Seid fruchtbar und mehret euch ...
Seid Fruchtbar und mehret euch... .
Seid Fruchtbar und mehret euch... .
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2. Juni 2013<br />
ISSN 1436-607X<br />
Magazin der Evangelisch-methodistischen Kirche<br />
11/2013<br />
Blickwechsel<br />
n Was Mission im<br />
21. Jahrh<strong>und</strong>ert bedeutet.<br />
Seite 10<br />
<strong>Seid</strong><br />
<strong>fruchtbar</strong><br />
<strong>und</strong><br />
<strong>mehret</strong><br />
<strong>euch</strong> ...<br />
Stillstand<br />
n Wie die Erklärung zur<br />
Rechtfertigung wirkt.<br />
Seite 12<br />
Aufbruch<br />
n Wie die NJK in die<br />
Zukunft blickt.<br />
Seite 14
2<br />
::: Editorial<br />
Hoffen <strong>und</strong> Bangen<br />
Kinder sind ein Geschenk Gottes.<br />
Aber es gibt viele Paare, die sich<br />
sehnlichst Kinder wünschen <strong>und</strong><br />
keine bekommen. Oder sie müssen<br />
lange warten bis die Frau<br />
schwanger wird. Um die Chancen<br />
zu erhöhen, nehmen viele strapaziöse<br />
Behandlungen auf sich.<br />
Manchmal ziehen sich diese jahrelang<br />
hin. Das belastet Frauen <strong>und</strong><br />
Männer über alle Maßen. Es ist<br />
oft ein Hoffen <strong>und</strong> Bangen, das<br />
Menschen tief prägt. Kinderlosigkeit<br />
ist bis heute für viele ein Drama.<br />
Die Beispiele auf den Seiten<br />
vier <strong>und</strong> fünf beschreiben dies eindringlich.<br />
Die Lebensnähe der Bibel zeigt<br />
sich gerade darin, dass wir dieses<br />
Thema auch in ihr vorfinden. Und<br />
zwar nicht nur am Rande, sondern<br />
gerade in zentralen Texten<br />
des Alten Testamentes kommt<br />
Kinderlosigkeit vor. In der Bibel<br />
sind es gerade vor allem Frauen,<br />
die darunter leiden. Sven Kockrick<br />
gibt in dieser Ausgabe von »unterwegs«<br />
einen Überblick, dass viele<br />
Lebensgeschichten im Alten Testament<br />
erzählen, wie Menschen mit<br />
Kinderlosigkeit ringen. Denn die<br />
Menschen haben dies »offenbar<br />
als einen Makel <strong>und</strong> eine existentielle<br />
Bedrohung empf<strong>und</strong>en«.<br />
Die Andacht von Ulrike Förster<br />
zeigt pointiert, wie schwer einiges<br />
zu verstehen ist. Meine Empfehlung:<br />
Lesen! Bilden Sie sich eine<br />
Meinung zu diesem wichtigen<br />
Thema.<br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
Michael Putzke<br />
So ErrEichEn SiE unS:<br />
Redaktion »unterwegs«<br />
Telefon 069 242521-150<br />
E-Mail: unterwegs@emk.de<br />
Aboservice: 0711 83000-0<br />
www.unterwegs.emk.de<br />
facebook.com/unterwegsmagazin<br />
kurz gesagt<br />
DiE 40. AutoBAhnkirchE<br />
DEutSchlAnDS ist nach r<strong>und</strong><br />
zweijähriger Bauzeit fertig.<br />
Sie steht an der A 45 in der<br />
Nähe von Siegen auf dem<br />
Gelände des Autohofs<br />
Wilnsdorf <strong>und</strong> wurde am<br />
26. Mai eröffnet. Der eigens<br />
gegründete Trägerverein ließ<br />
die Kirche bauen <strong>und</strong> warb<br />
die r<strong>und</strong> 1,5 Millionen Euro<br />
Baukosten bei Sponsoren<br />
ein. Als ökumenische Einrichtung<br />
wird sie von christlichen<br />
Kirchen sowie Frei-<br />
kirchen der Region begleitet.<br />
Das Gotteshaus wird r<strong>und</strong><br />
um die Uhr für Besucher geöffnet<br />
sein.<br />
DiE SüDwEStDEutSchEn FrEikirchEn<br />
haben ihren Kampf<br />
um einen Sitz im R<strong>und</strong>funkrat<br />
des Südwestr<strong>und</strong>funks<br />
(SWR) verloren. Der<br />
neue SWR-Staatsvertrag,<br />
den die Landesregierungen<br />
von Baden-Württemberg<br />
<strong>und</strong> Rheinland-Pfalz vereinbarten,<br />
sieht vor, dass der<br />
bisher den Freikirchen zustehende<br />
Platz im Aufsichtsgremium<br />
künftig von einem<br />
Mitglied muslimischer Verbände<br />
eingenommen wird.<br />
Die Landtage der beiden<br />
B<strong>und</strong>esländer sollen den<br />
Vertrag noch vor der Sommerpause<br />
endgültig beschließen.<br />
Der bisherige<br />
Vertreter der Freikirchen im<br />
R<strong>und</strong>funkrat, Bernd Friedrich,<br />
repräsentierte etwa<br />
550.000 Mitglieder der<br />
klassischen Freikirchen <strong>und</strong><br />
von orthodoxen, altkatholischen,<br />
unabhängigen <strong>und</strong><br />
neuapostolischen Gemeinden.<br />
Nach seinen Angaben<br />
hatten sich mehr als 20 Kirchenleitungen<br />
<strong>und</strong> Gemeinden<br />
in Schreiben an Ministerpräsident<br />
Winfried<br />
Kretschmann (Bündnis 90/<br />
Die Grünen) für den Sitz<br />
der Freikirchen im R<strong>und</strong>funkrat<br />
des SWR eingesetzt.<br />
ViElE DEr 1,6 MilliArDEn<br />
MuSliME weltweit werden<br />
vom 9. Juli bis 7. August<br />
den Fastenmonat Ramadan<br />
begehen. Parallel sind<br />
Christen in aller Welt dazu<br />
aufgerufen, für die Muslime<br />
zu beten. Mitinitiator der<br />
Aktion »30 Tage Gebet für<br />
die islamische Welt« ist die<br />
Deutsche Evangelische Allianz.<br />
Dazu sind zwei Gebetshefte<br />
des Arbeitskreises<br />
Islam erschienen. Allianz-<br />
Generalsekretär Hartmut<br />
Steeb erklärte: »Weil wir<br />
Muslime lieben, beten wir<br />
für sie <strong>und</strong> wünschen ihnen<br />
alles Gute – wozu vor allem<br />
auch die Chance gehört,<br />
Jesus persönlich kennenzulernen.«<br />
DAS VErtrAuEn DEr DEutSchEn<br />
zu GEiStlichEn steigt<br />
wieder. Das geht aus einer<br />
repräsentativen Studie des<br />
Magazins »Reader’s Digest«<br />
(Stuttgart) hervor. Danach<br />
haben 48 Prozent der<br />
B<strong>und</strong>esbürger »sehr hohes«<br />
oder »ziemlich hohes« Vertrauen<br />
zu Pfarrern. Im vergangenen<br />
Jahr war der Wert<br />
auf 37 Prozent abgesackt.<br />
Bei der aktuellen Umfrage<br />
liegen Pastoren <strong>und</strong> Priester<br />
auf Platz 13 unter 20 Berufsgruppen.<br />
Sie rangieren<br />
damit hinter Taxifahrern<br />
(57 Prozent) <strong>und</strong> Rechtsanwälten<br />
(52 Prozent). Sp/kie<br />
unterwegs 11/2013 ::: 2. Juni 2013<br />
TITElFoTo: CC-VISIoN, BIldMoNTagE: ClauS aRNold
FoTo: SuSaNNE SChMICh/pIXElIo.dE<br />
SEit zEhn JAhrEn bereiten in der<br />
schweizerischen Stadt Solothurn<br />
EmK-Gemeindeglieder Frühstück<br />
(»zMorgetisch«) für Randsiedler.<br />
Evi Hostettler, Annarös Vonlanthen<br />
<strong>und</strong> Fritz Stettler koordinieren<br />
25 freiwillige Helferinnen <strong>und</strong><br />
Helfer. Von Montag bis Samstag<br />
decken sie für Menschen, die sich<br />
in schwierigen Lebenssituationen<br />
befinden, liebevoll den Tisch. Das<br />
Angebot war bis 2002 beim örtlichen<br />
Kapuzinerkloster beheimatet.<br />
Nachdem dieses geschlossen wurde,<br />
übernahmen die Methodisten<br />
die Aufgabe. Den Anstoß hatte die<br />
in diesem Bereich erfahrene<br />
Schwester Sara Martina gegeben.<br />
nachrichten & meinungen aus der emk<br />
Kapitulation vor dem Leben kommentar<br />
»Ein mords geschäft«, könnte ein<br />
Schwabe sagen – <strong>und</strong> meint damit<br />
den gute gewinne erbringenden Export<br />
von 164 deutschen panzern an<br />
Indonesien, den die B<strong>und</strong>esregierung<br />
kürzlich genehmigt hat. Es ist wirklich<br />
ein Mordsgeschäft, denn Sinn<br />
<strong>und</strong> Zweck von Waffen ist gewaltausübung,<br />
Zerstörung, Tod.<br />
Es ist bekannt, welche Folgen geschäfte<br />
mit Waffen haben: nämlich<br />
deren Einsatz. <strong>und</strong> das zerstört Menschen,<br />
Tiere, Beziehungen, gebäude,<br />
Natur <strong>und</strong> vieles mehr. Es schafft<br />
nEBEn DEr EVAnGEliSch-MEtho-<br />
DiStiSchEn FriEDEnSkirchE öffneten<br />
in der Nacht auf Christi Himmelfahrt<br />
in Geislingen drei weitere<br />
Kirchen ihre Türen. Ab 21 Uhr boten<br />
die katholische Kirche Sankt<br />
Maria <strong>und</strong> die landeskirchlichen<br />
Gotteshäuser Markus- sowie Martinskirche<br />
ein besonderes Programm.<br />
In der Nacht der offenen<br />
Kirchen waren Tango <strong>und</strong> Gospel<br />
zu hören, Lobpreis, Kurzfilme, Andacht<br />
<strong>und</strong> Gebet wurden geboten.<br />
Wer müde wurde, konnte die Zeit<br />
bis zur Himmelfahrtsandacht um 6<br />
Uhr morgens <strong>und</strong> dem abschließenden<br />
Frühstück im Schlafsack<br />
überbrücken.<br />
leid, Schmerz, Qual, Trauer, Tod.<br />
Waffengeschäfte sind ein Bekenntnis,<br />
dass dem Frieden keine Chance<br />
gegeben wird. Waffengeschäfte sind<br />
eine Kapitulation vor dem leben.<br />
Im herbst 2013 treffen sich über 700<br />
delegierte aus etwa 350 Kirchen zur<br />
Vollversammlung des Ökumenischen<br />
Rates der Kirchen unter dem Motto:<br />
»gott des lebens weise uns den Weg<br />
zu gerechtigkeit <strong>und</strong> Frieden.« die<br />
christlichen Kirchen haben das gebot<br />
der St<strong>und</strong>e verstanden: den Weg des<br />
gerechten Friedens zu gehen.<br />
DEn EinFluSS DES MEthoDiSMuS in<br />
Großbritannien <strong>und</strong> weltweit zeigt<br />
ein neues Museum in London. In<br />
der Krypta der »Wesley’s Chapel«<br />
im Zentrum der britischen Hauptstadt<br />
können sich Besucher ab 25.<br />
Mai auf eine spirituelle Reise durch<br />
die Geschichte machen. Dabei ermöglicht<br />
eine moderne technische<br />
Ausrüstung wie Tablet-Computer<br />
oder Video-Tafeln einen multimedialen<br />
Einblick in die Stationen der<br />
methodistischen Bewegung. So<br />
wird die Geschichte von John Wesleys<br />
Bekehrung oder dem Bau der<br />
»Wesley’s Chapel« erzählt.<br />
http://wesleyschapel.org.uk<br />
DEr BunD FrEikirchlichEr<br />
PFinGStGEMEinDEn (BFP) hat die<br />
Ergebnisse einer Studie des Kriminologischen<br />
Forschungsinstituts<br />
Niedersachsen zurückgewiesen<br />
(siehe »unterwegs« 9/2013). Präses<br />
Johannes Justus betonte, viele<br />
evangelische Freikirchen setzten<br />
sich aktiv für das Wohl <strong>und</strong> für den<br />
Schutz ihrer Kinder ein. So sei etwa<br />
im BFP die Broschüre »Unsere Kinder<br />
schützen« der Pfadfinder Royal<br />
Rangers Teil der Präventionsarbeit<br />
des BFP-B<strong>und</strong>esjugendwerkes. Die<br />
Studie wirft Freikirchenangehörigen<br />
vor, ihre Kinder häufiger zu<br />
schlagen als Evangelische <strong>und</strong> Katholiken.<br />
helfen wir den Verantwortlichen in<br />
politik <strong>und</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> schreiben<br />
ihnen einen Brief oder eine Mail,<br />
damit auch ihnen die Einsicht zuteil<br />
wird, dass Waffen nie dem Frieden<br />
dienen <strong>und</strong> dass sie nichts zu einem<br />
friedfertigen, versöhnten Miteinander<br />
der Menschen beitragen können.<br />
als Kirche können wir solche geschäfte<br />
zum Tod nicht stillschweigend hinnehmen.<br />
denn sie widersprechen unseren<br />
»Sozialen gr<strong>und</strong>sätzen« <strong>und</strong> unserem<br />
Friedenswort »Frieden braucht<br />
gerechtigkeit«.<br />
3<br />
hans Martin Renno<br />
ist Referent für diakonische<br />
<strong>und</strong> gesellschaftspolitischeVerantwortung<br />
der EmK.
