder der Vater ebenso,<br />

können auch die Eltern gemeinsam mit dem<br />

Kind in einer Kinderberatung über ihre Beziehungsdynamiken<br />

lernen, <strong>auf</strong> die der Berater<br />

durch fachk<strong>und</strong>ige Interpretation der Farben<br />

<strong>und</strong> Positionen der Flaschen dann <strong>auf</strong>merksam<br />

macht.<br />

Wie in der Homöopathie kann es in seltenen<br />

Fällen zu Erstverschlimmerungen kommen,<br />

d.h. einem Hautauschlag an <strong>den</strong> <strong>auf</strong>getragenen<br />

Stellen. Das kann bedeuten, weil der<br />

Körper überlastet ist, entgiftet er über die<br />

Haut in Form eines Ausschlages – es ist also<br />

eigentlich sehr positiv, etwas ist in Bewegung<br />

gekommen. Nun kann man entweder einfach<br />

weiter das Öl <strong>auf</strong>tragen oder eine Pause einlegen,<br />

bis der Hautausschlag abgeheilt ist. Es ist<br />

keinesfalls das falsche Öl oder gar chemische<br />

Substanzen im Öl, <strong>den</strong>n alles, was in <strong>den</strong> Ölen<br />

enthalten ist, wird nach Demeter-Richtlinien<br />

angebaut <strong>und</strong> geprüft <strong>und</strong> ist 100%ig biologisch.<br />

Es kann auch <strong>sein</strong>, dass der Klient merkt,<br />

„es wird mir zu viel“ oder es kommt zu viel<br />

hoch. Dann ist es gut, das Farböl eine Weile<br />

nicht zu benutzen, einzig es anzuschauen,<br />

<strong>und</strong> <strong>den</strong> Prozessen, die in Bewegung gekommen<br />

sind, liebevoll Raum zu geben. Die Aura-<br />

Soma®-Farböle dienen einem Wohlgefühl <strong>und</strong><br />

inneren Gleichgewicht, <strong>und</strong> alles braucht ganz<br />

individuell <strong>sein</strong>e Zeit. Mit Aura-Soma® gibt es<br />

kein „3 x täglich diese spezifische Medizin“.<br />

Es braucht Feinfühligkeit von beidem, dem<br />

Berater <strong>und</strong> dem Klienten, <strong>und</strong> die Weisheit,<br />

dem Ganzwerdungsprozess <strong>sein</strong>e Zeit <strong>und</strong> <strong>den</strong><br />

gebühren<strong>den</strong> Raum zu geben.<br />

Darsho M. Willing<br />

info@weg-des-herzens.com<br />

Heilpraktikerin, Aura-Soma®-<br />

Lehrerin <strong>und</strong> Autorin<br />

Literaturempfehlungen<br />

Willing, Darsho M.: Aura-Soma Therapie<br />

für Frau, Mann <strong>und</strong> Kind, Allegria<br />

Willing, Darsho M.: Aura-Soma, <strong>Der</strong> Weg<br />

des Herzens, Allegria<br />

Ausbildung zum<br />

Aura-Soma® Colour Care Consultant<br />

Gr<strong>und</strong>kurs (Level 1), 6 Tage<br />

9.-11. November & 16.-18. November 2012<br />

Paracelsus Schule Düsseldorf


© www.pics.de-by-schneehase<br />

Das Pferd –<br />

eine Chance für <strong>den</strong> Menschen<br />

Das Therapeutische Reiten gibt es mittlerweile<br />

in vielen Ländern <strong>und</strong> in jedem Land ist der<br />

Ursprung <strong>sein</strong>es Entstehens unterschiedlich.<br />

In Deutschland entstand das Therapeutische<br />

Reiten während <strong>und</strong> vor allem nach dem Krieg.<br />

Medizinische Zielsetzungen, die sich <strong>den</strong> typischen<br />

menschengangähnlichen rhythmischen<br />

Gang des Pferdes zunutze machten, um dem<br />

Menschen zu helfen, waren die Ursprünge.<br />

Heute ist diese Arbeit noch in der Hippotherapie<br />

verankert.<br />

Bei der Heilpädagogischen Förderung mit<br />

dem Pferd handelt es sich um pädagogische,<br />

psychologische, psychotherapeutische, rehabilitative<br />

<strong>und</strong> soziointegrative Angebote mithilfe<br />

des Pferdes bei Kindern, Jugendlichen<br />

<strong>und</strong> Erwachsenen mit verschie<strong>den</strong>en Behinderungen<br />

oder Störungen. Bekannt sind hier<br />

insbesondere das Heilpädagogische Voltigieren<br />

<strong>und</strong> Reiten.<br />

Dabei steht nicht die reit- oder voltigiersportliche<br />

Ausbildung, sondern die individuelle<br />

<strong>und</strong> ressourcenorientierte Förderung über das<br />

Medium Pferd im Vordergr<strong>und</strong>. Eine günstige<br />

Beeinflussung der Persönlichkeitsentwicklung<br />

gehört insbesondere in <strong>den</strong> Bereichen<br />

Motorik, Wahrnehmung, Lernen, Befindlichkeit<br />

<strong>und</strong> Verhalten zu <strong>den</strong> Zielsetzungen.<br />

Mein Interesse an dieser Methode hat mit einem<br />

4-jährigen Trakehner-Vollbluthengst namens<br />

Windfeuer begonnen. Ein gutmütiges,<br />

fre<strong>und</strong>liches <strong>und</strong> schönes Pferd, das ich mir<br />

für das Dressurreiten gek<strong>auf</strong>t hatte. Damals<br />

arbeitete ich in einem Kinderheim mit verhaltens<strong>auf</strong>fälligen<br />

Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen.<br />

Zu einem kleinen Jungen hatte ich eine ganz<br />

besondere Beziehung (wir nennen ihn hier<br />

Paul). 1993 gab es zwar auch schon <strong>den</strong> Begriff<br />

der Hyperaktivität, damals Zappelphilipp<br />

genannt, aber er war nicht so weit verbreitet<br />

wie heute. Paul würde man heute als hyperaktiv<br />

<strong>und</strong> verhaltens<strong>auf</strong>fällig bezeichnen, mit<br />

allen dazu gehören<strong>den</strong> Symptomen wie innere<br />

Unruhe, aggressives Verhalten, überschießende<br />

Reaktionen, die nicht vorhersehbar sind,<br />

motorische Unruhe, aber auch Konzentrationsstörungen<br />

<strong>und</strong> Traurigkeit mit tiefer Sorge<br />

<strong>und</strong> Ängsten vor der Zukunft. Da die Reiterei<br />

<strong>und</strong> Windfeuer mein Privatvergnügen waren,<br />

konnte Paul nicht daran teilhaben. Über viele<br />

Tage hat er mich damals „bearbeitet“, dass er<br />

mitgenommen wer<strong>den</strong> wollte, um an diesem<br />

Teil meines Lebens teilhaben zu können. So<br />

dachte ich damals zumindest. Heute weiß ich,<br />

dass <strong>sein</strong> ganzes Interesse dem Tier galt. An<br />

einem meiner freien Tage war es dann soweit.<br />

Wenn ich heute daran <strong>den</strong>ke, so spüre<br />

ich immer noch leichte Gänsehaut. Paul <strong>und</strong><br />

Windfeuer begegneten sich <strong>und</strong> hatten sofort<br />

eine für mich nicht einschätzbare Beziehung<br />

zueinander. Paul war ruhig, konzentriert <strong>und</strong><br />

fre<strong>und</strong>lich. Keine Eigenschaften wie Unruhe,<br />

Aggressivität oder Eigensinn, die Paul sonst<br />

immer gezeigt hatte, waren erkennbar. Er<br />

war vollkommen mit sich <strong>und</strong> diesem großen<br />

Tier im Einklang <strong>und</strong> das Tier war ihm immer<br />

fre<strong>und</strong>lich zugewandt. Windfeuer war<br />

damals noch sehr jung, ein Hengst mit allen<br />

Trieben, sportlich <strong>und</strong> eigentlich vor Kraft nur<br />

so strotzend. Und dann diese Harmonie, Ruhe<br />

<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>lichkeit, wie die bei<strong>den</strong> sich <strong>auf</strong>einander<br />

einließen. Lange habe ich die bei<strong>den</strong><br />

an diesem Tag beobachtet <strong>und</strong> gespürt, hier<br />

sehe ich etwas, was nur wenigen Menschen<br />

geschenkt wird. Es muss etwas Unsichtbares<br />

geben, das ich heute noch nicht kenne, das<br />

Menschen mit Pfer<strong>den</strong> verbindet <strong>und</strong> diese<br />

dazu bringt, sich so zu verhalten, wie es in<br />

ihrem Inneren aussieht.<br />

„Adieu“ sagte der Fuchs. „Hier ist mein Geheimnis.<br />

Es ist ganz einfach: Man sieht nur<br />

mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für<br />

die Augen unsichtbar.“<br />

(Antoine de Saint-Exupéry: „<strong>Der</strong> kleine Prinz“)<br />

Meine Kollegen, die Paul damals dann am<br />

Abend betreuten, berichteten mir, wie ausgeglichen<br />

er anschließend war. Dieses Erlebnis<br />

möchte ich nicht missen <strong>und</strong> es beschäftigt<br />

mich bis heute. Windfeuer ist heute 23 Jahre<br />

alt <strong>und</strong> immer noch als Therapiepferd im<br />

Einsatz. Heute arbeitet er überwiegend mit<br />

ängstlichen <strong>und</strong> unsicheren Menschen oder mit<br />

Menschen mit körperlichen Handicaps wie MS.<br />

In <strong>den</strong> letzten Jahren fand das Pferd Einzug in<br />

die Arbeit mit psychisch kranken Menschen<br />

<strong>und</strong> in der Ergotherapie. Die ganz besonderen<br />

Möglichkeiten des Einsatzes des Pferdes in<br />

der Pädagogik <strong>und</strong> der Psychologie wur<strong>den</strong><br />

deutlich. Daraus entwickelte sich der Arbeitsschwerpunkt<br />

des Heilpädagogischen Reitens<br />

oder Voltigierens.<br />

Paracelsus 05I12<br />

17


18<br />

In Ländern wie Kanada, Frankreich, Italien<br />

oder der USA entwickelte sich das Therapeutische<br />

Reiten aus dem Reiten als Sport für<br />

Menschen mit Behinderung. Dieser Zweig ist<br />

auch heute noch ein maßgeblicher Bereich des<br />

Therapeutischen Reitens <strong>und</strong> gibt Menschen<br />

mit geistigen <strong>und</strong>/oder körperlichen Handicaps<br />

die Möglichkeit, einen Sport auszuüben, <strong>den</strong><br />

sie integrativ mit Nichtbehinderten zusammen<br />

ausführen können.<br />

Für das Therapeutische Reiten gibt es je nach<br />

Fachrichtung unterschiedliche Indikationen,<br />

aber auch Kontraindikationen. Stehen im<br />

Bereich der Hippotherapie die körperlichen<br />

Lei<strong>den</strong> <strong>und</strong> Krankheiten im Mittelpunkt, so<br />

stehen in der Heilpädagogischen Förderung<br />

pädagogische <strong>und</strong> psychologische Probleme<br />

ganz oben. Die Ergotherapie arbeitet mit<br />

dem Pferd mit ihren Metho<strong>den</strong>. Beim Reiten<br />

für Menschen mit Behinderungen stehen die<br />

sportlichen Aktivitäten als zentrale Möglichkeit<br />

im Vordergr<strong>und</strong>, um mit Menschen zu<br />

arbeiten. Kontraindikationen sind aktive <strong>und</strong><br />

entzündliche Prozesse im Körper, Allergien,<br />

Anfallslei<strong>den</strong> oder ein unzureichender muskulärer<br />

Haltungsapparat sowie Krankheiten wie<br />

Glasknochen oder einige unzureichend eingestellte<br />

psychische Krankheiten. Dies sollte aber<br />

jeweils eine Einzelfallentscheidung darstellen<br />

<strong>und</strong> hängt auch vom Alter des Patienten ab.<br />

Die Arbeit mit dem Pferd braucht eine f<strong>und</strong>ierte<br />

<strong>und</strong> umfangreiche Ausbildung sowohl<br />

über die Bedürfnisse, Haltung, Ausbildung<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>erhaltung des Therapiepartners<br />

Pferd als auch eine Gr<strong>und</strong>ausbildung in dem<br />

Bereich, in dem der Therapeut später arbeiten<br />

möchte. Im Verl<strong>auf</strong> der Ausbildung sollte der<br />

Therapeut sich über <strong>sein</strong> eigenes Menschenbild<br />

<strong>und</strong> <strong>den</strong> Umgang gerade mit Menschen mit<br />

Schwierigkeiten differenziert Gedanken machen.<br />

Er sollte sich im reitsportlichen Bereich<br />

sowohl <strong>auf</strong> als auch mit dem Pferd aus- <strong>und</strong><br />

weiterbil<strong>den</strong>. Ein wichtiger Bestandteil einer<br />

Ausbildung ist die pädagogische, medizinische<br />

<strong>und</strong> psychologische Gr<strong>und</strong>lage.<br />

In der therapeutischen Arbeit mit dem Pferd<br />

gibt es unterschiedliche Ansätze. Mensch <strong>und</strong><br />

Tier kommunizieren nonverbal über ihre Körpersprache,<br />

<strong>und</strong> wer gelernt hat, die Sprache<br />

der Pferde zu verstehen, kann sich selbst besser<br />

verstehen. Pferde ihrerseits sind Meister im<br />

Lesen der Körpersprache des Menschen. Ein<br />

gutes Therapiepferd hilft <strong>sein</strong>em Gegenüber,<br />

sich <strong>und</strong> <strong>sein</strong>e Umwelt besser zu verstehen <strong>und</strong><br />

einzuordnen. Über verhaltenstherapeutische<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> Verhaltensweisen lernt der<br />

Mensch nicht nur, sich zu verstehen, sondern<br />

auch sich zu verändern, da nur so ein harmonisches<br />

Miteinander zwischen Mensch <strong>und</strong><br />

Pferd möglich wird. Durch die Verbindung,<br />

die zwischen bei<strong>den</strong> herrscht, ist der Mensch<br />

motiviert, sich zu verändern <strong>und</strong> so Beziehung<br />

zuzulassen, die das Pferd in ganz besonderer<br />

Weise honoriert. Hier kommt der Aspekt hinzu,<br />

dass das Getragenwer<strong>den</strong> ein ganz ursprüngliches<br />

Moment des Trostes für <strong>den</strong> Menschen<br />

darstellt. Es gibt ihm ein besonderes Gefühl<br />

der Geborgenheit <strong>und</strong> der Ruhe. Das Kleinkind<br />

<strong>und</strong> der Säugling profitieren davon. Leider ist<br />

dies nur ihnen vorbehalten, <strong>den</strong>n genau dieser<br />

Moment des Geschaukelt- <strong>und</strong> Getragenwer<strong>den</strong>s<br />

findet dann <strong>sein</strong> Ende, wenn kleine<br />

Kinder l<strong>auf</strong>en <strong>und</strong> sich selber ausbalancieren<br />

können. Auf dem Pferd fin<strong>den</strong> sie dieses Gefühl<br />

wieder <strong>und</strong> nicht selten kommen Kinder, aber<br />

auch Erwachsene <strong>auf</strong> dem Pferd zur Ruhe <strong>und</strong><br />

Entspannung.<br />

Gerade das Getragenwer<strong>den</strong> ist ein ganz besonderer<br />

Aspekt, <strong>den</strong> das Tier mit sich bringt.<br />

Pferde bieten uns Menschen dadurch die Möglichkeit,<br />

<strong>den</strong> Trost <strong>und</strong> die Geborgenheit zu<br />

fin<strong>den</strong>, die wir brauchen, um das Leben besser<br />

zu ertragen oder uns zu <strong>den</strong> Menschen zu<br />

entwickeln, die in uns schlummern. Gerade<br />

dies lässt das Pferd zu etwas ganz Besonderem<br />

wer<strong>den</strong> in der tiergestützten Therapie für<br />

uns Menschen.<br />

Ursula Bretz<br />

u.bretz@sonnenhof-ebersbach.de<br />

Dipl.-Sozialarbeiterin FH,<br />

Reittherapeutin DKThr, Heilpraktikerin<br />

für Psychotherapie,<br />

Trainerin Reiten, Reiten als<br />

Ges<strong>und</strong>heitssport <strong>und</strong> Reiten<br />

als Behindertensport<br />

Literaturempfehlungen<br />

Pietrzak, Inge-Marga: Kinder mit Pfer<strong>den</strong><br />

stark machen, Cadmos Verlag, Schwarzenbek,<br />

ISBN 978-3-8404-6016-6<br />

Kröger, Antonius: Partnerschaftlich miteinander<br />

umgehen, FN Verlag, Warendorf,<br />

ISBN 978-3-8854-2465-9<br />

Ausbildung Therapie mit Pfer<strong>den</strong><br />

23.-25. November 2012<br />

Paracelsus Schule Tübingen<br />

© www.pics.de-by-schneehase


Paracelsus 05I12<br />

19


20<br />

& Schein<br />

Sein<br />

Lügen der Lebensmittelindustrie<br />

Wir haben uns fast schon daran gewöhnt: Ein<br />

Lebensmittelskandal folgt <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Nächsten.<br />

Einmal ist es Gammelfleisch, das an Döner-<br />

Hersteller verk<strong>auf</strong>t wird. Dann findet sich <strong>auf</strong><br />

der Fertigpizza Käse, der gar kein Käse ist,<br />

sondern sogenannter Analogkäse aus Pflanzenfett.<br />

Auch Kochschinken ist oft nicht ein<br />

gewachsenes Stück Fleisch, sondern immer<br />

häufiger minderwertige Fleischreste, die mit<br />

verschie<strong>den</strong>en Klebestoffen wie Soja oder Stärkegel<br />

in einen „Schinken“ verwandelt wer<strong>den</strong>.<br />

Mit Dioxin belastete Futtermittel für „Nutztiere“<br />

gelangen in die Nahrungsmittelkette <strong>und</strong><br />

vergiften damit auch uns Menschen – 2011<br />

hatten wir in Deutschland wieder einen Dioxin-<br />

Skandal. Als <strong>auf</strong>geklärte Verbraucher lehnen<br />

wir Eier aus Käfighaltung ab, k<strong>auf</strong>en Eier nur<br />

aus Bio- oder mindestens Freilandhaltung.<br />

Die Lebensmittelindustrie verwendet jedoch<br />

weiter Eier aus Käfighaltung für ihre Produkte.<br />

Die bisherige Käfighaltung ist zwar in der EU<br />

ab 2012 verboten, aber eigentlich nur umbenannt<br />

in „Kleingruppenhaltung“ – die Hühner<br />

sitzen nach wie vor in kleinen Käfigen. Oder<br />

der Nahrungsmittelkonzern importiert gleich<br />

die billigeren Eier aus Nicht-EU-Ländern, in <strong>den</strong>en<br />

Käfighaltung nach wie vor in großem Stil<br />

praktiziert wird. Gleich zu Beginn des Jahres<br />

2012 kochte wieder einmal das Thema „Antibiotika<br />

in der Hühnermast“ hoch: Dadurch,<br />

dass <strong>den</strong> Hühnern viel zu lax <strong>und</strong> zu freigiebig<br />

verschie<strong>den</strong>e Antibiotika verabreicht wer<strong>den</strong>,<br />

die wir dann über <strong>den</strong> Verzehr des Hühnerfleisches<br />

<strong>auf</strong>nehmen, können im Fall des Falles<br />

Antibiotika u.U. bei uns nicht mehr wirken,<br />

da wir Resistenzen entwickelt haben.<br />

Die Liste ließe sich endlos fortschreiben: kaum<br />

ein industriell hergestelltes Lebensmittel, in<br />

dem sich z.B. in der Zutatenliste keine „Citronensäure“<br />

findet. Ursprünglich wurde diese<br />

in der Tat aus Zitrusfrüchten gewonnen.<br />

Heutzutage wird sie hingegen z.B. aus Mais<br />

hergestellt, der mithilfe von Schimmelpilzen<br />

fermentiert wird. In der EU ist die Verwendung<br />

der Citronensäure zur Konservierung<br />

<strong>und</strong> Säuerung unbegrenzt erlaubt – sie trägt<br />

eine der vielen E-Nummern: E330. Wenn<br />

auch nicht bewiesen ist, dass Citronensäure<br />

krebserregend <strong>sein</strong> kann, so fördert sie jedoch<br />

z.B. durch <strong>den</strong> häufigen Konsum von citronensäurehaltigen<br />

Erfrischungsgetränken, die<br />

auch sehr viel Zucker enthalten, Karies. Durch<br />

<strong>den</strong> Herstellungsprozess können außerdem bei<br />

Schimmelpilzallergikern allergische Symptome<br />

ausgelöst wer<strong>den</strong>. Mit Zitronen hat die<br />

Citronensäure je<strong>den</strong>falls heutzutage nichts<br />

mehr zu tun. Chemische Verdickungsmittel,<br />

künstliche Aromen, Emulgatoren, chemische<br />

Farbstoffe, Geschmacksverstärker – naturbelassene<br />

Lebensmittel ohne Chemiecocktail sind<br />

kaum noch zu fin<strong>den</strong>. Wen w<strong>und</strong>ert es da,<br />

dass Allergien immer häufiger wer<strong>den</strong> – von<br />

anderen, viel ernsteren Erkrankungen ganz<br />

zu schweigen.<br />

Bei unserer heutigen Lebensweise <strong>und</strong> allein<br />

<strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> der Tatsache, dass die meisten<br />

Menschen in Städten wohnen, ist es natürlich<br />

nicht möglich, dass sich jeder <strong>sein</strong> Gemüse im<br />

eigenen Garten zieht <strong>und</strong> ein paar freil<strong>auf</strong>ende<br />

glückliche Hühner hält. Auch wenn viele<br />

Supermärkte inzwischen Bio-Produkte anbieten,<br />

so sind diese meistens erheblich teurer<br />

als konventionell hergestellte Lebensmittel.<br />

Viele Verbraucher greifen daher dann doch<br />

zur Nicht-Bio-Ware – Essen soll ja billig <strong>sein</strong> …<br />

Immerhin ist es für ges<strong>und</strong>heitsbewusste Menschen<br />

möglich, sich über gute oder aber nicht<br />

empfehlenswerte Lebensmittel <strong>und</strong> deren Inhaltsstoffe<br />

zu informieren. Häufig genügt ein<br />

Blick <strong>auf</strong> die – meist winzig klein gedruckte<br />

– Zutatenliste von Fertigprodukten, um diese<br />

dann gar nicht erst zu k<strong>auf</strong>en. Sogenannter


© M.Rosenwirth - Fotolia.com<br />

Etikettenschwindel ist leider häufig. Nicht alles,<br />

was ges<strong>und</strong> klingt, ist es auch. Es lohnt<br />

sich insbesondere, bei unabhängigen Institutionen<br />

im Internet nachzulesen. So deckt das<br />

Internetportal www.foodwatch.de regelmäßig<br />

Werbelügen <strong>und</strong> Lebensmittelskandale <strong>auf</strong>.<br />

Jeder Verbraucher kann dann entschei<strong>den</strong>,<br />

ob er die angeprangerten Produkte weiterhin<br />

k<strong>auf</strong>t oder nicht.<br />

Wenn es schon schwierig ist, sich selbst so<br />

ges<strong>und</strong> wie möglich zu ernähren, wie sieht es<br />

dann mit der Fertignahrung für unsere Haustiere<br />

aus? Die allgegenwärtige Werbung im<br />

Fernsehen, <strong>den</strong> Printmedien <strong>und</strong> im Internet<br />

vermittelt uns, was Katzen angeblich k<strong>auf</strong>en<br />

wür<strong>den</strong> <strong>und</strong> welches Futter H<strong>und</strong>e glücklich<br />

macht. Auch beim Tierfutter würde ein Blick<br />

<strong>auf</strong> die Aufzählung der Inhaltsstoffe meistens<br />

ausreichen, um die Packung oder Dose gleich<br />

wieder zurück ins Regal zu stellen. Fleischfresser<br />

wie H<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Katzen erhalten mit <strong>den</strong><br />

meisten Industriefuttersorten keine artgerechte<br />

Ernährung. Seien wir doch einmal ehrlich:<br />

Wer kann allen Ernstes glauben, dass in einer<br />

großen Dose H<strong>und</strong>e- oder Katzenfutter, die ein<br />

paar Cent kostet, als Hauptbestandteil Fleisch<br />

enthalten ist? Auch wenn das Etikett vorspiegelt,<br />

dass Fleisch enthalten ist, <strong>und</strong> auch wenn<br />

das Futter wie Fleischbrocken aussieht. Siehe<br />

das Thema Kochschinken für <strong>den</strong> menschlichen<br />

Verzehr – es ist heutzutage gar kein Problem,<br />

Zutaten mittels chemischer Stoffe anders aussehen<br />

<strong>und</strong> riechen zu lassen, als das, was sie<br />

wirklich sind.<br />

Unsere Haustiere müssen das fressen, was wir<br />

Menschen ihnen vorsetzen. Daher liegt es in<br />

unserer Verantwortung, uns aus anderen Quellen<br />

als der Werbung über die Inhaltsstoffe des<br />

Tierfutters zu informieren. Man könnte sich<br />

in einen Tierfutterla<strong>den</strong> begeben <strong>und</strong> einige<br />

St<strong>und</strong>en lang Dose um Dose <strong>und</strong> Packung um<br />

Packung <strong>auf</strong> ihre Zutaten hin überprüfen (Lupe<br />

nicht vergessen – aus gutem Gr<strong>und</strong> ist die<br />

Schrift meist winzig klein). Einfacher ist das im<br />

Internet. Auch hier wird man hinsichtlich der<br />

Zutaten fündig, wenn man lange genug sucht,<br />

<strong>und</strong> kann dann eine sinnvolle Entscheidung<br />

treffen: ein Futter mit hohem Anteil an echtem<br />

Fleisch <strong>und</strong> nur solchen sogenannten tierischen<br />

Nebenprodukten, die H<strong>und</strong> oder Katze auch zu<br />

sich nehmen wür<strong>den</strong>, wenn sie ein Beutetier<br />

verzehren. Getreide oder gar Getreidemehle<br />

an erster Stelle der Zutatenliste, Zellulose,<br />

Zucker, Tierfett (Dioxin-Skandal 2011!), Tiermehle<br />

(googeln Sie das mal …) – all dies ist<br />

nicht artgerecht <strong>und</strong> führt häufig bereits in<br />

jungen Jahren zu Krankheiten.<br />

Hat das Tier hingegen bereits ein Ges<strong>und</strong>heitsproblem<br />

wie z.B. eine Allergie, Verdauungsstörungen<br />

oder Gelenkprobleme, wird häufig<br />

der Tierarzt um Rat gefragt. <strong>Der</strong> hat fast immer<br />

das „passende Futter“ praktischerweise gleich<br />

parat. Ein international bekannter großer Hersteller<br />

von H<strong>und</strong>e- <strong>und</strong> Katzenfutter meldete<br />

kürzlich einen „Durchbruch“ in <strong>sein</strong>er Forschung<br />

<strong>und</strong> brachte ein neues H<strong>und</strong>efutter für<br />

Tiere mit Futtermittelunverträglichkeit <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />

Markt – nur beim Tierarzt erhältlich. Hauptbestandteile:<br />

Maisstärke <strong>und</strong> hydrolysiertes<br />

(<strong>auf</strong>geschlossenes) Federmehl! Bei Verdacht<br />

<strong>auf</strong> eine Futtermittelunverträglichkeit solle<br />

dieses Futter lebenslang gefüttert wer<strong>den</strong>.<br />

Die armen H<strong>und</strong>e! Was hier groß als Durchbruch<br />

angepriesen wird, enthält nicht nur für<br />

die artgerechte H<strong>und</strong>eernährung ungeeignete<br />

Inhaltsstoffe plus Konservierungsmittel <strong>und</strong><br />

Antioxidantien – es ist auch noch wahnsinnig<br />

teuer. Die Zutaten hingegen dürften wahnsinnig<br />

billig zu haben <strong>sein</strong>.<br />

Auszugsweises Zitat aus dem Schweizer Futtermittelkatalog<br />

zum Thema „Federmehl<br />

hydrolysiert“: „Federmehl wird aus Federn<br />

gewonnen, die bei der Geflügelschlachtung<br />

anfallen. Geflügelfedern bestehen hauptsächlich<br />

aus Keratin, einem im nativen Zustand nahezu<br />

unverdaulichen Protein. […] Die minderwertige<br />

Proteinqualität des Federmehls lässt<br />

generell nur einen sehr begrenzten Einsatz in<br />

Futterrationen zu. Beim Schwein ist Federmehl<br />

unbeliebt; am ehesten kommt die Verfütterung<br />

an Geflügel infrage. Federmehl fällt unter das<br />

seit dem 1. Januar 2001 in der Schweiz (<strong>und</strong><br />

anderen Ländern) geltende Tiermehlfütterungsverbot<br />

für alle Nutztiere.“<br />

Aha – für die Herstellung von Nutztiernahrung<br />

ist das Federmehl also nicht geeignet.<br />

Wohin also nun mit diesem billigen Abfallprodukt?<br />

Man nehme Maisstärke, ein paar<br />

Öle, Fettzugaben – <strong>und</strong> schon hat die Forschungsabteilung<br />

des großen Herstellers ein<br />

neues H<strong>und</strong>efutter für Allergiker kreiert. Da<br />

dies nun über Tierarztpraxen vertrieben wer<strong>den</strong><br />

soll, müssen die Veterinärmediziner erst<br />

einmal „angefüttert“ wer<strong>den</strong>. Dazu eignen<br />

sich Tierärztetagungen, <strong>auf</strong> <strong>den</strong>en der Futterhersteller<br />

als Sponsor fungiert <strong>und</strong> passenderweise<br />

auch gleich Workshops anbietet, z.B.<br />

„Tierarzt oder Unternehmer – gut beraten<br />

beim Verk<strong>auf</strong>!“ – demnächst ein Thema <strong>auf</strong><br />

einer Fortbildungsveranstaltung für Tierärzte.<br />

In der Einladungsbroschüre für die genannte<br />

Tierärzte-Fortbildung prangt dann auch<br />

gleich eine ganzseitige Anzeige zu dem neuen<br />

„Allergiker-Futter“ aus Federmehl. Die Tatsache,<br />

dass Tierärzte ihr „Wissen“ über Tierernährung<br />

bereits während des Studiums u.a.<br />

durch die großen industriellen Futtermittelhersteller<br />

vermittelt bekommen, schildert<br />

auch Hans-Ulrich Grimm in „Katzen wür<strong>den</strong><br />

Mäuse k<strong>auf</strong>en – Schwarzbuch Tierfutter“.<br />

Bei <strong>den</strong> Fortbildungsveranstaltungen geht<br />

es dann mit Sponsoring <strong>und</strong> Vorträgen der<br />

Konzerne weiter.<br />

Dies soll nun wahrlich keine Verunglimpfung<br />

von Tierärzten <strong>sein</strong> – jeder Tierhalter braucht<br />

irgendwann die Fachkompetenz eines Tierarztes.<br />

Doch sollten wir alle kritischer in unserem<br />

K<strong>auf</strong>verhalten <strong>sein</strong>. Dies gilt umso mehr<br />

für uns, die wir im Ges<strong>und</strong>heitswesen tätig<br />

sind, hinsichtlich unserer Empfehlungen für<br />

Patienten – egal, ob es sich um Nahrung für<br />

Menschen oder Vierbeiner handelt. Jeder muss<br />

mit <strong>sein</strong>em Beruf <strong>sein</strong>en Lebensunterhalt verdienen,<br />

doch reine Profitgier jenseits jedweder<br />

Ethik kann üble Folgen haben – auch das haben<br />

wir <strong>auf</strong> anderem Gebiet in <strong>den</strong> vergangenen<br />

