Der Kiefer- und Zahnbereich und sein Einfluss auf den ... - P&S
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ISSN 1869-0955 · D ZKZ 16633 · EUR 3,50 · CHF 5,50 · www.paracelsus.de<br />
Naturheilpraxis I Psychologie I Tierheilk<strong>und</strong>e<br />
<strong>Der</strong> <strong>Kiefer</strong>- <strong>und</strong> <strong>Zahnbereich</strong> <strong>und</strong> <strong>sein</strong><br />
<strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> gesamten Organismus<br />
Wrist-Ankle-Acupuncture<br />
Lügen der Lebensmittelindustrie<br />
Märchen helfen heilen
Editorial<br />
Es war einmal …<br />
Vor fast 40 Jahren gründete HP Eckhardt Martin, was bald als<br />
Paracelsus Schulen feste Formen annahm, Deutschlands erste<br />
überregionale Institution für die Heilpraktikerausbildung. Nach<br />
intensiver Vorbereitung fand 1976 in einem kleinen Konferenzraum<br />
in Münchens Olympiadorf der erste Lehrgang statt,<br />
mit einer Handvoll Teilnehmern, einem ärztlichen <strong>und</strong> einem<br />
naturheilk<strong>und</strong>lichen Ausbildungsleiter. Schon vier Wochen<br />
später folgten Augsburg, Erlangen, Regensburg, Stuttgart<br />
<strong>und</strong> Ulm. Das war der Anfang der Paracelsus-Idee, die schon<br />
Ende des Jahres 1976 Lehrgänge in allen größeren deutschen<br />
Städten anbot.<br />
Heute sind die Paracelsus Schulen noch immer Europas Marktführer in der Ausbildung<br />
von Heilpraktikern, Heilpraktikern für Psychotherapie <strong>und</strong> Tierheilpraktikern, mit weiteren<br />
14 großen Berufsausbildungen <strong>und</strong> über 14000 Seminaren <strong>und</strong> Fortbildungen jährlich an<br />
54 Lehrinstituten in Deutschland <strong>und</strong> der Schweiz.<br />
Die Mehrzahl der heute etwa 28000 praktizieren<strong>den</strong> Heilpraktiker in Deutschland hat bei<br />
<strong>den</strong> Paracelsus Schulen gelernt, von mittlerweile r<strong>und</strong> 1300 Dozentinnen <strong>und</strong> Dozenten<br />
im Ausbildungskader der Schulen, die stammen, wen w<strong>und</strong>ert´s, zu 80% aus <strong>den</strong> eigenen<br />
Reihen. Einmal Paracelsus, immer Paracelsus! Die Paracelsus-Idee ist nämlich weitaus mehr<br />
als Unterricht <strong>und</strong> Prüfungsvorbereitung. Nein, das Paracelsus-Konzept ist viel persönlicher.<br />
Dozenten unterrichten nicht, weil sie müssen oder weil es ihr „Job“ ist, sondern weil sie<br />
ihre eigene reiche Praxiserfahrung weitervermitteln wollen <strong>und</strong> sich so <strong>auf</strong> zwei Ebenen<br />
für die Naturheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> <strong>den</strong> Berufsstand engagieren können. So wird aus dem<br />
Unterricht meist ein interaktiver Event für die Beteiligten, wo Wissen vorgetragen <strong>und</strong><br />
praktisch demonstriert wird, wo „learning by doing“ die Studieren<strong>den</strong> intensiv <strong>auf</strong> die<br />
spätere Berufspraxis vorbereitet <strong>und</strong> eigene Schwerpunkte je nach individuellem Interesse<br />
gesetzt wer<strong>den</strong> können.<br />
Einmal Paracelsus-Dozent, immer Paracelsus-Dozent! Schaut man in die Reihen der Paracelsus-Dozenten,<br />
fin<strong>den</strong> sich Referenten, die schon seit über 35 Jahren bei Paracelsus<br />
unterrichten <strong>und</strong> dies immer noch mit großer Freude <strong>und</strong> Motivation neben ihrer Praxisarbeit<br />
tun. Von ihrem enormen Wissensschatz profitieren die Stu<strong>den</strong>ten, was sich in <strong>den</strong><br />
exzellenten Prüfungsbestehensquoten der Paracelsus-Absolventen widerspiegelt. Auch<br />
Paracelsus-Dozenten wer<strong>den</strong> kontinuierlich bewertet, <strong>und</strong> nur Dozenten mit exzellenten<br />
Ratings wer<strong>den</strong> wieder eingesetzt.<br />
Genauso wie die Paracelsus Schulen sich inhaltlich <strong>und</strong> qualitativ weiterentwickeln,<br />
um ihre Spitzenstellung zu behaupten, so entwickelt sich auch unser Paracelsus Magazin<br />
weiter, <strong>und</strong> an dieser Stelle möchte ich einen ganz besonderen Dank sagen an die<br />
vielen Dozenten, die mit ihren kompetenten Artikeln <strong>und</strong> Berichten das Blatt inhaltlich<br />
so lebendig gestalten helfen.<br />
Dies ist nun schon die 20. Ausgabe seit Wiedererscheinen des Magazins! Anlässlich dieser<br />
r<strong>und</strong>en Zahl haben wir das Magazin ein wenig „erfrischt“ <strong>und</strong> layouttechnisch überarbeitet.<br />
Wir hoffen, es gefällt Ihnen <strong>und</strong> wünschen Ihnen nun viel Freude beim Lesen!<br />
Titelfoto: © Robert Kneschke - Fotolia.com<br />
Herzlichst<br />
Ihr<br />
Abbas Schirmohammadi<br />
Heilpraktiker für Psychotherapie<br />
Chefredakteur
Impressum<br />
Paracelsus ist Mitteilungsorgan des<br />
• VUH (Verband Unabhängiger Heilpraktiker e.V.)<br />
• VFP (Verband Freier Psychotherapeuten,<br />
Heilpraktiker für Psychotherapie <strong>und</strong><br />
Psychologischer Berater e.V.)<br />
• VDT (Verband Deutscher Tierheilpraktiker e.V.)<br />
• WBG (Fachverband Wellness,<br />
Beauty & Ges<strong>und</strong>heit e.V.)<br />
ISSN 1869-0955<br />
Verlag Hausanschrift<br />
Fulton Akademie GmbH<br />
Steinsdorfstraße 2 RG, 80538 München<br />
Telefon 089 /15 98 98 841<br />
Telefax 089 /15 98 98 849<br />
Chefredaktion<br />
Abbas Schirmohammadi<br />
Eckhardt Martin (V.i.S.d.P.)<br />
info@paracelsus-magazin.de<br />
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Christina Rais (Leitung)<br />
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Amtsgericht München, HRB 93453<br />
Artikel, die mit Namen oder <strong>den</strong> Initialen des Verfassers<br />
gekennzeichnet sind, stellen nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion dar. <strong>Der</strong> Verlag<br />
behält sich die Kürzung <strong>und</strong> Bearbeitung der eingesandten<br />
Manuskripte vor, ebenso die Kürzung von<br />
Leserbriefen. Die Zeitschrift „Paracelsus“ <strong>und</strong> alle<br />
in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />
geschützt.<br />
Paracelsus erscheint 2-monatlich.<br />
Bezugspreis: Jahresabo (6 Ausgaben) EUR 20,im<br />
Inland <strong>und</strong> EUR 30,- ins europäische Ausland,<br />
jeweils inkl. Versand. Für Mitglieder der Verbände<br />
VUH, VFP, VDT <strong>und</strong> WBG ist der Bezugspreis im<br />
Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />
Satz <strong>und</strong> Gestaltung<br />
P&S Werbeagentur, 30161 Hannover<br />
Druck<br />
Enormedia GmbH & Co. KG, 26123 Ol<strong>den</strong>burg<br />
INHALT<br />
<strong>Kiefer</strong> & Zähne beeinflussen <strong>den</strong> Organismus 4<br />
HP PSY Stephan Heinz<br />
Tiefenwirkung durch Reinigung des Gewebes 7<br />
HP Dorothée Grotmann<br />
Es war einmal … Märchen helfen heilen! 10<br />
Heidrun Ohnesorge<br />
Lebendige Kraft der Farben 12<br />
HP Darsho M. Willing<br />
Das Pferd – eine Chance für <strong>den</strong> Menschen 15<br />
HP PSY Ursula Bretz<br />
Lügen der Lebensmittelindustrie 18<br />
THP Marlies Ludwig-Bansemer<br />
WAA: Wrist-Ankle-Acupuncture 20<br />
HP Laurent Richter<br />
Dog Reläx Entspannter Mensch – Entspannter H<strong>und</strong> 22<br />
HP PSY Sabina Pilguj<br />
Komplementäre Onkologie 24<br />
Dr. med. Ulrike Güdel Banis<br />
Traumabehandlung mit Psychosomatischer Kinesiologie ® 26<br />
Dr. Werner Weishaupt<br />
Unsere Heilpflanze: Lein 30<br />
Dr. Frank Herfurth<br />
Versorgung für Tätige im Heil- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsberuf 32<br />
Interview mit Robert Zellerer, Continentale Versicherung<br />
WAA
34 Die Wiederentdeckung der Heilpflanzen<br />
Kornelia Paßiel<br />
36 Reizdarmsyndrom<br />
Fallstudie HP, HP Dirk-Rüdiger Noschinski<br />
38 Angst vor dem strafen<strong>den</strong> Gott<br />
Fallstudie PSY, Dennis Riehle<br />
39 Blutegeltherapie bei einem Equinem Sarkoid<br />
Fallstudie THP, THP Karl Heinz Kniese<br />
44 Das 2. Frühstück – Glosse<br />
Eugen Pletsch<br />
40 Recht in der Praxis<br />
42 Therapeuten-Porträt: HP Markus Ritz<br />
46 Paracelsus – die Heilpraktikerschulen<br />
48 Für Sie gelesen & gehört<br />
50 News<br />
51 Lachen ist ges<strong>und</strong><br />
52 Kreuzworträtsel<br />
53 Beauty-Tipps<br />
54 Blick in die Sterne<br />
56 Heilpraktiker-Prüfungsfragen<br />
58 Kleinanzeigen<br />
59 Pressespiegel<br />
60 Vorschau<br />
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© Light Impression - Fotolia.com<br />
6<br />
<strong>Der</strong> <strong>Kiefer</strong>- <strong>und</strong> <strong>Zahnbereich</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>sein</strong> <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> gesamten Organismus<br />
<strong>Der</strong> <strong>Kiefer</strong> unterstützt <strong>den</strong> Organismus bei<br />
vielen Aufgaben, eine Störung in diesem<br />
Bereich kann dadurch auch andere Körperbereiche<br />
betreffen. Das <strong>Kiefer</strong>gelenk ist u.a.<br />
an der Sprachbildung, am Beißen, Kauen <strong>und</strong><br />
Schlucken beteiligt. Es steht in einem engen<br />
funktionalen <strong>und</strong> energetischen Bezug zum<br />
Becken: Durch das Dehnen des Beckens <strong>und</strong><br />
des <strong>Kiefer</strong>s kommen hierdurch verborgene<br />
Gefühle an die Oberfläche.<br />
Durch das <strong>Kiefer</strong>gelenk ziehen so viele Nervenbahnen<br />
wie nirgendwo sonst im Körper. Etwa<br />
45% der Neuronen der motorischen Hirnrinde<br />
sind für <strong>den</strong> M<strong>und</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kiefer</strong>bereich zuständig.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Kiefer</strong> als neurovegetatives System<br />
beeinflusst unser gesamtes Organsystem sowie<br />
auch die Statik.<br />
Das <strong>Kiefer</strong>gelenk wird vom Nervus Trigeminus<br />
versorgt. Dieser größte Hirnnerv besitzt als<br />
einziger Querverbindungen zu allen anderen<br />
elf Hirnnerven. Wird er stimuliert, wer<strong>den</strong> alle<br />
anderen Hirnnerven ebenfalls informiert. Viele<br />
Nozirezeptoren (Schmerzfilter) sitzen im <strong>und</strong><br />
um das <strong>Kiefer</strong>gelenk herum, ebenso C-Fasern,<br />
die direkt ins limbische System (emotionales<br />
Gehirn) führen. Dadurch besitzt der <strong>Kiefer</strong> eine<br />
übergeordnete Rolle in der Schmerzwahrnehmung<br />
<strong>und</strong> -verarbeitung.<br />
Gefühle wie Angst, Wut, Zorn, Widerwillen<br />
oder sexuelle Triebe unterdrücken wir oft,<br />
indem wir die Zähne <strong>auf</strong>einanderbeißen. Es<br />
besteht ein enger Zusammenhang zwischen<br />
dem Kauen <strong>und</strong> dem Verdauungssystem. Auch<br />
der Gallenblasen- <strong>und</strong> der Dreifacherwärmermeridian<br />
befin<strong>den</strong> sich in unmittelbarer Nähe.<br />
<strong>Der</strong> Dreifacherwärmermeridian ist eine energetische<br />
Struktur, die eine enge Verbindung<br />
zu unserem Hormonsystem besitzt.<br />
Durch unsere Erziehung haben wir gelernt,<br />
<strong>den</strong> M<strong>und</strong> nicht offen zu halten. Das hat zur<br />
Folge, dass die <strong>Kiefer</strong>muskeln ununterbrochen<br />
arbeiten müssen. In unserer Gesellschaft wird<br />
ein offener M<strong>und</strong> häufig mit einer fehlen<strong>den</strong><br />
Handlungsbereitschaft assoziiert. Dabei kann<br />
er auch für Offenheit stehen oder ist ein typischer<br />
Ausdruck bei Menschen mit geistiger<br />
Behinderung, wobei ich diese Bezeichnung generell<br />
als hochgradige Diffamierung empfinde.<br />
<strong>Der</strong> offene M<strong>und</strong> kann folgende<br />
Emotionen ausdrücken<br />
• Überraschung<br />
• Erstaunen<br />
• Schrecken<br />
• Offenheit<br />
• Bereitwilligkeit<br />
• Entspannung<br />
• Abwesenheit<br />
• Sinnlichkeit<br />
<strong>Der</strong> geschlossene M<strong>und</strong> kann folgende<br />
Emotionen ausdrücken<br />
• Verschlossenheit<br />
• Verweigerung<br />
• Angst<br />
• Zurückhaltung<br />
• Aggression<br />
• Anspannung<br />
• Verspannung<br />
• Impulskontrolle<br />
Generell möchte ich Ihnen noch folgen<strong>den</strong><br />
engen Zusammenhang bewusst machen:<br />
Alle Muskeln des Gesichtes arbeiten eng zusammen.<br />
Dies hat zur Folge, dass Augen- <strong>und</strong><br />
M<strong>und</strong>muskeln eine quasi symbiotische Verbindung<br />
führen. Oftmals sind die Ringmuskeln<br />
des M<strong>und</strong>es reaktiv zu <strong>den</strong> Ringmuskeln des<br />
Auges. Das bedeutet, dass ein Entspannen der<br />
Augen nur möglich ist, wenn die M<strong>und</strong>muskeln<br />
entspannt sind. Dieser Zusammenhang<br />
ist extrem wichtig bei Patienten mit Fascialisparesen,<br />
aber auch bei Kindern mit Lese-<br />
Rechtschreib-Schwäche. Sind <strong>Kiefer</strong>muskeln<br />
<strong>und</strong> das <strong>Kiefer</strong>gelenk in Dysbalance, kann dies<br />
mannigfaltige Symptome evozieren: Lernprobleme,<br />
Gleichgewichtsstörungen, emotionale<br />
Labilität, Erschöpfungssymptome, Gang- <strong>und</strong><br />
Schrittstörungen <strong>und</strong> aggressives Verhalten.<br />
Das <strong>Kiefer</strong>gelenk ist auch an zahlreichen Becken-<br />
<strong>und</strong> Wirbelsäulenbeschwer<strong>den</strong> beteiligt<br />
<strong>und</strong> sollte in jeder Behandlung mit einbezogen<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Symptome bei einer Dysbalance im<br />
<strong>Kiefer</strong>bereich<br />
• nächtliches Zähneknirschen<br />
• Seitendifferenz bei M<strong>und</strong>öffnung<br />
• <strong>Kiefer</strong>gelenksknacken<br />
• Schmerzen im <strong>Kiefer</strong>gelenk
• Konzentrationsstörungen<br />
• Gleichgewichtsstörungen<br />
• Schwindel<br />
• Verspannungen im Schultergelenk<br />
• Hüftprobleme<br />
• Probleme im Len<strong>den</strong>wirbelsäulenbereich<br />
• Migräne<br />
Behandlung Die <strong>Kiefer</strong>gelenksmuskeln<br />
können z.B. mit einer Faszientechnik gelockert<br />
<strong>und</strong> befreit wer<strong>den</strong>. Dies kann schmerzhaft<br />
<strong>sein</strong>, da in diesen Muskelgruppen viel<br />
emotionaler Stress abgespeichert <strong>sein</strong> kann.<br />
Deshalb empfiehlt sich dabei das Halten der<br />
neurovaskulären Punkte des Magens <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />
Stirnbeinhöckern. Diese Unterstützung nimmt<br />
dem Schmerz die Spitze <strong>und</strong> die Behandlung<br />
wird für <strong>den</strong> Patienten angenehmer. Sämtliche<br />
Korrekturen wer<strong>den</strong> bei geöffnetem <strong>und</strong><br />
geschlossenem M<strong>und</strong> ausgeführt. Bei der Behandlung<br />
des M. temporalis sollten zusätzlich<br />
Kaubewegungen während der Behandlung<br />
durchgeführt wer<strong>den</strong>.<br />
Weitere wichtige Zusammenhänge<br />
zwischen <strong>Kiefer</strong> <strong>und</strong> Organismus<br />
• Alle Strukturen, die sich unterhalb des<br />
Zwerchfells befin<strong>den</strong>, wer<strong>den</strong> vom <strong>Kiefer</strong>gelenk<br />
beeinflusst. <strong>Kiefer</strong>gelenkblocka<strong>den</strong><br />
führen zu Schmerzen <strong>und</strong> Stauungen in der<br />
unteren Körperhälfte.<br />
• Ein balanciertes <strong>Kiefer</strong>gelenk fördert die ges<strong>und</strong>e<br />
Atemfunktion <strong>und</strong> das freie Schwingen<br />
des Zwerchfells.<br />
• Schmerzkontrolle über das Zähne zusammenbeißen<br />
fördert Zwerchfellblocka<strong>den</strong> <strong>und</strong><br />
führt dazu, dass Rücken- <strong>und</strong> Bauchmuskeln<br />
an Spannkraft verlieren.<br />
• Die Schädelknochen besitzen engen Bezug<br />
zu <strong>den</strong> Beckenknochen.<br />
• <strong>Kiefer</strong>strukturen beeinflussen das Hüftgelenk.<br />
<strong>Der</strong> M. masseter wirkt <strong>auf</strong> <strong>den</strong> gegenüberliegen<strong>den</strong><br />
M. gluteus medius. <strong>Der</strong> M. temporalis<br />
beeinflusst <strong>den</strong> gegenüberliegen<strong>den</strong><br />
M. quadratus lumborum. <strong>Der</strong> M. pterygoideus<br />
Balance der Kau- <strong>und</strong> <strong>Kiefer</strong>muskeln<br />
M. masseter<br />
Funktion schließt <strong>den</strong> <strong>Kiefer</strong><br />
schiebt <strong>den</strong> <strong>Kiefer</strong> nach vorne<br />
Körperliche Indikationen Stirnkopfschmerzen, Spannungskopfschmerzen<br />
Zahnschmerzen<br />
Schmerzen im Bereich der Ohren <strong>und</strong> der Wangen<br />
Schwierigkeiten beim Öffnen <strong>und</strong> Schließen des M<strong>und</strong>es<br />
Seitenasymmetrie<br />
<strong>Kiefer</strong>gelenkschmerzen<br />
Psychische Indikationen Festhalten an Problemen <strong>und</strong> Sorgen<br />
mangelnde Durchsetzungskraft, Abwehrverhalten<br />
Angst<br />
Traumata<br />
Akupressurpunkte Ma 5, Ma 6, Ma 7<br />
Korrespondiert mit Glutaeus medius: Er spreizt <strong>den</strong> Oberschenkel zur Seite<br />
folgendem Muskel <strong>und</strong> dreht das Bein. Ist dieser Muskel hypoton, können<br />
die Hüfte <strong>und</strong> die Schulter erhöht <strong>sein</strong>. Es besteht eine<br />
Neigung zu O-Beinen <strong>und</strong> einem hinken<strong>den</strong> Gang. Auch<br />
Menstruationsbeschwer<strong>den</strong> <strong>und</strong> Prostataprobleme<br />
können entstehen.<br />
M. temporalis<br />
Funktion ermöglicht <strong>den</strong> <strong>Kiefer</strong>schluss<br />
ermöglicht das Zurückziehen des Unterkiefers<br />
Körperliche Indikationen Schläfenschmerzen<br />
Schmerzen hinter <strong>den</strong> Augen<br />
Schmerzen der Zähne im Oberkiefer<br />
Schwierigkeiten beim Öffnen des M<strong>und</strong>es<br />
Hüftprobleme<br />
Schmerzen in der Len<strong>den</strong>wirbelsäule<br />
Spannungskopfschmerzen<br />
Schläfenkopfschmerzen<br />
Psychische Indikationen Überlastungssyndrome<br />
Burnout-Syndrom<br />
innere Spannungsgefühle<br />
Festhalten an Problemen<br />
Angst<br />
Unfähigkeit, sich zu entspannen<br />
dauerndes Grübeln<br />
Akupressurpunkte Ma 8, Gb 8, Gb 9<br />
Korrespondiert mit Quadratus lumborum: Dieser beugt die Wirbelsäule seitfolgendem<br />
Muskel wärts, er stabilisiert die Len<strong>den</strong>wirbelsäule <strong>und</strong> unterstützt<br />
das Diaphragma (Zwerchfell). Bei Skoliosen im LWS-Bereich<br />
sollte immer der Temporalis mit einbezogen wer<strong>den</strong>.<br />
Anzeigen<br />
Paracelsus 05I12<br />
7
8<br />
M. pterygoideus medialis<br />
Funktion schließt <strong>den</strong> <strong>Kiefer</strong><br />
schiebt <strong>den</strong> <strong>Kiefer</strong> nach vorne<br />
Körperliche Indikationen Halsschmerzen<br />
Schluckbeschwer<strong>den</strong><br />
Ohrenschmerzen<br />
Schwierigkeiten beim Öffnen des M<strong>und</strong>es<br />
Hüftgelenksprobleme<br />
Steifheit des unteren Rückens<br />
ISG-Blocka<strong>den</strong><br />
Psychische Indikationen Verschlossenheit<br />
Festhalten an Dingen<br />
Festhalten, was einen bedrückt<br />
Akupressurpunkte Ma 5, Ma 6, Ma 7<br />
Korrespondiert mit Glutaeus medius: Er spreizt <strong>den</strong> Oberschenkel zur Seite<br />
folgendem Muskel <strong>und</strong> dreht das Bein. Ist dieser Muskel hypoton, können<br />
die Hüfte <strong>und</strong> die Schulter erhöht <strong>sein</strong>. Es besteht eine<br />
Neigung zu O-Beinen <strong>und</strong> einem hinken<strong>den</strong> Gang. Auch<br />
Menstruationsbeschwer<strong>den</strong> <strong>und</strong> Prostataprobleme<br />
können entstehen.<br />
M. pterygoideus lateralis<br />
Funktion schließt <strong>den</strong> <strong>Kiefer</strong> <strong>und</strong> bewegt ihn nach vorne<br />
Körperliche Indikationen Schmerzen beim Kauen<br />
Schwierigkeiten beim Öffnen des <strong>Kiefer</strong>s<br />
Überanstrengung durch exzessives Kaugummikauen,<br />
Daumenlutschen oder Nägelkauen<br />
ISG-Blocka<strong>den</strong><br />
Psychische Indikationen Dauerstress<br />
Burnout-Syndrom<br />
Schwierigkeiten, loszulassen<br />
Anspannung<br />
Akupressurpunkte Ma 7, Ma 9, 3E17<br />
Korrespondiert mit Adduktoren: Diese bringen <strong>den</strong> Oberschenkel zur Körperfolgendem<br />
Muskel mittellinie, drehen <strong>und</strong> beugen ihn nach innen. Sind die<br />
Adduktoren zu schwach, senkt sich das Becken ab. Weitere<br />
Symptome bei schwachen Adduktoren sind: steife Schulter,<br />
schmerzhafter Ellenbogen, hormonelle Dysfunktionen.<br />
Kaumuskulatur<br />
beeinflusst die M. adductoren der gegenüberliegen<strong>den</strong><br />
Körperseite.<br />
• <strong>Der</strong> M<strong>und</strong>bo<strong>den</strong> beeinflusst <strong>den</strong> Beckenbo<strong>den</strong>.<br />
Dies indiziert die Behandlung von Inkontinenz<br />
zur Stärkung des Beckenbo<strong>den</strong>s über<br />
<strong>den</strong> M. hyloideus.<br />
• Das rechte <strong>Kiefer</strong>gelenk verarbeitet überwiegend<br />
Emotionen.<br />
• Das linke <strong>Kiefer</strong>gelenk beeinflusst die<br />
Schmerzwahrnehmung.<br />
Fazit Die sanften Techniken der Gesichtsreflexzonentherapie<br />
ermöglichen eine tief greifende<br />
Balance des gesamten Körper-Geist-Seele-Systems.<br />
In meiner täglichen Praxis erlebe<br />
ich die vielschichtigen Auswirkungen dieser<br />
Arbeit. Gerade Patienten mit einem Burnout-<br />
Syndrom profitieren von der Behandlung. Festgefahrene<br />
Gewohnheiten <strong>und</strong> Verhaltensmuster<br />
können sanft bewusst gemacht <strong>und</strong> in die<br />
Veränderung geführt wer<strong>den</strong>. Auch Patienten<br />
mit Wirbelsäulen-, Schulter-Nacken- <strong>und</strong> Hüftbeschwer<strong>den</strong><br />
profitieren von einer Entspannung<br />
des <strong>Kiefer</strong>gelenks. Durch die während<br />
der Behandlung erlebte Tiefenentspannung<br />
wer<strong>den</strong> Selbstheilungskräfte mobilisiert <strong>und</strong><br />
innere Ressourcen aktiviert.<br />
StephanHeinz@gmx.de<br />
Stephan Heinz<br />
Ergotherapeut, Heilpraktiker<br />
für Psychotherapie<br />
Literaturempfehlungen<br />
Heinz, Stephan: Lehrbuch Gesichtsreflexzonentherapie,<br />
BOD Verlag<br />
Heinz, Stephan: <strong>Kiefer</strong>gelenksbalance<br />
in der Gesichtsreflexzonentherapie,<br />
BOD Verlag<br />
© www.stephan-heinz.de
© Kzenon - Fotolia.com<br />
Tiefenwirkung durch<br />
„Reinigung“<br />
des Gewebes<br />
Die Lymphdrainage ist eine der sanftesten aller<br />
Massagen, die eine tiefenwirksame Reinigung<br />
des Bindegewebes ermöglicht: Sanfte, strei-<br />
chend kreisende Massagegriffe fördern <strong>den</strong><br />
Fluss der Lymphe <strong>und</strong> damit die Ausscheidung<br />
belastender Ablagerungen aus dem Gewebe.<br />
In <strong>den</strong> 30er-Jahren des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts ent-<br />
wickelte der dänische Physiotherapeut Dr. Emil<br />
Vodder mit <strong>sein</strong>er Frau die Gr<strong>und</strong>lagen der<br />
manuellen Lymphdrainage, einer Therapieform,<br />
welche die spezifische Anatomie <strong>und</strong><br />
große Bedeutung des Lymphgefäß-Systems<br />
<strong>auf</strong>greift <strong>und</strong> nutzt.<br />
Das Lymphsystem Als lymphatisches System<br />
wird die Gesamtheit des aus mehreren<br />
Anteilen bestehen<strong>den</strong> lymphatischen Gewebes<br />
bezeichnet. Neben dem Adernetz der feinen<br />
Lymphbahnen <strong>und</strong> <strong>den</strong> Lymphknoten gehören<br />
zu diesem System auch alle Organe, die<br />
Abwehrstoffe (Lymphozyten) bil<strong>den</strong> können:<br />
rotes Knochenmark, Mandeln, Milz, Thymus<br />
<strong>und</strong> Lymphfollikel, z.B. in der Darmschleimhaut.<br />
Damit dienen die Lymphbahnen zum einen der<br />
Ausleitung von Ablagerungen aus dem Gewebe<br />
<strong>und</strong> so der inneren Reinhaltung des Körpers.<br />
Zum anderen schützen die genannten weiteren<br />
lymphatischen Organe durch die Bildung der<br />
Abwehrstoffe vor Krankheitserregern.<br />
Lymphe Durch <strong>den</strong> Austritt von Blutplasma<br />
aus <strong>den</strong> Blutkapillaren in <strong>den</strong> Zwischenzellbe-<br />
Lymphdrainage<br />
reich entsteht Gewebsflüssigkeit; aus dieser<br />
bildet sich Lymphe.<br />
Bei einem Erwachsenen gelangen täglich etwa<br />
20 Liter Flüssigkeit aus dem Blut ins Gewebe.<br />
16-18 Liter wer<strong>den</strong> von hier wieder über <strong>den</strong><br />
Blutkreisl<strong>auf</strong> ausgeleitet. Aus <strong>den</strong> verbleiben<strong>den</strong><br />
2-4 Litern entsteht die Lymphflüssigkeit.<br />
Sie muss von <strong>den</strong> Lymphkapillaren aus dem<br />
Gewebe <strong>auf</strong>genommen wer<strong>den</strong>.<br />
Lymphflüssigkeit besteht aus folgen<strong>den</strong> Anteilen:<br />
Lymphplasma (Wasser, Elektrolyte),<br />
Lymphozyten (weiße Blutkörperchen) <strong>und</strong><br />
– besonders wichtig im Zusammenhang mit<br />
Lymphdrainage – der sogenannten lymphpflichtigen<br />
Last.<br />
Unter lymphpflichtiger Last versteht man großmolekulare,<br />
zum Teil belastende Stoffe, die<br />
nicht über das Blut, sondern mit der Lymphflüssigkeit<br />
über die Lymphbahnen aus dem<br />
Gewebe abtransportiert wer<strong>den</strong>.<br />
Zur lymphpflichtigen Last gehören:<br />
• Überreste von bereits verwerteten Pro-<br />
teinen, Enzymen, Hormonen<br />
• Schlackestoffe, Stoffwechsel-Abbauprodukte<br />
• Erreger (Bakterien, Viren, Pilze)<br />
• langkettige Fettsäuren<br />
• Fremdstoffe, Gifte<br />
• Zellen, Zellreste<br />
• Wasser<br />
Mit der Ausleitung dieser Stoffe aus dem<br />
Gewebe zeigt sich die große Bedeutung des<br />
Lymphgefäßsystems für die Reinigung <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>erhaltung des Körpers.<br />
Lymphbahnen Mit der Funktion eines Drainagesystems<br />
durchdringen Lymphgefäße <strong>den</strong><br />
gesamten Körper. Ausnahmen bil<strong>den</strong> das Zentralnervensystem<br />
(Gehirn <strong>und</strong> Rückenmark),<br />
Knochen- <strong>und</strong> Knorpelsubstanz <strong>und</strong> natürlich<br />
Haare <strong>und</strong> Nägel.<br />
Lymphbahnen schließen keinen Zyklus wie<br />
das Adernetz des Blutes, sondern bil<strong>den</strong> einen<br />
„Halb-Kreisl<strong>auf</strong>“: Das heißt, sie beginnen<br />
frei als feinste Lymphkapillare im Zwischenzellbereich<br />
des Gewebes, vereinigen sich<br />
zu Leitgefäßen, die in Transportgefäße <strong>und</strong><br />
schließlich in zwei Lymphstämme mün<strong>den</strong>.<br />
Die Lymphe fließt nur in eine Richtung: aus<br />
dem Gewebe zum Herzen. Die bei<strong>den</strong> Haupt-<br />
Lymphstämme des Körpers ergießen sich vor<br />
dem Herz an <strong>den</strong> Verbindungsstellen je zweier<br />
Venen – <strong>den</strong> sogenannten Venen-Winkeln – in<br />
<strong>den</strong> Blutkreisl<strong>auf</strong>. Die <strong>auf</strong>genommene Lymphe<br />
des gesamten Körpers wird hier wieder dem<br />
Blut zugeführt.<br />
Mit dem Blut wird die Lymphe zur Leber weitergeleitet,<br />
damit die lymphpflichtige Last hier<br />
verstoffwechselt wer<strong>den</strong> kann. Das heißt, die<br />
antransportierten Schlackestoffe wer<strong>den</strong> so<br />
umgewandelt, dass sie mit dem Blut zu Niere<br />
<strong>und</strong> Darm gelangen <strong>und</strong> von dort ausgeschie<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong> können.<br />
Paracelsus 05I12<br />
9
10<br />
2<br />
4<br />
1 Milchbrustgang<br />
2 rechter großer Lymphgang<br />
3 linker Venenwinkel<br />
4 rechter Venenwinkel<br />
Lymphknoten <strong>Der</strong> Körper besitzt etwa<br />
600-700 Lymphknoten, deren Gesamtgewicht<br />
ungefähr 100 Gramm beträgt. Allein<br />
in der Hals-Rachen-Region – dem sogenann-<br />
Anzeige<br />
3<br />
1<br />
ten lymphatischen Rachenring – befin<strong>den</strong> sich<br />
100-200 Knoten. Lymphknoten sind fest in <strong>den</strong><br />
Lymph-Halbkreisl<strong>auf</strong> integriert; die Adern des<br />
Lymphgefäß-Systems führen durch die Knoten<br />
wie durch Filterstationen hindurch.<br />
Ein Lymphknoten ist ca. 2-30 mm lang <strong>und</strong><br />
bohnenförmig. Er besteht aus einer Kapsel<br />
aus straffem Bindegewebe, in der sich ein<br />
engmaschiges Lymphader-Flechtwerk befindet.<br />
Mehrere feine, zuführende Gefäße bringen<br />
die Lymphe ins Knoteninnere, einzelne<br />
stärkere, ableitende Lymphbahnen führen die<br />
Lymphe aus dem Knoten hinaus <strong>und</strong> <strong>auf</strong> dem<br />
Weg durch <strong>den</strong> Körper weiter.<br />
Lymphknoten dienen der teilweisen Reinigung<br />
der Lymphe von Stoffwechsel-Abbauprodukten,<br />
Krankheitserregern, Schadstoffen <strong>und</strong><br />
Zellfragmenten. Des Weiteren erfüllen Lymphknoten<br />
mit der Bildung von Abwehrstoffen<br />
eine wichtige Aufgabe für das Immunsystem.<br />
Darüber hinaus helfen Lymphknoten, das Flüssigkeitsgleichgewicht<br />
im Körper <strong>auf</strong>recht zu<br />
erhalten, da sie die Fähigkeit besitzen, Lymphe<br />
zurückzuhalten, sie zu speichern oder bei<br />
Bedarf dem Körper zur Verfügung zu stellen.<br />
7<br />
6<br />
5<br />
1 Terminusbereich<br />
2 obere Halslymphknoten<br />
3 unter dem Unterkiefer gelegene Lymphknoten<br />
4 unter dem Kinn gelegene Lymphknoten<br />
5 Ohrspeicheldrüsen-Lymphknoten<br />
6 hinter <strong>den</strong> Ohren gelegene Lymphknoten<br />
7 vor <strong>den</strong> Ohren gelegene Lymphknoten<br />
Lymphdrainage Sanfte, streichend kreisende<br />
bzw. pumpende Massagegriffe entlang<br />
<strong>den</strong> Lymphbahnen – immer in Lymphflussrichtung<br />
– <strong>und</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Lymphknoten fördern <strong>den</strong><br />
Fluss der Lymphe <strong>und</strong> damit die Ausleitung von<br />
belasten<strong>den</strong> Ablagerungen <strong>und</strong> überschüssigem<br />
Wasser aus dem Gewebe.<br />
Kontraindikationen Vor einer Lymphdrainage<br />
muss das Vorliegen folgender Erkrankungen<br />
ausgeschlossen <strong>sein</strong>, damit durch die<br />
Anwendung der Massagegriffe <strong>und</strong> die damit<br />
7<br />
8<br />
2<br />
3 4<br />
2<br />
1<br />
6<br />
5<br />
10<br />
1 Terminusbereich<br />
2 obere Halslymphknoten<br />
3 vor <strong>den</strong> Ohren gelegene<br />
Lymphknoten<br />
4 Hinterhaupts-Lymphknoten<br />
5 Brustbein-Lymphknoten<br />
6 Achsel-Lymphknoten<br />
7 Ellenbeugen-Lymphknoten<br />
8 Len<strong>den</strong>-Lymphknoten<br />
9 Becken-Lymphknoten<br />
10 Leisten-Lymphknoten<br />
11 Kniekehlen-Lymphknoten<br />
9<br />
11<br />
3<br />
1<br />
4
Flussrichtung der Lymphe am Körper <strong>und</strong> im Gesicht<br />
verb<strong>und</strong>ene Bewegung des Gewebes <strong>und</strong> der<br />
Lymphflüssigkeit keine negativen ges<strong>und</strong>heitlichen<br />
Folgen entstehen:<br />
• ausgeprägte Arteriosklerose, Gefäßaussackungen<br />
oder -verengungen, Thromboseneigung,<br />
Blutgerinnungsstörungen, Zustand<br />
nach einem Blutgerinnsel in <strong>den</strong> Venen<br />
• starke Herzschwäche, Wasseransammlungen<br />
in <strong>den</strong> Beinen <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> einer Herzerkrankung<br />
• Krebserkrankung<br />
• akute Entzündungen<br />
• akute allergische Reaktion<br />
Wirkung Lymphdrainage vermehrt die Aufnahme<br />
von Lymphflüssigkeit aus dem Bindegewebe<br />
in die Lymphkapillare, steigert die<br />
Lymphmotorik in <strong>den</strong> Transportgefäßen <strong>und</strong><br />
verbessert so <strong>den</strong> Lymphfluss.<br />
Durch die erhöhte Aufnahme der lymphpflichtigen<br />
Last aus dem Gewebe <strong>und</strong> die Entlastung<br />
des Organismus von zu viel Wasser, unterstützt<br />
Lymphdrainage wirkungsvoll die Reinigung<br />
<strong>und</strong> damit Ges<strong>und</strong>erhaltung des Körpers. Mit<br />
der Ausleitung von Ablagerungen kann eine<br />
verbesserte Ver- <strong>und</strong> Entsorgung der Zellen<br />
<strong>und</strong> damit die Vitalisierung des Gewebes, die<br />
Klärung der Haut <strong>und</strong> die Entspannung von<br />
verhärteter Muskulatur erreicht wer<strong>den</strong>.<br />
Den möglichen Folgen einer Übersäuerung<br />
oder Verschlackung des Körpers, wie z.B.<br />
Gelenkschmerzen, Allergien, chronischen Entzündungen,<br />
Magen- <strong>und</strong> Darmbeschwer<strong>den</strong>,<br />
Kopfschmerzen, Verspannungen oder Hauterkrankungen,<br />
kann entgegengewirkt wer<strong>den</strong>.<br />
<strong>Der</strong> langsame Massagerhythmus kann zur<br />
Entspannung <strong>und</strong> Entkrampfung der Muskulatur<br />
<strong>und</strong> damit zur Linderung von Schmerzen<br />
verspannter Körperbereiche führen.<br />
Es ergeben sich so folgende Anwendungsgebiete<br />
für die Lymphdrainage:<br />
• Hauterkrankungen (Unreinheiten)<br />
• Schwellungen<br />
• Gelenkbeschwer<strong>den</strong><br />
• Muskelschmerzen, Verspannungen<br />
• Kopfschmerzen<br />
• Cellulite<br />
Übersäuerung des Gewebes <strong>und</strong><br />
deren Folgen Neben der Unterstützung<br />
von Heilungsprozessen im Körper kann durch<br />
die Ausleitung belastender Ablagerungen aus<br />
dem Gewebe Neuerkrankungen vorgebeugt<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Durch Langsamkeit, Leichtigkeit <strong>und</strong> Sanftheit<br />
der Lymphdrainage kann es zu einer beruhigen<strong>den</strong><br />
Wirkung <strong>auf</strong> das vegetative (autonome)<br />
Nervensystem kommen. <strong>Der</strong> Körper<br />
erfährt eine ausgeprägte Ruhe- <strong>und</strong> Regenerationsphase.<br />
Regelmäßige Behandlungen können stress-<br />
<strong>und</strong> anspannungsbedingte Ges<strong>und</strong>heitsstörungen<br />
– z.B. Kopfschmerzen, Magenbeschwer<strong>den</strong>,<br />
chronische Erschöpfungszustände oder<br />
Schlafprobleme – mildern.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass<br />
Lymphdrainage neben der klassischen Anwendung<br />
im Bereich der Ödemtherapie eine tiefenwirksame<br />
„innere Reinigung“ des Körpers<br />
mit weitreichen<strong>den</strong> positiven Auswirkungen<br />
<strong>auf</strong> Bindegewebe, Haut, Nervensystem, Muskulatur<br />
<strong>und</strong> Gelenke erreichen kann.<br />
Dorothée Grotmann<br />
dorothee.grotmann@lavara.de<br />
Heilpraktikerin <strong>und</strong> Dozentin<br />
für Lymphdrainage an <strong>den</strong><br />
Paracelsus Schulen<br />
Literaturempfehlungen<br />
Clees, Ernstwalter: Lymphdrainage, Droemer<br />
Knaur, 2000<br />
Földi, Michael <strong>und</strong> Stößenreuther, Roman:<br />
Gr<strong>und</strong>lagen der manuellen Lymphdrainage,<br />
Urban & Fischer, München,1999<br />
Kasseroller, Renato: Kompendium der Manuellen<br />
Lymphdrainage nach Dr. Vodder,<br />
Karl F. Haug Fachbuchverlag, 2002<br />
Wittlinger, Hildegard <strong>und</strong> Wittlinger,<br />
Günther: Lehrbuch der Manuellen Lymphdrainage<br />
nach Dr. Vodder, 3 Bde., Bd.1,<br />
Gr<strong>und</strong>lagen, Karl F. Haug Fachbuchverlag,<br />
1996<br />
Anzeige<br />
Paracelsus 05I12<br />
11
12<br />
Wir haben Schulen, um unseren Geist auszu-<br />
bil<strong>den</strong>, treiben Sport, um <strong>den</strong> Körper fit <strong>und</strong><br />
ges<strong>und</strong> zu halten, aber wo können wir eigent-<br />
lich unsere Gefühle schulen?<br />
Seit alters her dienen Märchen <strong>und</strong> Mythen<br />
dazu, Entwicklungsprozesse nachzuvollziehen<br />
<strong>und</strong> Gefühle kennenzulernen. In der Flut der<br />
Fernsehbilder <strong>und</strong> der schnellen Multimediawelt<br />
wird es allerdings immer schwieriger,<br />
diese wertvollen Geschichten zu entdecken<br />
<strong>und</strong> oft wer<strong>den</strong> sie gar nicht mehr getreu dem<br />
Original wiedergegeben, sondern an eine moderne<br />
Gesellschaft angepasst, die die alten<br />
Werte leider nicht mehr schätzt.<br />
So wird z.B. aus dem Original des Gebrüder-<br />
Grimm-Märchens „<strong>Der</strong> Froschkönig“, in dem<br />
die Prinzessin <strong>den</strong> Frosch an die Wand werfen<br />
muss, damit er ein Prinz wird, eine ganz neue<br />
Geschichte mit einer ganz anderen Symbolik.<br />
Bei Walt Disney küsst die Prinzessin <strong>den</strong> Frosch<br />
<strong>und</strong> wird selbst zu einem. Die Symbolsprache,<br />
dass Frauen ihre männliche Seite entwickeln<br />
müssen <strong>und</strong> Männer ihre weibliche, damit<br />
Transformation geschehen kann, geht dabei<br />
verloren. Und so gibt es jede andere Menge<br />
Beispiele.<br />
Einer, der <strong>sein</strong> Lebenswerk dar<strong>auf</strong> abstimmt,<br />
dass die Symbolsprache der Märchen erhalten<br />
bleibt <strong>und</strong> einem breiten Publikum von Kindern<br />
<strong>und</strong> Erwachsenen zugänglich ist, ist der Autor,<br />
Philosoph <strong>und</strong> Theatermacher Johannes Galli.<br />
Seine Inszenierungen legen bei aller Moderne<br />
<strong>und</strong> Zeitgemäßheit immer Wert dar<strong>auf</strong>, die<br />
Schlüsselaussagen der Märchen zu bewahren.<br />
Mittlerweile tragen zehn Theater in Deutschland<br />
<strong>sein</strong>en Namen, eines in New York <strong>und</strong><br />
eines in Lima. Unter dem Motto „Spielräume<br />
schaffen, in <strong>den</strong>en Menschen ihre Kreativität<br />
erforschen <strong>und</strong> ihr Bewusst<strong>sein</strong> vergrößern<br />
können“ hat er weltweit Theater- <strong>und</strong> Workshopräume<br />
geschaffen.<br />
Märchen helfen heilen!<br />
Schauspielerin & Trainerin Heidrun Ohnesorge<br />
berichtet über die Wirkungskraft der Märchen<br />
<strong>und</strong> der Märcheninszenierungen von<br />
Johannes Galli.<br />
Johannes Galli ist u.a. Autor des Fachbuches<br />
„Märchen <strong>und</strong> Mythen – Sprache der Gefühle“<br />
<strong>und</strong> des Romans „Sonnenmond – Das verspielte<br />
Paradies“, ein Roman darüber, woher<br />
die Märchen kommen. Er ist ein exzellenter<br />
Erzähler <strong>und</strong> hat in <strong>den</strong> 1980er- <strong>und</strong> 1990er-<br />
Jahren viele wichtige Märchen deutschlandweit<br />
als Solotheaterprogramm <strong>auf</strong>geführt.<br />
Aktuell hat er das Musical „Froggy“ (nach<br />
dem Märchen „<strong>Der</strong> Froschkönig“) geschrieben<br />
<strong>und</strong> inszeniert. Er hat Dr. med. Tatjana Mayer<br />
inspiriert, die Organisation „Dr. Fairytale“ in<br />
New York, USA, zu grün<strong>den</strong>, die für Kinder mit<br />
chronischen <strong>und</strong> lebensbedrohlichen Erkrankungen<br />
Märchen spielt. In Deutschland trägt<br />
der Verein <strong>den</strong> Namen „Lichtmädchen e.V.“<br />
Johannes Galli: „Die Sprache der Gefühle muss<br />
erst wieder neu erlernt wer<strong>den</strong>, da sie im Zuge<br />
der Zivilisation verloren gegangen ist. Kaum<br />
einer kann <strong>sein</strong>e Gefühle der Situation entsprechend<br />
ausdrücken. Wir sind zutiefst verunsichert,<br />
wenn wir unsere Gefühle offenbaren<br />
wollen. Einen Ausweg bieten die Märchen <strong>und</strong><br />
Mythen aller Völker, die sich, versteht man sie<br />
zu deuten, wie eine breit angelegte Grammatik<br />
der Gefühle lesen.“<br />
Bereits bei der Annäherung an ein Märchen<br />
wird klar, wie deutlich dort Gefühlsprozesse<br />
beschrieben wer<strong>den</strong>. Neigt die Frau eher<br />
zum verträumt sehnsüchtigen Dornröschen, in<br />
dessen Gestrüpp sich schon viele Ritter hoffnungslos<br />
verfangen haben, ist sie versunken<br />
im Glassarg der eigenen Schönheit wie Schneewittchen,<br />
oder läuft sie eher wie Papas Liebling<br />
wie im Froschkönig immer noch jedem Mann<br />
davon, weil sie ihn für einen ekeligen Frosch<br />
hält, der sie zwingen will, ihr Versprechen einzulösen?<br />
Neigt der Mann dazu, als latenter<br />
Angeber sich selbst zu überschätzen wie das<br />
„Tapfere Schneiderlein“ oder fürchtet er sich<br />
vor nichts außer dem Weibe, wie „<strong>Der</strong> Eine,<br />
der auszog, das Fürchten zu lernen“? Oder<br />
wankt er zwischen <strong>den</strong> drei großen Männer-<br />
gestalten der Nibelungensage hin <strong>und</strong> her:<br />
Siegfried-Alleskönner <strong>und</strong> Frauenheld ohne<br />
Verantwortungsgefühl; Hagen – sicherheitsliebende<br />
<strong>und</strong> verantwortungsbewusste ewige<br />
Nummer Zwei; König Gunther – aus innerer<br />
Not, sich selbst zum Deppen stempelnd. Es<br />
hilft kein Grübeln, erst das Spiel bringt es an<br />
<strong>den</strong> Tag, wo die Kraftquellen jedes Einzelnen<br />
<strong>auf</strong> ihre Ausschöpfung warten. Die verschlossene<br />
Tür des eigenen Mythos zu öffnen, setzt<br />
konzentrierte individuelle Kraft frei. Aber<br />
nicht nur persönliche <strong>und</strong> zwischenmenschliche<br />
Konflikte können über die Märchen entschlüsselt<br />
wer<strong>den</strong>, auch die gesamten Prozesse<br />
innerhalb von Unternehmen <strong>und</strong> Organisationen<br />
lassen sich mit ihrer Hilfe beschreiben.<br />
Sogar wirtschaftliche, politische, kulturelle<br />
<strong>und</strong> gesellschaftliche Entwicklungen sind in<br />
der symbolhaften Bilderwelt der Märchen <strong>und</strong><br />
Mythen <strong>auf</strong>s Genaueste verzeichnet.<br />
Durch das Nachspielen der Schlüsselszenen<br />
konfrontieren wir uns mit <strong>den</strong> eigenen, tief<br />
versteckten Wünschen <strong>und</strong> Sehnsüchten. Märchen<br />
<strong>und</strong> Mythen sind Einweihungsspiele für<br />
die Seele. Sowohl Spieler als auch Zuschauer<br />
wur<strong>den</strong> durch ein Miterleben <strong>und</strong> ein Mitfühlen<br />
von schwierigen menschlichen Prozessen<br />
in ihrem Gefühlsleben geschult.<br />
Eine regelmäßige Beschäftigung mit Märchen<br />
ist ein Ausweg aus leidvollen Wegen. Wenn der<br />
eigene Mythos erlebt wird, tritt eine Stärkung<br />
der Lebenskräfte ein.<br />
Wer einmal die symbolhafte Sprache der Märchen<br />
<strong>und</strong> Mythen entschlüsselt hat, bemerkt<br />
sofort, dass sie im Kern die Lösung eines seelischen<br />
Konflikts bergen. Aber erst wer die<br />
Märchen mit ebenso großer Konzentration wie<br />
Spielfreude nachspielt, erfährt in der Fülle der<br />
Märchen- <strong>und</strong> Mythenstoffe <strong>sein</strong>e eigene Geschichte<br />
<strong>und</strong> entdeckt jene Gestalt in sich,<br />
die <strong>den</strong> Schlüssel zu jener Tür bereithält, die<br />
bislang nicht zu öffnen war.