4<br />
::: Titelthema: wenn die wiege leer bleibt<br />
unerfüllter Kinderwunsch:<br />
Risiken <strong>und</strong> Nebenwirkungen<br />
Wenn ein paar keine Kinder bekommen kann, leiden beide partner. darüber zu reden, fällt beiden<br />
schwer, <strong>und</strong> so versinken viele partner in einem Sumpf aus Schuldgefühlen <strong>und</strong> unausgesprochenen<br />
Vorwürfen. Eine Frau <strong>und</strong> ein Mann erzählen hier ihre geschichten – anonym.<br />
Als Kim Heise (Name geändert) mit 28 zum ersten<br />
Mal schwanger wurde <strong>und</strong> eine Fehlgeburt<br />
erlitt, tröstete sie ihr Frauenarzt: »Bei Ihnen ist<br />
alles prima.« In der Erwartung, bald erneut schwanger<br />
zu werden, wartete die jungverheiratete Frau ab. Vergebens.<br />
Irgendwann drückte ihr der Gynäkologe ein<br />
Medikament in die Hand, das die Eireifung fördern<br />
sollte. »Ich las den Beipackzettel, allein zuhause, <strong>und</strong><br />
nahm es nicht. Zu viele Nebenwirkungen«, erzählt<br />
Kim Heise. Später, bei einem fürsorglicheren Frauenarzt,<br />
erfuhr Kim Heise, dass ihr Prolaktinspiegel erhöht<br />
sei. Diesmal nahm sie die Medikamente. Schwanger<br />
wurde sie trotzdem nicht.<br />
Es folgten: Kinderwunschzentrum, neue Untersuchungen,<br />
bei ihr <strong>und</strong> ihrem Mann. Endlich der Bef<strong>und</strong>:<br />
Beide Eileiter der damals 31-Jährigen waren verschlossen.<br />
»Mir blieb nur die Befruchtung im Reagenzglas.<br />
Adoptieren? Das wollte mein Mann nicht. Und den<br />
Gedanken, ohne Kinder zu leben, fand ich so entsetzlich«,<br />
sagt sie heute.<br />
Kim Heise <strong>und</strong> ihr Mann bereiteten sich auf die In-<br />
Vitro-Fertilisation (IVF) vor. »Ich spritzte mir Hormone.<br />
Dadurch sollten viele Eizellen reifen«, erzählt sie.<br />
»Bei mir waren es nur drei. Da kamen durchaus Gedanken<br />
wie: Dein Körper ist Schrott.« Nachdem die<br />
IVF fehlgeschlagen war, erfuhr sie außerdem: »Ihre<br />
Eihüllen sind zu dick.« Ein anderes Verfahren, die »Intracytoplasmatische<br />
Spermieninjektion (ICSI), bot die<br />
Chance, Spermien <strong>und</strong> Eizellen trotzdem zusammenzubringen.<br />
Ein w<strong>und</strong>erbares Gefühl<br />
»Die Chancen standen nicht schlecht, es gibt auch immer<br />
wieder Frauen, bei denen das sofort klappt«, betont<br />
Kim Heise heute. Mit 35, bei der dritten ICSI,<br />
wurde sie tatsächlich schwanger. Ein w<strong>und</strong>erbares Gefühl,<br />
so Kim Heise: »Nach der 12. Woche glaubte ich<br />
auch: Diesmal könnte es tatsächlich gut gehen.« Doch<br />
in der 16. Woche verlor sie das Fruchtwasser. Krankenhauseinweisung,<br />
Bettruhe – das Leck in der Fruchtblase<br />
schloss sich trotzdem nicht.<br />
In die Trauer mischte sich Wut. »Wie es mir geht,<br />
darum ging es den betreuenden Ärzten nicht«, berich-<br />
tet sie. »Einer hatte mal ein Baby durchgebracht, das<br />
in der 22. Schwangerschaftswoche zur Welt kam. In<br />
welchem Zustand so ein Kind überlebt, darüber redete<br />
niemand. In der 20. Woche war es bei mir sowieso zu<br />
Ende.«<br />
Zwei weitere ICSI-Versuche nahm das Paar in Angriff.<br />
Schwanger wurde Kim Heise nicht mehr. Rückblickend<br />
betont sie: »Mein Körper wollte wohl nicht<br />
mehr. Man sollte sich ja immer fragen: Was kann ich<br />
an Behandlungen mit mir vereinbaren? Was halte ich<br />
aus? Was muss ich unbedingt versuchen, um mir hinterher<br />
keine Vorwürfe zu machen?«<br />
Mit 36 versuchte sie, Abschied vom Kinderwunsch<br />
zu nehmen: »Andere schaffen es schließlich auch, ohne<br />
Kind zufrieden zu sein.« Ihr Mann, die Familie <strong>und</strong><br />
Fre<strong>und</strong>e unterstützten sie, sie gönnte sich Reisen, die<br />
mit Schwangerschaft oder Baby nicht zu vereinbaren<br />
gewesen wären. Schließlich sprach ihr Mann von sich<br />
aus das Thema Adoption an. »Ich will das jetzt auch!«<br />
Ein neuer weg<br />
Ein neuer Weg begann. Voller Unsicherheiten <strong>und</strong><br />
Rückschlägen war auch er. Doch 12 Jahre nach ihrem<br />
ersten positiven Schwangerschaftstest wurden die Heises<br />
Eltern, Eltern eines Kleinkindes.<br />
»Ich bereue nichts«, sagt Kim Heise heute. Voller<br />
Dankbarkeit blickt sie auf jene Phasen zurück, in denen<br />
sie sich gut betreut fühlte – <strong>und</strong> auf die Erfahrung<br />
der Schwangerschaft. Jungen Paaren mit dringlichem<br />
Kinderwunsch rät sie jedoch, nicht zuzuwarten, »nur<br />
weil sie erst tolle Reisen machen wollen oder ein Sommerkind<br />
planen. Die Fruchtbarkeit nimmt nicht erst<br />
mit 40 ab, <strong>und</strong> planen kann man vieles sowieso nicht«.<br />
Und was hilft einer Frau, die sich für IVF, ICSI <strong>und</strong>/<br />
oder andere Kinderwunschbehandlungen entscheidet?<br />
»Wenn sie die Verantwortung für sich übernimmt«,<br />
meint Kim Heise. »Wenn sie sich die ganze Kinderwunschphase<br />
über gut beobachtet, um sich nicht zu<br />
verlieren. Wenn sie sich nicht fremdbestimmen lässt<br />
von Fre<strong>und</strong>en, Verwandten, Ärzten, dem Mann oder<br />
der Krankenkasse. Wer gut in sich hineinhört, überlebt<br />
den Ausnahmezustand besser <strong>und</strong> trifft die besseren<br />
Entscheidungen.« Aufgezeichnet von Petra Plaum<br />
unterwegs 11/2013 ::: 2. Juni 2013
FoTo: BIldERBoX.CoM<br />
Heute Abend bin ich dran. Wieder einmal. Vielleicht<br />
klappt es dieses Mal? Seit zwei Jahren<br />
versuchen wir vergeblich, ein Kind zu bekommen.<br />
Aber heute will ich nicht mehr. Ich bin doch kein<br />
Zuchtbulle: So zögere ich den Gang ins Schlafzimmer<br />
solange wie möglich hinaus. Als ich endlich doch hineingehe,<br />
empfangen mich leise Musik <strong>und</strong> Kerzenlicht.<br />
»Ich kann nicht mehr«, sage ich. Wir streiten,<br />
<strong>und</strong> am Ende sitzt meine Frau weinend auf der Bettkante.<br />
»Du willst keine Kinder!«<br />
Der Vorwurf schmerzt. Doch, ich will. Aber nicht<br />
so. Sex nach dem Kalender ist kein Vergnügen. Das<br />
dauernde Auf <strong>und</strong> Ab der Gefühle zwischen Hoffen,<br />
Bangen <strong>und</strong> Enttäuschung – furchtbar. Dann lieber<br />
keine Kinder! Ich bin aufgebracht, trotzig, wütend.<br />
Kindisch eben, nur ohne Kinder. Wir gehen uns aus<br />
dem Weg <strong>und</strong> ich spüre, dass ich meine Frau vielleicht<br />
verlieren werde an diesen unbedingten Kinderwunsch.<br />
Ein Zustand zum Wahnsinnigwerden. Ich habe nur<br />
noch Angst.<br />
um wen es geht<br />
Ein paar Tage später wird mir schlagartig klar: Es<br />
geht hier nicht nur um mich! Ich fange an, mich zurückzunehmen.<br />
Das muss die göttliche Liebe sein, die<br />
mich durchströmt. Wir sind glücklich, für diesen Moment.<br />
Denn ein Kind will trotzdem nicht zu uns kommen.<br />
Zwar wird meine Frau schwanger, doch nach<br />
kurzer Zeit stirbt die befruchtete Eizelle ab. Dreimal,<br />
viermal – oder war es fünfmal? Die Prozedur – »Ausschabung«<br />
ist wirklich ein schauriger Begriff – ist<br />
entwürdigend. Wieder Tränen, aber dieses Mal sind<br />
es gemeinsame. Die Trauer schweißt uns zusammen.<br />
Wir schreiben einen Brief an unser ungeborenes Kind<br />
<strong>und</strong> lassen ihn mit einem Ballon in den Himmel steigen.<br />
Noch heute bekomme ich f<strong>euch</strong>te Augen, wenn<br />
ich daran denke.<br />
Es ist ein schrittweiser Abschied vom Wunsch nach<br />
eigenen Kindern. Doch es tut gut, loszulassen. Klar, sa-<br />
unterwegs 11/2013 ::: 2. Juni 2013<br />
Titelthema: wenn die wiege leer bleibt ::: 5<br />
Wenn der Kinderwunsch<br />
unerfüllt bleibt, gibt es<br />
viele Methoden, der Natur<br />
nachzuhelfen. letztlich<br />
müssen paare aber<br />
entscheiden, was sie für<br />
ihren Wunsch einsetzen<br />
wollen.<br />
gen Fre<strong>und</strong>e, wenn man unbedingt will, ist man doch<br />
blockiert <strong>und</strong> dann geht schon gar nichts im Bett. Aber<br />
es ist nicht nur das: Wenn sich der ganze Alltag nur<br />
noch ums Kinderzeugen dreht, geht der Blick für anderes<br />
verloren. Wir beschließen, wieder zu leben. Natürlich<br />
geht das nicht von heute auf morgen. Aber es geht.<br />
Wir suchen nach Alternativen. Reproduktionsmedizin<br />
kommt für uns nicht infrage. Zu groß ist die Angst<br />
vor dem Scheitern, zu abschreckend sind die Erlebnisse<br />
befre<strong>und</strong>eter Paare: Hormonbehandlung, Sex nach<br />
St<strong>und</strong>enplan, ernüchternde Erfolgsquoten. Wir wollen<br />
unser Kind doch nicht auf die Welt zwingen!<br />
Wir befassen uns mit dem Thema Adoption <strong>und</strong><br />
Langzeitpflege von Kindern. Wir lassen uns registrieren,<br />
besuchen Vorträge <strong>und</strong> Informationsabende. Tauschen<br />
uns mit anderen Eltern aus, die uns verstehen.<br />
Wir geben dem Jugendamt alles preis <strong>und</strong> werden nach<br />
dem Hausbesuch von Mitarbeiterinnen für würdig bef<strong>und</strong>en,<br />
ein Kind adoptieren zu dürfen. Wenn nur<br />
»normale« Eltern auch so geprüft <strong>und</strong> vorbereitet<br />
würden! Und wir nehmen die Möglichkeit in den<br />
Blick, dass wir auch ohne Kinder ein glückliches Leben<br />
führen können.<br />
Der traum<br />
Ein Jahr geht vorbei. Inzwischen hat ein Spezialist die<br />
Schilddrüse meiner Frau genauer untersucht <strong>und</strong> eine<br />
Störung festgestellt. Bei etwa zehn Prozent der Frauen,<br />
deren Kinderwunsch unerfüllt bleibt, liegt die Ursache<br />
in der Schilddrüse! Warum sagt uns das niemand?<br />
Eines Tages erzählt mir meine Frau von einem Traum.<br />
Ein Kindergesicht ist kurz aufgetaucht. Kurz darauf ist<br />
sie schwanger. Und dieses Mal bleibt das Kind bei uns!<br />
Und nicht nur das eine: Heute beleben drei muntere,<br />
lärmende Kinder unser Haus. Sie machen uns Kummer,<br />
Freude, schlaflose Nächte, erfüllte Tage. Wir sind eine<br />
ganz normale Familie. Aber wir wissen: Es hätte ganz<br />
anders kommen können. Alles ist Gnade.<br />
Aufgezeichnet von Volker Kiemle
6<br />
::: Titelthema: wenn die wiege leer bleibt<br />
Kinderlosigkeit – ein Makel?<br />
»herr, mein gott, was willst du mir geben? Mir hast du keine Nachkommen gegeben; <strong>und</strong> siehe,<br />
einer von meinen Knechten wird mein Erbe sein« (1.Mose 15,2). Mit dieser Klage fasst abram<br />
seine hoffnungslose lage zusammen. Kinderlosigkeit war in der Bibel ein drama, unter dem vor<br />
allem die Frauen gelitten haben. pastor Sven Kockrick gibt uns einen Überblick.<br />
Kinder gelten schon im Alten Testament als ein<br />
Zeichen für Segen (2.Mose 23,26; 5.Mose 7,9–<br />
14; Jesaja 49,20). Dementsprechend wird Kinderlosigkeit<br />
als Bild für das Gericht Gottes verwendet<br />
(Jeremia 15,7). Kein Kind zu bekommen, wird als Entzug<br />
des Segens verstanden (Hosea 9,12–14). Ein kinderloser<br />
Mann wird gar als einer bezeichnet, der kein<br />
Glück hat im Leben (Jeremia 22,30).<br />
Zu Abrams Zeiten war die Großfamilie die entscheidende<br />
wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Einheit. Eine<br />
übergeordnete staatliche Ordnung gab es im Gr<strong>und</strong>e<br />
nicht. Die Sicherheit, der Wohlstand <strong>und</strong> das Fortbestehen<br />
der Familie hingen daran, dass Kinder geboren<br />
wurden. In der patriarchalen Gesellschaft hatte der<br />
männliche Erbe eine hohe Bedeutung. Die Kinder, besonders<br />
also die Söhne, brachten nicht nur die nötige<br />
Arbeitskraft auf, sie waren auch für die Alterssicherung<br />
der Eltern zuständig <strong>und</strong> mussten das Erbe in der<br />
nächsten Generation weiterführen.<br />
kinder als »lebensgewand«<br />
Kinderlosigkeit haben die Menschen offenbar als einen<br />
Makel <strong>und</strong> eine existentielle Bedrohung empf<strong>und</strong>en.<br />
Das ist bis in die Sprache spürbar. In dem Wort<br />
für »kinderlos« (’ariri) klingt für hebräische Ohren ein<br />
Wort an (’arar), das »sich entblößen« oder »bloßlegen«<br />
bedeutet. Der jüdische Gelehrte Martin Buber<br />
hat daher in seiner Verdeutschung der Schrift an diesen<br />
Stellen lieber »kinderbloß« übersetzt, denn – so sagt er<br />
– die Kinder waren das »Lebensgewand« <strong>und</strong> geradezu<br />
ein »zweiter Leib«. Ein Mensch ohne Kinder ist<br />
daher, bildhaft gesprochen, entblößt <strong>und</strong> nackt.<br />
Diese besondere Notsituation, die durch Kinderlosigkeit<br />
verursacht wurde, sorgte wohl dafür, dass Auswege<br />
gesucht wurden, die aus heutiger Sicht recht befremdlich<br />
wirken. Neben der Ehe mit mehreren Frauen<br />
gab es auch die Möglichkeit einer »stellvertretenden<br />
Schwangerschaft«. So gibt Sara dem Abram ihre Magd<br />
zur Frau <strong>und</strong> hofft, »ob ich vielleicht durch sie zu einem<br />
Sohn komme« (1.Mose 16,2). Ganz ähnlich ergreift<br />
später auch die kinderlose Rahel die Initiative<br />
<strong>und</strong> gibt Jakob ihre Magd, »dass sie auf meinem Schoß<br />
gebäre <strong>und</strong> ich doch durch sie zu Kindern komme«<br />
(1.Mose 30,3). Es besteht dabei kein Zweifel daran,<br />
dass sie das Kind ihrer Magd als ihren eigenen Sohn<br />
ansieht. Und dennoch brachten diese Versuche einer<br />
Abhilfe aus der Not der Kinderlosigkeit offensichtlich<br />
immer wieder große Spannungen mit sich (1.Mose<br />
16,1–6; 21,8ff.; 29,31ff.; 1.Sam 1,2–8).<br />
kinderlosigkeit war das leid der Frauen<br />
Es darf nicht übersehen werden, dass die leidvolle Erfahrung<br />
der Kinderlosigkeit vor allem ein Thema der<br />
Frauen ist. Die Bibel ermöglicht hier einen tiefen Einblick<br />
in ihr Empfinden <strong>und</strong> Erleben. Kinderlosigkeit<br />
<strong>und</strong> Sicherung der Nachkommenschaft sind für die<br />
Frauen der Bibel wichtige Themen ihrer Spiritualität<br />
<strong>und</strong> Gotteserfahrung. Gott erweist sich immer wieder<br />
