Das Fassadenproblem der franzosischen Fruh- und Hochgotik
Das Fassadenproblem der franzosischen Fruh- und Hochgotik
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and Masse. Es folgen im Hauptgeschol3, wie<strong>der</strong> in brité, durch<br />
Oberwblbung des Raumes zwischen den StrebepfeiJern entstehende<br />
Nisclien eingeschJossen;. die grof3en Lichtbffnungen. Die Rose<br />
wirkt noch beheriichen<strong>der</strong>, noch zentralisieren<strong>der</strong> ais in Paris, <strong>und</strong><br />
indem sie sich mit ihrem Scheitel liber die' Seitenfenster hinaus<br />
erhebt, motiviert sic die Brechung <strong>der</strong> SchluBgalerie in eine hôhere,<br />
mittiere <strong>und</strong> zwei nie<strong>der</strong>e seitliehe Stufen, womit dasselbe, nur un-<br />
gleich vollkommener, erreicii ist, was dem Meister <strong>der</strong> Fassade<br />
(4.. aM'4t.4 ..,<br />
von St. Denis vorgeschwebt batte; rechtzeitige Vorbereitimg auf<br />
das Freiwerden <strong>der</strong> Plume, leicht pyramidales Ansteigen <strong>der</strong> Gruppe<br />
gegen die Mitte, hindeutend auf den steigenden Rhythmus fin<br />
Querschnitt <strong>der</strong> hinter ihr liegenden Schiffsrà.ume." An <strong>der</strong> nôrdlichen<br />
Querschiffsfassade liegen aile drei Abschnitte dieser Galerie<br />
liber dem Rosenseheitel, sie ist aise ais ungebrochene Horizontale<br />
durchgefiihrt. Eine Brechung erschien hierfibeden wagerechten<br />
Glie<strong>der</strong>n unmotiviert; an <strong>der</strong> Westfassade «fferbolt die Galerie<br />
das Auf <strong>und</strong> Ah <strong>der</strong> Vorhallengiebel. Die Fenster des dritten<br />
Turmgeschosses <strong>der</strong> Nordfassade reichen nur bis zur Rôhe des<br />
llochschiffsgesimses, so daf3 zwischen ihnen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Galerie eine<br />
leere FMche blejbt. An <strong>der</strong> SUdfassade vermied man dieses kahie<br />
Mauerstiuck dadurch, dafi man die Galerie mir auf das Mittelstûck<br />
setzte <strong>und</strong> die seibsuindigen Turmgesehosse schon in <strong>der</strong> Hôhe des<br />
Hoehschiffsgesimses beginnen Jiel3. Uni mit den 8114tllrmen<br />
bis zur Hôhe <strong>der</strong> Nordttirme hinaufzukommen, inul3te man -<br />
ihren Anfbau an<strong>der</strong>s gestalten <strong>und</strong> schob deshaib unter ihr letztes<br />
Hauptgeschoi3 ein ZwischengesclioB. Ber Meister <strong>der</strong> Westfassade<br />
fand die volikommenste Lôsung. Er licE zur Ausgleichung <strong>der</strong><br />
}Iôhendifferenz zwischen Rosensc]jejtel <strong>und</strong> Turmfensterscheitel die<br />
horizontale Galerie auf- <strong>und</strong> absteigen <strong>und</strong> erzielte damit die bereits<br />
gesehil<strong>der</strong>ten Wirkungen. Zugleich - gewann er dadurch einen guten<br />
Anschluj3 <strong>der</strong> Plume an dus Hochsehjf. Da die Galerie an den<br />
Ptirmen tiefer liegt ais ain Mittelstluck, ist <strong>der</strong> Hôhenunterschied<br />
zwischen dem Hochschiff <strong>und</strong> dem dritten Trm.mgeschoB nur unbedeutend,<br />
<strong>und</strong> dieser geringe Hahenunterschied erzeugt hier eine<br />
gewisse Lebendigkeit, er jetoxit das Anfwitrtsstreben <strong>der</strong> Piirme.<br />
Pas Hochschiffsgesims k%tît aise gewissermal3en auf zwei Stufen<br />
zuin Rosenschejtel empor: vom Hochschiff zum dritten Turmgeschol3,<br />
von hier zut groBen Rose. Au! diese Weisc wird ein vorztigilcher<br />
AnschluB <strong>der</strong> Tiirme <strong>und</strong> <strong>der</strong> ganzen Fassade an das Langhaus<br />
— trotz einer Difterenz von ca. 21/2 in dem Hochschiffsgesimse<br />
<strong>und</strong> dem Rosenseheitel - <strong>und</strong> eine starke rhythmische<br />
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