Jahren schmerzvoll erleben müssen <strong>und</strong><br />

lei<strong>den</strong> noch immer an <strong>den</strong> Nachwirkungen.<br />

Schein <strong>und</strong> Sein sind heutzutage mehr <strong>den</strong>n<br />

je zwei gr<strong>und</strong>verschie<strong>den</strong>e Dinge – nicht nur<br />

in der Politik. Lassen wir uns nicht von der<br />

Werbung verdummen. Und lassen gerade wir<br />

als Befürworter <strong>und</strong> Anwender von Naturheilverfahren<br />

uns nicht blind vor <strong>den</strong> Karren der<br />

großen Nahrungsmittelkonzerne – sei es für<br />

Mensch oder Tier – spannen.<br />

marliesludwig@alice.de<br />

Marlies Ludwig-Bansemer<br />

Tierheilpraktikerin<br />

Paracelsus 05I12<br />

21


22<br />

„<strong>Der</strong> wahre Meister heilt mit einer<br />

Nadel“ Ein bekannter Merksatz aus der<br />

TCM, der sich bei vielen Therapeuten, die sich<br />

anfänglich mit der Akupunktur beschäftigen,<br />

als schwer zu verwirklichender Wunschtraum<br />

herausstellt. Diesem Umstand abhelfen kann<br />

die relativ neu entwickelte Wrist-Ankle-Acupuncture<br />

(WAA, „Handgelenk-Knöchel-Akupunktur“),<br />

da sie einen anderen Ansatz als die<br />

klassische Akupunktur bietet.<br />

WAA<br />

genial einfach – einfach genial: Wrist-Ankle-Acupuncture<br />

Genial einfach – einfach genial Als in<br />

sich geschlossenes Konzept ist die WAA auch<br />

für Therapeuten geeignet, die es <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong><br />

der Komplexität der klassischen Akupunktur<br />

bislang scheuten, diese zu erlernen oder es<br />

zeitlich nicht einrichten konnten.<br />

Selbstverständlich ist die WAA auch eine Bereicherung<br />

für je<strong>den</strong> gut ausgebildeten Akupunkteur,<br />

da sie sich gut in die klassischen<br />

Konzepte einfügen lässt. Durch die Miteinbeziehung<br />

der WAA in ein Therapieregime lässt<br />

sich so manche Nadel sparen. Ihre Patienten<br />

wer<strong>den</strong> es Ihnen danken.<br />

Die WAA soll natürlich eine intensive Beschäftigung<br />

mit der TCM nicht ersetzen – aber sie<br />

kann ein guter Einstieg in die Materie <strong>sein</strong><br />

<strong>und</strong> das Praxisspektrum wesentlich erweitern.<br />

Entwicklung der WAA Die Wrist-Ankle-<br />

Acupuncture ist ein relativ neuer Zweig der<br />

Akupunktur. Prof. Xinshu Zhang entwickelte<br />

sie ab 1965 unter Mitarbeit von Dr. Qinghui<br />

Zhou <strong>und</strong> Prof. Changquan Ling am Changhai<br />

Hospital in Shanghai. Allgemein verbreitet<br />

wurde die Methode erstmals durch das Buch<br />

„Wrist-Ankle-Acupuncture – Methods & Applications.<br />

A new approach to the ancient therapeutic<br />

modality” (1997) von Dr. He Hon Lao.<br />

Schon bald nach dieser Erstveröffentlichung<br />

erlangte die WAA in China als einzigartige,<br />

umfassende Therapiemethode mit einfacher<br />

Anwendung <strong>und</strong> beeindrucken<strong>den</strong> Resultaten<br />

Bekanntheit.<br />

Die WAA gilt inzwischen als ein eigenständiger<br />

Bereich innerhalb der Akupunktur <strong>und</strong><br />

wurde in China als solcher in die<br />

Akupunktur-Lehrbücher eingeführt.<br />

Obwohl die Technik in der klinischen<br />

Praxis überall im „Reich der Mitte“<br />

angewandt wird, ist sie in <strong>den</strong> westlichen<br />

Ländern vergleichsweise unbekannt. Mehr<br />

zufällig stieß ich vor etwa einem Jahr <strong>auf</strong> die<br />

Methode <strong>und</strong> besorgte mir über Los Angeles<br />

<strong>und</strong> Shanghai die bei<strong>den</strong> existieren<strong>den</strong> Lehrbücher,<br />

um mich in die Thematik einzuarbeiten.<br />

Nach einigen Recherchen stellte ich fest, dass<br />

es im deutschsprachigen Raum keine Literatur<br />

über die WAA gab, <strong>und</strong> beschloss, einen<br />

Fachartikel darüber zu schreiben. Nachdem<br />

dieser plötzlich über 70 Seiten hatte, plante<br />

ich um <strong>und</strong> fand einen Verlag, der bald das<br />

Buch herausbringt.<br />

In meiner Praxis konnte sich die WAA schnell<br />

etablieren.<br />

Die Methode ist nahezu schmerzfrei, das Auslösen<br />

des De-Qi-Gefühls, welches elementar<br />

mit der klassischen Akupunktur verb<strong>und</strong>en<br />

ist, ist nicht nötig. Dies ermöglicht <strong>den</strong> Einsatz<br />

dieser hochwirksamen Therapie auch bei<br />

schmerzempfindlichen Patienten <strong>und</strong> Kindern,<br />

die sich sonst nicht nadeln lassen wür<strong>den</strong>.<br />

Die Erfolge sind sehr oft schon nach einer Behandlung<br />

spürbar, besonders wenn die so-<br />

genannte Embedded-Needle-Technique angewandt<br />

wird. Gerade im Bereich der inneren<br />

Organe <strong>und</strong> der Allgemeinerkrankungen mit<br />

psychischer Beteiligung stelle ich bemerkenswert<br />

schnell eine Heilungsten<strong>den</strong>z fest.<br />

Die komfortable Anwendung <strong>und</strong> die rasch<br />

zu erreichen<strong>den</strong> positiven Behandlungsergebnisse<br />

überzeugen. Inzwischen verlassen<br />

über 40% meiner Patienten die Praxis mit<br />

einer nach der Embedded-Needle-Technique<br />

gesetzten Nadel. Dies führt zu einer optimalen<br />

Miteinbeziehung des Patienten in <strong>den</strong><br />

Genesungsprozess, da er nun zumindest für<br />

die Liegedauer der Nadel Verantwortung für<br />

<strong>sein</strong>en Körper übernehmen <strong>und</strong> Achtsamkeit<br />

üben muss. In unserem hektischen Alltag wird<br />

allein hierdurch der Heilungsprozess <strong>auf</strong> einer<br />

tieferen Ebene unterstützt.<br />

Die Methode im Überblick – Vorteile<br />

der WAA<br />

• Die Technik ist leicht zu erlernen, sie umfasst<br />

nur 12 Punkte.<br />

• Die Punkte liegen in der Nähe von Handgelenk<br />

<strong>und</strong> Fußknöchel. <strong>Der</strong> Patient muss sich<br />

nicht ausziehen.<br />

• Die Durchführung ist weitestgehend<br />

schmerzlos. Es gibt keine Sensationen wie<br />

W<strong>und</strong>heit, Taubheit oder Schmerz. <strong>Der</strong> Patient<br />

kann die Nadeln ohne Beeinträchtigung<br />

tragen <strong>und</strong> dabei sogar <strong>sein</strong>e Hände oder Beine<br />

bewegen.<br />

• Die Methode ist sicher, da keine Organe,<br />

großen Gefäße oder Nerven verletzt wer<strong>den</strong><br />

können. Andere mögliche Zwischenfälle wie<br />

abgebrochene Nadeln etc. sind selten.<br />

© Klaus Eppele - Fotolia.com


• Die Behandlung bringt sehr oft unmittelbare<br />

Ergebnisse.<br />

• <strong>Der</strong> Patient kann Übungen durchführen oder<br />

anderen Aktivitäten nachgehen, während die<br />

Nadel liegt.<br />

• Die WAA hat einen breiten Anwendungsbereich.<br />

Sie ist wirksam bei der Behandlung von<br />

Schmerzen, aber auch bei inneren, psychologischen,<br />

neurologischen <strong>und</strong> dermatologischen<br />

Krankheiten.<br />

Vorgehensweise Die Auswahl der Punkte<br />

wird abhängig vom Ort der Symptome <strong>und</strong><br />

von der Erkrankung getroffen. Die klinischen<br />

Symptome <strong>und</strong> Zeichen wer<strong>den</strong> dabei in zwei<br />

Kategorien eingeteilt:<br />

Die erste Kategorie umfasst Schmerzen <strong>und</strong> Parästhesien,<br />

die klar lokalisiert wer<strong>den</strong> können.<br />

Die meisten Symptome <strong>und</strong> Zeichen gehören<br />

dieser Kategorie an.<br />

Bei der zweiten Kategorie ist die Lokalisation<br />

der Symptome nicht ausschlaggebend. Es bestehen<br />

hauptsächlich allgemeine Beschwer<strong>den</strong><br />

wie z. B. Hypertonie, allgemeiner Pruritus oder<br />

eventuell psychische Beschwer<strong>den</strong>.<br />

Lokalisation/Auswahl der Punkte Es<br />

gibt jeweils sechs WAA-Punkte <strong>auf</strong> dem Handgelenk<br />

<strong>und</strong> dem Fußknöchel. Die Positionen<br />

der Punkte sind von 1 bis 6, entsprechend der<br />

sechs Zonen des Körpers (siehe Abbildung 2),<br />

durchnummeriert (siehe Abbildung 1).<br />

Da die Nadel subkutan appliziert wird, besteht<br />

zwischen dem Insertionspunkt <strong>und</strong> dem<br />

therapeutisch wirksamen Punkt ein Abstand<br />

entsprechend der jeweiligen Nadellänge.<br />

Deshalb hat der Begriff „Punkt“ in der WAA<br />

eine andere Bedeutung als in der traditionellen<br />

Akupunktur: Punkt bezeichnet in diesem<br />

Zusammenhang <strong>den</strong> Ort, an dem die Nadel<br />

durch die Haut gestochen wird.<br />

Kurse an <strong>den</strong> Paracelsus Schulen<br />

Das besondere Konzept der WAA überzeugte<br />

auch die Seminarbe<strong>auf</strong>tragte der Paracelsus<br />

Abbildung 1: Lage der Punkte<br />

Heilpraktikerschulen. Ab Herbst 2012 können<br />

dreitägige Ausbildungsseminare besucht<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

In der Ausbildung wird nicht nur <strong>auf</strong> die WAA-<br />

Technik eingegangen. Die spezielle WAA-Homöosiniatrie<br />

wird ebenso vermittelt wie die<br />

Einbindung der WAA in die moderne Naturheilpraxis<br />

sowie die zielgerichtete Patientenführung<br />

<strong>und</strong> -betreuung.<br />

Abbildung 2: Die sechs Körperzonen<br />

Laurent1@t-online.de<br />


<br />

Laurent Richter<br />

Heilpraktiker mit Schwerpunkten<br />

Neuraltherapie,<br />

Akupunktur, Chelattherapie,<br />

Vegatestung, Vitalfeldtherapie<br />

Literaturempfehlung<br />

Das erste deutschsprachige Buch zur Wrist-<br />

Ankle-Acupuncture erscheint im vierten<br />

Quartal 2012 in der EDITION CO’MED<br />

der Mediengruppe Oberfranken.<br />

www.ml-buchverlag.de


24<br />

Reläx<br />

Dog<br />

Entspannter Mensch – Entspannter H<strong>und</strong><br />

Für ein harmonisches Miteinander von Mensch<br />

<strong>und</strong> H<strong>und</strong> ist es wichtig, dass beide relaxt<br />

sind. Nur so klappt die Verständigung, <strong>und</strong><br />

dann macht auch das Training wirklich Spaß.<br />

Leider ist dies oftmals nicht der Fall: Gestresste<br />

H<strong>und</strong>ehalter versuchen, an ihren H<strong>und</strong>en „herum-zu-erziehen“.<br />

Und diese reagieren umso<br />

mehr verwirrt <strong>und</strong> verunsichert, je stärker die<br />

Menschen unter Stress stehen, da sie sehr „feine<br />

Antennen“ haben <strong>und</strong> das Gefühlsleben<br />

ihres Herrchens oder Frauchens sehr genau<br />

wahrnehmen können. Dass auch H<strong>und</strong>e Gefühle<br />

haben – wir verdanken es dem Biologen<br />

Marc Bekoff (Universität Colorado, Boulder,<br />

USA) <strong>und</strong> <strong>sein</strong>en Forschungsarbeiten, dass<br />

dies inzwischen nicht mehr in Frage gestellt<br />

wird – <strong>und</strong> dass sich Gefühle <strong>und</strong> Stimmungen<br />

vom H<strong>und</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Besitzer übertragen können<br />

Anzeige<br />

<strong>und</strong> umgekehrt, dem können heute auch die<br />

meisten H<strong>und</strong>ehalter zustimmen.<br />

Einander spiegeln Joachim Bauer, Psychiater<br />

<strong>und</strong> Autor des Buches „Warum ich<br />

fühle, was du fühlst“, spricht auch H<strong>und</strong>en<br />

das „Spiegelphänomen“ zu: Hierbei wer<strong>den</strong><br />

bei uns durch die Betrachtung des Gegenübers<br />

sogenannte Spiegelneurone aktiviert, wodurch<br />

für uns nicht nur die Mimik, sondern auch die<br />

mit der Mimik verb<strong>und</strong>enen Gefühle erlebbar<br />

wer<strong>den</strong>. Demnach kann ein H<strong>und</strong>ehalter <strong>sein</strong>en<br />

emotionalen Zustand <strong>auf</strong> <strong>sein</strong> Tier übertragen.<br />

Ist der Mensch nun gestresst <strong>und</strong> in<br />

der Folge wenig souverän, agiert <strong>und</strong> reagiert<br />

er dem H<strong>und</strong> gegenüber nicht eindeutig, beginnt<br />

dieser schließlich ebenfalls unter Stress<br />

zu lei<strong>den</strong>. Je nach Veranlagung des Individu-<br />

ums kann ein erhöhtes Stresslevel langfristig<br />

gesehen ges<strong>und</strong>heitliche Folgen zeitigen.<br />

Heute lei<strong>den</strong> viele H<strong>und</strong>e unter massivem<br />

Stress. Dies kann bedingt <strong>sein</strong> durch eine<br />

Über- oder Unterforderung, harte oder falsche<br />

Erziehung, Reizüberflutung, Fehlinterpretation<br />

durch <strong>den</strong> Menschen in der H<strong>und</strong>ekommunikation,<br />

fehlende Bindung zum Menschen,<br />

traumatisierende Erfahrungen usw. Um dem<br />

vorzubeugen, habe ich all meine Kenntnisse<br />

aus meiner mehr als 20-jährigen Erfahrung im<br />

Bereich Stressreduktion <strong>und</strong> Kommunikation<br />

<strong>auf</strong> das Team „Mensch-H<strong>und</strong>“ übertragen <strong>und</strong><br />

in dem neuen Konzept Dog Reläx vereint, da<br />

nur ein entspannter Mensch mit einem entspannten<br />

H<strong>und</strong> zusammenleben kann.<br />

Dog Reläx ist eine geschützte Methode, die<br />

manchmal kleine W<strong>und</strong>er bewirkt. Sie verbindet<br />

Kommunikation <strong>und</strong> Entspannung zwischen<br />

Mensch <strong>und</strong> H<strong>und</strong> mit Körperübungen<br />

zur Krankheitsprävention <strong>und</strong> Wohlfühlmassagen<br />

für <strong>den</strong> H<strong>und</strong>.<br />

Die Tiere profitieren nicht nur von <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />

Dehn- <strong>und</strong> Streckübungen <strong>und</strong><br />

dem Abbau von Stress <strong>und</strong> körperlichen Anspannungen<br />

durch die Massagen, sondern es<br />

wer<strong>den</strong> durch das gemeinsame Erleben auch<br />

die soziale Bindung <strong>und</strong> das Vertrauen zum<br />

H<strong>und</strong>ehalter gestärkt. Gleichzeitig erlernt der<br />

H<strong>und</strong> auch, aus der Bewegungsfreude in die<br />

Entspannung zu kommen, was im Alltag dem<br />

Impulskontroll-Training zu Gute kommt. Auf<br />

diese Weise findet sogar eine neue Form der<br />

Erziehung statt.<br />

Fotos: © Ricardo Pilguj


Aktive Kommunikation Wie wichtig es<br />

heute für <strong>den</strong> H<strong>und</strong>ehalter ist, die H<strong>und</strong>espra-<br />

che gut „lesen“ zu können, ist wohl jedem klar.<br />

Damit uns auch der H<strong>und</strong> gut „lesen“ kann, ist<br />

es von Bedeutung, ihm gegenüber eine klare<br />

<strong>und</strong> verständliche Ausdrucksweise zu entwickeln.<br />

Die Tiere verstehen uns nicht immer<br />

sofort, aber sie können lernen, uns <strong>und</strong> unsere<br />

Körpersignale zu verstehen. Aber kommunizieren<br />

H<strong>und</strong>ehalter immer eindeutig? Manchmal<br />

wer<strong>den</strong> H<strong>und</strong>e regelrecht „zugetextet“,<br />

oder sie bekommen etwas gesagt, Herrchen<br />

oder Frauchen drückt aber über <strong>sein</strong>e bzw.<br />

ihre Körpersprache etwas ganz anderes aus.<br />

Diese Ambivalenz versteht der H<strong>und</strong> nicht <strong>und</strong><br />

er gerät dadurch unter Stress.<br />

„Man kann nicht nicht kommunizieren“ – dieses<br />

Gr<strong>und</strong>gesetz der Kommunikation (Watzlawick,<br />

1969) zeigt uns ganz deutlich, dass<br />

jedes Verhalten <strong>und</strong> jede Bewegung einen<br />

Mitteilungscharakter hat. Selbst wenn wir<br />

nicht sprechen, spricht unser Körper manchmal<br />

Bände.<br />

Jeder H<strong>und</strong> möchte gerne mit <strong>sein</strong>em Herrchen<br />

oder Frauchen kommunizieren <strong>und</strong> Blickkontakt<br />

haben. Wer<strong>den</strong> die Kommunikationsangebote<br />

des H<strong>und</strong>es jedoch nicht erwidert,<br />

dann stumpft das Kommunikationsbedürfnis<br />

des H<strong>und</strong>es schnell ab. Wie oft sehe ich H<strong>und</strong>ehalter,<br />

die mit ihren H<strong>und</strong>en spazieren gehen,<br />

<strong>und</strong> es scheint so, als wür<strong>den</strong> sie „gemeinsam<br />

einsam“ durch die Gegend l<strong>auf</strong>en.<br />

Besonders <strong>auf</strong>fällig ist dies, wenn die Besitzer<br />

sich auch noch über Kopfhörer mit Musik<br />

berieseln lassen oder mit Telefonieren oder<br />

SMS-schreiben beschäftigt sind – obwohl<br />

Spaziergang doch ein gemeinsames Erlebnis<br />

<strong>sein</strong> sollte.<br />

Über eine klare Kommunikation zwischen<br />

Mensch <strong>und</strong> H<strong>und</strong> kann eine vertrauensvolle<br />

Bindung <strong>auf</strong>gebaut wer<strong>den</strong>. Eine gute Bindung<br />

ist aber nicht zwangsläufig über eine gute Erziehung<br />

zu erreichen, schon gar nicht kann<br />

man einen H<strong>und</strong> mit Leckerlis <strong>und</strong> permanenter<br />

Zuwendung „an sich bin<strong>den</strong>“. Einen H<strong>und</strong> zu<br />

streicheln oder zu massieren ist jedoch eine<br />

gute Möglichkeit, die Bindung zu vertiefen.<br />

Voraussetzung dafür ist, dass der H<strong>und</strong> Berührungen<br />

mag oder dass er erst einmal sanft an<br />

<strong>den</strong> Körperkontakt herangeführt wird.<br />

Mit Grooming zum Wohlgefühl Berühren<br />

beruhigt, das gilt für Groß <strong>und</strong> Klein bei<br />

Menschen <strong>und</strong> im Tierreich. Den H<strong>und</strong> bewusst<br />

zu berühren, zu streicheln oder zu massieren<br />

sorgt für einen Wohlfühleffekt, der ihm hilft,<br />

zur Ruhe zu kommen <strong>und</strong> Stress abzubauen.<br />

Schon leichte Massagen wirken entspannend<br />

<strong>und</strong> wohltuend, wie das Stockholmer Karolinska-Institut<br />

herausgef<strong>und</strong>en hat. Verantwortlich<br />

ist eine biochemische Reaktion: Durch die<br />

taktile Stimulation wird das „Kuschelhormon“<br />

Oxytocin ausgeschüttet <strong>und</strong> die Produktion<br />

des Stresshormons Cortisol geht zurück.<br />

In <strong>den</strong> Genuss von Massagen kommen bereits<br />

die Welpen: Ohne die Leckstimulation ihrer<br />

Mutter (regt die Ausscheidung an) hätten sie<br />

in der neonatalen Phase nur geringe Überlebenschancen.<br />

Das liebevolle Umsorgen fördert<br />

daneben schon sehr früh <strong>den</strong> Sozialkontakt.<br />

Bereits ältere H<strong>und</strong>e halten diesen engen Kontakt<br />

über die Körperpflege. Das sogenannte<br />

Grooming (gegenseitige Fellpflege) stärkt <strong>den</strong><br />

sozialen Zusammenhalt in der Gruppe. H<strong>und</strong>ehalter<br />

können „Grooming“ mit der Wirkung der<br />

taktilen Körperstimulation zu einer wohltuen<strong>den</strong><br />

„Fellpflegemassage“ verbin<strong>den</strong>, indem sie<br />

<strong>den</strong> H<strong>und</strong> mit der für die jeweilige H<strong>und</strong>erasse<br />

<strong>und</strong> Fellbeschaffenheit abgestimmten Massagebürste<br />

oder Striegel pflegen.<br />

Unser größter Liebesbeweis zeigt sich jedoch<br />

darin, wie viel Respekt wir dem H<strong>und</strong> in unserem<br />

H<strong>und</strong> schenken.<br />

Sabina Pilguj<br />

Stressreduktionscoach für<br />

Mensch <strong>und</strong> H<strong>und</strong>, Heilpraktikerin<br />

für Psychotherapie,<br />

Yogalehrerin, Begründerin von<br />

Dog Reläx <strong>und</strong> Buchautorin<br />

sabiza@t-online.de<br />

Anzeige<br />

Paracelsus 05I12<br />

25


26<br />

Komplementäre Onkologie<br />

Einige Gedanken zum Thema aus energiemedizinischer Sicht<br />

Wird ein Mensch mit der Diagnose „Krebs“<br />

konfrontiert, löst diese im Allgemeinen erst<br />

einmal große Ängste aus. Viele Patienten<br />

müssen diesen Schock erst einmal in Ruhe<br />

verdauen. Dazu lässt ihnen die Maschinerie<br />

eines modernen Krankenhauses oft aber keine<br />

Zeit: Je nach „Staging“ wird <strong>auf</strong> baldige<br />

Operation gedrungen, dazu wird empfohlen,<br />

sofort eine Bestrahlung <strong>und</strong>/oder Chemotherapie<br />

anzuschließen. Dabei wird oft so getan,<br />

als käme es jetzt <strong>auf</strong> jede Minute an. Zeit zum<br />

Überlegen, zum Abwägen, zum Einholen einer<br />

zweiten Meinung wird kaum je gewährt. <strong>Der</strong><br />

Patient, der sowieso schon schockiert ist, wird<br />

mit Information „zugepflastert“, aber selten<br />

gefragt, wie er sich fühlt <strong>und</strong> wie es ihm oder<br />

ihr geht.<br />

<strong>Der</strong> konventionelle Ansatz wird mit <strong>den</strong> Studien<br />

gestützt, die scheinbar belegen, dass die<br />

Überlebensrate solcher Patienten höher sei<br />

als jene von Patienten, die sich dieser Vorgehensweise<br />

widersetzen. Dummerweise fließt<br />

die Lebensqualität der Patienten in das Studiendesign<br />

nicht ein (ist jedoch vermutlich der<br />

Maßstab von höchster Bedeutung für <strong>den</strong><br />

Patienten, der nicht nur überleben, sondern<br />

gut leben will).<br />

Leider ist es in <strong>den</strong> Kliniken noch nicht die<br />

Regel, dass gemäß der Maxime vorgegangen<br />

wird, die im Hippokratischen Eid verankert ist:<br />

Nil nocere – möglichst nicht scha<strong>den</strong>!<br />

Wer sich mit Krebsbehandlungen beschäftigt,<br />

muss sich auch mit <strong>den</strong> Ängsten <strong>sein</strong>er Patienten<br />

au<strong>sein</strong>andersetzen.<br />

Er sollte sich gedanklich in deren Lebenssituation<br />

versetzen <strong>und</strong> dies bei der Therapieplanung<br />

berücksichtigen.<br />

Dass dies je nach Einzelfall zu vollkommen<br />

unterschiedlichen Therapien führen kann,<br />

möchte ich anhand einiger Fälle aus meinem<br />

Praxisalltag schildern. Ich habe absichtlich<br />

Menschen ausgewählt, zu <strong>den</strong>en ich eine enge<br />

Beziehung habe, da sie besonders deutlich<br />

machen, um was es eigentlich geht: Was Du<br />

nicht willst, dass man Dir tut, das füg auch<br />

keinem anderen zu. (Oder doch? Und falls ja<br />

– warum?)<br />

Zuvor möchte ich erwähnen, dass sowohl einer<br />

meiner Großväter wie auch drei meiner Tanten<br />

früh an Krebs verstorben sind. Meine Urgroßmutter<br />

war ebenfalls krebskrank <strong>und</strong> hat <strong>den</strong><br />

Weg des Suizids gewählt, um der Familie das<br />

Siechtum <strong>und</strong> die hohen Arztrechnungen zu<br />

„ersparen“.<br />

Mein Weg in der Medizin hat mich von der<br />

Chirurgie <strong>und</strong> der Gynäkologie zur Naturheilk<strong>und</strong>e<br />

geführt – <strong>und</strong> von der Akupunktur <strong>und</strong><br />

Neuraltherapie hin zur Psychosomatischen<br />

Energetik (PSE), <strong>den</strong> Geopathien <strong>und</strong> <strong>den</strong><br />

seelischen Hintergrün<strong>den</strong> von Krankheiten.<br />

Mein Bestreben ist, immer <strong>den</strong> ganzen Menschen<br />

<strong>und</strong> <strong>sein</strong> Lebensumfeld zu sehen, um<br />

ihn bei <strong>sein</strong>er Wahl am besten begleiten zu<br />

können. Das heißt immer, dass der Patient<br />

entscheidet <strong>und</strong> es nicht danach geht, was<br />

ich will oder für sinnvoll halte. (<strong>Der</strong> Patient<br />

hat ja auch <strong>den</strong> Krebs – es ist <strong>sein</strong> Leben, das<br />

sollten Therapeuten nicht außer Acht lassen!)<br />

Fall 1 Eine gute Fre<strong>und</strong>in von mir erkrankte<br />

vor fast sieben Jahren an Mamma-Ca. Sie hat<br />

für sich entschie<strong>den</strong>, dass sie sowohl eine radikale<br />

Operation wollte als auch Bestrahlung<br />

<strong>und</strong> Chemotherapie. Nach sechs Zyklen hat sie<br />

diese wegen erheblicher Nebenwirkungen beendet.<br />

Ich selbst wollte keine Chemo in ihrem<br />

Fall, weil ich ihr genau diese Nebenwirkungen<br />

ersparen wollte.<br />

Was habe ich aber gemacht? Ich habe verstan<strong>den</strong>,<br />

dass sie wegen ihrer Kinder, die damals<br />

noch klein waren, alle konventionellen<br />

© N-Media-Images - Fotolia.com


Möglichkeiten ausschöpfen wollte <strong>und</strong> habe<br />

sie daher wohlwollend begleitet. (Ich war ja<br />

auch nicht diejenige, der die schönen Haare<br />

ausgingen <strong>und</strong> die tageweise nur noch erbrochen<br />

hat.)<br />

Ich habe aber sofort dafür gesorgt, dass sie ihr<br />

Bett an einen geopathiefreien Fleck umgestellt<br />

hat, ich habe ihr Zink <strong>und</strong> Selen verordnet,<br />

damit sie die Bestrahlung besser verträgt –<br />

<strong>und</strong> ich habe sie mit PSE behandelt, um die<br />

versteckten seelischen Traumen <strong>auf</strong>lösen helfen<br />

zu können.<br />

Dabei zeigten sich Themen wie „Hungrig nach<br />

guten Gefühlen“, „Ich muss immer stark <strong>sein</strong>“,<br />

„Gefühl, Opfer widriger Umstände zu <strong>sein</strong>“,<br />

„Misstrauen“ <strong>und</strong> „Angst, die in <strong>den</strong> Körper<br />

fällt“. Zu all diesen Themen konnte sie mühelos<br />

Situationen erinnern, die jene Gr<strong>und</strong>gefühle<br />

widerspiegelten.<br />

Als sie begann, mithilfe der PSE <strong>den</strong> Konflikten<br />

keine Nahrung mehr zu geben, sondern<br />

sie <strong>auf</strong>zulösen, konnte sie sich auch gegen<br />

„Energieräuber“ in ihrem Umfeld besser zur<br />

Wehr setzen. Sie ist sehr viel bestimmter gewor<strong>den</strong>,<br />

kann besser <strong>und</strong> klarer „Nein“ sagen<br />

<strong>und</strong> ist nicht mehr so „pflegeleicht“ wie früher.<br />

Längst ist die Zeit der Perücken vorüber <strong>und</strong><br />

über ihre Brustprotheseneinlage aus Silikon<br />

kann sie lustige Witze machen.<br />

Erfolg: Heute geht es meiner Fre<strong>und</strong>in gut – die<br />

reguläre Nachsorge ist längst vorüber. Es sind<br />

bisher kein Rezidiv <strong>und</strong> keine Metastasierung<br />

<strong>auf</strong>getreten, aber sie hat ein Lymphödem des<br />

Armes, das sie erwerbsunfähig gemacht hat.<br />

Sie trägt diese Behinderung mit Würde, weil<br />

sie weiß, dass dies ihre persönliche Entscheidung<br />

war.<br />

Fall 2 Mein Vater wurde vor sieben Jahren<br />

mit Prostata-Ca diagnostiziert. Zudem leidet<br />

er an Bluthochdruck, erheblicher Adipositas,<br />

einem Aorten-Aneurysma <strong>und</strong> Z.n. Apoplex.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der zahlreichen Risikofaktoren, die<br />

gegen eine Operation sprachen (<strong>und</strong> <strong>sein</strong>er<br />

enormen Angst vor dem „Messer“), entschloss<br />

er sich zur kurativen Bestrahlung.<br />

Auch er bekam einen geopathiefreien Schlafplatz,<br />

Zink <strong>und</strong> Selen sowie die Vitamine E <strong>und</strong> C.<br />

Zusätzlich machte ich ihm die „Budwig-<br />

Ernährung“ schmackhaft <strong>und</strong> behandelte auch<br />

ihn mit PSE.<br />

Seine Themen, die er nicht bewusst umwandeln,<br />

aber <strong>den</strong>noch mit Tropfen behandeln<br />

lassen wollte, waren: „Schockstarre von Gefühlen“,<br />

„Hoffnungslosigkeit“, „angespannt“,<br />

„hilflos“ <strong>und</strong> „verängstigt“.<br />

Erfolg: Mein Vater hat <strong>den</strong> Krebs in guter<br />

Ges<strong>und</strong>heit überlebt. Jahre später hat er, zur<br />

großen Überraschung aller Operateure, eine<br />

Notoperation wegen geplatztem Aortenaneurysma<br />

ebenfalls überlebt. Er ist heute körperlich<br />

wieder beweglich <strong>und</strong> geistig <strong>sein</strong>em Alter<br />

entsprechend <strong>auf</strong> der Höhe. Für mich steht<br />

fest, dass die Energiebehandlung mit der PSE<br />

einen Teil des Erfolges gebracht hat. Seine<br />

gute genetische Konstitution hat ihm sicher<br />

auch geholfen.<br />

Fall 3 Frau G. war 50 Jahre alt, als bei ihr nach<br />

fast zwei Jahren PSE ein Brustkrebs diagnostiziert<br />

wurde. Gestärkt durch die energetische<br />

Vorarbeit entschied sie sich mutig dafür, nur<br />

operieren zu lassen. Die geplante Bestrahlung<br />

wie auch die „vorbeugende Chemotherapie“<br />

lehnte sie hingegen ab. Sie hatte beschlossen,<br />

dass sie die Krebserkrankung als „Botschaft<br />

ihres Körpers“ begreifen <strong>und</strong> nicht dagegen<br />

kämpfen würde. Viel eher wollte sie verstehen<br />

lernen, welche Programmierungen sie an <strong>den</strong><br />

Punkt gebracht hatten, an dem sie nun stand.<br />

In der Rückschau erkannten wir gemeinsam,<br />

dass es um Themen ging wie „Realität nicht<br />

sehen wollen“, „Immer viel stärker erscheinen<br />

wollen, als man wirklich ist“, „Misstrauen“,<br />

„Nicht in der eigenen Mitte“ <strong>und</strong> „Panik, Todesangst“.<br />

Erst dieses letzte Thema brachte ihr die Wende:<br />

Sie hat sich dafür entschie<strong>den</strong> zu leben <strong>und</strong><br />

ihren Ängsten die Stirn zu bieten.<br />

Erfolg: Frau G. hat die Operation bestens überstan<strong>den</strong>.<br />

Alle nachfolgen<strong>den</strong> Untersuchungen<br />

waren normal. Sie lebt heute beschwerdefrei<br />

<strong>und</strong> fröhlich – <strong>und</strong> ist viel selbstbestimmter<br />

gewor<strong>den</strong>. Sie selbst sagt: „Wozu soll ich mich<br />

verbiegen – das Leben ist endlich, <strong>und</strong> es ist an<br />

mir, je<strong>den</strong> Tag das Beste daraus zu machen.“<br />

Die Krebserkrankung hat ihr gezeigt, dass es<br />

durchaus Wichtigeres gibt, als <strong>den</strong> neureichen<br />

Nachbarn imponieren zu müssen. Sie hat für<br />

sich ihre Präferenzen im Leben neu sortiert<br />

<strong>und</strong> gelernt, sich selbst zu mögen <strong>und</strong> sich<br />

selbst Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Wertschätzung zu<br />

schenken. Das strahlt sie nun auch aus – <strong>und</strong><br />

macht darum auch völlig neue Erfahrungen<br />

in ihrem Leben.<br />

Fazit Die Begleitung von krebskranken Menschen<br />

ist eine spannende Herausforderung für<br />

<strong>den</strong> Therapeuten. Er wird mit all <strong>sein</strong>en eigenen<br />