als derjenige, der nicht nur für den Fortbestand der<br />
Familie sorgt, sondern der auch die Not der betroffenen<br />
Frauen ansieht (1.Mose 30,6). Kinder zu bekommen<br />
ist keine Selbstverständlichkeit, sondern ein W<strong>und</strong>er<br />
<strong>und</strong> eine Gnade Gottes, für die ihm Lob <strong>und</strong><br />
Dankbarkeit gebühren (Psalm 113,5.9).<br />
unterwegs 11/2013 ::: 2. Juni 2013<br />
FoTo: SXC.hu / BaByKRul
FoToS: FÜllER: ThoMaS SIEpMaNN/pIXElIo.dE; STRaSSE: VolKER KIEMlE<br />
Schockiert Sie diese Aussage aus 1.Mose 30? Nein?<br />
Dann denken Sie sich mal hinein in die Szenerie.<br />
Zwei Schwestern waren mit demselben Mann<br />
verheiratet. Schon das dürfte nicht leicht zu schlucken<br />
sein. Beide wetteiferten um dessen Liebe. Das Feld, auf<br />
dem dieser Wettkampf stattfand: Kinder gebären.<br />
wettkampf: wer bekommt mehr kinder?<br />
Es stand 4:0 zu Gunsten Leas, als Rahel ihre Leibmagd<br />
mit ins Spiel brachte. Mit ihr zeugte der Ehemann Jakob<br />
Kinder, die als Kinder Rahels galten. Nicht direkt<br />
das, was wir heute unter Leihmutterschaft verstehen;<br />
aber ein damals üblicher Dreh bei ungewollter Kinderlosigkeit.<br />
Der Stand änderte sich auf 4:2. Lea sah ihren<br />
Vorsprung in Gefahr, zumal sie keine weiteren Kinder<br />
bekam. So schickte auch sie ihre Leibmagd zu Jakob,<br />
damit diese Kinder bekommen sollte. Die galten dann<br />
als Leas Kinder. Mittlerweile stand<br />
es 6:2, immer noch zu Gunsten<br />
Leas. Jedoch waren beide Frauen<br />
unzufrieden mit dem Stand der<br />
Dinge.<br />
Schließlich sollte die Chemie<br />
helfen – konkret: die Alraune, ein<br />
giftiges Nachtschattengewächs;<br />
tödlich bei entsprechender Dosierung.<br />
Alraunen galten als Zauberpflanzen<br />
<strong>und</strong> als Mittel der Wahl<br />
bei verschmähter Liebe <strong>und</strong> Un<strong>fruchtbar</strong>keit.<br />
Lea handelte mit ihrer<br />
Schwester für die Pflanze einen<br />
Preis aus: eine Nacht mit Jakob. Als Lea ihr fünftes<br />
Kind zur Welt brachte, sprach sie den Satz: »Gott hat<br />
mich belohnt dafür, dass ich meine Magd meinem<br />
Mann gegeben habe.« Diese Formulierung lässt erahnen,<br />
dass es Lea wohl einige Überwindung gekostet<br />
haben muss, eine weitere Frau ins Spiel zu bringen, mit<br />
der sie ihren Mann teilen musste. Aber es hat sich für<br />
sie gelohnt! Zugleich bringt der Satz Leas Überzeugung<br />
zum Ausdruck, dass Gott ihre Aktivitäten wohlwollend<br />
begleitet hat.<br />
Frauen zahlten einen hohen Preis<br />
Neben Lea <strong>und</strong> Rahel sehe ich Hanna stehen, Tamar<br />
<strong>und</strong> Lots Töchter. Auch diese Frauen wollten Kinder –<br />
unterwegs 11/2013 ::: 2. Juni 2013<br />
Frauen waren bereit, einen<br />
hohen Preis zu zahlen,<br />
um Kinder zu bekommen.<br />
Dabei überschritten sie<br />
bisweilen Grenzen – der<br />
Moral, der Selbstachtung,<br />
der Ges<strong>und</strong>heit.<br />
Titelthema: wenn die wiege leer bleibt ::: 7<br />
Da sagte Lea: »Gott hat mich<br />
belohnt dafür, dass ich meine<br />
Magd meinem Mann gegeben<br />
habe. Sie nannte das Kind<br />
Issachar«. 1.Mose 30,18<br />
um jeden Preis. Hanna gelobte, ihren Sohn als Kleinkind<br />
in die Obhut des Tempels zu geben (1.Samuel 1,<br />
22). Tamar überlistete – als Prostituierte verkleidet –<br />
ihren Schwiegervater <strong>und</strong> erzwang eine Schwangerschaft.<br />
Bei dieser Aktion riskierte sie ihr Leben (1.Mose<br />
38). Lots Töchter sahen im Inzest die einzige Möglichkeit,<br />
zu Kindern zu kommen (1.Mose 19,30–38).<br />
Diese Geschichten vermitteln einen Eindruck davon,<br />
wie schwer Menschen zu biblischen Zeiten an<br />
Kinderlosigkeit trugen. Wir erfahren,<br />
was Frauen auf sich nahmen,<br />
um sich damit nicht abfinden zu<br />
müssen. Sie waren bereit, einen<br />
hohen Preis zu zahlen. Die Betroffenen<br />
beschritten ziemlich unkonventionelle<br />
Wege. Dabei überschritten<br />
sie bisweilen Grenzen –<br />
der Moral, der Selbstachtung, der<br />
körperlichen <strong>und</strong> seelischen Ges<strong>und</strong>heit.<br />
Bemerkenswert finde<br />
ich, dass die biblischen Erzähler<br />
sich mit Beurteilungen zurückhielten.<br />
Schließlich sollte noch eine Regelung in 5.Mose<br />
25,5 erwähnt werden. Wenn ein Mann ohne Nachkommen<br />
starb, war der Bruder des Verstorbenen verpflichtet,<br />
mit der Witwe Kinder zu zeugen. Der erste<br />
Sohn sollte als Kind des Verstorbenen gelten »… damit<br />
dessen Name nicht ausgelöscht wird in Israel.« Für unser<br />
Verständnis heute eine ziemlich merkwürdige<br />
Maßnahme. Finden Sie nicht auch?<br />
ulRIKE FÖRSTER<br />
ist Klinikseelsorgerin <strong>und</strong> wohnt<br />
in Mylau (Sachsen)
8 ::: Titelthema: wenn die wiege leer bleibt<br />
Ein unerfüllter<br />
Kinderwunsch kann<br />
viele ursachen<br />
haben.<br />
gefahr im Reagenzglas?<br />
Wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt, hoffen viele paare auf entsprechende<br />
medizinische Verfahren. allerdings klappt es auch damit nicht immer. Zudem<br />
legen neue Studien nahe, dass im Reagenzglas gezeugte Kinder mit höherem<br />
Krebsrisiko behaftet sind. petra plaum hat kritisch nachgefragt.<br />
Wer nach einer Kinderwunschbehandlung<br />
seiner Eltern zur Welt<br />
kommt, hat ein erhöhtes Risiko,<br />
an Krebs zu erkranken. Zumindest für die<br />
ersten 20 Lebensjahre ist dies so, besagt die<br />
systematische Meta-Analyse aus Dänemark,<br />
deren Ergebnisse im April 2013 veröffentlicht<br />
wurden. Weltweit hatte das Team um<br />
Marie Hargreave, die Doktorandin am Danish<br />
Cancer Society Research Center in Kopenhagen<br />
ist, nach Studien zum Thema gesucht<br />
– Studien, die zwischen 1966 <strong>und</strong> 2012<br />
auf Englisch veröffentlicht worden waren.<br />
Die Ausbeute: 25 Studien r<strong>und</strong> um Krebs<br />
<strong>und</strong> Kinderwunschbehandlungen aus 12<br />
Ländern <strong>und</strong> ein eindeutiges Ergebnis. »Ich<br />
bin überrascht, dass wir ein klar gestiegenes<br />
Risiko für alle Krebsarten, die wir untersuchten,<br />
bei den nach Fruchtbarkeitsbehandlungen<br />
geborenen Kindern fanden«, betont Marie<br />
Hargreave.<br />
Das absolute risiko bleibt gering<br />
Zwischen 1978 – dem Jahr, in dem mit Louise<br />
Brown das erste Retortenbaby geboren<br />
wurde – <strong>und</strong> 1997 ist einer früheren Untersuchung<br />
zufolge die jährliche Neuerkrankungsrate<br />
für Kinderkrebs in Europa pro<br />
Jahr um jeweils 1,1 Prozent gestiegen. Ein<br />
Zufall? Weltweit verdanken heute r<strong>und</strong> fünf<br />
Millionen junger Menschen ihr Dasein zum<br />
Teil der modernen Reproduktionsmedizin.<br />
Die vorliegenden Studien legen nahe, dass<br />
von ihnen jeder ein um 33 Prozent erhöhtes<br />
Risiko hatte beziehungsweise hat, bis zum<br />
20. Geburtstag an Krebs zu erkranken.<br />
Diese Zahlen müssen Eltern nicht beunruhigen;<br />
das absolute Krebsrisiko bleibt auch<br />
nach Kinderwunschbehandlungen niedrig.<br />
So errechnete Hargreave anhand der für Dänemark<br />
vorliegenden Daten: Neun Prozent<br />
aller dänischen Kinder kommen zurzeit nach<br />
Fruchtbarkeitsbehandlungen zur Welt, 150<br />
Fälle von Kinderkrebs gibt es im Land pro<br />
Jahr. Rein rechnerisch könnte damit pro Jahr<br />
in Dänemark bei 4,5 Kindern mit Krebs ein<br />
Zusammenhang zwischen der zurückliegenden<br />
Kinderwunschbehandlung ihrer Eltern<br />
<strong>und</strong> ihrer eigenen Erkrankung bestehen.<br />
Eine frühere Meta-Analyse aus dem Jahr<br />
2005, die elf Studien zu IVF- <strong>und</strong> ICSI-Behandlungen<br />
<strong>und</strong> Kinderkrebs untersucht<br />
hatte, hatte keinen statistisch signifikanten<br />
Zusammenhang festgestellt, betont Marie<br />
Hargreave. Ihre Studie ist die bislang größte<br />
zum Thema weltweit – <strong>und</strong> bezieht eben<br />
auch Kinder mit ein, deren Eltern andere Behandlungen<br />
auf sich nahmen als IVF <strong>und</strong> IC-<br />
SI: die Stimulation beziehungsweise das Auslösen<br />
des Eisprungs durch Medikamente<br />
zum Beispiel oder eine Insemination.<br />
zahlen <strong>und</strong> hintergründe<br />
Manche Krebsarten betreffend sind die Ergebnisse<br />
der neuen Meta-Analyse besonders<br />
deutlich. Reproduktionsmedizinisch gezeugte<br />
Kinder haben den vorliegenden Studien<br />
zufolge ein um 59 Prozent erhöhtes Risiko,<br />
an Blutkrebs zu erkranken, ein um 88 Prozent<br />
erhöhtes Risiko für Krebs des zentralen<br />
Nervensystems beziehungsweise neuronalen<br />
Krebs <strong>und</strong> sogar ein um 119 Prozent erhöhtes<br />
Risiko für anderen soliden Krebs. Das<br />
Risiko für Retinoblastome (Tumoren in der<br />
Netzhaut des Auges) zeigte sich den Studien<br />
zufolge um 62 Prozent erhöht, das für Neuroblastome<br />
(Krebserkrankungen des Nervensystems)<br />
sogar mehr als vierfach erhöht.<br />
Aber die Wissenschaftler betonen: Das sind<br />
relative Risiken, immer nur verglichen mit<br />
Risiken jener in die Studien miteinbezogener<br />
Kinder, die »einfach so« gezeugt <strong>und</strong> geboren<br />
worden sind. Absolut gesehen bleibt das<br />
Krebsrisiko für alle Kinder gering. Vor allem<br />
bei den letztgenannten Krebsarten können<br />
die Zahlen von der Deutschen Krebsgesellschaft<br />
einiges relativieren: Auf 18.000 bis<br />
20.000 Kinder kommt statistisch gesehen eines,<br />
das ein Retinoblastom entwickelt – bis<br />
zu 95 Prozent von ihnen können geheilt wer-<br />
unterwegs 11/2013 ::: 2. Juni 2013
FoTo: FlICKR.CoM / pEdRoSIMoES7 / CC By 2.0<br />
den. Neuroblastome haben eine weitaus ungünstigere<br />
Prognose – an ihnen erkrankt laut<br />
Deutscher Krebsgesellschaft aber nur eines<br />
von 100.000 Kindern pro Jahr.<br />
was ein deutscher kinderwunschexperte<br />
d azu sagt<br />
Professor Dr. Rainer Wiedemann, Facharzt<br />
für Gynäkologie <strong>und</strong> Geburtshilfe mit dem<br />
Schwerpunkt gynäkologische Endokrinologie<br />
<strong>und</strong> Reproduktionsmedizin aus Stuttgart,<br />
gibt zur Studienlage zu bedenken:<br />
»Kinder nach Sterilitätsbehandlung werden<br />
sehr genau untersucht, viel genauer als ›normal<br />
gezeugte‹ Kinder. Das führt zu Überdiagnosen.«<br />
Zudem: »Wir wissen auch nicht,<br />
ob die Kinderlosigkeit selbst zum erhöhten<br />
Krebsrisiko führt oder die Kinderwunschbehandlungen.«<br />
Sprich: Was die Eltern subfertil,<br />
also vermindert <strong>fruchtbar</strong>, macht,<br />
könnte auch den Krebs beim Nachwuchs<br />
begünstigen.<br />
Subfertil werden in der Medizin Frauen<br />
<strong>und</strong> Männer genannt, bei denen es über längere<br />
Zeit hinweg trotz regelmäßigen Verkehrs<br />
nicht zur Zeugung eines Kindes<br />
kommt. Oft kann medizinisch nicht geklärt<br />
werden, woran das liegt. Viele Experten vermuten,<br />
dass, wenn betroffene Paare doch<br />
noch Eltern werden, die der Subfertilität zugr<strong>und</strong>e<br />
liegenden Ursachen dazu führen, dass<br />
beim Nachwuchs Fehlbildungen, chronische<br />
Krankheiten oder eben Krebs vermehrt auftreten.<br />
Marie Hargreave hat jüngst eine weitere<br />
Studie zum Thema veröffentlicht. Dafür analysierte<br />
ihr Team die Daten von Müttern, de-<br />
wEnn DAS wunSchkinD AuF Sich wArtEn läSSt ...<br />
... steckt manchmal etwas dahinter, das sich leicht beheben<br />
lässt. Bei Frauen zeigt etwa ein »großes Blutbild«<br />
beim gynäkologen oder hausarzt mehr. dabei wird auch<br />
geprüft, ob die Schilddrüse ihre aufgabe richtig erfüllt –<br />
eine Überfunktion oder Entzündung stehen nicht selten<br />
dem Schwangerwerden entgegen oder begünstigen frühe<br />
Fehlgeburten.<br />
auch ein erhöhter Prolaktinspiegel der Frau kann im<br />
Blut nachgewiesen werden – prolaktin regt die Milchbildung<br />
an <strong>und</strong> unterdrückt meist recht wirkungsvoll den<br />
Eisprung. produziert eine nicht-stillende Frau prolaktin,<br />
kann das den Eisprung <strong>und</strong> so eine Schwangerschaft verhindern.<br />
Ein abstrich beim gynäkologen klärt zusätzlich, ob eine<br />
Infektion, etwa mit chlamydien, die Fruchtbarkeit vermindert.<br />
Meist lassen sich Schilddrüsenfehlfunktionen,<br />
ein Zuviel an prolaktin <strong>und</strong> Chlamydien schnell <strong>und</strong> wirkungsvoll<br />
behandeln.<br />
unterwegs 11/2013 ::: 2. Juni 2013<br />
ren Subfertilität in Dänemark dokumentiert<br />
worden war, <strong>und</strong> von deren dennoch geborenem<br />
Nachwuchs – insgesamt 125.844 jungen<br />
Menschen. »Wir hatten keine Informationen<br />
darüber, welche Frauen mit Fruchtbarkeitsproblemen<br />
eine Behandlung bekamen<br />
<strong>und</strong> welche Behandlung sie bekamen«, berichtet<br />
Marie Hargreave. Beim Nachwuchs<br />
der gesamten Gruppe zeigte sich jedenfalls<br />
ein erhöhtes Krebsrisiko in Kindheit, Jugend<br />
<strong>und</strong> jungem Erwachsenenalter.<br />
Um Zusammenhänge zu klären, forscht<br />
Hargreave weiter: »Wir führen gerade die<br />
bis heute größte Studie zu dieser Fragestellung<br />
durch«, sagt sie. Damit will sie künftig<br />
zwischen den Auswirkungen der Subfertilität<br />
<strong>und</strong> den Auswirkungen von Fruchtbarkeitsbehandlungen<br />
unterscheiden können.<br />
Proffessor Dr. Rainer Wiedemann, der<br />
auch im Vorstand des deutschen Netzwerks<br />
für Evidenzbasierte Medizin aktiv ist,<br />
wünscht sich <strong>und</strong> seinen Kollegen hingegen<br />
neue, prospektive Studien – Studien, die Kinder,<br />
die nach Kinderwunschbehandlungen<br />
zur Welt kommen, über Jahre bis Jahrzehnte<br />
hinweg begleiten <strong>und</strong> dokumentieren, nach<br />
welchen Behandlungen welche Ges<strong>und</strong>heitsfolgen<br />
gehäuft auftreten.<br />