Auf dem Psychotherapie-Symposium<br />
im Frühjahr 2012 in Kassel spielte<br />
das Galli Theater „Rothäppchen“.<br />
Es erzählt die Symbolik des Märchens<br />
Rotkäppchen der Brüder Grimm <strong>auf</strong><br />
dramatische <strong>und</strong> tiefsinnige Art. Dennoch<br />
ist es humorvoll <strong>und</strong> vor allem bewegend!<br />
Es wurde von Johannes Galli<br />
im Auftrag der UNO Wien geschrieben.<br />
Jung, schön, verführerisch. Ein Mädchen,<br />
das keinen Vater hat, gerät –<br />
wie im Märchen von Rotkäppchen – an<br />
einen verführerischen Wolf. Dieser verleitet<br />
sie zu Drogen <strong>und</strong> Prostitution.<br />
<strong>Der</strong> Wunsch nach einer besseren Zukunft<br />
führt sie in die Abhängigkeit. Sie<br />
kommt vom rechten Wege ab <strong>und</strong> wird<br />
verschlungen. Drogenabhängigkeit <strong>und</strong><br />
sexuelle Ausbeutung führen sie in<br />
eine tiefe Depression, aus der ihr nur<br />
die Verbindung zu einer starken Frau<br />
wieder heraushelfen kann. Trotz des<br />
brisanten Themas um Zwangsprostitution<br />
<strong>und</strong> Sucht ist „Rothäppchen“ ein<br />
von Humor unterstütztes Theaterstück,<br />
welches die gezeigte Situation sogar<br />
noch bewußter darstellt.<br />
Wir Erwachsene haben das Spiel vergessen<br />
<strong>und</strong> hören auch nicht mehr so genau zu. Kinder<br />
jedoch haben noch ein absolut sicheres<br />
Gefühl dafür, in welchen Szenen die zentralen<br />
Botschaften verschlüsselt sind. Die Kinder<br />
ahnen, dass hier ganz wichtige Fragen ihres<br />
Gefühlslebens verschlüsselt sind. Das Spiel der<br />
Schlüsselszenen ist hilfreich <strong>und</strong> heilsam. Wir<br />
lernen, über die Märchen unsere Gefühle auszudrücken.<br />
Endlich erhalten wir Symbole <strong>und</strong><br />
Bilder für Trauer, Freude, Schmerz, Erlösung.<br />
Wir bekommen eine Ahnung, was das Leben<br />
in der Tiefe bedeutet. Und lernen vor allem<br />
so wichtige Lebensprinzipien wie Alltagsglück<br />
oder Scheitern, Verzweiflung, Hoffnung, Demut,<br />
Wandlung, Erlösung.<br />
<strong>Der</strong> eigene Mythos ist wie ein symbolhafter<br />
Spiegel der Lebensgeschichte. <strong>Der</strong> Weg,<br />
ihm <strong>auf</strong> die Spur zu kommen ist: spielen, sich<br />
bewegen, gestalten <strong>und</strong> immer <strong>auf</strong>merksamer<br />
dafür wer<strong>den</strong>, was man da spielt, bewegt <strong>und</strong><br />
gestaltet. Die faszinierende Symbolwelt der<br />
Märchen <strong>und</strong> Mythen liefert hervorragende<br />
Bilder zu allen Lebenssituationen. Dadurch haben<br />
wir <strong>den</strong> Vorteil, sofort Szenen zu haben,<br />
die wir spielen können.<br />
Oft geht es in <strong>den</strong> Märchen um die Verwirklichung<br />
der männlichen <strong>und</strong> weiblichen<br />
Kräfte: In „Dornröschen“ z.B. lernt Frau, <strong>auf</strong><br />
<strong>den</strong> richtigen Prinzen zu warten, im „Froschkönig“<br />
hingegen muss sie <strong>den</strong> Frosch mit aller<br />
Kraft im richtigen Moment an die Wand<br />
werfen, ihm also einen Impuls geben, <strong>und</strong><br />
kann ihn so verwandeln. „Eisenhans“ lehrt<br />
<strong>den</strong> Mann <strong>den</strong> bewussten Umgang mit <strong>sein</strong>er<br />
urmännlichen Kraft. Angst vor dem Urweiblichen<br />
überwindet der Mann in „Von Einem,<br />
der auszog, das Fürchten zu lernen“. Entdeckt<br />
man im Spiel <strong>den</strong> eigenen Mythos, ist ein tiefes<br />
Verständnis der eigenen Lebensgeschichte<br />
möglich. Dies setzt unglaubliche Energien frei,<br />
um das Leben neu zu gestalten.<br />
Johannes Galli<br />
Heidrun Ohnesorge<br />
arbeitet seit 15 Jahren als<br />
Schauspielerin, Regisseurin<br />
<strong>und</strong> Clown, leitet seit Januar<br />
2012 das Galli Theater in<br />
Hamburg<br />
h.ohnesorge@galli.de<br />
Workshops <strong>und</strong> Ausbildung<br />
an <strong>den</strong> Paracelsus Schulen<br />
Hannover: 20./21. Oktober 2012<br />
Kassel: 3./4. November 2012 Start der<br />
Ausbildung zum Galli Trainer für Körpersprache<br />
& Kommunikation<br />
Bremen: 19./20. Januar 2013<br />
Literaturempfehlungen<br />
Bei direkter Bestellung im Galli Verlag<br />
(verlag@galli.de), Stichwort „Paracelsus<br />
Schule“, erhalten Sie folgende Rabatte:<br />
Galli, Johannes: Märchen <strong>und</strong> Mythen – Die<br />
Sprache der Gefühle, ISBN 978-3-9348-<br />
6155-8; 19,90 statt 24,90 Euro<br />
Galli, Johannes: Sonnenmond – Das verspielte<br />
Paradies, 470 Seiten, ISBN 978-3-<br />
9348-6153-4; 12,00 statt 14,90 Euro<br />
Galli, Johannes: DVD „Die Nibelungensage“,<br />
73 Minuten, ISBN 978-3-9430-7226-6;<br />
14,80 Euro<br />
Galli, Johannes: DVD „Froschkönig“;<br />
50 Minuten, ISBN 978-3-9430-7210-5;<br />
12,80 Euro<br />
Galli, Johannes: DVD „Von Adam bis Eva“;<br />
83 Minuten, ISBN 978-3-9430-7202-0;<br />
14,80 Euro<br />
Paracelsus 05I12<br />
13
14<br />
Lebendige Kraft der Farben<br />
Aura-Soma® – das sind mehr als 100 w<strong>und</strong>erschöne<br />
klare Equilibrium-Öle in Glasflaschen,<br />
die in allen Farben des Regenbogens ein- oder<br />
zweifarbig leuchten. Equilibrium bedeutet<br />
„Gleichgewicht“. Auf die Haut <strong>auf</strong>getragen<br />
entfalten diese herrlich anzuschauen<strong>den</strong> farbigen<br />
Öle die Energien von Kristallen <strong>und</strong> Mineralien,<br />
ebenso von Kräuterauszügen sowie<br />
die Düfte ätherischer Öle, <strong>und</strong> das stets ihren<br />
Farben entsprechend.<br />
Farbe ist sozusagen die Signatur, nach der die<br />
Zusammenstellung der Pflanzen, Kräuter <strong>und</strong><br />
Heilsteine geschieht, die gemeinsam in einem<br />
Öl zur Wirkung kommen. Viele Flaschen enthalten<br />
sogar zwei verschie<strong>den</strong>farbige Fraktionen.<br />
Dann schwingen <strong>und</strong> wirken in der oberen<br />
Fraktion andere Kräuter <strong>und</strong> Heilsteine als in<br />
der unteren. Möglich wird dies dadurch, dass<br />
in der oberen Fraktion die Ingredienzien <strong>auf</strong><br />
eine Ölbasis gebracht wur<strong>den</strong>, während die in<br />
der unteren Fraktion in einer wässrigen Lösung<br />
gelöst wur<strong>den</strong>. Da Öl physikalisch leichter ist<br />
als Wasser, ergeben sich die exakt in der Mitte<br />
voneinander getrennte quasi <strong>auf</strong>einander<br />
liegen<strong>den</strong> Schichten. Die Schwingungen von<br />
Licht <strong>und</strong> Farben wirken <strong>auf</strong> unseren feinstofflichen<br />
Körper, unseren Lichtkörper, <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />
ja alle ganzheitlichen Naturheilweisen abzielen.<br />
Aura bedeutet „Licht“ oder „Lichthauch“<br />
<strong>und</strong> Soma bedeutet „Körper“ oder „Wesen“.<br />
Aura-Soma® kann also das Licht mit unserem<br />
Wesen bzw. Körper verbin<strong>den</strong>. So kann nicht<br />
nur unser Körper, <strong>auf</strong> dem die Öle <strong>auf</strong> die Haut<br />
schließlich <strong>auf</strong>getragen wer<strong>den</strong>, sondern auch<br />
unser Bewusst<strong>sein</strong> angesprochen wer<strong>den</strong> <strong>und</strong><br />
Geschehnisse im Leben plötzlich sinnvoll erscheinen<br />
lassen.<br />
Die Engländerin Vicky Wall hat, beginnend<br />
im Jahr 1983, medial empfangene Rezepturen<br />
passend für die jetzige Zeit entwickelt. <strong>Der</strong>zeit<br />
stehen 110 verschie<strong>den</strong>e Flaschen zur Auswahl.<br />
Aura-Soma® wird weltweit eingesetzt,<br />
um Körper, Geist <strong>und</strong> Seele des Menschen zu<br />
revitalisieren <strong>und</strong> harmonisieren <strong>und</strong> uns ins<br />
Gleichgewicht zurückzubringen. Farbe ist eine<br />
Sprache, die weit über Worte hinausgeht. Intuitiv<br />
kennt jeder Mensch, ohne besonders<br />
dafür begabt zu <strong>sein</strong>, <strong>sein</strong>e eigenen Aurafarben<br />
<strong>und</strong> fühlt sich von genau jenen Farben<br />
angesprochen, die ihn im Moment am Besten<br />
unterstützen. Letztendlich spiegeln sie ihn so<br />
genau wie ein Fingerabdruck wider. Aura-Soma®<br />
kann je<strong>den</strong> Menschen dazu ermächtigen,<br />
selbst zu schauen, sich <strong>auf</strong> sich selbst tiefer<br />
einzulassen <strong>und</strong> dann die persönlichen Farböle<br />
auch selbst auszuwählen.<br />
„Du bist die Farben, die du wählst, <strong>und</strong> sie<br />
spiegeln die Bedürfnisse deines Wesens.“<br />
Vicky Wall<br />
Aura-Soma® kann in der Praxis immer ein<br />
schönes „Arbeitsinstrument“ <strong>sein</strong>, wenn wir<br />
als Behandler die innere Harmonie eines Klienten<br />
ins Gleichgewicht bringen möchten.<br />
Hier eignet es sich besonders, <strong>den</strong> Patienten<br />
mit einzubeziehen, indem er eine bestimmte<br />
Anzahl der Aura-Soma®-Flaschen auswählen<br />
kann. Eine eigene Auswahl zu treffen bedeutet,<br />
wahrhaft in <strong>den</strong> eigenen Spiegel schauen<br />
zu wollen, sich selbst so anzunehmen, wie<br />
man ist <strong>und</strong> das zu unterstützen, was sich<br />
wohlfühlt in uns. Aura-Soma® kann dieser<br />
unermesslichen <strong>und</strong> unerschöpflichen Quelle<br />
der absolut bedingungslosen Liebe helfen,<br />
sich weit in uns Raum zu schaffen. Das kann<br />
dann die größtmöglichen Selbstheilungskräfte<br />
in Gang bringen <strong>und</strong> Körper-Geist-Seele in das<br />
derzeit größtmögliche Gleichgewicht setzen.<br />
<strong>Der</strong> Aura-Soma®-Berater kann <strong>sein</strong>en Klienten<br />
in diesem Prozess unterstützen, ermutigen,<br />
begleiten <strong>und</strong> ein „Dolmetscher“ dieser stillen<br />
Sprache der Energien <strong>und</strong> Farben <strong>sein</strong>, die<br />
die Psyche <strong>und</strong> Befindlichkeit dieser Person<br />
wiedergeben. Indem der Klient sich dem Licht<br />
<strong>und</strong> <strong>den</strong> Farben öffnet, können <strong>sein</strong> Herz <strong>und</strong><br />
<strong>sein</strong> Fühlen angesprochen wer<strong>den</strong>, er kann<br />
erleben, was in ihm vor sich geht, von kraftvollem<br />
Licht durchströmt wer<strong>den</strong>. Auf diese<br />
Weise können Lösungsmöglichkeiten <strong>und</strong> neue<br />
Wege bewusst wer<strong>den</strong>, um <strong>auf</strong> die derzeitige<br />
Lebenssituation zu antworten.
Die Wahl <strong>und</strong> Anwendung von Aura-Soma®-<br />
Farbölen kann jede andere Therapie wie z.B.<br />
Psychotherapie ergänzen.<br />
Fallbeispiel Eine junge Frau kam zu mir in<br />
die Praxis, fest dazu entschlossen, ihre Missbrauchsgeschichte<br />
<strong>auf</strong>zuarbeiten. Sie wollte<br />
endlich ihr eigenes Leben führen. Bereits bei<br />
unserem ersten gemeinsamen Termin berichtete<br />
sie mir offen <strong>den</strong> jahrelangen sexuellen<br />
Missbrauch durch ihren Vater im Kindesalter.<br />
Sie bat darum, ob es möglich wäre, in unserem<br />
folgen<strong>den</strong> Termin eine Aura-Soma®-Beratung<br />
von mir zu erhalten, da sie von Aura-Soma®<br />
<strong>und</strong> <strong>sein</strong>en Wirkungen wusste. Ich stimmte<br />
zu, jedoch nur für diesen einzelnen Termin,<br />
<strong>den</strong>n die Gestalttherapie stand mit einem<br />
wöchentlichen Termin im Vordergr<strong>und</strong>. Sie<br />
wählte B26, B53, B89 <strong>und</strong> B51. Am Ende der<br />
Beratung riet ich ihr, die B26, Orange/Orange,<br />
auch die „Schockflasche“ bei Aura-Soma® genannt,<br />
als Erstes anzuwen<strong>den</strong>. Sie fühlte sich<br />
gut damit, <strong>den</strong>n unser Klient sollte stets selbst<br />
jene Flasche bestimmen, mit der das Auftragen<br />
<strong>auf</strong> <strong>den</strong> Körper begonnen wird. Bereits nach<br />
ihren ersten eigenen Anwendungen brachte sie<br />
ihre Erlebnisse in die Psychotherapie-St<strong>und</strong>en<br />
ein. Vieles aus der Vergangenheit kam wieder<br />
hoch, wir arbeiteten damit, sie konnte loslassen,<br />
zum Selbstbestimmt<strong>sein</strong> fin<strong>den</strong> <strong>und</strong><br />
weitergehen. Bald hatte sie wieder <strong>den</strong> Mut,<br />
sich mit einem jungen Mann zu treffen, war<br />
jedoch noch nicht vertraut genug damit, ihre<br />
eigenen Grenzen zu setzen <strong>und</strong> erzählte mir,<br />
wie sie sich selbst <strong>und</strong> <strong>den</strong> jungen Mann aus<br />
einer anderen Ecke des Zimmers beobachtete!<br />
Vor Schreck hatte sie sich herausgezogen, wie<br />
es in Nahtoderlebnissen geschieht oder immer<br />
dann, wenn etwas überwältigendes Grenzüberschreitendes<br />
passiert. Auch hier half das<br />
Öl, „wieder zusammenzukommen“, <strong>und</strong> zwar<br />
erst einmal in diesem Prozess mit sich selbst,<br />
nämlich energetisch wieder die eigene Mitte<br />
zu beleben, sich darin zu verankern <strong>und</strong> genau<br />
zu fühlen, was sie will oder nicht will, <strong>und</strong> das<br />
auch auszudrücken. Ich durfte beobachten,<br />
wie sie kontinuierlich ihren Prozess mit diesem<br />
leuchtend orangefarbenen Öl begleitete. So<br />
lernte sie, Krisen, in die sie zu Hause geriet, zu<br />
meistern, einfach indem sie das Öl <strong>auf</strong>trug. In<br />
unseren kommen<strong>den</strong> Terminen vertraute sie<br />
sich mir dann weiter an.<br />
Nach einiger Zeit bat sie um ihre zweitgewählte<br />
Flasche. Die Farben dieses Öls sind<br />
Hellgrün/Hellgrün, <strong>und</strong> ich wurde neugierig,<br />
was sie dazu veranlasst hatte. Aus eigenem<br />
Entschluss hatte sie begonnen, ihrem Vater<br />
zu verzeihen! Ich freute mich sehr <strong>und</strong> begriff,<br />
wie diese neuen Farben eine neue Phase<br />
einläuteten. <strong>Der</strong> Schock, das Orange, lag<br />
hinter ihr. Sie war zu sich selbst zurückgekehrt<br />
<strong>und</strong> begann <strong>auf</strong> ihren eigenen Weg (Grün) zu<br />
schauen. Ihre eigenen Gefühle (Grün) durften<br />
ihr Leben <strong>und</strong> ihre Entscheidungen (Grün) nun<br />
bestimmen. Später wurde B89 dann wichtig,<br />
Rot über Tiefmagenta, eine Farbkombination,<br />
die uns erdet, verwurzelt <strong>und</strong> in neue Kraft,<br />
Bo<strong>den</strong>ständigkeit <strong>und</strong> Realitätssinn hinein<br />
verhilft. Wann sie begonnen hat, B51 (Hellgelb/Hellgelb)<br />
anzuwen<strong>den</strong>, weiß ich nicht,<br />
das Thema dieser Flasche ist „Die positiven<br />
Energien aus der Zukunft herbeiziehen“, aber<br />
dass diese Kraft <strong>und</strong> Energie sie alleine schon<br />
durch ihre Auswahl in diesem ganzen Prozess<br />
bereits aus der Zukunft rief, war deutlich.<br />
Die Aura-Soma®-Beratung Die eigene<br />
Auswahl von vier verschie<strong>den</strong>farbig kombinierten<br />
Equilibrium-Flaschen aus dem Set von<br />
mehr als 100 Farbölen ist in der Aura-Soma®-<br />
Beratung also ein Spiegel. Die Beratung bietet<br />
dem Klienten einen Raum, sich selbst wiederzuentdecken,<br />
ebenso wie sie dem Klienten die<br />
Möglichkeiten zum Anwen<strong>den</strong> der eigenen<br />
Öle, Pomander <strong>und</strong> Quintessenzen zeigt. <strong>Der</strong><br />
Abl<strong>auf</strong> einer solchen Beratung liegt darin, dass<br />
zuerst der Aura-Soma®-Berater die ganz persönliche<br />
Wahl des Klienten von vier verschie<strong>den</strong>en<br />
Flaschen aus dem Set ermutigt <strong>und</strong> ihn<br />
dann durch die fachk<strong>und</strong>ige Interpretation der<br />
Farben unterstützt, nämlich durch das Ansprechen<br />
<strong>und</strong> Aussprechen jener Lebensthemen,<br />
welche durch die Farben deutlich wer<strong>den</strong>. Sitzungen<br />
gehen zuweilen sehr tief, d.h., dass<br />
ganz oft über Jahre oder Jahrzehnte versteckte<br />
Themen plötzlich wieder <strong>auf</strong>tauchen können<br />
<strong>und</strong> durch die Farbwahl gespiegelt wer<strong>den</strong>. Oft<br />
fallen dabei all die Masken <strong>und</strong> Strategien, um<br />
sich zu schützen, <strong>und</strong> die „wirkliche“ Person<br />
taucht <strong>auf</strong>. Diese aktuellen inneren Themen<br />
<strong>und</strong> Lebenssituationen betrachten Berater <strong>und</strong><br />
Klient gemeinsam, sodass der Klient sie annehmen<br />
lernen <strong>und</strong> integrieren kann. Dabei<br />
bildet die „kleine Stimme“ im eigenen Inneren<br />
zu jedem Zeitpunkt die Führung im Spiegel<br />
des gesamten Regenbogens von Aura-Soma®.<br />
Angewendet wer<strong>den</strong> die Farböle, indem der<br />
Klient selbst die persönlichen Flaschen mit der<br />
linken Hand verschüttelt, damit sich <strong>sein</strong>e ganz<br />
persönlichen Schwingungen in diese Substanzen<br />
mit einbringen (wie die Noso<strong>den</strong>-Therapie<br />
in der Homöopathie) <strong>und</strong> die so gebildete<br />
Emulsion <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Körper <strong>auf</strong>trägt. Welche der
16<br />
Anzeige<br />
vier gewählten Flaschen der Klient anwen<strong>den</strong><br />
will <strong>und</strong> wo er sie <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Körper <strong>auf</strong>tragen<br />
kann, ist auch Thema der Beratung. Pomander<br />
<strong>und</strong> Quintessenzen, also Düfte, die mit<br />
<strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> in die Aura eingebracht wer<strong>den</strong>,<br />
können diesen Prozess unterstützen.<br />
Eine w<strong>und</strong>erbare Form, nach einer Aura-<br />
Soma®-Beratung einen Klienten weiterzubegleiten,<br />
sind Massagen mit Aura-Soma®-<br />
Ölen. Jede Massageform ist dazu geeignet.<br />
Dazu bringt der Klient <strong>sein</strong>e selbstgewählten<br />
Flaschen wieder mit, wir besprechen gemeinsam,<br />
welches Farböl <strong>auf</strong> welchen Körperpartien<br />
angewendet wer<strong>den</strong> soll. Dabei wird das Öl<br />
nicht nur einfach als Massageöl <strong>auf</strong> die Haut<br />
<strong>auf</strong>getragen, sondern durch unsere Griffe tief<br />
in das energetische System dieses Menschen<br />
eingebracht, sodass diese Behandlungen w<strong>und</strong>ervoll<br />
tief gehen <strong>und</strong> zugleich leicht bleiben.<br />
Es wird zu einem balancieren<strong>den</strong> Erlebnis von<br />
Körper, Geist, Seele, <strong>und</strong> meist fühlen sich die<br />
Menschen danach viel sicherer, ihr eigenes Öl<br />
zu Hause weiter anzuwen<strong>den</strong> <strong>und</strong> zu beobachten,<br />
was geschieht. Die Schwelle, diese<br />
so kostbaren farbigen Juwelen nicht nur anzuschauen,<br />
sondern selbst zu schütteln <strong>und</strong><br />
sich das schöne Geschenk zu machen, es <strong>auf</strong><br />
dem eigenen Körper wirken zu lassen, wird so<br />
manchmal leichter überschritten. Aber auch<br />
das Anschauen, das Visualisieren eines selbst<br />
gewählten Farböls bringt in einer Pause aus<br />
dem hektischen Alltag häufig intuitiv Einsichten,<br />
Ideen oder kreative neue Möglichkeiten<br />
in <strong>den</strong> Sinn, wenn die Flasche daheim an einem<br />
gut gewählten Ort steht – es sind einfach<br />
kleine Lichtbringer!<br />
Einige Schüler von mir geben mit <strong>den</strong> Aura-<br />
Soma®-Ölen auch Handmassagen oder Fußmassagen,<br />
gerade jenen Klienten, die vorsichtiger<br />
<strong>und</strong> scheuer sind <strong>und</strong> sich nicht so schnell<br />
an die häufig noch so unbekannten farbigen<br />
Flaschen heranwagen wollen oder Probleme<br />
haben, sich für eine Ganzkörper-Massage ganz<br />
auszuziehen.<br />
Auch Aura-Behandlungen oder harmonisierendes<br />
Glattstreichen der Aura vor oder nach<br />
Reiki-Behandlungen wer<strong>den</strong> gerne mit <strong>den</strong><br />
Pomandern oder Quintessenzen durchgeführt.<br />
Sie können unseren feinstofflichen Körper<br />
stärken, schützen <strong>und</strong> wer<strong>den</strong> <strong>den</strong> Farben<br />
der Flaschenwahl entsprechend angewendet.<br />
Pomander wirken dabei sanft, schützend<br />
<strong>und</strong> regenerierend. Quintessenzen wiederum<br />
bil<strong>den</strong> eine Einladung an die Energien einer<br />
höheren Führung, uns gerade in unserem Bewusst<strong>sein</strong>sprozess<br />
in allen Bereichen unseres<br />
Lebens zu unterstützen. Spielerisches <strong>und</strong> intuitives<br />
Arbeiten hat hier schon so manche<br />
Herzenstüren geöffnet.<br />
Kinder lieben die Farben von Aura-Soma®, sie<br />
fühlen sich einfach darin <strong>auf</strong>gehoben. Kinder<br />
wählen anders – sie sind so klar, spontan,<br />
wissen genau, welche Flaschen sie mögen.<br />
Oft wissen Kinder auch selbst, ohne dass<br />
man ihnen Anweisung gibt, ganz genau, wie<br />
<strong>und</strong> wo sie das Öl <strong>auf</strong> ihren Körper <strong>auf</strong>tragen<br />
wollen <strong>und</strong> tun es ganz allein. Bei allen Arten<br />
von Wahrnehmungsstörungen ist Aura-<br />
Soma® nicht eingreifend: Man gibt dem Kind<br />
<strong>den</strong> Raum, es darf sich selbst etwas aussuchen.<br />
Wenn Kinder ihre vier Flaschen wählen<br />
<strong>und</strong> die Mutter <strong>und</strong>/oder der Vater ebenso,<br />
können auch die Eltern gemeinsam mit dem<br />
Kind in einer Kinderberatung über ihre Beziehungsdynamiken<br />
lernen, <strong>auf</strong> die der Berater<br />
durch fachk<strong>und</strong>ige Interpretation der Farben<br />
<strong>und</strong> Positionen der Flaschen dann <strong>auf</strong>merksam<br />
macht.<br />
Wie in der Homöopathie kann es in seltenen<br />
Fällen zu Erstverschlimmerungen kommen,<br />
d.h. einem Hautauschlag an <strong>den</strong> <strong>auf</strong>getragenen<br />
Stellen. Das kann bedeuten, weil der<br />
Körper überlastet ist, entgiftet er über die<br />
Haut in Form eines Ausschlages – es ist also<br />
eigentlich sehr positiv, etwas ist in Bewegung<br />
gekommen. Nun kann man entweder einfach<br />
weiter das Öl <strong>auf</strong>tragen oder eine Pause einlegen,<br />
bis der Hautausschlag abgeheilt ist. Es ist<br />
keinesfalls das falsche Öl oder gar chemische<br />
Substanzen im Öl, <strong>den</strong>n alles, was in <strong>den</strong> Ölen<br />
enthalten ist, wird nach Demeter-Richtlinien<br />
angebaut <strong>und</strong> geprüft <strong>und</strong> ist 100%ig biologisch.<br />
Es kann auch <strong>sein</strong>, dass der Klient merkt,<br />
„es wird mir zu viel“ oder es kommt zu viel<br />
hoch. Dann ist es gut, das Farböl eine Weile<br />
nicht zu benutzen, einzig es anzuschauen,<br />
<strong>und</strong> <strong>den</strong> Prozessen, die in Bewegung gekommen<br />
sind, liebevoll Raum zu geben. Die Aura-<br />
Soma®-Farböle dienen einem Wohlgefühl <strong>und</strong><br />
inneren Gleichgewicht, <strong>und</strong> alles braucht ganz<br />
individuell <strong>sein</strong>e Zeit. Mit Aura-Soma® gibt es<br />
kein „3 x täglich diese spezifische Medizin“.<br />
Es braucht Feinfühligkeit von beidem, dem<br />
Berater <strong>und</strong> dem Klienten, <strong>und</strong> die Weisheit,<br />
dem Ganzwerdungsprozess <strong>sein</strong>e Zeit <strong>und</strong> <strong>den</strong><br />
gebühren<strong>den</strong> Raum zu geben.<br />
Darsho M. Willing<br />
info@weg-des-herzens.com<br />
Heilpraktikerin, Aura-Soma®-<br />
Lehrerin <strong>und</strong> Autorin<br />
Literaturempfehlungen<br />
Willing, Darsho M.: Aura-Soma Therapie<br />
für Frau, Mann <strong>und</strong> Kind, Allegria<br />
Willing, Darsho M.: Aura-Soma, <strong>Der</strong> Weg<br />
des Herzens, Allegria<br />
Ausbildung zum<br />
Aura-Soma® Colour Care Consultant<br />
Gr<strong>und</strong>kurs (Level 1), 6 Tage<br />
9.-11. November & 16.-18. November 2012<br />
Paracelsus Schule Düsseldorf
© www.pics.de-by-schneehase<br />
Das Pferd –<br />
eine Chance für <strong>den</strong> Menschen<br />
Das Therapeutische Reiten gibt es mittlerweile<br />
in vielen Ländern <strong>und</strong> in jedem Land ist der<br />
Ursprung <strong>sein</strong>es Entstehens unterschiedlich.<br />
In Deutschland entstand das Therapeutische<br />
Reiten während <strong>und</strong> vor allem nach dem Krieg.<br />
Medizinische Zielsetzungen, die sich <strong>den</strong> typischen<br />
menschengangähnlichen rhythmischen<br />
Gang des Pferdes zunutze machten, um dem<br />
Menschen zu helfen, waren die Ursprünge.<br />
Heute ist diese Arbeit noch in der Hippotherapie<br />
verankert.<br />
Bei der Heilpädagogischen Förderung mit<br />
dem Pferd handelt es sich um pädagogische,<br />
psychologische, psychotherapeutische, rehabilitative<br />
<strong>und</strong> soziointegrative Angebote mithilfe<br />
des Pferdes bei Kindern, Jugendlichen<br />
<strong>und</strong> Erwachsenen mit verschie<strong>den</strong>en Behinderungen<br />
oder Störungen. Bekannt sind hier<br />
insbesondere das Heilpädagogische Voltigieren<br />
<strong>und</strong> Reiten.<br />
Dabei steht nicht die reit- oder voltigiersportliche<br />
Ausbildung, sondern die individuelle<br />
<strong>und</strong> ressourcenorientierte Förderung über das<br />
Medium Pferd im Vordergr<strong>und</strong>. Eine günstige<br />
Beeinflussung der Persönlichkeitsentwicklung<br />
gehört insbesondere in <strong>den</strong> Bereichen<br />
Motorik, Wahrnehmung, Lernen, Befindlichkeit<br />
<strong>und</strong> Verhalten zu <strong>den</strong> Zielsetzungen.<br />
Mein Interesse an dieser Methode hat mit einem<br />
4-jährigen Trakehner-Vollbluthengst namens<br />
Windfeuer begonnen. Ein gutmütiges,<br />
fre<strong>und</strong>liches <strong>und</strong> schönes Pferd, das ich mir<br />
für das Dressurreiten gek<strong>auf</strong>t hatte. Damals<br />
arbeitete ich in einem Kinderheim mit verhaltens<strong>auf</strong>fälligen<br />
Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen.<br />
Zu einem kleinen Jungen hatte ich eine ganz<br />
besondere Beziehung (wir nennen ihn hier<br />
Paul). 1993 gab es zwar auch schon <strong>den</strong> Begriff<br />
der Hyperaktivität, damals Zappelphilipp<br />
genannt, aber er war nicht so weit verbreitet<br />
wie heute. Paul würde man heute als hyperaktiv<br />
<strong>und</strong> verhaltens<strong>auf</strong>fällig bezeichnen, mit<br />
allen dazu gehören<strong>den</strong> Symptomen wie innere<br />
Unruhe, aggressives Verhalten, überschießende<br />
Reaktionen, die nicht vorhersehbar sind,<br />
motorische Unruhe, aber auch Konzentrationsstörungen<br />
<strong>und</strong> Traurigkeit mit tiefer Sorge<br />
<strong>und</strong> Ängsten vor der Zukunft. Da die Reiterei<br />
<strong>und</strong> Windfeuer mein Privatvergnügen waren,<br />
konnte Paul nicht daran teilhaben. Über viele<br />
Tage hat er mich damals „bearbeitet“, dass er<br />
mitgenommen wer<strong>den</strong> wollte, um an diesem<br />
Teil meines Lebens teilhaben zu können. So<br />
dachte ich damals zumindest. Heute weiß ich,<br />
dass <strong>sein</strong> ganzes Interesse dem Tier galt. An<br />
einem meiner freien Tage war es dann soweit.<br />
Wenn ich heute daran <strong>den</strong>ke, so spüre<br />
ich immer noch leichte Gänsehaut. Paul <strong>und</strong><br />
Windfeuer begegneten sich <strong>und</strong> hatten sofort<br />
eine für mich nicht einschätzbare Beziehung<br />
zueinander. Paul war ruhig, konzentriert <strong>und</strong><br />
fre<strong>und</strong>lich. Keine Eigenschaften wie Unruhe,<br />
Aggressivität oder Eigensinn, die Paul sonst<br />
immer gezeigt hatte, waren erkennbar. Er<br />
war vollkommen mit sich <strong>und</strong> diesem großen<br />
Tier im Einklang <strong>und</strong> das Tier war ihm immer<br />
fre<strong>und</strong>lich zugewandt. Windfeuer war<br />
damals noch sehr jung, ein Hengst mit allen<br />
Trieben, sportlich <strong>und</strong> eigentlich vor Kraft nur<br />
so strotzend. Und dann diese Harmonie, Ruhe<br />
<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>lichkeit, wie die bei<strong>den</strong> sich <strong>auf</strong>einander<br />
einließen. Lange habe ich die bei<strong>den</strong><br />
an diesem Tag beobachtet <strong>und</strong> gespürt, hier<br />
sehe ich etwas, was nur wenigen Menschen<br />
geschenkt wird. Es muss etwas Unsichtbares<br />
geben, das ich heute noch nicht kenne, das<br />
Menschen mit Pfer<strong>den</strong> verbindet <strong>und</strong> diese<br />
dazu bringt, sich so zu verhalten, wie es in<br />
ihrem Inneren aussieht.<br />
„Adieu“ sagte der Fuchs. „Hier ist mein Geheimnis.<br />
Es ist ganz einfach: Man sieht nur<br />
mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für<br />
die Augen unsichtbar.“<br />
(Antoine de Saint-Exupéry: „<strong>Der</strong> kleine Prinz“)<br />
Meine Kollegen, die Paul damals dann am<br />
Abend betreuten, berichteten mir, wie ausgeglichen<br />
er anschließend war. Dieses Erlebnis<br />
möchte ich nicht missen <strong>und</strong> es beschäftigt<br />
mich bis heute. Windfeuer ist heute 23 Jahre<br />
alt <strong>und</strong> immer noch als Therapiepferd im<br />
Einsatz. Heute arbeitet er überwiegend mit<br />
ängstlichen <strong>und</strong> unsicheren Menschen oder mit<br />
Menschen mit körperlichen Handicaps wie MS.<br />
In <strong>den</strong> letzten Jahren fand das Pferd Einzug in<br />
die Arbeit mit psychisch kranken Menschen<br />
<strong>und</strong> in der Ergotherapie. Die ganz besonderen<br />
Möglichkeiten des Einsatzes des Pferdes in<br />
der Pädagogik <strong>und</strong> der Psychologie wur<strong>den</strong><br />
deutlich. Daraus entwickelte sich der Arbeitsschwerpunkt<br />
des Heilpädagogischen Reitens<br />
oder Voltigierens.<br />
Paracelsus 05I12<br />
17
18<br />
In Ländern wie Kanada, Frankreich, Italien<br />
oder der USA entwickelte sich das Therapeutische<br />
Reiten aus dem Reiten als Sport für<br />
Menschen mit Behinderung. Dieser Zweig ist<br />
auch heute noch ein maßgeblicher Bereich des<br />
Therapeutischen Reitens <strong>und</strong> gibt Menschen<br />
mit geistigen <strong>und</strong>/oder körperlichen Handicaps<br />
die Möglichkeit, einen Sport auszuüben, <strong>den</strong><br />
sie integrativ mit Nichtbehinderten zusammen<br />
ausführen können.<br />
Für das Therapeutische Reiten gibt es je nach<br />
Fachrichtung unterschiedliche Indikationen,<br />
aber auch Kontraindikationen. Stehen im<br />
Bereich der Hippotherapie die körperlichen<br />
Lei<strong>den</strong> <strong>und</strong> Krankheiten im Mittelpunkt, so<br />
stehen in der Heilpädagogischen Förderung<br />
pädagogische <strong>und</strong> psychologische Probleme<br />
ganz oben. Die Ergotherapie arbeitet mit<br />
dem Pferd mit ihren Metho<strong>den</strong>. Beim Reiten<br />
für Menschen mit Behinderungen stehen die<br />
sportlichen Aktivitäten als zentrale Möglichkeit<br />
im Vordergr<strong>und</strong>, um mit Menschen zu<br />
arbeiten. Kontraindikationen sind aktive <strong>und</strong><br />
entzündliche Prozesse im Körper, Allergien,<br />
Anfallslei<strong>den</strong> oder ein unzureichender muskulärer<br />
Haltungsapparat sowie Krankheiten wie<br />
Glasknochen oder einige unzureichend eingestellte<br />
psychische Krankheiten. Dies sollte aber<br />
jeweils eine Einzelfallentscheidung darstellen<br />
<strong>und</strong> hängt auch vom Alter des Patienten ab.<br />
Die Arbeit mit dem Pferd braucht eine f<strong>und</strong>ierte<br />
<strong>und</strong> umfangreiche Ausbildung sowohl<br />
über die Bedürfnisse, Haltung, Ausbildung<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>erhaltung des Therapiepartners<br />
Pferd als auch eine Gr<strong>und</strong>ausbildung in dem<br />
Bereich, in dem der Therapeut später arbeiten<br />
möchte. Im Verl<strong>auf</strong> der Ausbildung sollte der<br />
Therapeut sich über <strong>sein</strong> eigenes Menschenbild<br />
<strong>und</strong> <strong>den</strong> Umgang gerade mit Menschen mit<br />
Schwierigkeiten differenziert Gedanken machen.<br />
Er sollte sich im reitsportlichen Bereich<br />
sowohl <strong>auf</strong> als auch mit dem Pferd aus- <strong>und</strong><br />
weiterbil<strong>den</strong>. Ein wichtiger Bestandteil einer<br />
Ausbildung ist die pädagogische, medizinische<br />
<strong>und</strong> psychologische Gr<strong>und</strong>lage.<br />
In der therapeutischen Arbeit mit dem Pferd<br />
gibt es unterschiedliche Ansätze. Mensch <strong>und</strong><br />
Tier kommunizieren nonverbal über ihre Körpersprache,<br />
<strong>und</strong> wer gelernt hat, die Sprache<br />
der Pferde zu verstehen, kann sich selbst besser<br />
verstehen. Pferde ihrerseits sind Meister im<br />
Lesen der Körpersprache des Menschen. Ein<br />
gutes Therapiepferd hilft <strong>sein</strong>em Gegenüber,<br />
sich <strong>und</strong> <strong>sein</strong>e Umwelt besser zu verstehen <strong>und</strong><br />
einzuordnen. Über verhaltenstherapeutische<br />
Maßnahmen <strong>und</strong> Verhaltensweisen lernt der<br />
Mensch nicht nur, sich zu verstehen, sondern<br />
auch sich zu verändern, da nur so ein harmonisches<br />
Miteinander zwischen Mensch <strong>und</strong><br />
Pferd möglich wird. Durch die Verbindung,<br />
die zwischen bei<strong>den</strong> herrscht, ist der Mensch<br />
motiviert, sich zu verändern <strong>und</strong> so Beziehung<br />
zuzulassen, die das Pferd in ganz besonderer<br />
Weise honoriert. Hier kommt der Aspekt hinzu,<br />
dass das Getragenwer<strong>den</strong> ein ganz ursprüngliches<br />
Moment des Trostes für <strong>den</strong> Menschen<br />
darstellt. Es gibt ihm ein besonderes Gefühl<br />
der Geborgenheit <strong>und</strong> der Ruhe. Das Kleinkind<br />
<strong>und</strong> der Säugling profitieren davon. Leider ist<br />