Ängsten konfrontiert – <strong>und</strong> so, wie er<br />

selbst damit umgeht, wird er auch beraten.<br />

Für mich steht das Selbstbestimmungsrecht<br />

des Patienten an oberster Stelle.<br />

Es ist <strong>sein</strong>e Krankheit, nicht meine. Ich habe<br />

nicht das Recht, ihm meine Ängste überzustülpen.<br />

Ich habe aber die Pflicht, ihn liebevoll<br />

zu begleiten, ihm Zuversicht zu vermitteln,<br />

Hoffnung, Humor <strong>und</strong> Freude. Dazu gilt es,<br />

<strong>auf</strong> die Ressourcen zu fokussieren, nicht <strong>auf</strong><br />

die Defizite.<br />

Ein ges<strong>und</strong>er, unbelasteter Schlafplatz ist<br />

dabei essenziell, ebenso gehören natürliche<br />

Ernährung <strong>und</strong> angemessene Bewegung dazu.<br />

Auch Entspannung <strong>und</strong> Muße – etwas geschehen<br />

lassen, nicht immer nur tun <strong>und</strong> machen.<br />

Heilung geschieht, sie ist aber nicht machbar.<br />

Für mich gehört zur Begleitung auch, <strong>den</strong><br />

Patienten <strong>auf</strong> <strong>sein</strong>e „inneren Quellen der<br />

Heilung“ hinzuweisen <strong>und</strong> ihn zu ermutigen,<br />

davon über Bitten <strong>und</strong> Danken Gebrauch zu<br />

machen. Mein Job dabei ist es, die blockieren<strong>den</strong><br />

Konflikte <strong>und</strong> ungünstigen Prägungen<br />

ausfindig zu machen <strong>und</strong> ihm die Werkzeuge<br />

an die Hand zu geben, um diese umzuwandeln<br />

<strong>und</strong> <strong>auf</strong>zulösen.<br />

Ein solcher ganzheitlicher Weg ist immer<br />

anspruchsvoll <strong>und</strong> erfordert viel Empathie,<br />

Konzentration <strong>und</strong> Fachwissen. Ich finde ihn<br />

aber immer lohnend, weil ich viele „W<strong>und</strong>er“<br />

erlebe <strong>und</strong> unendlich viel dabei lerne – auch<br />

über mich.<br />

info@psenergy.ch<br />

Dr. med. Ulrike Güdel Banis<br />

Fachärztin für Allgemeinmedizin<br />

<strong>und</strong> Naturheilverfahren,<br />

Autorin mehrerer Bücher zu<br />

<strong>den</strong> Themen Geopathie <strong>und</strong><br />

PSE<br />

Literaturempfehlungen<br />

Banis, Ulrike: Wie wirkt Psychosomatische<br />

Energetik, VAK, 2010<br />

Banis, Reimar: Durch Energieheilung zu<br />

neuem Leben, Via Nova, 2003<br />

Bauer, Joachim: Das Gedächtnis des<br />

Körpers<br />

Emoto, Masaru: Messages from water<br />

Lipton, Bruce: Intelligente Zellen, KOHA<br />

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Paracelsus 05I12<br />

27


28<br />

Traumabehandlung<br />

mit Psychosomatischer Kinesiologie ®<br />

Bei jeder Traumabehandlung gehen wir prinzi-<br />

piell von einem Phasenmodell aus, das einen<br />

sicheren Rahmen schafft <strong>und</strong> Retraumatisierungen<br />

verhindert. Die wesentlichen Schritte<br />

sollten dabei <strong>sein</strong> – durchaus auch in dieser<br />

Reihenfolge:<br />

• Vertrauen <strong>auf</strong>bauen <strong>und</strong> Sicherheit vermitteln<br />

• Instruktion über das geplante Vorgehen<br />

• Anamnese, Diagnostik <strong>und</strong> Beziehungs<strong>auf</strong>bau<br />

• nach Ressourcen suchen <strong>und</strong> diese verankern<br />

• schonend <strong>und</strong> pendelnd vorgehen (zwischen<br />

Gegenwart <strong>und</strong> Vergangenheit)<br />

• imaginative Arbeit kombiniert mit Stressabbau<br />

• Neutralisieren <strong>und</strong> Entmachten von Triggern<br />

• Umgang mit <strong>den</strong> Folgen des Traumas<br />

• Integration <strong>und</strong> Öffnung für die Zukunft<br />

Die praktische Erfahrung hat aber gezeigt,<br />

dass sich diese Reihenfolge gar nicht immer<br />

so einhalten lässt, weil sich die Notwendigkeit<br />

traumatherapeutischer Interventionen an<br />

ganz unterschiedlichen Stellen zeigt. Anhand<br />

von vier durchaus typischen Fallbeispielen aus<br />

meiner Praxis möchte ich das anschaulich machen.<br />

Dabei gehe ich von dem in Tabelle 1<br />

dargestellten Schema aus, das vier verschie<strong>den</strong>e<br />

Möglichkeiten zeigt, inwieweit unseren<br />

Klienten ihre traumatischen Erfahrungen überhaupt<br />

schon bekannt sind <strong>und</strong> von ihnen als<br />

Belastung oder Einschränkung ihrer gegenwärtigen<br />

Lebensqualität empf<strong>und</strong>en wer<strong>den</strong>.<br />

Die vier Fallbeispiele spiegeln jeweils eine der<br />

Möglichkeiten wieder.<br />

Silke – Trauma bekannt <strong>und</strong> bewusst<br />

Silke ist 41 Jahre alt <strong>und</strong> kommt zu<br />

mir mit dem Wunsch, über ein traumatisches<br />

Erlebnis hinwegkommen zu können <strong>und</strong> die<br />

chronisch schleichende Angst vor einer Wiederholung<br />

loszuwer<strong>den</strong>. Was war passiert?<br />

Vor knapp einem Jahr war sie mit ihrem Mann<br />

zum Tanzen ausgegangen. Beide waren vergnügt<br />

<strong>und</strong> genossen die Musik <strong>und</strong> die Atmosphäre,<br />

die Lichtblitze <strong>und</strong> die Spiegelwände<br />

im Tanzsaal. Plötzlich brach Silke zusammen<br />

– Herzstillstand. <strong>Der</strong> Notarzt wurde gerufen<br />

<strong>und</strong> war auch schnell da, um Silke wiederzubeleben.<br />

Im Koma liegend wurde sie in die<br />

Klinik gebracht <strong>und</strong> dort intensivmedizinisch<br />

behandelt. Ihr Mann stand unter Schock <strong>und</strong><br />

begleitete sie zunächst, fuhr dann zu <strong>den</strong> bei-<br />

<strong>den</strong> halbwüchsigen Kindern nach Hause. Silke<br />

blieb zwei Tage bewusstlos <strong>und</strong> wurde in dieser<br />

Zeit operiert, damit ihr ein Herzschrittmacher<br />

eingesetzt wer<strong>den</strong> konnte. Als sie wach<br />

wurde, erinnerte sie sich zunächst an nichts;<br />

nach <strong>und</strong> nach kamen aber alle Funktionen<br />

wieder – trotzdem war sie nicht mehr die Alte!<br />

Sie <strong>den</strong>kt seitdem viel über sich <strong>und</strong> ihr Leben<br />

nach – darüber, wie es zu diesem Zwischenfall<br />

hat kommen können, über <strong>den</strong> selbstmörderischen<br />

Motorradunfall ihres Bruders vor acht<br />

Jahren, über ihre Verantwortung als Mutter<br />

<strong>und</strong> darüber, wie sie künftig leben will. In der<br />

Aufarbeitung haben wir es mit einer ganzen<br />

Kette von Traumata zu tun: dem Moment des<br />

Herzstillstandes, einem Moment im Rettungswagen,<br />

dem Moment des Aufwachens in der<br />

Klinik mit völliger Orientierungslosigkeit, dem<br />

Schrecken darüber, was mit ihr passiert war,<br />

der Angst darüber, was sie ungewollt mit all<br />

dem ihrem Mann <strong>und</strong> ihren Kindern angetan<br />

hat, der Angst, dass sie <strong>den</strong> Defibrillator tatsächlich<br />

braucht …<br />

TRAUMA-BEWUSSTHEIT mir bekannt (Verstand) mir unbekannt (Verstand)<br />

mir bewusst (Gefühl) Trauma-Vearbeitung „Schein“-Probleme<br />

mir unbewusst (Gefühl) Ahnungen, Ungewissheit Ganz andere Beratungsanlässe<br />

Tab. 1: Auf die Frage, inwieweit ein Klient <strong>sein</strong> Trauma kennt <strong>und</strong> ob es ihm dann auch bewusst<br />

ist, gibt es vier verschie<strong>den</strong>e Antwortmöglichkeiten <strong>und</strong> entsprechende Behandlungsansätze<br />

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Heike – „Schein“-Probleme Heike ist<br />

26 Jahre alt, verheiratet <strong>und</strong> lebt in einem Dorf.<br />

Vor gut einem Jahr wurde sie stolze Mutter<br />

eines Sohnes. Die Entbindung verlief normal,<br />

ein Dammschnitt wurde gemacht, ansonsten<br />

gab es keine Komplikationen. Trotzdem entwickelte<br />

sie zunehmend das Gefühl, irgendetwas<br />

stimme mit ihrem Körper nicht. Sie beobachtet<br />

sich <strong>und</strong> verschie<strong>den</strong>e wechselnde Symptome<br />

ganz genau. Dabei spielt der Unterleib eine<br />

herausragende Rolle: Sie war schon zigmal<br />

beim Frauenarzt <strong>und</strong> wollte Gewissheit haben,<br />

dass „alles in Ordnung“ sei. Mittlerweile lehnt<br />

der Arzt weitere Untersuchungen ab. Heike<br />

ist erfinderisch <strong>und</strong> geht mal in die Frauenklinik,<br />

mal zu einer anderen Frauenärztin, mal<br />

zu einem Internisten, dann wieder zu einem<br />

Hautarzt usw. Bald hat sie sich ein System<br />

von Therapeuten um sich herum geschaffen,<br />

die sie reihum im Abstand von ein paar Tagen<br />

<strong>auf</strong>sucht. Nach der jeweiligen Bestätigung,<br />

dass sie ganz ges<strong>und</strong> sei, ist sie für einige Zeit<br />

beruhigt; dann aber dringen die Ängste wieder<br />

an die Oberfläche <strong>und</strong> rauben ihr <strong>den</strong> Schlaf<br />

<strong>und</strong> die Lebensfreude. Auch mich bezieht sie –<br />

anfangs nichts ahnend – in dieses System mit<br />

ein, das ich erst nach <strong>und</strong> nach durchschaue.<br />

In der gemeinsamen Arbeit stellt sich dann<br />

heraus: Mit 13 Jahren wurde Heike von einem<br />

Sportwart sexuell missbraucht, hat sich aber<br />

nicht getraut, das Zuhause zu erzählen. Damals<br />

fing sie an, sich ängstlich zu beobachten, ob<br />

ihr irgendetwas anzumerken wäre. Nach <strong>und</strong><br />

nach trat dieses Erlebnis in <strong>den</strong> Hintergr<strong>und</strong>,<br />

irgendwann schien sie es ganz vergessen zu<br />

haben. Das Geburtserlebnis reaktivierte das<br />

alte Trauma <strong>und</strong> damit zusammen auch die<br />

hypochondrische Selbstbeobachtung, die ihr<br />

aber <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> der wechseln<strong>den</strong> Symptome<br />

völlig normal erschien.<br />

Tanja – Ahnungen <strong>und</strong> der Wunsch<br />

nach Gewissheit Tanja, eine junge Frau<br />

von 28 Jahren, meldete sich in meiner Praxis,<br />

nachdem sie an einem Tantra-Wochenende<br />

teilgenommen hatte. Sie wollte ihre sexuelle<br />

Erlebnisfähigkeit verbessern <strong>und</strong> hatte auch<br />

überlegt, eventuell eine Tantra-Ausbildung<br />

zu machen. Sie fand es spannend, viel Neues<br />

kennenzulernen, hatte aber während verschie<strong>den</strong>er<br />

Übungen an diesem Wochenende <strong>und</strong><br />

auch danach noch merkwürdige Empfindungen.<br />

Diese ließen sich schwer beschreiben,<br />

sodass sie noch einmal mit <strong>den</strong> Seminarleitern<br />

<strong>und</strong> anschließend mit ihrer älteren Schwester<br />

sprach. Dabei stieg der Verdacht in ihr <strong>auf</strong>,<br />

sie könnte sexuell von ihrem Großvater missbraucht<br />

wor<strong>den</strong> <strong>sein</strong>, obwohl sie keine bewusste<br />

Erinnerung daran hatte. Nun wollte sie von<br />

mir wissen, ob das mit der Tantra-Ausbildung<br />

überhaupt das Richtige für sie sei. Und außerdem,<br />

ob man <strong>den</strong> Körper nicht über <strong>den</strong><br />

Muskeltest einfach fragen könne, ob an der<br />

Geschichte mit dem Opa irgendetwas dran sei.<br />

Wenn der Buchtitel „<strong>Der</strong> Körper lügt nicht“<br />

stimme, müsse das doch schnell zu ermitteln<br />

<strong>sein</strong> …<br />

Joachim – ganz anderer Beratungsanlass<br />

Joachim ist Mitte 40 <strong>und</strong> arbeitet<br />

schon viele Jahre als Betreuer in einer Wohn-<br />

gruppe der Lebenshilfe. Die Arbeit ist anstrengend<br />

wegen des Schichtdienstes <strong>und</strong> mancher<br />

Querelen unter <strong>den</strong> Mitarbeitern, aber auch<br />

befriedigend im Hinblick <strong>auf</strong> die behinderten<br />

Bewohner. Privat ist er liiert; mit <strong>sein</strong>er Fre<strong>und</strong>in<br />

wohnt er aber nicht zusammen, die bei<strong>den</strong><br />

verabre<strong>den</strong> sich nur sporadisch. Finanzielle<br />

oder sonstige Sorgen hat er eigentlich nicht.<br />

Sein Leben könnte schön <strong>sein</strong> – aber er fühlt<br />

sich depressiv, hat viele Selbstzweifel, sieht<br />

<strong>sein</strong> Leben grau in grau, kann sich zu nichts<br />

Erfreulichem <strong>auf</strong>raffen. Beratungs<strong>auf</strong>trag: Sein<br />

Leben soll wieder bunt wer<strong>den</strong>, er möchte <strong>sein</strong>e<br />

Freude zurückgewinnen. Wir machen uns<br />

an die Arbeit, klären verschie<strong>den</strong>e Konflikte<br />

<strong>und</strong> mögliche Hintergründe für die depressive<br />

Entwicklung auch aus <strong>sein</strong>er Herkunftsfamilie<br />

usw. Aber nichts tut sich wirklich. Er geht<br />

zwischendurch zum Psychiater <strong>und</strong> nimmt eine<br />

Weile Antidepressiva, ohne Erfolg. Dann testen<br />

wir kinesiologisch noch einmal systematisch<br />

alle Kategorien durch, wo <strong>und</strong> wie der Organismus<br />

Stress abspeichert, <strong>und</strong> fin<strong>den</strong> eine<br />

massive Belastung im Nervensystem, die etwa<br />

fünf Jahre zurückliegt. Schließlich fällt ihm ein,<br />

dass er damals die Wohnung eines Fre<strong>und</strong>es<br />

tapeziert hatte. Dabei geriet er mit dem nassen<br />

Quast über eine offene Steckdose <strong>und</strong> erhielt<br />

einen sehr starken Stromschlag, sodass er weit<br />

ins Zimmer geschleudert wurde <strong>und</strong> einen Riesenschreck<br />

mit Todesangst bekam. Nachdem<br />

wir dieses Trauma bearbeitet hatten, wurde er<br />

wieder lebensfroh <strong>und</strong> unternehmungslustig.<br />

Reaktionen von nicht-traumatisierten<br />

Menschen <strong>auf</strong> solche Geschichten<br />

Beim Lesen dieser Fallgeschichten merken<br />

Sie vielleicht auch bei sich selbst ganz<br />

unterschiedliche Gefühle, die Sie – je nach<br />

ihren eigenen Erfahrungen – manchmal schon<br />

bis an <strong>den</strong> Rand des Erträglichen bringen<br />

können. Genauso geht es vielen Menschen, die<br />

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29


30<br />

Traumaopfern begegnen. Das heißt, die soziale<br />

Umgebung reagiert <strong>auf</strong> deren Berichte, Klagen<br />

<strong>und</strong> Symptome oft – durchaus auch wieder in<br />

zeitlicher Abfolge – so:<br />

1. mit Sympathie <strong>und</strong> Verständnis<br />

2. mit Beruhigung <strong>und</strong> Verharmlosung:<br />

„Bald wirst Du Dich besser fühlen!“<br />

„Bald ist alles wieder wie früher!“<br />

3. mit Ungeduld <strong>und</strong> Irritation:<br />

„Nun hör aber <strong>auf</strong> mit Deinem Gejammer!“<br />

„Irgendwann muss mal Schluss <strong>sein</strong>!“<br />

4. mit Scham-Appellen:<br />

„Du solltest Dich schämen, dass Du Dich<br />

immer noch so verhältst, nach allem,<br />

was wir für Dich getan haben!“ oder auch<br />

„ ... nach allem, was Du uns angetan<br />

hast!“<br />

5. mit Ausgrenzung:<br />

„Mit so jemandem wollen wir nichts<br />

(mehr) zu tun haben!“<br />

6. mit Angriffen <strong>und</strong> Aggressionen:<br />

„<strong>Der</strong> ist ja verrückt, hysterisch, ein Simulant,<br />

asozial, kriminell ...“<br />

Die Folgen sozialer Stigmatisierung<br />

bei <strong>den</strong> Betroffenen Die Auswirkungen<br />

solcher Reaktionen der Mitwelt können bei<br />

<strong>den</strong> Traumaopfern erfahrungsgemäß in drei<br />

Richtungen gehen:<br />

• Entweder setzt sich das Opfer aggressiv mit<br />

der sozialen Umwelt au<strong>sein</strong>ander (Gewalt gegen<br />

sich oder andere),<br />

• es isoliert sich noch mehr von der sozialen<br />

Umwelt (Flucht in die Sucht)<br />

• oder es versucht, durch Aufrechterhaltung<br />

der Spaltungen zu funktionieren (dissoziative<br />

Persönlichkeitsstörungen).<br />

Kategorien von Traumafolgestörungen<br />

Mit <strong>den</strong> Reaktionen der Umwelt umzugehen,<br />

kommt also als Aufgabe <strong>auf</strong> Betroffene<br />

zusätzlich zu, obwohl sie ja eigentlich schon<br />

mit der Bewältigung der Trauma-Auswirkungen<br />

mehr als genug zu tun haben. Worum<br />

geht es dabei?<br />

Primär posttraumatische Symptomatik<br />

als unmittelbare Folgewirkungen<br />

• intrusive Symptome<br />

• traumaassoziierte Ängste<br />

• dissoziative Reaktionen<br />

• Übererregbarkeit<br />

• triggerbare körperliche Stressreaktionen<br />

Sek<strong>und</strong>äre posttraumatische Symptomatik<br />

als traumakompensatorische<br />

Versuche<br />

• Vermeidungsverhalten<br />

• sozialer Rückzug<br />

Traumafolgen Intrusive Symptomatik Konstriktive Symptomatik<br />

Gedanken Sich <strong>auf</strong>drängende Erinnerungen Erinnerungslücken, Amnesien<br />

Zwanghafte Gedanken an das Trauma Konzentrationsstörungen<br />

Affekte Angst Gefühllosigkeit<br />

Mangel an Sicherheit Lustlosigkeit<br />

Ohnmacht Fehlende Zukunftsperspektive<br />

Hilflosigkeit Entfremdungserleben<br />

Körperleben Körpererinnerungen Depersonalisation<br />

Schmerzsymptome Funktionsverlust<br />

Als hilfreich für das Verständnis der Traumafolgestörungen fand ich das in Tabelle 2 vorgestellte<br />

Schema von Prof. Dr. med. Martin Sack (Schonende Traumatherapie, Stuttgart 2010).<br />

• Scham <strong>und</strong> Schuld<br />

• Selbstwertprobleme<br />

• Suchtmittelkonsum<br />

• Zwangshandlungen<br />

Wegen der Vielzahl spezifischer Folgestörungen<br />

müssen sich auch die therapeutischen<br />

Interventionen <strong>auf</strong> verschie<strong>den</strong>e Ebenen beziehen<br />

– so wie es Prof. Dr. Martin Sack in <strong>sein</strong>em<br />

Buch über die schonende Traumatherapie<br />

<strong>auf</strong>geschlüsselt hat:<br />

• spezifische Traumafolgesymptomatik<br />

• komplexe PTBS<br />

• dissoziative Störungen<br />

• komorbide Krankheitsbilder<br />

• Angststörungen<br />

• depressive Störungen<br />

• somatoforme Störungen<br />

• Abhängigkeitserkrankungen<br />

Andere therapierelevante Problembereiche<br />

• Suizidalität<br />

• selbstverletzendes Verhalten<br />

• Störungen der Affekt- <strong>und</strong> Selbstregulation<br />

• Fähigkeit, mit belasten<strong>den</strong> Affekten umzugehen<br />

• Kontrolle von Ärger <strong>und</strong> Wut<br />

• Konflikt- <strong>und</strong> Beziehungsfähigkeit<br />

Persönliche Ressourcen<br />

• soziale Kontakte<br />

• Interessen, Hobbys<br />

• positive Erfahrungen im Alltag<br />

Schlüsselfragen, um Ressourcen zu<br />

fin<strong>den</strong> Aber wie findet man gemeinsam mit<br />

<strong>den</strong> Klienten die notwendigen Ressourcen?<br />

Hier haben sich bestimmte Fragen bewährt,<br />

die man entweder zusammen in der Therapiesitzung<br />

erarbeitet oder auch als Haus<strong>auf</strong>gabe<br />

mitgeben kann, wenn die Klienten relativ<br />

stabil sind.<br />

Hinweis Bitte beantworten Sie all diese Fragen<br />

einmal schriftlich für sich selbst, damit<br />

Sie wissen, was Sie Ihren Klienten abfordern!<br />

• Was läuft bei Ihnen gut?<br />

• Was kann vorerst bleiben, wie es ist?<br />

• Wo liegen Ihre Stärken?<br />

• Wofür wer<strong>den</strong> Sie von anderen Menschen<br />

geschätzt?<br />

• Welche Fähigkeiten, über die Sie bereits verfügen,<br />

könnten Ihnen helfen, die aktuelle<br />

Problematik zu lösen?<br />

• Wie haben Sie ähnliche Probleme in anderen<br />

Situationen schon gelöst?<br />

• Wer könnte Ihnen dabei helfen oder Sie<br />

unterstützen?<br />

• Welche Stärken haben Sie durch die traumatische<br />

Erfahrung ausgebildet, die Sie ohne<br />

diese nicht gelernt hätten – wenn Ihr Leben<br />

normal weiter gel<strong>auf</strong>en wäre?<br />

Fortsetzung folgt!<br />

kinesiologiesz@aol.com.de<br />

Dr. paed. Werner Weishaupt<br />

Dozent <strong>und</strong> Heilpraktiker für<br />

Psychotherapie <strong>und</strong> Kinesiologie,<br />

Leiter der „Praxis im Zentrum“<br />

in Salzgitter, Präsi<strong>den</strong>t<br />

des VFP e.V.<br />

Die DVD zum Thema<br />

Dr. Werner Weishaupt/<br />

Melanie Göldner:<br />

Psychosomatische<br />

Kinesiologie<br />

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32<br />

Lein, Linum usitatissimum,<br />

Dreschlein, Flachs, Flas, Glix,<br />

Haar, Haarlinsen, Klengel,<br />

Leinwanzen, Stempenhaar,<br />

Faserlein, Flachsbeere, Flax,<br />

Gemeiner Lein, Leinsamen,<br />

Öl-Lein, Saat-Lein<br />

Lein . Linum usitatissimum<br />

Lein (Linum) oder auch Flachs ist eine Gattung<br />

von Pflanzenarten aus der Familie der Leingewächse<br />

(Linaceae) mit r<strong>und</strong> 200 Arten. In<br />

der EU sind 120 Sorten von Öl- <strong>und</strong> Faserlein<br />

zum Anbau zugelassen.<br />

2005 war der Lein in Deutschland die Heilpflanze<br />

des Jahres.<br />

<strong>Der</strong> Zusatz usitatissimum bedeutet im Lateinischen<br />

„sehr nützlich“ <strong>und</strong> bezieht sich <strong>auf</strong> die<br />

vielfältige Verwendbarkeit. <strong>Der</strong> Name Flachs<br />

leitet sich von „flechten“ ab <strong>und</strong> bezieht sich<br />

<strong>auf</strong> die Verarbeitung vor allem zu Textilien<br />

(Leinen oder Linnen).<br />

Es gibt vom Lein vier Unterarten (Convarietäten):<br />

• Convar. crepitans (Boenningh.) Kulpa &<br />

Danert: Sie wird nicht mehr kommerziell angebaut<br />

<strong>und</strong> ist nur noch in Samenbanken erhalten.<br />

• Convar. elongatum Vavilov & Elladi in<br />

E. Wulff: Diese Convarietät ist der typische<br />

Faserlein <strong>und</strong> wird heute noch in <strong>den</strong> westeuropäischen<br />

Faserlein-Ländern angebaut.<br />

• Convar. mediterraneum (Vavilov ex Elladi)<br />

Kulpa & Danert: Die Sorten dieser Convarietät<br />

wer<strong>den</strong> als Öl-Lein bezeichnet <strong>und</strong> dienen<br />

einzig zur Samenerzeugung.<br />

• Convar. usitatissimum: Diese Convarietät<br />

umfasst die Kombinationsleine, die zur Faser-<br />

<strong>und</strong> zur Samengewinnung angebaut wer<strong>den</strong>.<br />

Es ist die geographisch am weitesten verbreitete<br />

Convarietät.<br />

Woran erkennt man Lein? Die einjährige<br />

Pflanze wird zwischen 30 <strong>und</strong> 150 cm<br />

hoch. Die Blätter sind schmal, lanzettlich, dicht<br />

besetzt <strong>und</strong> wechselständig. Die weiß-blauen<br />

bis blauen fünfzähligen Blüten erscheinen<br />

zwischen Juni <strong>und</strong> August <strong>und</strong> haben einen<br />

Durchmesser von etwa 2-3 cm. Die Blütengriffel<br />

sind himmelblau. Aus <strong>den</strong> Blüten entwickeln<br />

sich die Samen in r<strong>und</strong>lichen Kapseln (8-10<br />

Samen) <strong>und</strong> können von August bis Oktober<br />

geerntet wer<strong>den</strong>.<br />

Wo findet man Lein? <strong>Der</strong> Gemeine Lein<br />

ist nur aus Kultur bekannt <strong>und</strong> tritt selten ver-<br />

wildert <strong>auf</strong>. Er stammt vom zweijährigen Lein<br />

(Linum bienne) ab, der im Mittelmeergebiet<br />

oder etwas östlich davon heimisch ist <strong>und</strong><br />

schon seit fast 10 000 Jahren kultiviert wird.<br />

Die Entstehung des Gemeinen Leins dürfte in<br />

Mesopotamien oder Ägypten erfolgt <strong>sein</strong>. Im<br />

alten Ägypten wur<strong>den</strong> die reichen Toten in Leinentücher<br />

gehüllt. Auch gab man Leinsamen<br />

als Wegzehrung für die Toten mit ins Grab.<br />

Lein wächst bevorzugt in gemäßigtem Klima<br />

<strong>und</strong> wurde dort überall als Kulturpflanze angebaut.<br />

In der Fruchtfolge ist ein Abstand von sechs<br />

Jahren zwischen zwei Leinanbauten nötig.<br />

© Marina Lohrbach - Fotolia.com I © Christian Jung - Fotolia.com


Dies ist durch die Ansammlung von Schad-<br />

pilzen, besonders Fusarium oxysporum, im<br />

Bo<strong>den</strong> bedingt.<br />

Lein ist Nahrungsmittel (wenn auch nicht häufig<br />

genutzt), Heilpflanze <strong>und</strong> vielseitiger Rohstoff.<br />

Viele alte Heiler (z.B. Hippokratiker wie<br />

Theophrast, Hildegard von Bingen) nutzten<br />

Leinsamen zu medizinischen Zwecken sowohl<br />

innerlich als äußerlich.<br />

Die Verwendung des Leins in der Kräutermedizin<br />

geht <strong>auf</strong> Hieronymus Bock zurück, der<br />

1577 recht ausführlich über die Verwendung<br />

des Samens in <strong>sein</strong>em Buch berichtete.<br />

Wie wirkt Lein? Die enthaltenen Schleimstoffe<br />

führen zu einer Volumenzunahme des<br />

Dickdarminhalts, stimulieren dadurch die Peristaltik<br />

<strong>und</strong> machen <strong>den</strong> Stuhl <strong>auf</strong> diese Weise<br />

geschmeidig. Bei Einnahme von geschrotetem<br />

Lein trägt das fette Öl zur Reizlinderung <strong>und</strong><br />

Gleitverbesserung bei. Übergewichtige sollten<br />

allerdings nur ganze Samen einnehmen, um<br />

eine unnötige Kalorienzufuhr zu vermei<strong>den</strong>.<br />

Aus <strong>den</strong> cyanogenen (blausäure-abgeben<strong>den</strong>)<br />

Glykosi<strong>den</strong> wird Blausäure freigesetzt, die im<br />

Körper aber rasch abgebaut wird; insbesondere<br />

bei Einnahme von ganzen Samen besteht also<br />

keine Vergiftungsgefahr. Außerdem wer<strong>den</strong><br />

diese Glykoside bei hohen Temperaturen (z.B.<br />

beim Backen mit Leinsamenmehl) zerstört.<br />

Leinsamen senken <strong>den</strong> Triglyzerid- <strong>und</strong> Cholesterinspiegel.<br />

Auch antibiotische, blutzuckersenkende<br />

<strong>und</strong> antikarzinogene Effekte sind<br />

beobachtet wor<strong>den</strong>.<br />

In der Homöopathie wird ein Medikament<br />

aus <strong>den</strong> Blüten hergestellt <strong>und</strong> wirkt gegen<br />

Asthma, Harnblasenreizung, Heufieber, Heuschnupfen,<br />

chronischen Durchfall <strong>und</strong> Zungenlähmung.<br />

Wirkungsweise<br />

• abführend<br />

• erweichend<br />

• entzündungshemmend<br />

• krampflösend<br />

• schmerzstillend<br />

Achtung! Leinsamen sollte nicht bei Verdacht<br />

<strong>auf</strong> Darmverschluss oder -lähmung angewendet<br />

wer<strong>den</strong>. Beim Essen von Leinsamen<br />

kann die Wirksamkeit anderer Medikamente<br />

gesenkt wer<strong>den</strong>.<br />

Welche Wirkstoffe enthält Lein?<br />

30-45% fettes Öl (darunter Linolsäure<br />

<strong>und</strong> Linolensäure) – der Gehalt der für die<br />

menschliche Ernährung bedeuten<strong>den</strong> Omega-<br />

3-Fettsäuren in Leinöl ist der höchste aller<br />

bekannten Pflanzenöle. 20-27% Rohprotein<br />

mit hohem Anteil an Lysin, Methionin <strong>und</strong><br />

Tryptophan (für <strong>den</strong> Menschen essenziell).<br />

Circa 2% Gesamtballaststoffe, davon 3-6%<br />

als Schleimstoffe <strong>und</strong> 4-7% als Rohfaser. Weiterhin<br />

3-5% Mineralstoffe, ca. 0,7% Phosphatide<br />

(Lecithine, Kephaline), Phytosterole,<br />

Lignan-Vorläufer. 0,01-1,5% Blausäureglykoside<br />

(Linustatin, Neolinustatin, Linamarin<br />

[s. Abbildung], Lotaustralin), Enzyme (Linamarase,<br />

Linustatinase), Vitamine (B1, B2, B6,<br />

E, Nicotinsäure, Folsäure, Pantothensäure).<br />

<strong>Der</strong> Wassergehalt beträgt 5-14%.<br />

Welche Teile der Pflanze wer<strong>den</strong><br />

verwendet? Überwiegend die reifen, getrockneten<br />

Samen (Leinsamen; Lini semen).<br />

Auch das Öl <strong>und</strong> die Fasern wer<strong>den</strong> genutzt.<br />

Das aus Leinsamen gepresste Öl ist hilfreich<br />

gegen Hautauschläge. Oft wird Leinöl auch<br />

als eröffnendes Klistier eingesetzt. Eine innerliche<br />

Kur mit Leinöl (50 g je Trunk) hilft<br />

bei Gallensteinkoliken.<br />

Verwendung in der Küche In der Küche<br />

findet vorwiegend das Leinöl Verwendung – es<br />

kann z.B. zu Quark gegeben oder als Bratöl<br />

verwen<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />

fh@herfurth.org<br />

Dr. rer. nat. Frank Herfurth<br />

Heilpraktiker, Dozent,<br />

Lebensmittelchemiker


© DOC RABE Media - Fotolia.com<br />

34<br />

Versorgung für Tätige im Heil- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsberuf<br />

Paracelsus: Herr Zellerer, Sie engagieren<br />

sich aktuell sehr stark in Sachen Altersvorsorge,<br />

warum?<br />

Robert Zellerer: Die finanzielle Absicherung,<br />

vor allem im Alter, wird immer essenzieller,<br />

da viele von uns sich mit diesem Thema<br />

nicht au<strong>sein</strong>andersetzen möchten. Wenn<br />

wir jetzt <strong>auf</strong> die so wesentliche Aufgabe der<br />

finanziellen Alterssicherung eingehen, ist das<br />

im besten Sinne eine ganzheitliche Betrachtung<br />

des Berufslebens.<br />

PA: Für wen ist das Thema <strong>den</strong>n interessant?<br />

RZ: Die Frage des Aus- oder Einkommens<br />

für die Zeit nach dem Berufsleben ist wohl für<br />

je<strong>den</strong> Tätigen im Heil- oder Ges<strong>und</strong>heitsberuf<br />

bedeutend. Die öffentlich geführten Diskussionen<br />

um die Zukunft der gesetzlichen Rente mit<br />

sinken<strong>den</strong> Leistungen <strong>und</strong> der Notwendigkeit<br />

für mehr Eigenverantwortung hat uns längst<br />

alle erreicht. Doch auch unabhängig von der<br />

gesetzlichen Rentenversicherung stellt sich die<br />

Frage: Mehr vorsorgen oder länger arbeiten?<br />

PA: Wobei die meisten Heil- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsberufler<br />

ja freiberuflich Tätige sind, mit<br />

eigener Praxis, also ohnehin nicht gesetzlich<br />

rentenversichert.<br />

RZ: Ja <strong>und</strong> nein. Oft ist es so, dass die heutige<br />

Tätigkeit nicht die erste Station im Berufsleben<br />

ist. Andere Ausbildungen <strong>und</strong> Tätigkeiten in<br />

rentenversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen<br />

sind vorausgegangen. Doch selbst wenn<br />

aus früheren Tätigkeiten gesetzliche Rentenansprüche<br />

bestehen, wer<strong>den</strong> sich diese meist nur<br />

geringfügig bemerkbar machen. Die Klärung<br />

der eigenen Altersvorsorge ist also existenziell!<br />

Gerade auch für Frauen, die eher ihr<br />

Berufsleben zugunsten der Elternzeit unterbrechen<br />

<strong>und</strong> auch häufiger nur in Teilzeit tätig<br />

sind als ihre männlichen Kollegen.<br />

PA: Können Sie uns erklären, wie ein Tätiger<br />

im Heil- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsberuf <strong>sein</strong>en gesetzlichen<br />