Er betont, dass er subfertile Paare nach<br />
bestehender Datenlage so beraten würde:<br />
»Es gibt vielleicht ein etwas erhöhtes Risiko<br />
für das Auftreten von Krebserkrankungen<br />
beim Kind nach einer Kinderwunschbehandlung.<br />
Ob dies wirklich so ist, wissen<br />
wir nicht. Auf dieser Basis müssen Sie entscheiden,<br />
ob Sie sich behandeln lassen oder<br />
nicht.«<br />
Nicht zu vergessen: Bei der hälfte aller nicht <strong>fruchtbar</strong>en<br />
paare liegt es am Mann, dass das Baby auf sich<br />
warten lässt. Manchmal helfen Medikamente,<br />
manchmal liegt die verminderte Zeugungsfähigkeit<br />
an einer unges<strong>und</strong>en lebensweise – auch hier lassen<br />
sich oft schnell die Voraussetzungen schaffen, dass<br />
es doch noch ohne Eingriffe oder aufwändige prozeduren<br />
mit dem Wunschkind klappt.<br />
BuChTIpp<br />
Broschüre »kinderwunsch« von prof. dr. Rainer<br />
Wiedemann <strong>und</strong> anderen, mit verständlichem<br />
Fachwissen r<strong>und</strong> um Fruchtbarkeit <strong>und</strong> Fruchtbarkeitsbehandlungen,<br />
gratis herunterzuladen unter<br />
http://www.vorbeuge-medizin.com/new/dokumente/patienteninformation-kinderwunsch.pdf<br />
9<br />
FoTo: FlICKR.CoM / pEdRoSIMoES7 / CC By 2.0
10 ::: Mission im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Von der Mission mit zur<br />
Mission für die Menschen<br />
die christlichen Kirchen wachsen – vor allem in den ehemaligen Missionsgebieten<br />
in afrika <strong>und</strong> asien. gleichzeitig kommen viele Christen aus diesen ländern nach<br />
Europa <strong>und</strong> in die uSa. deshalb muss sich auch unsere Vorstellung von »Mission«<br />
verändern, sagt Thomas Kemper. Er leitet die internationale EmK-Weltmission.<br />
Die christliche Mission – die Mission Gottes – ist<br />
über die Generationen <strong>und</strong> Jahrh<strong>und</strong>erte unverändert<br />
geblieben: Sie will Gottes Gnade, die<br />
in Jesus Christus allen Völkern offenbar geworden ist,<br />
mit allen Menschen teilen <strong>und</strong> sie ihnen zugänglich<br />
machen. Durch Mission tragen wir dazu bei, dass die<br />
Liebe zu Gott <strong>und</strong> zum Nächsten wächst. Für Methodisten<br />
schließt das die besondere Betonung der persönlichen<br />
<strong>und</strong> gesellschaftlichen Heiligung ein.<br />
Der christliche Sendungsauftrag<br />
Das Verständnis <strong>und</strong> die Praxis der Mission werden<br />
immer durch äußere Bedingungen beeinflusst. Zu Beginn<br />
des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts ist unser missionarisches<br />
Engagement vor allem von vier Faktoren bestimmt, die<br />
sich wechselseitig beeinflussen. Dazu gehören<br />
n demografische Veränderungen <strong>und</strong> globale Migration,<br />
n Veränderungen der weltweiten Kirchenlandschaft,<br />
n wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Fragen,<br />
n vermehrte Kooperationen zwischen Kirchen, Gemeinden<br />
<strong>und</strong> Werken.<br />
Demografie<br />
Vor 100 Jahren lebten die meisten Christen – damals<br />
ein Drittel der Weltbevölkerung – in Europa <strong>und</strong><br />
Nordamerika. Auch heute sind ein Drittel der Weltbevölkerung<br />
Christen, die meisten leben aber auf der<br />
südlichen Erdhalbkugel, wobei ihre Zahl in Afrika am<br />
schnellsten wächst. Während der legendären Konferenz<br />
für Weltmission in Edinburgh im Jahre 1910 ging<br />
man davon aus, dass Missionare vom »Zentrum« –<br />
also Europa <strong>und</strong> Nordamerika – in die entlegenen Gebiete<br />
– Afrika <strong>und</strong> Asien – gesandt werden. Dieses Modell<br />
funktioniert heute nicht mehr.<br />
Hinzu kommt, dass es heute große Wanderungsbewegungen<br />
gibt. Das wirkt sich direkt auf Evangelisation<br />
<strong>und</strong> die Entwicklung der Kirchen aus. Methodisten<br />
aus Afrika wandern nach Deutschland oder in andere<br />
europäische Länder aus; das erneuert unseren Glauben<br />
<strong>und</strong> fordert uns gleichzeitig kulturell heraus. Die Kirchen<br />
in den USA lernen gerade, wie sie die wachsende<br />
lateinamerikanische Bevölkerung erreichen können. Es<br />
gibt von Flüchtlingen gegründete EmK-Gemeinden<br />
nicht nur in Afrika, sondern auch in Kanada <strong>und</strong> Neuseeland.<br />
Zurückgekehrte Flüchtlinge haben die Verantwortung<br />
für die jetzt begonnene missionarische<br />
Arbeit der EmK in Vietnam <strong>und</strong> Laos übernommen.<br />
Die Kirchen, die außerhalb Europas <strong>und</strong> Nordamerikas<br />
entstanden sind, sind erwachsen geworden <strong>und</strong><br />
nehmen ihren eigenen Platz in der Mission Gottes ein.<br />
Missionare gehen inzwischen von überall nach überall.<br />
R<strong>und</strong> die Hälfte der Missionare, die dem General<br />
Board of Global Ministries (GBGM) verb<strong>und</strong>en sind,<br />
kommen nicht aus den USA. So gibt es zum Beispiel<br />
Missionare aus Zimbabwe in Kambodscha, aus China<br />
in den USA <strong>und</strong> aus Brasilien in der Schweiz.<br />
Der Heilige Geist ruft nicht nur Menschen aus<br />
wohlhabenden Ländern. Wir lernen gerade, wie wertvoll<br />
es ist, Missionare aus den ehemaligen Randgebieten<br />
des Christentums unter uns zu haben. Auch das<br />
aktuelle Dokument zu Mission <strong>und</strong> Evangelisation des<br />
Weltrats der Kirche macht das deutlich: »Heute fordern<br />
Menschen von den Rändern der Welt ihren deutlichen<br />
Einfluss als Vertreter der Mission <strong>und</strong> zeigen<br />
damit, dass Mission sich immer verändert. Diese Umkehrung<br />
des Missionsverständnisses hat eine starke<br />
biblische Begründung: Gott hat die Armen <strong>und</strong> Machtlosen<br />
ausgewählt, damit sie seine Mission der Gerechtigkeit<br />
<strong>und</strong> des Friedens weitertragen, damit das Leben<br />
blühen kann.«<br />
wirtschaftliche <strong>und</strong> gesellschaftliche Fragen<br />
»Mission von den Rändern« deckt sich mit dem gegenwärtigen<br />
Kurs der EmK, der den Dienst »mit den<br />
Armen« <strong>und</strong> nicht »für die Armen« oder »an den Armen«<br />
betont. Diese Einstellung würdigt die Werte <strong>und</strong><br />
Gaben der Menschen, die allzu oft an den Rand gedrängt<br />
werden <strong>und</strong> vermittelt einen Eindruck davon,<br />
dass alle Menschen in Gottes Mission eingeb<strong>und</strong>en<br />
sind.<br />
Mission heute ist auch geprägt von dem Bewusstsein,<br />
dass die Kirche in einer ungerechten <strong>und</strong> geteilten<br />
unterwegs 11/2013 ::: 2. Juni 2013
FoTo: uMNS / MIKE duBoSE<br />
Welt wirkt – in einer Welt der gewaltigen Ungleichheit<br />
zwischen dem Norden <strong>und</strong> dem Süden. Wir denken oft<br />
darüber nach, wie die Reicheren den Ärmeren helfen<br />
können <strong>und</strong> machen uns dabei selten bewusst, wie<br />
sehr schon allein diese Unterscheidung die Strukturen<br />
unserer Missionsarbeit formt.<br />
Methodisten haben eine lange Tradition darin, die<br />
Arbeit mit wirtschaftlich benachteiligten Menschen zu<br />
achten. John Wesley war kein Verfechter der Armenfürsorge;<br />
vielmehr setzte er sich gegen Ausbeutung am Arbeitsplatz<br />
ein <strong>und</strong> dafür, dass sozial Benachteiligte eine<br />
ordentliche Schulbildung <strong>und</strong> Berufsausbildung erhalten.<br />
Damit sollten sie befähigt werden, ihre Lebenssituation<br />
zu verbessern. Wesley war ein großer Fre<strong>und</strong> von<br />
Hilfsfonds, die mit Krediten besonders Frauen halfen,<br />
ein eigenes Geschäft zu gründen. Die Kirche engagiert<br />
sich auch heute noch in solchen Initiativen. Natürlich<br />
helfen wir auch Menschen in Not. Aber wir wollen<br />
nicht in erster Linie Almosen verteilen. Es geht uns um<br />
die christliche Liebe <strong>und</strong> den Respekt.<br />
Missionspartnerschaften<br />
Die Idee des Dienstes »mit den Menschen« betont die<br />
große Bedeutung von Partnerschaften <strong>und</strong> Kooperationen<br />
in der Mission. Partner sind auf allen Ebenen der<br />
Kirche nötig. Diese Beziehungen erinnern uns daran,<br />
dass die Kirche überall auf der Welt zuhause ist <strong>und</strong><br />
dass sie an jedem Ort die Ganzheit der Glaubensfamilie<br />
zeigt. Gemeinden, Jährliche Konferenzen <strong>und</strong> Zentralkonferenzen<br />
brauchen solche Partner. »Global ministries«<br />
unterstützt solche Partnerschaften, <strong>und</strong> es<br />
braucht dabei auch selbst Partner.<br />
unterwegs 11/2013 ::: 2. Juni 2013<br />
11<br />
Mission hat viele gesichter: pastor<br />
Seung don Kim steht hier auf dem dach<br />
des Missionszentrums, das in einem<br />
Slum von port-au-prince (haiti) gebaut<br />
wird. Kim ist Missionar der Koreanischen<br />
EmK im südlichen Florida.<br />
Die weltweite Ausrichtung des GBGM ermöglicht<br />
Kooperationen über Grenzen hinweg. So baut »Global<br />
Ministries« derzeit Kontaktbüros in Jerusalem <strong>und</strong><br />
Hongkong auf. In Jerusalem arbeiten wir dabei mit der<br />
Britischen Methodistischen Kirche <strong>und</strong> dem Weltrat<br />
Methodistischer Kirchen zusammen. Damit wollen<br />
wir uns für Frieden <strong>und</strong> Gerechtigkeit in diesem Gebiet<br />
einsetzen; zudem können wir so direkte Informationen<br />
über den Konflikt zwischen Israel <strong>und</strong> Palästina<br />
weitergeben <strong>und</strong> bessere Anwälte für Gerechtigkeit<br />
<strong>und</strong> Versöhnung sein. Auch können wir Kontakte zwischen<br />
Methodisten <strong>und</strong> einheimischen Christen knüpfen.<br />
In Hongkong arbeiten wir mit der Unabhängigen<br />
Methodistischen Kirche von Hongkong zusammen.<br />
Dort wollen wir zum einen unsere Solidarität mit<br />
Christen in China zeigen <strong>und</strong> auch näher an unseren<br />
Mitarbeitenden in Ostasien sein.<br />
Während ich diese Zeilen schreibe, fliege ich zurück<br />
von einem Besuch bei der wachsenden Kirche in China.<br />
Es waren erstaunliche <strong>und</strong> sehr bewegende Begegnungen<br />
mit einer Kirche, die aus den furchtbaren Jahren<br />
der Verfolgung während der Kulturrevolution gestärkt<br />
<strong>und</strong> lebendiger als zuvor hervorgegangen ist. In<br />
China gehören r<strong>und</strong> 60 Millionen Menschen zu registrierten<br />
<strong>und</strong> nicht-registrierten Kirchen. Während des<br />
Besuchs nahm ich an einem Gottesdienst in einer Gemeinde<br />
in Peking teil, die 1982 mit 300 Gliedern wiedergegründet<br />
wurde <strong>und</strong> zu der heute 6.000 Menschen<br />
gehören. Dieser Gottesdienst erinnerte mich eindrücklich<br />
an das Versprechen, das Jesus seinen Jüngern gegeben<br />
hat: »… bis an der Welt Ende« (Matthäus 28).<br />
Thomas Kemper
12<br />
die Rechtfertigung<br />
fordert heraus<br />
1999 haben die lutheraner <strong>und</strong><br />
Katholiken die »gemeinsame<br />
Erklärung zur Rechtfertigungslehre«<br />
verabschiedet. Seither ist es um die<br />
Erklärung merkwürdig still<br />
geworden, stellt Walter Klaiber fest.<br />
Vor 15 Jahren konnte man in Deutschland<br />
etwas Seltenes erleben: eine<br />
theologische Auseinandersetzung,<br />
die bis in die Schlagzeilen großer Tageszeitungen drang. Im Januar<br />
1998 hatten 141 deutsche evangelische Theologieprofessoren<br />
gegen die geplante Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre<br />
(GER) des Lutherischen Weltb<strong>und</strong>s <strong>und</strong> der Römisch-katholischen<br />
Kirche protestiert. Über ihre Einwände wurde in den<br />
nächsten anderthalb Jahren heftig in der Öffentlichkeit diskutiert.<br />
Die Leserbriefspalte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung<br />
wurde zum theologischen Forum. Inhaltlich ging es um den<br />
Vorwurf, die GER stelle keinen wirklichen Konsens dar. Das<br />
paulinische »Allein aus Glauben« <strong>und</strong> die lutherische Überzeugung<br />
vom bleibenden Sündersein der Gerechtfertigten, vom<br />
Verhältnis von Gesetz <strong>und</strong> Evangelium <strong>und</strong> von der alles entscheidenden<br />
Bedeutung der Rechtfertigungslehre seien nicht<br />
gewahrt. Da es auch von Seiten der römischen Glaubenskongregation<br />
Bedenken gab, wurde in einer der GER angehängten<br />
»Gemeinsamen Offiziellen Feststellung« versucht, die aufgeworfenen<br />
Fragen zu klären. Dennoch wandten sich kurz vor<br />
der Unterzeichnung im Oktober 1999 noch einmal 243 Professoren<br />
gegen diesen Schritt.<br />
in den Gr<strong>und</strong>sätzen einig – unterschiede sind deutlich<br />
Wie bekannt, ist die GER am 31. Oktober 1999 in Augsburg<br />
unterschrieben worden. Dass ihr im Sommer 2006 auch der<br />
Weltrat der Methodistischen Kirchen zustimmte, hat ihre ökumenische<br />
Bedeutung unterstrichen. Inzwischen war auch Zeit,<br />
Geschichte <strong>und</strong> Inhalt der GER unvoreingenommen zu studieren.<br />
Wer sie gerecht beurteilen will, muss sich mit der Methode<br />
des differenzierten Konsenses auseinandersetzen. Das heißt:<br />
Man weiß sich in den Gr<strong>und</strong>sätzen einig, setzt aber in ihrer<br />
lehrmäßigen oder praktischen Ausformung unterschiedliche<br />
Akzente. Welches Ergebnis erbrachte die Auswertung des Dokuments<br />
durch unabhängige Forscher? Wenn ich recht sehe,<br />
zeigt sie: Es sind Unterschiede zwischen der katholischen <strong>und</strong><br />
der lutherischen Position geblieben, die teilweise über das hinausgehen,<br />
was im Dokument selbst aufgeführt wurde.<br />
unterwegs 11/2013 ::: 2. Juni 2013<br />
FoTo: dIETER SChÜTZ / pIXElIo.dE
Manchmal wurden Formulierungen des Konsenses<br />
gewählt, die von beiden Seiten unterschiedlich verstanden<br />
werden können, also keine echte Übereinstimmung<br />
darstellen. Die Gr<strong>und</strong>differenz betrifft vor allem<br />