dies nur ihnen vorbehalten, <strong>den</strong>n genau dieser<br />
Moment des Geschaukelt- <strong>und</strong> Getragenwer<strong>den</strong>s<br />
findet dann <strong>sein</strong> Ende, wenn kleine<br />
Kinder l<strong>auf</strong>en <strong>und</strong> sich selber ausbalancieren<br />
können. Auf dem Pferd fin<strong>den</strong> sie dieses Gefühl<br />
wieder <strong>und</strong> nicht selten kommen Kinder, aber<br />
auch Erwachsene <strong>auf</strong> dem Pferd zur Ruhe <strong>und</strong><br />
Entspannung.<br />
Gerade das Getragenwer<strong>den</strong> ist ein ganz besonderer<br />
Aspekt, <strong>den</strong> das Tier mit sich bringt.<br />
Pferde bieten uns Menschen dadurch die Möglichkeit,<br />
<strong>den</strong> Trost <strong>und</strong> die Geborgenheit zu<br />
fin<strong>den</strong>, die wir brauchen, um das Leben besser<br />
zu ertragen oder uns zu <strong>den</strong> Menschen zu<br />
entwickeln, die in uns schlummern. Gerade<br />
dies lässt das Pferd zu etwas ganz Besonderem<br />
wer<strong>den</strong> in der tiergestützten Therapie für<br />
uns Menschen.<br />
Ursula Bretz<br />
u.bretz@sonnenhof-ebersbach.de<br />
Dipl.-Sozialarbeiterin FH,<br />
Reittherapeutin DKThr, Heilpraktikerin<br />
für Psychotherapie,<br />
Trainerin Reiten, Reiten als<br />
Ges<strong>und</strong>heitssport <strong>und</strong> Reiten<br />
als Behindertensport<br />
Literaturempfehlungen<br />
Pietrzak, Inge-Marga: Kinder mit Pfer<strong>den</strong><br />
stark machen, Cadmos Verlag, Schwarzenbek,<br />
ISBN 978-3-8404-6016-6<br />
Kröger, Antonius: Partnerschaftlich miteinander<br />
umgehen, FN Verlag, Warendorf,<br />
ISBN 978-3-8854-2465-9<br />
Ausbildung Therapie mit Pfer<strong>den</strong><br />
23.-25. November 2012<br />
Paracelsus Schule Tübingen<br />
© www.pics.de-by-schneehase
Paracelsus 05I12<br />
19
20<br />
& Schein<br />
Sein<br />
Lügen der Lebensmittelindustrie<br />
Wir haben uns fast schon daran gewöhnt: Ein<br />
Lebensmittelskandal folgt <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Nächsten.<br />
Einmal ist es Gammelfleisch, das an Döner-<br />
Hersteller verk<strong>auf</strong>t wird. Dann findet sich <strong>auf</strong><br />
der Fertigpizza Käse, der gar kein Käse ist,<br />
sondern sogenannter Analogkäse aus Pflanzenfett.<br />
Auch Kochschinken ist oft nicht ein<br />
gewachsenes Stück Fleisch, sondern immer<br />
häufiger minderwertige Fleischreste, die mit<br />
verschie<strong>den</strong>en Klebestoffen wie Soja oder Stärkegel<br />
in einen „Schinken“ verwandelt wer<strong>den</strong>.<br />
Mit Dioxin belastete Futtermittel für „Nutztiere“<br />
gelangen in die Nahrungsmittelkette <strong>und</strong><br />
vergiften damit auch uns Menschen – 2011<br />
hatten wir in Deutschland wieder einen Dioxin-<br />
Skandal. Als <strong>auf</strong>geklärte Verbraucher lehnen<br />
wir Eier aus Käfighaltung ab, k<strong>auf</strong>en Eier nur<br />
aus Bio- oder mindestens Freilandhaltung.<br />
Die Lebensmittelindustrie verwendet jedoch<br />
weiter Eier aus Käfighaltung für ihre Produkte.<br />
Die bisherige Käfighaltung ist zwar in der EU<br />
ab 2012 verboten, aber eigentlich nur umbenannt<br />
in „Kleingruppenhaltung“ – die Hühner<br />
sitzen nach wie vor in kleinen Käfigen. Oder<br />
der Nahrungsmittelkonzern importiert gleich<br />
die billigeren Eier aus Nicht-EU-Ländern, in <strong>den</strong>en<br />
Käfighaltung nach wie vor in großem Stil<br />
praktiziert wird. Gleich zu Beginn des Jahres<br />
2012 kochte wieder einmal das Thema „Antibiotika<br />
in der Hühnermast“ hoch: Dadurch,<br />
dass <strong>den</strong> Hühnern viel zu lax <strong>und</strong> zu freigiebig<br />
verschie<strong>den</strong>e Antibiotika verabreicht wer<strong>den</strong>,<br />
die wir dann über <strong>den</strong> Verzehr des Hühnerfleisches<br />
<strong>auf</strong>nehmen, können im Fall des Falles<br />
Antibiotika u.U. bei uns nicht mehr wirken,<br />
da wir Resistenzen entwickelt haben.<br />
Die Liste ließe sich endlos fortschreiben: kaum<br />
ein industriell hergestelltes Lebensmittel, in<br />
dem sich z.B. in der Zutatenliste keine „Citronensäure“<br />
findet. Ursprünglich wurde diese<br />
in der Tat aus Zitrusfrüchten gewonnen.<br />
Heutzutage wird sie hingegen z.B. aus Mais<br />
hergestellt, der mithilfe von Schimmelpilzen<br />
fermentiert wird. In der EU ist die Verwendung<br />
der Citronensäure zur Konservierung<br />
<strong>und</strong> Säuerung unbegrenzt erlaubt – sie trägt<br />
eine der vielen E-Nummern: E330. Wenn<br />
auch nicht bewiesen ist, dass Citronensäure<br />
krebserregend <strong>sein</strong> kann, so fördert sie jedoch<br />
z.B. durch <strong>den</strong> häufigen Konsum von citronensäurehaltigen<br />
Erfrischungsgetränken, die<br />
auch sehr viel Zucker enthalten, Karies. Durch<br />
<strong>den</strong> Herstellungsprozess können außerdem bei<br />
Schimmelpilzallergikern allergische Symptome<br />
ausgelöst wer<strong>den</strong>. Mit Zitronen hat die<br />
Citronensäure je<strong>den</strong>falls heutzutage nichts<br />
mehr zu tun. Chemische Verdickungsmittel,<br />
künstliche Aromen, Emulgatoren, chemische<br />
Farbstoffe, Geschmacksverstärker – naturbelassene<br />
Lebensmittel ohne Chemiecocktail sind<br />
kaum noch zu fin<strong>den</strong>. Wen w<strong>und</strong>ert es da,<br />
dass Allergien immer häufiger wer<strong>den</strong> – von<br />
anderen, viel ernsteren Erkrankungen ganz<br />
zu schweigen.<br />
Bei unserer heutigen Lebensweise <strong>und</strong> allein<br />
<strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> der Tatsache, dass die meisten<br />
Menschen in Städten wohnen, ist es natürlich<br />
nicht möglich, dass sich jeder <strong>sein</strong> Gemüse im<br />
eigenen Garten zieht <strong>und</strong> ein paar freil<strong>auf</strong>ende<br />
glückliche Hühner hält. Auch wenn viele<br />
Supermärkte inzwischen Bio-Produkte anbieten,<br />
so sind diese meistens erheblich teurer<br />
als konventionell hergestellte Lebensmittel.<br />
Viele Verbraucher greifen daher dann doch<br />
zur Nicht-Bio-Ware – Essen soll ja billig <strong>sein</strong> …<br />
Immerhin ist es für ges<strong>und</strong>heitsbewusste Menschen<br />
möglich, sich über gute oder aber nicht<br />
empfehlenswerte Lebensmittel <strong>und</strong> deren Inhaltsstoffe<br />
zu informieren. Häufig genügt ein<br />
Blick <strong>auf</strong> die – meist winzig klein gedruckte<br />
– Zutatenliste von Fertigprodukten, um diese<br />
dann gar nicht erst zu k<strong>auf</strong>en. Sogenannter
© M.Rosenwirth - Fotolia.com<br />
Etikettenschwindel ist leider häufig. Nicht alles,<br />
was ges<strong>und</strong> klingt, ist es auch. Es lohnt<br />
sich insbesondere, bei unabhängigen Institutionen<br />
im Internet nachzulesen. So deckt das<br />
Internetportal www.foodwatch.de regelmäßig<br />
Werbelügen <strong>und</strong> Lebensmittelskandale <strong>auf</strong>.<br />
Jeder Verbraucher kann dann entschei<strong>den</strong>,<br />
ob er die angeprangerten Produkte weiterhin<br />
k<strong>auf</strong>t oder nicht.<br />
Wenn es schon schwierig ist, sich selbst so<br />
ges<strong>und</strong> wie möglich zu ernähren, wie sieht es<br />
dann mit der Fertignahrung für unsere Haustiere<br />
aus? Die allgegenwärtige Werbung im<br />
Fernsehen, <strong>den</strong> Printmedien <strong>und</strong> im Internet<br />
vermittelt uns, was Katzen angeblich k<strong>auf</strong>en<br />
wür<strong>den</strong> <strong>und</strong> welches Futter H<strong>und</strong>e glücklich<br />
macht. Auch beim Tierfutter würde ein Blick<br />
<strong>auf</strong> die Aufzählung der Inhaltsstoffe meistens<br />
ausreichen, um die Packung oder Dose gleich<br />
wieder zurück ins Regal zu stellen. Fleischfresser<br />
wie H<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Katzen erhalten mit <strong>den</strong><br />
meisten Industriefuttersorten keine artgerechte<br />
Ernährung. Seien wir doch einmal ehrlich:<br />
Wer kann allen Ernstes glauben, dass in einer<br />
großen Dose H<strong>und</strong>e- oder Katzenfutter, die ein<br />
paar Cent kostet, als Hauptbestandteil Fleisch<br />
enthalten ist? Auch wenn das Etikett vorspiegelt,<br />
dass Fleisch enthalten ist, <strong>und</strong> auch wenn<br />
das Futter wie Fleischbrocken aussieht. Siehe<br />
das Thema Kochschinken für <strong>den</strong> menschlichen<br />
Verzehr – es ist heutzutage gar kein Problem,<br />
Zutaten mittels chemischer Stoffe anders aussehen<br />
<strong>und</strong> riechen zu lassen, als das, was sie<br />
wirklich sind.<br />
Unsere Haustiere müssen das fressen, was wir<br />
Menschen ihnen vorsetzen. Daher liegt es in<br />
unserer Verantwortung, uns aus anderen Quellen<br />
als der Werbung über die Inhaltsstoffe des<br />
Tierfutters zu informieren. Man könnte sich<br />
in einen Tierfutterla<strong>den</strong> begeben <strong>und</strong> einige<br />
St<strong>und</strong>en lang Dose um Dose <strong>und</strong> Packung um<br />
Packung <strong>auf</strong> ihre Zutaten hin überprüfen (Lupe<br />
nicht vergessen – aus gutem Gr<strong>und</strong> ist die<br />
Schrift meist winzig klein). Einfacher ist das im<br />
Internet. Auch hier wird man hinsichtlich der<br />
Zutaten fündig, wenn man lange genug sucht,<br />
<strong>und</strong> kann dann eine sinnvolle Entscheidung<br />
treffen: ein Futter mit hohem Anteil an echtem<br />
Fleisch <strong>und</strong> nur solchen sogenannten tierischen<br />
Nebenprodukten, die H<strong>und</strong> oder Katze auch zu<br />
sich nehmen wür<strong>den</strong>, wenn sie ein Beutetier<br />
verzehren. Getreide oder gar Getreidemehle<br />
an erster Stelle der Zutatenliste, Zellulose,<br />
Zucker, Tierfett (Dioxin-Skandal 2011!), Tiermehle<br />
(googeln Sie das mal …) – all dies ist<br />
nicht artgerecht <strong>und</strong> führt häufig bereits in<br />
jungen Jahren zu Krankheiten.<br />
Hat das Tier hingegen bereits ein Ges<strong>und</strong>heitsproblem<br />
wie z.B. eine Allergie, Verdauungsstörungen<br />
oder Gelenkprobleme, wird häufig<br />
der Tierarzt um Rat gefragt. <strong>Der</strong> hat fast immer<br />
das „passende Futter“ praktischerweise gleich<br />
parat. Ein international bekannter großer Hersteller<br />
von H<strong>und</strong>e- <strong>und</strong> Katzenfutter meldete<br />
kürzlich einen „Durchbruch“ in <strong>sein</strong>er Forschung<br />
<strong>und</strong> brachte ein neues H<strong>und</strong>efutter für<br />
Tiere mit Futtermittelunverträglichkeit <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />
Markt – nur beim Tierarzt erhältlich. Hauptbestandteile:<br />
Maisstärke <strong>und</strong> hydrolysiertes<br />
(<strong>auf</strong>geschlossenes) Federmehl! Bei Verdacht<br />
<strong>auf</strong> eine Futtermittelunverträglichkeit solle<br />
dieses Futter lebenslang gefüttert wer<strong>den</strong>.<br />
Die armen H<strong>und</strong>e! Was hier groß als Durchbruch<br />
angepriesen wird, enthält nicht nur für<br />
die artgerechte H<strong>und</strong>eernährung ungeeignete<br />
Inhaltsstoffe plus Konservierungsmittel <strong>und</strong><br />
Antioxidantien – es ist auch noch wahnsinnig<br />
teuer. Die Zutaten hingegen dürften wahnsinnig<br />
billig zu haben <strong>sein</strong>.<br />
Auszugsweises Zitat aus dem Schweizer Futtermittelkatalog<br />
zum Thema „Federmehl<br />
hydrolysiert“: „Federmehl wird aus Federn<br />
gewonnen, die bei der Geflügelschlachtung<br />
anfallen. Geflügelfedern bestehen hauptsächlich<br />
aus Keratin, einem im nativen Zustand nahezu<br />
unverdaulichen Protein. […] Die minderwertige<br />
Proteinqualität des Federmehls lässt<br />
generell nur einen sehr begrenzten Einsatz in<br />
Futterrationen zu. Beim Schwein ist Federmehl<br />
unbeliebt; am ehesten kommt die Verfütterung<br />
an Geflügel infrage. Federmehl fällt unter das<br />
seit dem 1. Januar 2001 in der Schweiz (<strong>und</strong><br />
anderen Ländern) geltende Tiermehlfütterungsverbot<br />
für alle Nutztiere.“<br />
Aha – für die Herstellung von Nutztiernahrung<br />
ist das Federmehl also nicht geeignet.<br />
Wohin also nun mit diesem billigen Abfallprodukt?<br />
Man nehme Maisstärke, ein paar<br />
Öle, Fettzugaben – <strong>und</strong> schon hat die Forschungsabteilung<br />
des großen Herstellers ein<br />
neues H<strong>und</strong>efutter für Allergiker kreiert. Da<br />
dies nun über Tierarztpraxen vertrieben wer<strong>den</strong><br />
soll, müssen die Veterinärmediziner erst<br />
einmal „angefüttert“ wer<strong>den</strong>. Dazu eignen<br />
sich Tierärztetagungen, <strong>auf</strong> <strong>den</strong>en der Futterhersteller<br />
als Sponsor fungiert <strong>und</strong> passenderweise<br />
auch gleich Workshops anbietet, z.B.<br />
„Tierarzt oder Unternehmer – gut beraten<br />
beim Verk<strong>auf</strong>!“ – demnächst ein Thema <strong>auf</strong><br />
einer Fortbildungsveranstaltung für Tierärzte.<br />
In der Einladungsbroschüre für die genannte<br />
Tierärzte-Fortbildung prangt dann auch<br />
gleich eine ganzseitige Anzeige zu dem neuen<br />
„Allergiker-Futter“ aus Federmehl. Die Tatsache,<br />
dass Tierärzte ihr „Wissen“ über Tierernährung<br />
bereits während des Studiums u.a.<br />
durch die großen industriellen Futtermittelhersteller<br />
vermittelt bekommen, schildert<br />
auch Hans-Ulrich Grimm in „Katzen wür<strong>den</strong><br />
Mäuse k<strong>auf</strong>en – Schwarzbuch Tierfutter“.<br />
Bei <strong>den</strong> Fortbildungsveranstaltungen geht<br />
es dann mit Sponsoring <strong>und</strong> Vorträgen der<br />
Konzerne weiter.<br />
Dies soll nun wahrlich keine Verunglimpfung<br />
von Tierärzten <strong>sein</strong> – jeder Tierhalter braucht<br />
irgendwann die Fachkompetenz eines Tierarztes.<br />
Doch sollten wir alle kritischer in unserem<br />
K<strong>auf</strong>verhalten <strong>sein</strong>. Dies gilt umso mehr<br />
für uns, die wir im Ges<strong>und</strong>heitswesen tätig<br />
sind, hinsichtlich unserer Empfehlungen für<br />
Patienten – egal, ob es sich um Nahrung für<br />
Menschen oder Vierbeiner handelt. Jeder muss<br />
mit <strong>sein</strong>em Beruf <strong>sein</strong>en Lebensunterhalt verdienen,<br />
doch reine Profitgier jenseits jedweder<br />
Ethik kann üble Folgen haben – auch das haben<br />
wir <strong>auf</strong> anderem Gebiet in <strong>den</strong> vergangenen<br />
Jahren schmerzvoll erleben müssen <strong>und</strong><br />
lei<strong>den</strong> noch immer an <strong>den</strong> Nachwirkungen.<br />
Schein <strong>und</strong> Sein sind heutzutage mehr <strong>den</strong>n<br />
je zwei gr<strong>und</strong>verschie<strong>den</strong>e Dinge – nicht nur<br />
in der Politik. Lassen wir uns nicht von der<br />
Werbung verdummen. Und lassen gerade wir<br />
als Befürworter <strong>und</strong> Anwender von Naturheilverfahren<br />
uns nicht blind vor <strong>den</strong> Karren der<br />
großen Nahrungsmittelkonzerne – sei es für<br />
Mensch oder Tier – spannen.<br />
marliesludwig@alice.de<br />
Marlies Ludwig-Bansemer<br />
Tierheilpraktikerin<br />
Paracelsus 05I12<br />
21
22<br />
„<strong>Der</strong> wahre Meister heilt mit einer<br />
Nadel“ Ein bekannter Merksatz aus der<br />
TCM, der sich bei vielen Therapeuten, die sich<br />
anfänglich mit der Akupunktur beschäftigen,<br />
als schwer zu verwirklichender Wunschtraum<br />
herausstellt. Diesem Umstand abhelfen kann<br />
die relativ neu entwickelte Wrist-Ankle-Acupuncture<br />
(WAA, „Handgelenk-Knöchel-Akupunktur“),<br />
da sie einen anderen Ansatz als die<br />
klassische Akupunktur bietet.<br />
WAA<br />
genial einfach – einfach genial: Wrist-Ankle-Acupuncture<br />
Genial einfach – einfach genial Als in<br />
sich geschlossenes Konzept ist die WAA auch<br />
für Therapeuten geeignet, die es <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong><br />
der Komplexität der klassischen Akupunktur<br />
bislang scheuten, diese zu erlernen oder es<br />
zeitlich nicht einrichten konnten.<br />
Selbstverständlich ist die WAA auch eine Bereicherung<br />
für je<strong>den</strong> gut ausgebildeten Akupunkteur,<br />
da sie sich gut in die klassischen<br />
Konzepte einfügen lässt. Durch die Miteinbeziehung<br />
der WAA in ein Therapieregime lässt<br />
sich so manche Nadel sparen. Ihre Patienten<br />
wer<strong>den</strong> es Ihnen danken.<br />
Die WAA soll natürlich eine intensive Beschäftigung<br />
mit der TCM nicht ersetzen – aber sie<br />
kann ein guter Einstieg in die Materie <strong>sein</strong><br />
<strong>und</strong> das Praxisspektrum wesentlich erweitern.<br />
Entwicklung der WAA Die Wrist-Ankle-<br />
Acupuncture ist ein relativ neuer Zweig der<br />
Akupunktur. Prof. Xinshu Zhang entwickelte<br />
sie ab 1965 unter Mitarbeit von Dr. Qinghui<br />
Zhou <strong>und</strong> Prof. Changquan Ling am Changhai<br />
Hospital in Shanghai. Allgemein verbreitet<br />
wurde die Methode erstmals durch das Buch<br />
„Wrist-Ankle-Acupuncture – Methods & Applications.<br />
A new approach to the ancient therapeutic<br />
modality” (1997) von Dr. He Hon Lao.<br />
Schon bald nach dieser Erstveröffentlichung<br />
erlangte die WAA in China als einzigartige,<br />
umfassende Therapiemethode mit einfacher<br />
Anwendung <strong>und</strong> beeindrucken<strong>den</strong> Resultaten<br />
Bekanntheit.<br />
Die WAA gilt inzwischen als ein eigenständiger<br />
Bereich innerhalb der Akupunktur <strong>und</strong><br />
wurde in China als solcher in die<br />
Akupunktur-Lehrbücher eingeführt.<br />
Obwohl die Technik in der klinischen<br />
Praxis überall im „Reich der Mitte“<br />
angewandt wird, ist sie in <strong>den</strong> westlichen<br />
Ländern vergleichsweise unbekannt. Mehr<br />
zufällig stieß ich vor etwa einem Jahr <strong>auf</strong> die<br />
Methode <strong>und</strong> besorgte mir über Los Angeles<br />
<strong>und</strong> Shanghai die bei<strong>den</strong> existieren<strong>den</strong> Lehrbücher,<br />
um mich in die Thematik einzuarbeiten.<br />
Nach einigen Recherchen stellte ich fest, dass<br />
es im deutschsprachigen Raum keine Literatur<br />
über die WAA gab, <strong>und</strong> beschloss, einen<br />
Fachartikel darüber zu schreiben. Nachdem<br />
dieser plötzlich über 70 Seiten hatte, plante<br />
ich um <strong>und</strong> fand einen Verlag, der bald das<br />
Buch herausbringt.<br />
In meiner Praxis konnte sich die WAA schnell<br />
etablieren.<br />
Die Methode ist nahezu schmerzfrei, das Auslösen<br />
des De-Qi-Gefühls, welches elementar<br />
mit der klassischen Akupunktur verb<strong>und</strong>en<br />
ist, ist nicht nötig. Dies ermöglicht <strong>den</strong> Einsatz<br />
dieser hochwirksamen Therapie auch bei<br />
schmerzempfindlichen Patienten <strong>und</strong> Kindern,<br />
die sich sonst nicht nadeln lassen wür<strong>den</strong>.<br />
Die Erfolge sind sehr oft schon nach einer Behandlung<br />
spürbar, besonders wenn die so-<br />
genannte Embedded-Needle-Technique angewandt<br />
wird. Gerade im Bereich der inneren<br />
Organe <strong>und</strong> der Allgemeinerkrankungen mit<br />
psychischer Beteiligung stelle ich bemerkenswert<br />
schnell eine Heilungsten<strong>den</strong>z fest.<br />
Die komfortable Anwendung <strong>und</strong> die rasch<br />
zu erreichen<strong>den</strong> positiven Behandlungsergebnisse<br />
überzeugen. Inzwischen verlassen<br />
über 40% meiner Patienten die Praxis mit<br />
einer nach der Embedded-Needle-Technique<br />
gesetzten Nadel. Dies führt zu einer optimalen<br />
Miteinbeziehung des Patienten in <strong>den</strong><br />
Genesungsprozess, da er nun zumindest für<br />
die Liegedauer der Nadel Verantwortung für<br />
<strong>sein</strong>en Körper übernehmen <strong>und</strong> Achtsamkeit<br />
üben muss. In unserem hektischen Alltag wird<br />
allein hierdurch der Heilungsprozess <strong>auf</strong> einer<br />
tieferen Ebene unterstützt.<br />
Die Methode im Überblick – Vorteile<br />
der WAA<br />
• Die Technik ist leicht zu erlernen, sie umfasst<br />
nur 12 Punkte.<br />
• Die Punkte liegen in der Nähe von Handgelenk<br />
<strong>und</strong> Fußknöchel. <strong>Der</strong> Patient muss sich<br />
nicht ausziehen.<br />
• Die Durchführung ist weitestgehend<br />
schmerzlos. Es gibt keine Sensationen wie<br />
W<strong>und</strong>heit, Taubheit oder Schmerz. <strong>Der</strong> Patient<br />
kann die Nadeln ohne Beeinträchtigung<br />
tragen <strong>und</strong> dabei sogar <strong>sein</strong>e Hände oder Beine<br />
bewegen.<br />
• Die Methode ist sicher, da keine Organe,<br />
großen Gefäße oder Nerven verletzt wer<strong>den</strong><br />
können. Andere mögliche Zwischenfälle wie<br />
abgebrochene Nadeln etc. sind selten.<br />
© Klaus Eppele - Fotolia.com
• Die Behandlung bringt sehr oft unmittelbare<br />
Ergebnisse.<br />
• <strong>Der</strong> Patient kann Übungen durchführen oder<br />
anderen Aktivitäten nachgehen, während die<br />
Nadel liegt.<br />
• Die WAA hat einen breiten Anwendungsbereich.<br />
Sie ist wirksam bei der Behandlung von<br />
Schmerzen, aber auch bei inneren, psychologischen,<br />
neurologischen <strong>und</strong> dermatologischen<br />
Krankheiten.<br />
Vorgehensweise Die Auswahl der Punkte<br />
wird abhängig vom Ort der Symptome <strong>und</strong><br />
von der Erkrankung getroffen. Die klinischen<br />
Symptome <strong>und</strong> Zeichen wer<strong>den</strong> dabei in zwei<br />
Kategorien eingeteilt:<br />
Die erste Kategorie umfasst Schmerzen <strong>und</strong> Parästhesien,<br />
die klar lokalisiert wer<strong>den</strong> können.<br />
Die meisten Symptome <strong>und</strong> Zeichen gehören<br />
dieser Kategorie an.<br />
Bei der zweiten Kategorie ist die Lokalisation<br />
der Symptome nicht ausschlaggebend. Es bestehen<br />
hauptsächlich allgemeine Beschwer<strong>den</strong><br />
wie z. B. Hypertonie, allgemeiner Pruritus oder<br />
eventuell psychische Beschwer<strong>den</strong>.<br />
Lokalisation/Auswahl der Punkte Es<br />
gibt jeweils sechs WAA-Punkte <strong>auf</strong> dem Handgelenk<br />
<strong>und</strong> dem Fußknöchel. Die Positionen<br />
der Punkte sind von 1 bis 6, entsprechend der<br />
sechs Zonen des Körpers (siehe Abbildung 2),<br />
durchnummeriert (siehe Abbildung 1).<br />
Da die Nadel subkutan appliziert wird, besteht<br />
zwischen dem Insertionspunkt <strong>und</strong> dem<br />
therapeutisch wirksamen Punkt ein Abstand<br />
entsprechend der jeweiligen Nadellänge.<br />
Deshalb hat der Begriff „Punkt“ in der WAA<br />
eine andere Bedeutung als in der traditionellen<br />
Akupunktur: Punkt bezeichnet in diesem<br />
Zusammenhang <strong>den</strong> Ort, an dem die Nadel<br />
durch die Haut gestochen wird.<br />
Kurse an <strong>den</strong> Paracelsus Schulen<br />
Das besondere Konzept der WAA überzeugte<br />
auch die Seminarbe<strong>auf</strong>tragte der Paracelsus<br />
Abbildung 1: Lage der Punkte<br />
Heilpraktikerschulen. Ab Herbst 2012 können<br />
dreitägige Ausbildungsseminare besucht<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
In der Ausbildung wird nicht nur <strong>auf</strong> die WAA-<br />
Technik eingegangen. Die spezielle WAA-Homöosiniatrie<br />
wird ebenso vermittelt wie die<br />
Einbindung der WAA in die moderne Naturheilpraxis<br />
sowie die zielgerichtete Patientenführung<br />
<strong>und</strong> -betreuung.<br />
Abbildung 2: Die sechs Körperzonen<br />
Laurent1@t-online.de<br />
<br />
Laurent Richter<br />
Heilpraktiker mit Schwerpunkten<br />
Neuraltherapie,<br />
Akupunktur, Chelattherapie,<br />
Vegatestung, Vitalfeldtherapie<br />
Literaturempfehlung<br />
Das erste deutschsprachige Buch zur Wrist-<br />
Ankle-Acupuncture erscheint im vierten<br />
Quartal 2012 in der EDITION CO’MED<br />
der Mediengruppe Oberfranken.<br />
www.ml-buchverlag.de
24<br />
Reläx<br />
Dog<br />
Entspannter Mensch – Entspannter H<strong>und</strong><br />
Für ein harmonisches Miteinander von Mensch<br />
<strong>und</strong> H<strong>und</strong> ist es wichtig, dass beide relaxt<br />
sind. Nur so klappt die Verständigung, <strong>und</strong><br />
dann macht auch das Training wirklich Spaß.<br />
Leider ist dies oftmals nicht der Fall: Gestresste<br />
H<strong>und</strong>ehalter versuchen, an ihren H<strong>und</strong>en „herum-zu-erziehen“.<br />
Und diese reagieren umso<br />
mehr verwirrt <strong>und</strong> verunsichert, je stärker die<br />
Menschen unter Stress stehen, da sie sehr „feine<br />
Antennen“ haben <strong>und</strong> das Gefühlsleben<br />
ihres Herrchens oder Frauchens sehr genau<br />
wahrnehmen können. Dass auch H<strong>und</strong>e Gefühle<br />
haben – wir verdanken es dem Biologen<br />
Marc Bekoff (Universität Colorado, Boulder,<br />
USA) <strong>und</strong> <strong>sein</strong>en Forschungsarbeiten, dass<br />
dies inzwischen nicht mehr in Frage gestellt<br />
wird – <strong>und</strong> dass sich Gefühle <strong>und</strong> Stimmungen<br />
vom H<strong>und</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Besitzer übertragen können<br />
Anzeige<br />
<strong>und</strong> umgekehrt, dem können heute auch die<br />
meisten H<strong>und</strong>ehalter zustimmen.<br />
Einander spiegeln Joachim Bauer, Psychiater<br />
<strong>und</strong> Autor des Buches „Warum ich<br />
fühle, was du fühlst“, spricht auch H<strong>und</strong>en<br />
das „Spiegelphänomen“ zu: Hierbei wer<strong>den</strong><br />
bei uns durch die Betrachtung des Gegenübers<br />
sogenannte Spiegelneurone aktiviert, wodurch<br />
für uns nicht nur die Mimik, sondern auch die<br />
mit der Mimik verb<strong>und</strong>enen Gefühle erlebbar<br />
wer<strong>den</strong>. Demnach kann ein H<strong>und</strong>ehalter <strong>sein</strong>en<br />
emotionalen Zustand <strong>auf</strong> <strong>sein</strong> Tier übertragen.<br />
Ist der Mensch nun gestresst <strong>und</strong> in<br />
der Folge wenig souverän, agiert <strong>und</strong> reagiert<br />
er dem H<strong>und</strong> gegenüber nicht eindeutig, beginnt<br />
dieser schließlich ebenfalls unter Stress<br />
zu lei<strong>den</strong>. Je nach Veranlagung des Individu-<br />
ums kann ein erhöhtes Stresslevel langfristig<br />
gesehen ges<strong>und</strong>heitliche Folgen zeitigen.<br />
Heute lei<strong>den</strong> viele H<strong>und</strong>e unter massivem<br />
Stress. Dies kann bedingt <strong>sein</strong> durch eine<br />
Über- oder Unterforderung, harte oder falsche<br />
Erziehung, Reizüberflutung, Fehlinterpretation<br />
durch <strong>den</strong> Menschen in der H<strong>und</strong>ekommunikation,<br />
fehlende Bindung zum Menschen,<br />
traumatisierende Erfahrungen usw. Um dem<br />
vorzubeugen, habe ich all meine Kenntnisse<br />
aus meiner mehr als 20-jährigen Erfahrung im<br />
Bereich Stressreduktion <strong>und</strong> Kommunikation<br />
<strong>auf</strong> das Team „Mensch-H<strong>und</strong>“ übertragen <strong>und</strong><br />
in dem neuen Konzept Dog Reläx vereint, da<br />
nur ein entspannter Mensch mit einem entspannten<br />
H<strong>und</strong> zusammenleben kann.<br />
Dog Reläx ist eine geschützte Methode, die<br />
manchmal kleine W<strong>und</strong>er bewirkt. Sie verbindet<br />
Kommunikation <strong>und</strong> Entspannung zwischen<br />
Mensch <strong>und</strong> H<strong>und</strong> mit Körperübungen<br />
zur Krankheitsprävention <strong>und</strong> Wohlfühlmassagen<br />
für <strong>den</strong> H<strong>und</strong>.<br />
Die Tiere profitieren nicht nur von <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />
Dehn- <strong>und</strong> Streckübungen <strong>und</strong><br />
dem Abbau von Stress <strong>und</strong> körperlichen Anspannungen<br />
durch die Massagen, sondern es<br />
wer<strong>den</strong> durch das gemeinsame Erleben auch<br />
die soziale Bindung <strong>und</strong> das Vertrauen zum<br />
H<strong>und</strong>ehalter gestärkt. Gleichzeitig erlernt der<br />
H<strong>und</strong> auch, aus der Bewegungsfreude in die<br />
Entspannung zu kommen, was im Alltag dem<br />
Impulskontroll-Training zu Gute kommt. Auf<br />
diese Weise findet sogar eine neue Form der<br />
Erziehung statt.<br />
Fotos: © Ricardo Pilguj
Aktive Kommunikation Wie wichtig es<br />
heute für <strong>den</strong> H<strong>und</strong>ehalter ist, die H<strong>und</strong>espra-<br />
che gut „lesen“ zu können, ist wohl jedem klar.<br />
Damit uns auch der H<strong>und</strong> gut „lesen“ kann, ist<br />
es von Bedeutung, ihm gegenüber eine klare<br />
<strong>und</strong> verständliche Ausdrucksweise zu entwickeln.<br />
Die Tiere verstehen uns nicht immer<br />
sofort, aber sie können lernen, uns <strong>und</strong> unsere<br />
Körpersignale zu verstehen. Aber kommunizieren<br />
H<strong>und</strong>ehalter immer eindeutig? Manchmal<br />
wer<strong>den</strong> H<strong>und</strong>e regelrecht „zugetextet“,<br />
oder sie bekommen etwas gesagt, Herrchen<br />
oder Frauchen drückt aber über <strong>sein</strong>e bzw.<br />
ihre Körpersprache etwas ganz anderes aus.<br />
Diese Ambivalenz versteht der H<strong>und</strong> nicht <strong>und</strong><br />
er gerät dadurch unter Stress.<br />
„Man kann nicht nicht kommunizieren“ – dieses<br />
Gr<strong>und</strong>gesetz der Kommunikation (Watzlawick,<br />
1969) zeigt uns ganz deutlich, dass<br />
jedes Verhalten <strong>und</strong> jede Bewegung einen<br />
Mitteilungscharakter hat. Selbst wenn wir<br />
nicht sprechen, spricht unser Körper manchmal<br />
Bände.<br />
Jeder H<strong>und</strong> möchte gerne mit <strong>sein</strong>em Herrchen<br />
oder Frauchen kommunizieren <strong>und</strong> Blickkontakt<br />
haben. Wer<strong>den</strong> die Kommunikationsangebote<br />
des H<strong>und</strong>es jedoch nicht erwidert,<br />
dann stumpft das Kommunikationsbedürfnis<br />
des H<strong>und</strong>es schnell ab. Wie oft sehe ich H<strong>und</strong>ehalter,<br />
die mit ihren H<strong>und</strong>en spazieren gehen,<br />
<strong>und</strong> es scheint so, als wür<strong>den</strong> sie „gemeinsam<br />
einsam“ durch die Gegend l<strong>auf</strong>en.<br />
Besonders <strong>auf</strong>fällig ist dies, wenn die Besitzer<br />
sich auch noch über Kopfhörer mit Musik<br />
berieseln lassen oder mit Telefonieren oder<br />
SMS-schreiben beschäftigt sind – obwohl<br />
Spaziergang doch ein gemeinsames Erlebnis<br />
<strong>sein</strong> sollte.<br />
Über eine klare Kommunikation zwischen<br />
Mensch <strong>und</strong> H<strong>und</strong> kann eine vertrauensvolle<br />
Bindung <strong>auf</strong>gebaut wer<strong>den</strong>. Eine gute Bindung<br />
ist aber nicht zwangsläufig über eine gute Erziehung<br />
zu erreichen, schon gar nicht kann<br />
man einen H<strong>und</strong> mit Leckerlis <strong>und</strong> permanenter<br />
Zuwendung „an sich bin<strong>den</strong>“. Einen H<strong>und</strong> zu<br />
streicheln oder zu massieren ist jedoch eine<br />
gute Möglichkeit, die Bindung zu vertiefen.<br />
Voraussetzung dafür ist, dass der H<strong>und</strong> Berührungen<br />
mag oder dass er erst einmal sanft an<br />
<strong>den</strong> Körperkontakt herangeführt wird.<br />
Mit Grooming zum Wohlgefühl Berühren<br />
beruhigt, das gilt für Groß <strong>und</strong> Klein bei<br />
Menschen <strong>und</strong> im Tierreich. Den H<strong>und</strong> bewusst<br />
zu berühren, zu streicheln oder zu massieren<br />
sorgt für einen Wohlfühleffekt, der ihm hilft,<br />
zur Ruhe zu kommen <strong>und</strong> Stress abzubauen.<br />
Schon leichte Massagen wirken entspannend<br />
<strong>und</strong> wohltuend, wie das Stockholmer Karolinska-Institut<br />
herausgef<strong>und</strong>en hat. Verantwortlich<br />
ist eine biochemische Reaktion: Durch die<br />
taktile Stimulation wird das „Kuschelhormon“<br />
Oxytocin ausgeschüttet <strong>und</strong> die Produktion<br />
des Stresshormons Cortisol geht zurück.<br />
In <strong>den</strong> Genuss von Massagen kommen bereits<br />
die Welpen: Ohne die Leckstimulation ihrer<br />
Mutter (regt die Ausscheidung an) hätten sie<br />
in der neonatalen Phase nur geringe Überlebenschancen.<br />
Das liebevolle Umsorgen fördert<br />
daneben schon sehr früh <strong>den</strong> Sozialkontakt.<br />
Bereits ältere H<strong>und</strong>e halten diesen engen Kontakt<br />
über die Körperpflege. Das sogenannte<br />
Grooming (gegenseitige Fellpflege) stärkt <strong>den</strong><br />
sozialen Zusammenhalt in der Gruppe. H<strong>und</strong>ehalter<br />
können „Grooming“ mit der Wirkung der<br />
taktilen Körperstimulation zu einer wohltuen<strong>den</strong><br />
„Fellpflegemassage“ verbin<strong>den</strong>, indem sie<br />
<strong>den</strong> H<strong>und</strong> mit der für die jeweilige H<strong>und</strong>erasse<br />
<strong>und</strong> Fellbeschaffenheit abgestimmten Massagebürste<br />
oder Striegel pflegen.<br />
Unser größter Liebesbeweis zeigt sich jedoch<br />
darin, wie viel Respekt wir dem H<strong>und</strong> in unserem<br />
H<strong>und</strong> schenken.<br />
Sabina Pilguj<br />
Stressreduktionscoach für<br />
Mensch <strong>und</strong> H<strong>und</strong>, Heilpraktikerin<br />
für Psychotherapie,<br />
Yogalehrerin, Begründerin von<br />
Dog Reläx <strong>und</strong> Buchautorin<br />
sabiza@t-online.de<br />
Anzeige<br />
Paracelsus 05I12<br />
25
26<br />
Komplementäre Onkologie<br />
Einige Gedanken zum Thema aus energiemedizinischer Sicht<br />
Wird ein Mensch mit der Diagnose „Krebs“<br />
konfrontiert, löst diese im Allgemeinen erst<br />
einmal große Ängste aus. Viele Patienten<br />