Rentenanspruch ermitteln kann?<br />

RZ: Jeder, der das 27. Lebensjahr vollendet<br />

hat, erhält von der Deutschen Rentenversicherung<br />

jährlich eine Renteninformation. Vorausgesetzt,<br />

<strong>sein</strong> Rentenkonto weist mindestens<br />

fünf Jahre an Beitragszeiten aus. Das ist die<br />

Gr<strong>und</strong>voraussetzung, um überhaupt einen Anspruch<br />

zu haben. Auf dieser Information findet<br />

sich unter dem Punkt „Höhe Ihrer künftigen<br />

Regelaltersrente“ die Angabe zur bislang erreichten<br />

aktuellen Rentenanwartschaft. Das<br />

ist der, anhand der eingezahlten Beiträge,<br />

ermittelte Anspruch für die monatliche abschlagsfreie<br />

Brutto-Altersrente.<br />

PA: Abschlagsfrei? Was ist damit gemeint?<br />

RZ: Wer vor dem regulären Rentenbeginn,<br />

also vor Erreichen des 65. Lebensjahres, künftig<br />

vor Erreichen des 67. Lebensjahres, in Rente<br />

geht, muss Abzüge in K<strong>auf</strong> nehmen. Für<br />

die nach 1963 Geborenen bedeutet das im<br />

Extremfall bis zu 14,4% weniger Rente! So<br />

will man die Berufstätigen länger als bisher im<br />

Arbeits- <strong>und</strong> damit Beitragszahlungsprozess<br />

halten. Denn wer heutzutage in Altersrente<br />

geht, ist im Durchschnitt nicht mal 61 Jahre<br />

alt <strong>und</strong> hat gute Aussichten <strong>auf</strong> weitere<br />

20 Lebensjahre. Ten<strong>den</strong>z steigend.<br />

PA: Da bleibt von „wenig Rente“ vermutlich<br />

noch weniger übrig.<br />

RZ: Ja, zumal ja auch als Rentner noch Krankenversicherungsbeiträge<br />

<strong>und</strong> gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

Paracelsus im Interview<br />

mit Robert Zellerer,<br />

Landesdirektor Continentale<br />

Versicherung<br />

Seit über 25 Jahren berät Robert Zellerer die<br />

Paracelsus Heilpraktikerschulen <strong>und</strong> die angeschlossenen<br />

Berufsverbände <strong>und</strong> nimmt<br />

sich vielen drängen<strong>den</strong> Fragestellungen des<br />

Berufsstandes an. Dazu gehört vor allem<br />

das Thema Altersvorsorge.<br />

Exklusiv für Mitglieder der Verbände<br />

• VUH – Verband Unabhängiger Heilpraktiker<br />

e.V.<br />

• VFP – Verband Freier Psychotherapeuten,<br />

Heilpraktiker für Psychotherapie <strong>und</strong> Psychologische<br />

Berater e.V.<br />

• VDT – Verband Deutscher Tierheilpraktiker<br />

e.V.<br />

• WBG – Fachverband für Wellness, Beauty<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit e.V.<br />

• sowie alle Studieren<strong>den</strong> der Deutschen<br />

Paracelsus Schulen!<br />

auch Einkommensteuer anfallen, die die Rente<br />

schmälern. Zudem steigt der zu besteuernde<br />

Rentenanteil mit jedem Jahr an. Er liegt<br />

heute bei 64% <strong>und</strong> erreicht im Jahr 2040 die<br />

Höchstgrenze von 100%. Dann unterliegt<br />

die volle Rente der Einkommensteuer. <strong>Der</strong><br />

bei Rentenbeginn einmal festgestellte steuerfreie<br />

Anteil bleibt gr<strong>und</strong>sätzlich lebenslang<br />

bestehen. Kommt es später zu Rentenerhöhungen,<br />

wächst auch der zu besteuernde Betrag.<br />

PA: Das verschlechtert doch aber die Einkommenssituation<br />

im Alter.<br />

RZ: Betrachtet man nur die Besteuerungsseite,<br />

wäre das zutreffend. Jedoch wurde auch<br />

<strong>auf</strong> der Beitragsseite etwas getan, <strong>und</strong> zwar<br />

mit einer starken steuerlichen Förderung von<br />

Altersvorsorge<strong>auf</strong>wendungen. Förderfähig<br />

sind neben <strong>den</strong> Beiträgen zur gesetzlichen<br />

Rentenversicherung <strong>und</strong> zu Versorgungswerken<br />

auch die Beiträge zu zertifizierten<br />

Altersvorsorgeprodukten wie der privaten<br />

Basis-Rente, auch Rürup-Rente genannt. Diese<br />

ist, im Gegensatz zur Riester-Rente, auch<br />

Selbstständigen <strong>und</strong> Freiberuflern zugänglich.<br />

Und genau hier setzen wir an. Denn an diesem<br />

Punkt können wir dazu beitragen, dass sich<br />

unsere Heilberufler, gerade auch <strong>den</strong> freiberuflich<br />

Wirken<strong>den</strong>, ein gehbarer Weg zur eigenen<br />

Altersvorsorge eröffnet.<br />

PA: Wie sieht dieser Weg <strong>den</strong>n aus?<br />

RZ: Wir haben in gemeinsamen Gesprächen<br />

eine Basis für die Unterstützung der Paracelsus-Stu<strong>den</strong>ten<br />

<strong>und</strong> Mitglieder der Berufsverbände<br />

VUH, VFP, VDT <strong>und</strong> WBG entwickelt<br />

– die Versorgung für Tätige in Heil- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsberufen.<br />

Dabei war uns sehr wichtig,


dass wir uns nah an der Berufswirklichkeit<br />

bewegen. So sind die Einkünfte zu Beginn<br />

der Berufstätigkeit oft sehr gering, <strong>und</strong> auch<br />

später unterliegen sie häufig hohen Schwankungen.<br />

Das könnte bei manchen auch die<br />

Ursache dafür <strong>sein</strong>, dass sie ihre eigene Altersvorsorge<br />

vernachlässigen. Viele Freiberufler<br />

<strong>und</strong> Selbstständige scheuen sich, <strong>auf</strong> Dauer<br />

angelegte höhere l<strong>auf</strong>ende Verpflichtungen<br />

einzugehen. Sie fürchten, sich mit <strong>den</strong> festen<br />

regelmäßigen Beiträgen finanziell zu stark einzuengen.<br />

Jüngere schieben das Thema oft in<br />

dem Bewusst<strong>sein</strong> <strong>auf</strong>, dass sie ja noch jede<br />

Menge Zeit bis zur Rente haben. Sie wollen<br />

lieber warten, bis sie höhere Einkünfte erzielen.<br />

Dabei bringen sie sich genauso um die<br />

Chance, <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> des langen Zeithorizonts<br />

mit durchweg kleineren Beträgen für ihr Alter<strong>sein</strong>kommen<br />

vorsorgen zu können.<br />

PA: Wer also älter ist, muss in jedem Fall<br />

höhere l<strong>auf</strong>ende Beiträge zahlen?<br />

RZ: Nicht zwangsläufig. Um ein geplantes<br />

Rentenziel zu erreichen, ist immer ein bestimmtes<br />

Beitrags<strong>auf</strong>kommen notwendig. Dieses<br />

zu erreichen, ist auch bei niedrigeren regelmäßigen<br />

Beiträgen mit Zuzahlungen möglich,<br />

wir nennen das „Sonderzahlungen“. Solche<br />

Sonderzahlungen können flexibel investiert<br />

wer<strong>den</strong>. Dann, wenn der Vorsorgewillige über<br />

die finanziellen Mittel verfügt. Eine steuerliche<br />

Förderung hilft zusätzlich. Bei der Basis-Rente<br />

sind sowohl die l<strong>auf</strong>en<strong>den</strong> Beiträge als auch<br />

die Sonderzahlungen gefördert <strong>und</strong> können<br />

sich steuermindernd auswirken. So lässt sich<br />

mit moderaten l<strong>auf</strong>en<strong>den</strong> Beträgen regelmäßig<br />

in die Altersvorsorge investieren <strong>und</strong> mit<br />

flexiblen Sonderzahlungen dafür sorgen, dass<br />

das insgesamt benötigte Beitrags<strong>auf</strong>kommen<br />

erreicht wird. Ein flexibles Konzept, welches<br />

jeder nach eigenem Ermessen für sich nutzen<br />

kann.<br />

PA: Was war Ihnen sonst noch wichtig?<br />

RZ: Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Sicherheit. Und wir<br />

haben auch darüber gesprochen, ob sich<br />

die Altersvorsorge vor dem Zugriff Dritter<br />

schützen lässt. Genau da ist die geförderte<br />

Basis-Rente besonders stark, sie bietet eine<br />

garantierte lebenslange monatliche Rente.<br />

Das Argument Sicherheit <strong>und</strong> Garantie hat uns<br />

dazu bewogen, dass wir uns für das klassische<br />

Rentenprodukt <strong>und</strong> nicht für eine fondsgeb<strong>und</strong>ene<br />

Variante entschie<strong>den</strong> haben. Für die<br />

Zulassung einer Basis-Rente ist u.a. zwingende<br />

Voraussetzung, dass sie nicht beleihbar <strong>und</strong><br />

nicht kapitalisierbar ist, <strong>und</strong> eben aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> bietet sie auch Freiberuflern in gesetzlichem<br />

Umfang Pfändungsschutz. Gut zu wissen,<br />

auch wenn die Situation einer Pfändung<br />

hoffentlich nie eintritt.<br />

PA: Worin liegt <strong>den</strong>n der spezielle Vorteil für<br />

die Heilberufler?<br />

RZ: Wir konnten für die Stu<strong>den</strong>ten der Paracelsus<br />

Schulen <strong>und</strong> für die Mitglieder der<br />

Verbände VUH, VFP, VDT <strong>und</strong> WBG bei der<br />

Continentale Lebensversicherung einen speziellen<br />

Kollektivvertrag einrichten, der unseren<br />

Heilberuflern für die l<strong>auf</strong>en<strong>den</strong> Beiträge<br />

Beitragsnachlässe bis zu 5,5% beschert. Das<br />

ist ein spürbarer Vorteil. Hinzu kommt die steuermindernde<br />

Wirkung der Beiträge. Bereits<br />

heute können 74% der Altersvorsorge<strong>auf</strong>wendungen<br />

geltend gemacht wer<strong>den</strong>. Dieser Satz<br />

wächst in <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> Jahren. Ab 2025<br />

sind die Beiträge komplett absetzbar! Unverheiratete<br />

können dann bis zu 20 000 Euro,<br />

steuerlich gemeinsam veranlagte Ehepartner<br />

bis zu 40 000 Euro an Beiträgen als Altersvorsorge<strong>auf</strong>wendungen<br />

geltend machen! Mit<br />

einem Monatsbeitrag von wahlweise 10 oder<br />

25 Euro ist die regelmäßige Belastung minimal.<br />

Wer sich mehr leisten kann oder will, kann<br />

auch mit 50 Euro Monatsbeitrag oder mehr<br />

einsteigen. Mit dem Recht <strong>auf</strong> Sonderzahlung<br />

kann die l<strong>auf</strong>ende Vorsorgeinvestition ergänzt<br />

wer<strong>den</strong>. Diese Sonderzahlung ist zum Jahresende<br />

sinnvoll, wenn auch der finanzielle Erfolg<br />

des jeweiligen Geschäftsjahres absehbar ist.<br />

Besteht ein Engpass, kann die Sonderzahlung<br />

entfallen. Genauso kann aber auch bei<br />

wachsendem Einkommen <strong>und</strong> zunehmender<br />

Steuerlast die Sonderzahlung flexibel erhöht<br />

wer<strong>den</strong>. Und das ist auch für die spätere Rente<br />

wachstumsfördernd.<br />

PA: Das ist überschaubar. Was beinhaltet<br />

<strong>den</strong>n die Basis-Rente?<br />

RZ: Zugunsten des einfachen Einstiegs haben<br />

wir die pure Altersrente vorgesehen. Außerdem<br />

zwei Bausteine, die vereinfacht ausgedrückt<br />

über eine Hinterbliebenenrente dafür<br />

sorgen, dass eingezahlte Beiträge nicht verloren<br />

gehen, falls die versicherte Person stirbt.<br />

Mit diesen Kernleistungen ist die Basis-Rente<br />

so gehalten, dass die Beantragung <strong>auf</strong> eine<br />

Seite passt <strong>und</strong> auch keine Ges<strong>und</strong>heitsfragen<br />

beantwortet wer<strong>den</strong> müssen.<br />

PA: Wo können die Paracelsus Schulen-Stu<strong>den</strong>ten<br />

<strong>und</strong> Mitglieder der Verbände VUH, VFP,<br />

VDT <strong>und</strong> WBG <strong>den</strong>n mehr erfahren?<br />

RZ: Unter www.continentale.info/paracelsus<br />

– dort kann mit nur wenigen Angaben die<br />

kostenfreie Infomappe mit einem Versorgungsvorschlag<br />

angefordert wer<strong>den</strong>.<br />

PA: Und damit steht dann die Altersvorsorge?<br />

RZ: Nun, damit ist mit wenigen kleinen Schritten<br />

ein erster großer Schritt in Richtung Altersvorsorge<br />

getan, also ein Einstieg in die<br />

Sicherung des Alter<strong>sein</strong>kommens. Das Konzept<br />

ist so angelegt, dass es über die Sonderzahlungen<br />

bedarfsgerecht mitwachsen kann.<br />

Wie, das hängt dann von der persönlichen<br />

Vorsorgesituation ab <strong>und</strong> Fragen wie: Was ist<br />

bereits an Altersvorsorge vorhan<strong>den</strong>? Ist mit<br />

sonstigen Einkünften zu rechnen? Welches Alter<strong>sein</strong>kommen<br />

soll insgesamt erzielt wer<strong>den</strong>?<br />

… Für Fragen r<strong>und</strong> um die Altersvorsorge,<br />

die Basis-Rente <strong>und</strong> natürlich auch für eine<br />

ausführlichere persönliche Betrachtung stehe<br />

ich Ihnen als Ansprechpartner jederzeit gerne<br />

zur Verfügung.<br />

Kostenfreies Servicetelefon:<br />

0800/239 47 57 oder unverbindliche<br />

Informationen unter<br />

www.continentale.info/paracelsus<br />

PA: Vielen Dank für das informative Gespräch,<br />

Herr Zellerer!<br />

Anzeigen<br />

Paracelsus 05I12<br />

35


38<br />

Fallstudie aus der Naturheilpraxis<br />

Patientin: 36-jährige Managerin<br />

In der Naturheilpraxis findet man beim Reizdarmsyndrom<br />

in sehr vielen Fällen eine Nahrungsmittelallergie<br />

vom verzögerten Typ, die<br />

entweder durch IgG oder dessen Subklasse<br />

IgG4 vermittelt wird. Bei dieser Reaktion<br />

handelt es sich nicht um dasselbe wie eine<br />

Typ-1-Sofortallergie, bei der IgE-Antikörper<br />

gebildet wer<strong>den</strong>. Hier sind die Unterschiede:<br />

Typ-I-IgE Typ-III-IgG<br />

Reaktion in Minuten Reaktion dauert<br />

bis zu 72 St<strong>und</strong>en<br />

Klassische Allergie- Unspezifische<br />

symptome Symptomatik<br />

IgE-RAST positiv IgE-RAST negativ<br />

TH-2 Shift TH-1 Shift<br />

Bei der Typ-III-Allergie gegen Nahrungsmittel<br />

kann man zwei Formen voneinander unterschei<strong>den</strong>:<br />

Bei der Vermittlung durch IgG<br />

kommt es eher zu unspezifischen Reaktionen<br />

wie z.B. Kopfschmerzen, „funktionellen“ Magen-<br />

bzw. Darmstörungen, chronischer Sinusitis,<br />

Muskel- <strong>und</strong> Gelenkbeschwer<strong>den</strong> oder<br />

psychischen Alterationen. Wird die Immunreaktion<br />

durch IgG4 vermittelt, dann führt dies<br />

häufig zu einem Beschwerdebild wie bei einer<br />

klassischen Typ-I-Reaktion bzw. zur Verstärkung<br />

der klinischen Symptome einer solchen.<br />

In der Praxis kann man in vielen Fällen feststellen,<br />

dass beide Formen auch zu zum Teil<br />

heftigen Reaktionen im Darm führen können.<br />

Anamnese Die 36-jährige Managerin leidet<br />

seit ca. zwei Jahren an zum Teil sehr unangenehmen<br />

Darmsymptomen. Im Vordergr<strong>und</strong><br />

stehen einerseits ein Wechsel aus Durchfall<br />

<strong>und</strong> Verstopfung, aber auch schmerzhafte<br />

Darmtenesmen, die im Extremfall dazu führen,<br />

dass die Patientin nicht zur Arbeit gehen<br />

kann. „Es schmerzt wie ein Messer im Bauch“,<br />

so beschreibt sie die Symptome beim ersten<br />

Termin in meiner Praxis.<br />

Nebenbef<strong>und</strong>lich klagt sie über Durchschlafstörungen<br />

mit Erwachen gegen 2 Uhr morgens<br />

<strong>und</strong> über eine „Triefnase“.<br />

Ihr Hausarzt hat sie zum Gastroenterologen<br />

überwiesen, der bei ihr zuerst einen H2-Atemgastest<br />

<strong>auf</strong> Lactose- bzw. Fructo<strong>sein</strong>toleranz<br />

durchgeführt hat. Da dieser ergebnislos verlief,<br />

wurde eine Gastro-Duo<strong>den</strong>o bzw. Coloskopie<br />

durchgeführt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Bef<strong>und</strong>losigkeit wurde der Patientin<br />

nahe gelegt, einmal einen Psychiater<br />

<strong>auf</strong>zusuchen.<br />

Diagnose Ein in meiner Praxis durchgeführter<br />

Prä-Screen Kombi®, bei dem Reaktionen<br />

sowohl gegen IgG als auch IgG4-Antikörpern<br />

untersucht wer<strong>den</strong>, ergibt eine deutliche IgG-<br />

Reaktion u.a. gegen glutenhaltige Getreide,<br />

Ka<strong>sein</strong> <strong>und</strong> einige Obstsorten. Nach meiner<br />

Erfahrung ist die Durchführung einer entsprechen<strong>den</strong><br />

Diät als alleinige Therapiemaßnahme<br />

oft nicht zielführend, weil hier die Gefahr neuer<br />

Sensibilisierungen besteht. <strong>Der</strong> Gr<strong>und</strong> hierfür<br />

liegt darin, dass die Ursache der Typ-III-Allergie<br />

eine Permeabilitätsstörung der Dünndarmmucosa<br />

ist, das sogenannte Leaky-Gut-Syndrome.<br />

Wird dieses nicht adäquat behandelt,<br />

dann stellen sich gegen die neu verwendeten<br />

Lebensmittel (z.B. Soja- statt Kuhmilch) nicht<br />

selten ebenfalls Allergien ein. Im Rahmen<br />

der Ernährungsumstellung bei einer Typ-III-<br />

Allergie wird in meiner Praxis in aller Regel<br />

begleitend eine medikamentöse Abdichtung<br />

der Dünndarmmucosa durchgeführt.<br />

Therapie Folgende Medikation wird von mir<br />

verordnet:<br />

• Synerga® Liquidum „Laves“<br />

• SPECIOL® spag. Peka Tropfen „Pekana“<br />

• Hoch dosierter, hypoallergener Vitamin-B-<br />

Komplex (Vitamin B1-B6 jeweils 50 mg, alle<br />

weiteren Vitamine des B-Komplexes wie Folsäure,<br />

Vitamin B12, Cholin, Inosit oder PABA<br />

sind ebenfalls enthalten).<br />

• In <strong>den</strong> ersten fünf Wochen der Ernährungsumstellung<br />

zweimal wöchentlich eine intramuskuläre<br />

Injektion mit Colibiogen® Inject<br />

Ampullen „Laves“ <strong>und</strong> Vitamin B12-forte-<br />

Ampullen „Hevert“.<br />

Reizdarmsyndrom<br />

Innerhalb der ersten zwei Wochen stellt sich<br />

eine deutliche Symptomverbesserung ein, bei<br />

der Verschlechterungen nur unter Diätfehlern<br />

<strong>auf</strong>treten.<br />

Nicht nur die Darmsymptome verschwin<strong>den</strong>,<br />

auch das Durchschlafen klappt, allerdings mit<br />

einigen Rückschlägen. Für die Patientin völlig<br />

überraschend stellt auch die „Triefnase“ ihre<br />

störende Tätigkeit ein.<br />

Die Verbesserung der Schlafstörungen erklärt<br />

sich daraus, dass die Typ-III-Allergie durch Aktivierung<br />

der Indolamin-2,3-Dioxigenase bei<br />

manchen Betroffenen zu einer verminderten<br />

Serotoninsynthese führen kann. Acetyl-<br />

Serotonin ist die biochemische Vorstufe von<br />

Melatonin, das zum Schlafen benötigt wird.<br />

Speziell beim Symptom „Erwachen gegen<br />

2 Uhr“ kann man zwar auch an die Leber <strong>den</strong>ken<br />

(Maximalzeit des Lebermeridians in der<br />

TCM), um diese Uhrzeit findet aber auch der<br />

Synthesepeak des Melatonins statt.<br />

Synerga® <strong>und</strong> Colibiogen® Inject dienen zur<br />

schnellen Abdichtung der mucosalen Permeabilitätsstörung<br />

im Dünndarm.<br />

SPECIOL ist ein von mir bevorzugtes homöopathisch-spagyrisches<br />

Spezialpräparat zur<br />

Optimierung der Verdauungsleistung.<br />

<strong>Der</strong> hypoallergene B-Komplex wird aus mehreren<br />

Grün<strong>den</strong> von mir eingesetzt. Die darin<br />

enthaltene Folsäure überführt das in der<br />

Vitamin-B12-Ampulle befindliche Cyanocobalamin<br />

bzw. Hydroxycobalamin in bioaktives<br />

Methylcobalamin. Vitamin B6 <strong>und</strong> Vitamin B2<br />

sind Co-Faktoren der Serotoninbiosynthese.<br />

Ganz entschei<strong>den</strong>d für die erfolgreiche Behandlung<br />

eines Reizdarmsyndroms in der<br />

Praxis ist meines Erachtens, dass neben der<br />

klassischen Eliminationsdiät zeitgleich eine<br />

medikamentöse Abdichtung der Dünndarmmucosa<br />

erfolgt.<br />

Hierfür gibt es, neben dem bereits erwähnten<br />

Synerga®, als weitere Alternativen Myrrhinil-<br />

Intest® „Repha“, das ich vor allem dann einsetze,<br />

wenn Durchfälle dominieren.<br />

Dirk-Rüdiger Noschinski<br />

Heilpraktiker in eigener<br />

Praxis in Bad So<strong>den</strong> am<br />

Taunus <strong>und</strong> Autor<br />

praxis@der-naturheilpraktiker.de<br />

© Adam Gregor - Fotolia.com


Paracelsus 05I12<br />

39


40<br />

Fallstudie aus der psychologischen Praxis<br />

Klientin: 32 Jahre Frau K. ist ledig, Einzelkind<br />

<strong>und</strong> seit viereinhalb Jahren mit einem<br />

Partner (34 Jahre) zusammen, hat ein<br />

abgeschlossenes Studium in Soziologie <strong>und</strong><br />

ist derzeit arbeitslos. Sie gibt an, bereits in<br />

verhaltenstherapeutischer Fachbegleitung zu<br />

<strong>sein</strong>, benötige aber für ihr spezielles Thema<br />

noch jeman<strong>den</strong>, der „sie wirklich versteht“.<br />

Die Dame erscheint traurig <strong>und</strong> deprimiert. Die<br />

ersten zehn Minuten verl<strong>auf</strong>en schleppend,<br />

ein Gefühl von Scham ist für mich durch fortdauerndes<br />

Stammeln <strong>und</strong> Stottern, aber auch<br />

einen beständigen Blick in Richtung Bo<strong>den</strong><br />

bemerkbar.<br />

Anamnese Durch einen äußerst streng erziehen<strong>den</strong><br />

Vater nach traditionell christlichen<br />

Werten <strong>und</strong> ein insgesamt konservatives Familienumfeld<br />

wächst die heute 32-Jährige in<br />

klaren Normen <strong>und</strong> Regeln <strong>auf</strong>. Sex vor der<br />

Ehe, Abtreibung oder ein laxes Partyleben sind<br />

untersagt, stattdessen eindeutige Konventionen<br />

wie abendliches Zuhause-Bleiben, regelmäßiger<br />

Kirchbesuch <strong>und</strong> Einhaltung von biblischen<br />

Geboten. Frau K. gehört zusammen mit<br />

<strong>den</strong> Eltern der seit Generationen „üblichen“<br />

Freikirche an, der ein evangelikal-charismatisches<br />

Glaubensbild attestiert wer<strong>den</strong> kann.<br />

Seit Kinder- <strong>und</strong> Jugendzeit nimmt die Klientin<br />

an entsprechen<strong>den</strong> Gruppen teil, Lobpreis <strong>und</strong><br />

Missionierungsfahrten sind gängig.<br />

Durch das Kennenlernen des Partners sei das<br />

Alltagsleben <strong>auf</strong>gelockert wor<strong>den</strong>, sie habe<br />

zeitweise intensiv Tennis <strong>und</strong> Geige gespielt<br />

<strong>und</strong> einen etwa gleichaltrigen Fre<strong>und</strong>eskreis<br />

<strong>auf</strong>gebaut.<br />

Beschwerdebild Seit nun zwei Jahren leidet<br />

die Klientin nach eigenen Angaben unter<br />

immer wiederkehrender Angst, vor allem in<br />

starken Träumen <strong>und</strong> bildhaften Gedanken<br />

eines übermächtigen, personalisierten <strong>und</strong><br />

strafen<strong>den</strong> Gottes tagsüber. Hinzu kämen<br />

zwanghafte Rituale, sich bei möglichem „Fehlverhalten“<br />

mit Gebeten oder Buße gegenüber<br />

Gott „entschuldigen“ zu müssen. Durch die<br />

Einschränkungen habe sich auch das Studium<br />

hingezogen – heute fühle sie sich <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong><br />

der Schuldgefühle <strong>und</strong> der ständigen Anspannung<br />

kaum in der Lage, längere Konzentration<br />

<strong>auf</strong>zubringen.<br />

Als konkrete Beispiele für die Befürchtungen<br />

nennt die Klientin u.a., dass sie sich zehn Vater<br />

Unser <strong>auf</strong>erlege, wenn eine ihrer Bewerbungen<br />

scheitere. Komme sie zu einer Verabschiedung<br />

zu spät, „müsse“ sie abends 30 Minuten in<br />

der Bibel lesen. Auch nach <strong>den</strong> Bußhandlungen<br />

verfolge sie aber das Bild von Gott, der<br />

sie „später in der Hölle schmoren“ lasse. Sie<br />

habe mittlerweile eine Verhaltenstherapie in<br />

Anspruch genommen (8. von 25 Sitzungen),<br />

wobei sie dort die Aufarbeitung möglicher<br />

Ursachen, Funktionalitäten <strong>und</strong> eine andere<br />

Umgangsweise mit ihrem Gottesbild vermisse.<br />

Ziel seien lediglich Expositionen, <strong>den</strong> Ängsten<br />

standzuhalten, was aber nur mäßig gelinge.<br />

Herangehensweise Nach drei Sitzungen<br />

mit Anamnese <strong>und</strong> Erfassung des Problems<br />

bitte ich Frau K., sich einmal selbst einzuschätzen:<br />

Fühlt sie sich als schlechter Mensch? Fühlt<br />

sie sich als Versager? Danach bitte ich sie,<br />

<strong>den</strong> Eindruck zu beschreiben, <strong>den</strong> Gott von<br />

ihr haben könnte. Zunächst irritiert von der<br />

Fragestellung <strong>und</strong> zögernd, weist die Klienten<br />

schlagartig <strong>auf</strong> mehrere Bibelstellen hin,<br />

an <strong>den</strong>en von Vergebung gesprochen wird.<br />

Und so dürfte „ihr Gott eigentlich nicht böse<br />

<strong>sein</strong>“, wenn sie mal „etwas falsch mache“.<br />

Aber sicher sei sie sich da nicht.<br />

In zwei weiteren Gesprächen ermutige ich die<br />

Klientin, eine Chronologie mit Zitaten zu erstellen:<br />

Welche Aussagen von <strong>und</strong> über Gott<br />

sind ihr zeitlich in Erinnerung geblieben? Wann<br />

wur<strong>den</strong> ihr Gottes Strafen angedroht? Von<br />

wem? Und welche Gebote <strong>und</strong> Gesetze sind<br />

wann <strong>und</strong> von wem formuliert <strong>und</strong> scheinbar<br />

repräsentativ für Gott <strong>auf</strong>gestellt wor<strong>den</strong>?<br />

Nach wenigen Minuten äußert Frau K., dass es<br />

ja gar nicht sie selbst sei, die sich dieses Bild<br />

von solch einem strafen<strong>den</strong> Gott geschaffen<br />

habe. Fast alle (Vor-)Urteile über Gottes Verhalten<br />

ihr gegenüber seien <strong>auf</strong> Bemerkungen<br />

<strong>und</strong> Androhungen von außen zurückzuführen.<br />

In der neunten Sitzung bitte ich die Klientin,<br />

ein Mindmap zu entwerfen <strong>und</strong> Gott die Eigenschaften<br />

zuzuschreiben, die sie ihm selbst<br />

zuordnen würde. In der dar<strong>auf</strong>folgen<strong>den</strong> St<strong>und</strong>e<br />

wer<strong>den</strong> die Ergebnisse gegenüber gestellt:<br />

Verw<strong>und</strong>ert zeigt sich die Klientin über eklatante<br />

Unterschiede zwischen dem Gottesbild,<br />

das ihr vermittelt wurde <strong>und</strong> dem, was sie sich<br />

innerlich selbst wünscht <strong>und</strong> was realistisch<br />

anhand von Fakten verbreitet ist. In diesem<br />

Zuge äußert sie auch das Bedürfnis, der ihrigen<br />

Auffassung künftig mehr Platz einräumen<br />

zu wollen.<br />

„Angst vor dem<br />

strafen<strong>den</strong> Gott“<br />

In St<strong>und</strong>e elf verfassen wir einen „Moral-<br />

Katalog“: Welche Anforderungen will ich an<br />

mich stellen? Welche Gebote will ich tatsächlich<br />

<strong>und</strong> aus Überzeugung einhalten? Welche<br />

der Vorgaben aus Tradition haben keine begründete<br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> könnten über Bord<br />

geworfen wer<strong>den</strong>?<br />

Mit Unterstützung des Neurolinguistischen<br />

Programmierens machen wir uns in der zwölften<br />

Sitzung daran, Gebete neu zu gestalten.<br />

Ein wesentlicher Unterschied zeigt sich dabei<br />

bereits in <strong>den</strong> Eingangsworten: Statt „Gott, ich<br />

bitte dich um Verzeihung <strong>und</strong> Nachsicht …“<br />

formuliert Frau K. nach einigen Anläufen eigens:<br />

„Gott, ich weiß, dass du mich annimmst,<br />

wie ich bin …“ Diese Einsicht bringt auch der<br />

Klientin einen veränderten Blickwinkel: Weil<br />

sie sich selbst nicht annehme, könne sie von<br />

Gott schon gar nicht erwarten, dass er sie<br />

bedingungslos akzeptiert. Auch hierzu erfolgt<br />

eine entsprechende Bibelarbeit, die Gegenteiliges<br />

beweist.<br />

Schlussendlich bezeichne ich in <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> vorletzten<br />

St<strong>und</strong>en die Ängste <strong>und</strong> Befürchtungen<br />

als „brutales Warnzeichen <strong>und</strong> eindringlichen<br />

Hilfeschrei der Psyche, <strong>den</strong> eigenen Selbstwert<br />

wiederzubeleben“. Zweifelsohne gibt Frau K.<br />

auch zu, dass ihre Sorgen einen haltgeben<strong>den</strong><br />

Charakter haben. Aufgr<strong>und</strong> der Arbeitslosigkeit<br />

fehle ein Alltagsrhythmus <strong>und</strong> ein Sinn,<br />

Abwechslung <strong>und</strong> Beschäftigung.<br />

Nachbetrachtung Mit <strong>den</strong> in 20 St<strong>und</strong>en<br />

Beratung erarbeiteten Ergebnissen geht Frau K.<br />

wieder in die Psychotherapie. Für die weitere<br />

Bearbeitung ihrer Verhaltensmerkmale ist es<br />

ihr wichtig, Hintergründe zu verstehen <strong>und</strong><br />

die oktroyierten Annahmen <strong>und</strong> Glaubenssätze<br />

mit <strong>den</strong> nachprüfbaren <strong>und</strong> seelisch verankerten<br />

zu vergleichen. In der Angst- <strong>und</strong><br />

Zwangsproblematik hat sich bis zum Ende des<br />

seelsorgerlichen Coachings erwartungsgemäß<br />

zunächst nur eine geringe Besserung von etwa<br />

20% nach Einschätzung der Klientin ergeben.<br />

Bei <strong>den</strong> Schuldgefühlen gibt sie jedoch einen<br />

Rückgang um 50-60% an.<br />

info@beratung-riehle.de<br />

Dennis Riehle<br />

Psychologischer Berater<br />

(VFP), Sozialpädagogischer<br />

Berater <strong>und</strong> Personal Coach,<br />

Vorsitzender der Christlichen<br />

Lebensberatung e.V.