die Frage, inwieweit die Menschen am Prozess der<br />
Rechtfertigung mit beteiligt sind. Bleiben sie völlig<br />
passiv oder werden sie durch Gottes Gnade befähigt<br />
<strong>und</strong> herausgefordert, auch bei Gottes Handeln mitzuwirken?<br />
Hier sind deutliche Unterschiede geblieben, wobei<br />
die methodistische Position in dieser Frage interessanterweise<br />
oft eigene Wege geht <strong>und</strong> eine gewisse Mittelstellung<br />
einnimmt. Gr<strong>und</strong>legende Einigkeit aber besteht<br />
darin, dass Rechtfertigung allein durch Gottes<br />
Gnade möglich wird <strong>und</strong> Menschen nur im Glauben<br />
erfassen <strong>und</strong> erfahren können, dass Gott in Christus Ja<br />
zu ihnen sagt <strong>und</strong> sie in seine Gemeinschaft aufnimmt.<br />
Damit ist gleichwohl ein klarer Konsens erreicht.<br />
irritierende Furcht<br />
Doch eine Befürchtung der Kritiker irritiert nun auch<br />
viele der Befürworter. Es ist die merkwürdige »Folgenlosigkeit«<br />
der GER. Wenigstens eine gegenseitige Einladung<br />
zum Tisch des Herrn sollte doch möglich sein,<br />
wenn man sich in der Rechtfertigung einig ist! Aber<br />
hier hat sich nichts bewegt. Allerdings sollten gerade<br />
lutherische Kritiker mit allzu harten Vorwürfen vorsichtig<br />
sein. Man war sich mit den Reformierten immer<br />
in der Rechtfertigungslehre einig, <strong>und</strong> doch kam<br />
es erst 1973 (!) durch die Leuenberger Konkordie zur<br />
offiziellen Abendmahlsgemeinschaft zwischen beiden<br />
reformatorischen Lagern! Dennoch bleibt die Situation<br />
unbefriedigend.<br />
Dass mit der GER noch nicht alle Aufgaben erledigt<br />
waren, wurde schon in der »Gemeinsamen Offiziellen<br />
Feststellung« ausgesprochen. Die Partner verpflichteten<br />
sich, »das Studium der biblischen Gr<strong>und</strong>lagen der<br />
Lehre von der Rechtfertigung fortzuführen <strong>und</strong> zu vertiefen«<br />
<strong>und</strong> gemeinsam daran zu arbeiten, »die Rechtfertigungslehre<br />
in einer für den Menschen unserer Zeit<br />
relevanten Sprache auszulegen«.<br />
Die mangelhafte gesamtbiblische F<strong>und</strong>ierung der<br />
GER war schon von ihren Kritikern bemängelt worden.<br />
Zunächst blieb diese Selbstverpflichtung unerledigt.<br />
Erst neun Jahre später trat eine ökumenische, international<br />
besetzte Expertenkommission zusammen,<br />
die 2011 eine Studie zu den biblischen Gr<strong>und</strong>lagen der<br />
Rechtfertigungslehre vorlegte.<br />
BuchtiPP<br />
walter klaiber (hg): Biblische gr<strong>und</strong>lagen der Rechtfertigungslehre.<br />
Eine ökumenische Studie zur gemeinsamen Erklärung zur<br />
Rechtfertigungslehre, Evangelische Verlagsanstalt, leipzig 2012,<br />
19,90 Euro. ISBN 978-3-374-03083-5<br />
unterwegs 11/2013 ::: 2. Juni 2013<br />
theologie :::<br />
Eine Bibel – unterschiedliche traditionen<br />
Hier wird nicht nachträglich das fehlende biblische<br />
F<strong>und</strong>ament für die GER gelegt. Es wird zunächst gezeigt,<br />
wie <strong>und</strong> warum sich die verschiedenen Traditionen<br />
so unterschiedlich auf die Heilige Schrift berufen<br />
konnten. Dann aber wird gemeinsam entfaltet, was die<br />
ganze Bibel über Gerechtigkeit <strong>und</strong> Rechtfertigung<br />
sagt.<br />
Dabei zeigt sich, dass schon im Alten Testament die<br />
entscheidenden Weichen für die neutestamentliche<br />
Rechtfertigungsbotschaft gestellt sind. Das alttestamentliche<br />
Zeugnis hat aber ein eigenes Profil im Blick<br />
auf die Bedeutung von Rechtfertigung <strong>und</strong> Gerechtigkeit<br />
für das soziale <strong>und</strong> gesellschaftliche Leben.<br />
Im Neuen Testament wird nicht nur die heutige<br />
Sicht der Rechtfertigungslehre des Paulus diskutiert,<br />
sondern auch die Botschaft Jesu <strong>und</strong> die Theologie des<br />
Matthäus <strong>und</strong> Jakobus in eine <strong>fruchtbar</strong>e Beziehung<br />
zur paulinischen Auffassung gesetzt. Hier werden alte<br />
Klischees überw<strong>und</strong>en. Am Schluss wird ein Fazit im<br />
Blick auf die GER gezogen. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist der dort<br />
gef<strong>und</strong>ene Konsens biblisch begründet. Wird das aber<br />
ernst genommen, dann ist ein noch sehr viel intensiveres<br />
Miteinander der Kirchen im Blick auf den missionarischen<br />
Auftrag, die gelebte Gemeinschaft <strong>und</strong> die<br />
Begegnung mit heutigen Menschen gefordert.<br />
»rechtfertigung ohne religion wird rechthaberei«<br />
Leider gibt es für die Übersetzung der Rechtfertigungsbotschaft<br />
in eine für Menschen unserer Zeit relevante<br />
Sprache noch keine wegweisende Studie. Hilfestellung<br />
haben die Kirchen durch den Schriftsteller Martin<br />
Walser bekommen, der in einem Vortrag vor der Harvard<br />
Universität das Thema Rechtfertigung aufgegriffen<br />
hat. Er beginnt den Vortrag mit der Feststellung:<br />
»Gerechtfertigt zu sein, war einmal das Wichtigste.«<br />
Er macht deutlich, dass das nicht mehr so ist, zeigt<br />
aber auch, dass sich zu rechtfertigen immer noch ein<br />
f<strong>und</strong>amentales Bedürfnis der Menschen ist. Aber – so<br />
stellt er fest: »Rechtfertigung ohne Religion wird zur<br />
Rechthaberei.«<br />
Darum bleibt es die unverzichtbare Aufgabe christlicher<br />
Verkündigung, den Menschen zu sagen: Weil<br />
dich Gott durch Jesus Christus rechtfertigt, weil er<br />
dein Leben bejaht – trotz allem, was gegen dich spricht<br />
–, darum musst du nicht mehr selbst um Recht <strong>und</strong><br />
Wert deines Lebens kämpfen. Du kannst es dankbar<br />
als Geschenk Gottes leben.<br />
dR. WalTER KlaIBER<br />
war bis 2005 Bischof der EmK in deutschland. Er hat zahlreiche<br />
Werke über Rechtfertigung <strong>und</strong> gnade veröffentlicht, zuletzt<br />
»Biblische gr<strong>und</strong>lagen der Rechtfertigungslehre« (s. Info).<br />
13
der Eröffnungsgottesdienst<br />
wurde in der<br />
Kapelle im haus<br />
höhenblick<br />
gefeiert.<br />
NJK<br />
SJK<br />
unterwegsinfo<br />
14 ::: nJk aktuell<br />
unterwegs 11/2013 ::: 2. Juni 2013<br />
oJK<br />
die pastorale arbeit<br />
wertschätzen<br />
Manche dinge wiederholen sich wieder <strong>und</strong> wieder. gehen wir sie<br />
an mit einem gelangweilten »schon wieder« oder mit einem<br />
freudigen »noch einmal«? Bei der NJK 2013 war dies die Frage.<br />
Pfarrer Christof May gab in seiner<br />
Bibelarbeit über das »Reich<br />
Gottes in Gemeinde <strong>und</strong> Kirche«<br />
einen Impuls. Er erinnerte an die<br />
DiE nJk in zAhlEn<br />
haushalt 2013 in kürze<br />
Einnahmen ::: 4,5 Millionen Euro<br />
umlagen der Bezirke :::<br />
3,2 Millionen Euro<br />
Personalausgaben :::3,6 Millionen Euro<br />
Statistik 2012<br />
kirchenmitglieder ::: 6.583 (6.711)<br />
kirchenangehörige ::: 4055 (4086)<br />
kirchenzugehörige ::: 320<br />
Pastorinnen/Pastoren ::: 72 hauptamtliche<br />
im aktiven dienst in 60 personalstellen<br />
(Vollzeit).<br />
Szene, wie Jesus die entmutigten<br />
Jünger am See Genezareth auffordert,<br />
das Netz auf der rechten Seite<br />
auszuwerfen (Johannes 21). Petrus<br />
hätte fragen können: »Schon wieder?«<br />
Aber er traut den Worten Jesu<br />
<strong>und</strong> macht den Fischzug seines<br />
Lebens.<br />
Wie setze ich mich zum Beispiel den<br />
Geschichten der Bibel aus, fragte<br />
Christof May: Mit der Einstellung<br />
eines müden »schon wieder« oder<br />
eines erwartungsvollen »noch einmal«.<br />
Manchmal brauchen wir dafür<br />
neue Formen, um das Reich<br />
Gottes unter uns zu erleben.<br />
Die Konferenz 2012 in Berlin<br />
hat der NJK Handlungsfähigkeit<br />
verschafft, so erklärten die Superintendenten<br />
in ihrem Bericht. Sollte<br />
damit die Zeit der Finanzdiskussio-<br />
nen vorläufig vorbei sein? Aber die<br />
ersten Anträge drehten sich fast<br />
ausnahmslos um die Frage, wie die<br />
Gehälter der Hauptamtlichen auf<br />
100 Prozent der Gehaltstabelle der<br />
Zentralkonferenz angeglichen werden<br />
könnten. Die Pastorinnen <strong>und</strong><br />
Pastoren leisten einen anspruchsvollen<br />
Dienst, aber die Gehälter<br />
konnten nicht so entwickelt werden,<br />
»dass die Inflationsrate ausgeglichen<br />
worden wäre«, zeigte der<br />
Bericht der Superintendenten auf.<br />
Eine Debatte über die Finanzen –<br />
schon wieder?<br />
Der Antrag der Laienvertreter<br />
aus dem Hamburger Distrikt hatte<br />
etwas von dem »noch einmal«. Mit<br />
der »Aktion 100 Prozent« wollen<br />
die Laien in den Gemeinden werben,<br />
die fehlenden Mittel aufzubringen.<br />
Auch über das Gehalt zeigen<br />
wir, wie sehr der Dienst der<br />
Pastoren wertgeschätzt wird, erklärte<br />
der Laiendelegierte aus Hannover,<br />
Ehrenfried Matt.<br />
Der Sekretär für Evangelisation<br />
Barry Sloan motivierte die NJK zu<br />
»Reich-Gottes-Leuten« zu werden.<br />
Er bezog sich dabei auf Howard<br />
Snyder, der provozierend zwischen<br />
»Gemeindeleuten« <strong>und</strong> »Reich-<br />
Gottes-Leuten« unterscheidet:<br />
»Reich-Gottes-Leute« kümmern<br />
sich zuerst um das Reich Gottes<br />
<strong>und</strong> seine Gerechtigkeit, während<br />
»Gemeindeleute« dazu tendieren,<br />
Gemeindeangelegenheiten über Belange<br />
der Gerechtigkeit, Gnade<br />
<strong>und</strong> Wahrheit zu stellen. »Gemeindeleute«<br />
machen sich darüber Gedanken,<br />
wie sie Leute in die Gemeinde<br />
bringen können, »Reich-<br />
Gottes-Leute« denken darüber<br />
nach, wie sie die Gemeinde in die<br />
Welt bekommen. »Gemeindeleute«<br />
machen sich Sorgen, dass die Welt<br />
die Gemeinde verändern könnte,<br />
während »Reich-Gottes-Leute«<br />
daran arbeiten zu sehen, wie Gemeinde<br />
die Welt verändert.<br />
M.Putzke/S.Begaße
FoToS: hEIKE lIESE<br />
Der Bezirk Braunfels mit seinen<br />
drei Gemeinden ist Gastgeber der<br />
NJK. Hier ein Einblick in das vielfältige<br />
Gemeindeleben.<br />
Durch Mittelhessen zieht sich<br />
die »Solmser Straße«. Im Osten,<br />
am Vogelsberg, liegt in Laubach<br />
eines der Schlösser, die auf<br />
das Adelsgeschlecht derer von<br />
Solms zurückgehen. Dort gibt es<br />
die 2007 gegründete Gemeinde<br />
Laubach, die sich in einer alten<br />
Gaststätte trifft. Die 15 Mitglieder<br />
haben ein missionarisches Herz für<br />
ihr Städtchen. Leider fehlt derzeit<br />
ein Leiter – wir beten darum, dass<br />
sich jemand nach Laubach gezogen<br />
fühlt <strong>und</strong> in der Leitung der Gemeinde<br />
mithilft.<br />
impulse gehen von Braunfels aus<br />
Am anderen Ende dieser Solmser<br />
Straße liegt, 55 Kilometer entfernt,<br />
die Braunfelser Gemeinde. Die 115<br />
Glieder feiern in der Kapelle des<br />
Erholungsheimes »Haus Höhenblick«<br />
ihren Gottesdienst. Trotz<br />
Einbau einer Empore ist der Platz<br />
im Gottesdienst knapp. Sonst treffen<br />
sich die Mitglieder in etlichen<br />
Hauskreisen. Der Jugendkreis zählt<br />
20 Leute <strong>und</strong> der Seniorenkreis ist<br />
mit 50 bis 60 Leuten schon kein<br />
unterwegs 11/2013 ::: 2. Juni 2013<br />
»Kreis« mehr. Deshalb stärkt die<br />
Gemeinde am Haus Höhenblick<br />
die zwölf Kilometer entfernten Gemeinde<br />
in Wetzlar. Hier treffen sich<br />
etwa 25 Leute zum Gottesdienst.<br />
Ein Zeltmacher-Missionsehepaar<br />
ist von Braunfels in die Pastorenwohnung<br />
gezogen, um den Gemeindeneuaufbau<br />
in Wetzlar voranzubringen.<br />
So ist zu beobachten,<br />
dass zu den meist älteren Gemeindegliedern<br />
jüngere Leute dazukommen.<br />
Angebote sind ein Miniclub,<br />
ein Hauskreis <strong>und</strong> das Frauenfrühstück.<br />
Um die zehn Jugendli-<br />
unterwegs nJk aktuell info :::<br />
15<br />
drei gemeinden entlang der »Solmser Straße«<br />
DiE Aktion »1000x1000« endete<br />
mit der Tagung der NJK 2013<br />
in Braunfels. Die Gemeinden<br />
brachten die Molli-Schafe zum<br />
Schlachten nach Braunfels.<br />
Insgesamt 261,03 Kilogramm<br />
Kleingeld kamen zusammen.<br />
Am meisten sammelte die Gemeinde<br />
Neuschoo mit 40,08<br />
Kilogramm, gefolgt von Hamm<br />
(30,83) <strong>und</strong> Berlin Charlottenburg<br />
(16,29). In den Schafen<br />
fanden sich Geldscheine im<br />
Wert von 1.200 Euro. Bis zum<br />
31. Januar 2013 sind 438.085<br />
Euro für den Versorgungsfonds<br />
der EmK gespendet worden.<br />
Das genaue Endergebnis wird<br />
jetzt ermittelt.<br />
zwEi nEuE SuPErintEnDEntEn<br />
sollen auf der NJK 2014 gewählt<br />
werden. Die Amtszeit der<br />
Superintendenten Uwe Onnen<br />
<strong>und</strong> Christian Voller-Morgenstern<br />
endet im Jahr 2015. Die<br />
Konferenz setzte einen Nominationsausschuss<br />
zusammen.<br />
che kommen zum »Offenen<br />
Jugendabend« am Mittwoch. Ein<br />
Programm für Gr<strong>und</strong>schüler beginnt<br />
grade seinen Lauf. In dieser<br />
vielfältigen Gemeindearbeit wird<br />
eines deutlich: Wir schaffen das<br />
nicht allein <strong>und</strong> sind abhängig von<br />
Gott. Wir beten darum <strong>und</strong> stehen<br />
in der Anbetung vor Gott, weil nur<br />
Er das schenken kann, was wir als<br />
Ziel haben: »Lasst uns aber wahrhaftig<br />
sein in der Liebe <strong>und</strong> wachsen<br />
in allen Stücken zu dem hin,<br />
der das Haupt ist, Christus.«<br />
(Epheser 4,15) Steffen Klug<br />
die gemeinden<br />
des Bezirkes<br />
Braunfels sind<br />
eng mit dem<br />
haus höhenblick<br />
verb<strong>und</strong>en.<br />
kurz &bündig<br />
AlS StAtiStikEr DEr nJk beendete<br />
Joachim Falk seinen Dienst.<br />
Die Aufgabe übernimmt jetzt<br />
Hartmut Karras aus der<br />
Gemeinde in Hamm.<br />
DEr BEzirk olDEnBurG lädt ein<br />
zur nächsten Tagung der NJK<br />
vom 10. bis 13. April 2014.