müssen diesen Schock erst einmal in Ruhe<br />
verdauen. Dazu lässt ihnen die Maschinerie<br />
eines modernen Krankenhauses oft aber keine<br />
Zeit: Je nach „Staging“ wird <strong>auf</strong> baldige<br />
Operation gedrungen, dazu wird empfohlen,<br />
sofort eine Bestrahlung <strong>und</strong>/oder Chemotherapie<br />
anzuschließen. Dabei wird oft so getan,<br />
als käme es jetzt <strong>auf</strong> jede Minute an. Zeit zum<br />
Überlegen, zum Abwägen, zum Einholen einer<br />
zweiten Meinung wird kaum je gewährt. <strong>Der</strong><br />
Patient, der sowieso schon schockiert ist, wird<br />
mit Information „zugepflastert“, aber selten<br />
gefragt, wie er sich fühlt <strong>und</strong> wie es ihm oder<br />
ihr geht.<br />
<strong>Der</strong> konventionelle Ansatz wird mit <strong>den</strong> Studien<br />
gestützt, die scheinbar belegen, dass die<br />
Überlebensrate solcher Patienten höher sei<br />
als jene von Patienten, die sich dieser Vorgehensweise<br />
widersetzen. Dummerweise fließt<br />
die Lebensqualität der Patienten in das Studiendesign<br />
nicht ein (ist jedoch vermutlich der<br />
Maßstab von höchster Bedeutung für <strong>den</strong><br />
Patienten, der nicht nur überleben, sondern<br />
gut leben will).<br />
Leider ist es in <strong>den</strong> Kliniken noch nicht die<br />
Regel, dass gemäß der Maxime vorgegangen<br />
wird, die im Hippokratischen Eid verankert ist:<br />
Nil nocere – möglichst nicht scha<strong>den</strong>!<br />
Wer sich mit Krebsbehandlungen beschäftigt,<br />
muss sich auch mit <strong>den</strong> Ängsten <strong>sein</strong>er Patienten<br />
au<strong>sein</strong>andersetzen.<br />
Er sollte sich gedanklich in deren Lebenssituation<br />
versetzen <strong>und</strong> dies bei der Therapieplanung<br />
berücksichtigen.<br />
Dass dies je nach Einzelfall zu vollkommen<br />
unterschiedlichen Therapien führen kann,<br />
möchte ich anhand einiger Fälle aus meinem<br />
Praxisalltag schildern. Ich habe absichtlich<br />
Menschen ausgewählt, zu <strong>den</strong>en ich eine enge<br />
Beziehung habe, da sie besonders deutlich<br />
machen, um was es eigentlich geht: Was Du<br />
nicht willst, dass man Dir tut, das füg auch<br />
keinem anderen zu. (Oder doch? Und falls ja<br />
– warum?)<br />
Zuvor möchte ich erwähnen, dass sowohl einer<br />
meiner Großväter wie auch drei meiner Tanten<br />
früh an Krebs verstorben sind. Meine Urgroßmutter<br />
war ebenfalls krebskrank <strong>und</strong> hat <strong>den</strong><br />
Weg des Suizids gewählt, um der Familie das<br />
Siechtum <strong>und</strong> die hohen Arztrechnungen zu<br />
„ersparen“.<br />
Mein Weg in der Medizin hat mich von der<br />
Chirurgie <strong>und</strong> der Gynäkologie zur Naturheilk<strong>und</strong>e<br />
geführt – <strong>und</strong> von der Akupunktur <strong>und</strong><br />
Neuraltherapie hin zur Psychosomatischen<br />
Energetik (PSE), <strong>den</strong> Geopathien <strong>und</strong> <strong>den</strong><br />
seelischen Hintergrün<strong>den</strong> von Krankheiten.<br />
Mein Bestreben ist, immer <strong>den</strong> ganzen Menschen<br />
<strong>und</strong> <strong>sein</strong> Lebensumfeld zu sehen, um<br />
ihn bei <strong>sein</strong>er Wahl am besten begleiten zu<br />
können. Das heißt immer, dass der Patient<br />
entscheidet <strong>und</strong> es nicht danach geht, was<br />
ich will oder für sinnvoll halte. (<strong>Der</strong> Patient<br />
hat ja auch <strong>den</strong> Krebs – es ist <strong>sein</strong> Leben, das<br />
sollten Therapeuten nicht außer Acht lassen!)<br />
Fall 1 Eine gute Fre<strong>und</strong>in von mir erkrankte<br />
vor fast sieben Jahren an Mamma-Ca. Sie hat<br />
für sich entschie<strong>den</strong>, dass sie sowohl eine radikale<br />
Operation wollte als auch Bestrahlung<br />
<strong>und</strong> Chemotherapie. Nach sechs Zyklen hat sie<br />
diese wegen erheblicher Nebenwirkungen beendet.<br />
Ich selbst wollte keine Chemo in ihrem<br />
Fall, weil ich ihr genau diese Nebenwirkungen<br />
ersparen wollte.<br />
Was habe ich aber gemacht? Ich habe verstan<strong>den</strong>,<br />
dass sie wegen ihrer Kinder, die damals<br />
noch klein waren, alle konventionellen<br />
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Möglichkeiten ausschöpfen wollte <strong>und</strong> habe<br />
sie daher wohlwollend begleitet. (Ich war ja<br />
auch nicht diejenige, der die schönen Haare<br />
ausgingen <strong>und</strong> die tageweise nur noch erbrochen<br />
hat.)<br />
Ich habe aber sofort dafür gesorgt, dass sie ihr<br />
Bett an einen geopathiefreien Fleck umgestellt<br />
hat, ich habe ihr Zink <strong>und</strong> Selen verordnet,<br />
damit sie die Bestrahlung besser verträgt –<br />
<strong>und</strong> ich habe sie mit PSE behandelt, um die<br />
versteckten seelischen Traumen <strong>auf</strong>lösen helfen<br />
zu können.<br />
Dabei zeigten sich Themen wie „Hungrig nach<br />
guten Gefühlen“, „Ich muss immer stark <strong>sein</strong>“,<br />
„Gefühl, Opfer widriger Umstände zu <strong>sein</strong>“,<br />
„Misstrauen“ <strong>und</strong> „Angst, die in <strong>den</strong> Körper<br />
fällt“. Zu all diesen Themen konnte sie mühelos<br />
Situationen erinnern, die jene Gr<strong>und</strong>gefühle<br />
widerspiegelten.<br />
Als sie begann, mithilfe der PSE <strong>den</strong> Konflikten<br />
keine Nahrung mehr zu geben, sondern<br />
sie <strong>auf</strong>zulösen, konnte sie sich auch gegen<br />
„Energieräuber“ in ihrem Umfeld besser zur<br />
Wehr setzen. Sie ist sehr viel bestimmter gewor<strong>den</strong>,<br />
kann besser <strong>und</strong> klarer „Nein“ sagen<br />
<strong>und</strong> ist nicht mehr so „pflegeleicht“ wie früher.<br />
Längst ist die Zeit der Perücken vorüber <strong>und</strong><br />
über ihre Brustprotheseneinlage aus Silikon<br />
kann sie lustige Witze machen.<br />
Erfolg: Heute geht es meiner Fre<strong>und</strong>in gut – die<br />
reguläre Nachsorge ist längst vorüber. Es sind<br />
bisher kein Rezidiv <strong>und</strong> keine Metastasierung<br />
<strong>auf</strong>getreten, aber sie hat ein Lymphödem des<br />
Armes, das sie erwerbsunfähig gemacht hat.<br />
Sie trägt diese Behinderung mit Würde, weil<br />
sie weiß, dass dies ihre persönliche Entscheidung<br />
war.<br />
Fall 2 Mein Vater wurde vor sieben Jahren<br />
mit Prostata-Ca diagnostiziert. Zudem leidet<br />
er an Bluthochdruck, erheblicher Adipositas,<br />
einem Aorten-Aneurysma <strong>und</strong> Z.n. Apoplex.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der zahlreichen Risikofaktoren, die<br />
gegen eine Operation sprachen (<strong>und</strong> <strong>sein</strong>er<br />
enormen Angst vor dem „Messer“), entschloss<br />
er sich zur kurativen Bestrahlung.<br />
Auch er bekam einen geopathiefreien Schlafplatz,<br />
Zink <strong>und</strong> Selen sowie die Vitamine E <strong>und</strong> C.<br />
Zusätzlich machte ich ihm die „Budwig-<br />
Ernährung“ schmackhaft <strong>und</strong> behandelte auch<br />
ihn mit PSE.<br />
Seine Themen, die er nicht bewusst umwandeln,<br />
aber <strong>den</strong>noch mit Tropfen behandeln<br />
lassen wollte, waren: „Schockstarre von Gefühlen“,<br />
„Hoffnungslosigkeit“, „angespannt“,<br />
„hilflos“ <strong>und</strong> „verängstigt“.<br />
Erfolg: Mein Vater hat <strong>den</strong> Krebs in guter<br />
Ges<strong>und</strong>heit überlebt. Jahre später hat er, zur<br />
großen Überraschung aller Operateure, eine<br />
Notoperation wegen geplatztem Aortenaneurysma<br />
ebenfalls überlebt. Er ist heute körperlich<br />
wieder beweglich <strong>und</strong> geistig <strong>sein</strong>em Alter<br />
entsprechend <strong>auf</strong> der Höhe. Für mich steht<br />
fest, dass die Energiebehandlung mit der PSE<br />
einen Teil des Erfolges gebracht hat. Seine<br />
gute genetische Konstitution hat ihm sicher<br />
auch geholfen.<br />
Fall 3 Frau G. war 50 Jahre alt, als bei ihr nach<br />
fast zwei Jahren PSE ein Brustkrebs diagnostiziert<br />
wurde. Gestärkt durch die energetische<br />
Vorarbeit entschied sie sich mutig dafür, nur<br />
operieren zu lassen. Die geplante Bestrahlung<br />
wie auch die „vorbeugende Chemotherapie“<br />
lehnte sie hingegen ab. Sie hatte beschlossen,<br />
dass sie die Krebserkrankung als „Botschaft<br />
ihres Körpers“ begreifen <strong>und</strong> nicht dagegen<br />
kämpfen würde. Viel eher wollte sie verstehen<br />
lernen, welche Programmierungen sie an <strong>den</strong><br />
Punkt gebracht hatten, an dem sie nun stand.<br />
In der Rückschau erkannten wir gemeinsam,<br />
dass es um Themen ging wie „Realität nicht<br />
sehen wollen“, „Immer viel stärker erscheinen<br />
wollen, als man wirklich ist“, „Misstrauen“,<br />
„Nicht in der eigenen Mitte“ <strong>und</strong> „Panik, Todesangst“.<br />
Erst dieses letzte Thema brachte ihr die Wende:<br />
Sie hat sich dafür entschie<strong>den</strong> zu leben <strong>und</strong><br />
ihren Ängsten die Stirn zu bieten.<br />
Erfolg: Frau G. hat die Operation bestens überstan<strong>den</strong>.<br />
Alle nachfolgen<strong>den</strong> Untersuchungen<br />
waren normal. Sie lebt heute beschwerdefrei<br />
<strong>und</strong> fröhlich – <strong>und</strong> ist viel selbstbestimmter<br />
gewor<strong>den</strong>. Sie selbst sagt: „Wozu soll ich mich<br />
verbiegen – das Leben ist endlich, <strong>und</strong> es ist an<br />
mir, je<strong>den</strong> Tag das Beste daraus zu machen.“<br />
Die Krebserkrankung hat ihr gezeigt, dass es<br />
durchaus Wichtigeres gibt, als <strong>den</strong> neureichen<br />
Nachbarn imponieren zu müssen. Sie hat für<br />
sich ihre Präferenzen im Leben neu sortiert<br />
<strong>und</strong> gelernt, sich selbst zu mögen <strong>und</strong> sich<br />
selbst Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Wertschätzung zu<br />
schenken. Das strahlt sie nun auch aus – <strong>und</strong><br />
macht darum auch völlig neue Erfahrungen<br />
in ihrem Leben.<br />
Fazit Die Begleitung von krebskranken Menschen<br />
ist eine spannende Herausforderung für<br />
<strong>den</strong> Therapeuten. Er wird mit all <strong>sein</strong>en eigenen<br />
Ängsten konfrontiert – <strong>und</strong> so, wie er<br />
selbst damit umgeht, wird er auch beraten.<br />
Für mich steht das Selbstbestimmungsrecht<br />
des Patienten an oberster Stelle.<br />
Es ist <strong>sein</strong>e Krankheit, nicht meine. Ich habe<br />
nicht das Recht, ihm meine Ängste überzustülpen.<br />
Ich habe aber die Pflicht, ihn liebevoll<br />
zu begleiten, ihm Zuversicht zu vermitteln,<br />
Hoffnung, Humor <strong>und</strong> Freude. Dazu gilt es,<br />
<strong>auf</strong> die Ressourcen zu fokussieren, nicht <strong>auf</strong><br />
die Defizite.<br />
Ein ges<strong>und</strong>er, unbelasteter Schlafplatz ist<br />
dabei essenziell, ebenso gehören natürliche<br />
Ernährung <strong>und</strong> angemessene Bewegung dazu.<br />
Auch Entspannung <strong>und</strong> Muße – etwas geschehen<br />
lassen, nicht immer nur tun <strong>und</strong> machen.<br />
Heilung geschieht, sie ist aber nicht machbar.<br />
Für mich gehört zur Begleitung auch, <strong>den</strong><br />
Patienten <strong>auf</strong> <strong>sein</strong>e „inneren Quellen der<br />
Heilung“ hinzuweisen <strong>und</strong> ihn zu ermutigen,<br />
davon über Bitten <strong>und</strong> Danken Gebrauch zu<br />
machen. Mein Job dabei ist es, die blockieren<strong>den</strong><br />
Konflikte <strong>und</strong> ungünstigen Prägungen<br />
ausfindig zu machen <strong>und</strong> ihm die Werkzeuge<br />
an die Hand zu geben, um diese umzuwandeln<br />
<strong>und</strong> <strong>auf</strong>zulösen.<br />
Ein solcher ganzheitlicher Weg ist immer<br />
anspruchsvoll <strong>und</strong> erfordert viel Empathie,<br />
Konzentration <strong>und</strong> Fachwissen. Ich finde ihn<br />
aber immer lohnend, weil ich viele „W<strong>und</strong>er“<br />
erlebe <strong>und</strong> unendlich viel dabei lerne – auch<br />
über mich.<br />
info@psenergy.ch<br />
Dr. med. Ulrike Güdel Banis<br />
Fachärztin für Allgemeinmedizin<br />
<strong>und</strong> Naturheilverfahren,<br />
Autorin mehrerer Bücher zu<br />
<strong>den</strong> Themen Geopathie <strong>und</strong><br />
PSE<br />
Literaturempfehlungen<br />
Banis, Ulrike: Wie wirkt Psychosomatische<br />
Energetik, VAK, 2010<br />
Banis, Reimar: Durch Energieheilung zu<br />
neuem Leben, Via Nova, 2003<br />
Bauer, Joachim: Das Gedächtnis des<br />
Körpers<br />
Emoto, Masaru: Messages from water<br />
Lipton, Bruce: Intelligente Zellen, KOHA<br />
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27
28<br />
Traumabehandlung<br />
mit Psychosomatischer Kinesiologie ®<br />
Bei jeder Traumabehandlung gehen wir prinzi-<br />
piell von einem Phasenmodell aus, das einen<br />
sicheren Rahmen schafft <strong>und</strong> Retraumatisierungen<br />
verhindert. Die wesentlichen Schritte<br />
sollten dabei <strong>sein</strong> – durchaus auch in dieser<br />
Reihenfolge:<br />
• Vertrauen <strong>auf</strong>bauen <strong>und</strong> Sicherheit vermitteln<br />
• Instruktion über das geplante Vorgehen<br />
• Anamnese, Diagnostik <strong>und</strong> Beziehungs<strong>auf</strong>bau<br />
• nach Ressourcen suchen <strong>und</strong> diese verankern<br />
• schonend <strong>und</strong> pendelnd vorgehen (zwischen<br />
Gegenwart <strong>und</strong> Vergangenheit)<br />
• imaginative Arbeit kombiniert mit Stressabbau<br />
• Neutralisieren <strong>und</strong> Entmachten von Triggern<br />
• Umgang mit <strong>den</strong> Folgen des Traumas<br />
• Integration <strong>und</strong> Öffnung für die Zukunft<br />
Die praktische Erfahrung hat aber gezeigt,<br />
dass sich diese Reihenfolge gar nicht immer<br />
so einhalten lässt, weil sich die Notwendigkeit<br />
traumatherapeutischer Interventionen an<br />
ganz unterschiedlichen Stellen zeigt. Anhand<br />
von vier durchaus typischen Fallbeispielen aus<br />
meiner Praxis möchte ich das anschaulich machen.<br />
Dabei gehe ich von dem in Tabelle 1<br />
dargestellten Schema aus, das vier verschie<strong>den</strong>e<br />
Möglichkeiten zeigt, inwieweit unseren<br />
Klienten ihre traumatischen Erfahrungen überhaupt<br />
schon bekannt sind <strong>und</strong> von ihnen als<br />
Belastung oder Einschränkung ihrer gegenwärtigen<br />
Lebensqualität empf<strong>und</strong>en wer<strong>den</strong>.<br />
Die vier Fallbeispiele spiegeln jeweils eine der<br />
Möglichkeiten wieder.<br />
Silke – Trauma bekannt <strong>und</strong> bewusst<br />
Silke ist 41 Jahre alt <strong>und</strong> kommt zu<br />
mir mit dem Wunsch, über ein traumatisches<br />
Erlebnis hinwegkommen zu können <strong>und</strong> die<br />
chronisch schleichende Angst vor einer Wiederholung<br />
loszuwer<strong>den</strong>. Was war passiert?<br />
Vor knapp einem Jahr war sie mit ihrem Mann<br />
zum Tanzen ausgegangen. Beide waren vergnügt<br />
<strong>und</strong> genossen die Musik <strong>und</strong> die Atmosphäre,<br />
die Lichtblitze <strong>und</strong> die Spiegelwände<br />
im Tanzsaal. Plötzlich brach Silke zusammen<br />
– Herzstillstand. <strong>Der</strong> Notarzt wurde gerufen<br />
<strong>und</strong> war auch schnell da, um Silke wiederzubeleben.<br />
Im Koma liegend wurde sie in die<br />
Klinik gebracht <strong>und</strong> dort intensivmedizinisch<br />
behandelt. Ihr Mann stand unter Schock <strong>und</strong><br />
begleitete sie zunächst, fuhr dann zu <strong>den</strong> bei-<br />
<strong>den</strong> halbwüchsigen Kindern nach Hause. Silke<br />
blieb zwei Tage bewusstlos <strong>und</strong> wurde in dieser<br />
Zeit operiert, damit ihr ein Herzschrittmacher<br />
eingesetzt wer<strong>den</strong> konnte. Als sie wach<br />
wurde, erinnerte sie sich zunächst an nichts;<br />
nach <strong>und</strong> nach kamen aber alle Funktionen<br />
wieder – trotzdem war sie nicht mehr die Alte!<br />
Sie <strong>den</strong>kt seitdem viel über sich <strong>und</strong> ihr Leben<br />
nach – darüber, wie es zu diesem Zwischenfall<br />
hat kommen können, über <strong>den</strong> selbstmörderischen<br />
Motorradunfall ihres Bruders vor acht<br />
Jahren, über ihre Verantwortung als Mutter<br />
<strong>und</strong> darüber, wie sie künftig leben will. In der<br />
Aufarbeitung haben wir es mit einer ganzen<br />
Kette von Traumata zu tun: dem Moment des<br />
Herzstillstandes, einem Moment im Rettungswagen,<br />
dem Moment des Aufwachens in der<br />
Klinik mit völliger Orientierungslosigkeit, dem<br />
Schrecken darüber, was mit ihr passiert war,<br />
der Angst darüber, was sie ungewollt mit all<br />
dem ihrem Mann <strong>und</strong> ihren Kindern angetan<br />
hat, der Angst, dass sie <strong>den</strong> Defibrillator tatsächlich<br />
braucht …<br />
TRAUMA-BEWUSSTHEIT mir bekannt (Verstand) mir unbekannt (Verstand)<br />
mir bewusst (Gefühl) Trauma-Vearbeitung „Schein“-Probleme<br />
mir unbewusst (Gefühl) Ahnungen, Ungewissheit Ganz andere Beratungsanlässe<br />
Tab. 1: Auf die Frage, inwieweit ein Klient <strong>sein</strong> Trauma kennt <strong>und</strong> ob es ihm dann auch bewusst<br />
ist, gibt es vier verschie<strong>den</strong>e Antwortmöglichkeiten <strong>und</strong> entsprechende Behandlungsansätze<br />
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Heike – „Schein“-Probleme Heike ist<br />
26 Jahre alt, verheiratet <strong>und</strong> lebt in einem Dorf.<br />
Vor gut einem Jahr wurde sie stolze Mutter<br />
eines Sohnes. Die Entbindung verlief normal,<br />
ein Dammschnitt wurde gemacht, ansonsten<br />
gab es keine Komplikationen. Trotzdem entwickelte<br />
sie zunehmend das Gefühl, irgendetwas<br />
stimme mit ihrem Körper nicht. Sie beobachtet<br />
sich <strong>und</strong> verschie<strong>den</strong>e wechselnde Symptome<br />
ganz genau. Dabei spielt der Unterleib eine<br />
herausragende Rolle: Sie war schon zigmal<br />
beim Frauenarzt <strong>und</strong> wollte Gewissheit haben,<br />
dass „alles in Ordnung“ sei. Mittlerweile lehnt<br />
der Arzt weitere Untersuchungen ab. Heike<br />
ist erfinderisch <strong>und</strong> geht mal in die Frauenklinik,<br />
mal zu einer anderen Frauenärztin, mal<br />
zu einem Internisten, dann wieder zu einem<br />
Hautarzt usw. Bald hat sie sich ein System<br />
von Therapeuten um sich herum geschaffen,<br />
die sie reihum im Abstand von ein paar Tagen<br />
<strong>auf</strong>sucht. Nach der jeweiligen Bestätigung,<br />
dass sie ganz ges<strong>und</strong> sei, ist sie für einige Zeit<br />
beruhigt; dann aber dringen die Ängste wieder<br />
an die Oberfläche <strong>und</strong> rauben ihr <strong>den</strong> Schlaf<br />
<strong>und</strong> die Lebensfreude. Auch mich bezieht sie –<br />
anfangs nichts ahnend – in dieses System mit<br />
ein, das ich erst nach <strong>und</strong> nach durchschaue.<br />
In der gemeinsamen Arbeit stellt sich dann<br />
heraus: Mit 13 Jahren wurde Heike von einem<br />
Sportwart sexuell missbraucht, hat sich aber<br />
nicht getraut, das Zuhause zu erzählen. Damals<br />
fing sie an, sich ängstlich zu beobachten, ob<br />
ihr irgendetwas anzumerken wäre. Nach <strong>und</strong><br />
nach trat dieses Erlebnis in <strong>den</strong> Hintergr<strong>und</strong>,<br />
irgendwann schien sie es ganz vergessen zu<br />
haben. Das Geburtserlebnis reaktivierte das<br />
alte Trauma <strong>und</strong> damit zusammen auch die<br />
hypochondrische Selbstbeobachtung, die ihr<br />
aber <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> der wechseln<strong>den</strong> Symptome<br />
völlig normal erschien.<br />
Tanja – Ahnungen <strong>und</strong> der Wunsch<br />
nach Gewissheit Tanja, eine junge Frau<br />
von 28 Jahren, meldete sich in meiner Praxis,<br />
nachdem sie an einem Tantra-Wochenende<br />
teilgenommen hatte. Sie wollte ihre sexuelle<br />
Erlebnisfähigkeit verbessern <strong>und</strong> hatte auch<br />
überlegt, eventuell eine Tantra-Ausbildung<br />
zu machen. Sie fand es spannend, viel Neues<br />
kennenzulernen, hatte aber während verschie<strong>den</strong>er<br />
Übungen an diesem Wochenende <strong>und</strong><br />
auch danach noch merkwürdige Empfindungen.<br />
Diese ließen sich schwer beschreiben,<br />
sodass sie noch einmal mit <strong>den</strong> Seminarleitern<br />
<strong>und</strong> anschließend mit ihrer älteren Schwester<br />
sprach. Dabei stieg der Verdacht in ihr <strong>auf</strong>,<br />
sie könnte sexuell von ihrem Großvater missbraucht<br />
wor<strong>den</strong> <strong>sein</strong>, obwohl sie keine bewusste<br />
Erinnerung daran hatte. Nun wollte sie von<br />
mir wissen, ob das mit der Tantra-Ausbildung<br />
überhaupt das Richtige für sie sei. Und außerdem,<br />
ob man <strong>den</strong> Körper nicht über <strong>den</strong><br />
Muskeltest einfach fragen könne, ob an der<br />
Geschichte mit dem Opa irgendetwas dran sei.<br />
Wenn der Buchtitel „<strong>Der</strong> Körper lügt nicht“<br />
stimme, müsse das doch schnell zu ermitteln<br />
<strong>sein</strong> …<br />
Joachim – ganz anderer Beratungsanlass<br />
Joachim ist Mitte 40 <strong>und</strong> arbeitet<br />
schon viele Jahre als Betreuer in einer Wohn-<br />
gruppe der Lebenshilfe. Die Arbeit ist anstrengend<br />
wegen des Schichtdienstes <strong>und</strong> mancher<br />
Querelen unter <strong>den</strong> Mitarbeitern, aber auch<br />
befriedigend im Hinblick <strong>auf</strong> die behinderten<br />
Bewohner. Privat ist er liiert; mit <strong>sein</strong>er Fre<strong>und</strong>in<br />
wohnt er aber nicht zusammen, die bei<strong>den</strong><br />
verabre<strong>den</strong> sich nur sporadisch. Finanzielle<br />
oder sonstige Sorgen hat er eigentlich nicht.<br />
Sein Leben könnte schön <strong>sein</strong> – aber er fühlt<br />
sich depressiv, hat viele Selbstzweifel, sieht<br />
<strong>sein</strong> Leben grau in grau, kann sich zu nichts<br />
Erfreulichem <strong>auf</strong>raffen. Beratungs<strong>auf</strong>trag: Sein<br />
Leben soll wieder bunt wer<strong>den</strong>, er möchte <strong>sein</strong>e<br />
Freude zurückgewinnen. Wir machen uns<br />
an die Arbeit, klären verschie<strong>den</strong>e Konflikte<br />
<strong>und</strong> mögliche Hintergründe für die depressive<br />
Entwicklung auch aus <strong>sein</strong>er Herkunftsfamilie<br />
usw. Aber nichts tut sich wirklich. Er geht<br />
zwischendurch zum Psychiater <strong>und</strong> nimmt eine<br />
Weile Antidepressiva, ohne Erfolg. Dann testen<br />
wir kinesiologisch noch einmal systematisch<br />
alle Kategorien durch, wo <strong>und</strong> wie der Organismus<br />
Stress abspeichert, <strong>und</strong> fin<strong>den</strong> eine<br />
massive Belastung im Nervensystem, die etwa<br />
fünf Jahre zurückliegt. Schließlich fällt ihm ein,<br />
dass er damals die Wohnung eines Fre<strong>und</strong>es<br />
tapeziert hatte. Dabei geriet er mit dem nassen<br />
Quast über eine offene Steckdose <strong>und</strong> erhielt<br />
einen sehr starken Stromschlag, sodass er weit<br />
ins Zimmer geschleudert wurde <strong>und</strong> einen Riesenschreck<br />
mit Todesangst bekam. Nachdem<br />
wir dieses Trauma bearbeitet hatten, wurde er<br />
wieder lebensfroh <strong>und</strong> unternehmungslustig.<br />
Reaktionen von nicht-traumatisierten<br />
Menschen <strong>auf</strong> solche Geschichten<br />
Beim Lesen dieser Fallgeschichten merken<br />
Sie vielleicht auch bei sich selbst ganz<br />
unterschiedliche Gefühle, die Sie – je nach<br />
ihren eigenen Erfahrungen – manchmal schon<br />
bis an <strong>den</strong> Rand des Erträglichen bringen<br />
können. Genauso geht es vielen Menschen, die<br />
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29
30<br />
Traumaopfern begegnen. Das heißt, die soziale<br />
Umgebung reagiert <strong>auf</strong> deren Berichte, Klagen<br />
<strong>und</strong> Symptome oft – durchaus auch wieder in<br />
zeitlicher Abfolge – so:<br />
1. mit Sympathie <strong>und</strong> Verständnis<br />
2. mit Beruhigung <strong>und</strong> Verharmlosung:<br />
„Bald wirst Du Dich besser fühlen!“<br />
„Bald ist alles wieder wie früher!“<br />
3. mit Ungeduld <strong>und</strong> Irritation:<br />
„Nun hör aber <strong>auf</strong> mit Deinem Gejammer!“<br />
„Irgendwann muss mal Schluss <strong>sein</strong>!“<br />
4. mit Scham-Appellen:<br />
„Du solltest Dich schämen, dass Du Dich<br />
immer noch so verhältst, nach allem,<br />
was wir für Dich getan haben!“ oder auch<br />
„ ... nach allem, was Du uns angetan<br />
hast!“<br />
5. mit Ausgrenzung:<br />
„Mit so jemandem wollen wir nichts<br />
(mehr) zu tun haben!“<br />
6. mit Angriffen <strong>und</strong> Aggressionen:<br />
„<strong>Der</strong> ist ja verrückt, hysterisch, ein Simulant,<br />
asozial, kriminell ...“<br />
Die Folgen sozialer Stigmatisierung<br />
bei <strong>den</strong> Betroffenen Die Auswirkungen<br />
solcher Reaktionen der Mitwelt können bei<br />
<strong>den</strong> Traumaopfern erfahrungsgemäß in drei<br />
Richtungen gehen:<br />
• Entweder setzt sich das Opfer aggressiv mit<br />
der sozialen Umwelt au<strong>sein</strong>ander (Gewalt gegen<br />
sich oder andere),<br />
• es isoliert sich noch mehr von der sozialen<br />
Umwelt (Flucht in die Sucht)<br />
• oder es versucht, durch Aufrechterhaltung<br />
der Spaltungen zu funktionieren (dissoziative<br />
Persönlichkeitsstörungen).<br />
Kategorien von Traumafolgestörungen<br />
Mit <strong>den</strong> Reaktionen der Umwelt umzugehen,<br />
kommt also als Aufgabe <strong>auf</strong> Betroffene<br />
zusätzlich zu, obwohl sie ja eigentlich schon<br />
mit der Bewältigung der Trauma-Auswirkungen<br />
mehr als genug zu tun haben. Worum<br />
geht es dabei?<br />
Primär posttraumatische Symptomatik<br />
als unmittelbare Folgewirkungen<br />
• intrusive Symptome<br />
• traumaassoziierte Ängste<br />
• dissoziative Reaktionen<br />
• Übererregbarkeit<br />
• triggerbare körperliche Stressreaktionen<br />
Sek<strong>und</strong>äre posttraumatische Symptomatik<br />
als traumakompensatorische<br />
Versuche<br />
• Vermeidungsverhalten<br />
• sozialer Rückzug<br />
Traumafolgen Intrusive Symptomatik Konstriktive Symptomatik<br />
Gedanken Sich <strong>auf</strong>drängende Erinnerungen Erinnerungslücken, Amnesien<br />
Zwanghafte Gedanken an das Trauma Konzentrationsstörungen<br />
Affekte Angst Gefühllosigkeit<br />
Mangel an Sicherheit Lustlosigkeit<br />
Ohnmacht Fehlende Zukunftsperspektive<br />
Hilflosigkeit Entfremdungserleben<br />
Körperleben Körpererinnerungen Depersonalisation<br />
Schmerzsymptome Funktionsverlust<br />
Als hilfreich für das Verständnis der Traumafolgestörungen fand ich das in Tabelle 2 vorgestellte<br />
Schema von Prof. Dr. med. Martin Sack (Schonende Traumatherapie, Stuttgart 2010).<br />
• Scham <strong>und</strong> Schuld<br />
• Selbstwertprobleme<br />
• Suchtmittelkonsum<br />
• Zwangshandlungen<br />
Wegen der Vielzahl spezifischer Folgestörungen<br />
müssen sich auch die therapeutischen<br />
Interventionen <strong>auf</strong> verschie<strong>den</strong>e Ebenen beziehen<br />
– so wie es Prof. Dr. Martin Sack in <strong>sein</strong>em<br />
Buch über die schonende Traumatherapie<br />
<strong>auf</strong>geschlüsselt hat:<br />
• spezifische Traumafolgesymptomatik<br />
• komplexe PTBS<br />
• dissoziative Störungen<br />
• komorbide Krankheitsbilder<br />
• Angststörungen<br />
• depressive Störungen<br />
• somatoforme Störungen<br />
• Abhängigkeitserkrankungen<br />
Andere therapierelevante Problembereiche<br />
• Suizidalität<br />
• selbstverletzendes Verhalten<br />
• Störungen der Affekt- <strong>und</strong> Selbstregulation<br />
• Fähigkeit, mit belasten<strong>den</strong> Affekten umzugehen<br />
• Kontrolle von Ärger <strong>und</strong> Wut<br />
• Konflikt- <strong>und</strong> Beziehungsfähigkeit<br />
Persönliche Ressourcen<br />
• soziale Kontakte<br />
• Interessen, Hobbys<br />
• positive Erfahrungen im Alltag<br />
Schlüsselfragen, um Ressourcen zu<br />
fin<strong>den</strong> Aber wie findet man gemeinsam mit<br />
<strong>den</strong> Klienten die notwendigen Ressourcen?<br />
Hier haben sich bestimmte Fragen bewährt,<br />
die man entweder zusammen in der Therapiesitzung<br />
erarbeitet oder auch als Haus<strong>auf</strong>gabe<br />
mitgeben kann, wenn die Klienten relativ<br />
stabil sind.<br />
Hinweis Bitte beantworten Sie all diese Fragen<br />
einmal schriftlich für sich selbst, damit<br />
Sie wissen, was Sie Ihren Klienten abfordern!<br />
• Was läuft bei Ihnen gut?<br />
• Was kann vorerst bleiben, wie es ist?<br />
• Wo liegen Ihre Stärken?<br />
• Wofür wer<strong>den</strong> Sie von anderen Menschen<br />
geschätzt?<br />
• Welche Fähigkeiten, über die Sie bereits verfügen,<br />
könnten Ihnen helfen, die aktuelle<br />
Problematik zu lösen?<br />
• Wie haben Sie ähnliche Probleme in anderen<br />
Situationen schon gelöst?<br />
• Wer könnte Ihnen dabei helfen oder Sie<br />
unterstützen?<br />
• Welche Stärken haben Sie durch die traumatische<br />
Erfahrung ausgebildet, die Sie ohne<br />
diese nicht gelernt hätten – wenn Ihr Leben<br />
normal weiter gel<strong>auf</strong>en wäre?<br />
Fortsetzung folgt!<br />
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32<br />
Lein, Linum usitatissimum,<br />
Dreschlein, Flachs, Flas, Glix,<br />
Haar, Haarlinsen, Klengel,<br />
Leinwanzen, Stempenhaar,<br />
Faserlein, Flachsbeere, Flax,<br />
Gemeiner Lein, Leinsamen,<br />
Öl-Lein, Saat-Lein<br />
Lein . Linum usitatissimum<br />
Lein (Linum) oder auch Flachs ist eine Gattung<br />
von Pflanzenarten aus der Familie der Leingewächse<br />
(Linaceae) mit r<strong>und</strong> 200 Arten. In<br />
der EU sind 120 Sorten von Öl- <strong>und</strong> Faserlein<br />
zum Anbau zugelassen.<br />
2005 war der Lein in Deutschland die Heilpflanze<br />
des Jahres.<br />
<strong>Der</strong> Zusatz usitatissimum bedeutet im Lateinischen<br />
„sehr nützlich“ <strong>und</strong> bezieht sich <strong>auf</strong> die<br />
vielfältige Verwendbarkeit. <strong>Der</strong> Name Flachs<br />
leitet sich von „flechten“ ab <strong>und</strong> bezieht sich<br />
<strong>auf</strong> die Verarbeitung vor allem zu Textilien<br />
(Leinen oder Linnen).<br />
Es gibt vom Lein vier Unterarten (Convarietäten):<br />
• Convar. crepitans (Boenningh.) Kulpa &<br />
Danert: Sie wird nicht mehr kommerziell angebaut<br />
<strong>und</strong> ist nur noch in Samenbanken erhalten.<br />
• Convar. elongatum Vavilov & Elladi in<br />
E. Wulff: Diese Convarietät ist der typische<br />
Faserlein <strong>und</strong> wird heute noch in <strong>den</strong> westeuropäischen<br />
Faserlein-Ländern angebaut.<br />
• Convar. mediterraneum (Vavilov ex Elladi)<br />
Kulpa & Danert: Die Sorten dieser Convarietät<br />
wer<strong>den</strong> als Öl-Lein bezeichnet <strong>und</strong> dienen<br />
einzig zur Samenerzeugung.<br />
• Convar. usitatissimum: Diese Convarietät<br />
umfasst die Kombinationsleine, die zur Faser-<br />
<strong>und</strong> zur Samengewinnung angebaut wer<strong>den</strong>.<br />
Es ist die geographisch am weitesten verbreitete<br />
Convarietät.<br />
Woran erkennt man Lein? Die einjährige<br />
Pflanze wird zwischen 30 <strong>und</strong> 150 cm<br />
hoch. Die Blätter sind schmal, lanzettlich, dicht<br />
besetzt <strong>und</strong> wechselständig. Die weiß-blauen<br />
bis blauen fünfzähligen Blüten erscheinen<br />
zwischen Juni <strong>und</strong> August <strong>und</strong> haben einen<br />
Durchmesser von etwa 2-3 cm. Die Blütengriffel<br />
sind himmelblau. Aus <strong>den</strong> Blüten entwickeln<br />
sich die Samen in r<strong>und</strong>lichen Kapseln (8-10<br />
Samen) <strong>und</strong> können von August bis Oktober<br />
geerntet wer<strong>den</strong>.<br />
Wo findet man Lein? <strong>Der</strong> Gemeine Lein<br />
ist nur aus Kultur bekannt <strong>und</strong> tritt selten ver-<br />
wildert <strong>auf</strong>. Er stammt vom zweijährigen Lein<br />
(Linum bienne) ab, der im Mittelmeergebiet<br />
oder etwas östlich davon heimisch ist <strong>und</strong><br />
schon seit fast 10 000 Jahren kultiviert wird.<br />
Die Entstehung des Gemeinen Leins dürfte in<br />
Mesopotamien oder Ägypten erfolgt <strong>sein</strong>. Im<br />
alten Ägypten wur<strong>den</strong> die reichen Toten in Leinentücher<br />
gehüllt. Auch gab man Leinsamen<br />
als Wegzehrung für die Toten mit ins Grab.<br />
Lein wächst bevorzugt in gemäßigtem Klima<br />
<strong>und</strong> wurde dort überall als Kulturpflanze angebaut.<br />
In der Fruchtfolge ist ein Abstand von sechs<br />
Jahren zwischen zwei Leinanbauten nötig.<br />
© Marina Lohrbach - Fotolia.com I © Christian Jung - Fotolia.com
Dies ist durch die Ansammlung von Schad-<br />
pilzen, besonders Fusarium oxysporum, im<br />
Bo<strong>den</strong> bedingt.<br />
Lein ist Nahrungsmittel (wenn auch nicht häufig<br />
genutzt), Heilpflanze <strong>und</strong> vielseitiger Rohstoff.<br />
Viele alte Heiler (z.B. Hippokratiker wie<br />
Theophrast, Hildegard von Bingen) nutzten<br />
Leinsamen zu medizinischen Zwecken sowohl<br />
innerlich als äußerlich.<br />
Die Verwendung des Leins in der Kräutermedizin<br />
geht <strong>auf</strong> Hieronymus Bock zurück, der<br />
1577 recht ausführlich über die Verwendung<br />
des Samens in <strong>sein</strong>em Buch berichtete.<br />
Wie wirkt Lein? Die enthaltenen Schleimstoffe<br />
führen zu einer Volumenzunahme des<br />
Dickdarminhalts, stimulieren dadurch die Peristaltik<br />