Fallstudie aus der Tierheilpraxis<br />

Patient: Pony „Smoky“, ein dunkelbrauner<br />

Mini-Shetty Wallach,<br />

geboren am 1.4.2001<br />

Anamnese Januar 2006: Beim Auflegen des<br />

Halfters bemerke ich am rechten Ohransatz<br />

eine kleine, etwa fingernagelgroße, leicht geschwollene<br />

W<strong>und</strong>e.<br />

Die Verletzung ist blutrot unterl<strong>auf</strong>en, oberflächlich<br />

zeigt sich ein wässriges Sekret, aber<br />

keine Schmerzempfindungen. In <strong>den</strong> nächsten<br />

Tagen versorge ich die W<strong>und</strong>e zweimal<br />

täglich mit einem antibiotischen Spray. Die<br />

Geschwulst nimmt weiter an Größe zu <strong>und</strong><br />

wuchert zusehends. Ein Tierarzt empfiehlt mir<br />

<strong>den</strong> Versuch mit einer Zugsalbe.<br />

Februar 2006: Aus der W<strong>und</strong>e hat sich eine<br />

Geschwulst mit der Länge von 2,5 cm <strong>und</strong> einer<br />

Breite von 1,5 cm gebildet, weiterhin zeigt<br />

sich eine starke Rötung <strong>und</strong> Sekretbildung.<br />

Ich bringe Smoky in eine Tierklinik, um <strong>den</strong><br />

Tumor entfernen zu lassen. Man sagt mir, dass<br />

nach der Operation das Gewebestück pathologisch<br />

untersucht wird, um festzustellen, ob<br />

es sich um eine gutartige oder bösartige Geschwulst<br />

handelt.<br />

Pathologischer Bef<strong>und</strong> Equinem Sarkoid<br />

Blutegeltherapie<br />

bei einem Equinem Sarkoid<br />

Untersuchungsbericht<br />

Histopathologische Diagnose Tumorartige<br />

Gewebswucherung von relativ ausge-<br />

reiftem Bindegewebe mit deutlich invasiver<br />

Wachstumsten<strong>den</strong>z. Veränderung wie bei<br />

Equinem Sarkoid.<br />

Epikritische Bef<strong>und</strong>besprechung Die<br />

mikroskopischen Untersuchungen zeigen, dass<br />

bei dem Patienten am Ohreingang bzw. am<br />

Ohr eine tumorartige Zellwucherung entstan<strong>den</strong><br />

ist, die aus ausgereiften Bindegewebszellen<br />

<strong>auf</strong>gebaut ist.<br />

Da <strong>auf</strong> der anderen Seite aber auch die basalen<br />

Epidermiszellen ein verstärktes Zellwachstum<br />

zeigen, muss davon ausgegangen wer<strong>den</strong>,<br />

dass eine Infektion mit Papillomviren vom<br />

Rind zu <strong>den</strong> vorliegen<strong>den</strong> Zellwucherungen<br />

geführt hat. Diese Viren vermehren sich sowohl<br />

in <strong>den</strong> Epidermiszellen als auch in <strong>den</strong><br />

Bindegewebszellen <strong>und</strong> führen bei diesen zu<br />

einem verstärkten tumorartigen Wachstum.<br />

Die Prognose beim Equinen Sarkoid muss immer<br />

vorsichtig gestellt wer<strong>den</strong>. Dies gilt im<br />

vorliegen<strong>den</strong> Fall insbesondere, da die geschwulstartigen<br />

Bindegewebswucherungen<br />

bis weit in die Tiefe reichen <strong>und</strong> dadurch zu<br />

einer diffusen Durchsetzung <strong>und</strong> Zerstörung<br />

des vorbestan<strong>den</strong>en Gewebes in der Umgebung<br />

des Ohreinganges geführt haben.<br />

Trotz intensiver Nachbehandlung der Operationsw<strong>und</strong>e<br />

heilt diese nicht richtig ab <strong>und</strong> es<br />

sind geschwulstartige kleine Neubildungen zu<br />

sehen. <strong>Der</strong> kleine Kerl lässt sich mittlerweile<br />

leider nur noch unwillig an der Stelle behandeln.<br />

Im Juni hat der Tumor fast wieder <strong>sein</strong>e<br />

ursprüngliche Größe erreicht.<br />

An einem meiner Studientage frage ich meine<br />

Dozentin Monika Heike Schmalstieg, Präsi<strong>den</strong>tin<br />

des VDT e.V., inwieweit Blutegel hilfreich<br />

wären. Da ein Versuch nicht scha<strong>den</strong> kann,<br />

verabre<strong>den</strong> wir uns im Rahmen des Studiums<br />

an einem Praktikumstag.<br />

Problematischer als erwartet gestaltet sich<br />

das Positionieren des Blutegels, da das Bindegewebe<br />

<strong>und</strong> der Knorpel am Ohr sehr hart<br />

ist. Wir sind gezwungen die Stelle vorher mit<br />

einem Skalpell anzuritzen, um dem Blutegel<br />

die Möglichkeit zu geben, sich fest zu saugen.<br />

Fast eine St<strong>und</strong>e zieht sich die Behandlung<br />

hin, bis der Egel vollgesaugt ist <strong>und</strong> sich von<br />

alleine löst. Das Nachbluten dauert über sechs<br />

St<strong>und</strong>en, <strong>und</strong> weil dieser Tag besonders warm<br />

ist <strong>und</strong> sich ständig Fliegen an der W<strong>und</strong>e sammeln,<br />

muss ich nach jeder St<strong>und</strong>e das Blut abtupfen<br />

<strong>und</strong> die Behandlungsstelle beobachten.<br />

Da sich keine großen Veränderungen zeigen,<br />

wiederhole ich die Behandlungsmaßnahme im<br />

August noch einmal.<br />

Zur Freude des kleinen Patienten ist die Wucherung<br />

kleiner gewor<strong>den</strong> <strong>und</strong> heilt gut ab.<br />

Dann im November ist der Tumor weg.<br />

Begeisterung, ob es nun Glück ist, ein W<strong>und</strong>er<br />

oder ob es eine neue Therapierform ist – aber<br />

der Tumor kam nie wieder.<br />

Beim Equinen Sarkoi<strong>den</strong> kommt es bei einem<br />

hohen Prozentsatz der betroffenen Patienten<br />

zu Rezidivbildungen. Wir empfehlen daher<br />

dringend, <strong>den</strong> Patienten regelmäßig weiter<br />

tierärztlich kontrollieren zu lassen.<br />

Karl Heinz Kniese<br />

Pferdewirtschaftsmeister<br />

<strong>und</strong> Tierheilpraktiker<br />

kniese-mandelsloh@t-online.de<br />

Paracelsus 05I12<br />

41


42<br />

Recht<br />

in der Praxis<br />

ExpertenTipp<br />

Therapie-Erfolg durch aktive Kommunikation mit <strong>den</strong> Patienten<br />

Die Behandlung von Menschen mit zivilisationsbedingten<br />

Erkrankungen stellt <strong>den</strong> Heilpraktiker<br />

vor besondere Herausforderungen:<br />

Die angezeigte Ordnungstherapie erfordert<br />

ein erhebliches Maß an aktiver Mitarbeit des<br />

Patienten. Diese Compliance verlangt dem Patienten<br />

neben der korrekten <strong>und</strong> regelmäßigen<br />

Einnahme von Medikamenten auch ein verändertes<br />

Bewegungs- <strong>und</strong> Ernährungsverhalten<br />

ab. <strong>Der</strong> Heilpraktiker kann mit <strong>sein</strong>er Therapie<br />

in der Praxis nur einen Teil der notwendigen<br />

Behandlung leisten. Daher muss er <strong>den</strong> Patienten<br />

motivieren <strong>und</strong> konkret anleiten, <strong>sein</strong>en<br />

Teil des Heilungswegs selbstständig zu gehen.<br />

Gelingt diese Zusammenarbeit, sind spektakuläre<br />

Therapieergebnisse möglich. <strong>Der</strong> Patient<br />

muss begreifen, dass er selbst <strong>sein</strong>en Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

beeinflussen kann (Aspekt der<br />

Salutogenese). <strong>Der</strong> gefährliche Stressor des<br />

eingeschränkten Handlungsspielraums mit<br />

<strong>sein</strong>er depressiven Qualität macht ges<strong>und</strong>em<br />

Optimismus Platz. Dies wirkt zusätzlich<br />

ges<strong>und</strong>heitsfördernd.<br />

Die drei Phasen des Entscheidungs<strong>und</strong><br />

Therapieprozesses<br />

Phase I <strong>Der</strong> Patient sucht <strong>den</strong> Heilpraktiker<br />

zur Lösung <strong>sein</strong>es ges<strong>und</strong>heitlichen Problems<br />

<strong>auf</strong>.<br />

Phase II <strong>Der</strong> Patient erlebt, dass er neben<br />

kostenpflichtigen, zeit- <strong>und</strong> organisations<strong>auf</strong>wendigen<br />

Praxisbesuchen erhebliche Eigenleistungen<br />

erbringen muss: die Änderung von<br />

Gewohnheiten. Je subjektiv schwieriger dies<br />

ist <strong>und</strong> (unerwartet) länger, <strong>und</strong> je schleppender<br />

die angestrebten Ergebnisse dauern, desto<br />

größer die Wahrscheinlichkeit des Therapieabbruchs.<br />

In dieser Widerstandsphase (analog<br />

zum Stressmodell von Hans Selye) entscheidet<br />

sich, ob <strong>und</strong> in welchem Umfang er an<br />

der notwendigen Beteiligung zur Erreichung<br />

<strong>sein</strong>er eigenen Therapieziele mitwirken will.<br />

Kleinste Schritte, wie nur noch ein halbes Stück<br />

Kuchen täglich (Diabetiker) oder alle drei Tage<br />

ein 20-minütiger Spaziergang, müssen vom<br />

Heilpraktiker als Erfolgserlebnis verstan<strong>den</strong><br />

<strong>und</strong> gewürdigt wer<strong>den</strong>. Die Phase II ist für<br />

beide Seiten anstrengend.<br />

Phase III <strong>Der</strong> gegen <strong>sein</strong>e notwendige<br />

Mitarbeit Widerstand leistende Patient will<br />

<strong>sein</strong>e bisherigen Gewohnheiten nicht (weiter)<br />

ändern. Entweder entscheidet er sich für<br />

eine Minimaltherapie (z.B. medikamentöse<br />

Intervention), zu der er möglichst wenig beitragen<br />

muss, oder er bricht die Behandlung<br />

ganz ab. <strong>Der</strong> „geläuterte“ Patient hingegen<br />

erfährt <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> erster, vielleicht messbarer<br />

Erfolgserlebnisse wie Gewichtsabnahme<br />

oder Verbesserung von Laborparametern,<br />

dass er über Veränderungen <strong>sein</strong>er bisherigen<br />

Lebensweise einen erheblichen <strong>Einfluss</strong><br />

<strong>auf</strong> <strong>sein</strong> Befin<strong>den</strong> <strong>und</strong> Aussehen hat. Dauerte<br />

die Phase II viele Monate, ist der Heilpraktiker<br />

zu diesem Zeitpunkt erstmals selbst entlastet<br />

<strong>und</strong> kann <strong>sein</strong>en Patienten von nun an eher<br />

partnerschaftlich als paternalistisch begleiten:<br />

In Fortsetzung eines erfolgversprechen<strong>den</strong><br />

Therapieprozesses.<br />

Wie erreicht der Patient effizient<br />

Phase III <strong>und</strong> führt die Behandlung<br />

fort? Patientenziele <strong>auf</strong>listen, gemeinsam<br />

priorisieren <strong>und</strong> festlegen, woran der Patient<br />

konkret erkennt, dass er sich <strong>sein</strong>em Ziel<br />

nähert. Diese Checkliste ist die rationale Begründung<br />

für <strong>den</strong> Patienten, warum er sich<br />

für eine Behandlung entschie<strong>den</strong> hat <strong>und</strong> die<br />

inhaltliche Legitimation des Heilpraktikers.<br />

Damit kann der Patient immer wieder motiviert<br />

wer<strong>den</strong>, z.B. mehr Gemüse zu essen,<br />

<strong>sein</strong>e Couch zu verlassen etc. Plus Angabe<br />

realistischer Zeithorizonte mit Meilensteinen<br />

(Erreichung von Teilzielen), ohne sich <strong>auf</strong> Heilversprechen<br />

einzulassen.<br />

Mit dem Patienten <strong>sein</strong>e Vorstellung vom Therapieprozess<br />

ergrün<strong>den</strong> <strong>und</strong> <strong>auf</strong> eine realistische<br />

Basis stellen. Genaue Aufklärung über<br />

sämtliche zur Zielerreichung erforderlichen<br />

Compliance-Details. <strong>Der</strong> Patient muss Art,<br />

Inhalt <strong>und</strong> Umfang <strong>sein</strong>er Mitarbeit kennen<br />

<strong>und</strong> umsetzen können, sonst hat früher oder<br />

später <strong>sein</strong> Heilpraktiker <strong>den</strong> Schwarzen Peter<br />

des Misserfolgs.<br />

Autonomie fördern. Hinweis an <strong>den</strong> Patienten,<br />

dass er dauernd selbst über die formale<br />

(regelmäßige Praxistermine) <strong>und</strong> inhaltliche<br />

Fortführung <strong>sein</strong>er Behandlung (Umsetzung<br />

erforderlicher ordnungstherapeutischer Elemente)<br />

entscheidet <strong>und</strong> damit <strong>den</strong> Therapieerfolg<br />

entschei<strong>den</strong>d beeinflusst. Freiwillige sind<br />

erfolgreicher <strong>und</strong> nachhaltiger zu behandeln<br />

<strong>und</strong> zufrie<strong>den</strong>ere Patienten.<br />

© japolia - Fotolia.com


Drei Interventionsebenen bei Widerstän<strong>den</strong><br />

in Phase II<br />

• Beziehungsaspekte erkennen <strong>und</strong> thematisieren<br />

• Paul Watzlawick benennt mit <strong>sein</strong>em<br />

2. Kommunikationsaxiom <strong>den</strong> Vorrang des<br />

Beziehungsaspekts vor dem Inhaltsaspekt<br />

im zwischenmenschlichen Austausch. Dies<br />

gilt auch für die professionelle Beziehung<br />

zwischen Patient <strong>und</strong> Heilpraktiker.<br />

• Beziehungsbasierte Legitimation. Wer ist<br />

der Heilpraktiker für <strong>den</strong> Patienten – einer,<br />

der ihm sagt, was er zu tun oder zu lassen<br />

hat (wie Eltern oder Chef)?<br />

Welche Gültigkeit haben damit<br />

Therapieanweisungen des Heilpraktikers<br />

für ihn? Ist naturheilk<strong>und</strong>liche<br />

Kompetenz ein Schlüssel zum Patienten<br />

oder die an <strong>sein</strong>er Genesung interessierte <strong>und</strong><br />

ihn motivierende Person des Heilpraktikers?<br />

Sprachliche Unschärfe <strong>und</strong> gefühlte<br />

Probleme erkennen <strong>und</strong> lösen <strong>Der</strong><br />

ebenfalls von Watzlawick stammende Satz,<br />

wahr sei nicht, was A sage, sondern was B<br />

verstehe, zielt <strong>auf</strong> verschie<strong>den</strong> verstan<strong>den</strong>e<br />

Inhaltsaspekte hin, die zu Missverständnissen<br />

führen.<br />

Wie ernährt sich ein Patient tatsächlich, der<br />

dies als „ges<strong>und</strong>“ bezeichnet (Ernährungstagebuch<br />

führen lassen)?<br />

Innerhalb der vertrauensvollen, nicht <strong>auf</strong><br />

Verschmelzungsten<strong>den</strong>zen beruhen<strong>den</strong> Patientenbeziehung<br />

eine Haltung von Distanz <strong>und</strong><br />

Misstrauen kultivieren: Entspricht die berichtete<br />

Mitarbeit der tatsächlich erfolgten? Zum<br />

Beispiel einen Schrittzähler zur (eigenen) Kontrolle<br />

der tatsächlichen Bewegung verordnen.<br />

Leidet der Patient objektiv unter <strong>sein</strong>er genannten<br />

Schlaflosigkeit oder subjektiv unter<br />

etwas Unbekanntem, Ängstigen<strong>den</strong> (Schlaftagebuch<br />

zur Ermittlung der Wachphasen führen<br />

lassen)? <strong>Der</strong> Heilpraktiker kann kaum helfen,<br />

wenn er nicht an realen Gegebenheiten ansetzen<br />

kann.<br />

<strong>Der</strong> Patient ist eigentlich ganz anders. Die in<br />

der Praxis gemeinsam besprochene Vorgehensweise<br />

wird torpediert durch innere Prozesse,<br />

Ängste, Glaubenssätze oder Antreiber,<br />

die in Widerspruch zu <strong>sein</strong>en Zielen stehen.<br />

Solche psychologischen Umkehrungen können<br />

mit einer Vielzahl Techniken behandelt<br />

<strong>und</strong> gelöst wer<strong>den</strong>. Oder <strong>sein</strong> Umfeld sträubt<br />

sich gegen <strong>sein</strong>e Veränderungsbestrebungen.<br />

Eine häusliche oder berufliche Konstellation<br />

als Mitursache <strong>sein</strong>er Erkrankung erfordert<br />

vielleicht eine soziale Therapie.<br />

Rational betrachtet sucht ein Mensch einen<br />

anderen <strong>auf</strong>, damit dieser ihm helfe, Ges<strong>und</strong>heitsziele<br />

zu erreichen. Paradoxien menschlichen<br />

Verhaltens <strong>und</strong> Erlebens zeigen sich an<br />

inneren, zwischenmenschlichen oder weiteren<br />

Widerstän<strong>den</strong>, die die Ges<strong>und</strong>ung des Patienten<br />

stören. Können diese nicht gelöst wer<strong>den</strong>,<br />

muss der Heilpraktiker <strong>sein</strong>e Vorgehensweise<br />

anpassen oder diesen frustrieren<strong>den</strong> Behandlungsversuch<br />

zur eigenen Burnout-Prävention<br />

von sich aus been<strong>den</strong>. Wird das medizinisch<br />

Mögliche jedoch gemeinsam erreicht, bleibt<br />

der Patient der Praxis zur etwaigen Nachsorge<br />

treu <strong>und</strong> wird gern Weiterempfehlungen<br />

aussprechen.<br />

praxiskallenbach@email.de<br />

Swantje Kallenbach<br />

Heilpraktikerin <strong>und</strong> Coach<br />

Anzeigen<br />

Paracelsus 05I12<br />

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44<br />

Therapeuten-Porträt Markus Ritz<br />

Markus Ritz, Heilpraktiker<br />

Fragen & Antworten aus der Praxis für die Praxis<br />

Wann <strong>und</strong> aus welchem Gr<strong>und</strong> fassten Sie <strong>den</strong><br />

Entschluss, Heilpraktiker zu wer<strong>den</strong>?<br />

Meine Tätigkeit im Ges<strong>und</strong>heitsbereich begann<br />

mit einer Ausbildung zum Masseur <strong>und</strong><br />

medizinischen Bademeister. In diesem Beruf<br />

arbeitete ich mehrere Jahre <strong>und</strong> sammelte<br />

dabei viel Erfahrung bei der Behandlung von<br />

Patienten mit Massagetechniken, Reizstromtherapie,<br />

Reflexzonenmassage <strong>und</strong> Lymphdrainage.<br />

Besonders interessant waren die<br />

Anwendungen nach Kneipp. Wechselbäder<br />

<strong>und</strong> Bäder mit pflanzlichen Zusätzen waren<br />

meine Spezialität. Mit zunehmender Dauer erkannte<br />

ich jedoch, dass mehr in mir steckt <strong>und</strong><br />

wollte mein Können weiter ausbauen. Somit<br />

entschied ich mich für eine Ausbildung zum<br />

Heilpraktiker bei <strong>den</strong> Deutschen Paracelsus<br />

Schulen. <strong>Der</strong> ganzheitliche Weg war geebnet.<br />

Wie lange hat Ihre Ausbildung gedauert <strong>und</strong><br />

<strong>auf</strong> welche Schwerpunkte haben Sie sich konzentriert?<br />

Um diesem Beruf <strong>und</strong> meiner Berufung zu<br />

folgen, absolvierte ich eine zweijährige Ausbildung<br />

in der Paracelsus Schule in Nürnberg.<br />

Während meiner Ausbildung stieß ich zufällig<br />

<strong>auf</strong> einen Flyer von Franz Thews mit dem Titel<br />

„Akupunktur nach Thews“. Ich wusste sofort,<br />

dass dies mein Weg ist. Als der nächste Meisterkurs<br />

der Akupunktur begann, meldete ich<br />

mich sofort an. Seitdem arbeite ich vorwiegend<br />

mit <strong>den</strong> Metho<strong>den</strong> der Traditionellen Chinesischen<br />

Medizin. Parallel zur Heilpraktikerausbildung<br />

lernte ich verschie<strong>den</strong>e Metho<strong>den</strong><br />

der Angewandten Kinesiologie. Ein weiterer<br />

Meilenstein war meine Ausbildung als Yoga-<br />

Lehrer <strong>und</strong> Yoga-Therapeut bei Michael Örs.<br />

Dieser bereicherte <strong>und</strong> veränderte mein Leben.<br />

Heute gilt Yoga als Behandlungsbaustein in<br />

meiner Praxis.<br />

Wie <strong>und</strong> wann erfolgte dann der Start der<br />

eigenen Praxis?<br />

Im Jahre 2004 erhielt ich die Zulassung zum<br />

Heilpraktiker. Nach bestan<strong>den</strong>er Prüfung ging<br />

es gleich los – drei Monate später war die<br />

Praxis eröffnet. <strong>Der</strong> Name war von Anfang<br />

an klar: „Akupunktur-Ambulanz Franken“.<br />

Und wie ging es weiter?<br />

Die ersten Jahre waren sehr mühsam, aber<br />

Schritt für Schritt ging es stetig berg<strong>auf</strong> <strong>und</strong><br />

die Patientenzahl nimmt weiter zu.<br />

Welche Ihrer Werbemaßnahmen waren aus<br />

Ihrer Sicht erfolgreich, welche nicht?<br />

Die beste Art der Werbung ist die M<strong>und</strong>-zu-<br />

M<strong>und</strong>-Werbung. Zufrie<strong>den</strong>e Patienten schicken<br />

Fre<strong>und</strong>e, Bekannte <strong>und</strong> Verwandte.<br />

Wie groß ist Ihre Praxis?<br />

In der Praxis arbeite ich mit meiner Frau zusammen.<br />

Wir haben im Erdgeschoss unseres<br />

Hauses eine Praxis eingerichtet. In <strong>den</strong> zwei<br />

Behandlungsräumen arbeiten meine Frau im<br />

Bereich der Kosmetik <strong>und</strong> Fußpflege <strong>und</strong> ich<br />

als Heilpraktiker. Zudem befindet sich in der<br />

Praxis ein großer Yogaraum.<br />

Was sind Ihre Arbeits- <strong>und</strong> Therapieschwerpunkte?<br />

Mein Therapieschwerpunkt ist die Traditionelle<br />

Chinesische Medizin. In diesem Bereich arbeite<br />

ich mit Akupunktur, Schröpfkoptherapie,<br />

Gua Sha, Moxibustion. Begleitet wird das Be-


handlungsangebot mit der Applied Physiolo-<br />

gy, einem Zweig der Kinesiologie. Den dritten<br />

Schwerpunkt bildet Yoga in Form von Kursen<br />

oder Einzeltherapien.<br />

Spezialisiert habe ich mich <strong>auf</strong> die Schmerztherapie,<br />

die Behandlung von Hauterkrankungen<br />

<strong>und</strong> psychosomatischen Beschwer<strong>den</strong>.<br />

Was war Ihr schönstes Praxiserfolgserlebnis?<br />

Eigentlich gab es zwei. Das erste war so gigantisch,<br />

dass ich es fast nicht glauben, aber<br />

dafür sehen konnte. Mein ältester Sohn hatte<br />

eine klassische Mittelohrentzündung. Er war<br />

gerade mal ein Jahr alt. In der Nacht schrie er<br />

vor Schmerzen, das Ohr war knallrot <strong>und</strong> wir<br />

wussten nicht so recht, was wir tun sollten.<br />

Aber bei Herrn Thews lernte ich damals <strong>den</strong><br />

Punkt 3E5 kennen, der <strong>auf</strong> das Ohr wirkt. Aus<br />

der Not heraus nahm ich die Nadel <strong>und</strong> stach<br />

<strong>den</strong> Punkt kurz <strong>auf</strong> bei<strong>den</strong> Seiten an. Innerhalb<br />

einer Minute war das Ohr wieder normal <strong>und</strong><br />

die Schmerzen waren weg!<br />

Das zweite Erfolgserlebnis war bei einer jungen<br />

Frau mit Neurodermitis. Die Erkrankung<br />

war schon seit der Kindheit vorhan<strong>den</strong>. Im<br />

Gesicht waren die Hauterscheinungen besonders<br />

schlimm, sodass es auch ein kosmetisches<br />

Problem war. Nach 20 Behandlungen mit der<br />

Akupunktur, einer angepassten Ernährungsumstellung<br />

<strong>und</strong> begleitender kosmetischer<br />

Unterstützung war die Neurodermitis verschw<strong>und</strong>en.<br />

Welchen Fehler wür<strong>den</strong> Sie nicht noch einmal<br />

machen wollen?<br />

Im Gr<strong>und</strong>e genommen bereue ich keinen Fehler,<br />

<strong>den</strong> ich gemacht habe. Alle Fehler sind<br />

meiner Meinung dazu da, dass man lernt.<br />

Fehler macht man immer im Leben <strong>und</strong> diese<br />

bringen <strong>den</strong> Menschen ein Stück weiter in<br />

<strong>sein</strong>er Entwicklung.<br />

Gibt es Besonderheiten in Ihrem Praxisangebot?<br />

Das Besondere in unserer Praxis ist die Behandlung<br />

des Zusammenspiels von Körper,<br />

Geist <strong>und</strong> Seele. Eine Therapie wird nur dann<br />

effektiv <strong>und</strong> nachhaltig, wenn Körper, Geist<br />

<strong>und</strong> Seele unterstützt wer<strong>den</strong>. Dies gewährleisten<br />

wir mit <strong>den</strong> Therapieverfahren TCM,<br />

Kinesiologie <strong>und</strong> Yoga.<br />

Ihr Tipp für Praxis-Neulinge <strong>und</strong> Kollegen:<br />

Mein Tipp für die Praxis ist die Ganzheitlichkeit.<br />

Neben <strong>den</strong> therapeutischen Maßnahmen<br />

sollte der Patient <strong>sein</strong>e körperlichen oder<br />

geistigen Probleme kennenlernen <strong>und</strong> ein<br />

Bewusst<strong>sein</strong> dafür entwickeln. Nur so kann<br />

der Patient bei der Therapie mithelfen. Die<br />

Mitarbeit des Patienten stellt einen wichtigen<br />

Aspekt in der Heilung von Krankheiten dar.<br />

Akupunktur-Ambulanz Franken<br />

Markus Ritz<br />

Johann-Georg-Greb-Straße 7<br />

96106 Ebern<br />

Telefon 09531/94 36 31<br />

info@markusritz.de<br />

www.kraft<strong>und</strong>energie.de


‚<br />

Glosse<br />

46<br />

Durch karmische Zufälle wurde Golfautor<br />

Eugen Pletsch Mitarbeiter eines Magazins für<br />

Naturheilk<strong>und</strong>e. Die Einladung eines wichtigen<br />

Anzeigenk<strong>und</strong>en zu einem Golfturnier zwang<br />

die nichtgolfende Herausgeberin des Magazins,<br />

an einem Schnupperkurs teilzunehmen.<br />

In <strong>den</strong> Wochen danach war die Chefin immer<br />

häufiger spurlos verschw<strong>und</strong>en …<br />

Die Bewirtung der Gäste <strong>und</strong> Autoren, die unseren<br />

Verlag besuchen, ist mir kürzlich auch<br />

noch <strong>auf</strong>s Auge gedrückt wor<strong>den</strong>.<br />

„Was <strong>den</strong>n noch?“, fragte ich Anke, die Assistentin<br />

der Geschäftsleitung, als sie mit der<br />

Bitte an mich herantrat.<br />

„Wir müssen jetzt alle zupacken, seit die<br />

Chefin ständig diese vielen Termine im Außendienst<br />

hat.“<br />

Ich seufzte. Bald würde ich an einem Burnout-<br />

Syndrom lei<strong>den</strong>, wenn das so weiterging. Um<br />

9 Uhr habe ich bereits alle Pflanzen versorgt<br />

<strong>und</strong> <strong>den</strong> Elektrosmog geerdet. Dann rase ich<br />

mit dem Tee durch die Redaktionsräume. <strong>Der</strong><br />

Tee wird für unsere Mitarbeiterinnen selbstverständlich<br />

individuell gemischt, wobei ich <strong>auf</strong><br />

Sternzeichen, Energiestatus, Säfte-Haushalt,<br />

karmische Altlasten sowie astrale Komplikationen<br />

achte. Um 10 Uhr begebe ich mich in<br />

das Kellerarchiv, um mir die morgendlichen<br />

Wiederholungen der Golfübertragungen vom<br />

Vortag anzusehen. Punkt 11 Uhr bereite ich mir<br />

Das 2. Frühstück<br />

(neuerdings) ein zweites Frühstück zu. Frau<br />

Liebeseel von unserer esoterischen Nachbarschaftsberatung<br />

hatte mir diese zweite<br />

Frühstückspause im Rahmen meiner Burnout-<br />

Prophylaxe empfohlen: „Du brauchst einen<br />

Tagesrhythmus, der sich durch Abwechslung<br />

<strong>und</strong> Erfüllung, aber auch durch Pausen auszeichnet“,<br />

sagte sie.<br />

„Durch <strong>den</strong> Essen<strong>sein</strong>k<strong>auf</strong> für die Gäste <strong>und</strong><br />

das zweite Frühstück muss ich mein morgendliches<br />

Golfprogramm um eine St<strong>und</strong>e kürzen“,<br />

stöhnte ich. „Das verursacht mir Stress!“<br />

„Ach Quatsch, das ist ges<strong>und</strong>er Stress“, sagte<br />

Frau Liebeseel <strong>und</strong> fegte mit einem tantrischen<br />

Staubwedel ein paar freie Radikale aus meiner<br />

Aura. Dass ich ein Burnout bekommen<br />

könnte, dar<strong>auf</strong> wäre ich nie gekommen, da<br />

ich meine Arbeitszeit in einem – aus meiner<br />

Sicht – ges<strong>und</strong>en Wechsel von Nickerchen<br />

<strong>und</strong> Schwätzchen mit Anke verbringe, bis ich<br />

mich nachmittags zu meiner ZEN-Übung <strong>auf</strong><br />

<strong>den</strong> Golfplatz zurückziehe. Aber gut: Wenn<br />

Frau Liebeseel meint, ich könne an einem<br />

Burnout erkranken, dann ist das ernst zu<br />

nehmen. Schließlich lag sie auch richtig, als<br />

sie unseren 92-jährigen Nachbarn, <strong>den</strong> Herrn<br />

Schubecker, mit einem gebrochenen Bein in die<br />

Klinik fuhren. Da sagte die Frau Liebeseel nur:<br />

„Oh je …“, <strong>und</strong> schüttelte <strong>den</strong> Kopf, sodass<br />

wir, die wir um <strong>den</strong> Notarztwagen stan<strong>den</strong>,<br />

sofort wussten: Das wird nichts mehr … <strong>und</strong><br />

so kam es dann auch. Sie verschleppten <strong>den</strong><br />

alten Herrn Schubecker in ein von privaten<br />

Investoren gekapertes Klinikum, wo er zwei<br />

Tage in einem Seitenflur vergessen wurde. Als<br />

man ihn schließlich fand, wurde ihm das falsche<br />

Bein eingegipst, wobei jemand feststellte,<br />

dass Schubecker längst in <strong>den</strong> ewigen Jagdgrün<strong>den</strong><br />

weilte. Multiresistente Klinikkeime,<br />

Lungenembolie – irgendetwas in der Art hatte<br />

ihn bereits am Vortag gemeuchelt. Seit dieser<br />

Zeit wer<strong>den</strong> Frau Liebeseels Weissagungen in<br />

der Nachbarschaft ernst genommen. Unsere<br />

Mietergemeinschaft hat <strong>auf</strong> Gegenseitigkeit<br />

vereinbart, zuerst einen Anwalt <strong>und</strong> dann erst<br />

<strong>den</strong> Notarzt zu rufen, falls es zum Schlimmsten<br />

kommt <strong>und</strong> einer von uns in die Keimfabrik<br />

einrücken muss … aber wo war ich stehen<br />

geblieben? Ach ja – mein zweites Frühstück!<br />

Heute wollte ich einige neue Produkte verkosten,<br />

die ich im BIO-La<strong>den</strong> entdeckt hatte.<br />

Frau Michel aus der Buchhaltung hatte zuerst<br />

nervös gezuckt <strong>und</strong> dann gehechelt, als ich<br />

ihr <strong>den</strong> Beleg hinlegte.<br />

„Bio-Schinken von glücklichen Schweinchen,<br />

die freiwillig mit einem fröhlichen Jauchzer ins<br />

Messer rennen, haben nun mal ihren Preis!“,<br />

sagte ich.<br />

„Und für wen ist das Macadamianussmus?<br />

Das ist ja teuer wie Gold!“<br />

© Andreas Wolf - Fotolia.com


„Stimmt. Aber es hat sich bewährt, um die<br />

flatterhaft-abgehobene Seele mancher Autoren<br />

im Irdischen zu festigen.“<br />

„Und die vollmondgereiften Sorten Ziegenkäse?“<br />

Frau Michel hob die Braue. „Ist das alles<br />

für unsere Besucher?“<br />

„Für wen <strong>den</strong>n sonst? Ich lebe nach der Blutgruppendiät<br />

<strong>und</strong> darf nur Hirsebrei mit gedünsteten<br />

Äpfelchen essen.“<br />

„So viel teures Zeug!“<br />

„Für unsere Autoren kann uns nichts gut genug<br />

<strong>sein</strong>. <strong>Der</strong> Tod sitzt im Darm!“<br />

Das saß! Sie schauderte <strong>und</strong> erstattete mir<br />

die Auslagen. Ja – der Tod sitzt im Darm! Diesen<br />

Spruch, <strong>den</strong> man F. X. Mayer zuschreibt,<br />

habe ich oft gehört, wenn mir jemand aus<br />

meinem umfangreichen Therapeuten-Umfeld<br />

<strong>den</strong> Genuss an leiblichen Wohltaten madig<br />

zu machen versucht. Alles was mir schmeckt,<br />

säuert angeblich, dabei bin ich eigentlich nur<br />

dann sauer, wenn ein sauertöpfischer Besserwisser<br />

<strong>sein</strong>e säuerlichen Bemerkungen macht.<br />

Und wenn man das mal wirklich durch<strong>den</strong>kt:<br />

Was macht <strong>den</strong>n so ein Tod im Darm? Er sitzt<br />

da <strong>und</strong> lässt es sich gut gehen, <strong>und</strong> je besser<br />

es ihm schmeckt, so meine These, umso länger<br />

bleibt er ganz brav hocken. Die köstliche<br />

„Geschichte vom Brandner Kasper“ in der<br />

Verfilmung mit Franz Xaver Kroetz <strong>und</strong> Bully<br />

Herbig beweist, dass sich der Tod <strong>auf</strong> manchen<br />

Handel einlässt, wenn er einen Vorteil wittert.<br />

Warum also sollte der Tod <strong>sein</strong>en Wirtskörper<br />

umbringen, solange er mit Leckereien versorgt<br />

wird? Meine Theorie mag nicht ganz ausgereift<br />

<strong>sein</strong>, aber im Moment scheint sie mir plausibel.<br />

Gerade hatte ich <strong>den</strong> Finger tief in <strong>den</strong><br />

Macadamianussmus gesteckt, als Anke wieder<br />

in die Küche platzte.<br />

„Ist die Chefin mittlerweile <strong>auf</strong>getaucht?“<br />

„Nein.“<br />

„Ich werde langsam verrückt“, stöhnte Anke<br />

<strong>und</strong> klopfte sich einen Meridian-Punkt.<br />

„Hier, probier mal“, sagte ich, um Ankes Laune<br />

<strong>auf</strong>zubessern. Ich schob ihr das Glas mit dem<br />

Macadamianussmus über <strong>den</strong> Tisch.<br />

„Hm, lecker!“<br />

„Jetzt probier mal diesen vollmondgereiften<br />

Ziegenkäse! Den musst du aber in das Ingwer-<br />

Mango-Chutney dippen …“<br />

‚„Jam, Jam. Solchen Käse werde ich mir auch<br />

k<strong>auf</strong>en, wenn ich mal reich bin.“<br />

„Weißt du, Anke: Für unsere Autoren kann<br />

uns nichts gut genug <strong>sein</strong>.“<br />

„Jam“, stimmte Anke zu, während sie eine<br />

andere Käsesorte mit aztekischem Dschungelhonig<br />

bestrich.<br />

Wir futterten, redeten (Anke stöhnte wegen<br />

der vielen Arbeit) <strong>und</strong> futterten.<br />

„Haben wir heute eigentlich irgendwelche<br />

Besucher?“, fragte ich irgendwann.<br />

Anke verschluckte sich <strong>und</strong> rollte mit <strong>den</strong><br />