Dienstzuweisungen<br />
<strong>und</strong> Beauftragungen<br />
NJK 2013<br />
dISTRIKT BERlIN<br />
Superintendent :::<br />
Christian Voller-Morgenstern » 9<br />
Berlin-charlottenburg ::: deutschsprachige<br />
Gemeinde: Carolyn Kappauf » 8<br />
Internationale Gemeinde: zu besetzen<br />
Berlin-Friedenau/Schöneberg :::<br />
holger Sieweck » 7<br />
Berlin-Friedrichshain :::<br />
Thomas Steinbacher » 8<br />
Berlin, Ghanaische Gemeinde ::: zu<br />
besetzen, unter Aufsicht von Joachim georg<br />
Berlin-lankwitz ::: Lokalpastor andreas<br />
Kraft » 2 , Lokalpastor Frank drutkowski » 11<br />
Berlin-neukölln/Eichwalde :::<br />
holger Sieweck » 11<br />
unter Mitarbeit von Joachim georg » 6<br />
Berlin-oberschöneweide :::<br />
Joachim georg » 6<br />
Berlin-Spandau ::: Matthias Zehrer » 6<br />
Berlin-Stadt ::: gabriel Straka » 9, Thomas<br />
Steinbacher » 8, Praktikantin Margrit Krüger<br />
» 1 unter Aufsicht von gabriel Straka<br />
Berlin-tegel ::: Matthias Zehrer » 6<br />
Berlin-wittenau ::: andreas Fahnert » 6<br />
cottbus ::: Sven Tiesler » 7<br />
Eberswalde ::: anne detjen » 4<br />
Genthin ::: Praktikantin Margrit Krüger » 1<br />
unter Aufsicht von gabriel Straka<br />
Magdeburg ::: Jürgen Stolze » 11<br />
neubrandenburg ::: Burkhardt hübner » 10<br />
neuruppin ::: zu besetzen,<br />
Aufsicht: andreas Fahnert<br />
Potsdam ::: zu besetzen,<br />
Aufsicht: Christian Voller-Morgenstern<br />
rostock ::: dirk Reschke-Wittko » 10<br />
Vorpommern ::: Burkhardt hübner » 10<br />
unter Mitarbeit von dirk Reschke-Wittko in<br />
Wiepkenhagen » 1<br />
dISTRIKT ESSEN<br />
Superintendent ::: dr. Rainer Bath » 6<br />
Bebra/Eisenach ::: Sven Kockrick » 6,<br />
zu besetzen<br />
Bergisches land ::: Rainer Mittwollen » 1,<br />
Rainer leo » 9, günter loos » 9<br />
Bielefeld ::: Cornelis appelo » 2<br />
Braunfels ::: Steffen Klug » 2,<br />
hans- hermann Schole » 6<br />
Detmold ::: Pastor auf Probe uwe hanis » 2<br />
unter Aufsicht von dr. Rainer Bath<br />
Duisburg ::: Rainer leo » 1,<br />
Regine Stoltze » 11<br />
Essen ::: zu besetzen, Aufsicht: Jürgen Woithe<br />
Ghanaische Gemeinden rhein/ruhr :::<br />
Jane Ellen odoom » 7<br />
Großalmerode ::: Michael putzke » 9,<br />
Katharina lange » 8<br />
herges-hallenberg ::: zu besetzen,<br />
Aufsicht: Joachim Rohrlack<br />
kassel ::: Katharina lange » 10,<br />
Michael putzke » 8<br />
lage ::: Nicole Bernardy » 13<br />
Mülheim an der ruhr :::<br />
dr. daniele Baglio » 3<br />
rheinland ::: Van Jollie » 8,<br />
Ruthild Steinert » 3<br />
ruhrgebiet ost ::: Frank hermann » 1,<br />
Sebastian Begaße » 5, Lokalpastor Romesh<br />
Modayil » 1, unter Mitarbeit von Bodo laux,<br />
Praktikant Jonas Stolze » 1<br />
unter Aufsicht von Bodo laux<br />
thüringer wald ::: zu besetzen,<br />
Aufsicht: Joachim Rohrlack<br />
wuppertal-Barmen ::: Marco alferink » 2<br />
Norddeutsche Jährliche Konferenz<br />
23. bis 26. Mai 2013<br />
im Bezirk Braunfels<br />
dISTRIKT haMBuRg<br />
Superintendent ::: uwe onnen » 9<br />
Bookholzberg ::: Maren herrendörfer » 2<br />
Braunschweig/clausthal :::<br />
Jürgen Stolze » 1, Stephan von Twardowski » 4<br />
Bremen ::: Susanne Nießner-Brose » 6<br />
Bremen-nord ::: Pastorin auf Probe<br />
Friederike Meinhold » 2,<br />
unter Aufsicht von Rudi grützke<br />
Bremerhaven ::: Christhard Elle » 4<br />
Delmenhorst ::: Rudi grützke » 7<br />
Edewecht ::: gunter Blaschke » 3<br />
Ellerbek ::: Christine guse » 2<br />
Flensburg ::: ute Köppen » 1<br />
Ghanaischer Bezirk hamburg :::<br />
aaron gaisie-amoah » 1<br />
hamburg international uMc :::<br />
Nicole Sims » 2<br />
hamburg-Eimsbüttel :::<br />
Sebastian d. lübben » 2<br />
hamburg-hamm ::: Karsten W. Mohr » 4,<br />
Praktikantin Madeline danquah » 1<br />
unter Aufsicht von Karsten W. Mohr<br />
hamburg-harburg ::: Stefan Kraft » 2<br />
hamburg-nord ::: Sebastian d. lübben » 6,<br />
Lokalpastor William Barnard-Jones » 2<br />
hamburg-wilhelmsburg ::: Karsten W. Mohr<br />
» 1, Praktikantin Madeline danquah » 1<br />
unter Aufsicht von Karsten W. Mohr<br />
hannover ::: hartmut Kraft » 8, Irene Kraft » 4,<br />
Pastor auf Probe Rainer prüßmann » 3<br />
unter Aufsicht von hartmut Kraft<br />
kiel ::: andreas Fellenberg » 2<br />
leer ::: Siegfried Stoltze » 3<br />
lübeck ::: Thomas leßmann d.Min. » 12<br />
Minden ::: hartmut Kraft » 11, Irene Kraft » 11<br />
neuschoo/Aurich ::: zu besetzen,<br />
Aufsicht: Bärbel Krohn-Blaschke<br />
oldenburg ::: Klaus abraham » 8,<br />
Lokalpastorin Sylvia Schütte » 1<br />
osnabrück ::: olaf Wischhöfer » 1<br />
westerstede/wiesmoor :::<br />
Klaus abraham » 5,<br />
Lokalpastorin Sylvia Schütte » 1<br />
wilhelmshaven :::<br />
Bärbel Krohn-Blaschke » 5<br />
wolfsburg ::: dietmar Wagner » 4
FoTo: hEIKE lIESE<br />
KINdER- uNd JugENdWERK<br />
leiter ::: lars Weinknecht » 4<br />
referent für die Arbeit mit Jugendlichen<br />
::: Stephan von Twardowski » 1<br />
referent für die Arbeit mit kindern :::<br />
günter loos » 9<br />
Sekretär für die Arbeit der wesleyScouts<br />
(im nebenamt) ::: Steffen Klug » 2<br />
REgIoNalBEauFTRaguNg IM<br />
NEBENaMT<br />
raum rheinland ::: helga allermann<br />
raum hamburg/Schleswig-holstein<br />
(Jugend) ::: Beate Klähn-Egbers<br />
raum Mecklenburg-Vorpommern :::<br />
Burkhardt hübner<br />
raum harz <strong>und</strong> heide (kinder) :::<br />
dietmar Wagner<br />
raum Berlin-Brandenburg ::: Sven Tiesler<br />
IN BESoNdEREN dIENSTEN<br />
kirchenkanzlei leiter ::: Ruthardt prager » 7<br />
kommission für Evangelisation, Sekretär<br />
für missionarischen Gemeindeaufbau :::<br />
Christhard Elle » 6<br />
die hauptamtlichen der Norddeutschen Jährichen Konferenz mit Bischöfin Rosmarie Wenner (vordere Reihe, Bildmitte)<br />
dIaKoNIEWERKE<br />
Bethesda wuppertal <strong>und</strong><br />
Bethesda Seniorenzentrum wuppertal :::<br />
Jürgen Woithe » 1<br />
Schwesternheim Bethanien hamburg :::<br />
Sebastian d. lübben » 2<br />
Bethanien havelgarten Berlin :::<br />
Birgit Fahnert » 6<br />
Bethanien-Verb<strong>und</strong> Berlin :::<br />
zu besetzen<br />
Sozialdiakonische Einrichtungen<br />
Braunfels, haus höhenblick :::<br />
hans- hermann Schole » 4<br />
auSSERhalB dER ZENTRalKoN-<br />
FERENZ uNTER auFSIChT EINER<br />
KoNFERENZ odER BEhÖRdE<br />
Malawi Missionary conference :::<br />
Edgar lüken » 3<br />
BEuRlauBuNgEN<br />
in der gesetzlichen Elternzeit :::<br />
Tanja lübben, BK hamburg-Eimsbüttel<br />
paSToRINNEN uNd paSToREN<br />
IM RuhESTaNd<br />
dr. daniele Baglio, Siegfried Barth, dieter<br />
Begaße, Walter Berchter, Benno Bertram,<br />
Kurt Böttcher, Werner Braun, Reinhard<br />
Brose, Volker Bruckart, gerold Brunßen,<br />
Edit Czimer, Elke dinkela, daniel dittert,<br />
Siegfried Elke, Reinhold Elle, Siegfried<br />
Ermlich, andreas Fellenberg, andreas<br />
Fischer, Matthias götz, Siegfried groß,<br />
Christel grüneke, hartmut handt, armin<br />
hanf, hans-Wilhelm herrmann, Willi<br />
holland, Carolyn Kappauf, Johannes<br />
Kapries, Werner Kootz, Martin lange, peter<br />
leimcke, dr. Manfred Marquardt, hans<br />
Michalski, dr. ute Minor, Werner Mohrmann,<br />
helmut Robbe, Esther Roch, Joachim<br />
Rohrlack, dieter Rutkowski, Manfred<br />
Sanden, Bodo Schwabe, Manfred Selle,<br />
helmuth Seifert, Walter a. Siering, dietmar<br />
Sieweck, Siegfried Soberger, hans-albert<br />
Steeger, hans-ulrich Stein, harald Stein,<br />
herbert Stephan, Reinhard Theysohn,<br />
Martin Tschuschke, Karl heinz Voigt, dieter<br />
Weigel, Friede-Renate Weigel, Joachim<br />
Weisheit, Klaus Wichers, Kurt Wilhelm, Fritz<br />
Wittko<br />
EhRENhaFT loKalISIERTE<br />
paSToREN/paSToRINNEN<br />
Jürgen anker, BK Braunschweig/Clausthal<br />
Manfred Müller, BK Braunfels<br />
andreas Schäfer, BK hamburg-harburg
18<br />
::: nJk aktuell<br />
Die nJk-tagung<br />
in Bildern<br />
g<br />
j<br />
l<br />
2h<br />
Viel Platz bot das haus des gastes in Braunfels der<br />
Tagung der Norddeutschen Jährlichen Konferenz. Schon<br />
2007 hatte dort die NJK getagt g. ab Freitag begann das<br />
camp der wesley Scouts am haus höhenblick unter der<br />
leitung von andreas hees. Im Bild: Feuer machen nach<br />
einer kalten Nacht h. Arbeitsgruppen diskutierten am<br />
donnerstagnachmittag die anträge <strong>und</strong> Berichte j.<br />
Manfred detjen (rechts im Bild) von der Aktion<br />
»1000x1000« trieb gemeinsam mit Matthew Barlow die<br />
Molli-Schafe zusammen k. die Braunfelser waren tolle<br />
Gastgeber, immer hilfsbereit. das Küchenteam bekam alle<br />
satt l. anne-Marie detjen <strong>und</strong> Stephan von Twardoswki<br />
wurden am Konferenzsonntag ordiniert. Silvia Schütte<br />
nimmt ihren dienst als lokalpastorin auf (von links nach<br />
rechts) z.<br />
k<br />
z<br />
unterwegs 11/2013 ::: 2. Juni 2013
FoToS: hEIKE lIESE / MIChaEl puTZKE<br />
c v<br />
n<br />
m<br />
Die laienvertreter des hamburger<br />
Distriktes haben die »Aktion 100<br />
Prozent« für die hauptamtlichen<br />
angestoßen. Michael Putzke hat mit<br />
Ehrenfried Matt, dem laienvertreter<br />
aus hannover, gesprochen.<br />
unterwegs 11/2013 ::: 2. Juni 2013<br />
b<br />
unterwegs info ::: 19<br />
Grüße <strong>und</strong> Ehrungen gehören zu einer Jährlichen Konferenz. auch in Braunfels wurden<br />
pastoren für ihren dienst (Jahre in Klammern) geehrt. Bischöfin rosemarie wenner dankte<br />
den Jubilaren für ihren dienst. (Foto x, vordere Reihe, von links nach rechts): Daniele<br />
Baglio mit Ehefrau dorothea (25), christel Grünecke (50), Bodo Schwabe mit Ehefrau<br />
Catherine (50). hintere Reihe von links: conrad roberts <strong>und</strong> seine Frau Catherine gehen<br />
zurück nach ghana. In den Ruhestand geht hans-wilhelm hermann mit Ehefrau Christina.<br />
norbert rose verlässt den dienst in der EmK. Dieter Begaße geht in Ruhestand. Aaron<br />
Gaisie-Amoah mit Ehefrau Betty wird in die ghanaische gemeinde in hamburg leiten.<br />
Nicht dabei waren: Peter leimcke, Siegrid raddatz (60), ruthardt Prager (40).<br />
In den dienst der Nordkirche wechselten thorsten kelm <strong>und</strong> Ellen Drephal-kelm.<br />
Grüße von anderen Jährlichen konferenzen (JK) überbrachten Johannes Knöller für die SJK<br />
c, Christoph georgi für die oJK v, Martin geiser für die JK Schweiz/Frankreich b, pfarrer<br />
holger Zirk überbrachte die grüße der landeskirche im Rheinland n. pfarrer Christof May m<br />
von der Katholischen gemeinde in Braunfels <strong>und</strong> der leiter des Evangelisationswerkes Barry<br />
Sloan hielten inspiriende Bibelarbeiten.<br />
Was hat die Laienvertreter vom<br />
Hamburger Distrikt bewogen die<br />
»Aktion 100 Prozent« anzustoßen?<br />
EhrEnFriED MAtt: Wir wollen, dass<br />
die pastoren <strong>und</strong> pastorinnen leistungsgerecht<br />
bezahlt werden. das<br />
hat mit einer ganz großen portion<br />
Wertschätzung gegenüber der arbeit<br />
der pastoren zu tun. Wertschätzung<br />
drückt sich auch in der Bezahlung<br />
aus.<br />
Was sind die nächsten Schritte?<br />
EhrEnFriED MAtt: Ähnlich wie in der<br />
aktion »1000x1000« soll in Kürze ein<br />
Fonds aufgelegt werden. das wollen<br />
wir schnell an die laien in den Bezirken<br />
weitergeben, so dass wir für die<br />
nächste Sitzung der Finanzgremien<br />
der Konferenz im oktober bereits<br />
planungssicherheit bekommen: Wie<br />
kann unsere »aktion 100 prozent« im<br />
nächsten Jahr realisiert werden?<br />
interview<br />
Was bewegt Sie beim Konferenzthema<br />
»Dein Reich komme«?<br />
EhrEnFriED MAtt: gott ist bereits da, an<br />
plätzen, an denen wir das gar nicht vermuten.<br />
Wie wir es gestern in der Bibelarbeit<br />
gehört haben: gott ist uns schon vorausgegangen.<br />
Wenn wir sagen »dein Reich komme«,<br />
ist er schon da. Sein Reich ist schon<br />
da! Wir wirken als kleine handlanger dabei<br />
mit. das befreit uns von einem immensen<br />
leistungsdruck.<br />
Was nehmen Sie von der Tagung der<br />
NJK in Braunfels mit?<br />
EhrEnFriED MAtt: Ich sehe an der Stelle<br />
eine große Bereitschaft, unter den laien<br />
an der »aktion 100 prozent« mitzuwirken.<br />
das finde ich toll. Wir haben in den letzten<br />
Konferenzen an Einigkeit zwischen hauptamtlichen<br />
<strong>und</strong> laien gewonnen.<br />
x
20<br />
unterwegsinfo<br />
unterwegs 11/2013 ::: 2. Juni 2013<br />
65 Jahre aktiv EmK-pfadfinderarbeit –<br />
Nach 65 Jahren aktivem<br />
Bläserdienst<br />
wurde Walter Ebert aus<br />
dem Posaunenchor Wüstenrot-Neuhüttenverabschiedet.<br />
Praktisch seit Kriegsende<br />
hat er den Posaunenchor<br />
mitgeprägt <strong>und</strong> war mit<br />
durchschnittlich 1,5 Fehlzeiten<br />
pro Jahr (von 100 jährlichen<br />
Einsätzen) jahrzehntelang<br />
der treueste Bläser. Um Nachwuchs<br />
hat sich Walter Ebert dabei auch<br />
vorbildlich gekümmert: Aus allen<br />
Kindern <strong>und</strong> Enkeln sind Bläser im<br />
Posaunenchor geworden!<br />
Das Projekt »Kinder in die Mitte«<br />
hat den Publikumspreis des Aspirin-Sozialpreises<br />
2013 erhalten.<br />
Ende April war die Preisverleihung.<br />
Es war ein spannendes <strong>und</strong> beim<br />
Schlussspurt auch leicht chaotisches<br />
Rennen um den Publikumspreis<br />
des Aspirin-Sozialpreises<br />
2013. Dieser Preis wird jährlich<br />
von der Bayer Cares Fo<strong>und</strong>ation<br />
vergeben <strong>und</strong> würdigt besonders<br />
innovative soziale Projekte. Abgestimmt<br />
wird über das Internet. Das<br />
Projekt »Kinder in die Mitte« des<br />
EmK-Bezirkes Berlin-Stadt war unter<br />
96 Bewerbungen einer der Spitzenreiter.<br />
Ebenso erfolgreich war das Kinderhospiz<br />
Regenbogenland in Düsseldorf.<br />
Beide Projekte wechselten<br />
ein wachsender Zweig<br />
Zu seiner jährlichen Tagung traf<br />
sich der B<strong>und</strong>esrat der Wesley-<br />
Scouts in Friedrichroda. Die Pfadfinderarbeit<br />
ist ein wachsender<br />
Zweig in der EmK – auch wenn die<br />
Gruppentreffen nur selten in den<br />
Kirchenräumen stattfinden. So lassen<br />
sich auch Kirchenferne leichter<br />
ansprechen. Die Anbindung an die<br />
Gemeinde vor Ort ist aber sehr<br />
wichtig. In den neun Jahren seit<br />
Gründung der methodistischen<br />
Pfadfinder sind 22 Stämme <strong>und</strong><br />
fünf Siedlungen (Gruppen) in<br />
Berlin: auszeichnung für EmK-Sozialprojekt<br />
sich während des Abstimmungszeitraums<br />
mehrfach an der ersten<br />
Stelle ab. Am 31. Januar 2013, dem<br />
letzten Abstimmungstag, brach der<br />
Server, der die Stimmabgaben zählt,<br />