<strong>und</strong> machen <strong>den</strong> Stuhl <strong>auf</strong> diese Weise<br />
geschmeidig. Bei Einnahme von geschrotetem<br />
Lein trägt das fette Öl zur Reizlinderung <strong>und</strong><br />
Gleitverbesserung bei. Übergewichtige sollten<br />
allerdings nur ganze Samen einnehmen, um<br />
eine unnötige Kalorienzufuhr zu vermei<strong>den</strong>.<br />
Aus <strong>den</strong> cyanogenen (blausäure-abgeben<strong>den</strong>)<br />
Glykosi<strong>den</strong> wird Blausäure freigesetzt, die im<br />
Körper aber rasch abgebaut wird; insbesondere<br />
bei Einnahme von ganzen Samen besteht also<br />
keine Vergiftungsgefahr. Außerdem wer<strong>den</strong><br />
diese Glykoside bei hohen Temperaturen (z.B.<br />
beim Backen mit Leinsamenmehl) zerstört.<br />
Leinsamen senken <strong>den</strong> Triglyzerid- <strong>und</strong> Cholesterinspiegel.<br />
Auch antibiotische, blutzuckersenkende<br />
<strong>und</strong> antikarzinogene Effekte sind<br />
beobachtet wor<strong>den</strong>.<br />
In der Homöopathie wird ein Medikament<br />
aus <strong>den</strong> Blüten hergestellt <strong>und</strong> wirkt gegen<br />
Asthma, Harnblasenreizung, Heufieber, Heuschnupfen,<br />
chronischen Durchfall <strong>und</strong> Zungenlähmung.<br />
Wirkungsweise<br />
• abführend<br />
• erweichend<br />
• entzündungshemmend<br />
• krampflösend<br />
• schmerzstillend<br />
Achtung! Leinsamen sollte nicht bei Verdacht<br />
<strong>auf</strong> Darmverschluss oder -lähmung angewendet<br />
wer<strong>den</strong>. Beim Essen von Leinsamen<br />
kann die Wirksamkeit anderer Medikamente<br />
gesenkt wer<strong>den</strong>.<br />
Welche Wirkstoffe enthält Lein?<br />
30-45% fettes Öl (darunter Linolsäure<br />
<strong>und</strong> Linolensäure) – der Gehalt der für die<br />
menschliche Ernährung bedeuten<strong>den</strong> Omega-<br />
3-Fettsäuren in Leinöl ist der höchste aller<br />
bekannten Pflanzenöle. 20-27% Rohprotein<br />
mit hohem Anteil an Lysin, Methionin <strong>und</strong><br />
Tryptophan (für <strong>den</strong> Menschen essenziell).<br />
Circa 2% Gesamtballaststoffe, davon 3-6%<br />
als Schleimstoffe <strong>und</strong> 4-7% als Rohfaser. Weiterhin<br />
3-5% Mineralstoffe, ca. 0,7% Phosphatide<br />
(Lecithine, Kephaline), Phytosterole,<br />
Lignan-Vorläufer. 0,01-1,5% Blausäureglykoside<br />
(Linustatin, Neolinustatin, Linamarin<br />
[s. Abbildung], Lotaustralin), Enzyme (Linamarase,<br />
Linustatinase), Vitamine (B1, B2, B6,<br />
E, Nicotinsäure, Folsäure, Pantothensäure).<br />
<strong>Der</strong> Wassergehalt beträgt 5-14%.<br />
Welche Teile der Pflanze wer<strong>den</strong><br />
verwendet? Überwiegend die reifen, getrockneten<br />
Samen (Leinsamen; Lini semen).<br />
Auch das Öl <strong>und</strong> die Fasern wer<strong>den</strong> genutzt.<br />
Das aus Leinsamen gepresste Öl ist hilfreich<br />
gegen Hautauschläge. Oft wird Leinöl auch<br />
als eröffnendes Klistier eingesetzt. Eine innerliche<br />
Kur mit Leinöl (50 g je Trunk) hilft<br />
bei Gallensteinkoliken.<br />
Verwendung in der Küche In der Küche<br />
findet vorwiegend das Leinöl Verwendung – es<br />
kann z.B. zu Quark gegeben oder als Bratöl<br />
verwen<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />
fh@herfurth.org<br />
Dr. rer. nat. Frank Herfurth<br />
Heilpraktiker, Dozent,<br />
Lebensmittelchemiker
© DOC RABE Media - Fotolia.com<br />
34<br />
Versorgung für Tätige im Heil- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsberuf<br />
Paracelsus: Herr Zellerer, Sie engagieren<br />
sich aktuell sehr stark in Sachen Altersvorsorge,<br />
warum?<br />
Robert Zellerer: Die finanzielle Absicherung,<br />
vor allem im Alter, wird immer essenzieller,<br />
da viele von uns sich mit diesem Thema<br />
nicht au<strong>sein</strong>andersetzen möchten. Wenn<br />
wir jetzt <strong>auf</strong> die so wesentliche Aufgabe der<br />
finanziellen Alterssicherung eingehen, ist das<br />
im besten Sinne eine ganzheitliche Betrachtung<br />
des Berufslebens.<br />
PA: Für wen ist das Thema <strong>den</strong>n interessant?<br />
RZ: Die Frage des Aus- oder Einkommens<br />
für die Zeit nach dem Berufsleben ist wohl für<br />
je<strong>den</strong> Tätigen im Heil- oder Ges<strong>und</strong>heitsberuf<br />
bedeutend. Die öffentlich geführten Diskussionen<br />
um die Zukunft der gesetzlichen Rente mit<br />
sinken<strong>den</strong> Leistungen <strong>und</strong> der Notwendigkeit<br />
für mehr Eigenverantwortung hat uns längst<br />
alle erreicht. Doch auch unabhängig von der<br />
gesetzlichen Rentenversicherung stellt sich die<br />
Frage: Mehr vorsorgen oder länger arbeiten?<br />
PA: Wobei die meisten Heil- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsberufler<br />
ja freiberuflich Tätige sind, mit<br />
eigener Praxis, also ohnehin nicht gesetzlich<br />
rentenversichert.<br />
RZ: Ja <strong>und</strong> nein. Oft ist es so, dass die heutige<br />
Tätigkeit nicht die erste Station im Berufsleben<br />
ist. Andere Ausbildungen <strong>und</strong> Tätigkeiten in<br />
rentenversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen<br />
sind vorausgegangen. Doch selbst wenn<br />
aus früheren Tätigkeiten gesetzliche Rentenansprüche<br />
bestehen, wer<strong>den</strong> sich diese meist nur<br />
geringfügig bemerkbar machen. Die Klärung<br />
der eigenen Altersvorsorge ist also existenziell!<br />
Gerade auch für Frauen, die eher ihr<br />
Berufsleben zugunsten der Elternzeit unterbrechen<br />
<strong>und</strong> auch häufiger nur in Teilzeit tätig<br />
sind als ihre männlichen Kollegen.<br />
PA: Können Sie uns erklären, wie ein Tätiger<br />
im Heil- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsberuf <strong>sein</strong>en gesetzlichen<br />
Rentenanspruch ermitteln kann?<br />
RZ: Jeder, der das 27. Lebensjahr vollendet<br />
hat, erhält von der Deutschen Rentenversicherung<br />
jährlich eine Renteninformation. Vorausgesetzt,<br />
<strong>sein</strong> Rentenkonto weist mindestens<br />
fünf Jahre an Beitragszeiten aus. Das ist die<br />
Gr<strong>und</strong>voraussetzung, um überhaupt einen Anspruch<br />
zu haben. Auf dieser Information findet<br />
sich unter dem Punkt „Höhe Ihrer künftigen<br />
Regelaltersrente“ die Angabe zur bislang erreichten<br />
aktuellen Rentenanwartschaft. Das<br />
ist der, anhand der eingezahlten Beiträge,<br />
ermittelte Anspruch für die monatliche abschlagsfreie<br />
Brutto-Altersrente.<br />
PA: Abschlagsfrei? Was ist damit gemeint?<br />
RZ: Wer vor dem regulären Rentenbeginn,<br />
also vor Erreichen des 65. Lebensjahres, künftig<br />
vor Erreichen des 67. Lebensjahres, in Rente<br />
geht, muss Abzüge in K<strong>auf</strong> nehmen. Für<br />
die nach 1963 Geborenen bedeutet das im<br />
Extremfall bis zu 14,4% weniger Rente! So<br />
will man die Berufstätigen länger als bisher im<br />
Arbeits- <strong>und</strong> damit Beitragszahlungsprozess<br />
halten. Denn wer heutzutage in Altersrente<br />
geht, ist im Durchschnitt nicht mal 61 Jahre<br />
alt <strong>und</strong> hat gute Aussichten <strong>auf</strong> weitere<br />
20 Lebensjahre. Ten<strong>den</strong>z steigend.<br />
PA: Da bleibt von „wenig Rente“ vermutlich<br />
noch weniger übrig.<br />
RZ: Ja, zumal ja auch als Rentner noch Krankenversicherungsbeiträge<br />
<strong>und</strong> gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
Paracelsus im Interview<br />
mit Robert Zellerer,<br />
Landesdirektor Continentale<br />
Versicherung<br />
Seit über 25 Jahren berät Robert Zellerer die<br />
Paracelsus Heilpraktikerschulen <strong>und</strong> die angeschlossenen<br />
Berufsverbände <strong>und</strong> nimmt<br />
sich vielen drängen<strong>den</strong> Fragestellungen des<br />
Berufsstandes an. Dazu gehört vor allem<br />
das Thema Altersvorsorge.<br />
Exklusiv für Mitglieder der Verbände<br />
• VUH – Verband Unabhängiger Heilpraktiker<br />
e.V.<br />
• VFP – Verband Freier Psychotherapeuten,<br />
Heilpraktiker für Psychotherapie <strong>und</strong> Psychologische<br />
Berater e.V.<br />
• VDT – Verband Deutscher Tierheilpraktiker<br />
e.V.<br />
• WBG – Fachverband für Wellness, Beauty<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit e.V.<br />
• sowie alle Studieren<strong>den</strong> der Deutschen<br />
Paracelsus Schulen!<br />
auch Einkommensteuer anfallen, die die Rente<br />
schmälern. Zudem steigt der zu besteuernde<br />
Rentenanteil mit jedem Jahr an. Er liegt<br />
heute bei 64% <strong>und</strong> erreicht im Jahr 2040 die<br />
Höchstgrenze von 100%. Dann unterliegt<br />
die volle Rente der Einkommensteuer. <strong>Der</strong><br />
bei Rentenbeginn einmal festgestellte steuerfreie<br />
Anteil bleibt gr<strong>und</strong>sätzlich lebenslang<br />
bestehen. Kommt es später zu Rentenerhöhungen,<br />
wächst auch der zu besteuernde Betrag.<br />
PA: Das verschlechtert doch aber die Einkommenssituation<br />
im Alter.<br />
RZ: Betrachtet man nur die Besteuerungsseite,<br />
wäre das zutreffend. Jedoch wurde auch<br />
<strong>auf</strong> der Beitragsseite etwas getan, <strong>und</strong> zwar<br />
mit einer starken steuerlichen Förderung von<br />
Altersvorsorge<strong>auf</strong>wendungen. Förderfähig<br />
sind neben <strong>den</strong> Beiträgen zur gesetzlichen<br />
Rentenversicherung <strong>und</strong> zu Versorgungswerken<br />
auch die Beiträge zu zertifizierten<br />
Altersvorsorgeprodukten wie der privaten<br />
Basis-Rente, auch Rürup-Rente genannt. Diese<br />
ist, im Gegensatz zur Riester-Rente, auch<br />
Selbstständigen <strong>und</strong> Freiberuflern zugänglich.<br />
Und genau hier setzen wir an. Denn an diesem<br />
Punkt können wir dazu beitragen, dass sich<br />
unsere Heilberufler, gerade auch <strong>den</strong> freiberuflich<br />
Wirken<strong>den</strong>, ein gehbarer Weg zur eigenen<br />
Altersvorsorge eröffnet.<br />
PA: Wie sieht dieser Weg <strong>den</strong>n aus?<br />
RZ: Wir haben in gemeinsamen Gesprächen<br />
eine Basis für die Unterstützung der Paracelsus-Stu<strong>den</strong>ten<br />
<strong>und</strong> Mitglieder der Berufsverbände<br />
VUH, VFP, VDT <strong>und</strong> WBG entwickelt<br />
– die Versorgung für Tätige in Heil- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsberufen.<br />
Dabei war uns sehr wichtig,
dass wir uns nah an der Berufswirklichkeit<br />
bewegen. So sind die Einkünfte zu Beginn<br />
der Berufstätigkeit oft sehr gering, <strong>und</strong> auch<br />
später unterliegen sie häufig hohen Schwankungen.<br />
Das könnte bei manchen auch die<br />
Ursache dafür <strong>sein</strong>, dass sie ihre eigene Altersvorsorge<br />
vernachlässigen. Viele Freiberufler<br />
<strong>und</strong> Selbstständige scheuen sich, <strong>auf</strong> Dauer<br />
angelegte höhere l<strong>auf</strong>ende Verpflichtungen<br />
einzugehen. Sie fürchten, sich mit <strong>den</strong> festen<br />
regelmäßigen Beiträgen finanziell zu stark einzuengen.<br />
Jüngere schieben das Thema oft in<br />
dem Bewusst<strong>sein</strong> <strong>auf</strong>, dass sie ja noch jede<br />
Menge Zeit bis zur Rente haben. Sie wollen<br />
lieber warten, bis sie höhere Einkünfte erzielen.<br />
Dabei bringen sie sich genauso um die<br />
Chance, <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> des langen Zeithorizonts<br />
mit durchweg kleineren Beträgen für ihr Alter<strong>sein</strong>kommen<br />
vorsorgen zu können.<br />
PA: Wer also älter ist, muss in jedem Fall<br />
höhere l<strong>auf</strong>ende Beiträge zahlen?<br />
RZ: Nicht zwangsläufig. Um ein geplantes<br />
Rentenziel zu erreichen, ist immer ein bestimmtes<br />
Beitrags<strong>auf</strong>kommen notwendig. Dieses<br />
zu erreichen, ist auch bei niedrigeren regelmäßigen<br />
Beiträgen mit Zuzahlungen möglich,<br />
wir nennen das „Sonderzahlungen“. Solche<br />
Sonderzahlungen können flexibel investiert<br />
wer<strong>den</strong>. Dann, wenn der Vorsorgewillige über<br />
die finanziellen Mittel verfügt. Eine steuerliche<br />
Förderung hilft zusätzlich. Bei der Basis-Rente<br />
sind sowohl die l<strong>auf</strong>en<strong>den</strong> Beiträge als auch<br />
die Sonderzahlungen gefördert <strong>und</strong> können<br />
sich steuermindernd auswirken. So lässt sich<br />
mit moderaten l<strong>auf</strong>en<strong>den</strong> Beträgen regelmäßig<br />
in die Altersvorsorge investieren <strong>und</strong> mit<br />
flexiblen Sonderzahlungen dafür sorgen, dass<br />
das insgesamt benötigte Beitrags<strong>auf</strong>kommen<br />
erreicht wird. Ein flexibles Konzept, welches<br />
jeder nach eigenem Ermessen für sich nutzen<br />
kann.<br />
PA: Was war Ihnen sonst noch wichtig?<br />
RZ: Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Sicherheit. Und wir<br />
haben auch darüber gesprochen, ob sich<br />
die Altersvorsorge vor dem Zugriff Dritter<br />
schützen lässt. Genau da ist die geförderte<br />
Basis-Rente besonders stark, sie bietet eine<br />
garantierte lebenslange monatliche Rente.<br />
Das Argument Sicherheit <strong>und</strong> Garantie hat uns<br />
dazu bewogen, dass wir uns für das klassische<br />
Rentenprodukt <strong>und</strong> nicht für eine fondsgeb<strong>und</strong>ene<br />
Variante entschie<strong>den</strong> haben. Für die<br />
Zulassung einer Basis-Rente ist u.a. zwingende<br />
Voraussetzung, dass sie nicht beleihbar <strong>und</strong><br />
nicht kapitalisierbar ist, <strong>und</strong> eben aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> bietet sie auch Freiberuflern in gesetzlichem<br />
Umfang Pfändungsschutz. Gut zu wissen,<br />
auch wenn die Situation einer Pfändung<br />
hoffentlich nie eintritt.<br />
PA: Worin liegt <strong>den</strong>n der spezielle Vorteil für<br />
die Heilberufler?<br />
RZ: Wir konnten für die Stu<strong>den</strong>ten der Paracelsus<br />
Schulen <strong>und</strong> für die Mitglieder der<br />
Verbände VUH, VFP, VDT <strong>und</strong> WBG bei der<br />
Continentale Lebensversicherung einen speziellen<br />
Kollektivvertrag einrichten, der unseren<br />
Heilberuflern für die l<strong>auf</strong>en<strong>den</strong> Beiträge<br />
Beitragsnachlässe bis zu 5,5% beschert. Das<br />
ist ein spürbarer Vorteil. Hinzu kommt die steuermindernde<br />
Wirkung der Beiträge. Bereits<br />
heute können 74% der Altersvorsorge<strong>auf</strong>wendungen<br />
geltend gemacht wer<strong>den</strong>. Dieser Satz<br />
wächst in <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> Jahren. Ab 2025<br />
sind die Beiträge komplett absetzbar! Unverheiratete<br />
können dann bis zu 20 000 Euro,<br />
steuerlich gemeinsam veranlagte Ehepartner<br />
bis zu 40 000 Euro an Beiträgen als Altersvorsorge<strong>auf</strong>wendungen<br />
geltend machen! Mit<br />
einem Monatsbeitrag von wahlweise 10 oder<br />
25 Euro ist die regelmäßige Belastung minimal.<br />
Wer sich mehr leisten kann oder will, kann<br />
auch mit 50 Euro Monatsbeitrag oder mehr<br />
einsteigen. Mit dem Recht <strong>auf</strong> Sonderzahlung<br />
kann die l<strong>auf</strong>ende Vorsorgeinvestition ergänzt<br />
wer<strong>den</strong>. Diese Sonderzahlung ist zum Jahresende<br />
sinnvoll, wenn auch der finanzielle Erfolg<br />
des jeweiligen Geschäftsjahres absehbar ist.<br />
Besteht ein Engpass, kann die Sonderzahlung<br />
entfallen. Genauso kann aber auch bei<br />
wachsendem Einkommen <strong>und</strong> zunehmender<br />
Steuerlast die Sonderzahlung flexibel erhöht<br />
wer<strong>den</strong>. Und das ist auch für die spätere Rente<br />
wachstumsfördernd.<br />
PA: Das ist überschaubar. Was beinhaltet<br />
<strong>den</strong>n die Basis-Rente?<br />
RZ: Zugunsten des einfachen Einstiegs haben<br />
wir die pure Altersrente vorgesehen. Außerdem<br />
zwei Bausteine, die vereinfacht ausgedrückt<br />
über eine Hinterbliebenenrente dafür<br />
sorgen, dass eingezahlte Beiträge nicht verloren<br />
gehen, falls die versicherte Person stirbt.<br />
Mit diesen Kernleistungen ist die Basis-Rente<br />
so gehalten, dass die Beantragung <strong>auf</strong> eine<br />
Seite passt <strong>und</strong> auch keine Ges<strong>und</strong>heitsfragen<br />
beantwortet wer<strong>den</strong> müssen.<br />
PA: Wo können die Paracelsus Schulen-Stu<strong>den</strong>ten<br />
<strong>und</strong> Mitglieder der Verbände VUH, VFP,<br />
VDT <strong>und</strong> WBG <strong>den</strong>n mehr erfahren?<br />
RZ: Unter www.continentale.info/paracelsus<br />
– dort kann mit nur wenigen Angaben die<br />
kostenfreie Infomappe mit einem Versorgungsvorschlag<br />
angefordert wer<strong>den</strong>.<br />
PA: Und damit steht dann die Altersvorsorge?<br />
RZ: Nun, damit ist mit wenigen kleinen Schritten<br />
ein erster großer Schritt in Richtung Altersvorsorge<br />
getan, also ein Einstieg in die<br />
Sicherung des Alter<strong>sein</strong>kommens. Das Konzept<br />
ist so angelegt, dass es über die Sonderzahlungen<br />
bedarfsgerecht mitwachsen kann.<br />
Wie, das hängt dann von der persönlichen<br />
Vorsorgesituation ab <strong>und</strong> Fragen wie: Was ist<br />
bereits an Altersvorsorge vorhan<strong>den</strong>? Ist mit<br />
sonstigen Einkünften zu rechnen? Welches Alter<strong>sein</strong>kommen<br />
soll insgesamt erzielt wer<strong>den</strong>?<br />
… Für Fragen r<strong>und</strong> um die Altersvorsorge,<br />
die Basis-Rente <strong>und</strong> natürlich auch für eine<br />
ausführlichere persönliche Betrachtung stehe<br />
ich Ihnen als Ansprechpartner jederzeit gerne<br />
zur Verfügung.<br />
Kostenfreies Servicetelefon:<br />
0800/239 47 57 oder unverbindliche<br />
Informationen unter<br />
www.continentale.info/paracelsus<br />
PA: Vielen Dank für das informative Gespräch,<br />
Herr Zellerer!<br />
Anzeigen<br />
Paracelsus 05I12<br />
35
38<br />
Fallstudie aus der Naturheilpraxis<br />
Patientin: 36-jährige Managerin<br />
In der Naturheilpraxis findet man beim Reizdarmsyndrom<br />
in sehr vielen Fällen eine Nahrungsmittelallergie<br />
vom verzögerten Typ, die<br />
entweder durch IgG oder dessen Subklasse<br />
IgG4 vermittelt wird. Bei dieser Reaktion<br />
handelt es sich nicht um dasselbe wie eine<br />
Typ-1-Sofortallergie, bei der IgE-Antikörper<br />
gebildet wer<strong>den</strong>. Hier sind die Unterschiede:<br />
Typ-I-IgE Typ-III-IgG<br />
Reaktion in Minuten Reaktion dauert<br />
bis zu 72 St<strong>und</strong>en<br />
Klassische Allergie- Unspezifische<br />
symptome Symptomatik<br />
IgE-RAST positiv IgE-RAST negativ<br />
TH-2 Shift TH-1 Shift<br />
Bei der Typ-III-Allergie gegen Nahrungsmittel<br />
kann man zwei Formen voneinander unterschei<strong>den</strong>:<br />
Bei der Vermittlung durch IgG<br />
kommt es eher zu unspezifischen Reaktionen<br />
wie z.B. Kopfschmerzen, „funktionellen“ Magen-<br />
bzw. Darmstörungen, chronischer Sinusitis,<br />
Muskel- <strong>und</strong> Gelenkbeschwer<strong>den</strong> oder<br />
psychischen Alterationen. Wird die Immunreaktion<br />
durch IgG4 vermittelt, dann führt dies<br />
häufig zu einem Beschwerdebild wie bei einer<br />
klassischen Typ-I-Reaktion bzw. zur Verstärkung<br />
der klinischen Symptome einer solchen.<br />
In der Praxis kann man in vielen Fällen feststellen,<br />
dass beide Formen auch zu zum Teil<br />
heftigen Reaktionen im Darm führen können.<br />
Anamnese Die 36-jährige Managerin leidet<br />
seit ca. zwei Jahren an zum Teil sehr unangenehmen<br />
Darmsymptomen. Im Vordergr<strong>und</strong><br />
stehen einerseits ein Wechsel aus Durchfall<br />
<strong>und</strong> Verstopfung, aber auch schmerzhafte<br />
Darmtenesmen, die im Extremfall dazu führen,<br />
dass die Patientin nicht zur Arbeit gehen<br />
kann. „Es schmerzt wie ein Messer im Bauch“,<br />
so beschreibt sie die Symptome beim ersten<br />
Termin in meiner Praxis.<br />
Nebenbef<strong>und</strong>lich klagt sie über Durchschlafstörungen<br />
mit Erwachen gegen 2 Uhr morgens<br />
<strong>und</strong> über eine „Triefnase“.<br />
Ihr Hausarzt hat sie zum Gastroenterologen<br />
überwiesen, der bei ihr zuerst einen H2-Atemgastest<br />
<strong>auf</strong> Lactose- bzw. Fructo<strong>sein</strong>toleranz<br />
durchgeführt hat. Da dieser ergebnislos verlief,<br />
wurde eine Gastro-Duo<strong>den</strong>o bzw. Coloskopie<br />
durchgeführt.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Bef<strong>und</strong>losigkeit wurde der Patientin<br />
nahe gelegt, einmal einen Psychiater<br />
<strong>auf</strong>zusuchen.<br />
Diagnose Ein in meiner Praxis durchgeführter<br />
Prä-Screen Kombi®, bei dem Reaktionen<br />
sowohl gegen IgG als auch IgG4-Antikörpern<br />
untersucht wer<strong>den</strong>, ergibt eine deutliche IgG-<br />
Reaktion u.a. gegen glutenhaltige Getreide,<br />
Ka<strong>sein</strong> <strong>und</strong> einige Obstsorten. Nach meiner<br />
Erfahrung ist die Durchführung einer entsprechen<strong>den</strong><br />
Diät als alleinige Therapiemaßnahme<br />
oft nicht zielführend, weil hier die Gefahr neuer<br />
Sensibilisierungen besteht. <strong>Der</strong> Gr<strong>und</strong> hierfür<br />
liegt darin, dass die Ursache der Typ-III-Allergie<br />
eine Permeabilitätsstörung der Dünndarmmucosa<br />
ist, das sogenannte Leaky-Gut-Syndrome.<br />
Wird dieses nicht adäquat behandelt,<br />
dann stellen sich gegen die neu verwendeten<br />
Lebensmittel (z.B. Soja- statt Kuhmilch) nicht<br />
selten ebenfalls Allergien ein. Im Rahmen<br />
der Ernährungsumstellung bei einer Typ-III-<br />
Allergie wird in meiner Praxis in aller Regel<br />
begleitend eine medikamentöse Abdichtung<br />
der Dünndarmmucosa durchgeführt.<br />
Therapie Folgende Medikation wird von mir<br />
verordnet:<br />
• Synerga® Liquidum „Laves“<br />
• SPECIOL® spag. Peka Tropfen „Pekana“<br />
• Hoch dosierter, hypoallergener Vitamin-B-<br />
Komplex (Vitamin B1-B6 jeweils 50 mg, alle<br />
weiteren Vitamine des B-Komplexes wie Folsäure,<br />
Vitamin B12, Cholin, Inosit oder PABA<br />
sind ebenfalls enthalten).<br />
• In <strong>den</strong> ersten fünf Wochen der Ernährungsumstellung<br />
zweimal wöchentlich eine intramuskuläre<br />
Injektion mit Colibiogen® Inject<br />
Ampullen „Laves“ <strong>und</strong> Vitamin B12-forte-<br />
Ampullen „Hevert“.<br />
Reizdarmsyndrom<br />
Innerhalb der ersten zwei Wochen stellt sich<br />
eine deutliche Symptomverbesserung ein, bei<br />
der Verschlechterungen nur unter Diätfehlern<br />
<strong>auf</strong>treten.<br />
Nicht nur die Darmsymptome verschwin<strong>den</strong>,<br />
auch das Durchschlafen klappt, allerdings mit<br />
einigen Rückschlägen. Für die Patientin völlig<br />
überraschend stellt auch die „Triefnase“ ihre<br />
störende Tätigkeit ein.<br />
Die Verbesserung der Schlafstörungen erklärt<br />
sich daraus, dass die Typ-III-Allergie durch Aktivierung<br />
der Indolamin-2,3-Dioxigenase bei<br />
manchen Betroffenen zu einer verminderten<br />
Serotoninsynthese führen kann. Acetyl-<br />
Serotonin ist die biochemische Vorstufe von<br />
Melatonin, das zum Schlafen benötigt wird.<br />
Speziell beim Symptom „Erwachen gegen<br />
2 Uhr“ kann man zwar auch an die Leber <strong>den</strong>ken<br />
(Maximalzeit des Lebermeridians in der<br />
TCM), um diese Uhrzeit findet aber auch der<br />
Synthesepeak des Melatonins statt.<br />
Synerga® <strong>und</strong> Colibiogen® Inject dienen zur<br />
schnellen Abdichtung der mucosalen Permeabilitätsstörung<br />
im Dünndarm.<br />
SPECIOL ist ein von mir bevorzugtes homöopathisch-spagyrisches<br />
Spezialpräparat zur<br />
Optimierung der Verdauungsleistung.<br />
<strong>Der</strong> hypoallergene B-Komplex wird aus mehreren<br />
Grün<strong>den</strong> von mir eingesetzt. Die darin<br />
enthaltene Folsäure überführt das in der<br />
Vitamin-B12-Ampulle befindliche Cyanocobalamin<br />
bzw. Hydroxycobalamin in bioaktives<br />
Methylcobalamin. Vitamin B6 <strong>und</strong> Vitamin B2<br />
sind Co-Faktoren der Serotoninbiosynthese.<br />
Ganz entschei<strong>den</strong>d für die erfolgreiche Behandlung<br />
eines Reizdarmsyndroms in der<br />
Praxis ist meines Erachtens, dass neben der<br />
klassischen Eliminationsdiät zeitgleich eine<br />
medikamentöse Abdichtung der Dünndarmmucosa<br />
erfolgt.<br />
Hierfür gibt es, neben dem bereits erwähnten<br />
Synerga®, als weitere Alternativen Myrrhinil-<br />
Intest® „Repha“, das ich vor allem dann einsetze,<br />
wenn Durchfälle dominieren.<br />
Dirk-Rüdiger Noschinski<br />
Heilpraktiker in eigener<br />
Praxis in Bad So<strong>den</strong> am<br />
Taunus <strong>und</strong> Autor<br />
praxis@der-naturheilpraktiker.de<br />
© Adam Gregor - Fotolia.com
Paracelsus 05I12<br />
39
40<br />
Fallstudie aus der psychologischen Praxis<br />
Klientin: 32 Jahre Frau K. ist ledig, Einzelkind<br />
<strong>und</strong> seit viereinhalb Jahren mit einem<br />
Partner (34 Jahre) zusammen, hat ein<br />
abgeschlossenes Studium in Soziologie <strong>und</strong><br />
ist derzeit arbeitslos. Sie gibt an, bereits in<br />
verhaltenstherapeutischer Fachbegleitung zu<br />
<strong>sein</strong>, benötige aber für ihr spezielles Thema<br />
noch jeman<strong>den</strong>, der „sie wirklich versteht“.<br />
Die Dame erscheint traurig <strong>und</strong> deprimiert. Die<br />
ersten zehn Minuten verl<strong>auf</strong>en schleppend,<br />
ein Gefühl von Scham ist für mich durch fortdauerndes<br />
Stammeln <strong>und</strong> Stottern, aber auch<br />
einen beständigen Blick in Richtung Bo<strong>den</strong><br />
bemerkbar.<br />
Anamnese Durch einen äußerst streng erziehen<strong>den</strong><br />
Vater nach traditionell christlichen<br />
Werten <strong>und</strong> ein insgesamt konservatives Familienumfeld<br />
wächst die heute 32-Jährige in<br />
klaren Normen <strong>und</strong> Regeln <strong>auf</strong>. Sex vor der<br />
Ehe, Abtreibung oder ein laxes Partyleben sind<br />
untersagt, stattdessen eindeutige Konventionen<br />
wie abendliches Zuhause-Bleiben, regelmäßiger<br />
Kirchbesuch <strong>und</strong> Einhaltung von biblischen<br />
Geboten. Frau K. gehört zusammen mit<br />
<strong>den</strong> Eltern der seit Generationen „üblichen“<br />
Freikirche an, der ein evangelikal-charismatisches<br />
Glaubensbild attestiert wer<strong>den</strong> kann.<br />
Seit Kinder- <strong>und</strong> Jugendzeit nimmt die Klientin<br />
an entsprechen<strong>den</strong> Gruppen teil, Lobpreis <strong>und</strong><br />
Missionierungsfahrten sind gängig.<br />
Durch das Kennenlernen des Partners sei das<br />
Alltagsleben <strong>auf</strong>gelockert wor<strong>den</strong>, sie habe<br />
zeitweise intensiv Tennis <strong>und</strong> Geige gespielt<br />
<strong>und</strong> einen etwa gleichaltrigen Fre<strong>und</strong>eskreis<br />
<strong>auf</strong>gebaut.<br />
Beschwerdebild Seit nun zwei Jahren leidet<br />
die Klientin nach eigenen Angaben unter<br />
immer wiederkehrender Angst, vor allem in<br />
starken Träumen <strong>und</strong> bildhaften Gedanken<br />
eines übermächtigen, personalisierten <strong>und</strong><br />
strafen<strong>den</strong> Gottes tagsüber. Hinzu kämen<br />
zwanghafte Rituale, sich bei möglichem „Fehlverhalten“<br />
mit Gebeten oder Buße gegenüber<br />
Gott „entschuldigen“ zu müssen. Durch die<br />
Einschränkungen habe sich auch das Studium<br />
hingezogen – heute fühle sie sich <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong><br />
der Schuldgefühle <strong>und</strong> der ständigen Anspannung<br />
kaum in der Lage, längere Konzentration<br />
<strong>auf</strong>zubringen.<br />
Als konkrete Beispiele für die Befürchtungen<br />
nennt die Klientin u.a., dass sie sich zehn Vater<br />
Unser <strong>auf</strong>erlege, wenn eine ihrer Bewerbungen<br />
scheitere. Komme sie zu einer Verabschiedung<br />
zu spät, „müsse“ sie abends 30 Minuten in<br />
der Bibel lesen. Auch nach <strong>den</strong> Bußhandlungen<br />
verfolge sie aber das Bild von Gott, der<br />
sie „später in der Hölle schmoren“ lasse. Sie<br />
habe mittlerweile eine Verhaltenstherapie in<br />
Anspruch genommen (8. von 25 Sitzungen),<br />
wobei sie dort die Aufarbeitung möglicher<br />
Ursachen, Funktionalitäten <strong>und</strong> eine andere<br />
Umgangsweise mit ihrem Gottesbild vermisse.<br />
Ziel seien lediglich Expositionen, <strong>den</strong> Ängsten<br />
standzuhalten, was aber nur mäßig gelinge.<br />
Herangehensweise Nach drei Sitzungen<br />
mit Anamnese <strong>und</strong> Erfassung des Problems<br />
bitte ich Frau K., sich einmal selbst einzuschätzen:<br />
Fühlt sie sich als schlechter Mensch? Fühlt<br />
sie sich als Versager? Danach bitte ich sie,<br />
<strong>den</strong> Eindruck zu beschreiben, <strong>den</strong> Gott von<br />
ihr haben könnte. Zunächst irritiert von der<br />
Fragestellung <strong>und</strong> zögernd, weist die Klienten<br />
schlagartig <strong>auf</strong> mehrere Bibelstellen hin,<br />
an <strong>den</strong>en von Vergebung gesprochen wird.<br />
Und so dürfte „ihr Gott eigentlich nicht böse<br />
<strong>sein</strong>“, wenn sie mal „etwas falsch mache“.<br />
Aber sicher sei sie sich da nicht.<br />
In zwei weiteren Gesprächen ermutige ich die<br />
Klientin, eine Chronologie mit Zitaten zu erstellen:<br />
Welche Aussagen von <strong>und</strong> über Gott<br />
sind ihr zeitlich in Erinnerung geblieben? Wann<br />
wur<strong>den</strong> ihr Gottes Strafen angedroht? Von<br />
wem? Und welche Gebote <strong>und</strong> Gesetze sind<br />
wann <strong>und</strong> von wem formuliert <strong>und</strong> scheinbar<br />
repräsentativ für Gott <strong>auf</strong>gestellt wor<strong>den</strong>?<br />
Nach wenigen Minuten äußert Frau K., dass es<br />
ja gar nicht sie selbst sei, die sich dieses Bild<br />
von solch einem strafen<strong>den</strong> Gott geschaffen<br />
habe. Fast alle (Vor-)Urteile über Gottes Verhalten<br />
ihr gegenüber seien <strong>auf</strong> Bemerkungen<br />
<strong>und</strong> Androhungen von außen zurückzuführen.<br />
In der neunten Sitzung bitte ich die Klientin,<br />
ein Mindmap zu entwerfen <strong>und</strong> Gott die Eigenschaften<br />
zuzuschreiben, die sie ihm selbst<br />
zuordnen würde. In der dar<strong>auf</strong>folgen<strong>den</strong> St<strong>und</strong>e<br />
wer<strong>den</strong> die Ergebnisse gegenüber gestellt:<br />
Verw<strong>und</strong>ert zeigt sich die Klientin über eklatante<br />
Unterschiede zwischen dem Gottesbild,<br />
das ihr vermittelt wurde <strong>und</strong> dem, was sie sich<br />
innerlich selbst wünscht <strong>und</strong> was realistisch<br />
anhand von Fakten verbreitet ist. In diesem<br />
Zuge äußert sie auch das Bedürfnis, der ihrigen<br />
Auffassung künftig mehr Platz einräumen<br />
zu wollen.<br />
„Angst vor dem<br />
strafen<strong>den</strong> Gott“<br />
In St<strong>und</strong>e elf verfassen wir einen „Moral-<br />
Katalog“: Welche Anforderungen will ich an<br />
mich stellen? Welche Gebote will ich tatsächlich<br />
<strong>und</strong> aus Überzeugung einhalten? Welche<br />
der Vorgaben aus Tradition haben keine begründete<br />
Gr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> könnten über Bord<br />
geworfen wer<strong>den</strong>?<br />
Mit Unterstützung des Neurolinguistischen<br />
Programmierens machen wir uns in der zwölften<br />
Sitzung daran, Gebete neu zu gestalten.<br />
Ein wesentlicher Unterschied zeigt sich dabei<br />
bereits in <strong>den</strong> Eingangsworten: Statt „Gott, ich<br />
bitte dich um Verzeihung <strong>und</strong> Nachsicht …“<br />
formuliert Frau K. nach einigen Anläufen eigens:<br />
„Gott, ich weiß, dass du mich annimmst,<br />
wie ich bin …“ Diese Einsicht bringt auch der<br />
Klientin einen veränderten Blickwinkel: Weil<br />
sie sich selbst nicht annehme, könne sie von<br />
Gott schon gar nicht erwarten, dass er sie<br />
bedingungslos akzeptiert. Auch hierzu erfolgt<br />
eine entsprechende Bibelarbeit, die Gegenteiliges<br />
beweist.<br />
Schlussendlich bezeichne ich in <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> vorletzten<br />
St<strong>und</strong>en die Ängste <strong>und</strong> Befürchtungen<br />
als „brutales Warnzeichen <strong>und</strong> eindringlichen<br />
Hilfeschrei der Psyche, <strong>den</strong> eigenen Selbstwert<br />
wiederzubeleben“. Zweifelsohne gibt Frau K.<br />
auch zu, dass ihre Sorgen einen haltgeben<strong>den</strong><br />
Charakter haben. Aufgr<strong>und</strong> der Arbeitslosigkeit<br />
fehle ein Alltagsrhythmus <strong>und</strong> ein Sinn,<br />
Abwechslung <strong>und</strong> Beschäftigung.<br />
Nachbetrachtung Mit <strong>den</strong> in 20 St<strong>und</strong>en<br />
Beratung erarbeiteten Ergebnissen geht Frau K.<br />
wieder in die Psychotherapie. Für die weitere<br />
Bearbeitung ihrer Verhaltensmerkmale ist es<br />
ihr wichtig, Hintergründe zu verstehen <strong>und</strong><br />
die oktroyierten Annahmen <strong>und</strong> Glaubenssätze<br />
mit <strong>den</strong> nachprüfbaren <strong>und</strong> seelisch verankerten<br />
zu vergleichen. In der Angst- <strong>und</strong><br />
Zwangsproblematik hat sich bis zum Ende des<br />
seelsorgerlichen Coachings erwartungsgemäß<br />
zunächst nur eine geringe Besserung von etwa<br />
20% nach Einschätzung der Klientin ergeben.<br />
Bei <strong>den</strong> Schuldgefühlen gibt sie jedoch einen<br />
Rückgang um 50-60% an.<br />
info@beratung-riehle.de<br />
Dennis Riehle<br />
Psychologischer Berater<br />
(VFP), Sozialpädagogischer<br />
Berater <strong>und</strong> Personal Coach,<br />
Vorsitzender der Christlichen<br />
Lebensberatung e.V.