Augen.<br />

„Ach, du liebe Zeit! Das habe ich ja ganz vergessen.<br />

Deswegen suche ich die Chefin. Ständig<br />

hat sie jetzt Auswärtstermine.“<br />

„Meist bei gutem Wetter?“<br />

„Hm. Dar<strong>auf</strong> habe ich nicht geachtet, aber<br />

wenn ich es mir recht überlege – ja! Wieso?“<br />

Mir schwante Übles. Das roch nach Golfsucht,<br />

aber ich wollte Anke nicht verschrecken.<br />

„Hat mich nur so interessiert. Also, wer kommt<br />

heute?“<br />

„Ein anstrengender Mensch der wirklich abstruse<br />

Artikel schreibt. Die Chefin hatte einen<br />

Termin mit ihm vereinbart <strong>und</strong> jetzt ist<br />

sie weg. Keine Ahnung, wie ich diesen Mann<br />

abwimmeln kann.“<br />

„Was bekommt er zum Mittagessen?“, wollte<br />

ich wissen.<br />

„Hast du nichts eingek<strong>auf</strong>t?“, fragte Anke,<br />

während sie die letzten Krümel meine Verkostung<br />

zermalmte.<br />

„Ich <strong>den</strong>ke mir was Ges<strong>und</strong>es für ihn aus.“<br />

„Prima! Danke für das Frühstück, wirklich<br />

lecker!“ sagte sie noch <strong>und</strong> schon war sie<br />

draußen.<br />

Es war kurz vor 12 Uhr. Anke hatte die meisten<br />

meiner Leckereien inhaliert. Es würde keinen<br />

Sinn mehr machen, unserem Gast die Reste<br />

ihrer Fressorgie anzubieten. Ich kratze das<br />

Macadamianussmus-Glas aus <strong>und</strong> legte die<br />

Füße hoch, um einen SPIEGEL-Artikel mit dem<br />

obligatorischen Kreuzzug gegen dubiose W<strong>und</strong>erheiler<br />

zu lesen (15/2012, S. 42). Diesmal<br />

stan<strong>den</strong> Bioresonanz, Heilpilze <strong>und</strong> Colon-<br />

Hydrotherapie am Pranger, alles Therapien,<br />

mit <strong>den</strong>en Heilpraktiker bei der Behandlung<br />

von Allergikern angeblich Millionen scheffeln.<br />

„Seriöse Ärzte“, las ich „sehen <strong>den</strong> Markt für<br />

W<strong>und</strong>erlichkeiten mit großem Missfallen“. Es<br />

war der SPIEGEL-übliche R<strong>und</strong>umschlag gegen<br />

alles, was vielen Leuten hilft <strong>und</strong> die kritischen<br />

Autorinnen offensichtlich selbst nie ausprobiert<br />

hatten. Dass allergische Patienten Heilpraktiker<br />

<strong>auf</strong>suchen, weil die Allergologen,<br />

die in dem Artikel vor „obskuren Praktiken“<br />

warnen, nur Mittel wie Antihistaminika zur<br />

Hand haben, die „Beschwer<strong>den</strong> zwar lindern,<br />

aber nicht heilen können“, kam nicht zu Sprache.<br />

<strong>Der</strong> Artikel endete mit dem Hinweis <strong>auf</strong><br />

eine Anti-IgE-Therapie, bei der die Antikörper<br />

im Organismus, die allergische Reaktionen<br />

auslösen, zerstört wer<strong>den</strong>. Kostenpunkt: Je<br />

nach Dosis zwischen 6000 <strong>und</strong> 60 000 Euro!<br />

Dann las ich <strong>auf</strong> S. 81, wer in Wirklichkeit<br />

die Millionen scheffelt: eine Krebs-Mafia aus<br />

Apotheken <strong>und</strong> Pharmaindustrie, für deren<br />

Medikamente die Kassen Höchstpreise zahlen<br />

müssen.<br />

Das reichte mir mal wieder. Es war fast 13 Uhr<br />

<strong>und</strong> ich musste mir etwas für unseren Gast<br />

aus<strong>den</strong>ken, der laut Anke eine Nervensäge<br />

war. Für solche Leute habe ich besondere<br />

Rezepte! Viele unserer Autoren leben von<br />

Astralkost, was bei <strong>den</strong> Honoraren, die wir<br />

zahlen durchaus Sinn macht. Andere Autoren,<br />

meist die, die Ges<strong>und</strong>heitsbücher schreiben,<br />

leben oft so unges<strong>und</strong>, dass ich es als meine<br />

Pflicht ansehe, sie optimal mit Vital- <strong>und</strong><br />

Ballaststoffen zu versorgen. Für die mixe ich<br />

leckere Greensmoothies. Für Autoren, die uns<br />

mit obskuren Buchprojekten nerven, habe ich<br />

jedoch einen speziellen Cocktail mit ges<strong>und</strong>en<br />

Bitterstoffen entwickelt, <strong>den</strong> ich „Gewaltfreie<br />

Kommunikation“ nenne. Für diesen Trunk rupfe<br />

ich alles aus, was ich an Grünzeug <strong>auf</strong> der<br />

Brache hinter dem Haus fin<strong>den</strong> kann. Das jage<br />

ich mit etwas Ayahuasca, einigen Salatblättern,<br />

einer Avocado <strong>und</strong> allem, was sonst weg<br />

muss, durch <strong>den</strong> Mixer. Mit Apfel- <strong>und</strong> Zitronensaft<br />

abgeschmeckt ist der grün-braune Sud<br />

ausgesprochen wirkungsvoll <strong>und</strong> die meisten<br />

Autoren lassen sich, wenn die Halluzinationen<br />

nachgelassen haben, nie wieder blicken.<br />

Wieder stand Anke in der Tür.<br />

„Kannst du uns etwas zu trinken bringen? Oh<br />

menno, was quasselt der mich voll. Dabei sagte<br />

ich ihm deutlich, dass wir <strong>sein</strong>e unseriösen<br />

Scifi-Thesen nicht veröffentlichen wer<strong>den</strong>.“<br />

„Wir wer<strong>den</strong> das Problem mit ‚Gewaltfreier<br />

Kommunikation‘ lösen. Sag ihm, er soll es mal<br />

beim SPIEGEL probieren. Die haben einen Hang<br />

zu Phantasie-Thrillern.“<br />

Anke entschwand. Während ich das Gebräu<br />

zusammenmixte, dachte ich an die Chefin.<br />

Auf ihrem Schreibtisch hatte ich das Golfbuch<br />

„Kein Stress dank Golf!“ entdeckt.<br />

Mir wurde sofort klar: Die Chefin baut <strong>den</strong><br />

Stress ab, <strong>den</strong> wir jetzt haben. Was tun? Ich<br />

brachte <strong>den</strong> Smoothie in <strong>den</strong> Konferenzraum<br />

<strong>und</strong> beschloss, <strong>den</strong> Arbeitstag zwecks Burnout-Prophylaxe<br />

zu been<strong>den</strong>. Mal sehen, was<br />

Frau Liebeseel sagen wird, wenn sie meine<br />

Stress-Problematik mit ihren Kaffeetassen<br />

systemisch <strong>auf</strong>stellt.<br />

Eugen Pletsch<br />

… mal wieder Pletsch<br />

‚‚47<br />

Fortsetzung folgt!


48<br />

Die Paracelsus Heilpraktikerschulen sind seit über 37 Jahren Europas führender Ausbildungsträger<br />

für Naturheilk<strong>und</strong>e, Psychotherapie, Tierheilk<strong>und</strong>e, präventive Medizin <strong>und</strong> Wellness. Mit<br />

54 Instituten in Deutschland <strong>und</strong> der Schweiz bieten wir zu <strong>den</strong> Gr<strong>und</strong>ausbildungen unserer<br />

Kernkompetenzen jährlich über 14000 Fachseminare, Fortbildungskurse <strong>und</strong> Workshops an.<br />

Das Ausbildungsangebot umfasst 14 große Studiengänge, u.a. die Ausbildungen zum Heilpraktiker,<br />

Psychologischen Berater, Heilpraktiker für Psychotherapie, Tierheilpraktiker, Wellnesstrainer,<br />

Ernährungsberater, Entspannungstherapeut uvm. Ergänzt wird das Spektrum durch zahlreiche<br />

Fachausbildungen, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsseminare von therapeutischen Spezialitäten bis hin<br />

zu grenzwissenschaftlichen Themen, die in der Arbeit Freier Therapeuten, Lebensberater <strong>und</strong><br />

Coaches eine immer wichtigere Rolle spielen.<br />

Die Paracelsus Heilpraktikerschulen sind nach <strong>den</strong> Richtlinien der AZWV zertifiziert, qualitätsgeprüft<br />

<strong>und</strong> erfüllen die Förderungsvorgaben für ARGE, BFD der B<strong>und</strong>eswehr, Rentenversicherung<br />

<strong>und</strong> viele andere.<br />

Paracelsus Schule Düsseldorf NEU! Ausbildung zum Facecoach (Microexpressions), Start: 2. November<br />

Studienleiterin Sabine Wagner ist stets bemüht,<br />

die aktuellsten Trends zu erspüren <strong>und</strong><br />

ihren Stu<strong>den</strong>ten immer wieder neue spannende<br />

Seminare <strong>und</strong> Ausbildungen anzubieten.<br />

Ganz neu <strong>und</strong> bereits sehr gefragt ist die<br />

Ausbildung zum Facecoach. Im Klientengespräch<br />

orientiert sich der Therapeut an der<br />

Körpersprache, der Stimme, der Sprache <strong>und</strong><br />

an sichtbaren Zeichen des vegetativen Nervensystems<br />

<strong>sein</strong>es Klienten, um hinderlichen<br />

unbewussten Denk- <strong>und</strong> Verhaltensmustern<br />

<strong>auf</strong> die Spur zu kommen. Neueste Forschungen<br />

zeigen aber, dass Therapeuten im besten<br />

Paracelsus Schule Stuttgart Auf <strong>den</strong> Vogel gekommen<br />

„Die vier Tage in der Falknerei waren ein tolles<br />

Erlebnis für mich!“, berichtet Petty Jericke,<br />

Tierheilpraktikerin <strong>und</strong> THP-Dozentin der Paracelsus<br />

Schule Stuttgart. Eigene Fort- <strong>und</strong><br />

Weiterbildung ist ihr sehr wichtig, <strong>und</strong> diesmal<br />

waren die Vögel dran. In der Falknerei Pierre<br />

Schmidt in Erbstadt studierte <strong>und</strong> trainierte<br />

sie die Herren der Lüfte beim Flugtraining,<br />

Federspiel <strong>und</strong> <strong>auf</strong> der Jagd <strong>und</strong> lernte Falknerknoten<br />

zu machen. Die vogeltypischen Untersuchungen<br />

wie Abhören, Wiegen, Gefiedercheck,<br />

Laborbef<strong>und</strong>auswertungen <strong>und</strong> Blutab-<br />

Falle nur 50 % der Emotionen ihrer Klienten<br />

richtig erkennen – dabei sind Emotionen in der<br />

Klientenbegleitung so wichtig. Jede Emotion<br />

hinterlässt sogenannte Microexpressions im<br />

Gesicht, wie der US-Psychologe Paul Ekmann<br />

sie nennt. Sie machen jede kurz <strong>auf</strong>flackernde<br />

Emotion eindeutig i<strong>den</strong>tifizierbar. Die Fähigkeit,<br />

diese Microexpressions sicher erkennen<br />

zu können, erhöht die Erfolgsquote <strong>auf</strong> über<br />

90%. Kommen Sie mit <strong>auf</strong> Spurensuche <strong>und</strong><br />

erfahren Sie mehr über Microexpressions,<br />

Emotionen, unbewusste Kommunikation <strong>und</strong><br />

Körpersprache. Lernen Sie bei der prozess- <strong>und</strong><br />

nahme führte sie täglich durch. „Ich<br />

habe eine Menge gelernt <strong>und</strong> mein<br />

Wissen vertiefen können – Wissen,<br />

das ich gerne an meine Stu<strong>den</strong>tinnen<br />

<strong>und</strong> Stu<strong>den</strong>ten weitergeben werde.“ So<br />

konzipierte sie das neue „Vögel- <strong>und</strong><br />

Greifvögel-Seminar“, das im Mai nächsten<br />

Jahres zum ersten Mal in Stuttgart<br />

stattfin<strong>den</strong> wird. Interessenten wen<strong>den</strong><br />

sich bitte an Studienleiterin Uta Schiel,<br />

Tel. 0711/ 615 91 91<br />

emotionsorientierten Begleitung von Menschen,<br />

Microexpressions <strong>und</strong> die Phasen des<br />

Emotionsabl<strong>auf</strong>es sicher erkennen zu können<br />

<strong>und</strong> sie ethisch <strong>und</strong> nutzbringend in <strong>den</strong> Beratungs-<br />

<strong>und</strong> Therapieprozess einzubringen.<br />

(Siehe auch Paracelsus Magazin 3/2012, Seite<br />

36 ff). <strong>Der</strong> erste Ausbildungsgang startet am<br />

2. November in der Paracelsus Schule Düsseldorf.<br />

Weitere folgen! Alle Informationen<br />

zu dieser spannen<strong>den</strong> neuen Ausbildung <strong>auf</strong><br />

www.paracelsus.de oder bei Sabine Wagner,<br />

Tel. 0211/137 37 41


Paracelsus Schule Ulm Hurra! Bestan<strong>den</strong>!<br />

Gratulation nach Ulm!<br />

Nach erfolgreicher Prüfung<br />

des Ges<strong>und</strong>heitsamtes<br />

feierten die frischgebackenen<br />

Heilpraktiker/<br />

innen <strong>und</strong> Heilpraktiker/<br />

innen für Psychotherapie<br />

der Ulmer Paracelsus<br />

Schule <strong>den</strong> Abschluss<br />

Paracelsus Schule Augsburg Special Sommer Event<br />

Das Sommerfest der<br />

Paracelsus Schule<br />

Augsburg am 28. Juli<br />

hatte auch in diesem<br />

Jahr einen großen<br />

Zul<strong>auf</strong>. Studienleiterin<br />

Ute Winning<br />

freute sich über die<br />

Paracelsus Schule Regensburg Penthouse-Sommerfest mit bayerischem Grill- <strong>und</strong> Biergarten<br />

Am 22. Juli lud Alexandra Pedra Krekel, Studienleiterin<br />

der Paracelsus Schule Regensburg,<br />

zum großen Penthouse-Sommerfest<br />

in ihre Schule in der Bahnhofstr. 16, 3. OG,<br />

mit großzügiger Terrasse mit Blick <strong>auf</strong> Dom,<br />

Schlossplatz <strong>und</strong> Altstadt ein. Für das Event<br />

hatte sich die dynamische Studienleiterin etwas<br />

ganz Besonderes einfallen lassen: einen<br />

bayerischen Grill- <strong>und</strong> Biergarten mit leckeren<br />

ihres Studiums! Studienleiterin Petra Klenk,<br />

selbst Heilpraktikerin, erhielt viele Anrufe <strong>und</strong><br />

Briefe von ihren Absolventen, die sich bei ihr<br />

<strong>und</strong> <strong>den</strong> Dozenten für die „einzigartige Lernatmosphäre“,<br />

<strong>den</strong> „qualitativ hochwertigen<br />

Unterricht“ <strong>und</strong> <strong>den</strong> „exzellenten Prüfungs-<br />

Vorbereitungs-Kurs“ bedankten. Ralph Layer<br />

war so aus dem Häuschen, dass er folgende<br />

Zeilen an die Schule richtete:<br />

Paracelsus Schule Nürnberg Dozent Rudi Dobrinski geht unter die Autoren<br />

„GANZ DA SEIN“ ist ein gelungenes Praxisbuch,<br />

das der Nürnberger Paracelsus-Dozent<br />

Rudi Dobrinski als Handwerkzeug für alle, die<br />

das Systemische Familien<strong>auf</strong>stellen erlernen<br />

möchten, geschrieben hat. In <strong>sein</strong>em Erstlings-<br />

Werk erklärt er, wie Verstrickungen dazu führen,<br />

ständig „abwesend“ zu <strong>sein</strong>, <strong>und</strong> welche Be-<br />

deutung die Wechselwirkung von Familiensystemen<br />

<strong>und</strong> menschlicher Psyche hat. Er<br />

vermittelt ein tieferes Verständnis der lösungsorientierten<br />

Aufstellungsarbeit <strong>und</strong> unterstützt<br />

bei der Überwindung negativer Aspekte der eigenen<br />

Gefühlswelt. Seinen reichen Erfahrungsschatz<br />

gibt Rudi Dobrinski seit vielen Jahren im<br />

Rahmen des Ausbildungsprogramms zum/r<br />

200 Besucher, die die Gelegenheit nutzten, im<br />

gemütlichen Rahmen die Schule kennen zu<br />

lernen. Ein eigens dafür konzipierter Parcours<br />

lud zum Schlendern durch die Bereiche Naturheilk<strong>und</strong>e,<br />

Psychotherapie, Tierheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

Wellness ein. Die Dozenten stan<strong>den</strong> für alle<br />

Fragen r<strong>und</strong> um die Uhr zur Verfügung, <strong>und</strong><br />

die vielen Workshops gaben <strong>den</strong> Interessierten<br />

Paracelsus Schule Aachen Ges<strong>und</strong> kommunizieren! – Neues Seminar ab 5. Oktober<br />

Studienleiterin Pina Heidrich ist nicht nur Heilpraktikerin<br />

für Psychotherapie, sondern auch<br />

Expertin für „gute <strong>und</strong> klare Kommunikation“.<br />

Um ihren Stu<strong>den</strong>t(inn)en dieses Thema näherzubringen,<br />

hat sie mit der Kommunikationstrainerin<br />

Susanne Lentsch ein neues Seminar<br />

konzipiert: „Ges<strong>und</strong> kommunizieren“. Neben<br />

der Fachkompetenz entscheidet heute immer<br />

häufiger die Kommunikationskompetenz über<br />

Erfolg oder Misserfolg in beruflichen oder pri-<br />

vaten Gesprächssituationen. Als Kollege, Kind,<br />

Fre<strong>und</strong>, Ehepartner, Elternteil etc. haben wir<br />

jeweils andere Aufgaben <strong>und</strong> abhängig vom<br />

jeweiligen Rollenverständnis <strong>und</strong> <strong>den</strong> Erwartungshaltungen<br />

des Gesprächspartners die unterschiedlichsten<br />

Anforderungen zu meistern.<br />

Dieses neue Seminar, das am 5. Oktober in<br />

Aachen startet, verknüpft die Gr<strong>und</strong>regeln<br />

zahlreicher Kommunikationstechniken mit<br />

<strong>den</strong> Erkenntnissen aus dem Metho<strong>den</strong>trai-<br />

Drinks! Im loungigen Ambiente feierten ab<br />

18 Uhr über 300 Fre<strong>und</strong>e der Schule bis spät in<br />

die Nacht, <strong>und</strong> wer wollte, konnte im zur Disco<br />

umfunktionieren Seminarraum zur angesagten<br />

Musik der Live-DJs das Tanzbein schwingen.<br />

Das Fest war ein voller Erfolg <strong>und</strong> alle Fre<strong>und</strong>e<br />

der Regensburger Paracelsus Schule freuen<br />

sich schon <strong>auf</strong> das nächste Penthouse-Fest!<br />

„Hallo Frau Klenk, mündliche Prüfung gestern<br />

bestan<strong>den</strong>! Bin überglücklich! Ich liebe<br />

Sie, weil Sie mich <strong>auf</strong> diese Schiene von 2,5<br />

Jahren geschickt haben. Vielen Dank!<br />

Liebe Grüße aus Schwendi,<br />

Ralph Layer“<br />

Die Paracelsus-Redaktion gratuliert allen Absolventen<br />

zur bestan<strong>den</strong>en Prüfung!<br />

Systemischen Familien-<br />

<strong>auf</strong>steller/in an <strong>den</strong> Paracelsus<br />

Schulen erfolgreich<br />

weiter.<br />

Infos zum Buch: ISBN<br />

978-3-8442-1784-1;<br />

16,90 Euro, epubli Verlag,<br />

Berlin, 2012.<br />

einen guten Einblick in verschie<strong>den</strong>e Therapierichtungen.<br />

Besonderes Highlight war der Vortrag<br />

zur QiGong-Kursleiter-Ausbildung „Acht<br />

Brokate QiGong“ mit Shaolin-Mönchen! Ab<br />

17 Uhr wur<strong>den</strong> die Gäste mit kulinarischen<br />

Speisen <strong>und</strong> Getränken verwöhnt <strong>und</strong> verbrachten<br />

in geselliger <strong>und</strong> vergnüglicher R<strong>und</strong>e<br />

einen unvergesslichen Abend!<br />

ning des NLP <strong>und</strong> Merkmalen der Physiognomik<br />

<strong>und</strong> Körpersprache, um Menschen<br />

besser einschätzen zu können. Sie lernen<br />

die Basisinstrumente erfolgreicher Kommunikation<br />

kennen <strong>und</strong> trainieren anhand<br />

von physiognomischen <strong>und</strong> körpersprachlichen<br />

Gr<strong>und</strong>merkmalen, sich selbst <strong>und</strong><br />

andere besser einzuschätzen. Weitere Informationen<br />

erhalten Sie bei Pina Heidrich unter<br />

Tel. 0241/901 94 94<br />

Dozentin<br />

Susanne<br />

Lentsch<br />

49


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<strong>Der</strong> Schlüssel zur Selbstbefreiung<br />

Psychologischer Ursprung von 1100 Erkrankungen<br />

Wo sind die Wurzeln von Krankheiten<br />

<strong>und</strong> wie sieht der Weg zu f<strong>und</strong>amentaler<br />

Genesung aus? Wie kann man selbst zur<br />

Wiederherstellung der Ges<strong>und</strong>heit beitragen?<br />

Das Buch behandelt 1100 Erkrankungen, deren<br />

emotionalen Ursprung <strong>und</strong> Lösungen. Welche<br />

tiefe Symbolik haben die Organe oder andere<br />

Körperteile, was tragen sie für Botschaften? Das Nachschlagewerk<br />

stützt sich <strong>auf</strong> die Intuition <strong>und</strong> außergewöhnliche Fähigkeit des Erspürens<br />

von psychischen Zusammenhängen der Autorin. <strong>Der</strong> erste<br />

Teil enthüllt ihre optimistische Lebensphilosophie. Dann beschreibt<br />

sie <strong>den</strong> tieferen Kern von Ges<strong>und</strong>heitsproblemen. Sie schildert Basisproblematiken,<br />

die der Patient erst lösen muss, um von Gr<strong>und</strong> <strong>auf</strong><br />

genesen zu können. Christiane Beerlandt, Beerlandt Verlag, 2006,<br />

ISBN 978-9-0758-4941-7<br />

Veggiestan <strong>Der</strong> Zauber der orientalischen<br />

Küche Wer mal richtig Lust hat, die gewohnte<br />

europäische Küche durch Abwechslung zu bereichern,<br />

dem sei dieses Kochbuch empfohlen.<br />

Es bietet eine Vielzahl ungewöhnlicher Kräutermischungen,<br />

Salsa, Salate <strong>und</strong> Co. Darüber<br />

hinaus erfährt man einiges über orientalische<br />

Hausmittel <strong>und</strong> die dortige Kräuterheilk<strong>und</strong>e.<br />

Es enthält unzählige Milch- <strong>und</strong> Eierspeisen wie z.B. kalte Joghurtsuppe<br />

mit Safran. Ausführlich beschrieben sind die wesentlichen orientalischen<br />

Gewürzmischungen, die in köstlichen Suppen oder Gerichten<br />

mit Hülsenfrüchten, Reis oder Getreide vorkommen. Liebevoll zusammengestellt<br />

ist ein Schatz an außergewöhnlichen Speisen, wobei die<br />

Zutaten einigermaßen mühelos zu bekommen sind. Sally Butcher,<br />

Christian Verlag, 2012, ISBN 978-3-624-4120-4<br />

Für Sie<br />

gelesen<br />

&gehört<br />

Fit im Büro Für schnelle Konzentration, neue<br />

Energie, sofortige Entspannung Die Autorin<br />

stellt ihr Programm „Fit in Schlips <strong>und</strong> Pumps“<br />

vor. Es ist <strong>den</strong> Bedürfnissen <strong>und</strong> Defiziten, die<br />

aus einer Bürotätigkeit resultieren, angepasst<br />

<strong>und</strong> will für Ausgleich sorgen. Im Training enthalten<br />

sind leicht durchführbare Basisübungen<br />

für Haltung <strong>und</strong> Gleichgewicht sowie langes<br />

Stehen, Gehen <strong>und</strong> Sitzen. Es schließen sich<br />

Dehn- <strong>und</strong> Bewegungsübungen für <strong>den</strong> unteren <strong>und</strong> oberen Rücken<br />

an. Dann gibt es Tipps für verspannte Schultern <strong>und</strong> Nackenschmerzen.<br />

Auch Augen, Kopf <strong>und</strong> Füße erhalten gezielte Aufmerksamkeit. Im<br />

zweiten Teil wird Gelassenheit geübt, trotz Stress <strong>und</strong> Zeitdruck. Wie<br />

lassen sich schwierige Situationen meistern? Verlorene Konzentration<br />

kann im dritten Teil des Buches wieder <strong>auf</strong>gebaut wer<strong>den</strong>. Conny<br />

Schumacher, Nymphenburger Verlag, 2009, ISBN 978-3-4850-1191-4<br />

Die 12 großen Heilbäume Mitteleuropas<br />

Praxishandbuch für Naturwissenschaftler<br />

<strong>und</strong> Naturgelehrte Ahorn, Birke,<br />

Eiche, Erle, Esche, Linde, Rosskastanie, Walnuss,<br />

Föhre, Lärche, Tanne <strong>und</strong> Fichte gehören<br />

zur Baumheilk<strong>und</strong>e unseres Kulturkreises. Von<br />

<strong>den</strong> Bäumen können wir alles lernen, was wir für<br />

unsere menschliche Entwicklung brauchen. <strong>Der</strong><br />

Mensch findet <strong>sein</strong>en Platz, wenn er über <strong>den</strong><br />

Weg der Bäume wieder in Verbindung mit Himmel <strong>und</strong> Erde tritt. So kann<br />

er sich als Teil der ganzen Schöpfung wahrnehmen. Das Buch spannt <strong>den</strong><br />

Bogen von der Botanik der Bäume zu <strong>den</strong> Naturrezepten für Tees, Aufgüsse<br />

oder Wickel unter Berücksichtigung des mystischen Weltbilds der<br />

Naturreligionen. Marianne Elisabeth Ziegler, Mächler Verlag, 2011,<br />

ISBN 978-3-9058-3735-3<br />

© Seite23 - Fotolia.com


Ganzheitlich entgiften <strong>und</strong> entschlacken<br />

Die 8-Kräuterkur für ein ges<strong>und</strong>es<br />

Leben Die europäische Entdeckung der<br />

8-Kräuter-Formel geht zurück <strong>auf</strong> das Jahr<br />

1902. Eine Engländerin erhielt damals von einem<br />

Medizinmann der Ojibwa-Indianer gegen<br />

ihren Brustkrebs eine überlieferte 8-Kräuter-<br />

Teemischung, die sie wieder genesen ließ. Er<br />

erklärte ihr nicht nur die Zusammensetzung,<br />

sondern auch die spezielle Art der Zubereitung aus einer Essenz der<br />

Kräutermischung. <strong>Der</strong> Ratgeber geht ein <strong>auf</strong> die Gr<strong>und</strong>lagen der Ernährung<br />

zur Entgiftung <strong>und</strong> Entschlackung. Ausführlich beschrieben<br />

sind die einzelnen Kräuter des Tees in ihrer Wirkung: Klettenwurzel,<br />

Sauerampfer, Ulmenrinde, Brunnenkresse, Rhabarberwurzel, Braunalge,<br />

Benediktenkraut <strong>und</strong> Rotkleeblüten. Anwender berichten von ihren<br />

Erfahrungen mit diesem Tee. Genannt sind hier unterschiedliche Symptome<br />

<strong>und</strong> Krankheitsbilder. Bettina Lindner, Via Nova, 2012, ISBN<br />

978-3-8661-6219-8<br />

Homöopathie für Katzen Erkrankungen<br />

<strong>und</strong> Verhaltens<strong>auf</strong>fälligkeiten erkennen<br />

<strong>und</strong> gezielt behandeln Was, wenn die geliebte<br />

Katze krank wird <strong>und</strong> einfach nichts hilft?<br />

Hier kommt die Homöopathie ins Spiel. Sie<br />

kann entweder die konventionelle Behandlung<br />

wirkungsvoll begleiten oder aber ersetzen. Besonders<br />

bei chronischen Problemen hat sich<br />

die Homöopathie bewährt, ist das richtige<br />

Mittel gef<strong>und</strong>en, greift es meist sehr schnell.<br />

Beschrieben ist das Vorgehen der Mittelwahl nach Symptomen, wobei<br />

das Verhalten der Katze berücksichtigt wird. Dem ist zusätzlich ein<br />

ganzes Kapitel gewidmet, <strong>den</strong>n Verhaltens<strong>auf</strong>fälligkeiten lösen sich<br />

schnell, wenn der Katze ein für sie passendes Umfeld geboten wer<strong>den</strong><br />

kann. <strong>Der</strong> Ratgeber wurde sorgfältig zusammengestellt, genaue Dosierungen<br />

<strong>und</strong> Häufigkeit der Gabe sind berücksichtigt. Gabriele Zuske,<br />

Knaur Mensana Verlag, 2012, ISBN 978-3-4268-7612-1<br />

Relax, take it easy New Dimensions of<br />

Lounge Music Dies ist eine brandneue chillige<br />

Lounge Musik CD. Zu <strong>den</strong> Tracks: A quarter<br />

to top sorgt für frohe Feierabendstimmung;<br />

Sunshine on a rainy day lässt Sie alle Sorgen<br />

vergessen; Heartbeat of Juliet ist eine Hommage<br />

an ein schönes, verführerisches Mädchen;<br />

Yeti river nimmt Sie mit <strong>auf</strong> eine Erlebnisreise ins tiefe Alaska.<br />

Relax, take it easy ist w<strong>und</strong>ervolle Lounge Musik zum Relaxen.<br />

Ob als Backgro<strong>und</strong>-Musik in der Massage-Praxis, im Beauty-Studio,<br />

der Thermen-Sauna, der edlen Bar, im Feinschmecker-Restaurant<br />

oder im ganz persönlichen Wohlfühlbereich zu Hause, genießen<br />

Sie New Dimensions of Lounge Music, eine St<strong>und</strong>e Musikgenuss.<br />