zusammen, so dass ein Sieger nicht<br />
ermittelt werden konnte. Großzügig<br />
beschloss die Bayer Cares<br />
Fo<strong>und</strong>ation, beide Projekte als Publikumssieger<br />
anzuerkennen <strong>und</strong><br />
jeweils die volle Preissumme von<br />
5.000 Euro zu gewähren.<br />
Das Projekt »Kinder in die Mitte«<br />
unterstützt seit 14 Jahren im<br />
Berliner Bezirk Mitte Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendliche zwischen fünf <strong>und</strong> 15<br />
Jahren, die sich in schwierigen Lebenslagen<br />
befinden. Häufig prägen<br />
Arbeitslosigkeit, Finanznot oder<br />
Alkoholprobleme das familiäre<br />
Umfeld. Die Betreuer – darunter<br />
ein Pool von 50 Ehrenamtlichen –<br />
haben für die Sorgen der Kinder<br />
stets ein offenes Ohr. Und sie helfen<br />
konkret: Sie unterstützen bei<br />
den Hausaufgaben, bereiten täglich<br />
ein frisches Mittagessen zu<br />
<strong>und</strong> organisieren ein abwechslungsreiches<br />
Freizeit-Programm,<br />
beispielsweise eine Musikwerk-<br />
Miriam Rückert, die pädagogische leiterin<br />
von »Kinder in die Mitte«, freut sich über die<br />
auszeichnung.<br />
Deutschland entstanden. Inzwischen<br />
gibt es ein ausgearbeitetes<br />
Liliensystem, nach dem sich Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendliche schrittweise Pfadfinderwissen<br />
aneignen können. Für<br />
Mitarbeitende <strong>und</strong> Helfer ab 12<br />
Jahren gibt es Schulungen. Höhepunkt<br />
bisher war das B<strong>und</strong>escamp<br />
über Christi Himmelfahrt 2012, zu<br />
dem 200 Scouts aus ganz Deutschland<br />
nach Rothmannsthal in Franken<br />
anreisten. 2014 ist wieder ein<br />
Camp geplant.<br />
Kathrin Mittwollen/kie<br />
statt oder Bastel-, Koch- <strong>und</strong><br />
Tanzkurse.<br />
Am 29. April erfolgte die feierliche<br />
Preisverleihung im Medizinhistorischen<br />
Museum der Berliner<br />
Charité. Zwölf Projekte waren eingeladen.<br />
Spannender als für die beiden<br />
Publikumssieger war es für die<br />
anderen Beteiligten. Sie erfuhren<br />
erst bei diesem Anlass, wer von ihnen<br />
für einen der drei von einer Jury<br />
vergebenen Preise vorgesehen<br />
war. Das Jury-Mitglied Professor<br />
Dr. Wolf Rainer Wendt hob in seiner<br />
Laudatio zu »Kinder in die<br />
Mitte« hervor, dass Kinder in prekären<br />
Familienverhältnissen anfälliger<br />
für Erkrankungen sind. Insofern<br />
diene die Initiative »Kinder in<br />
die Mitte« auch der ges<strong>und</strong>heitlichen<br />
Vorsorge <strong>und</strong> Prävention.<br />
Miriam Rückert, pädagogische<br />
Leiterin, <strong>und</strong> Pastor Gabriel Straka,<br />
Vorsitzender des Verwaltungsrates,<br />
nahmen den Preis für das<br />
Projekt entgegen. Und die Kinder<br />
des Projektes freuen sich, dass ihr<br />
Schularbeitsraum nun neu gestaltet<br />
<strong>und</strong> ausgestattet werden kann.<br />
Axel Magdowski<br />
FoTo: pRIVaT<br />
FoTo: WWW.MuEllERSaRaN.dE
Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser<br />
dieses R<strong>und</strong>briefs,<br />
ZEIT IM UMBRUCH – so kann man die<br />
Phase überschreiben, in der wir uns im<br />
Lebenszentrum gerade befinden. Beim<br />
Jahresfest am 30. Juni <strong>und</strong> einem<br />
Fachtag am 2. Juli wird Kurt Wegenast<br />
in den Ruhestand verabschiedet werden.<br />
Damit geht wirklich eine Ära zu<br />
Ende, was in den folgenden Berichten<br />
Als ich 1986 mit meiner Arbeit im<br />
LZE begann, zog ich in ein Zimmer<br />
mit Bett <strong>und</strong> Tisch als<br />
Schreibtisch. Außer meiner Bibel, Terminkalender<br />
<strong>und</strong> meiner alten Kofferschreibmaschine<br />
hatte ich nur noch<br />
eine Gemeinschaftsdusche/WC <strong>und</strong><br />
Gemeinschaftstelefonanschluss im<br />
Flur mit den ersten fünf Bewohnern.<br />
Was sehr zaghaft mit einfachsten<br />
Mitteln begann, ist heute eine weit<br />
über unseren kirchlichen Kreis hinaus<br />
anerkannte Suchthilfeeinrichtung mit<br />
einem guten Mitarbeiterteam <strong>und</strong><br />
hervorragender fachlicher Kompetenz<br />
in der therapeutischen Arbeit der Adaption<br />
<strong>und</strong> im Ambulant Betreuten<br />
Wohnen Sucht.<br />
1.150 Patienten wurden insgesamt<br />
aufgenommen. Davon ca. 750 Alkoholabhängige<br />
<strong>und</strong> 350 Drogenabhängige.<br />
Erst im Rückblick wird mir richtig<br />
bewusst, wie viel Zeit <strong>und</strong> Arbeit in<br />
diesen 27 Jahren Leitung des LZE stecken.<br />
So galt es vieles zu strukturieren<br />
oder umzustrukturieren, Konzeptionen<br />
zu erarbeiten <strong>und</strong> Regelungen für<br />
die Arbeit in der Adaption oder im<br />
JakobAlbrechtHaus <strong>und</strong> den verschiedenen<br />
Außenwohngruppen zu<br />
entwerfen <strong>und</strong> zu entwickeln. Viel<br />
LEBENSZENTRUM EBHAUSEN<br />
gut deutlich<br />
wird. Was weitergehen<br />
wird, ist<br />
unsere Arbeit für<br />
Suchtkranke <strong>und</strong> insbesondere<br />
für Menschen am Rand der Gesellschaft.<br />
Eine Arbeit, die hier im Lebenszentrum<br />
mit viel Herzblut <strong>und</strong> fachlicher<br />
Kompetenz, aber auch mit der<br />
nötigen professionellen Distanz<br />
getan wird.<br />
Dazu brauchen wir weiterhin Ihre<br />
Unterstützung unserer Arbeit durch<br />
Ihre Spenden, Ihre Fürbitte <strong>und</strong> alle<br />
wohlwollende Aufmerksamkeit.<br />
Volles Leben – ein Abschied<br />
Gelungenes steht neben mancherlei<br />
belastenden Erfahrungen, Enttäuschungen<br />
<strong>und</strong> Rückschlägen. Dennoch<br />
wurde sehr viel erreicht.<br />
Mit der Adaptionsbehandlung, dem<br />
Ambulant Betreuten Wohnen, der erfolgreichen<br />
Integration in Arbeit <strong>und</strong><br />
oft über mehrere Jahre weiteren Begleitung,<br />
mit Geldverwaltung, Schuldenregulierung,<br />
Freizeitgestaltung,<br />
Selbsthilfegruppen <strong>und</strong> den kirchlichen<br />
Kontakten ehemaliger Bewohner<br />
ist ein Netz entstanden, das vielen<br />
Suchtkranken wieder eine Perspektive<br />
gibt. Andererseits gab es auch Grenzen:<br />
Nicht allen konnten wir weiterhelfen<br />
<strong>und</strong> gar in Arbeit vermitteln.<br />
Scheitern, Rückfälle <strong>und</strong> disziplinarische<br />
Entlassungen gehörten zu unserem<br />
Alltag, auch ist eine größere Anzahl<br />
ehemaliger Bewohner schon verstorben.<br />
Aus der Fülle von Bereichen <strong>und</strong><br />
Erfahrungen möchte ich nachfolgend<br />
drei Punkte herausgreifen:<br />
Therapeutisches Arbeiten im LZE<br />
Mit meiner Fort <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
1990 zum Sozialtherapeuten (analytisch<br />
orientiert) wurde mir das therapeutische<br />
Arbeiten mit suchtkranken<br />
Stellvertretend<br />
für die<br />
Mitglieder des<br />
Vereins Lebenszentrum<br />
Ebhausen e.V. <strong>und</strong> für<br />
die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
unseres Teams lade ich Sie ganz herzlich<br />
zum Jahresfest ein <strong>und</strong> freue mich,<br />
Sie am Sonntag, 30. Juni, persönlich<br />
begrüßen zu können.<br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
Ihr Herbert Link<br />
Patienten mit »IchStrukturellen Defiziten«<br />
zunehmend wichtiger. Menschen<br />
mit Suchterkrankungen <strong>und</strong> zusätzlich<br />
psychischen Diagnosen, sogenannten<br />
Doppeldiagnosen, brauchen<br />
besondere therapeutische <strong>und</strong> einige<br />
Abschied nach 27 Jahren:<br />
Edeltraud <strong>und</strong> Kurt Wegenast<br />
21
22 ::: Lebenszentrum Ebhausen<br />
auch seelsorgerliche Hilfe. Die psychoanalytischinteraktionelleMethode<br />
in der Gruppentherapie war mir<br />
über viele Jahre ein sehr hilfreiches<br />
Werkzeug. Mit dem Aufarbeiten der<br />
Suchtgeschichte (den aktuellen <strong>und</strong><br />
alten innerpsychischen Konflikten,<br />
den Verletzungen) versuchen wir mit<br />
den Patienten die Ursachen zu verstehen.<br />
So kann ein Nachreifungsprozess<br />
beginnen, der weiterführt. Die Droge<br />
ist letztendlich immer nur ein Symptom,<br />
die Ursachen der Suchterkrankung<br />
liegen tiefer. In unserer kleinen<br />
therapeutischen Gemeinschaft kannte<br />
ich alle Bewohner mit ihrer jeweiligen<br />
Suchtgeschichte sehr gut <strong>und</strong> persönlich.<br />
Durch die Gruppentherapien,<br />
Hausandachten, das Arbeitstraining,<br />
Fallbesprechungen, Supervision, das<br />
Wohnen mit meiner Familie innerhalb<br />
Abschied von Kurt Wegenast<br />
Im Juli 2013 ist es soweit: Pastor Kurt Wegenast tritt in<br />
den verdienten Ruhestand <strong>und</strong> legt damit die Leitung des<br />
Lebenszentrums Ebhausen in die Hände von Pastor Herbert<br />
Link, der berufsbegleitend in den vergangenen drei Jahren<br />
die Zusatzausbildung zum Sozialtherapeuten/Sucht (GVS)<br />
absolviert hat.<br />
Bereits ab 1986 wurde Kurt Wegenast, diakonisch engagierter<br />
Pastor in StuttgartWangen, im Rahmen eines Teildienstauftrages<br />
nach Ebhausen berufen. Schnell wurde klar,<br />
dass mit Kurt Wegenast eine Idealbesetzung für das damals<br />
kleine Werk gef<strong>und</strong>en war. Schon zwei Jahre später erhielt<br />
er von Bischof Hermann Sticher die vollzeitliche Dienstzuweisung<br />
für das LZE. Das hatte nicht nur Auswirkungen auf<br />
die therapeutische Gemeinschaft in Ebhausen sondern<br />
auch für die gesamte Familie Wegenast, die in eine Wohnung<br />
auf dem LZEGelände zog. Die ständige Anwesenheit<br />
<strong>und</strong> Erreichbarkeit von Pastor Wegenast vermittelte Sicherheit<br />
für Bewohner, die in persönlichen Krisen einen besonderen<br />
Halt benötigten. Bestimmt war diese Erreichbarkeit<br />
für Bewohner nicht immer einfach für die Familie Wegenast.<br />
Kurts praktische Fähigkeiten, im Erstberuf Maurer/Polier,<br />
waren nicht nur in den Anfängen des LZEs gefragt. Im<br />
Laufe der vergangenen 27 Jahren wurde immer wieder unter<br />
seiner Leitung umgebaut, eingebaut <strong>und</strong> neu gebaut.<br />
Renovierungsarbeiten an allen Liegenschaften, meist vom<br />
LZE in Eigenregie durchgeführt, wurden von <strong>und</strong> mit Kurt<br />
Wegenast geplant <strong>und</strong> dann zusammen mit ihm <strong>und</strong> Bewohnern<br />
im Rahmen der Arbeitstherapie durchgeführt. Einfache<br />
<strong>und</strong> praktische Lösungen für komplexe bauliche Sachverhalte<br />
zu finden, war für ihn eine Selbstverständlichkeit.<br />
Mit seiner 1990 abgeschlossenen Ausbildung zum Sozialtherapeuten<br />
(analytisch orientiert) <strong>und</strong> der Einstellung neuer<br />
Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern wurde aus der kleinen<br />
der Einrichtung <strong>und</strong> vieles mehr entstand<br />
ein reger Kontakt. So entwickelte<br />
sich eine gute therapeutische Beziehung,<br />
immer auch unter dem Fokus<br />
des Wiederloslassens, in der bei den<br />
Bewohnern neues Selbstvertrauen<br />
wuchs. Dadurch konnten sie mit ihren<br />
wiederholten »Verletzungen« <strong>und</strong><br />
»Brüchen« anders umgehen, mussten<br />
nicht mehr zu Drogen greifen.<br />
Glaube <strong>und</strong> Seelsorge<br />
Immer weniger Menschen, die ins LZE<br />
kommen, haben einen kirchlichen<br />
Hintergr<strong>und</strong>. Trotzdem versuchen wir<br />
Religion <strong>und</strong> Glauben ins Gespräch zu<br />
bringen. Die tägliche Andacht morgens<br />
um 7 Uhr (obligatorisch, damit<br />
alle aufstehen) mit einem Wort zum<br />
Tag gibt Anregungen zum Gespräch.<br />
Geburtstagsfeiern <strong>und</strong> verschiedene<br />
freiwillige kirchliche Angebote wie<br />
Gottesdienstbesuche geben die Möglichkeit,<br />
sich mit dem Glauben auseinanderzusetzen.<br />
Wo es möglich war,<br />
führte ich Seelsorge <strong>und</strong> auch Beichtgespräche<br />
oder wir arbeiteten die<br />
Glaubensgeschichte miteinander auf.<br />
Opfersein <strong>und</strong> Täter, Schuld <strong>und</strong><br />
Schuldgefühle sind oft Begleiterscheinungen<br />
der Suchtabhängigkeit.<br />
Einzelne wagten einen bewussten<br />
neuen Anfang, viele waren dankbar<br />
<strong>und</strong> frischten Altes wieder auf, andere<br />
lehnten ab, in Einzelfällen aggressiv<br />
<strong>und</strong> abwertend. Gr<strong>und</strong>sätzlich war ich<br />
zurückhaltend, manche brachten auch<br />
negative Erlebnisse aus christlichen<br />
Gruppen mit, bis hin zu Suchtverlagerungen<br />
<strong>und</strong> ekklesiogenen Neurosen.<br />
Von einigen Bewohnern wurden die<br />
Besuchssonntage in den Gemeinden<br />
therapeutischen Wohngemeinschaft eine heute von Kostenträgern<br />
(Deutsche Rentenversicherungen) <strong>und</strong> von Fachverbänden<br />
anerkannte Suchthilfeeinrichtung. Neue tragfähige<br />
Konzeptionen wurden erstellt <strong>und</strong> ein Qualitätsmanagement<br />
eingeführt, das die Fachlichkeit der Arbeit unter<br />
Beweis stellt. Das therapeutische Arbeiten mit den Bewohnern<br />
lag Kurt Wegenast sehr am Herzen. Die Einzeltherapie<br />
<strong>und</strong> besonders die interaktionelle Gruppentherapie wurden<br />
von ihm gerne als persönliche Herausforderung gesehen.<br />
Die therapeutischen Konfrontationen wiederum waren für<br />
die Bewohner eine ebensolche Herausforderung.<br />
Im Laufe der vielen Jahre haben über tausend suchtmittelabhängige<br />
<strong>und</strong> arbeitslose Männer die Behandlung <strong>und</strong><br />
Betreuung in der Adaptionseinrichtung <strong>und</strong> im angeschlossenen<br />
Ambulant Betreuten Wohnen (ABW) durchlaufen.<br />
Engagiert hat Kurt Wegenast dabei innerhalb <strong>und</strong> außerhalb<br />
des LZE bezeugt, was es heißt, als Christ Verantwortung<br />
für Menschen in Not zu übernehmen <strong>und</strong> für das Recht<br />
von vermeintlich Rechtlosen zu kämpfen. Seine Ausdauer<br />
<strong>und</strong> seine Beharrlichkeit hierfür haben wir in vielen Sitzungen<br />
<strong>und</strong> Verhandlungen erlebt <strong>und</strong> sehr geschätzt.<br />
Der Verein Lebenszentrum Ebhausen e.V. dankt Kurt<br />
Wegenast <strong>und</strong> seiner Frau Edeltraud, für viele Lebensjahre<br />
engagierten Einsatzes für suchtkranke Menschen.<br />
Wir danken Kurt für seine umsichtige Geschäfts <strong>und</strong><br />
Mitarbeiterführung <strong>und</strong> für die Spenderbetreuung. In unermüdlichem<br />
Einsatz hat er in 27 Jahren als Leiter des LZEs<br />
dieser Einrichtung ein therapeutisches Profil gegeben, das<br />
von einem hohen therapeutischen Niveau sowie von diakonischer<br />
Nächstenliebe geprägt ist.<br />
