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ausführliche Test- und Skalendokumentation - ZPID

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Satow, L. (2013). Eltern-Erziehungsstil-Inventar (EEI):<br />

<strong>Test</strong>- <strong>und</strong> <strong>Skalendokumentation</strong>. Verfügbar unter http://www.drsatow.de<br />

2. Theoretischer Hintergr<strong>und</strong><br />

Elterliche Erziehungsstile werden durch Werte, Überzeugungen <strong>und</strong> erzieherische<br />

Gr<strong>und</strong>haltungen bestimmt. Die Erforschung von Erziehungsstilen begann mit<br />

bekannten Psychologen <strong>und</strong> Begründer der Gestaltpsychologie Kurt Lewin (Lewin et<br />

al., 1939). Zusammen mit Ronald Lippitt <strong>und</strong> Ralph White untersuchte Lewin in den<br />

1930er <strong>und</strong> 1940er Jahren experimentell die Auswirkungen von drei<br />

unterschiedlichen Führungsstilen: Kinder wurden per Zufall einem Erzieher mit<br />

autoritärem, demokratischen oder Laissez-faire-Führungsstil zugewiesen. Die<br />

Kinder in der demokratischen Gruppe waren im Durchschnitt zufriedener <strong>und</strong><br />

motivierter. Auch die Qualität der Gruppenarbeit war in diesen Gruppen besser.<br />

Autoritär geführte Gruppen hatten hingegen einen leichten Vorteil bei der<br />

Produktivität. Lewins Experimente haben zahlreiche weitere Studien <strong>und</strong><br />

Forschungsarbeiten angeregt. Die Ergebnisse wurden allerdings oft auch auf<br />

unzulässige Art <strong>und</strong> Weise verallgemeinert.<br />

Im Alltag erziehen Eltern nicht entweder nur demokratisch oder nur autoritär. In der<br />

1960er entwickelte Earl Schaefer (Schaefer, 1965) daher als Erster ein Inventar zur<br />

genaueren Beschreibung des Erziehungsstils mit Hilfe von Erziehungsstil-<br />

Dimensionen. Schaefer unterschied dazu zwischen den Dimensionen Liebe,<br />

Autonomie, Kontrolle <strong>und</strong> Feindseligkeit. Anne-Marie <strong>und</strong> Reinhard Tausch (Tausch<br />

& Tausch, 1973) postulierten wenig später zwei Hauptdimensionen: Eine emotionale<br />

Dimension (von Wertschätzung bis Abneigung <strong>und</strong> Feindseligkeit) sowie eine<br />

Kontroll-Dimension (von autoritärer Kontrolle bis keine Kontrolle). In den 1990er<br />

Jahren entwickelten Krohne <strong>und</strong> Pulsack schließlich ein deutsches<br />

Erziehungsstilinventar mit sechs Dimensionen, die sich wiederum auf die<br />

gr<strong>und</strong>legenden Dimensionen zurückführen lassen.<br />

Für das vorliegende Inventar wurden neben den bekannten Dimensionen auch<br />

weitere erzieherische Aspekte berücksichtig, wie die Erziehung zu Religiosität <strong>und</strong><br />

die Qualität der erzieherischen Zusammenarbeit mit dem Partner. Dazu wurden<br />

insgesamt 142 erziehungsrelevante Fragen entwickelt <strong>und</strong> faktoranalytisch<br />

untersucht. Im Ergebnis resultierten vier gr<strong>und</strong>legende Dimensionen sowie zwei<br />

Zusatzdimensionen zur erzieherischen Zusammenarbeit mit dem Partner <strong>und</strong> der<br />

Schule. Gerade diese beiden Dimensionen können entscheidend sein, wenn es<br />

darum geht, Veränderungen anzustoßen <strong>und</strong> sichtbar zu machen.<br />

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