Abbas & Kian Schirmohammadi, Shaker Media Verlag, 2012, ISBN<br />

978-3-8685-8852-1<br />

Schüßler-Salze Die biochemische Heilweise<br />

Erfinder der Schüßler-Salz-Therapie war der<br />

dt. Arzt Wilhelm H. Schüßler (1821-1898), der<br />

davon ausging, dass Krankheiten durch Störungen<br />

des Mineralhaushalts der Körperzellen<br />

entstehen <strong>und</strong> durch gezielte homöopathische<br />

Gaben von Mineralien geheilt wer<strong>den</strong> können.<br />

Er erfand die Schüßler-Salze, die nun seit 135<br />

Jahren erfolgreich in Tabletten-, Tropfen- <strong>und</strong><br />

Salbenform eingesetzt wer<strong>den</strong>, sie sind fester Bestandteil in jeder naturheilk<strong>und</strong>lichen<br />

Arzt- <strong>und</strong> Heilpraktiker-Praxis, ihre positive Wirkung <strong>auf</strong><br />

Körper, Geist <strong>und</strong> Seele ist klar belegt. Dieses Taschenbuch portraitiert<br />

Wilhelm H. Schüßler, berichtet über die Entstehung der biochemischen<br />

Heilweise <strong>und</strong> liefert Ihnen alle wichtigen Infos & Facts über die „12<br />

Salze des Lebens“. Ein Fachbuch für Therapeuten sowie alle naturheilk<strong>und</strong>lich<br />

<strong>und</strong> Schüßler-Interessierten. Abbas & Kian Schirmohammadi,<br />

Shaker Media Verlag, 2012, ISBN 978-3-8685-8838-5<br />

Internationale Klassifikation psychischer<br />

Störungen Klinisch diagnostische<br />

Leitlinien Im Gesamtwerk der Internationalen<br />

Klassifikationen von Krankheiten kommt <strong>den</strong><br />

psychischen Störungen eine Sonderstellung<br />

zu. In der achten überarbeiteten Auflage des<br />

Lehrbuches wur<strong>den</strong> von der WHO viele stilistische<br />

als auch inhaltliche Änderungen vorgenommen.<br />

Damit ist das Werk wieder dem<br />

aktuellen Stand angepasst. Enthalten sind<br />

hier die für die praktische Arbeit notwendigen klinischen Beschreibungen<br />

<strong>und</strong> diagnostischen Leitlinien. Neben einer Beschreibung der<br />

wesentlichen klinischen Charakteristika wer<strong>den</strong> für jede Störung auch<br />

weitere wichtige, aber weniger spezifische Merkmale angegeben.<br />

H. Dilling, W. Mombour, M. H. Schmidt (Hrsg.), Huber Verlag,<br />

8. überarb. Aufl., 2011, ISBN 978-3-4568-5018-4<br />

Das Ur-Mütterliche Geburtsvorbereitung<br />

Eine Geburt ist eine große Sache. Wer<strong>den</strong>de<br />

Mütter bereiten sich gerne auch seelisch<br />

dar<strong>auf</strong> vor. Tina Wiegand hat hierfür<br />

ermutigende <strong>und</strong> entspannende Worte gef<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> begleitet ihre Hörerinnen <strong>auf</strong><br />

sanften Melodien hin zum Ur-Mütterlichen: Diese Begegnung mit<br />

dem urweiblichen Leben schenken<strong>den</strong> Prinzip unterstützt die Aussöhnung<br />

mit alten Verletzungen, die vielleicht während der eigenen<br />

Geburt stattgef<strong>und</strong>en haben. So kann neben dem Baby eine<br />

heile „Erwachsene” hinein ins Leben fin<strong>den</strong>, die psychisch gestärkt<br />

dem Neugeborenen die ganze Aufmerksamkeit widmet. Nur wer<br />

selbst gut genährt ist, kann voll für andere da <strong>sein</strong>. Tina Wiegand,<br />

Soulfit Factory, 2012, ISBN 978-3-9437-4601-3<br />

Paracelsus 05I12<br />

51


52<br />

© photocrew - Fotolia.com<br />

Zeckenschutz für <strong>den</strong> H<strong>und</strong>! Die Zeckenplage<br />

wird immer schlimmer <strong>und</strong> herkömmliche<br />

chemisch-synthetische Präparate<br />

belasten durch Nebenwirkungen die H<strong>und</strong>eges<strong>und</strong>heit.<br />

Dr. Schaette bietet mit „Zeckenschutz“<br />

eine natürliche Alternative für H<strong>und</strong>e<br />

an. „Zeckenschutz“ ist eine Spot-On-Lösung,<br />

dessen Wirkung <strong>auf</strong> einer besonderen Formulierung<br />

des parasitenabschrecken<strong>den</strong><br />

Margosa-Extrakts basiert. Dieser wird aus<br />

<strong>den</strong> Samen des indischen Neembaum gewonnen<br />

<strong>und</strong> in Zusammenarbeit mit Universitäten<br />

entwickelt <strong>und</strong> getestet. Dr. Schaette<br />

Das reicht nicht! Vorsicht vor Crash-<br />

Kursen zum Heilpraktiker, die mehr<br />

versprechen, als sie halten <strong>Der</strong> Kollege<br />

Wolfgang Priem aus dem Hamburger Umland<br />

warnt alle Interessenten davor, sich durch Werbeversprechen<br />

von Ausbildungsinstituten blen<strong>den</strong><br />

zu lassen. Scheinbarer Zeitgewinn durch<br />

Crash-Kurse wird teuer bezahlt mit Zeit- <strong>und</strong><br />

Geldverlusten! Er schreibt: „Gern würde ich<br />

einmal über meine Erfahrungen berichten, die<br />

ich während meiner Ausbildung zum ‚HP PSY‘<br />

bei einem Kollegen aus meiner Nähe gemacht<br />

habe. Auf <strong>sein</strong>e Anzeige hin <strong>und</strong> nach Prüfung<br />

<strong>sein</strong>er Webseite habe ich mich im März 2011 zu<br />

<strong>sein</strong>em Seminar ‚Vorbereitung zur Prüfung HP<br />

PSY‘ angemeldet. Es sollte ca. ein halbes Jahr<br />

dauern, endete dann aber doch erst im Januar<br />

2012. In diesem Seminar wur<strong>den</strong> die Gesetze,<br />

die allgemeinen Gr<strong>und</strong>lagen, die psychischen<br />

Krankheitsbilder sowie in minimalen Ansätzen<br />

einige Therapien vermittelt. Selbstverständlich<br />

wurde der Stoff in meiner Freizeit <strong>und</strong> mit der<br />

entsprechen<strong>den</strong> Fachliteratur vertieft. Im März<br />

Weniger Harndrangfrust – mehr<br />

Lebenslust Millionen Männer ab 50, oft<br />

auch schon jünger, sind von häufigem <strong>und</strong><br />

plötzlichem Harndrang sowie Mühe beim<br />

Wasserlassen betroffen. Das ist eine große<br />

Belastung. Nachts wird Mann um <strong>den</strong> Schlaf<br />

gebracht <strong>und</strong> tagsüber behindert es spontane<br />

Unternehmungen, da immer eine Toilette in<br />

der Nähe <strong>sein</strong> muss. Hinzu kommt oft der Verlust<br />

einer erfüllten Sexualität, die Lebensqualität<br />

vermindert sich erheblich. Ursache kann<br />

eine altersbedingte, durch Hormonmangel<br />

ausgelöste Vergrößerung der Prostata <strong>sein</strong>.<br />

<strong>Der</strong> Harnfluss wird behindert <strong>und</strong> die Blase<br />

nicht mehr vollständig entleert. Die Folgen sind<br />

ständiger Harndrang, tröpfelnder Harnfluss,<br />

Schmerzen beim Wasserlassen <strong>und</strong> dadurch<br />

bedingte Reizungen des Harntraktes. Die Natur<br />

bietet die perfekte Kombination gegen die-<br />

Zeckenschutz bietet einen effektiven Schutz<br />

vor Zecken, Milben <strong>und</strong> Flöhen <strong>und</strong> ist eine<br />

natürliche, <strong>auf</strong> Pflanzen basierende Alternative<br />

zu chemisch-pharmazeutischen Präparaten<br />

ohne Nebenwirkungen. Die Anwendung ist<br />

einfach <strong>und</strong> schnell: Zeckenschutz wird am<br />

Nacken <strong>und</strong> Rutenansatz des H<strong>und</strong>es direkt<br />

<strong>auf</strong> die Haut <strong>auf</strong>getragen. Für einen optimalen<br />

<strong>und</strong> durchgängigen Schutz sollte das Präparat<br />

alle zwei bis vier Wochen, abhängig vom äußeren<br />

Umfeld des H<strong>und</strong>es, angewendet wer<strong>den</strong>.<br />

Weitere Informationen unter www.schaette.de<br />

2012 habe ich dann die Prüfung in Hamburg<br />

(nur mündlich) abgelegt, leider mit negativem<br />

Erfolg, da ich keinerlei praktische Erfahrung in<br />

irgendeiner Therapie <strong>auf</strong>weisen konnte <strong>und</strong><br />

auch nicht aus einem sozialen Beruf komme.<br />

Fälschlicherweise hatte ich geglaubt, nach<br />

Bestehen der Prüfung weitere Seminare in<br />

verschie<strong>den</strong>en Therapieformen absolvieren<br />

zu können. Jetzt im Nachhinein ist mir natürlich<br />

klar, dass ich ohne das Beherrschen einer<br />

Therapie nicht <strong>auf</strong> die Menschheit losgelassen<br />

wer<strong>den</strong> kann <strong>und</strong> das auch nicht will! Leider<br />

bin ich von dem Institutsleiter in diesem<br />

Punkt nicht ausreichend geschult bzw. dar<strong>auf</strong><br />

hingewiesen wor<strong>den</strong>. Jetzt habe ich mich bei<br />

der Paracelsus Schule Hamburg für <strong>den</strong> Studiengang<br />

Psychologischer Berater/Heilpraktiker<br />

für Psychotherapie angemeldet. Ich bin<br />

davon überzeugt, dass dies der richtige Weg<br />

ist. Warnen möchte ich Interessierte vor nicht<br />

kompetenten Schulen oder Ausbildern. Bitte<br />

genau hinsehen!“<br />

se Beschwer<strong>den</strong>. Pflanzenextrakte aus Kürbis,<br />

Brennnessel <strong>und</strong> Sägepalme (in Avitale<br />

Kürbiskern Komplex Kapseln, in Apotheken)<br />

sind seit Langem bewährte Helfer zur Vorbeugung<br />

von Prostatabeschwer<strong>den</strong>. Sie können<br />

das Harnwegssystem positiv unterstützen <strong>und</strong><br />

gelten als Kraftformel für Prostata <strong>und</strong> Blase.<br />

Kürbiskernextrakt stärkt <strong>und</strong> kräftigt die Blasenmuskulatur,<br />

es hat somit einen positiven<br />

<strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Harndrang <strong>und</strong> die Stärke des<br />

Harnstrahls. Brennnesselextrakt wirkt entzündungshemmend<br />

<strong>und</strong> entstauend, es erleichtert<br />

dadurch die Blasenentleerung. Sägepalmextrakt<br />

enthält Phytohormone, die sich mindernd<br />

<strong>auf</strong> die gutartige Prostatavergrößerung auswirken<br />

können. Durch die Zugabe von Zink<br />

<strong>und</strong> Selen wird die Immunabwehr gestärkt <strong>und</strong><br />

eine ges<strong>und</strong>e Zellteilung gefördert. Weitere<br />

Informationen unter www.avitale.de


Wer einkocht, weiß, was drin ist Mit<br />

dem zunehmen<strong>den</strong> Bewusst<strong>sein</strong> für ges<strong>und</strong>e<br />

Lebensmittel <strong>und</strong> umweltschonende Produkte<br />

<strong>und</strong> Verfahren erfreut sich das WECK ®-<br />

Einkochglas wachsender Beliebtheit. Das<br />

eigene Kochen <strong>und</strong> Einlagern findet immer<br />

mehr Anhänger <strong>und</strong> ist Teil des Lebensstils<br />

der modernen jungen Küche. Früher wurde<br />

in erster Linie aus Notwendigkeit eingekocht,<br />

heute vor allem des Geschmacks <strong>und</strong> der Ges<strong>und</strong>heit<br />

wegen. Ohne große Mühe kann man<br />

dank des Einkochens saisonale Köstlichkeiten<br />

haltbar machen <strong>und</strong> später genießen. Einkochen<br />

können Sie nahezu alles – von Obst <strong>und</strong><br />

Gemüse bis hin zu Fleisch, Chutneys <strong>und</strong> sogar<br />

Kuchen. Ob pikant, herzhaft oder süß, die<br />

Zutaten <strong>und</strong> Geschmackskombinationen sind<br />

vielfältig <strong>und</strong> beliebig wandelbar. Aber nicht<br />

nur zum Konservieren der eigenen Vorräte sind<br />

die WECK ®-Gläser mit der typischen Erdbeere<br />

als Markenzeichen geeignet. Sie bieten sich<br />

auch als willkommenes Geschenk an. Mit<br />

liebevoll gestalteten Etiketten oder farbigen<br />

Schleifenbändern verziert, lassen sich aus <strong>den</strong><br />

schlichten Gläsern zum Einkochen exklusive<br />

Präsente machen. Glasverpackungen erhalten<br />

<strong>den</strong> Geschmack ihres Inhalts, sind sicher<br />

für die Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lich.<br />

Sie wer<strong>den</strong> ressourcenschonend hergestellt<br />

<strong>und</strong> sind recycelbar. Dies entspricht einer<br />

bewussten <strong>und</strong> nachhaltigen Lebensweise.<br />

Äußerst facettenreich, flexibel <strong>und</strong> ganz im<br />

Sinne des modernen Lebensstils präsentiert<br />

sich daher die Produktpalette der klassisch eleganten<br />

WECK ®-Glas-Erzeugnisse der J. Weck<br />

GmbH u. Co. KG. Überzeugen Sie sich selbst!<br />

Weitere Informationen unter www.weck.de<br />

Psychotherapie kann Multiple Sklerose<br />

dämpfen Stressvermeidung ist für<br />

Menschen mit Multipler Sklerose wichtiger<br />

als gedacht, <strong>den</strong>n die seelische Belastung<br />

fördert die Entstehung neuer Krankheitsherde<br />

im Gehirn. Ein gezieltes Programm<br />

zur Stressbekämpfung kann dies jedoch verhindern.<br />

Das zeigt erstmals eine Studie USamerikanischer<br />

Forscher an 121 MS-Patienten.<br />

Dreiviertel derjenigen, die eine wöchentliche<br />

Psychotherapie absolvierten, blieben ein halbes<br />

Jahr lang ohne neue Entzündungsherde.<br />

Bei <strong>den</strong> Patienten ohne therapeutische Hilfe<br />

waren es nur r<strong>und</strong> die Hälfte. Die Wirkung<br />

des Stressmanagements sei damit mit der von<br />

neuen medikamentösen Therapien vergleichbar,<br />

die zurzeit in klinischen Studien getestet<br />

wür<strong>den</strong>, berichten die Forscher im Fachmagazin<br />

„Neurology“. http://scinexx.de/wissenaktuell-14932-2012-07-12.html<br />

Lachen ist<br />

ges<strong>und</strong><br />

<strong>Der</strong> Arzt sagt: „Sie sollten mal drei Wochen gar nichts trinken. Dann sehen wir,<br />

ob sich Ihr Zustand bessert.“ <strong>Der</strong> Patient: „Können wir es nicht umgekehrt machen:<br />

Ich trinke drei Wochen lang doppelt so viel <strong>und</strong> wir schauen, ob es mir dann<br />

schlechter geht!“<br />

„Leider muss ich Ihnen jegliche weitere geistig anspruchsvolle Tätigkeit verbieten“,<br />

sagt der Hausarzt zum bekannten Autor. „Aber fürs Fernsehen darf ich doch wohl<br />

noch schreiben?“ „Selbstverständlich!“<br />

„Erich, Dein Arzt hat mich angerufen“, sagt Frau Müller, „er macht sich große Sorgen<br />

wegen Deines Gewichtes!“ „Na <strong>und</strong>? Was gehen mich die Sorgen des Doktors an?“<br />

Patient: „Herr Doktor, ich kann nicht schlafen. Letzte Nacht habe ich wieder kein<br />

Auge zugemacht.“ „Kein W<strong>und</strong>er, mit offenen Augen kann ich auch nicht schlafen.“<br />

Arzt: „Herr Lehmann, haben Sie meinen Rat befolgt <strong>und</strong> zwei Wochen lang bei<br />

offenem Fenster geschlafen?“ „Ja.“ „Und sind Sie Ihre Atemnot los?“ „Das gerade<br />

nicht, aber meine gol<strong>den</strong>e Uhr <strong>und</strong> <strong>den</strong> Schmuck meiner Frau!“<br />

Patrick, ein stämmiger Ire, verliert <strong>den</strong> allerletzten Mut, als der Zahnarzt nach der<br />

Zange greift. Lächelnd schenkt ihm der Doktor einen Whisky ein. Ein zweiter <strong>und</strong><br />

dritter folgen. „Nun, haben Sie jetzt mehr Mumm?“, fragt der Doktor zwinkernd.<br />

„Das können Sie mir glauben! Den möchte ich mal sehen, der es jetzt wagt, meinen<br />

Zahn anzufassen!“<br />

„Soll ich ein paar Tage im Bett bleiben?“, fragt der junge Mann, der an Erschöpfungszustän<strong>den</strong><br />

leidet. „Nein“, meint der Arzt, „lieber ein paar Nächte!“<br />

<strong>Der</strong> Arzt warnt <strong>den</strong> alten Herrn von Drewitz: „Wenn Sie weiterhin so viel Alkohol<br />

trinken, Herr Baron, wer<strong>den</strong> Sie bestimmt nicht alt wer<strong>den</strong>.“ „W<strong>und</strong>erbar“, reibt<br />

der Baron sich die Hände, „es war nämlich schon immer mein Wunsch, lange jung<br />

zu bleiben!“<br />

Sie wollen noch mehr lachen?<br />

Die besten Arztwitze gibt‘s hier:<br />

Doktorspiele, ISBN 978-3-8685-8665-7<br />

Doktorspiele 2, ISBN 978-3-8685-8775-3<br />

© Yuri Arcurs - Fotolia.com<br />

Paracelsus 05I12<br />

53


54<br />

Waagerecht<br />

2 Darm<br />

4 Gangstörung<br />

5 Intelligenzdefizit<br />

7 Lepraknoten<br />

8 Sumpffieber<br />

11 Paranoia<br />

12 die Fuflsohle betreffend<br />

16 Sehne<br />

17 französisch: Eimer<br />

18 Daumenballen<br />

19 holländisch: Versicherung<br />

20 Tollwut<br />

23 Stadt in China<br />

24 Anzahl<br />

25 Begutachtung<br />

27 bedeutender Mathematiker (Moshe)<br />

29 Ritter der Artusr<strong>und</strong>e<br />

32 wenig<br />

K r e u z wor t rät s e l<br />

37 deutsche/r Schriftsteller/in<br />

38 holländisch: Belgier<br />

41 KFZ-Kennzeichen für Hochsauerlandkreis<br />

42 altgriechische Sagengestalt<br />

46 KFZ-Kennzeichen von Grevesmühlen<br />

48 Abkürzung: Jahrtausend<br />

49 Abkürzung: Industriegewerkschaft<br />

52 KFZ-Kennzeichen für Landau (Pfalz)<br />

53 holländisch: <strong>und</strong><br />

Senkrecht<br />

1 Schädeldach<br />

3 Rücken<br />

9 totales Fasten<br />

10 knochenartig<br />

13 Kostform aus frischen Nahrungsmitteln<br />

14 Rumpf<br />

15 flüchtiger Blutandrang<br />

17 tropfenweise Blutung<br />

21 deutsche/r Schauspieler/in<br />

22 bedeutender Mathematiker (Boris)<br />

26 bedeutender Mathematiker (John)<br />

28 Sportart<br />

30 mallorquinisch: Speiseeis<br />

31 italienischer Fluß zur Adria<br />

33 holländisch: flau<br />

34 Riesenhirsch<br />

35 Ankertonne<br />

36 weiblicher Vorname<br />

39 spanisch: See<br />

40 KFZ-Kennzeichen für Neustadt<br />

43 holländisch: Puppe<br />

45 dänischer Filmkomiker<br />

47 Vorname des Krimi-Autors Fleming<br />

51 Zustimmung<br />

54 Abkürzung: Hektotonne<br />

55 Ausruf bei Ekelgefühl<br />

Die Auflösung des Rätsels fin<strong>den</strong> Sie <strong>auf</strong> Seite 57


© LianeM I © K.-U. Häßler - Fotolia.com<br />

Schönheit<br />

natürlich<br />

ist<br />

Die pflegende Kraft der Beeren<br />

Im Herbst strahlt die Natur in voller Farben-<br />

pracht <strong>und</strong> bringt vielfältige Beerensorten<br />

wie z.B. die Hagebutten, Johannisbeeren <strong>und</strong><br />

Preiselbeeren hervor, die Sie optimal für Ihre<br />

Schönheitspflege nutzen können. Kennen Sie<br />

schon deren pflegende <strong>und</strong> reinigende Kräfte?<br />

Bereits im Mittelalter wurde die Hagebutte<br />

(rosina canina) als ein Alleskönner geschätzt.<br />

Sie ist reich an Vitamin C, wodurch sie immun-<br />

stärkende Eigenschaften hat <strong>und</strong> bei fiebrigen<br />

Erkältungen als Tee ideal die Heilungsprozesse<br />

beschleunigt. Die leicht abführende Wirkung<br />

der roten W<strong>und</strong>erbeere unterstützt zudem die<br />

Ausscheidung von Giftstoffen aus dem Körper<br />

<strong>und</strong> kann Nieren- <strong>und</strong> Blasenprobleme lindern,<br />

die gerade in dieser Jahreszeit <strong>auf</strong>treten kön-<br />

nen. Auch äußerlich angewendet in Ölen (z.B.<br />

in Reformhäusern erhältlich) bekämpft sie freie<br />

Radikale <strong>und</strong> sorgt für eine straffe regenerierte<br />

Haut von Kopf bis Fuß.<br />

Hagebutten-Vitamin-Tee<br />

bei Erkältungen<br />

Zutaten<br />

25 g Hagebutten mit Kernen<br />

25 g Lin<strong>den</strong>blüten<br />

1 l Wasser<br />

Aus <strong>den</strong> Zutaten einen Tee kochen, ca. 15 Minuten<br />

ziehen lassen, abseihen <strong>und</strong> eventuell<br />

<strong>den</strong> Saft einer halben Zitrone hinzufügen.<br />

2-3 Tassen am Tag davon trinken.<br />

Johannisbeeren-Gesichtsmaske<br />

Zutaten<br />

20-25 Beeren<br />

2-3 EL Quark<br />

Die Beeren zerdrücken, mit dem Quark mischen<br />

<strong>und</strong> großzügig <strong>auf</strong> das gereinigte Gesicht<br />

<strong>und</strong> <strong>den</strong> Hals <strong>auf</strong>tragen, 10 Minuten<br />

einwirken lassen. Diese Maske regeneriert<br />

die Haut <strong>und</strong> beugt der natürlichen Hautalterung<br />

vor.<br />

Preiselbeeren-Peeling<br />

Preiselbeeren weisen einen hohen Kaliumgehalt<br />

<strong>auf</strong>, wodurch sie reinigend, entschlackend<br />

<strong>und</strong> stark entzündungshemmend wirken.<br />

Zutaten<br />

15 frische Preiselbeeren<br />

1 TL Haferflocken<br />

2 TL Sahne<br />

1 TL gemahlene Mandeln<br />

Alle Zutaten miteinander vermischen, pürieren<br />

<strong>und</strong> mit sanften massieren<strong>den</strong> Bewegungen<br />

<strong>auf</strong> dem Gesicht verteilen. Genießen Sie eine<br />

samtweiche, regenerierte Haut!<br />

Beauty-Tipps<br />

Paracelsus 05I12<br />

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56<br />

Blick in die Sterne<br />

Ihr Horoskop für die Monate Oktober <strong>und</strong> November<br />

Widder 21.03. bis 20.04.<br />

<strong>Der</strong> Oktober wird besser als die Vormonate. Konsequent nutzen<br />

sollten Sie vor allem die Glücksphase vom 6. bis zum 13.10., in<br />

der ein Sonne-Jupiter-Winkel nahezu alles gelingen lässt, was<br />

Sie entschlossen angehen. Ab dem 7.10. wird endlich auch wieder<br />

Ihr Leitplanet Mars zum Kraftspender. <strong>Der</strong>maßen beflügelt<br />

sollten Sie sich jedoch nicht zu hart im Miteinander zeigen.<br />

Spannungen könnten sonst im November eskalieren <strong>und</strong> zu<br />

Liebesdramen führen. Gehen sie niemals überstürzt au<strong>sein</strong>ander!<br />

Ges<strong>und</strong>heitstipp: Aufwärtstrend. Viel Sport treiben!<br />

Zwilling 21.05. bis 21.06.<br />

Vom 7. Oktober bis 17. November durchquert Mars Ihr Gegenzeichen,<br />

was einigen Gegenwind <strong>auf</strong>kommen lässt. Möglicherweise<br />

wer<strong>den</strong> Sie zeitweise ungerechtfertigt angegriffen.<br />

Zu Zerwürfnissen kommt es, wür<strong>den</strong> Sie immer gleich zurück<br />

schießen. Deshalb bewusst defensiv vorgehen! Nicht zuletzt<br />

kann sich dann auch der für Zwillinge extrem gute Jupiter entfalten,<br />

der Sie in jeder Hinsicht <strong>auf</strong> die Sonnenseite des Lebens<br />

bringen kann. Sie müssen nur Ihre Ziele klar formulieren <strong>und</strong> Gas<br />

geben. Ges<strong>und</strong>heitstipp: Die Nerven sind überreizt. Langsam!<br />

Löwe 23.07. bis 23.08.<br />

Im Oktober ist es soweit. Saturn, der strenge Lehrer des Lebens,<br />

wechselt in <strong>den</strong> Skorpion <strong>und</strong> bildet damit einen Spannungswinkel<br />

zum Löwen. Direkt betroffen davon sind zunächst die<br />

ersten Geburtstage, die jetzt unter der Last ihrer Pflichten lei<strong>den</strong>.<br />

Gönnen Sie sich ganz bewusst Auszeiten, dann wer<strong>den</strong> Sie diese<br />

Phase unbeschadet überstehen. Im November sollten Sie <strong>auf</strong><br />

die guten Einflüsse von Venus <strong>und</strong> Mars bauen, die Ihnen in<br />

der Liebe helfen, mit Mut <strong>und</strong> Charme Eroberungen zu starten.<br />

Ges<strong>und</strong>heitstipp: Achten Sie <strong>auf</strong> Ihr Herz. Genussgifte reduzieren!<br />

Stier 21.04. bis 20.05.<br />

<strong>Der</strong> Oktober ist anfangs noch von heftigen Spannungen geprägt.<br />

Dann wer<strong>den</strong> die Zeiten angenehmer. Verantwortlich<br />

dafür ist vor allem ein guter Venus-<strong>Einfluss</strong>, der Ihnen auch in<br />

Liebesangelegenheiten <strong>auf</strong> die Sprünge hilft. Eine besonders<br />

innige <strong>und</strong> tiefe Liebe kann sich entwickeln, sofern Sie jede<br />

Angst vor Ablehnung ablegen <strong>und</strong> sich öffnen. Im November<br />

geht es munter <strong>auf</strong> <strong>und</strong> ab. Von Mars <strong>und</strong> einem starken Ehrgeiz<br />

getrieben wer<strong>den</strong> Sie ab dem 17.11. beruflichen Erfolg haben.<br />

Ges<strong>und</strong>heitstipp: Gute Zeit für Ges<strong>und</strong>heits-Checks!<br />

Krebs 22.06. bis 22.07.<br />

Im Oktober gibt es einige kritische Momente, die aber insgesamt<br />

gut zu bewältigen sind, sofern Sie sich nicht für etwas Falsches<br />

stark machen. Wichtig ist auch, dass Sie sich jetzt viel mit inneren,<br />

spirituellen Inhalten beschäftigen, Ihre Leben<strong>sein</strong>stellung<br />

überprüfen <strong>und</strong> auch einmal gr<strong>und</strong>sätzlich über Ihre Lebensziele<br />

nach<strong>den</strong>ken. Im November sollten Sie vor allem <strong>den</strong> für Sie ab<br />

17.11. kritischen Mars beachten, der etwas leichtsinnig <strong>und</strong> sehr<br />

launisch machen kann. Ges<strong>und</strong>heitstipp: Vorsicht im Umgang<br />

mit Feuer <strong>und</strong> spitzen Gegenstän<strong>den</strong>!<br />

Jungfrau 24.08. bis 23.09.<br />

Ab 6. Oktober kehrt Saturn zurück <strong>und</strong> stellt sich günstig zu<br />

Ihrem Zeichen. Das bedeutet Sicherheit <strong>und</strong> Stabilität. <strong>Der</strong> Augenblick<br />

ist ideal, um langfristige berufliche Vorhaben anzugehen.<br />

Im Oktober dürfen Sie außerdem <strong>auf</strong> eine großartige<br />

Venus bauen, die Ihnen massive Vorteile beim Flirt verspricht.<br />

Sofern Sie Single sind, sollten Sie aktiv wer<strong>den</strong>. Im Oktober<br />

<strong>und</strong> November haben Sie ferner einen schwierigen Mars, der<br />

zu überzogener <strong>und</strong> verletzender Kritik verführt. Vorsicht!<br />

Ges<strong>und</strong>heitstipp: Riskante Sportarten mei<strong>den</strong>!<br />

© Tjefferson - Fotolia.com


Waage 24.09. bis 23.10.<br />

Endlich! Am 6. Oktober verabschiedet sich Saturn aus Ihrem<br />

Zeichen <strong>und</strong> wird Sie so schnell nicht mehr belasten. Damit gehen<br />

zwei sehr mühevolle Jahre zu Ende, in <strong>den</strong>en Sie zeitweise<br />

harten Prüfungen unterworfen waren. Ende Oktober tritt Venus<br />

in die Waage ein <strong>und</strong> bleibt dort bis zum 22. November, was<br />

Ihr Herz öffnet <strong>und</strong> zu schönen Liebeserlebnissen führen kann.<br />

Auch in puncto Finanzen kann Ihnen dieser <strong>Einfluss</strong> weiterhelfen.<br />

<strong>Der</strong> rückläufige Merkur warnt allerdings vor Spekulationen.<br />

Ges<strong>und</strong>heitstipp: Starke Heilkraft im November!<br />

Schütze 23.11. bis 21.12.<br />

Vom 7. Oktober bis 17. November durchläuft Mars im Schnelldurchgang<br />

Ihr Zeichen <strong>und</strong> überquert dabei nacheinander die<br />

Geburtssonne aller Schützen. Das beutet einerseits, dass Sie<br />

nun ungeheuer viel Kraft besitzen <strong>und</strong> auch die schwierigsten<br />

Aufgaben geradezu spielend bewältigen können. Auf der anderen<br />

Seite kann Sie dieser Mars zu forschem <strong>und</strong> zeitweise<br />

aggressivem Auftreten animieren, was wiederum zu heftigen<br />

Konflikten führen kann. Vorsicht! Ges<strong>und</strong>heitstipp: Mars im<br />

Schützen warnt vor Ischiasreizung <strong>und</strong> Hüftlei<strong>den</strong>!<br />

Wassermann 21.01. bis 19.02.<br />

Mars <strong>und</strong> Jupiter pushen Sie nach vorne, Saturn bremst. Eine<br />

nicht immer ganz einfache Situation. Ihr Leben erscheint manchmal<br />

wie ein großer Zickzackkurs. Aber irgendwie ist das ja auch<br />

typisch Wassermann, der immer das macht, was man von ihm<br />

nicht erwartet. Wichtig ist nur, dass Sie vor allem beruflich an<br />

einer Sache dran bleiben, auch wenn sich Widerstände zeigen.<br />

Gerade die Überwindung dieser Hür<strong>den</strong> wird Sie jedoch stark<br />

<strong>und</strong> letztlich erfolgreich machen. Ges<strong>und</strong>heitstipp: Sie neigen<br />

momentan dazu, sich zu sehr zu verausgaben. Abbremsen!<br />

Michael Allgeier<br />

Skorpion 24.10. bis 22.11.<br />

Im Oktober wechselt Saturn in Ihr Zeichen, in dem er die kommen<strong>den</strong><br />

zwei Jahre alle Skorpione nacheinander in Prüfungssituationen<br />

stellt. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Sie mehr<br />

Verantwortung <strong>und</strong> Pflichten <strong>auf</strong>erlegt bekommen, was Sie<br />

zeitweise stark in Anspruch nehmen <strong>und</strong> an Ihre Leistungsgrenze<br />

führen wird. Ein besonderer Moment ist aber auch der Eintritt<br />

der Venus in Ihr Zeichen am 22. November. Sie entfacht starke<br />

Lei<strong>den</strong>schaften <strong>und</strong> spielt Schicksal in der Liebe. Ges<strong>und</strong>heitstipps:<br />

Alle Probleme können beseitigt wer<strong>den</strong>!<br />

Steinbock 22.12. bis 20.01.<br />

Ihr Zeichenherrscher Saturn stellt sich ab Oktober günstig zu<br />

Ihnen <strong>und</strong> das für ganze zwei Jahre. Das bedeutet, dass Sie<br />

beruflich <strong>auf</strong>steigen können <strong>und</strong> dass privat alles in stabilen<br />

Bahnen l<strong>auf</strong>en sollte. Im Moment besitzen Sie allerdings noch<br />

etwas wenig Antrieb, um Großes zu bewegen. Das ändert sich<br />

ab dem 17. November, wenn Mars Ihr Zeichen betritt. Damit<br />

haben Sie mehr Power <strong>und</strong> Durchsetzungskraft, müssen aber<br />

auch <strong>auf</strong>passen, dass Sie nicht über das Ziel hinausschießen.<br />