Fallstudie aus der Tierheilpraxis<br />
Patient: Pony „Smoky“, ein dunkelbrauner<br />
Mini-Shetty Wallach,<br />
geboren am 1.4.2001<br />
Anamnese Januar 2006: Beim Auflegen des<br />
Halfters bemerke ich am rechten Ohransatz<br />
eine kleine, etwa fingernagelgroße, leicht geschwollene<br />
W<strong>und</strong>e.<br />
Die Verletzung ist blutrot unterl<strong>auf</strong>en, oberflächlich<br />
zeigt sich ein wässriges Sekret, aber<br />
keine Schmerzempfindungen. In <strong>den</strong> nächsten<br />
Tagen versorge ich die W<strong>und</strong>e zweimal<br />
täglich mit einem antibiotischen Spray. Die<br />
Geschwulst nimmt weiter an Größe zu <strong>und</strong><br />
wuchert zusehends. Ein Tierarzt empfiehlt mir<br />
<strong>den</strong> Versuch mit einer Zugsalbe.<br />
Februar 2006: Aus der W<strong>und</strong>e hat sich eine<br />
Geschwulst mit der Länge von 2,5 cm <strong>und</strong> einer<br />
Breite von 1,5 cm gebildet, weiterhin zeigt<br />
sich eine starke Rötung <strong>und</strong> Sekretbildung.<br />
Ich bringe Smoky in eine Tierklinik, um <strong>den</strong><br />
Tumor entfernen zu lassen. Man sagt mir, dass<br />
nach der Operation das Gewebestück pathologisch<br />
untersucht wird, um festzustellen, ob<br />
es sich um eine gutartige oder bösartige Geschwulst<br />
handelt.<br />
Pathologischer Bef<strong>und</strong> Equinem Sarkoid<br />
Blutegeltherapie<br />
bei einem Equinem Sarkoid<br />
Untersuchungsbericht<br />
Histopathologische Diagnose Tumorartige<br />
Gewebswucherung von relativ ausge-<br />
reiftem Bindegewebe mit deutlich invasiver<br />
Wachstumsten<strong>den</strong>z. Veränderung wie bei<br />
Equinem Sarkoid.<br />
Epikritische Bef<strong>und</strong>besprechung Die<br />
mikroskopischen Untersuchungen zeigen, dass<br />
bei dem Patienten am Ohreingang bzw. am<br />
Ohr eine tumorartige Zellwucherung entstan<strong>den</strong><br />
ist, die aus ausgereiften Bindegewebszellen<br />
<strong>auf</strong>gebaut ist.<br />
Da <strong>auf</strong> der anderen Seite aber auch die basalen<br />
Epidermiszellen ein verstärktes Zellwachstum<br />
zeigen, muss davon ausgegangen wer<strong>den</strong>,<br />
dass eine Infektion mit Papillomviren vom<br />
Rind zu <strong>den</strong> vorliegen<strong>den</strong> Zellwucherungen<br />
geführt hat. Diese Viren vermehren sich sowohl<br />
in <strong>den</strong> Epidermiszellen als auch in <strong>den</strong><br />
Bindegewebszellen <strong>und</strong> führen bei diesen zu<br />
einem verstärkten tumorartigen Wachstum.<br />
Die Prognose beim Equinen Sarkoid muss immer<br />
vorsichtig gestellt wer<strong>den</strong>. Dies gilt im<br />
vorliegen<strong>den</strong> Fall insbesondere, da die geschwulstartigen<br />
Bindegewebswucherungen<br />
bis weit in die Tiefe reichen <strong>und</strong> dadurch zu<br />
einer diffusen Durchsetzung <strong>und</strong> Zerstörung<br />
des vorbestan<strong>den</strong>en Gewebes in der Umgebung<br />
des Ohreinganges geführt haben.<br />
Trotz intensiver Nachbehandlung der Operationsw<strong>und</strong>e<br />
heilt diese nicht richtig ab <strong>und</strong> es<br />
sind geschwulstartige kleine Neubildungen zu<br />
sehen. <strong>Der</strong> kleine Kerl lässt sich mittlerweile<br />
leider nur noch unwillig an der Stelle behandeln.<br />
Im Juni hat der Tumor fast wieder <strong>sein</strong>e<br />
ursprüngliche Größe erreicht.<br />
An einem meiner Studientage frage ich meine<br />
Dozentin Monika Heike Schmalstieg, Präsi<strong>den</strong>tin<br />
des VDT e.V., inwieweit Blutegel hilfreich<br />
wären. Da ein Versuch nicht scha<strong>den</strong> kann,<br />
verabre<strong>den</strong> wir uns im Rahmen des Studiums<br />
an einem Praktikumstag.<br />
Problematischer als erwartet gestaltet sich<br />
das Positionieren des Blutegels, da das Bindegewebe<br />
<strong>und</strong> der Knorpel am Ohr sehr hart<br />
ist. Wir sind gezwungen die Stelle vorher mit<br />
einem Skalpell anzuritzen, um dem Blutegel<br />
die Möglichkeit zu geben, sich fest zu saugen.<br />
Fast eine St<strong>und</strong>e zieht sich die Behandlung<br />
hin, bis der Egel vollgesaugt ist <strong>und</strong> sich von<br />
alleine löst. Das Nachbluten dauert über sechs<br />
St<strong>und</strong>en, <strong>und</strong> weil dieser Tag besonders warm<br />
ist <strong>und</strong> sich ständig Fliegen an der W<strong>und</strong>e sammeln,<br />
muss ich nach jeder St<strong>und</strong>e das Blut abtupfen<br />
<strong>und</strong> die Behandlungsstelle beobachten.<br />
Da sich keine großen Veränderungen zeigen,<br />
wiederhole ich die Behandlungsmaßnahme im<br />
August noch einmal.<br />
Zur Freude des kleinen Patienten ist die Wucherung<br />
kleiner gewor<strong>den</strong> <strong>und</strong> heilt gut ab.<br />
Dann im November ist der Tumor weg.<br />
Begeisterung, ob es nun Glück ist, ein W<strong>und</strong>er<br />
oder ob es eine neue Therapierform ist – aber<br />
der Tumor kam nie wieder.<br />
Beim Equinen Sarkoi<strong>den</strong> kommt es bei einem<br />
hohen Prozentsatz der betroffenen Patienten<br />
zu Rezidivbildungen. Wir empfehlen daher<br />
dringend, <strong>den</strong> Patienten regelmäßig weiter<br />
tierärztlich kontrollieren zu lassen.<br />
Karl Heinz Kniese<br />
Pferdewirtschaftsmeister<br />
<strong>und</strong> Tierheilpraktiker<br />
kniese-mandelsloh@t-online.de<br />
Paracelsus 05I12<br />
41
42<br />
Recht<br />
in der Praxis<br />
ExpertenTipp<br />
Therapie-Erfolg durch aktive Kommunikation mit <strong>den</strong> Patienten<br />
Die Behandlung von Menschen mit zivilisationsbedingten<br />
Erkrankungen stellt <strong>den</strong> Heilpraktiker<br />
vor besondere Herausforderungen:<br />
Die angezeigte Ordnungstherapie erfordert<br />
ein erhebliches Maß an aktiver Mitarbeit des<br />
Patienten. Diese Compliance verlangt dem Patienten<br />
neben der korrekten <strong>und</strong> regelmäßigen<br />
Einnahme von Medikamenten auch ein verändertes<br />
Bewegungs- <strong>und</strong> Ernährungsverhalten<br />
ab. <strong>Der</strong> Heilpraktiker kann mit <strong>sein</strong>er Therapie<br />
in der Praxis nur einen Teil der notwendigen<br />
Behandlung leisten. Daher muss er <strong>den</strong> Patienten<br />
motivieren <strong>und</strong> konkret anleiten, <strong>sein</strong>en<br />
Teil des Heilungswegs selbstständig zu gehen.<br />
Gelingt diese Zusammenarbeit, sind spektakuläre<br />
Therapieergebnisse möglich. <strong>Der</strong> Patient<br />
muss begreifen, dass er selbst <strong>sein</strong>en Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />
beeinflussen kann (Aspekt der<br />
Salutogenese). <strong>Der</strong> gefährliche Stressor des<br />
eingeschränkten Handlungsspielraums mit<br />
<strong>sein</strong>er depressiven Qualität macht ges<strong>und</strong>em<br />
Optimismus Platz. Dies wirkt zusätzlich<br />
ges<strong>und</strong>heitsfördernd.<br />
Die drei Phasen des Entscheidungs<strong>und</strong><br />
Therapieprozesses<br />
Phase I <strong>Der</strong> Patient sucht <strong>den</strong> Heilpraktiker<br />
zur Lösung <strong>sein</strong>es ges<strong>und</strong>heitlichen Problems<br />
<strong>auf</strong>.<br />
Phase II <strong>Der</strong> Patient erlebt, dass er neben<br />
kostenpflichtigen, zeit- <strong>und</strong> organisations<strong>auf</strong>wendigen<br />
Praxisbesuchen erhebliche Eigenleistungen<br />
erbringen muss: die Änderung von<br />
Gewohnheiten. Je subjektiv schwieriger dies<br />
ist <strong>und</strong> (unerwartet) länger, <strong>und</strong> je schleppender<br />
die angestrebten Ergebnisse dauern, desto<br />
größer die Wahrscheinlichkeit des Therapieabbruchs.<br />
In dieser Widerstandsphase (analog<br />
zum Stressmodell von Hans Selye) entscheidet<br />
sich, ob <strong>und</strong> in welchem Umfang er an<br />
der notwendigen Beteiligung zur Erreichung<br />
<strong>sein</strong>er eigenen Therapieziele mitwirken will.<br />
Kleinste Schritte, wie nur noch ein halbes Stück<br />
Kuchen täglich (Diabetiker) oder alle drei Tage<br />
ein 20-minütiger Spaziergang, müssen vom<br />
Heilpraktiker als Erfolgserlebnis verstan<strong>den</strong><br />
<strong>und</strong> gewürdigt wer<strong>den</strong>. Die Phase II ist für<br />
beide Seiten anstrengend.<br />
Phase III <strong>Der</strong> gegen <strong>sein</strong>e notwendige<br />
Mitarbeit Widerstand leistende Patient will<br />
<strong>sein</strong>e bisherigen Gewohnheiten nicht (weiter)<br />
ändern. Entweder entscheidet er sich für<br />
eine Minimaltherapie (z.B. medikamentöse<br />
Intervention), zu der er möglichst wenig beitragen<br />
muss, oder er bricht die Behandlung<br />
ganz ab. <strong>Der</strong> „geläuterte“ Patient hingegen<br />
erfährt <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> erster, vielleicht messbarer<br />
Erfolgserlebnisse wie Gewichtsabnahme<br />
oder Verbesserung von Laborparametern,<br />
dass er über Veränderungen <strong>sein</strong>er bisherigen<br />
Lebensweise einen erheblichen <strong>Einfluss</strong><br />
<strong>auf</strong> <strong>sein</strong> Befin<strong>den</strong> <strong>und</strong> Aussehen hat. Dauerte<br />
die Phase II viele Monate, ist der Heilpraktiker<br />
zu diesem Zeitpunkt erstmals selbst entlastet<br />
<strong>und</strong> kann <strong>sein</strong>en Patienten von nun an eher<br />
partnerschaftlich als paternalistisch begleiten:<br />
In Fortsetzung eines erfolgversprechen<strong>den</strong><br />
Therapieprozesses.<br />
Wie erreicht der Patient effizient<br />
Phase III <strong>und</strong> führt die Behandlung<br />
fort? Patientenziele <strong>auf</strong>listen, gemeinsam<br />
priorisieren <strong>und</strong> festlegen, woran der Patient<br />
konkret erkennt, dass er sich <strong>sein</strong>em Ziel<br />
nähert. Diese Checkliste ist die rationale Begründung<br />
für <strong>den</strong> Patienten, warum er sich<br />
für eine Behandlung entschie<strong>den</strong> hat <strong>und</strong> die<br />
inhaltliche Legitimation des Heilpraktikers.<br />
Damit kann der Patient immer wieder motiviert<br />
wer<strong>den</strong>, z.B. mehr Gemüse zu essen,<br />
<strong>sein</strong>e Couch zu verlassen etc. Plus Angabe<br />
realistischer Zeithorizonte mit Meilensteinen<br />
(Erreichung von Teilzielen), ohne sich <strong>auf</strong> Heilversprechen<br />
einzulassen.<br />
Mit dem Patienten <strong>sein</strong>e Vorstellung vom Therapieprozess<br />
ergrün<strong>den</strong> <strong>und</strong> <strong>auf</strong> eine realistische<br />
Basis stellen. Genaue Aufklärung über<br />
sämtliche zur Zielerreichung erforderlichen<br />
Compliance-Details. <strong>Der</strong> Patient muss Art,<br />
Inhalt <strong>und</strong> Umfang <strong>sein</strong>er Mitarbeit kennen<br />
<strong>und</strong> umsetzen können, sonst hat früher oder<br />
später <strong>sein</strong> Heilpraktiker <strong>den</strong> Schwarzen Peter<br />
des Misserfolgs.<br />
Autonomie fördern. Hinweis an <strong>den</strong> Patienten,<br />
dass er dauernd selbst über die formale<br />
(regelmäßige Praxistermine) <strong>und</strong> inhaltliche<br />
Fortführung <strong>sein</strong>er Behandlung (Umsetzung<br />
erforderlicher ordnungstherapeutischer Elemente)<br />
entscheidet <strong>und</strong> damit <strong>den</strong> Therapieerfolg<br />
entschei<strong>den</strong>d beeinflusst. Freiwillige sind<br />
erfolgreicher <strong>und</strong> nachhaltiger zu behandeln<br />
<strong>und</strong> zufrie<strong>den</strong>ere Patienten.<br />
© japolia - Fotolia.com
Drei Interventionsebenen bei Widerstän<strong>den</strong><br />
in Phase II<br />
• Beziehungsaspekte erkennen <strong>und</strong> thematisieren<br />
• Paul Watzlawick benennt mit <strong>sein</strong>em<br />
2. Kommunikationsaxiom <strong>den</strong> Vorrang des<br />
Beziehungsaspekts vor dem Inhaltsaspekt<br />
im zwischenmenschlichen Austausch. Dies<br />
gilt auch für die professionelle Beziehung<br />
zwischen Patient <strong>und</strong> Heilpraktiker.<br />
• Beziehungsbasierte Legitimation. Wer ist<br />
der Heilpraktiker für <strong>den</strong> Patienten – einer,<br />
der ihm sagt, was er zu tun oder zu lassen<br />
hat (wie Eltern oder Chef)?<br />
Welche Gültigkeit haben damit<br />
Therapieanweisungen des Heilpraktikers<br />
für ihn? Ist naturheilk<strong>und</strong>liche<br />
Kompetenz ein Schlüssel zum Patienten<br />
oder die an <strong>sein</strong>er Genesung interessierte <strong>und</strong><br />
ihn motivierende Person des Heilpraktikers?<br />
Sprachliche Unschärfe <strong>und</strong> gefühlte<br />
Probleme erkennen <strong>und</strong> lösen <strong>Der</strong><br />
ebenfalls von Watzlawick stammende Satz,<br />
wahr sei nicht, was A sage, sondern was B<br />
verstehe, zielt <strong>auf</strong> verschie<strong>den</strong> verstan<strong>den</strong>e<br />
Inhaltsaspekte hin, die zu Missverständnissen<br />
führen.<br />
Wie ernährt sich ein Patient tatsächlich, der<br />
dies als „ges<strong>und</strong>“ bezeichnet (Ernährungstagebuch<br />
führen lassen)?<br />
Innerhalb der vertrauensvollen, nicht <strong>auf</strong><br />
Verschmelzungsten<strong>den</strong>zen beruhen<strong>den</strong> Patientenbeziehung<br />
eine Haltung von Distanz <strong>und</strong><br />
Misstrauen kultivieren: Entspricht die berichtete<br />
Mitarbeit der tatsächlich erfolgten? Zum<br />
Beispiel einen Schrittzähler zur (eigenen) Kontrolle<br />
der tatsächlichen Bewegung verordnen.<br />
Leidet der Patient objektiv unter <strong>sein</strong>er genannten<br />
Schlaflosigkeit oder subjektiv unter<br />
etwas Unbekanntem, Ängstigen<strong>den</strong> (Schlaftagebuch<br />
zur Ermittlung der Wachphasen führen<br />
lassen)? <strong>Der</strong> Heilpraktiker kann kaum helfen,<br />
wenn er nicht an realen Gegebenheiten ansetzen<br />
kann.<br />
<strong>Der</strong> Patient ist eigentlich ganz anders. Die in<br />
der Praxis gemeinsam besprochene Vorgehensweise<br />
wird torpediert durch innere Prozesse,<br />
Ängste, Glaubenssätze oder Antreiber,<br />
die in Widerspruch zu <strong>sein</strong>en Zielen stehen.<br />
Solche psychologischen Umkehrungen können<br />
mit einer Vielzahl Techniken behandelt<br />
<strong>und</strong> gelöst wer<strong>den</strong>. Oder <strong>sein</strong> Umfeld sträubt<br />
sich gegen <strong>sein</strong>e Veränderungsbestrebungen.<br />
Eine häusliche oder berufliche Konstellation<br />
als Mitursache <strong>sein</strong>er Erkrankung erfordert<br />
vielleicht eine soziale Therapie.<br />
Rational betrachtet sucht ein Mensch einen<br />
anderen <strong>auf</strong>, damit dieser ihm helfe, Ges<strong>und</strong>heitsziele<br />
zu erreichen. Paradoxien menschlichen<br />
Verhaltens <strong>und</strong> Erlebens zeigen sich an<br />
inneren, zwischenmenschlichen oder weiteren<br />
Widerstän<strong>den</strong>, die die Ges<strong>und</strong>ung des Patienten<br />
stören. Können diese nicht gelöst wer<strong>den</strong>,<br />
muss der Heilpraktiker <strong>sein</strong>e Vorgehensweise<br />
anpassen oder diesen frustrieren<strong>den</strong> Behandlungsversuch<br />
zur eigenen Burnout-Prävention<br />
von sich aus been<strong>den</strong>. Wird das medizinisch<br />
Mögliche jedoch gemeinsam erreicht, bleibt<br />
der Patient der Praxis zur etwaigen Nachsorge<br />
treu <strong>und</strong> wird gern Weiterempfehlungen<br />
aussprechen.<br />
praxiskallenbach@email.de<br />
Swantje Kallenbach<br />
Heilpraktikerin <strong>und</strong> Coach<br />
Anzeigen<br />
Paracelsus 05I12<br />
43
44<br />
Therapeuten-Porträt Markus Ritz<br />
Markus Ritz, Heilpraktiker<br />
Fragen & Antworten aus der Praxis für die Praxis<br />
Wann <strong>und</strong> aus welchem Gr<strong>und</strong> fassten Sie <strong>den</strong><br />
Entschluss, Heilpraktiker zu wer<strong>den</strong>?<br />
Meine Tätigkeit im Ges<strong>und</strong>heitsbereich begann<br />
mit einer Ausbildung zum Masseur <strong>und</strong><br />
medizinischen Bademeister. In diesem Beruf<br />
arbeitete ich mehrere Jahre <strong>und</strong> sammelte<br />
dabei viel Erfahrung bei der Behandlung von<br />
Patienten mit Massagetechniken, Reizstromtherapie,<br />
Reflexzonenmassage <strong>und</strong> Lymphdrainage.<br />
Besonders interessant waren die<br />
Anwendungen nach Kneipp. Wechselbäder<br />
<strong>und</strong> Bäder mit pflanzlichen Zusätzen waren<br />
meine Spezialität. Mit zunehmender Dauer erkannte<br />
ich jedoch, dass mehr in mir steckt <strong>und</strong><br />
wollte mein Können weiter ausbauen. Somit<br />
entschied ich mich für eine Ausbildung zum<br />
Heilpraktiker bei <strong>den</strong> Deutschen Paracelsus<br />
Schulen. <strong>Der</strong> ganzheitliche Weg war geebnet.<br />
Wie lange hat Ihre Ausbildung gedauert <strong>und</strong><br />
<strong>auf</strong> welche Schwerpunkte haben Sie sich konzentriert?<br />
Um diesem Beruf <strong>und</strong> meiner Berufung zu<br />
folgen, absolvierte ich eine zweijährige Ausbildung<br />
in der Paracelsus Schule in Nürnberg.<br />
Während meiner Ausbildung stieß ich zufällig<br />
<strong>auf</strong> einen Flyer von Franz Thews mit dem Titel<br />
„Akupunktur nach Thews“. Ich wusste sofort,<br />
dass dies mein Weg ist. Als der nächste Meisterkurs<br />
der Akupunktur begann, meldete ich<br />
mich sofort an. Seitdem arbeite ich vorwiegend<br />
mit <strong>den</strong> Metho<strong>den</strong> der Traditionellen Chinesischen<br />
Medizin. Parallel zur Heilpraktikerausbildung<br />
lernte ich verschie<strong>den</strong>e Metho<strong>den</strong><br />
der Angewandten Kinesiologie. Ein weiterer<br />
Meilenstein war meine Ausbildung als Yoga-<br />
Lehrer <strong>und</strong> Yoga-Therapeut bei Michael Örs.<br />
Dieser bereicherte <strong>und</strong> veränderte mein Leben.<br />
Heute gilt Yoga als Behandlungsbaustein in<br />
meiner Praxis.<br />
Wie <strong>und</strong> wann erfolgte dann der Start der<br />
eigenen Praxis?<br />
Im Jahre 2004 erhielt ich die Zulassung zum<br />
Heilpraktiker. Nach bestan<strong>den</strong>er Prüfung ging<br />
es gleich los – drei Monate später war die<br />
Praxis eröffnet. <strong>Der</strong> Name war von Anfang<br />
an klar: „Akupunktur-Ambulanz Franken“.<br />
Und wie ging es weiter?<br />
Die ersten Jahre waren sehr mühsam, aber<br />
Schritt für Schritt ging es stetig berg<strong>auf</strong> <strong>und</strong><br />
die Patientenzahl nimmt weiter zu.<br />
Welche Ihrer Werbemaßnahmen waren aus<br />
Ihrer Sicht erfolgreich, welche nicht?<br />
Die beste Art der Werbung ist die M<strong>und</strong>-zu-<br />
M<strong>und</strong>-Werbung. Zufrie<strong>den</strong>e Patienten schicken<br />
Fre<strong>und</strong>e, Bekannte <strong>und</strong> Verwandte.<br />
Wie groß ist Ihre Praxis?<br />
In der Praxis arbeite ich mit meiner Frau zusammen.<br />
Wir haben im Erdgeschoss unseres<br />
Hauses eine Praxis eingerichtet. In <strong>den</strong> zwei<br />
Behandlungsräumen arbeiten meine Frau im<br />
Bereich der Kosmetik <strong>und</strong> Fußpflege <strong>und</strong> ich<br />
als Heilpraktiker. Zudem befindet sich in der<br />
Praxis ein großer Yogaraum.<br />
Was sind Ihre Arbeits- <strong>und</strong> Therapieschwerpunkte?<br />
Mein Therapieschwerpunkt ist die Traditionelle<br />
Chinesische Medizin. In diesem Bereich arbeite<br />
ich mit Akupunktur, Schröpfkoptherapie,<br />
Gua Sha, Moxibustion. Begleitet wird das Be-
handlungsangebot mit der Applied Physiolo-<br />
gy, einem Zweig der Kinesiologie. Den dritten<br />
Schwerpunkt bildet Yoga in Form von Kursen<br />
oder Einzeltherapien.<br />
Spezialisiert habe ich mich <strong>auf</strong> die Schmerztherapie,<br />
die Behandlung von Hauterkrankungen<br />
<strong>und</strong> psychosomatischen Beschwer<strong>den</strong>.<br />
Was war Ihr schönstes Praxiserfolgserlebnis?<br />
Eigentlich gab es zwei. Das erste war so gigantisch,<br />
dass ich es fast nicht glauben, aber<br />
dafür sehen konnte. Mein ältester Sohn hatte<br />
eine klassische Mittelohrentzündung. Er war<br />
gerade mal ein Jahr alt. In der Nacht schrie er<br />
vor Schmerzen, das Ohr war knallrot <strong>und</strong> wir<br />
wussten nicht so recht, was wir tun sollten.<br />
Aber bei Herrn Thews lernte ich damals <strong>den</strong><br />
Punkt 3E5 kennen, der <strong>auf</strong> das Ohr wirkt. Aus<br />
der Not heraus nahm ich die Nadel <strong>und</strong> stach<br />
<strong>den</strong> Punkt kurz <strong>auf</strong> bei<strong>den</strong> Seiten an. Innerhalb<br />
einer Minute war das Ohr wieder normal <strong>und</strong><br />
die Schmerzen waren weg!<br />
Das zweite Erfolgserlebnis war bei einer jungen<br />
Frau mit Neurodermitis. Die Erkrankung<br />
war schon seit der Kindheit vorhan<strong>den</strong>. Im<br />
Gesicht waren die Hauterscheinungen besonders<br />
schlimm, sodass es auch ein kosmetisches<br />
Problem war. Nach 20 Behandlungen mit der<br />
Akupunktur, einer angepassten Ernährungsumstellung<br />
<strong>und</strong> begleitender kosmetischer<br />
Unterstützung war die Neurodermitis verschw<strong>und</strong>en.<br />
Welchen Fehler wür<strong>den</strong> Sie nicht noch einmal<br />
machen wollen?<br />
Im Gr<strong>und</strong>e genommen bereue ich keinen Fehler,<br />
<strong>den</strong> ich gemacht habe. Alle Fehler sind<br />
meiner Meinung dazu da, dass man lernt.<br />
Fehler macht man immer im Leben <strong>und</strong> diese<br />
bringen <strong>den</strong> Menschen ein Stück weiter in<br />
<strong>sein</strong>er Entwicklung.<br />
Gibt es Besonderheiten in Ihrem Praxisangebot?<br />
Das Besondere in unserer Praxis ist die Behandlung<br />
des Zusammenspiels von Körper,<br />
Geist <strong>und</strong> Seele. Eine Therapie wird nur dann<br />
effektiv <strong>und</strong> nachhaltig, wenn Körper, Geist<br />
<strong>und</strong> Seele unterstützt wer<strong>den</strong>. Dies gewährleisten<br />
wir mit <strong>den</strong> Therapieverfahren TCM,<br />
Kinesiologie <strong>und</strong> Yoga.<br />
Ihr Tipp für Praxis-Neulinge <strong>und</strong> Kollegen:<br />
Mein Tipp für die Praxis ist die Ganzheitlichkeit.<br />
Neben <strong>den</strong> therapeutischen Maßnahmen<br />
sollte der Patient <strong>sein</strong>e körperlichen oder<br />
geistigen Probleme kennenlernen <strong>und</strong> ein<br />
Bewusst<strong>sein</strong> dafür entwickeln. Nur so kann<br />
der Patient bei der Therapie mithelfen. Die<br />
Mitarbeit des Patienten stellt einen wichtigen<br />
Aspekt in der Heilung von Krankheiten dar.<br />
Akupunktur-Ambulanz Franken<br />
Markus Ritz<br />
Johann-Georg-Greb-Straße 7<br />
96106 Ebern<br />
Telefon 09531/94 36 31<br />
info@markusritz.de<br />
www.kraft<strong>und</strong>energie.de
‚<br />
Glosse<br />
46<br />
Durch karmische Zufälle wurde Golfautor<br />
Eugen Pletsch Mitarbeiter eines Magazins für<br />
Naturheilk<strong>und</strong>e. Die Einladung eines wichtigen<br />
Anzeigenk<strong>und</strong>en zu einem Golfturnier zwang<br />
die nichtgolfende Herausgeberin des Magazins,<br />
an einem Schnupperkurs teilzunehmen.<br />
In <strong>den</strong> Wochen danach war die Chefin immer<br />
häufiger spurlos verschw<strong>und</strong>en …<br />
Die Bewirtung der Gäste <strong>und</strong> Autoren, die unseren<br />
Verlag besuchen, ist mir kürzlich auch<br />
noch <strong>auf</strong>s Auge gedrückt wor<strong>den</strong>.<br />
„Was <strong>den</strong>n noch?“, fragte ich Anke, die Assistentin<br />
der Geschäftsleitung, als sie mit der<br />
Bitte an mich herantrat.<br />
„Wir müssen jetzt alle zupacken, seit die<br />
Chefin ständig diese vielen Termine im Außendienst<br />
hat.“<br />
Ich seufzte. Bald würde ich an einem Burnout-<br />
Syndrom lei<strong>den</strong>, wenn das so weiterging. Um<br />
9 Uhr habe ich bereits alle Pflanzen versorgt<br />
<strong>und</strong> <strong>den</strong> Elektrosmog geerdet. Dann rase ich<br />
mit dem Tee durch die Redaktionsräume. <strong>Der</strong><br />
Tee wird für unsere Mitarbeiterinnen selbstverständlich<br />
individuell gemischt, wobei ich <strong>auf</strong><br />
Sternzeichen, Energiestatus, Säfte-Haushalt,<br />
karmische Altlasten sowie astrale Komplikationen<br />
achte. Um 10 Uhr begebe ich mich in<br />
das Kellerarchiv, um mir die morgendlichen<br />
Wiederholungen der Golfübertragungen vom<br />
Vortag anzusehen. Punkt 11 Uhr bereite ich mir<br />
Das 2. Frühstück<br />
(neuerdings) ein zweites Frühstück zu. Frau<br />
Liebeseel von unserer esoterischen Nachbarschaftsberatung<br />
hatte mir diese zweite<br />
Frühstückspause im Rahmen meiner Burnout-<br />
Prophylaxe empfohlen: „Du brauchst einen<br />
Tagesrhythmus, der sich durch Abwechslung<br />
<strong>und</strong> Erfüllung, aber auch durch Pausen auszeichnet“,<br />
sagte sie.<br />
„Durch <strong>den</strong> Essen<strong>sein</strong>k<strong>auf</strong> für die Gäste <strong>und</strong><br />
das zweite Frühstück muss ich mein morgendliches<br />
Golfprogramm um eine St<strong>und</strong>e kürzen“,<br />
stöhnte ich. „Das verursacht mir Stress!“<br />
„Ach Quatsch, das ist ges<strong>und</strong>er Stress“, sagte<br />
Frau Liebeseel <strong>und</strong> fegte mit einem tantrischen<br />
Staubwedel ein paar freie Radikale aus meiner<br />
Aura. Dass ich ein Burnout bekommen<br />
könnte, dar<strong>auf</strong> wäre ich nie gekommen, da<br />
ich meine Arbeitszeit in einem – aus meiner<br />
Sicht – ges<strong>und</strong>en Wechsel von Nickerchen<br />
<strong>und</strong> Schwätzchen mit Anke verbringe, bis ich<br />
mich nachmittags zu meiner ZEN-Übung <strong>auf</strong><br />
<strong>den</strong> Golfplatz zurückziehe. Aber gut: Wenn<br />
Frau Liebeseel meint, ich könne an einem<br />
Burnout erkranken, dann ist das ernst zu<br />
nehmen. Schließlich lag sie auch richtig, als<br />
sie unseren 92-jährigen Nachbarn, <strong>den</strong> Herrn<br />
Schubecker, mit einem gebrochenen Bein in die<br />
Klinik fuhren. Da sagte die Frau Liebeseel nur:<br />
„Oh je …“, <strong>und</strong> schüttelte <strong>den</strong> Kopf, sodass<br />
wir, die wir um <strong>den</strong> Notarztwagen stan<strong>den</strong>,<br />
sofort wussten: Das wird nichts mehr … <strong>und</strong><br />
so kam es dann auch. Sie verschleppten <strong>den</strong><br />
alten Herrn Schubecker in ein von privaten<br />
Investoren gekapertes Klinikum, wo er zwei<br />
Tage in einem Seitenflur vergessen wurde. Als<br />
man ihn schließlich fand, wurde ihm das falsche<br />
Bein eingegipst, wobei jemand feststellte,<br />
dass Schubecker längst in <strong>den</strong> ewigen Jagdgrün<strong>den</strong><br />
weilte. Multiresistente Klinikkeime,<br />
Lungenembolie – irgendetwas in der Art hatte<br />
ihn bereits am Vortag gemeuchelt. Seit dieser<br />
Zeit wer<strong>den</strong> Frau Liebeseels Weissagungen in<br />
der Nachbarschaft ernst genommen. Unsere<br />
Mietergemeinschaft hat <strong>auf</strong> Gegenseitigkeit<br />
vereinbart, zuerst einen Anwalt <strong>und</strong> dann erst<br />
<strong>den</strong> Notarzt zu rufen, falls es zum Schlimmsten<br />
kommt <strong>und</strong> einer von uns in die Keimfabrik<br />
einrücken muss … aber wo war ich stehen<br />
geblieben? Ach ja – mein zweites Frühstück!<br />
Heute wollte ich einige neue Produkte verkosten,<br />
die ich im BIO-La<strong>den</strong> entdeckt hatte.<br />
Frau Michel aus der Buchhaltung hatte zuerst<br />
nervös gezuckt <strong>und</strong> dann gehechelt, als ich<br />
ihr <strong>den</strong> Beleg hinlegte.<br />
„Bio-Schinken von glücklichen Schweinchen,<br />
die freiwillig mit einem fröhlichen Jauchzer ins<br />
Messer rennen, haben nun mal ihren Preis!“,<br />
sagte ich.<br />
„Und für wen ist das Macadamianussmus?<br />
Das ist ja teuer wie Gold!“<br />
© Andreas Wolf - Fotolia.com
„Stimmt. Aber es hat sich bewährt, um die<br />
flatterhaft-abgehobene Seele mancher Autoren<br />
im Irdischen zu festigen.“<br />
„Und die vollmondgereiften Sorten Ziegenkäse?“<br />
Frau Michel hob die Braue. „Ist das alles<br />
für unsere Besucher?“<br />
„Für wen <strong>den</strong>n sonst? Ich lebe nach der Blutgruppendiät<br />
<strong>und</strong> darf nur Hirsebrei mit gedünsteten<br />
Äpfelchen essen.“<br />
„So viel teures Zeug!“<br />
„Für unsere Autoren kann uns nichts gut genug<br />
<strong>sein</strong>. <strong>Der</strong> Tod sitzt im Darm!“<br />
Das saß! Sie schauderte <strong>und</strong> erstattete mir<br />
die Auslagen. Ja – der Tod sitzt im Darm! Diesen<br />
Spruch, <strong>den</strong> man F. X. Mayer zuschreibt,<br />
habe ich oft gehört, wenn mir jemand aus<br />
meinem umfangreichen Therapeuten-Umfeld<br />
<strong>den</strong> Genuss an leiblichen Wohltaten madig<br />
zu machen versucht. Alles was mir schmeckt,<br />
säuert angeblich, dabei bin ich eigentlich nur<br />
dann sauer, wenn ein sauertöpfischer Besserwisser<br />
<strong>sein</strong>e säuerlichen Bemerkungen macht.<br />
Und wenn man das mal wirklich durch<strong>den</strong>kt:<br />
Was macht <strong>den</strong>n so ein Tod im Darm? Er sitzt<br />
da <strong>und</strong> lässt es sich gut gehen, <strong>und</strong> je besser<br />
es ihm schmeckt, so meine These, umso länger<br />
bleibt er ganz brav hocken. Die köstliche<br />
„Geschichte vom Brandner Kasper“ in der<br />
Verfilmung mit Franz Xaver Kroetz <strong>und</strong> Bully<br />
Herbig beweist, dass sich der Tod <strong>auf</strong> manchen<br />
Handel einlässt, wenn er einen Vorteil wittert.<br />
Warum also sollte der Tod <strong>sein</strong>en Wirtskörper<br />
umbringen, solange er mit Leckereien versorgt<br />
wird? Meine Theorie mag nicht ganz ausgereift<br />
<strong>sein</strong>, aber im Moment scheint sie mir plausibel.<br />
Gerade hatte ich <strong>den</strong> Finger tief in <strong>den</strong><br />
Macadamianussmus gesteckt, als Anke wieder<br />
in die Küche platzte.<br />
„Ist die Chefin mittlerweile <strong>auf</strong>getaucht?“<br />
„Nein.“<br />
„Ich werde langsam verrückt“, stöhnte Anke<br />
<strong>und</strong> klopfte sich einen Meridian-Punkt.<br />
„Hier, probier mal“, sagte ich, um Ankes Laune<br />
<strong>auf</strong>zubessern. Ich schob ihr das Glas mit dem<br />
Macadamianussmus über <strong>den</strong> Tisch.<br />
„Hm, lecker!“<br />
„Jetzt probier mal diesen vollmondgereiften<br />
Ziegenkäse! Den musst du aber in das Ingwer-<br />
Mango-Chutney dippen …“<br />
‚„Jam, Jam. Solchen Käse werde ich mir auch<br />
k<strong>auf</strong>en, wenn ich mal reich bin.“<br />
„Weißt du, Anke: Für unsere Autoren kann<br />
uns nichts gut genug <strong>sein</strong>.“<br />
„Jam“, stimmte Anke zu, während sie eine<br />
andere Käsesorte mit aztekischem Dschungelhonig<br />
bestrich.<br />
Wir futterten, redeten (Anke stöhnte wegen<br />
der vielen Arbeit) <strong>und</strong> futterten.<br />
„Haben wir heute eigentlich irgendwelche<br />
Besucher?“, fragte ich irgendwann.<br />
Anke verschluckte sich <strong>und</strong> rollte mit <strong>den</strong><br />
Augen.<br />
„Ach, du liebe Zeit! Das habe ich ja ganz vergessen.<br />
Deswegen suche ich die Chefin. Ständig<br />
hat sie jetzt Auswärtstermine.“<br />
„Meist bei gutem Wetter?“<br />
„Hm. Dar<strong>auf</strong> habe ich nicht geachtet, aber<br />
wenn ich es mir recht überlege – ja! Wieso?“<br />
Mir schwante Übles. Das roch nach Golfsucht,<br />
aber ich wollte Anke nicht verschrecken.<br />
„Hat mich nur so interessiert. Also, wer kommt<br />
heute?“<br />
„Ein anstrengender Mensch der wirklich abstruse<br />
Artikel schreibt. Die Chefin hatte einen<br />
Termin mit ihm vereinbart <strong>und</strong> jetzt ist<br />
sie weg. Keine Ahnung, wie ich diesen Mann<br />
abwimmeln kann.“<br />
„Was bekommt er zum Mittagessen?“, wollte<br />
ich wissen.<br />
„Hast du nichts eingek<strong>auf</strong>t?“, fragte Anke,<br />
während sie die letzten Krümel meine Verkostung<br />
zermalmte.<br />
„Ich <strong>den</strong>ke mir was Ges<strong>und</strong>es für ihn aus.“<br />
„Prima! Danke für das Frühstück, wirklich<br />
lecker!“ sagte sie noch <strong>und</strong> schon war sie<br />
draußen.<br />
Es war kurz vor 12 Uhr. Anke hatte die meisten<br />
meiner Leckereien inhaliert. Es würde keinen<br />
Sinn mehr machen, unserem Gast die Reste<br />
ihrer Fressorgie anzubieten. Ich kratze das<br />
Macadamianussmus-Glas aus <strong>und</strong> legte die<br />
Füße hoch, um einen SPIEGEL-Artikel mit dem<br />
obligatorischen Kreuzzug gegen dubiose W<strong>und</strong>erheiler<br />
zu lesen (15/2012, S. 42). Diesmal<br />
stan<strong>den</strong> Bioresonanz, Heilpilze <strong>und</strong> Colon-<br />
Hydrotherapie am Pranger, alles Therapien,<br />
mit <strong>den</strong>en Heilpraktiker bei der Behandlung<br />
von Allergikern angeblich Millionen scheffeln.<br />
„Seriöse Ärzte“, las ich „sehen <strong>den</strong> Markt für<br />
W<strong>und</strong>erlichkeiten mit großem Missfallen“. Es<br />
war der SPIEGEL-übliche R<strong>und</strong>umschlag gegen<br />
alles, was vielen Leuten hilft <strong>und</strong> die kritischen<br />
Autorinnen offensichtlich selbst nie ausprobiert<br />
hatten. Dass allergische Patienten Heilpraktiker<br />
<strong>auf</strong>suchen, weil die Allergologen,<br />
die in dem Artikel vor „obskuren Praktiken“<br />
warnen, nur Mittel wie Antihistaminika zur<br />
Hand haben, die „Beschwer<strong>den</strong> zwar lindern,<br />
aber nicht heilen können“, kam nicht zu Sprache.<br />
<strong>Der</strong> Artikel endete mit dem Hinweis <strong>auf</strong><br />
eine Anti-IgE-Therapie, bei der die Antikörper<br />
im Organismus, die allergische Reaktionen<br />
auslösen, zerstört wer<strong>den</strong>. Kostenpunkt: Je<br />
nach Dosis zwischen 6000 <strong>und</strong> 60 000 Euro!<br />
Dann las ich <strong>auf</strong> S. 81, wer in Wirklichkeit<br />
die Millionen scheffelt: eine Krebs-Mafia aus<br />
Apotheken <strong>und</strong> Pharmaindustrie, für deren<br />
Medikamente die Kassen Höchstpreise zahlen<br />
müssen.<br />
Das reichte mir mal wieder. Es war fast 13 Uhr<br />
<strong>und</strong> ich musste mir etwas für unseren Gast<br />
aus<strong>den</strong>ken, der laut Anke eine Nervensäge<br />
war. Für solche Leute habe ich besondere<br />
Rezepte! Viele unserer Autoren leben von<br />
Astralkost, was bei <strong>den</strong> Honoraren, die wir<br />
zahlen durchaus Sinn macht. Andere Autoren,<br />
meist die, die Ges<strong>und</strong>heitsbücher schreiben,<br />
leben oft so unges<strong>und</strong>, dass ich es als meine<br />
Pflicht ansehe, sie optimal mit Vital- <strong>und</strong><br />
Ballaststoffen zu versorgen. Für die mixe ich<br />
leckere Greensmoothies. Für Autoren, die uns<br />
mit obskuren Buchprojekten nerven, habe ich<br />
jedoch einen speziellen Cocktail mit ges<strong>und</strong>en<br />
Bitterstoffen entwickelt, <strong>den</strong> ich „Gewaltfreie<br />
Kommunikation“ nenne. Für diesen Trunk rupfe<br />
ich alles aus, was ich an Grünzeug <strong>auf</strong> der<br />
Brache hinter dem Haus fin<strong>den</strong> kann. Das jage<br />
ich mit etwas Ayahuasca, einigen Salatblättern,<br />
einer Avocado <strong>und</strong> allem, was sonst weg<br />
muss, durch <strong>den</strong> Mixer. Mit Apfel- <strong>und</strong> Zitronensaft<br />
abgeschmeckt ist der grün-braune Sud<br />
ausgesprochen wirkungsvoll <strong>und</strong> die meisten<br />
Autoren lassen sich, wenn die Halluzinationen<br />
nachgelassen haben, nie wieder blicken.<br />
Wieder stand Anke in der Tür.<br />
„Kannst du uns etwas zu trinken bringen? Oh<br />
menno, was quasselt der mich voll. Dabei sagte<br />
ich ihm deutlich, dass wir <strong>sein</strong>e unseriösen<br />
Scifi-Thesen nicht veröffentlichen wer<strong>den</strong>.“<br />
„Wir wer<strong>den</strong> das Problem mit ‚Gewaltfreier<br />
Kommunikation‘ lösen. Sag ihm, er soll es mal<br />
beim SPIEGEL probieren. Die haben einen Hang<br />
zu Phantasie-Thrillern.“<br />
Anke entschwand. Während ich das Gebräu<br />
zusammenmixte, dachte ich an die Chefin.<br />
Auf ihrem Schreibtisch hatte ich das Golfbuch<br />
„Kein Stress dank Golf!“ entdeckt.<br />
Mir wurde sofort klar: Die Chefin baut <strong>den</strong><br />
Stress ab, <strong>den</strong> wir jetzt haben. Was tun? Ich<br />
brachte <strong>den</strong> Smoothie in <strong>den</strong> Konferenzraum<br />
<strong>und</strong> beschloss, <strong>den</strong> Arbeitstag zwecks Burnout-Prophylaxe<br />
zu been<strong>den</strong>. Mal sehen, was<br />
Frau Liebeseel sagen wird, wenn sie meine<br />
Stress-Problematik mit ihren Kaffeetassen<br />
systemisch <strong>auf</strong>stellt.<br />
Eugen Pletsch<br />
… mal wieder Pletsch<br />
‚‚47<br />
Fortsetzung folgt!
