Das Fassadenproblem der franzosischen Fruh- und Hochgotik
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JtAj l IAC<br />
vom Umbaa des 13.&Jahrhun<strong>der</strong>ts versehonte Joeli bat lediglich<br />
konstruktive Bet'uj. Es eH II lit an <strong>der</strong> Ostseite <strong>der</strong> Turmhalie<br />
dieselbe Aufgibe, die den Strebepfeilern an den freistehenden Seiten<br />
<strong>der</strong> Tllrme reg t^ Da die Basis <strong>der</strong> Tlirme breiter ist ais cm<br />
Seitenschiff, so fallen die Verstrebungen y neben die Seitensehifsmauern<br />
<strong>und</strong> verdecken diese in dem erstexi Jocli. Durcli die Einnigung<br />
dieses Halbjoehs wird das Einscnnçjden <strong>der</strong> Turmverstrebungen<br />
in das westiichste Doppeljoch ve?Mîeden, dos eigentliche,<br />
erst hinter diesem Strebejoch" beginnende System des Lnghauses<br />
bleibt also frei von je<strong>der</strong> Unregeimas3igkeit. Âlrefaiiigs ist auf<br />
diese Weise das Probiem nicht gelôst, son<strong>der</strong>a nmgangen worden<br />
(s. Fig. 1).<br />
..Wie sich <strong>der</strong> Âufril3 <strong>der</strong> Fassade zum System des Langhauses<br />
verhalkn bat, iit3t sich ohue genane Aufnahmen <strong>der</strong> Kirch nicht<br />
feststelien.') Einen Fehier jedoch hat <strong>der</strong> Meister nicht vmieden.<br />
Da die Tflrine breiter sind ais die Seitenschiffe, <strong>und</strong> ,ihre Masse<br />
durcli die Strebepfeer o erheblich vermehrt wird, erhalten sic cm<br />
zii groBes Ùberg4'wicht über dus Mittelstiick. •:<br />
,,Die ersten, die sich St. Denis schulmaliig a*schiossen, waren<br />
die Kathedraien von Senlis <strong>und</strong> Noyon".) Pas <strong>Fassadenproblem</strong><br />
iôsen beide in durchaus versehiedener Weise. In Senlis bat die<br />
Basis <strong>der</strong> Turme die Unifie eines Beitenschiffsquadrates. Die Verstrebungen<br />
y werdenr durch Wendeltneppen gebildet, die dus ertt,j<br />
Seitenschiffsjoch verdecken. Bei p sind keine Verstrebungen V6r<br />
handen; dafiir ist aber , die çrste Schiffsarkade bedtutend starker<br />
gebaut ais t alle an<strong>der</strong>en. 3) Die Tarme sind sehr gct1hk, <strong>und</strong> das<br />
Mittelstffck dominiert ei n;F ut die Portalanlage sind<br />
aber diese Proportionen hchst Wenn aile drei Portale<br />
den gauzen Raum zwischen den Strebepfeilern el etmen soilen -<br />
<strong>und</strong> das verikt dus gotisehe Prinzip .-, se wird das Mittelportal<br />
nicht nur viel breiter, son<strong>der</strong>a auch entIahi bôher ais die<br />
Seitenportale. 1m Aufbau <strong>der</strong> Tiirme entsprephen die beiden ersten<br />
Geschosse den Seitenschiffen <strong>und</strong> den Emporen, das dritte, von je<br />
zwei Biendarkaden .gebildete dem d ktiit <strong>Das</strong> Mittelstuick<br />
nimmt keine Riicksiciit auf das System des Langhauses; es besteht<br />
ans dem grofien Portai <strong>und</strong> einem Spitzbogenfenster. Hinter dem<br />
dritten Geschol3 des Mitteistiicks (gleich dem vierten <strong>der</strong> Tfiirme)<br />
1) Die âsthetiscbe Wllrdigung <strong>der</strong> Passade siebe bel D. & y . B. I S. 63e.<br />
2) D. & v. E. II S. 58. Aufualirnen von Senlis in Mon. hist. I Paf. 32-34<br />
Und RING ifi 69-74.<br />
) Also sine thn1ic)'e Ltlsung wie in St. Denis.