Ges<strong>und</strong>heitstipp: Anfällig für Infektionen. Nichts verschleppen!<br />

Fische 20.02. bis 20.03.<br />

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Mars, der vom 7. Oktober bis 17. November quer zu Ihrem<br />

Zeichen steht, macht Sie zwar sehr aktiv <strong>und</strong> insbesondere<br />

sportlich erfolgreich, er schürt jedoch auch mächtige Aggressionen<br />

in Ihnen. Sie müssen im Miteinander <strong>auf</strong>passen, dass<br />

sich diese nicht in Hass verkehren. <strong>Der</strong> ab Oktober günstige<br />

Saturn deutet <strong>den</strong>noch <strong>auf</strong> Stabilität in Beruf <strong>und</strong> Privatleben<br />

hin, zumindest langfristig gesehen. Venus wird Ende November<br />

heftige Lei<strong>den</strong>schaften in Ihnen entfachen. Ges<strong>und</strong>heitstipp: Sie<br />

legen derzeit schnell an Gewicht zu. Mehr Disziplin beim Essen!<br />

Paracelsus 05I12<br />

57


58<br />

Heilpraktiker<br />

P r ü f u n g s f r a g e n<br />

Man kann nicht genug üben für die Multiple-Choice-Prüfung zum Erwerb der Heilpraktiker-Erlaubnis ...<br />

<strong>und</strong> wer die schon hat, darf mit unseren Fragen gern <strong>sein</strong>en Wissensstand testen.<br />

1. Welche der folgen<strong>den</strong> anatomischen<br />

„Höhlen“ rechnet man <strong>den</strong> Nasennebenhöhlen<br />

zu?<br />

a) Paukenhöhle<br />

b) <strong>Kiefer</strong>höhle<br />

c) Stirnhöhle<br />

d) Keilbeinhöhle<br />

e) Augenhöhle<br />

2. Welche Aussage zum sogenannten<br />

Fibromyalgiesndrom (FMS) trifft zu?<br />

a) Männer sind deutlich häufiger betroffen<br />

als Frauen.<br />

b) <strong>Der</strong> Erkrankungsbeginn liegt meist im<br />

Gr<strong>und</strong>schulalter.<br />

c) Als Ursache wird eine Gluten-Unverträglichkeit<br />

angenommen.<br />

d) Die Laborwerte BKS <strong>und</strong> Rheumafaktoren<br />

sind typischerweise nicht erhöht bzw.<br />

nachweisbar.<br />

e) Therapeutisch wird eine dauerhafte, niedrig<br />

dosierte Medikation mit Cortison als<br />

Basistherapie empfohlen.<br />

3. Welcher der im folgen<strong>den</strong> genannten<br />

Laborbef<strong>und</strong>e findet sich bei einer<br />

akuten Blutung? (MCH = Mittleres<br />

korpuskuläres Hämoglobin, HbE)<br />

a) MCH erhöht, Retikulozytenzahl erniedrigt,<br />

Serumeisenkonzentration normal<br />

b) MCH erniedrigt, Retikulozytenzahl erniedrigt,<br />

Serumeisenkonzentration erhöht<br />

c) MCH normal, Retikulozytenzahl erhöht,<br />

Serumeisenkonzentration erhöht<br />

d) MCH erniedrigt, Retikulozytenzahl erniedrigt<br />

oder normal, Serumeisenkonzentration<br />

erniedrigt<br />

e) MCH normal, Retikulozytenzahl normal<br />

oder erhöht, Serumeisenkonzentration<br />

normal<br />

4. Ein 52-jähriger, kräftig gebauter<br />

Schlachtermeister klagt über einen<br />

seit fünf St<strong>und</strong>en bestehen<strong>den</strong> <strong>und</strong><br />

ausstrahlen<strong>den</strong> Schmerz im Bereich<br />

der linken Leiste sowie über Übelkeit<br />

<strong>und</strong> Brechreiz.<br />

1. Eine sofortige Einweisung in die Klinik ist<br />

nach Würdigung des klinischen Bef<strong>und</strong>es<br />

indiziert.<br />

2. Es liegt am ehesten ein akuter Schmerzschub<br />

bei Coxarthrose vor.<br />

3. Ein gründlich erhobener Palpationsbef<strong>und</strong><br />

kann hier wegweisend <strong>sein</strong>.<br />

a) 1 b) 2 c) 3<br />

d) 1, 3 e) 2, 3<br />

5. Folgende Aussage/n zum Gallenblasencarcinom<br />

ist/sind richtig:<br />

1. Typisch ist eine frühzeitig <strong>auf</strong>tretende,<br />

stets schmerzhafte Resistenz im rechten<br />

Oberbauch.<br />

2. Meist treten erste Symptome sehr spät<br />

<strong>auf</strong>.<br />

3. Die Klinik verläuft oft uncharakteristisch<br />

mit Übelkeit, Erbrechen <strong>und</strong> Gewichtsverlust.<br />

a) 1 b) 2 c) 3<br />

d) 2, 3 e) keine richtig<br />

6. Als Ursache einer Hypotonie kann<br />

zugr<strong>und</strong>e liegen:<br />

?!Lösungen<br />

1. Lungenembolie<br />

2. Morbus Addison<br />

3. Hyperthyreose<br />

4. lange Bettlägerigkeit<br />

5. Exsikkose<br />

a) 1, 2 b) 1, 2, 5 c) 2, 4, 5<br />

d) 1, 2, 4, 5 e) alle richtig<br />

7. Bei einem Hirninfarkt links kann es zu<br />

folgendem/n Symptom/en kommen:<br />

1. Hemiparese links<br />

2. Hirnorganisches Psychosyndrom<br />

3. Aphasie<br />

a) 1 b) 2 c) 3<br />

d) 2, 3 e) keine richtig<br />

8. Eine intramuskuläre Injektion darf<br />

auch erfolgen, wenn<br />

1. der Patient einen Quickwert von 20%<br />

oder niedriger hat.<br />

2. beim Aspirieren Blut in der Spritze sichtbar<br />

wird.<br />

3. beim Einstich ein plötzlich <strong>auf</strong>tretender<br />

heftiger, in das Bein ziehender Schmerz<br />

<strong>auf</strong>tritt.<br />

a) 1 b) 2 c) 3<br />

d) 1, 2 e) keine richtig<br />

9. Bei folgender/n Herzerkrankung/en<br />

sind Embolien im großen Kreisl<strong>auf</strong><br />

zu befürchten:<br />

1. bakterielle Endokarditis<br />

2. Vorhofflimmern<br />

3. Pulmonalstenose<br />

a) 1 b) 2 c) 3<br />

d) 1, 2 e) 1, 2, 3<br />

1. d) 5. d) 9. d)<br />

2. d) 6. d)<br />

3. e) 7. d)<br />

4. d) 8. e)


ISSN 1869-0955 · D ZKZ 16633 · EUR 3,50 · CHF 5,50 · www.paracelsus.de<br />

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Essstörungen wer<strong>den</strong> zu <strong>den</strong><br />

Zivilisationskrankheiten gezählt. Eine Essstö-<br />

rung wird definiert als Verhaltensstörung mit<br />

heitsschä<strong>den</strong>. <strong>Der</strong> Betroffene beschäftigt sich<br />

Essstörungen betreffen die Nahrungs<strong>auf</strong>nah-<br />

Essverhalten<br />

me oder deren Verweigerung <strong>und</strong> hängen oft<br />

• zu geringe Energiezufuhr bei zu hohem Ener-<br />

• falsche Ernährung führt zu Vitaminmangel,<br />

Mineralmangel <strong>und</strong> Störung des Elektrolyt-<br />

gewissen Zeitraum <strong>und</strong> in begrenzten Ausma-<br />

ßen an das Energieangebot anpassen. Im Falle<br />

<strong>und</strong> Energie einzusparen. Die einzelnen Störun-<br />

gen sind nicht klar gegeneinander abgrenzbar.<br />

zur anderen, die Merkmale gehen ineinander<br />

04<br />

12<br />

Bei allen chronisch gewor<strong>den</strong>en Essstörungen<br />

möglich (z.B. Unterernährung, Mangelernäh-<br />

rung, Fettleibigkeit). Frauen sind verstärkt be-<br />

Aussetzen der Menstruation (Amenorrhö). Die<br />

Mensch, der aus ideologischen oder religiösen<br />

Grün<strong>den</strong> besondere Ernährungsformen pflegt<br />

bedingt essgestört. Manche Esssüchtige sind<br />

Esssucht Esssüchtige essen zwanghaft <strong>und</strong><br />

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Die verschie<strong>den</strong>en Essstörungen<br />

Magersucht (Anorexia nervosa) ist durch<br />

Gewichtsverlust gekennzeichnet. Durch Hun-<br />

Körper möglichst wenig Nahrung zuzuführen,<br />

durch körperliche Aktivitäten soll der Energie-<br />

Zustand häufig nicht, sie empfindet sich als zu<br />

sterben, jedoch meist nicht durch eigentliches<br />

Ess-Brech-Sucht (Bulimie, Bulimia nervo-<br />

sa). Dabei sind die Betroffenen meist normal-<br />

wichtszunahme, dem „Dickwer<strong>den</strong>“. Deshalb<br />

gerät der Körper in einen Mangelzustand <strong>und</strong><br />

ringert. Folgen sind Unterernährung, Mange-<br />

es kommt zu sogenannten Essattacken, wobei<br />

wer<strong>den</strong>. Neben diesen Heißhunger bedingten<br />

Fressattacken gibt es auch stressbedingte. Das<br />

Überessen <strong>und</strong> Erbrechen wird häufig als ent-<br />

Speiseröhre, Zahnschä<strong>den</strong> <strong>und</strong> Mangelerschei-<br />

nungen führen. Da durch einen gestörten Elek-<br />

trolythaushalt das Herz angegriffen wird, kann<br />

es sogar zu Herzversagen <strong>und</strong> folglich zum Tod<br />

Binge-Eating-Disorder (BED) Fress-<br />

attacken treten im Zusammenhang mit sucht-<br />

Eating wird gesprochen, wenn während min-<br />

<strong>auf</strong>tritt, bei dem in kürzester Zeit ungewöhn-<br />

lich große Mengen Nahrungsmittel <strong>auf</strong>genom-<br />

men wer<strong>den</strong>. <strong>Der</strong> Betroffene verliert die Kon-<br />

(kognitive oder psycho-dynamische Therapiten<br />

Systemen von Essen, Diäten, Fasten <strong>und</strong> trolle über die Nahrungs<strong>auf</strong>nahme.<br />

Bewegung. Esssucht führt häufig zu Über-<br />

Außerdem müssen mindestens drei der folgewicht<br />

oder Fettleibigkeit mit zugehörigen<br />

gen<strong>den</strong> Diagnosekriterien zutreffen:<br />

ges<strong>und</strong>heitlichen <strong>und</strong> sozialen Problemen.<br />

Jugendlichen ist eine Beratung <strong>und</strong> Psycho-<br />

• essen, ohne hungrig zu <strong>sein</strong><br />

Übergewichtige fühlen sich als Versager <strong>und</strong><br />

• besonders schnelles essen<br />

Außenseiter. Fehlernährung kann zu zusätzzeitig<br />

kann ein Ernährungsprotokoll geführt<br />

• essen, bis ein unangenehmes Gefühl einlichen<br />

Problemen führen.<br />

wer<strong>den</strong>. Bei bestimmten Essstörungen ist resetztgelmäßiges<br />

Wiegen notwendig sowie Unter-<br />

• allein essen, um Gefühle von Schuld <strong>und</strong><br />

Scham zu vermei<strong>den</strong><br />

Medikamentöse Therapie (Antidepressiva)<br />

• die Essanfälle wer<strong>den</strong> als belastend emp-<br />

einen absichtlich <strong>und</strong> selbst herbeigeführten<br />

kann in manchen Fällen (Anorexie oder Bulif<strong>und</strong>engern<br />

<strong>und</strong> Kalorienzählen wird versucht, dem<br />

Therapieprogrammen in Selbsthilfegruppen.<br />

oder Depressionen<br />

Wenn die ambulante Behandlung keinen Erverbrauch<br />

gesteigert wer<strong>den</strong>. Die betroffene ern, kann die Binge-Eating-Disorder zu Adifolg<br />

bringt, ist eine stationäre oder zumin-<br />

Person sieht dabei <strong>den</strong> eigenen körperlichen<br />

dest teilstationäre Behandlung erforderlich.<br />

sich BED durch ausbleibende Maßnahmen,<br />

dick, auch noch mit extremem Untergewicht eine Gewichtszunahme durch Erbrechen, In-<br />

(Körperschemastörung).<br />

tensivsport oder Fasten zu verhindern.<br />

Folgen der Magersucht sind Unterernäh<strong>den</strong><br />

zu erwarten sind, z.B. bei zu geringer<br />

rung, Muskelschw<strong>und</strong> <strong>und</strong> Mangelernäh-<br />

Flüssigkeitszufuhr oder häufigem Erbrechen.<br />

rung. Langzeitfolgen sind u.a. Osteoporose Behinderung oder Demenz zeigen kann. Die<br />

<strong>und</strong> Unfruchtbarkeit. 5-15% der Betroffenen<br />

fragung des Patienten <strong>und</strong> über Fragebögen.<br />

Verhungern, sondern durch Infektionen des<br />

Unter-, Übergewicht <strong>und</strong> Adipositas wer<strong>den</strong><br />

geschwächten Körpers oder durch Suizid.<br />

kann zu Vergiftungen, Unterernährung <strong>und</strong> zahlen gemessen.<br />

Verstopfung führen.<br />

gewichtig, haben aber große Angst vor Gezahl<br />

für die Bewertung des Körpergewichts<br />

eines Menschen. Da Übergewicht ein welt-<br />

ergreifen sie unges<strong>und</strong>e Gegenmaßnahmen täglich damit, zwanghaft Vitamingehalt <strong>und</strong><br />

wie Erbrechen, exzessiven Sport, Abführmit- Nährwerte zu berechnen <strong>und</strong> Lebensmittel Körpermassenzahl v.a. dazu verwendet, <strong>auf</strong><br />

telgebrauch, Fasten oder Einläufe. Dadurch auszuwählen, wobei sich die Auswahl der<br />

„erlaubten“ Lebensmittel immer weiter ver-<br />

Körpergewicht <strong>und</strong> Körpergröße:<br />

große Mengen Nahrung <strong>auf</strong> einmal verzehrt lernährung <strong>und</strong> soziale Isolation. Die Betrof-<br />

Kategorie BMI<br />

fenen haben Angst vor <strong>den</strong> Lebensmitteln,<br />

Starkes Untergewicht < 16<br />

die sie für unges<strong>und</strong> halten. Orthorexia ner-<br />

Mäßiges Untergewicht 16-17<br />

vosa zeigt auch Merkmale einer Wahn- oder<br />

gieverbrauch führt zu Mangelernährung sind lebensgefährliche körperliche Schä<strong>den</strong><br />

Leichtes Untergewicht 17-18,5<br />

spannend erlebt.<br />

Zwangsstörung.<br />

Normalgewicht 18,5-25<br />

Die Ess-Brech-Sucht kann zu Störungen des<br />

Präadipositas 25-30<br />

troffen. Bei ihnen treten auch Störungen im<br />

Elektrolyt-Stoffwechsels, Entzündungen der Sport <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enen Kalorienver- Adipositas Grad 1 30-35<br />

meist ernsthaften <strong>und</strong> langfristigen Ges<strong>und</strong>haushalts im Körper<br />

Menstruationszyklus <strong>auf</strong> bis hin zum totalen<br />

Adipositas Grad 2 35-40<br />

Physiologische Regelmechanismen können<br />

verlieren. Diese Störung ist auch als „Sport- Adipositas Grad 3 > 40<br />

ständig gedanklich <strong>und</strong> emotional mit dem<br />

<strong>den</strong> Energieumsatz des Körpers über einen Übergänge zwischen „normal“ <strong>und</strong> „kranksucht“<br />

bekannt. Seit <strong>den</strong> 1980er-Jahren wird<br />

<strong>Der</strong> BMI wird folgendermaßen be-<br />

Thema „Essen“.<br />

haft“ sind von vielen Faktoren abhängig. Ein<br />

von gehäuftem Auftreten dieser Störung bei<br />

rechnet:<br />

kommen, insbesondere wenn die Ess-Brech-<br />

BMI = m ÷ l²<br />

Sucht noch mit Untergewicht einhergeht. ist eine zu geringe Zufuhr an Kalorien, die zu<br />

des Energiemangels wer<strong>den</strong> Stoffwechselre-<br />

m steht für das Körpergewicht in Kilo-<br />

(z.B. während des Ramadans) ist nicht un-<br />

schweren Ges<strong>und</strong>heitsproblemen führt, u.a.<br />

mit psychosozialen Störungen <strong>und</strong>/oder mit gulationen eingesetzt, um z.B. vorhan<strong>den</strong>e<br />

der Einstellung zum eigenen Körper zusam- Energievorräte wirkungsvoller auszunutzen körperlich <strong>und</strong> in ihrem Verhalten völlig un-<br />

<strong>und</strong> Amenorrhö.<br />

Beispiele:<br />

men.artigen<br />

Heißhungergefühlen <strong>auf</strong>. Von Binge<br />

<strong>auf</strong>fällig – die Sucht spielt sich bei ihnen aus-<br />

Frau, 56 kg, 1,70 m<br />

Medizinisch gesehen handelt es sich um eine<br />

schließlich im Kopf ab.<br />

destens sechs Monaten an mindestens zwei<br />

Störung der Energiebilanz:<br />

Oft wechseln die Betroffenen von einer Form<br />

Tagen pro Woche ein Anfall von Heißhunger<br />

Mann, 78 kg, 1,76 m<br />

• zu hohe Energiezufuhr bei zu geringem<br />

<strong>den</strong>ken dauernd an Essen <strong>und</strong> an die Folgen<br />

Also: 78 ÷ (1,76 x 1,76) = BMI 25,18<br />

Energieverbrauch führt zu Übergewicht über <strong>und</strong> vermischen sich.<br />

für ihren Körper. Sie essen entweder zu viel<br />

• nach dem Essanfall Gefühle von Ekel, Scham<br />

Obwohl die Essattacken jeweils nur kurz dau-<br />

positas führen. Von der Bulimie unterscheidet<br />

Pica-Syndrom Ein psychiatrisches Symp-<br />

tom, das sich auch bei Menschen mit geistiger<br />

Störung ist eher selten <strong>und</strong> keine Essstörung im<br />

eigentlichen Sinne. Menschen essen dabei un-<br />

gewöhnliche Dinge, z.B. farbige Papierschnip-<br />

sel, Gartenerde, Ton, Tafelkreide oder Kot. Dies<br />

Orthorexia nervosa Krankhaftes Ges<strong>und</strong>-<br />

Essen. Betroffene verbringen mehrere St<strong>und</strong>en<br />

Anorexia athletica Durch übermäßigen<br />

brauch versuchen die Erkrankten, Gewicht zu<br />

Leistungssportlern berichtet. Charakteristisch<br />

Abnahme der Knochendichte, Knochenbrüche<br />

Therapie von Essstörungen Erfolgrei-<br />

che Behandlungen gehen von einem multimo-<br />

dalen Ansatz aus, d.h., es wer<strong>den</strong> unterschied-<br />

liche Behandlungsstrategien gleichzeitig ein-<br />

gesetzt. Im Zentrum steht die Psychotherapie<br />

Nach <strong>den</strong> hermetischen Gesetzen gilt der ner sich nicht genügend für Sie interessiert,<br />

Gr<strong>und</strong>satz „Alles, was mich trifft, betrifft oder um Sie kümmert, dann fühlen Sie sich Was macht das mit mir? Diese bei<strong>den</strong><br />

mich“. Die hermetischen Gesetze <strong>und</strong> Schrif- nicht geliebt, nicht gewürdigt <strong>und</strong> geachtet. Fragen sind, die wichtigsten die Sie sich jetzt<br />

ten sind sehr alt; im L<strong>auf</strong>e der Zeit wurde<br />

diese Lehre jedoch verboten <strong>und</strong> geriet fast trifft, betrifft mich. Ihr Partner hat in der be- Partner gehen. Ziehen Sie sich wenn möglich<br />

bei Ihnen zu bleiben. Definieren Sie Ihre Geprinzipien<br />

des Lebens, durch die das Leben immer da, er hat Ihnen nur gezeigt, dass hier<br />

positiv verändert wer<strong>den</strong> kann, sodass ein etwas ist, was geheilt wer<strong>den</strong> möchte. Jetzt<br />

jeder zum Schöpfer <strong>sein</strong>es Lebens wird. können Sie ihm im Stillen dafür danken <strong>und</strong> weh, das sind keine wirklichen Gefühle. Was<br />

nicht im Außen <strong>auf</strong> Ihren Partner losgehen macht das mit Ihnen? Fühlen Sie sich nicht<br />

<strong>und</strong> schimpfen <strong>und</strong> wüten, sondern sich zurückziehen<br />

<strong>und</strong> sich fragen: „Was macht das<br />

mit mir?“<br />

ängstlich usw. Wer<strong>den</strong> Sie sich genau klar,<br />

ist Chaos im Außen. Trauer im Inneren bringt<br />

welche Gefühle in Ihnen entstehen, nehmen<br />

Trauer im Außen. Angst im Inneren bedeutet<br />

Sie sie liebevoll an <strong>und</strong> lassen Sie diese alten<br />

viele Situationen mit Angst im Außen. Haben sich vor <strong>den</strong> Fernseher setzt <strong>und</strong> erst einmal<br />

Sie keine Selbstliebe, kommt keine Liebe von <strong>sein</strong>e Ruhe haben möchte, während Sie froh<br />

Situation noch so klein war, die Gefühle sind<br />

außen etc.<br />

sind, dass er endlich daheim ist – es gibt ei-<br />

wahr, sind echt <strong>und</strong> dürfen so <strong>sein</strong>. Weinen<br />

niges zu erzählen <strong>und</strong> das Essen ist auch fast<br />

Die eigenen Spiegel zu erkennen ist nicht im-<br />

Sie, wenn Ihnen danach zumute ist, wenn Sie<br />

fertig. Sie verstehen nicht, warum er nicht<br />

mer einfach, aber wenn man sich <strong>den</strong> Satz<br />

wütend sind, nehmen Sie sich die Zeit allein<br />

re<strong>den</strong> will, Sie nur flüchtig begrüßt <strong>und</strong> dann<br />

„Wie innen, so außen.“ genau einprägt <strong>und</strong><br />

die Flimmerkiste anmacht, statt mit Ihnen in<br />

hinterfragt, dann ist bereits der erste Schritt<br />

der Küche zu sitzen <strong>und</strong> zu re<strong>den</strong> oder Ihnen<br />

gemacht, die Frage, was einem das Leben<br />

Sie Ihren Gefühlen freien L<strong>auf</strong>.<br />

zu helfen. <strong>Der</strong> allererste Schritt ist jetzt: Was<br />

spiegelt, in Gang gebracht. Hat man diese<br />

genau fühlen Sie? Gehen Sie in sich, fühlen<br />

Bewusstheit erlangt, kann man alle persön-<br />

Sie, was in Ihnen los ist (Sie kommen sich ßen, fühlen Sie sie <strong>und</strong> durch Ihr Ausatmen<br />

lich schwierigen Situationen genau deuten,<br />

ihren Kopf (7. Chakra) nach oben Richtung<br />

die Schlange an der Kasse usw.<br />

bis Sie sich wieder gut fühlen. Jetzt fragen<br />

Nun folgt der nächste Schritt: Wie gehe ich<br />

Sie sich: „Woher kenne ich diese Gefühle aus<br />

er ja wissen, was mit Ihnen los ist?<br />

dingt eine Situation vor Ihrem inneren Auge<br />

in Vergessenheit. Mündliche Überlieferungen<br />

berichten von <strong>den</strong> sieben wichtigsten Gr<strong>und</strong>-<br />

Einer der Gr<strong>und</strong>sätze ist: wie innen,<br />

so außen Das bedeutet für uns, wie es in mir<br />

aussieht <strong>und</strong> sich anfühlt, das spiegelt mir mei-<br />

ne Umgebung wieder. Also Chaos im Inneren<br />

herausfin<strong>den</strong>, welches Thema dahinter steckt,<br />

egal ob in der Partnerschaft, Familie, ein Stau,<br />

mit der Situation zukünftig um? Wenn Sie z. B.<br />

Probleme in der Partnerschaft haben, Ihr Part-<br />

en). Bei manchen Essstörungen haben sich fa-<br />

milientherapeutische Behandlungsprogramme<br />

als ebenso sinnvoll erwiesen. Bei Kindern <strong>und</strong><br />

edukation der Eltern immer notwendig. Gleich-<br />

stützung bei einer ausgewogenen Ernährung.<br />

mie) hilfreich <strong>sein</strong>, ebenso die Vermittlung von<br />

Insbesondere bei Anorexie ist eine stationäre<br />

Behandlung als lebenserhaltende Maßnahme<br />

notwendig, wenn ein kritisches Untergewicht<br />

erreicht ist, auch, wenn körperliche Folgeschä-<br />

Diagnostik der Essstörung erfolgt durch Be-<br />

mit dem Body-Mass-Index <strong>und</strong> anderen Kenn-<br />

Body-Mass-Index (BMI) ist eine Maß-<br />

weit zunehmendes Problem darstellt, wird die<br />

eine diesbezügliche Gefährdung hinzuweisen.<br />

Gewichtsklassen in Abhängigkeit von<br />

Die erste Erkenntnis dabei ist, alles, was mich stellen sollten, bevor Sie in Kontakt mit Ihrem<br />

stimmten Situation die Sie verletzt „nur“ einen<br />

alten Knopf gedrückt, die Gefühle waren schon<br />

Als klassisches Beispiel nehmen wir die Situa-<br />

tion, wenn Ihr Partner von der Arbeit kommt,<br />

überflüssig vor, fühlen sich nicht geliebt, nicht<br />

wichtig, nicht gewürdigt, nicht beachtet). Das<br />

macht Sie einerseits wütend, andererseits auch<br />

ohnmächtig. Was nun? Es ihm sagen? So tun,<br />

als ob es Sie nicht stört? Oder drücken Sie die<br />

Gefühle in sich hinein – <strong>den</strong>n eigentlich müsste<br />

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Alles, was mich trifft, betrifft mich!<br />

kurz zurück, nehmen Sie sich eine Auszeit, um<br />

fühle ganz genau. Es ist wichtig, nicht einfach<br />

zu <strong>den</strong>ken ich fühle mich schlecht, das tut mir<br />

geliebt, nicht wahrgenommen, verletzt, gede-<br />

mütigt, hilflos, einsam, leer, allein gelassen, im<br />

Stich gelassen, traurig, wütend, ohnmächtig,<br />

Gefühle fließen. Alles darf <strong>sein</strong>, auch wenn die<br />

<strong>und</strong> wüten Sie, schlagen Sie <strong>auf</strong> ein Kopfkissen,<br />

schimpfen <strong>und</strong> schreien Sie dabei laut, lassen<br />

Alle anderen Gefühle lassen Sie kommen, flie-<br />

stellen Sie sich vor, wie die alten Gefühle durch<br />

Himmel abfließen dürfen, atmen Sie solange,<br />

meiner Vergangenheit?“ Es muss nicht unbe-<br />

gramm, l gibt die Körpergröße in Metern an.<br />

Wir rechnen: 56 ÷ (1,7 x 1,7) = BMI 19,38<br />

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passende Buch-Auswahl. Viel Spaß<br />

beim Stöbern!<br />

06/12<br />

Die Welt <strong>und</strong> die Menschen als Spiegel für uns selbst<br />

<strong>auf</strong>tauchen, wichtig ist, dass Sie an die alten Sie selbst bis jetzt. Aber jetzt ist die Zeit für „<strong>Der</strong> Körper ist der Übersetzer der<br />

Gefühle kommen <strong>und</strong> auch diese dann hoch- Sie zur Veränderung, jetzt gibt es unzählige<br />

Quellen, in <strong>den</strong>en Sie das nachlesen können.<br />

Gefühle, sprich: Emotionen kommt vom lat.<br />

Partner war nur der Auslöser, er hat Ihnen Sie sind jetzt Ihr Schöpfer <strong>und</strong> können Ihre<br />

nur gespiegelt, wo noch alte Verletzungen in<br />

Sie Ihre Gefühle heraus, drücken Sie sie aus,<br />

Ihnen sind, die jetzt geheilt wer<strong>den</strong> dürfen. inneren Kind positiv verändern.<br />

<strong>und</strong> zwar im richtigen Rahmen! Wer<strong>den</strong> Sie<br />

In unserem inneren Kind ist so viel Liebe, so sich dem bewusst, es ist Ihr einziger Körper,<br />

„Ein Mädchen tut so etwas nicht! Ein Junge<br />

hören Sie <strong>auf</strong> ihn, fühlen Sie, was Sie selbst<br />

brauchen, was gut für Sie ist. Lösen Sie Ihre<br />

bekommst du etwas. Wehe, wenn Papa nach so viel Kraft. Es wird an der Zeit, dies alles Ängste, wer<strong>den</strong> Sie wieder frei, fühlen Sie,<br />

Hause kommt. Stell dich nicht so an. Wenn<br />

lachen Sie, seien Sie Freude <strong>und</strong> Lebenslust<br />

du ausgebockt hast, dann kannst du wieder schaften sind genau das, was wir brauchen, pur, entdecken Sie Ihr wahres Wesen, Ihr Po-<br />

kommen. Wenn ich sage es wird gegessen,<br />

Liebe, zur göttlichen Wahrheit. Schöpfen Sie<br />

Ihr Leben mit allem was dazugehört, Sie sind<br />

ein göttliches Wesen, Liebe pur. Von Natur<br />

schon. Nein, das gehört sich nicht. Sei lieber<br />

aus sind wir heil. Gehen wir wieder zurück<br />

sich selbst oder wenn Sie Kinder haben, spie- zum Ursprung! Wagen Sie es!<br />

nicht. Das tut man nicht. Das sagt man nicht.<br />

Reiß dich zusammen. Heul nicht rum. Jetzt<br />

hab ich keine Zeit für dich, vielleicht später.“ Ihnen das tut, wie näher es Sie Ihren Kindern<br />

bringt <strong>und</strong> wie Ihr inneres Kind langsam heil<br />

Es gäbe noch viele solcher Sätze, die wir als<br />

wird. Werfen Sie all die alten Glaubenssätze<br />

Kinder gehört haben <strong>und</strong> jetzt aber auch an<br />

über Bord, hinterfragen Sie je<strong>den</strong> Einzelnen<br />

von ihnen. Ist er wirklich überlebenswichtig?<br />

Stellen Sie sich <strong>und</strong> ihr Leben <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Kopf,<br />

fen jetzt nicht <strong>den</strong> Fehler machen, jeman<strong>den</strong><br />

schauen Sie aus einer anderen Perspektive<br />

dar<strong>auf</strong> aus Sicht Ihres Kindes.<br />

kommen lassen. Denn die Situation mit Ihrem<br />

Was <strong>den</strong>ken <strong>den</strong>n da die Anderen?<br />

hat nicht zu weinen! Wenn du brav bist, dann<br />

dann wird gegessen. Zappel nicht so rum. L<strong>auf</strong><br />

gefälligst anständig. Mach keinen Lärm. Sei ein<br />

großer Junge. Andere Kinder machen das auch<br />

still, Papa kommt von der Arbeit. Das darfst du<br />

unsere Kinder weitergeben, obwohl wir damals<br />

nie so <strong>sein</strong> wollten wie unsere Eltern. Wir dür-<br />

die Schuld zu geben, <strong>den</strong>n Schuld gibt es nicht!<br />

Gefühle aus der Kindheit zusammen mit Ihrem<br />

viel Energie, so viel Freude, so viel Vertrauen,<br />

so viel Glück, so viel Lebenswille, so viel Mut,<br />

wieder ans Licht zu bringen, <strong>den</strong>n diese Eigen-<br />

was wir alle wollen <strong>und</strong> was uns fehlt. Es ist al-<br />

les in uns, befreien wir unser inneres Kind <strong>und</strong><br />

somit all die guten Qualitäten, die wir jetzt so<br />

dringend für uns selbst brauchen. Erlauben Sie<br />

sich, auch mal kindisch zu <strong>sein</strong>, spielen Sie mit<br />

len, toben, r<strong>auf</strong>en Sie mit Ihren Kindern, seien<br />

auch Sie mal wieder Kind. Spüren Sie, wie gut<br />

Woher hätten es Ihre Eltern wissen sollen?<br />

Wur<strong>den</strong> Ihre Eltern liebevoll erzogen? Durf- Wenn Sie Kinder haben <strong>und</strong> Ihr Kind wütend<br />

ten sie so <strong>sein</strong>? Nein, durften sie auch nicht. ist, erlauben Sie ihm diese Gefühle, machen<br />

Wenn ich etwas nicht weiß, kann ich es nicht Sie mit, spielen Sie mit Ihrem Kind Wüten.<br />

weitergeben. Ihre Eltern taten das Beste für In einem sicheren Rahmen können Sie nichts<br />

Sie mit <strong>den</strong> Mitteln <strong>und</strong> Möglichkeiten, die Besseres für sich <strong>und</strong> Ihr Kind tun. Ihr Kind<br />

sie damals zu Verfügung hatten, so wie auch<br />

kann <strong>sein</strong>e Kraft danach besser kontrollieren.<br />

Seele ins Sichtbare“ Christian Morgenstern<br />

„emovere“, das bedeutet herauslassen. Lassen<br />

tenzial, fin<strong>den</strong> Sie zurück zur bedingungslosen<br />

Daniela Zier<br />

Ganzheitliche Therapeutin,<br />

Kinesiologin <strong>und</strong> energetische<br />

Arbeit<br />

daniela.zier@gmx.de<br />

© Galina Barskaya - Fotolia.com


Paracelsus 05I12<br />

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