48<br />
Die Paracelsus Heilpraktikerschulen sind seit über 37 Jahren Europas führender Ausbildungsträger<br />
für Naturheilk<strong>und</strong>e, Psychotherapie, Tierheilk<strong>und</strong>e, präventive Medizin <strong>und</strong> Wellness. Mit<br />
54 Instituten in Deutschland <strong>und</strong> der Schweiz bieten wir zu <strong>den</strong> Gr<strong>und</strong>ausbildungen unserer<br />
Kernkompetenzen jährlich über 14000 Fachseminare, Fortbildungskurse <strong>und</strong> Workshops an.<br />
Das Ausbildungsangebot umfasst 14 große Studiengänge, u.a. die Ausbildungen zum Heilpraktiker,<br />
Psychologischen Berater, Heilpraktiker für Psychotherapie, Tierheilpraktiker, Wellnesstrainer,<br />
Ernährungsberater, Entspannungstherapeut uvm. Ergänzt wird das Spektrum durch zahlreiche<br />
Fachausbildungen, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsseminare von therapeutischen Spezialitäten bis hin<br />
zu grenzwissenschaftlichen Themen, die in der Arbeit Freier Therapeuten, Lebensberater <strong>und</strong><br />
Coaches eine immer wichtigere Rolle spielen.<br />
Die Paracelsus Heilpraktikerschulen sind nach <strong>den</strong> Richtlinien der AZWV zertifiziert, qualitätsgeprüft<br />
<strong>und</strong> erfüllen die Förderungsvorgaben für ARGE, BFD der B<strong>und</strong>eswehr, Rentenversicherung<br />
<strong>und</strong> viele andere.<br />
Paracelsus Schule Düsseldorf NEU! Ausbildung zum Facecoach (Microexpressions), Start: 2. November<br />
Studienleiterin Sabine Wagner ist stets bemüht,<br />
die aktuellsten Trends zu erspüren <strong>und</strong><br />
ihren Stu<strong>den</strong>ten immer wieder neue spannende<br />
Seminare <strong>und</strong> Ausbildungen anzubieten.<br />
Ganz neu <strong>und</strong> bereits sehr gefragt ist die<br />
Ausbildung zum Facecoach. Im Klientengespräch<br />
orientiert sich der Therapeut an der<br />
Körpersprache, der Stimme, der Sprache <strong>und</strong><br />
an sichtbaren Zeichen des vegetativen Nervensystems<br />
<strong>sein</strong>es Klienten, um hinderlichen<br />
unbewussten Denk- <strong>und</strong> Verhaltensmustern<br />
<strong>auf</strong> die Spur zu kommen. Neueste Forschungen<br />
zeigen aber, dass Therapeuten im besten<br />
Paracelsus Schule Stuttgart Auf <strong>den</strong> Vogel gekommen<br />
„Die vier Tage in der Falknerei waren ein tolles<br />
Erlebnis für mich!“, berichtet Petty Jericke,<br />
Tierheilpraktikerin <strong>und</strong> THP-Dozentin der Paracelsus<br />
Schule Stuttgart. Eigene Fort- <strong>und</strong><br />
Weiterbildung ist ihr sehr wichtig, <strong>und</strong> diesmal<br />
waren die Vögel dran. In der Falknerei Pierre<br />
Schmidt in Erbstadt studierte <strong>und</strong> trainierte<br />
sie die Herren der Lüfte beim Flugtraining,<br />
Federspiel <strong>und</strong> <strong>auf</strong> der Jagd <strong>und</strong> lernte Falknerknoten<br />
zu machen. Die vogeltypischen Untersuchungen<br />
wie Abhören, Wiegen, Gefiedercheck,<br />
Laborbef<strong>und</strong>auswertungen <strong>und</strong> Blutab-<br />
Falle nur 50 % der Emotionen ihrer Klienten<br />
richtig erkennen – dabei sind Emotionen in der<br />
Klientenbegleitung so wichtig. Jede Emotion<br />
hinterlässt sogenannte Microexpressions im<br />
Gesicht, wie der US-Psychologe Paul Ekmann<br />
sie nennt. Sie machen jede kurz <strong>auf</strong>flackernde<br />
Emotion eindeutig i<strong>den</strong>tifizierbar. Die Fähigkeit,<br />
diese Microexpressions sicher erkennen<br />
zu können, erhöht die Erfolgsquote <strong>auf</strong> über<br />
90%. Kommen Sie mit <strong>auf</strong> Spurensuche <strong>und</strong><br />
erfahren Sie mehr über Microexpressions,<br />
Emotionen, unbewusste Kommunikation <strong>und</strong><br />
Körpersprache. Lernen Sie bei der prozess- <strong>und</strong><br />
nahme führte sie täglich durch. „Ich<br />
habe eine Menge gelernt <strong>und</strong> mein<br />
Wissen vertiefen können – Wissen,<br />
das ich gerne an meine Stu<strong>den</strong>tinnen<br />
<strong>und</strong> Stu<strong>den</strong>ten weitergeben werde.“ So<br />
konzipierte sie das neue „Vögel- <strong>und</strong><br />
Greifvögel-Seminar“, das im Mai nächsten<br />
Jahres zum ersten Mal in Stuttgart<br />
stattfin<strong>den</strong> wird. Interessenten wen<strong>den</strong><br />
sich bitte an Studienleiterin Uta Schiel,<br />
Tel. 0711/ 615 91 91<br />
emotionsorientierten Begleitung von Menschen,<br />
Microexpressions <strong>und</strong> die Phasen des<br />
Emotionsabl<strong>auf</strong>es sicher erkennen zu können<br />
<strong>und</strong> sie ethisch <strong>und</strong> nutzbringend in <strong>den</strong> Beratungs-<br />
<strong>und</strong> Therapieprozess einzubringen.<br />
(Siehe auch Paracelsus Magazin 3/2012, Seite<br />
36 ff). <strong>Der</strong> erste Ausbildungsgang startet am<br />
2. November in der Paracelsus Schule Düsseldorf.<br />
Weitere folgen! Alle Informationen<br />
zu dieser spannen<strong>den</strong> neuen Ausbildung <strong>auf</strong><br />
www.paracelsus.de oder bei Sabine Wagner,<br />
Tel. 0211/137 37 41
Paracelsus Schule Ulm Hurra! Bestan<strong>den</strong>!<br />
Gratulation nach Ulm!<br />
Nach erfolgreicher Prüfung<br />
des Ges<strong>und</strong>heitsamtes<br />
feierten die frischgebackenen<br />
Heilpraktiker/<br />
innen <strong>und</strong> Heilpraktiker/<br />
innen für Psychotherapie<br />
der Ulmer Paracelsus<br />
Schule <strong>den</strong> Abschluss<br />
Paracelsus Schule Augsburg Special Sommer Event<br />
Das Sommerfest der<br />
Paracelsus Schule<br />
Augsburg am 28. Juli<br />
hatte auch in diesem<br />
Jahr einen großen<br />
Zul<strong>auf</strong>. Studienleiterin<br />
Ute Winning<br />
freute sich über die<br />
Paracelsus Schule Regensburg Penthouse-Sommerfest mit bayerischem Grill- <strong>und</strong> Biergarten<br />
Am 22. Juli lud Alexandra Pedra Krekel, Studienleiterin<br />
der Paracelsus Schule Regensburg,<br />
zum großen Penthouse-Sommerfest<br />
in ihre Schule in der Bahnhofstr. 16, 3. OG,<br />
mit großzügiger Terrasse mit Blick <strong>auf</strong> Dom,<br />
Schlossplatz <strong>und</strong> Altstadt ein. Für das Event<br />
hatte sich die dynamische Studienleiterin etwas<br />
ganz Besonderes einfallen lassen: einen<br />
bayerischen Grill- <strong>und</strong> Biergarten mit leckeren<br />
ihres Studiums! Studienleiterin Petra Klenk,<br />
selbst Heilpraktikerin, erhielt viele Anrufe <strong>und</strong><br />
Briefe von ihren Absolventen, die sich bei ihr<br />
<strong>und</strong> <strong>den</strong> Dozenten für die „einzigartige Lernatmosphäre“,<br />
<strong>den</strong> „qualitativ hochwertigen<br />
Unterricht“ <strong>und</strong> <strong>den</strong> „exzellenten Prüfungs-<br />
Vorbereitungs-Kurs“ bedankten. Ralph Layer<br />
war so aus dem Häuschen, dass er folgende<br />
Zeilen an die Schule richtete:<br />
Paracelsus Schule Nürnberg Dozent Rudi Dobrinski geht unter die Autoren<br />
„GANZ DA SEIN“ ist ein gelungenes Praxisbuch,<br />
das der Nürnberger Paracelsus-Dozent<br />
Rudi Dobrinski als Handwerkzeug für alle, die<br />
das Systemische Familien<strong>auf</strong>stellen erlernen<br />
möchten, geschrieben hat. In <strong>sein</strong>em Erstlings-<br />
Werk erklärt er, wie Verstrickungen dazu führen,<br />
ständig „abwesend“ zu <strong>sein</strong>, <strong>und</strong> welche Be-<br />
deutung die Wechselwirkung von Familiensystemen<br />
<strong>und</strong> menschlicher Psyche hat. Er<br />
vermittelt ein tieferes Verständnis der lösungsorientierten<br />
Aufstellungsarbeit <strong>und</strong> unterstützt<br />
bei der Überwindung negativer Aspekte der eigenen<br />
Gefühlswelt. Seinen reichen Erfahrungsschatz<br />
gibt Rudi Dobrinski seit vielen Jahren im<br />
Rahmen des Ausbildungsprogramms zum/r<br />
200 Besucher, die die Gelegenheit nutzten, im<br />
gemütlichen Rahmen die Schule kennen zu<br />
lernen. Ein eigens dafür konzipierter Parcours<br />
lud zum Schlendern durch die Bereiche Naturheilk<strong>und</strong>e,<br />
Psychotherapie, Tierheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />
Wellness ein. Die Dozenten stan<strong>den</strong> für alle<br />
Fragen r<strong>und</strong> um die Uhr zur Verfügung, <strong>und</strong><br />
die vielen Workshops gaben <strong>den</strong> Interessierten<br />
Paracelsus Schule Aachen Ges<strong>und</strong> kommunizieren! – Neues Seminar ab 5. Oktober<br />
Studienleiterin Pina Heidrich ist nicht nur Heilpraktikerin<br />
für Psychotherapie, sondern auch<br />
Expertin für „gute <strong>und</strong> klare Kommunikation“.<br />
Um ihren Stu<strong>den</strong>t(inn)en dieses Thema näherzubringen,<br />
hat sie mit der Kommunikationstrainerin<br />
Susanne Lentsch ein neues Seminar<br />
konzipiert: „Ges<strong>und</strong> kommunizieren“. Neben<br />
der Fachkompetenz entscheidet heute immer<br />
häufiger die Kommunikationskompetenz über<br />
Erfolg oder Misserfolg in beruflichen oder pri-<br />
vaten Gesprächssituationen. Als Kollege, Kind,<br />
Fre<strong>und</strong>, Ehepartner, Elternteil etc. haben wir<br />
jeweils andere Aufgaben <strong>und</strong> abhängig vom<br />
jeweiligen Rollenverständnis <strong>und</strong> <strong>den</strong> Erwartungshaltungen<br />
des Gesprächspartners die unterschiedlichsten<br />
Anforderungen zu meistern.<br />
Dieses neue Seminar, das am 5. Oktober in<br />
Aachen startet, verknüpft die Gr<strong>und</strong>regeln<br />
zahlreicher Kommunikationstechniken mit<br />
<strong>den</strong> Erkenntnissen aus dem Metho<strong>den</strong>trai-<br />
Drinks! Im loungigen Ambiente feierten ab<br />
18 Uhr über 300 Fre<strong>und</strong>e der Schule bis spät in<br />
die Nacht, <strong>und</strong> wer wollte, konnte im zur Disco<br />
umfunktionieren Seminarraum zur angesagten<br />
Musik der Live-DJs das Tanzbein schwingen.<br />
Das Fest war ein voller Erfolg <strong>und</strong> alle Fre<strong>und</strong>e<br />
der Regensburger Paracelsus Schule freuen<br />
sich schon <strong>auf</strong> das nächste Penthouse-Fest!<br />
„Hallo Frau Klenk, mündliche Prüfung gestern<br />
bestan<strong>den</strong>! Bin überglücklich! Ich liebe<br />
Sie, weil Sie mich <strong>auf</strong> diese Schiene von 2,5<br />
Jahren geschickt haben. Vielen Dank!<br />
Liebe Grüße aus Schwendi,<br />
Ralph Layer“<br />
Die Paracelsus-Redaktion gratuliert allen Absolventen<br />
zur bestan<strong>den</strong>en Prüfung!<br />
Systemischen Familien-<br />
<strong>auf</strong>steller/in an <strong>den</strong> Paracelsus<br />
Schulen erfolgreich<br />
weiter.<br />
Infos zum Buch: ISBN<br />
978-3-8442-1784-1;<br />
16,90 Euro, epubli Verlag,<br />
Berlin, 2012.<br />
einen guten Einblick in verschie<strong>den</strong>e Therapierichtungen.<br />
Besonderes Highlight war der Vortrag<br />
zur QiGong-Kursleiter-Ausbildung „Acht<br />
Brokate QiGong“ mit Shaolin-Mönchen! Ab<br />
17 Uhr wur<strong>den</strong> die Gäste mit kulinarischen<br />
Speisen <strong>und</strong> Getränken verwöhnt <strong>und</strong> verbrachten<br />
in geselliger <strong>und</strong> vergnüglicher R<strong>und</strong>e<br />
einen unvergesslichen Abend!<br />
ning des NLP <strong>und</strong> Merkmalen der Physiognomik<br />
<strong>und</strong> Körpersprache, um Menschen<br />
besser einschätzen zu können. Sie lernen<br />
die Basisinstrumente erfolgreicher Kommunikation<br />
kennen <strong>und</strong> trainieren anhand<br />
von physiognomischen <strong>und</strong> körpersprachlichen<br />
Gr<strong>und</strong>merkmalen, sich selbst <strong>und</strong><br />
andere besser einzuschätzen. Weitere Informationen<br />
erhalten Sie bei Pina Heidrich unter<br />
Tel. 0241/901 94 94<br />
Dozentin<br />
Susanne<br />
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<strong>Der</strong> Schlüssel zur Selbstbefreiung<br />
Psychologischer Ursprung von 1100 Erkrankungen<br />
Wo sind die Wurzeln von Krankheiten<br />
<strong>und</strong> wie sieht der Weg zu f<strong>und</strong>amentaler<br />
Genesung aus? Wie kann man selbst zur<br />
Wiederherstellung der Ges<strong>und</strong>heit beitragen?<br />
Das Buch behandelt 1100 Erkrankungen, deren<br />
emotionalen Ursprung <strong>und</strong> Lösungen. Welche<br />
tiefe Symbolik haben die Organe oder andere<br />
Körperteile, was tragen sie für Botschaften? Das Nachschlagewerk<br />
stützt sich <strong>auf</strong> die Intuition <strong>und</strong> außergewöhnliche Fähigkeit des Erspürens<br />
von psychischen Zusammenhängen der Autorin. <strong>Der</strong> erste<br />
Teil enthüllt ihre optimistische Lebensphilosophie. Dann beschreibt<br />
sie <strong>den</strong> tieferen Kern von Ges<strong>und</strong>heitsproblemen. Sie schildert Basisproblematiken,<br />
die der Patient erst lösen muss, um von Gr<strong>und</strong> <strong>auf</strong><br />
genesen zu können. Christiane Beerlandt, Beerlandt Verlag, 2006,<br />
ISBN 978-9-0758-4941-7<br />
Veggiestan <strong>Der</strong> Zauber der orientalischen<br />
Küche Wer mal richtig Lust hat, die gewohnte<br />
europäische Küche durch Abwechslung zu bereichern,<br />
dem sei dieses Kochbuch empfohlen.<br />
Es bietet eine Vielzahl ungewöhnlicher Kräutermischungen,<br />
Salsa, Salate <strong>und</strong> Co. Darüber<br />
hinaus erfährt man einiges über orientalische<br />
Hausmittel <strong>und</strong> die dortige Kräuterheilk<strong>und</strong>e.<br />
Es enthält unzählige Milch- <strong>und</strong> Eierspeisen wie z.B. kalte Joghurtsuppe<br />
mit Safran. Ausführlich beschrieben sind die wesentlichen orientalischen<br />
Gewürzmischungen, die in köstlichen Suppen oder Gerichten<br />
mit Hülsenfrüchten, Reis oder Getreide vorkommen. Liebevoll zusammengestellt<br />
ist ein Schatz an außergewöhnlichen Speisen, wobei die<br />
Zutaten einigermaßen mühelos zu bekommen sind. Sally Butcher,<br />
Christian Verlag, 2012, ISBN 978-3-624-4120-4<br />
Für Sie<br />
gelesen<br />
&gehört<br />
Fit im Büro Für schnelle Konzentration, neue<br />
Energie, sofortige Entspannung Die Autorin<br />
stellt ihr Programm „Fit in Schlips <strong>und</strong> Pumps“<br />
vor. Es ist <strong>den</strong> Bedürfnissen <strong>und</strong> Defiziten, die<br />
aus einer Bürotätigkeit resultieren, angepasst<br />
<strong>und</strong> will für Ausgleich sorgen. Im Training enthalten<br />
sind leicht durchführbare Basisübungen<br />
für Haltung <strong>und</strong> Gleichgewicht sowie langes<br />
Stehen, Gehen <strong>und</strong> Sitzen. Es schließen sich<br />
Dehn- <strong>und</strong> Bewegungsübungen für <strong>den</strong> unteren <strong>und</strong> oberen Rücken<br />
an. Dann gibt es Tipps für verspannte Schultern <strong>und</strong> Nackenschmerzen.<br />
Auch Augen, Kopf <strong>und</strong> Füße erhalten gezielte Aufmerksamkeit. Im<br />
zweiten Teil wird Gelassenheit geübt, trotz Stress <strong>und</strong> Zeitdruck. Wie<br />
lassen sich schwierige Situationen meistern? Verlorene Konzentration<br />
kann im dritten Teil des Buches wieder <strong>auf</strong>gebaut wer<strong>den</strong>. Conny<br />
Schumacher, Nymphenburger Verlag, 2009, ISBN 978-3-4850-1191-4<br />
Die 12 großen Heilbäume Mitteleuropas<br />
Praxishandbuch für Naturwissenschaftler<br />
<strong>und</strong> Naturgelehrte Ahorn, Birke,<br />
Eiche, Erle, Esche, Linde, Rosskastanie, Walnuss,<br />
Föhre, Lärche, Tanne <strong>und</strong> Fichte gehören<br />
zur Baumheilk<strong>und</strong>e unseres Kulturkreises. Von<br />
<strong>den</strong> Bäumen können wir alles lernen, was wir für<br />
unsere menschliche Entwicklung brauchen. <strong>Der</strong><br />
Mensch findet <strong>sein</strong>en Platz, wenn er über <strong>den</strong><br />
Weg der Bäume wieder in Verbindung mit Himmel <strong>und</strong> Erde tritt. So kann<br />
er sich als Teil der ganzen Schöpfung wahrnehmen. Das Buch spannt <strong>den</strong><br />
Bogen von der Botanik der Bäume zu <strong>den</strong> Naturrezepten für Tees, Aufgüsse<br />
oder Wickel unter Berücksichtigung des mystischen Weltbilds der<br />
Naturreligionen. Marianne Elisabeth Ziegler, Mächler Verlag, 2011,<br />
ISBN 978-3-9058-3735-3<br />
© Seite23 - Fotolia.com
Ganzheitlich entgiften <strong>und</strong> entschlacken<br />
Die 8-Kräuterkur für ein ges<strong>und</strong>es<br />
Leben Die europäische Entdeckung der<br />
8-Kräuter-Formel geht zurück <strong>auf</strong> das Jahr<br />
1902. Eine Engländerin erhielt damals von einem<br />
Medizinmann der Ojibwa-Indianer gegen<br />
ihren Brustkrebs eine überlieferte 8-Kräuter-<br />
Teemischung, die sie wieder genesen ließ. Er<br />
erklärte ihr nicht nur die Zusammensetzung,<br />
sondern auch die spezielle Art der Zubereitung aus einer Essenz der<br />
Kräutermischung. <strong>Der</strong> Ratgeber geht ein <strong>auf</strong> die Gr<strong>und</strong>lagen der Ernährung<br />
zur Entgiftung <strong>und</strong> Entschlackung. Ausführlich beschrieben<br />
sind die einzelnen Kräuter des Tees in ihrer Wirkung: Klettenwurzel,<br />
Sauerampfer, Ulmenrinde, Brunnenkresse, Rhabarberwurzel, Braunalge,<br />
Benediktenkraut <strong>und</strong> Rotkleeblüten. Anwender berichten von ihren<br />
Erfahrungen mit diesem Tee. Genannt sind hier unterschiedliche Symptome<br />
<strong>und</strong> Krankheitsbilder. Bettina Lindner, Via Nova, 2012, ISBN<br />
978-3-8661-6219-8<br />
Homöopathie für Katzen Erkrankungen<br />
<strong>und</strong> Verhaltens<strong>auf</strong>fälligkeiten erkennen<br />
<strong>und</strong> gezielt behandeln Was, wenn die geliebte<br />
Katze krank wird <strong>und</strong> einfach nichts hilft?<br />
Hier kommt die Homöopathie ins Spiel. Sie<br />
kann entweder die konventionelle Behandlung<br />
wirkungsvoll begleiten oder aber ersetzen. Besonders<br />
bei chronischen Problemen hat sich<br />
die Homöopathie bewährt, ist das richtige<br />
Mittel gef<strong>und</strong>en, greift es meist sehr schnell.<br />
Beschrieben ist das Vorgehen der Mittelwahl nach Symptomen, wobei<br />
das Verhalten der Katze berücksichtigt wird. Dem ist zusätzlich ein<br />
ganzes Kapitel gewidmet, <strong>den</strong>n Verhaltens<strong>auf</strong>fälligkeiten lösen sich<br />
schnell, wenn der Katze ein für sie passendes Umfeld geboten wer<strong>den</strong><br />
kann. <strong>Der</strong> Ratgeber wurde sorgfältig zusammengestellt, genaue Dosierungen<br />
<strong>und</strong> Häufigkeit der Gabe sind berücksichtigt. Gabriele Zuske,<br />
Knaur Mensana Verlag, 2012, ISBN 978-3-4268-7612-1<br />
Relax, take it easy New Dimensions of<br />
Lounge Music Dies ist eine brandneue chillige<br />
Lounge Musik CD. Zu <strong>den</strong> Tracks: A quarter<br />
to top sorgt für frohe Feierabendstimmung;<br />
Sunshine on a rainy day lässt Sie alle Sorgen<br />
vergessen; Heartbeat of Juliet ist eine Hommage<br />
an ein schönes, verführerisches Mädchen;<br />
Yeti river nimmt Sie mit <strong>auf</strong> eine Erlebnisreise ins tiefe Alaska.<br />
Relax, take it easy ist w<strong>und</strong>ervolle Lounge Musik zum Relaxen.<br />
Ob als Backgro<strong>und</strong>-Musik in der Massage-Praxis, im Beauty-Studio,<br />
der Thermen-Sauna, der edlen Bar, im Feinschmecker-Restaurant<br />
oder im ganz persönlichen Wohlfühlbereich zu Hause, genießen<br />
Sie New Dimensions of Lounge Music, eine St<strong>und</strong>e Musikgenuss.<br />
Abbas & Kian Schirmohammadi, Shaker Media Verlag, 2012, ISBN<br />
978-3-8685-8852-1<br />
Schüßler-Salze Die biochemische Heilweise<br />
Erfinder der Schüßler-Salz-Therapie war der<br />
dt. Arzt Wilhelm H. Schüßler (1821-1898), der<br />
davon ausging, dass Krankheiten durch Störungen<br />
des Mineralhaushalts der Körperzellen<br />
entstehen <strong>und</strong> durch gezielte homöopathische<br />
Gaben von Mineralien geheilt wer<strong>den</strong> können.<br />
Er erfand die Schüßler-Salze, die nun seit 135<br />
Jahren erfolgreich in Tabletten-, Tropfen- <strong>und</strong><br />
Salbenform eingesetzt wer<strong>den</strong>, sie sind fester Bestandteil in jeder naturheilk<strong>und</strong>lichen<br />
Arzt- <strong>und</strong> Heilpraktiker-Praxis, ihre positive Wirkung <strong>auf</strong><br />
Körper, Geist <strong>und</strong> Seele ist klar belegt. Dieses Taschenbuch portraitiert<br />
Wilhelm H. Schüßler, berichtet über die Entstehung der biochemischen<br />
Heilweise <strong>und</strong> liefert Ihnen alle wichtigen Infos & Facts über die „12<br />
Salze des Lebens“. Ein Fachbuch für Therapeuten sowie alle naturheilk<strong>und</strong>lich<br />
<strong>und</strong> Schüßler-Interessierten. Abbas & Kian Schirmohammadi,<br />
Shaker Media Verlag, 2012, ISBN 978-3-8685-8838-5<br />
Internationale Klassifikation psychischer<br />
Störungen Klinisch diagnostische<br />
Leitlinien Im Gesamtwerk der Internationalen<br />
Klassifikationen von Krankheiten kommt <strong>den</strong><br />
psychischen Störungen eine Sonderstellung<br />
zu. In der achten überarbeiteten Auflage des<br />
Lehrbuches wur<strong>den</strong> von der WHO viele stilistische<br />
als auch inhaltliche Änderungen vorgenommen.<br />
Damit ist das Werk wieder dem<br />
aktuellen Stand angepasst. Enthalten sind<br />
hier die für die praktische Arbeit notwendigen klinischen Beschreibungen<br />
<strong>und</strong> diagnostischen Leitlinien. Neben einer Beschreibung der<br />
wesentlichen klinischen Charakteristika wer<strong>den</strong> für jede Störung auch<br />
weitere wichtige, aber weniger spezifische Merkmale angegeben.<br />
H. Dilling, W. Mombour, M. H. Schmidt (Hrsg.), Huber Verlag,<br />
8. überarb. Aufl., 2011, ISBN 978-3-4568-5018-4<br />
Das Ur-Mütterliche Geburtsvorbereitung<br />
Eine Geburt ist eine große Sache. Wer<strong>den</strong>de<br />
Mütter bereiten sich gerne auch seelisch<br />
dar<strong>auf</strong> vor. Tina Wiegand hat hierfür<br />
ermutigende <strong>und</strong> entspannende Worte gef<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> begleitet ihre Hörerinnen <strong>auf</strong><br />
sanften Melodien hin zum Ur-Mütterlichen: Diese Begegnung mit<br />
dem urweiblichen Leben schenken<strong>den</strong> Prinzip unterstützt die Aussöhnung<br />
mit alten Verletzungen, die vielleicht während der eigenen<br />
Geburt stattgef<strong>und</strong>en haben. So kann neben dem Baby eine<br />
heile „Erwachsene” hinein ins Leben fin<strong>den</strong>, die psychisch gestärkt<br />
dem Neugeborenen die ganze Aufmerksamkeit widmet. Nur wer<br />
selbst gut genährt ist, kann voll für andere da <strong>sein</strong>. Tina Wiegand,<br />
Soulfit Factory, 2012, ISBN 978-3-9437-4601-3<br />
Paracelsus 05I12<br />
51
52<br />
© photocrew - Fotolia.com<br />
Zeckenschutz für <strong>den</strong> H<strong>und</strong>! Die Zeckenplage<br />
wird immer schlimmer <strong>und</strong> herkömmliche<br />
chemisch-synthetische Präparate<br />
belasten durch Nebenwirkungen die H<strong>und</strong>eges<strong>und</strong>heit.<br />
Dr. Schaette bietet mit „Zeckenschutz“<br />
eine natürliche Alternative für H<strong>und</strong>e<br />
an. „Zeckenschutz“ ist eine Spot-On-Lösung,<br />
dessen Wirkung <strong>auf</strong> einer besonderen Formulierung<br />
des parasitenabschrecken<strong>den</strong><br />
Margosa-Extrakts basiert. Dieser wird aus<br />
<strong>den</strong> Samen des indischen Neembaum gewonnen<br />
<strong>und</strong> in Zusammenarbeit mit Universitäten<br />
entwickelt <strong>und</strong> getestet. Dr. Schaette<br />
Das reicht nicht! Vorsicht vor Crash-<br />
Kursen zum Heilpraktiker, die mehr<br />
versprechen, als sie halten <strong>Der</strong> Kollege<br />
Wolfgang Priem aus dem Hamburger Umland<br />
warnt alle Interessenten davor, sich durch Werbeversprechen<br />
von Ausbildungsinstituten blen<strong>den</strong><br />
zu lassen. Scheinbarer Zeitgewinn durch<br />
Crash-Kurse wird teuer bezahlt mit Zeit- <strong>und</strong><br />
Geldverlusten! Er schreibt: „Gern würde ich<br />
einmal über meine Erfahrungen berichten, die<br />
ich während meiner Ausbildung zum ‚HP PSY‘<br />
bei einem Kollegen aus meiner Nähe gemacht<br />
habe. Auf <strong>sein</strong>e Anzeige hin <strong>und</strong> nach Prüfung<br />
<strong>sein</strong>er Webseite habe ich mich im März 2011 zu<br />
<strong>sein</strong>em Seminar ‚Vorbereitung zur Prüfung HP<br />
PSY‘ angemeldet. Es sollte ca. ein halbes Jahr<br />
dauern, endete dann aber doch erst im Januar<br />
2012. In diesem Seminar wur<strong>den</strong> die Gesetze,<br />
die allgemeinen Gr<strong>und</strong>lagen, die psychischen<br />
Krankheitsbilder sowie in minimalen Ansätzen<br />
einige Therapien vermittelt. Selbstverständlich<br />
wurde der Stoff in meiner Freizeit <strong>und</strong> mit der<br />
entsprechen<strong>den</strong> Fachliteratur vertieft. Im März<br />
Weniger Harndrangfrust – mehr<br />
Lebenslust Millionen Männer ab 50, oft<br />
auch schon jünger, sind von häufigem <strong>und</strong><br />
plötzlichem Harndrang sowie Mühe beim<br />
Wasserlassen betroffen. Das ist eine große<br />
Belastung. Nachts wird Mann um <strong>den</strong> Schlaf<br />
gebracht <strong>und</strong> tagsüber behindert es spontane<br />
Unternehmungen, da immer eine Toilette in<br />
der Nähe <strong>sein</strong> muss. Hinzu kommt oft der Verlust<br />
einer erfüllten Sexualität, die Lebensqualität<br />
vermindert sich erheblich. Ursache kann<br />
eine altersbedingte, durch Hormonmangel<br />
ausgelöste Vergrößerung der Prostata <strong>sein</strong>.<br />
<strong>Der</strong> Harnfluss wird behindert <strong>und</strong> die Blase<br />
nicht mehr vollständig entleert. Die Folgen sind<br />
ständiger Harndrang, tröpfelnder Harnfluss,<br />
Schmerzen beim Wasserlassen <strong>und</strong> dadurch<br />
bedingte Reizungen des Harntraktes. Die Natur<br />
bietet die perfekte Kombination gegen die-<br />
Zeckenschutz bietet einen effektiven Schutz<br />
vor Zecken, Milben <strong>und</strong> Flöhen <strong>und</strong> ist eine<br />
natürliche, <strong>auf</strong> Pflanzen basierende Alternative<br />
zu chemisch-pharmazeutischen Präparaten<br />
ohne Nebenwirkungen. Die Anwendung ist<br />
einfach <strong>und</strong> schnell: Zeckenschutz wird am<br />
Nacken <strong>und</strong> Rutenansatz des H<strong>und</strong>es direkt<br />
<strong>auf</strong> die Haut <strong>auf</strong>getragen. Für einen optimalen<br />
<strong>und</strong> durchgängigen Schutz sollte das Präparat<br />
alle zwei bis vier Wochen, abhängig vom äußeren<br />
Umfeld des H<strong>und</strong>es, angewendet wer<strong>den</strong>.<br />
Weitere Informationen unter www.schaette.de<br />
2012 habe ich dann die Prüfung in Hamburg<br />
(nur mündlich) abgelegt, leider mit negativem<br />
Erfolg, da ich keinerlei praktische Erfahrung in<br />
irgendeiner Therapie <strong>auf</strong>weisen konnte <strong>und</strong><br />
auch nicht aus einem sozialen Beruf komme.<br />
Fälschlicherweise hatte ich geglaubt, nach<br />
Bestehen der Prüfung weitere Seminare in<br />
verschie<strong>den</strong>en Therapieformen absolvieren<br />
zu können. Jetzt im Nachhinein ist mir natürlich<br />
klar, dass ich ohne das Beherrschen einer<br />
Therapie nicht <strong>auf</strong> die Menschheit losgelassen<br />
wer<strong>den</strong> kann <strong>und</strong> das auch nicht will! Leider<br />
bin ich von dem Institutsleiter in diesem<br />
Punkt nicht ausreichend geschult bzw. dar<strong>auf</strong><br />
hingewiesen wor<strong>den</strong>. Jetzt habe ich mich bei<br />
der Paracelsus Schule Hamburg für <strong>den</strong> Studiengang<br />
Psychologischer Berater/Heilpraktiker<br />
für Psychotherapie angemeldet. Ich bin<br />
davon überzeugt, dass dies der richtige Weg<br />
ist. Warnen möchte ich Interessierte vor nicht<br />
kompetenten Schulen oder Ausbildern. Bitte<br />
genau hinsehen!“<br />
se Beschwer<strong>den</strong>. Pflanzenextrakte aus Kürbis,<br />
Brennnessel <strong>und</strong> Sägepalme (in Avitale<br />
Kürbiskern Komplex Kapseln, in Apotheken)<br />
sind seit Langem bewährte Helfer zur Vorbeugung<br />
von Prostatabeschwer<strong>den</strong>. Sie können<br />
das Harnwegssystem positiv unterstützen <strong>und</strong><br />
gelten als Kraftformel für Prostata <strong>und</strong> Blase.<br />
Kürbiskernextrakt stärkt <strong>und</strong> kräftigt die Blasenmuskulatur,<br />
es hat somit einen positiven<br />
<strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Harndrang <strong>und</strong> die Stärke des<br />
Harnstrahls. Brennnesselextrakt wirkt entzündungshemmend<br />
<strong>und</strong> entstauend, es erleichtert<br />
dadurch die Blasenentleerung. Sägepalmextrakt<br />
enthält Phytohormone, die sich mindernd<br />
<strong>auf</strong> die gutartige Prostatavergrößerung auswirken<br />
können. Durch die Zugabe von Zink<br />
<strong>und</strong> Selen wird die Immunabwehr gestärkt <strong>und</strong><br />
eine ges<strong>und</strong>e Zellteilung gefördert. Weitere<br />
Informationen unter www.avitale.de
Wer einkocht, weiß, was drin ist Mit<br />
dem zunehmen<strong>den</strong> Bewusst<strong>sein</strong> für ges<strong>und</strong>e<br />
Lebensmittel <strong>und</strong> umweltschonende Produkte<br />
<strong>und</strong> Verfahren erfreut sich das WECK ®-<br />
Einkochglas wachsender Beliebtheit. Das<br />
eigene Kochen <strong>und</strong> Einlagern findet immer<br />
mehr Anhänger <strong>und</strong> ist Teil des Lebensstils<br />
der modernen jungen Küche. Früher wurde<br />
in erster Linie aus Notwendigkeit eingekocht,<br />
heute vor allem des Geschmacks <strong>und</strong> der Ges<strong>und</strong>heit<br />
wegen. Ohne große Mühe kann man<br />
dank des Einkochens saisonale Köstlichkeiten<br />
haltbar machen <strong>und</strong> später genießen. Einkochen<br />
können Sie nahezu alles – von Obst <strong>und</strong><br />
Gemüse bis hin zu Fleisch, Chutneys <strong>und</strong> sogar<br />
Kuchen. Ob pikant, herzhaft oder süß, die<br />
Zutaten <strong>und</strong> Geschmackskombinationen sind<br />
vielfältig <strong>und</strong> beliebig wandelbar. Aber nicht<br />
nur zum Konservieren der eigenen Vorräte sind<br />
die WECK ®-Gläser mit der typischen Erdbeere<br />
als Markenzeichen geeignet. Sie bieten sich<br />
auch als willkommenes Geschenk an. Mit<br />
liebevoll gestalteten Etiketten oder farbigen<br />
Schleifenbändern verziert, lassen sich aus <strong>den</strong><br />
schlichten Gläsern zum Einkochen exklusive<br />
Präsente machen. Glasverpackungen erhalten<br />
<strong>den</strong> Geschmack ihres Inhalts, sind sicher<br />
für die Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lich.<br />
Sie wer<strong>den</strong> ressourcenschonend hergestellt<br />
<strong>und</strong> sind recycelbar. Dies entspricht einer<br />
bewussten <strong>und</strong> nachhaltigen Lebensweise.<br />
Äußerst facettenreich, flexibel <strong>und</strong> ganz im<br />
Sinne des modernen Lebensstils präsentiert<br />
sich daher die Produktpalette der klassisch eleganten<br />
WECK ®-Glas-Erzeugnisse der J. Weck<br />
GmbH u. Co. KG. Überzeugen Sie sich selbst!<br />
Weitere Informationen unter www.weck.de<br />
Psychotherapie kann Multiple Sklerose<br />
dämpfen Stressvermeidung ist für<br />
Menschen mit Multipler Sklerose wichtiger<br />
als gedacht, <strong>den</strong>n die seelische Belastung<br />
fördert die Entstehung neuer Krankheitsherde<br />
im Gehirn. Ein gezieltes Programm<br />
zur Stressbekämpfung kann dies jedoch verhindern.<br />
Das zeigt erstmals eine Studie USamerikanischer<br />
Forscher an 121 MS-Patienten.<br />
Dreiviertel derjenigen, die eine wöchentliche<br />
Psychotherapie absolvierten, blieben ein halbes<br />
Jahr lang ohne neue Entzündungsherde.<br />
Bei <strong>den</strong> Patienten ohne therapeutische Hilfe<br />
waren es nur r<strong>und</strong> die Hälfte. Die Wirkung<br />
des Stressmanagements sei damit mit der von<br />
neuen medikamentösen Therapien vergleichbar,<br />
die zurzeit in klinischen Studien getestet<br />
wür<strong>den</strong>, berichten die Forscher im Fachmagazin<br />
„Neurology“. http://scinexx.de/wissenaktuell-14932-2012-07-12.html<br />
Lachen ist<br />
ges<strong>und</strong><br />
<strong>Der</strong> Arzt sagt: „Sie sollten mal drei Wochen gar nichts trinken. Dann sehen wir,<br />
ob sich Ihr Zustand bessert.“ <strong>Der</strong> Patient: „Können wir es nicht umgekehrt machen:<br />
Ich trinke drei Wochen lang doppelt so viel <strong>und</strong> wir schauen, ob es mir dann<br />
schlechter geht!“<br />
„Leider muss ich Ihnen jegliche weitere geistig anspruchsvolle Tätigkeit verbieten“,<br />
sagt der Hausarzt zum bekannten Autor. „Aber fürs Fernsehen darf ich doch wohl<br />
noch schreiben?“ „Selbstverständlich!“<br />
„Erich, Dein Arzt hat mich angerufen“, sagt Frau Müller, „er macht sich große Sorgen<br />
wegen Deines Gewichtes!“ „Na <strong>und</strong>? Was gehen mich die Sorgen des Doktors an?“<br />
Patient: „Herr Doktor, ich kann nicht schlafen. Letzte Nacht habe ich wieder kein<br />
Auge zugemacht.“ „Kein W<strong>und</strong>er, mit offenen Augen kann ich auch nicht schlafen.“<br />
Arzt: „Herr Lehmann, haben Sie meinen Rat befolgt <strong>und</strong> zwei Wochen lang bei<br />
offenem Fenster geschlafen?“ „Ja.“ „Und sind Sie Ihre Atemnot los?“ „Das gerade<br />
nicht, aber meine gol<strong>den</strong>e Uhr <strong>und</strong> <strong>den</strong> Schmuck meiner Frau!“<br />
Patrick, ein stämmiger Ire, verliert <strong>den</strong> allerletzten Mut, als der Zahnarzt nach der<br />
Zange greift. Lächelnd schenkt ihm der Doktor einen Whisky ein. Ein zweiter <strong>und</strong><br />
dritter folgen. „Nun, haben Sie jetzt mehr Mumm?“, fragt der Doktor zwinkernd.<br />
„Das können Sie mir glauben! Den möchte ich mal sehen, der es jetzt wagt, meinen<br />
Zahn anzufassen!“<br />
„Soll ich ein paar Tage im Bett bleiben?“, fragt der junge Mann, der an Erschöpfungszustän<strong>den</strong><br />
leidet. „Nein“, meint der Arzt, „lieber ein paar Nächte!“<br />
<strong>Der</strong> Arzt warnt <strong>den</strong> alten Herrn von Drewitz: „Wenn Sie weiterhin so viel Alkohol<br />
trinken, Herr Baron, wer<strong>den</strong> Sie bestimmt nicht alt wer<strong>den</strong>.“ „W<strong>und</strong>erbar“, reibt<br />
der Baron sich die Hände, „es war nämlich schon immer mein Wunsch, lange jung<br />
zu bleiben!“<br />
Sie wollen noch mehr lachen?<br />
Die besten Arztwitze gibt‘s hier:<br />
Doktorspiele, ISBN 978-3-8685-8665-7<br />
Doktorspiele 2, ISBN 978-3-8685-8775-3<br />
© Yuri Arcurs - Fotolia.com<br />
Paracelsus 05I12<br />
53
54<br />
Waagerecht<br />
2 Darm<br />
4 Gangstörung<br />
5 Intelligenzdefizit<br />
7 Lepraknoten<br />
8 Sumpffieber<br />
11 Paranoia<br />
12 die Fuflsohle betreffend<br />
16 Sehne<br />
17 französisch: Eimer<br />
18 Daumenballen<br />
19 holländisch: Versicherung<br />
20 Tollwut<br />
23 Stadt in China<br />
24 Anzahl<br />
25 Begutachtung<br />
27 bedeutender Mathematiker (Moshe)<br />
29 Ritter der Artusr<strong>und</strong>e<br />
32 wenig<br />
K r e u z wor t rät s e l<br />
37 deutsche/r Schriftsteller/in<br />
38 holländisch: Belgier<br />
41 KFZ-Kennzeichen für Hochsauerlandkreis<br />
42 altgriechische Sagengestalt<br />
46 KFZ-Kennzeichen von Grevesmühlen<br />
48 Abkürzung: Jahrtausend<br />
49 Abkürzung: Industriegewerkschaft<br />
52 KFZ-Kennzeichen für Landau (Pfalz)<br />
53 holländisch: <strong>und</strong><br />
Senkrecht<br />
1 Schädeldach<br />
3 Rücken<br />
9 totales Fasten<br />
10 knochenartig<br />
13 Kostform aus frischen Nahrungsmitteln<br />
14 Rumpf<br />
15 flüchtiger Blutandrang<br />
17 tropfenweise Blutung<br />
21 deutsche/r Schauspieler/in<br />
22 bedeutender Mathematiker (Boris)<br />
26 bedeutender Mathematiker (John)<br />
28 Sportart<br />
30 mallorquinisch: Speiseeis<br />
31 italienischer Fluß zur Adria<br />
33 holländisch: flau<br />
34 Riesenhirsch<br />
35 Ankertonne<br />
36 weiblicher Vorname<br />
39 spanisch: See<br />
40 KFZ-Kennzeichen für Neustadt<br />
43 holländisch: Puppe<br />
45 dänischer Filmkomiker<br />
47 Vorname des Krimi-Autors Fleming<br />
51 Zustimmung<br />
54 Abkürzung: Hektotonne<br />
55 Ausruf bei Ekelgefühl<br />
Die Auflösung des Rätsels fin<strong>den</strong> Sie <strong>auf</strong> Seite 57
© LianeM I © K.-U. Häßler - Fotolia.com<br />
Schönheit<br />
natürlich<br />
ist<br />
Die pflegende Kraft der Beeren<br />
Im Herbst strahlt die Natur in voller Farben-<br />
pracht <strong>und</strong> bringt vielfältige Beerensorten<br />
wie z.B. die Hagebutten, Johannisbeeren <strong>und</strong><br />
Preiselbeeren hervor, die Sie optimal für Ihre<br />
Schönheitspflege nutzen können. Kennen Sie<br />
schon deren pflegende <strong>und</strong> reinigende Kräfte?<br />
Bereits im Mittelalter wurde die Hagebutte<br />
(rosina canina) als ein Alleskönner geschätzt.<br />
Sie ist reich an Vitamin C, wodurch sie immun-<br />
stärkende Eigenschaften hat <strong>und</strong> bei fiebrigen<br />
Erkältungen als Tee ideal die Heilungsprozesse<br />
beschleunigt. Die leicht abführende Wirkung<br />
der roten W<strong>und</strong>erbeere unterstützt zudem die<br />
Ausscheidung von Giftstoffen aus dem Körper<br />
<strong>und</strong> kann Nieren- <strong>und</strong> Blasenprobleme lindern,<br />
die gerade in dieser Jahreszeit <strong>auf</strong>treten kön-<br />
nen. Auch äußerlich angewendet in Ölen (z.B.<br />
in Reformhäusern erhältlich) bekämpft sie freie<br />
Radikale <strong>und</strong> sorgt für eine straffe regenerierte<br />
Haut von Kopf bis Fuß.<br />
Hagebutten-Vitamin-Tee<br />
bei Erkältungen<br />
Zutaten<br />
25 g Hagebutten mit Kernen<br />
25 g Lin<strong>den</strong>blüten<br />
1 l Wasser<br />
Aus <strong>den</strong> Zutaten einen Tee kochen, ca. 15 Minuten<br />
ziehen lassen, abseihen <strong>und</strong> eventuell<br />
<strong>den</strong> Saft einer halben Zitrone hinzufügen.<br />
2-3 Tassen am Tag davon trinken.<br />
Johannisbeeren-Gesichtsmaske<br />
Zutaten<br />
20-25 Beeren<br />
2-3 EL Quark<br />
Die Beeren zerdrücken, mit dem Quark mischen<br />
<strong>und</strong> großzügig <strong>auf</strong> das gereinigte Gesicht<br />
<strong>und</strong> <strong>den</strong> Hals <strong>auf</strong>tragen, 10 Minuten<br />
einwirken lassen. Diese Maske regeneriert<br />
die Haut <strong>und</strong> beugt der natürlichen Hautalterung<br />
vor.<br />
Preiselbeeren-Peeling<br />
Preiselbeeren weisen einen hohen Kaliumgehalt<br />
<strong>auf</strong>, wodurch sie reinigend, entschlackend<br />
<strong>und</strong> stark entzündungshemmend wirken.<br />
Zutaten<br />
15 frische Preiselbeeren<br />
1 TL Haferflocken<br />
2 TL Sahne<br />
1 TL gemahlene Mandeln<br />
Alle Zutaten miteinander vermischen, pürieren<br />
<strong>und</strong> mit sanften massieren<strong>den</strong> Bewegungen<br />
<strong>auf</strong> dem Gesicht verteilen. Genießen Sie eine<br />
samtweiche, regenerierte Haut!<br />
Beauty-Tipps<br />
Paracelsus 05I12<br />
55
56<br />
Blick in die Sterne<br />
Ihr Horoskop für die Monate Oktober <strong>und</strong> November<br />
Widder 21.03. bis 20.04.<br />
<strong>Der</strong> Oktober wird besser als die Vormonate. Konsequent nutzen<br />
sollten Sie vor allem die Glücksphase vom 6. bis zum 13.10., in<br />
der ein Sonne-Jupiter-Winkel nahezu alles gelingen lässt, was<br />
Sie entschlossen angehen. Ab dem 7.10. wird endlich auch wieder<br />
Ihr Leitplanet Mars zum Kraftspender. <strong>Der</strong>maßen beflügelt<br />
sollten Sie sich jedoch nicht zu hart im Miteinander zeigen.<br />
Spannungen könnten sonst im November eskalieren <strong>und</strong> zu<br />
Liebesdramen führen. Gehen sie niemals überstürzt au<strong>sein</strong>ander!<br />
Ges<strong>und</strong>heitstipp: Aufwärtstrend. Viel Sport treiben!<br />
Zwilling 21.05. bis 21.06.<br />
Vom 7. Oktober bis 17. November durchquert Mars Ihr Gegenzeichen,<br />
was einigen Gegenwind <strong>auf</strong>kommen lässt. Möglicherweise<br />
wer<strong>den</strong> Sie zeitweise ungerechtfertigt angegriffen.<br />
Zu Zerwürfnissen kommt es, wür<strong>den</strong> Sie immer gleich zurück<br />
schießen. Deshalb bewusst defensiv vorgehen! Nicht zuletzt<br />
kann sich dann auch der für Zwillinge extrem gute Jupiter entfalten,<br />
der Sie in jeder Hinsicht <strong>auf</strong> die Sonnenseite des Lebens<br />
bringen kann. Sie müssen nur Ihre Ziele klar formulieren <strong>und</strong> Gas<br />
geben. Ges<strong>und</strong>heitstipp: Die Nerven sind überreizt. Langsam!<br />
Löwe 23.07. bis 23.08.<br />
Im Oktober ist es soweit. Saturn, der strenge Lehrer des Lebens,<br />
wechselt in <strong>den</strong> Skorpion <strong>und</strong> bildet damit einen Spannungswinkel<br />
zum Löwen. Direkt betroffen davon sind zunächst die<br />
ersten Geburtstage, die jetzt unter der Last ihrer Pflichten lei<strong>den</strong>.<br />
Gönnen Sie sich ganz bewusst Auszeiten, dann wer<strong>den</strong> Sie diese<br />
Phase unbeschadet überstehen. Im November sollten Sie <strong>auf</strong><br />
die guten Einflüsse von Venus <strong>und</strong> Mars bauen, die Ihnen in<br />
der Liebe helfen, mit Mut <strong>und</strong> Charme Eroberungen zu starten.<br />
Ges<strong>und</strong>heitstipp: Achten Sie <strong>auf</strong> Ihr Herz. Genussgifte reduzieren!<br />
Stier 21.04. bis 20.05.<br />
<strong>Der</strong> Oktober ist anfangs noch von heftigen Spannungen geprägt.<br />
Dann wer<strong>den</strong> die Zeiten angenehmer. Verantwortlich<br />
dafür ist vor allem ein guter Venus-<strong>Einfluss</strong>, der Ihnen auch in<br />
Liebesangelegenheiten <strong>auf</strong> die Sprünge hilft. Eine besonders<br />
innige <strong>und</strong> tiefe Liebe kann sich entwickeln, sofern Sie jede<br />
Angst vor Ablehnung ablegen <strong>und</strong> sich öffnen. Im November<br />
geht es munter <strong>auf</strong> <strong>und</strong> ab. Von Mars <strong>und</strong> einem starken Ehrgeiz<br />
getrieben wer<strong>den</strong> Sie ab dem 17.11. beruflichen Erfolg haben.<br />
Ges<strong>und</strong>heitstipp: Gute Zeit für Ges<strong>und</strong>heits-Checks!<br />
Krebs 22.06. bis 22.07.<br />
Im Oktober gibt es einige kritische Momente, die aber insgesamt<br />
gut zu bewältigen sind, sofern Sie sich nicht für etwas Falsches<br />
stark machen. Wichtig ist auch, dass Sie sich jetzt viel mit inneren,<br />
spirituellen Inhalten beschäftigen, Ihre Leben<strong>sein</strong>stellung<br />
überprüfen <strong>und</strong> auch einmal gr<strong>und</strong>sätzlich über Ihre Lebensziele<br />
nach<strong>den</strong>ken. Im November sollten Sie vor allem <strong>den</strong> für Sie ab<br />
17.11. kritischen Mars beachten, der etwas leichtsinnig <strong>und</strong> sehr<br />
launisch machen kann. Ges<strong>und</strong>heitstipp: Vorsicht im Umgang<br />
mit Feuer <strong>und</strong> spitzen Gegenstän<strong>den</strong>!<br />
Jungfrau 24.08. bis 23.09.<br />
Ab 6. Oktober kehrt Saturn zurück <strong>und</strong> stellt sich günstig zu<br />
Ihrem Zeichen. Das bedeutet Sicherheit <strong>und</strong> Stabilität. <strong>Der</strong> Augenblick<br />
ist ideal, um langfristige berufliche Vorhaben anzugehen.<br />
Im Oktober dürfen Sie außerdem <strong>auf</strong> eine großartige<br />
Venus bauen, die Ihnen massive Vorteile beim Flirt verspricht.<br />
Sofern Sie Single sind, sollten Sie aktiv wer<strong>den</strong>. Im Oktober<br />
<strong>und</strong> November haben Sie ferner einen schwierigen Mars, der<br />
zu überzogener <strong>und</strong> verletzender Kritik verführt. Vorsicht!<br />
Ges<strong>und</strong>heitstipp: Riskante Sportarten mei<strong>den</strong>!<br />
© Tjefferson - Fotolia.com
Waage 24.09. bis 23.10.<br />
Endlich! Am 6. Oktober verabschiedet sich Saturn aus Ihrem<br />
Zeichen <strong>und</strong> wird Sie so schnell nicht mehr belasten. Damit gehen<br />
zwei sehr mühevolle Jahre zu Ende, in <strong>den</strong>en Sie zeitweise<br />
harten Prüfungen unterworfen waren. Ende Oktober tritt Venus<br />
in die Waage ein <strong>und</strong> bleibt dort bis zum 22. November, was<br />
Ihr Herz öffnet <strong>und</strong> zu schönen Liebeserlebnissen führen kann.<br />
Auch in puncto Finanzen kann Ihnen dieser <strong>Einfluss</strong> weiterhelfen.<br />
<strong>Der</strong> rückläufige Merkur warnt allerdings vor Spekulationen.<br />
Ges<strong>und</strong>heitstipp: Starke Heilkraft im November!<br />
Schütze 23.11. bis 21.12.<br />
Vom 7. Oktober bis 17. November durchläuft Mars im Schnelldurchgang<br />
Ihr Zeichen <strong>und</strong> überquert dabei nacheinander die<br />
Geburtssonne aller Schützen. Das beutet einerseits, dass Sie<br />
nun ungeheuer viel Kraft besitzen <strong>und</strong> auch die schwierigsten<br />
Aufgaben geradezu spielend bewältigen können. Auf der anderen<br />
Seite kann Sie dieser Mars zu forschem <strong>und</strong> zeitweise<br />
aggressivem Auftreten animieren, was wiederum zu heftigen<br />
Konflikten führen kann. Vorsicht! Ges<strong>und</strong>heitstipp: Mars im<br />
Schützen warnt vor Ischiasreizung <strong>und</strong> Hüftlei<strong>den</strong>!<br />
Wassermann 21.01. bis 19.02.<br />
Mars <strong>und</strong> Jupiter pushen Sie nach vorne, Saturn bremst. Eine<br />
nicht immer ganz einfache Situation. Ihr Leben erscheint manchmal<br />
wie ein großer Zickzackkurs. Aber irgendwie ist das ja auch<br />
typisch Wassermann, der immer das macht, was man von ihm<br />
nicht erwartet. Wichtig ist nur, dass Sie vor allem beruflich an<br />
einer Sache dran bleiben, auch wenn sich Widerstände zeigen.<br />
Gerade die Überwindung dieser Hür<strong>den</strong> wird Sie jedoch stark<br />
<strong>und</strong> letztlich erfolgreich machen. Ges<strong>und</strong>heitstipp: Sie neigen<br />
momentan dazu, sich zu sehr zu verausgaben. Abbremsen!<br />
Michael Allgeier<br />
Skorpion 24.10. bis 22.11.<br />
Im Oktober wechselt Saturn in Ihr Zeichen, in dem er die kommen<strong>den</strong><br />
zwei Jahre alle Skorpione nacheinander in Prüfungssituationen<br />
stellt. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Sie mehr<br />
Verantwortung <strong>und</strong> Pflichten <strong>auf</strong>erlegt bekommen, was Sie<br />
zeitweise stark in Anspruch nehmen <strong>und</strong> an Ihre Leistungsgrenze<br />
führen wird. Ein besonderer Moment ist aber auch der Eintritt<br />
der Venus in Ihr Zeichen am 22. November. Sie entfacht starke<br />
Lei<strong>den</strong>schaften <strong>und</strong> spielt Schicksal in der Liebe. Ges<strong>und</strong>heitstipps:<br />
Alle Probleme können beseitigt wer<strong>den</strong>!<br />
Steinbock 22.12. bis 20.01.<br />
Ihr Zeichenherrscher Saturn stellt sich ab Oktober günstig zu<br />
Ihnen <strong>und</strong> das für ganze zwei Jahre. Das bedeutet, dass Sie<br />
beruflich <strong>auf</strong>steigen können <strong>und</strong> dass privat alles in stabilen<br />
Bahnen l<strong>auf</strong>en sollte. Im Moment besitzen Sie allerdings noch<br />
etwas wenig Antrieb, um Großes zu bewegen. Das ändert sich<br />
ab dem 17. November, wenn Mars Ihr Zeichen betritt. Damit<br />
haben Sie mehr Power <strong>und</strong> Durchsetzungskraft, müssen aber<br />
auch <strong>auf</strong>passen, dass Sie nicht über das Ziel hinausschießen.<br />
Ges<strong>und</strong>heitstipp: Anfällig für Infektionen. Nichts verschleppen!<br />
Fische 20.02. bis 20.03.<br />
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Mars, der vom 7. Oktober bis 17. November quer zu Ihrem<br />
Zeichen steht, macht Sie zwar sehr aktiv <strong>und</strong> insbesondere<br />
sportlich erfolgreich, er schürt jedoch auch mächtige Aggressionen<br />
in Ihnen. Sie müssen im Miteinander <strong>auf</strong>passen, dass<br />
sich diese nicht in Hass verkehren. <strong>Der</strong> ab Oktober günstige<br />
Saturn deutet <strong>den</strong>noch <strong>auf</strong> Stabilität in Beruf <strong>und</strong> Privatleben<br />
hin, zumindest langfristig gesehen. Venus wird Ende November<br />
heftige Lei<strong>den</strong>schaften in Ihnen entfachen. Ges<strong>und</strong>heitstipp: Sie<br />
legen derzeit schnell an Gewicht zu. Mehr Disziplin beim Essen!<br />
Paracelsus 05I12<br />
57
58<br />
Heilpraktiker<br />
P r ü f u n g s f r a g e n<br />
Man kann nicht genug üben für die Multiple-Choice-Prüfung zum Erwerb der Heilpraktiker-Erlaubnis ...<br />
<strong>und</strong> wer die schon hat, darf mit unseren Fragen gern <strong>sein</strong>en Wissensstand testen.<br />
1. Welche der folgen<strong>den</strong> anatomischen<br />
„Höhlen“ rechnet man <strong>den</strong> Nasennebenhöhlen<br />
zu?<br />
a) Paukenhöhle<br />
b) <strong>Kiefer</strong>höhle<br />
c) Stirnhöhle<br />
d) Keilbeinhöhle<br />
e) Augenhöhle<br />
2. Welche Aussage zum sogenannten<br />
Fibromyalgiesndrom (FMS) trifft zu?<br />
a) Männer sind deutlich häufiger betroffen<br />
als Frauen.<br />
b) <strong>Der</strong> Erkrankungsbeginn liegt meist im<br />
Gr<strong>und</strong>schulalter.<br />
c) Als Ursache wird eine Gluten-Unverträglichkeit<br />
angenommen.<br />
d) Die Laborwerte BKS <strong>und</strong> Rheumafaktoren<br />
sind typischerweise nicht erhöht bzw.<br />
nachweisbar.<br />
e) Therapeutisch wird eine dauerhafte, niedrig<br />
dosierte Medikation mit Cortison als<br />
Basistherapie empfohlen.<br />
3. Welcher der im folgen<strong>den</strong> genannten<br />
Laborbef<strong>und</strong>e findet sich bei einer<br />
akuten Blutung? (MCH = Mittleres<br />
korpuskuläres Hämoglobin, HbE)<br />
a) MCH erhöht, Retikulozytenzahl erniedrigt,<br />
Serumeisenkonzentration normal<br />
b) MCH erniedrigt, Retikulozytenzahl erniedrigt,<br />
Serumeisenkonzentration erhöht<br />
c) MCH normal, Retikulozytenzahl erhöht,<br />
Serumeisenkonzentration erhöht<br />
d) MCH erniedrigt, Retikulozytenzahl erniedrigt<br />
oder normal, Serumeisenkonzentration<br />
erniedrigt<br />
e) MCH normal, Retikulozytenzahl normal<br />
oder erhöht, Serumeisenkonzentration<br />
normal<br />
4. Ein 52-jähriger, kräftig gebauter<br />
Schlachtermeister klagt über einen<br />
seit fünf St<strong>und</strong>en bestehen<strong>den</strong> <strong>und</strong><br />
ausstrahlen<strong>den</strong> Schmerz im Bereich<br />
der linken Leiste sowie über Übelkeit<br />
<strong>und</strong> Brechreiz.<br />
1. Eine sofortige Einweisung in die Klinik ist<br />
nach Würdigung des klinischen Bef<strong>und</strong>es<br />
indiziert.<br />
2. Es liegt am ehesten ein akuter Schmerzschub<br />
bei Coxarthrose vor.<br />
3. Ein gründlich erhobener Palpationsbef<strong>und</strong><br />
kann hier wegweisend <strong>sein</strong>.<br />
a) 1 b) 2 c) 3<br />
d) 1, 3 e) 2, 3<br />
5. Folgende Aussage/n zum Gallenblasencarcinom<br />
ist/sind richtig:<br />
1. Typisch ist eine frühzeitig <strong>auf</strong>tretende,<br />
stets schmerzhafte Resistenz im rechten<br />
Oberbauch.<br />
2. Meist treten erste Symptome sehr spät<br />
<strong>auf</strong>.<br />
3. Die Klinik verläuft oft uncharakteristisch<br />
mit Übelkeit, Erbrechen <strong>und</strong> Gewichtsverlust.<br />
a) 1 b) 2 c) 3<br />
d) 2, 3 e) keine richtig<br />
6. Als Ursache einer Hypotonie kann<br />
zugr<strong>und</strong>e liegen:<br />
?!Lösungen<br />
1. Lungenembolie<br />
2. Morbus Addison<br />
3. Hyperthyreose<br />
4. lange Bettlägerigkeit<br />
5. Exsikkose<br />
a) 1, 2 b) 1, 2, 5 c) 2, 4, 5<br />
d) 1, 2, 4, 5 e) alle richtig<br />
7. Bei einem Hirninfarkt links kann es zu<br />
folgendem/n Symptom/en kommen:<br />
1. Hemiparese links<br />
2. Hirnorganisches Psychosyndrom<br />
3. Aphasie<br />
a) 1 b) 2 c) 3<br />
d) 2, 3 e) keine richtig<br />
8. Eine intramuskuläre Injektion darf<br />
auch erfolgen, wenn<br />
1. der Patient einen Quickwert von 20%<br />
oder niedriger hat.<br />
2. beim Aspirieren Blut in der Spritze sichtbar<br />
wird.<br />
3. beim Einstich ein plötzlich <strong>auf</strong>tretender<br />
heftiger, in das Bein ziehender Schmerz<br />
<strong>auf</strong>tritt.<br />
a) 1 b) 2 c) 3<br />
d) 1, 2 e) keine richtig<br />
9. Bei folgender/n Herzerkrankung/en<br />
sind Embolien im großen Kreisl<strong>auf</strong><br />
zu befürchten:<br />
1. bakterielle Endokarditis<br />
2. Vorhofflimmern<br />
3. Pulmonalstenose<br />
a) 1 b) 2 c) 3<br />
d) 1, 2 e) 1, 2, 3<br />
1. d) 5. d) 9. d)<br />
2. d) 6. d)<br />
3. e) 7. d)<br />
4. d) 8. e)
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Ursachen, Diagnostik <strong>und</strong> Therapieansätze<br />
Essstörungen wer<strong>den</strong> zu <strong>den</strong><br />
Zivilisationskrankheiten gezählt. Eine Essstö-<br />
rung wird definiert als Verhaltensstörung mit<br />
heitsschä<strong>den</strong>. <strong>Der</strong> Betroffene beschäftigt sich<br />
Essstörungen betreffen die Nahrungs<strong>auf</strong>nah-<br />
Essverhalten<br />
me oder deren Verweigerung <strong>und</strong> hängen oft<br />
• zu geringe Energiezufuhr bei zu hohem Ener-<br />
• falsche Ernährung führt zu Vitaminmangel,<br />
Mineralmangel <strong>und</strong> Störung des Elektrolyt-<br />
gewissen Zeitraum <strong>und</strong> in begrenzten Ausma-<br />
ßen an das Energieangebot anpassen. Im Falle<br />
<strong>und</strong> Energie einzusparen. Die einzelnen Störun-<br />
gen sind nicht klar gegeneinander abgrenzbar.<br />
zur anderen, die Merkmale gehen ineinander<br />
04<br />
12<br />
Bei allen chronisch gewor<strong>den</strong>en Essstörungen<br />
möglich (z.B. Unterernährung, Mangelernäh-<br />
rung, Fettleibigkeit). Frauen sind verstärkt be-<br />
Aussetzen der Menstruation (Amenorrhö). Die<br />
Mensch, der aus ideologischen oder religiösen<br />
Grün<strong>den</strong> besondere Ernährungsformen pflegt<br />
bedingt essgestört. Manche Esssüchtige sind<br />
Esssucht Esssüchtige essen zwanghaft <strong>und</strong><br />
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Die verschie<strong>den</strong>en Essstörungen<br />
Magersucht (Anorexia nervosa) ist durch<br />
Gewichtsverlust gekennzeichnet. Durch Hun-<br />
Körper möglichst wenig Nahrung zuzuführen,<br />
durch körperliche Aktivitäten soll der Energie-<br />
Zustand häufig nicht, sie empfindet sich als zu<br />
sterben, jedoch meist nicht durch eigentliches<br />
Ess-Brech-Sucht (Bulimie, Bulimia nervo-<br />
sa). Dabei sind die Betroffenen meist normal-<br />
wichtszunahme, dem „Dickwer<strong>den</strong>“. Deshalb<br />
gerät der Körper in einen Mangelzustand <strong>und</strong><br />
ringert. Folgen sind Unterernährung, Mange-<br />
es kommt zu sogenannten Essattacken, wobei<br />
wer<strong>den</strong>. Neben diesen Heißhunger bedingten<br />
Fressattacken gibt es auch stressbedingte. Das<br />
Überessen <strong>und</strong> Erbrechen wird häufig als ent-<br />
Speiseröhre, Zahnschä<strong>den</strong> <strong>und</strong> Mangelerschei-<br />
nungen führen. Da durch einen gestörten Elek-<br />
trolythaushalt das Herz angegriffen wird, kann<br />
es sogar zu Herzversagen <strong>und</strong> folglich zum Tod<br />
Binge-Eating-Disorder (BED) Fress-<br />
attacken treten im Zusammenhang mit sucht-<br />
Eating wird gesprochen, wenn während min-<br />
<strong>auf</strong>tritt, bei dem in kürzester Zeit ungewöhn-<br />
lich große Mengen Nahrungsmittel <strong>auf</strong>genom-<br />
men wer<strong>den</strong>. <strong>Der</strong> Betroffene verliert die Kon-<br />
(kognitive oder psycho-dynamische Therapiten<br />
Systemen von Essen, Diäten, Fasten <strong>und</strong> trolle über die Nahrungs<strong>auf</strong>nahme.<br />
Bewegung. Esssucht führt häufig zu Über-<br />
Außerdem müssen mindestens drei der folgewicht<br />
oder Fettleibigkeit mit zugehörigen<br />
gen<strong>den</strong> Diagnosekriterien zutreffen:<br />
ges<strong>und</strong>heitlichen <strong>und</strong> sozialen Problemen.<br />
Jugendlichen ist eine Beratung <strong>und</strong> Psycho-<br />
• essen, ohne hungrig zu <strong>sein</strong><br />
Übergewichtige fühlen sich als Versager <strong>und</strong><br />
• besonders schnelles essen<br />
Außenseiter. Fehlernährung kann zu zusätzzeitig<br />
kann ein Ernährungsprotokoll geführt<br />
• essen, bis ein unangenehmes Gefühl einlichen<br />
Problemen führen.<br />
wer<strong>den</strong>. Bei bestimmten Essstörungen ist resetztgelmäßiges<br />
Wiegen notwendig sowie Unter-<br />
• allein essen, um Gefühle von Schuld <strong>und</strong><br />
Scham zu vermei<strong>den</strong><br />
Medikamentöse Therapie (Antidepressiva)<br />
• die Essanfälle wer<strong>den</strong> als belastend emp-<br />
einen absichtlich <strong>und</strong> selbst herbeigeführten<br />
kann in manchen Fällen (Anorexie oder Bulif<strong>und</strong>engern<br />
<strong>und</strong> Kalorienzählen wird versucht, dem<br />
Therapieprogrammen in Selbsthilfegruppen.<br />
oder Depressionen<br />
Wenn die ambulante Behandlung keinen Erverbrauch<br />
gesteigert wer<strong>den</strong>. Die betroffene ern, kann die Binge-Eating-Disorder zu Adifolg<br />
bringt, ist eine stationäre oder zumin-<br />
Person sieht dabei <strong>den</strong> eigenen körperlichen<br />
dest teilstationäre Behandlung erforderlich.<br />
sich BED durch ausbleibende Maßnahmen,<br />
dick, auch noch mit extremem Untergewicht eine Gewichtszunahme durch Erbrechen, In-<br />
(Körperschemastörung).<br />
tensivsport oder Fasten zu verhindern.<br />
Folgen der Magersucht sind Unterernäh<strong>den</strong><br />
zu erwarten sind, z.B. bei zu geringer<br />
rung, Muskelschw<strong>und</strong> <strong>und</strong> Mangelernäh-<br />
Flüssigkeitszufuhr oder häufigem Erbrechen.<br />
rung. Langzeitfolgen sind u.a. Osteoporose Behinderung oder Demenz zeigen kann. Die<br />
<strong>und</strong> Unfruchtbarkeit. 5-15% der Betroffenen<br />
fragung des Patienten <strong>und</strong> über Fragebögen.<br />
Verhungern, sondern durch Infektionen des<br />
Unter-, Übergewicht <strong>und</strong> Adipositas wer<strong>den</strong><br />
geschwächten Körpers oder durch Suizid.<br />
kann zu Vergiftungen, Unterernährung <strong>und</strong> zahlen gemessen.<br />
Verstopfung führen.<br />
gewichtig, haben aber große Angst vor Gezahl<br />
für die Bewertung des Körpergewichts<br />
eines Menschen. Da Übergewicht ein welt-<br />
ergreifen sie unges<strong>und</strong>e Gegenmaßnahmen täglich damit, zwanghaft Vitamingehalt <strong>und</strong><br />
wie Erbrechen, exzessiven Sport, Abführmit- Nährwerte zu berechnen <strong>und</strong> Lebensmittel Körpermassenzahl v.a. dazu verwendet, <strong>auf</strong><br />
telgebrauch, Fasten oder Einläufe. Dadurch auszuwählen, wobei sich die Auswahl der<br />
„erlaubten“ Lebensmittel immer weiter ver-<br />
Körpergewicht <strong>und</strong> Körpergröße:<br />
große Mengen Nahrung <strong>auf</strong> einmal verzehrt lernährung <strong>und</strong> soziale Isolation. Die Betrof-<br />
Kategorie BMI<br />
fenen haben Angst vor <strong>den</strong> Lebensmitteln,<br />
Starkes Untergewicht < 16<br />
die sie für unges<strong>und</strong> halten. Orthorexia ner-<br />
Mäßiges Untergewicht 16-17<br />
vosa zeigt auch Merkmale einer Wahn- oder<br />
gieverbrauch führt zu Mangelernährung sind lebensgefährliche körperliche Schä<strong>den</strong><br />
Leichtes Untergewicht 17-18,5<br />
spannend erlebt.<br />
Zwangsstörung.<br />
Normalgewicht 18,5-25<br />
Die Ess-Brech-Sucht kann zu Störungen des<br />
Präadipositas 25-30<br />
troffen. Bei ihnen treten auch Störungen im<br />
Elektrolyt-Stoffwechsels, Entzündungen der Sport <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enen Kalorienver- Adipositas Grad 1 30-35<br />
meist ernsthaften <strong>und</strong> langfristigen Ges<strong>und</strong>haushalts im Körper<br />
Menstruationszyklus <strong>auf</strong> bis hin zum totalen<br />
Adipositas Grad 2 35-40<br />
Physiologische Regelmechanismen können<br />
verlieren. Diese Störung ist auch als „Sport- Adipositas Grad 3 > 40<br />
ständig gedanklich <strong>und</strong> emotional mit dem<br />
<strong>den</strong> Energieumsatz des Körpers über einen Übergänge zwischen „normal“ <strong>und</strong> „kranksucht“<br />
bekannt. Seit <strong>den</strong> 1980er-Jahren wird<br />
<strong>Der</strong> BMI wird folgendermaßen be-<br />
Thema „Essen“.<br />
haft“ sind von vielen Faktoren abhängig. Ein<br />
von gehäuftem Auftreten dieser Störung bei<br />
rechnet:<br />
kommen, insbesondere wenn die Ess-Brech-<br />
BMI = m ÷ l²<br />
Sucht noch mit Untergewicht einhergeht. ist eine zu geringe Zufuhr an Kalorien, die zu<br />
des Energiemangels wer<strong>den</strong> Stoffwechselre-<br />
m steht für das Körpergewicht in Kilo-<br />
(z.B. während des Ramadans) ist nicht un-<br />
schweren Ges<strong>und</strong>heitsproblemen führt, u.a.<br />
mit psychosozialen Störungen <strong>und</strong>/oder mit gulationen eingesetzt, um z.B. vorhan<strong>den</strong>e<br />
der Einstellung zum eigenen Körper zusam- Energievorräte wirkungsvoller auszunutzen körperlich <strong>und</strong> in ihrem Verhalten völlig un-<br />
<strong>und</strong> Amenorrhö.<br />
Beispiele:<br />
men.artigen<br />
Heißhungergefühlen <strong>auf</strong>. Von Binge<br />
<strong>auf</strong>fällig – die Sucht spielt sich bei ihnen aus-<br />
Frau, 56 kg, 1,70 m<br />
Medizinisch gesehen handelt es sich um eine<br />
schließlich im Kopf ab.<br />
destens sechs Monaten an mindestens zwei<br />
Störung der Energiebilanz:<br />
Oft wechseln die Betroffenen von einer Form<br />
Tagen pro Woche ein Anfall von Heißhunger<br />
Mann, 78 kg, 1,76 m<br />
• zu hohe Energiezufuhr bei zu geringem<br />
<strong>den</strong>ken dauernd an Essen <strong>und</strong> an die Folgen<br />
Also: 78 ÷ (1,76 x 1,76) = BMI 25,18<br />
Energieverbrauch führt zu Übergewicht über <strong>und</strong> vermischen sich.<br />
für ihren Körper. Sie essen entweder zu viel<br />
• nach dem Essanfall Gefühle von Ekel, Scham<br />
Obwohl die Essattacken jeweils nur kurz dau-<br />
positas führen. Von der Bulimie unterscheidet<br />
Pica-Syndrom Ein psychiatrisches Symp-<br />
tom, das sich auch bei Menschen mit geistiger<br />
Störung ist eher selten <strong>und</strong> keine Essstörung im<br />
eigentlichen Sinne. Menschen essen dabei un-<br />
gewöhnliche Dinge, z.B. farbige Papierschnip-<br />
sel, Gartenerde, Ton, Tafelkreide oder Kot. Dies<br />
Orthorexia nervosa Krankhaftes Ges<strong>und</strong>-<br />
Essen. Betroffene verbringen mehrere St<strong>und</strong>en<br />
Anorexia athletica Durch übermäßigen<br />
brauch versuchen die Erkrankten, Gewicht zu<br />
Leistungssportlern berichtet. Charakteristisch<br />
Abnahme der Knochendichte, Knochenbrüche<br />
Therapie von Essstörungen Erfolgrei-<br />
che Behandlungen gehen von einem multimo-<br />
dalen Ansatz aus, d.h., es wer<strong>den</strong> unterschied-<br />
liche Behandlungsstrategien gleichzeitig ein-<br />
gesetzt. Im Zentrum steht die Psychotherapie<br />
Nach <strong>den</strong> hermetischen Gesetzen gilt der ner sich nicht genügend für Sie interessiert,<br />
Gr<strong>und</strong>satz „Alles, was mich trifft, betrifft oder um Sie kümmert, dann fühlen Sie sich Was macht das mit mir? Diese bei<strong>den</strong><br />
mich“. Die hermetischen Gesetze <strong>und</strong> Schrif- nicht geliebt, nicht gewürdigt <strong>und</strong> geachtet. Fragen sind, die wichtigsten die Sie sich jetzt<br />
ten sind sehr alt; im L<strong>auf</strong>e der Zeit wurde<br />
diese Lehre jedoch verboten <strong>und</strong> geriet fast trifft, betrifft mich. Ihr Partner hat in der be- Partner gehen. Ziehen Sie sich wenn möglich<br />
bei Ihnen zu bleiben. Definieren Sie Ihre Geprinzipien<br />
des Lebens, durch die das Leben immer da, er hat Ihnen nur gezeigt, dass hier<br />
positiv verändert wer<strong>den</strong> kann, sodass ein etwas ist, was geheilt wer<strong>den</strong> möchte. Jetzt<br />
jeder zum Schöpfer <strong>sein</strong>es Lebens wird. können Sie ihm im Stillen dafür danken <strong>und</strong> weh, das sind keine wirklichen Gefühle. Was<br />
nicht im Außen <strong>auf</strong> Ihren Partner losgehen macht das mit Ihnen? Fühlen Sie sich nicht<br />
<strong>und</strong> schimpfen <strong>und</strong> wüten, sondern sich zurückziehen<br />
<strong>und</strong> sich fragen: „Was macht das<br />
mit mir?“<br />
ängstlich usw. Wer<strong>den</strong> Sie sich genau klar,<br />
ist Chaos im Außen. Trauer im Inneren bringt<br />
welche Gefühle in Ihnen entstehen, nehmen<br />
Trauer im Außen. Angst im Inneren bedeutet<br />
Sie sie liebevoll an <strong>und</strong> lassen Sie diese alten<br />
viele Situationen mit Angst im Außen. Haben sich vor <strong>den</strong> Fernseher setzt <strong>und</strong> erst einmal<br />
Sie keine Selbstliebe, kommt keine Liebe von <strong>sein</strong>e Ruhe haben möchte, während Sie froh<br />
Situation noch so klein war, die Gefühle sind<br />
außen etc.<br />
sind, dass er endlich daheim ist – es gibt ei-<br />
wahr, sind echt <strong>und</strong> dürfen so <strong>sein</strong>. Weinen<br />
niges zu erzählen <strong>und</strong> das Essen ist auch fast<br />
Die eigenen Spiegel zu erkennen ist nicht im-<br />
Sie, wenn Ihnen danach zumute ist, wenn Sie<br />
fertig. Sie verstehen nicht, warum er nicht<br />
mer einfach, aber wenn man sich <strong>den</strong> Satz<br />
wütend sind, nehmen Sie sich die Zeit allein<br />
re<strong>den</strong> will, Sie nur flüchtig begrüßt <strong>und</strong> dann<br />
„Wie innen, so außen.“ genau einprägt <strong>und</strong><br />
die Flimmerkiste anmacht, statt mit Ihnen in<br />
hinterfragt, dann ist bereits der erste Schritt<br />
der Küche zu sitzen <strong>und</strong> zu re<strong>den</strong> oder Ihnen<br />
gemacht, die Frage, was einem das Leben<br />
Sie Ihren Gefühlen freien L<strong>auf</strong>.<br />
zu helfen. <strong>Der</strong> allererste Schritt ist jetzt: Was<br />
spiegelt, in Gang gebracht. Hat man diese<br />
genau fühlen Sie? Gehen Sie in sich, fühlen<br />
Bewusstheit erlangt, kann man alle persön-<br />
Sie, was in Ihnen los ist (Sie kommen sich ßen, fühlen Sie sie <strong>und</strong> durch Ihr Ausatmen<br />
lich schwierigen Situationen genau deuten,<br />
ihren Kopf (7. Chakra) nach oben Richtung<br />
die Schlange an der Kasse usw.<br />
bis Sie sich wieder gut fühlen. Jetzt fragen<br />
Nun folgt der nächste Schritt: Wie gehe ich<br />
Sie sich: „Woher kenne ich diese Gefühle aus<br />
er ja wissen, was mit Ihnen los ist?<br />
dingt eine Situation vor Ihrem inneren Auge<br />
in Vergessenheit. Mündliche Überlieferungen<br />
berichten von <strong>den</strong> sieben wichtigsten Gr<strong>und</strong>-<br />
Einer der Gr<strong>und</strong>sätze ist: wie innen,<br />
so außen Das bedeutet für uns, wie es in mir<br />
aussieht <strong>und</strong> sich anfühlt, das spiegelt mir mei-<br />
ne Umgebung wieder. Also Chaos im Inneren<br />
herausfin<strong>den</strong>, welches Thema dahinter steckt,<br />
egal ob in der Partnerschaft, Familie, ein Stau,<br />
mit der Situation zukünftig um? Wenn Sie z. B.<br />
Probleme in der Partnerschaft haben, Ihr Part-<br />
en). Bei manchen Essstörungen haben sich fa-<br />
milientherapeutische Behandlungsprogramme<br />
als ebenso sinnvoll erwiesen. Bei Kindern <strong>und</strong><br />
edukation der Eltern immer notwendig. Gleich-<br />
stützung bei einer ausgewogenen Ernährung.<br />
mie) hilfreich <strong>sein</strong>, ebenso die Vermittlung von<br />
Insbesondere bei Anorexie ist eine stationäre<br />
Behandlung als lebenserhaltende Maßnahme<br />
notwendig, wenn ein kritisches Untergewicht<br />
erreicht ist, auch, wenn körperliche Folgeschä-<br />
Diagnostik der Essstörung erfolgt durch Be-<br />
mit dem Body-Mass-Index <strong>und</strong> anderen Kenn-<br />
Body-Mass-Index (BMI) ist eine Maß-<br />
weit zunehmendes Problem darstellt, wird die<br />
eine diesbezügliche Gefährdung hinzuweisen.<br />
Gewichtsklassen in Abhängigkeit von<br />
Die erste Erkenntnis dabei ist, alles, was mich stellen sollten, bevor Sie in Kontakt mit Ihrem<br />
stimmten Situation die Sie verletzt „nur“ einen<br />
alten Knopf gedrückt, die Gefühle waren schon<br />
Als klassisches Beispiel nehmen wir die Situa-<br />
tion, wenn Ihr Partner von der Arbeit kommt,<br />
überflüssig vor, fühlen sich nicht geliebt, nicht<br />
wichtig, nicht gewürdigt, nicht beachtet). Das<br />
macht Sie einerseits wütend, andererseits auch<br />
ohnmächtig. Was nun? Es ihm sagen? So tun,<br />
als ob es Sie nicht stört? Oder drücken Sie die<br />
Gefühle in sich hinein – <strong>den</strong>n eigentlich müsste<br />
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Alles, was mich trifft, betrifft mich!<br />
kurz zurück, nehmen Sie sich eine Auszeit, um<br />
fühle ganz genau. Es ist wichtig, nicht einfach<br />
zu <strong>den</strong>ken ich fühle mich schlecht, das tut mir<br />
geliebt, nicht wahrgenommen, verletzt, gede-<br />
mütigt, hilflos, einsam, leer, allein gelassen, im<br />
Stich gelassen, traurig, wütend, ohnmächtig,<br />
Gefühle fließen. Alles darf <strong>sein</strong>, auch wenn die<br />
<strong>und</strong> wüten Sie, schlagen Sie <strong>auf</strong> ein Kopfkissen,<br />
schimpfen <strong>und</strong> schreien Sie dabei laut, lassen<br />
Alle anderen Gefühle lassen Sie kommen, flie-<br />
stellen Sie sich vor, wie die alten Gefühle durch<br />
Himmel abfließen dürfen, atmen Sie solange,<br />
meiner Vergangenheit?“ Es muss nicht unbe-<br />
gramm, l gibt die Körpergröße in Metern an.<br />
Wir rechnen: 56 ÷ (1,7 x 1,7) = BMI 19,38<br />
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06/12<br />
Die Welt <strong>und</strong> die Menschen als Spiegel für uns selbst<br />
<strong>auf</strong>tauchen, wichtig ist, dass Sie an die alten Sie selbst bis jetzt. Aber jetzt ist die Zeit für „<strong>Der</strong> Körper ist der Übersetzer der<br />
Gefühle kommen <strong>und</strong> auch diese dann hoch- Sie zur Veränderung, jetzt gibt es unzählige<br />
Quellen, in <strong>den</strong>en Sie das nachlesen können.<br />
Gefühle, sprich: Emotionen kommt vom lat.<br />
Partner war nur der Auslöser, er hat Ihnen Sie sind jetzt Ihr Schöpfer <strong>und</strong> können Ihre<br />
nur gespiegelt, wo noch alte Verletzungen in<br />
Sie Ihre Gefühle heraus, drücken Sie sie aus,<br />
Ihnen sind, die jetzt geheilt wer<strong>den</strong> dürfen. inneren Kind positiv verändern.<br />
<strong>und</strong> zwar im richtigen Rahmen! Wer<strong>den</strong> Sie<br />
In unserem inneren Kind ist so viel Liebe, so sich dem bewusst, es ist Ihr einziger Körper,<br />
„Ein Mädchen tut so etwas nicht! Ein Junge<br />
hören Sie <strong>auf</strong> ihn, fühlen Sie, was Sie selbst<br />
brauchen, was gut für Sie ist. Lösen Sie Ihre<br />
bekommst du etwas. Wehe, wenn Papa nach so viel Kraft. Es wird an der Zeit, dies alles Ängste, wer<strong>den</strong> Sie wieder frei, fühlen Sie,<br />
Hause kommt. Stell dich nicht so an. Wenn<br />
lachen Sie, seien Sie Freude <strong>und</strong> Lebenslust<br />
du ausgebockt hast, dann kannst du wieder schaften sind genau das, was wir brauchen, pur, entdecken Sie Ihr wahres Wesen, Ihr Po-<br />
kommen. Wenn ich sage es wird gegessen,<br />
Liebe, zur göttlichen Wahrheit. Schöpfen Sie<br />
Ihr Leben mit allem was dazugehört, Sie sind<br />
ein göttliches Wesen, Liebe pur. Von Natur<br />
schon. Nein, das gehört sich nicht. Sei lieber<br />
aus sind wir heil. Gehen wir wieder zurück<br />
sich selbst oder wenn Sie Kinder haben, spie- zum Ursprung! Wagen Sie es!<br />
nicht. Das tut man nicht. Das sagt man nicht.<br />
Reiß dich zusammen. Heul nicht rum. Jetzt<br />
hab ich keine Zeit für dich, vielleicht später.“ Ihnen das tut, wie näher es Sie Ihren Kindern<br />
bringt <strong>und</strong> wie Ihr inneres Kind langsam heil<br />
Es gäbe noch viele solcher Sätze, die wir als<br />
wird. Werfen Sie all die alten Glaubenssätze<br />
Kinder gehört haben <strong>und</strong> jetzt aber auch an<br />
über Bord, hinterfragen Sie je<strong>den</strong> Einzelnen<br />
von ihnen. Ist er wirklich überlebenswichtig?<br />
Stellen Sie sich <strong>und</strong> ihr Leben <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Kopf,<br />
fen jetzt nicht <strong>den</strong> Fehler machen, jeman<strong>den</strong><br />
schauen Sie aus einer anderen Perspektive<br />
dar<strong>auf</strong> aus Sicht Ihres Kindes.<br />
kommen lassen. Denn die Situation mit Ihrem<br />
Was <strong>den</strong>ken <strong>den</strong>n da die Anderen?<br />
hat nicht zu weinen! Wenn du brav bist, dann<br />
dann wird gegessen. Zappel nicht so rum. L<strong>auf</strong><br />
gefälligst anständig. Mach keinen Lärm. Sei ein<br />
großer Junge. Andere Kinder machen das auch<br />
still, Papa kommt von der Arbeit. Das darfst du<br />
unsere Kinder weitergeben, obwohl wir damals<br />
nie so <strong>sein</strong> wollten wie unsere Eltern. Wir dür-<br />
die Schuld zu geben, <strong>den</strong>n Schuld gibt es nicht!<br />
Gefühle aus der Kindheit zusammen mit Ihrem<br />
viel Energie, so viel Freude, so viel Vertrauen,<br />
so viel Glück, so viel Lebenswille, so viel Mut,<br />
wieder ans Licht zu bringen, <strong>den</strong>n diese Eigen-<br />
was wir alle wollen <strong>und</strong> was uns fehlt. Es ist al-<br />
les in uns, befreien wir unser inneres Kind <strong>und</strong><br />
somit all die guten Qualitäten, die wir jetzt so<br />
dringend für uns selbst brauchen. Erlauben Sie<br />
sich, auch mal kindisch zu <strong>sein</strong>, spielen Sie mit<br />
len, toben, r<strong>auf</strong>en Sie mit Ihren Kindern, seien<br />
auch Sie mal wieder Kind. Spüren Sie, wie gut<br />
Woher hätten es Ihre Eltern wissen sollen?<br />
Wur<strong>den</strong> Ihre Eltern liebevoll erzogen? Durf- Wenn Sie Kinder haben <strong>und</strong> Ihr Kind wütend<br />
ten sie so <strong>sein</strong>? Nein, durften sie auch nicht. ist, erlauben Sie ihm diese Gefühle, machen<br />
Wenn ich etwas nicht weiß, kann ich es nicht Sie mit, spielen Sie mit Ihrem Kind Wüten.<br />
weitergeben. Ihre Eltern taten das Beste für In einem sicheren Rahmen können Sie nichts<br />
Sie mit <strong>den</strong> Mitteln <strong>und</strong> Möglichkeiten, die Besseres für sich <strong>und</strong> Ihr Kind tun. Ihr Kind<br />
sie damals zu Verfügung hatten, so wie auch<br />
kann <strong>sein</strong>e Kraft danach besser kontrollieren.<br />
Seele ins Sichtbare“ Christian Morgenstern<br />
„emovere“, das bedeutet herauslassen. Lassen<br />
tenzial, fin<strong>den</strong> Sie zurück zur bedingungslosen<br />
Daniela Zier<br />
Ganzheitliche Therapeutin,<br />
Kinesiologin <strong>und</strong> energetische<br />
Arbeit<br />
daniela.zier@gmx.de<br />
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