Für die nun folgende Zeit im Ruhestand wünschen wir<br />
Kurt Wegenast <strong>und</strong> seiner Frau Gottes weitere Begleitung.<br />
Dr. Udo Heissler Martina Jaun Johannes Knöller<br />
2. Vorsitzender Stellvertr. Leiterin LZE 1. Vorsitzender
dankbar angenommen. Nicht nur bei<br />
Immigranten habe ich eine große<br />
Sehnsucht nach Heimat <strong>und</strong> Geborgenheit,<br />
auch nach einer Gottesbeziehung<br />
wahrgenommen. Aus der Erfahrung,<br />
von Gott angenommen zu sein,<br />
gingen Einzelne eine Beziehung zu<br />
Gott ein. Einige Ehemalige schlossen<br />
sich einer Gemeinde, in der EmK, in<br />
evangelischen Kirchen <strong>und</strong> anderen<br />
christlichen Gruppen an, ließen sich<br />
taufen <strong>und</strong> fanden eine Heimat.<br />
Geschäftsführung<br />
Die Geschäftsführung war ein weites<br />
Feld: die Mitarbeiterführung, das Arbeitsrecht,<br />
Teamsitzungen, das Erstellen<br />
der Haushaltspläne, die Abschreibungen<br />
<strong>und</strong> alle Vorbereitungen der<br />
Jahresabschlüsse für die Wirtschaftsprüfungen.<br />
Ein wichtiger Punkt für das<br />
Bestehen des Werkes ist die Finanzierung.<br />
Mit der öffentlichen Anerkennung<br />
der Adaption durch die Rentenversicherungsträger<br />
1990 <strong>und</strong> einem<br />
Pflegesatz wurde eine wesentliche<br />
Gr<strong>und</strong>lage geschaffen. Durch die Anerkennung<br />
des Ambulant Betreuten<br />
Wohnens durch die Landkreise (erst<br />
2007) konnten wir die Arbeit intensivieren<br />
<strong>und</strong> ausweiten, weitere Mitarbeiter<br />
konnten eingestellt werden.<br />
Die Finanzierung durch die Landkreise<br />
ist begrenzt, besonders wenn Bewohner<br />
durch Arbeit wieder Geld verdienen.<br />
Nur durch unseren Spenderkreis<br />
ist es möglich, manchmal langfristig<br />
über mehrere Jahre umfassende Hilfe<br />
für die Bewohner zu leisten. So konnten<br />
wir über alle Jahre mit schwarzen<br />
Zahlen abschließen.<br />
Vielerlei Kontakte ergaben sich mit<br />
den Mitarbeitern der kooperierenden<br />
Fachkliniken, Selbsthilfeverbänden <strong>und</strong><br />
Gruppen, den Diakonischen Werken <strong>und</strong><br />
Einrichtungen, den Fachverbänden,<br />
Ärzten, Psychiatrischen Krankenhäusern,<br />
Suchthilfenetzwerken, Arbeitgebern<br />
<strong>und</strong> vielerlei Arbeitsgruppen, in<br />
denen ich aktiv mitgearbeitet habe.<br />
Weitsichtige Vorbereitung der<br />
Nachfolge<br />
Der Verein hat sich sehr weitsichtig<br />
<strong>und</strong> frühzeitig mit der Nachfolge <strong>und</strong><br />
Leitungsübernahme des LZE beschäf<br />
tigt. Dadurch konnte mein Nachfolger,<br />
Pastor Herbert Link, mit Befürwortung<br />
der Deutschen Rentenversicherung<br />
Baden Württemberg, eine dreijährige<br />
analytischorientierte Fort<br />
<strong>und</strong> Weiterbildung beginnen <strong>und</strong> erste<br />
Erfahrungen mit seiner Aufgabe sammeln.<br />
Damit bringt Pastor Herbert<br />
Link zu seinen bisherigen Ausbildungen<br />
eine gute Gr<strong>und</strong>lage für die Leitung<br />
<strong>und</strong> Weiterführung des LZE mit.<br />
Dank<br />
Mein ganz besonderer Dank gilt meiner<br />
Familie, meiner Frau Edeltraud<br />
<strong>und</strong> unseren drei Kindern, die über<br />
viele Jahre mitten in der Einrichtung<br />
gelebt <strong>und</strong> manche Lasten mitgetragen<br />
haben. Fehlende Regulierung von<br />
Nähe <strong>und</strong> Distanz unserer Bewohner<br />
einerseits <strong>und</strong> die 24stündige Anwesenheit<br />
der Familie <strong>und</strong> Ansprechbarkeit<br />
meinerseits als Hausvater gaben<br />
immer wieder Anlass zu Konflikten. So<br />
war das Abgrenzen <strong>und</strong> Schaffen von<br />
Freiraum für die Familie <strong>und</strong> mich ein<br />
immerwährender Prozess. Neben unseren<br />
14tägigen Supervisionssitzungen<br />
<strong>und</strong> Fallbesprechungen war mir<br />
meine Frau über viele Jahre eine kritische<br />
Partnerin <strong>und</strong> gute »Supervisorin«.<br />
Mit unserem Wohnwagen auf Reisen<br />
zu gehen, Fahrradfahren <strong>und</strong> vielem<br />
anderen gelang es uns, ein stückweit<br />
Freiraum zu schaffen <strong>und</strong> den<br />
notwendigen Abstand zu finden.<br />
Schlussbemerkung<br />
27 Jahre voller Ereignisse, in denen<br />
ich selbst reich beschenkt wurde <strong>und</strong><br />
in denen viel in Bewegung gekommen<br />
ist. Vieles war nur möglich, weil Gott<br />
seinen Segen dazu gab.<br />
Durch das engagierte Miteinander<br />
<strong>und</strong> Mittragen sowie einen großen<br />
Kreis von treuen Spendern, die mit finanziellen<br />
Mitteln <strong>und</strong> Gebeten bis<br />
heute die Arbeit im LZE begleiten,<br />
konnte sich die Arbeit so entwickeln.<br />
Geben Sie bitte auch in Zukunft<br />
dem Lebenszentrum <strong>und</strong> meinem<br />
Nachfolger Pastor Herbert Link das<br />
Vertrauen.<br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
Kurt Wegenast<br />
Lebenszentrum Ebhausen :::<br />
23<br />
Taufe <strong>und</strong> Gliederaufnahme<br />
in der EmK<br />
Ehemaliger Bewohner des LZE fand Heimat<br />
in der EmKGemeinde Reutlingen<br />
Nach einer 24jährigen Suchtkarriere kam<br />
ich über eine Entwöhnungsbehandlung 2005<br />
ins LZE zur Adaption <strong>und</strong> anschließendem<br />
Betreuten Wohnen ins JakobAlbrechtHaus<br />
nach Pfullingen. Ich hatte eine sehr schwierige<br />
Kindheit, viele kurzfristige Beschäftigungen<br />
<strong>und</strong> lange Arbeitslosenzeiten. Nun<br />
war viel Zeit zum Nachdenken. Erste Kontakte<br />
zu einer EmKGemeinde hatte ich in<br />
Ebhausen/Nagold, Pfullingen (Hauskreis)<br />
<strong>und</strong> Reutlingen. Der Gang nach Emmaus in<br />
Schwarzenshof (mit Reiner Dauner) <strong>und</strong> die<br />
Thomasmesse in der Marienkirche Reutlingen<br />
gaben meinem Leben entscheidende Impulse.<br />
Ich durfte die ganze Last meiner Vergangenheit<br />
mit einem Rucksack voller Steine<br />
ablegen <strong>und</strong> spürte, wie die Last von Jesus<br />
abgenommen wurde. Da habe ich mich wie<br />
neu gefühlt.<br />
Am 20. Mai 2012 habe ich mich ganz bewusst<br />
taufen lassen <strong>und</strong> als Gemeindeglied in die<br />
EmK Reutlingen aufnehmen lassen. Ich arbeite<br />
aktiv in der Gemeinde mit <strong>und</strong> fühle<br />
mich in hier sehr wohl. In der Thomasmesse<br />
(Nicolaikirche) lege ich auch heute immer<br />
wieder meine Last ab. Jeden Tag, bevor ich<br />
zur Arbeit aus dem Haus gehe, lese ich einen<br />
Spruch, den ich an meine Wohnungstür gehängt<br />
habe: »Mit der Gnade Gottes dürfen<br />
wir immer wieder von Neuem beginnen.«<br />
Bernd Beer
24 ::: Lebenszentrum Ebhausen<br />
Zertifi zierung<br />
Wie schon mehrfach berichtet, führte<br />
auch für uns als kleine Einrichtung<br />
kein Weg an der Einführung eines Qualitätsmanagements<br />
vorbei, weil in der<br />
medizinischen Rehabilitation von den<br />
Kostenträgern gefordert. Seit Dezember<br />
2012 sind wir nun mit beiden Arbeitszweigen<br />
– der Adaptionseinrichtung<br />
<strong>und</strong> dem Ambulant Betreuten<br />
Wohnen – nach den Kriterien der<br />
Deutschen Gesellschaft für Qualitätsmanagement<br />
in der Suchttherapie e.V.<br />
(deQus) zertifi ziert <strong>und</strong> von der B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft<br />
für Rehabilitation<br />
(BAR) anerkannt.<br />
Der Aufwand dafür war sehr groß<br />
<strong>und</strong> nur zu leisten durch ein außerordentlich<br />
starkes Engagement der Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter zusätzlich<br />
zur gewohnten Arbeit. Das Positive<br />
des Zertifi zierungsprozesses ist<br />
z. B., dass viele Routineabläufe auf<br />
den Prüfstand kamen <strong>und</strong> nun klar beschrieben<br />
sind. Dies erleichtert an<br />
manchen Punkten das Zusammenarbeiten<br />
<strong>und</strong> die Einarbeitung in neue<br />
Prozesse. Andererseits muss man auch<br />
klar sehen, dass alles, was mit der Zertifi<br />
zierung verb<strong>und</strong>en ist Zeit kostet,<br />
die nachher wieder für den konkreten<br />
Kontakt mit Menschen fehlt. – Es ist<br />
eine bleibende Herausforderung, in<br />
der täglichen Arbeit beidem gerecht<br />
zu werden: den strukturellen Anforderungen<br />
<strong>und</strong> vor allem den Patienten<br />
<strong>und</strong> Bewohnern. Herbert Link<br />
Neue Mitarbeiterin<br />
Mein Name ist Sandra Lörcher<br />
<strong>und</strong> ich bin gebürtige Schwäbin.<br />
Zu Studienzwecken hat es<br />
mich nach Erfurt verschlagen<br />
<strong>und</strong> darf nun den Titel »Bachelor<br />
of Business Administration«<br />
führen. Nach meinem Studium<br />
konnte ich in einer Rehaklinik<br />
in der Nähe erste Erfahrungen<br />
in der praktischen Buchhaltung<br />
sammeln. Seit April letzten<br />
Jahres bin ich nun im LZE beschäftigt. Nach anfänglicher Zuarbeit für die<br />
Zertifi zierung bin ich nun in der Buchhaltung tätig. Diese habe ich von<br />
Maria Bürkle übernommen. Ich freue mich, nun einen Teil zur Arbeit des<br />
LZE beitragen zu können.<br />
Stelle/n frei im FSJ <strong>und</strong> BFD<br />
Du willst nach der Schule etwas Praktisches tun, Orientierung für<br />
dein Studium oder für eine Ausbildung gewinnen?<br />
Wir suchen ab 1. August oder später zwei junge Männer für ein FSJ<br />
oder als BuFDi (B<strong>und</strong>esfreiwilligendienst).<br />
Zu deinen Aufgaben im LZE gehören Freizeitgestaltung, Fahrdienste,<br />
Umzüge, Mitarbeit in der Hausmeisterei, in der Hauswirtschaft <strong>und</strong><br />
in unserer Werkstatt für Montagearbeiten. Du lernst interessante<br />
Menschen kennen <strong>und</strong> bekommst Einblicke in die therapeutische<br />
Arbeit mit Suchtkranken.<br />
Interesse? Dann melde dich per EMail bei lebenszentrum@emk.de<br />
oder ruf einfach an unter (0 74 58) 99 92 0.<br />
Herzliche Einladung<br />
zum Jahresfest<br />
am Sonntag, 30. Juni 2013<br />
Einsetzung von Herbert Link<br />
<strong>und</strong> Verabschiedung von Kurt Wegenast<br />
10.00 Uhr Gottesdienst<br />
Einsetzung von Herbert Link durch Superintendent<br />
Johannes Knöller im Zelt neben dem LZE<br />
12.00 Uhr Mittagessen im LZE<br />
13.30 Uhr Ehrungen für langjährige Abstinenz<br />
14.00 Uhr Verabschiedung von Kurt Wegenast<br />
mit Bischöfi n Rosemarie Wenner<br />
Lebenszentrum Ebhausen e.V., CarlSchickhardtStraße 27<br />
72224 Ebhausen, Telefon 07458 99920, Fax 07458 999222<br />
IMPRESSUM FÜR DIESE EINHEFTUNG<br />
Herausgeber: Lebenszentrum Ebhausen e.V. • Verantwortlich: Pastor Kurt Wegenast • Anschrift: CarlSchickhardtStraße 27, 72224 Ebhausen,<br />
Telefon (0 74 58) 99 92-0 Fax (0 74 58) 99 92-22, E-Mail: lebenszentrum@emk.de • Internet: www.www.lebenszentrum-ebhausen.de<br />
Spendenkonto: Evangelische Kreditgenossenschaft Kassel (BLZ 520 604 10), KontoNr. 100 417 092<br />
Fotos: Lebenszentrum Ebhausen e.V., Blickwechsel www.maikeschmidt.net
FoTo: RolF VaN MElIS / pIXElIo.dE<br />
auFgENoMMEN<br />
cottenweiler ::: am 21. april<br />
ute Balog.<br />
Frankfurt new hope united<br />
Methodist Fellowship ::: am<br />
3. März Nigel assen, Brianne<br />
Baker, Kenneth Baker, Charlene<br />
heilmann, Michael W. Smith,<br />
Christopher Williams<br />
<strong>und</strong> Jacob Williams.<br />
Gerlingen ::: am 14. april<br />
Tanja Kieser (32).<br />
hamm ::: am 5. Mai lydia Karras<br />
(13), Christian Mbua Kaule (14),<br />
Robin Rose (13) <strong>und</strong> Sara Wydra<br />
(14).<br />
München Peace-church ::: am<br />
17. Februar lazarus dike, Nadia<br />
Francis, adnan osmanovic <strong>und</strong><br />
lynn Williams.<br />
nagold ::: am 12. Mai Valentin<br />
Burrer (15), Katrin giebner<br />
(47), Jakob haag (18), pauline<br />
haag (16), Julia Krebs (16),<br />
Irmgard oesterle (55) <strong>und</strong><br />
Timothy Whitlock (16).<br />
TERMINE<br />
Friedrichroda ::: EmK Christuskirche,<br />
Schweizer Straße 20,<br />
17. Juni, 19.30 uhr, Konzert mit<br />
Manfred Siebald, Informationen<br />
bei Joachim Rohrlack,<br />
Telefon 03623 3199501.<br />
neudorf ::: Kaiserhof Neudorf,<br />
8. Juni, glaub mir’s, Konferenzfrauengottesdienst,<br />
Informationen bei gabriele<br />
drummer, Telefon 03733 63859.<br />
neuenhain i. taunus ::: Bürgerhaus,<br />
12. Juni, Was glaubst du?<br />
Wie kann der glaube meine Welt<br />
verändern?, Konferenzbegegnungstag,<br />
Informationen bei<br />
Kerstin pudelko-Chmel, Telefon<br />
09187 5423.<br />
unterwegs 11/2013 ::: 2. Juni 2013<br />
rheinland ::: am 12. Mai<br />
heidrun geller (43), Bjorn<br />
Sauerhammer (41) <strong>und</strong> Minal<br />
Sauerhammer (41).<br />
WIR gRaTulIEREN<br />
Backnang-cottenweiler :::<br />
Bertha Schmidgall zum<br />
90. geburtstag.<br />
Bebra ::: Ruth <strong>und</strong> gerhard<br />
Fabiunke zur diamantenen<br />
hochzeit.<br />
Besenfeld ::: Ilse <strong>und</strong> Willi Wahr<br />
zur goldenen hochzeit.<br />
chemnitz-Friedenskirche :::<br />
lieselotte Stark zum<br />
90. geburtstag.<br />
crossen ::: helmut hößelbarth<br />
zum 90. geburtstag.<br />
Freudenstadt ::: Rosemarie <strong>und</strong><br />
otto hiller zur goldenen hochzeit.<br />
Stuttgart ::: EmK Stuttgart-<br />
Feuerbach, 7. Juni, Von der Freiheit<br />
loszulassen <strong>und</strong> dem Mut zu<br />
vertrauen, abend für Frauen,<br />
Informationen bei Christine<br />
Wössner, Telefon 0172 7650192<br />
oder 07156 22859.<br />
Stuttgart ::: agaplesion<br />
Bethesda Krankenhaus,<br />
Krankenhaus-Kapelle, 11. Juni,<br />
16 uhr, leisten- <strong>und</strong> Bauchwandbrüche,patienten-akademie<br />
mit Chefärztin dr. Barbara<br />
Kraft, Informationen unter<br />
0711 2156-0 oder E-Mail:<br />
info@bethesda-stuttgart.de<br />
<strong>und</strong> www.bethesda-stuttgart.de<br />
Mülsen ::: Johannes Keller zum<br />
90. geburtstag; Johanna <strong>und</strong><br />
Wolfgang göckeritz zur diamantenen<br />
hochzeit.<br />
naila ::: dorothea <strong>und</strong> hellmuth<br />
Knoll zur goldenen hochzeit.<br />
Plattenhardt ::: gretel <strong>und</strong><br />
artur hörz zur diamantenen<br />
hochzeit.<br />
Schönheide/Stützengrün :::<br />
giesela <strong>und</strong> henry geßner zur<br />
goldenen hochzeit.<br />
Selbitz ::: Brigitte <strong>und</strong> herbert<br />
Schmidt zur diamantenen<br />
hochzeit.<br />
werdau::: astrid <strong>und</strong> peter<br />
härtig zur goldenen hochzeit.<br />
hEIMgEgaNgEN<br />
Abstatt-happenbach ::: Werner<br />
Wolf am 8. Mai, 87 Jahre.<br />
Ammerbuch-Entringen ::: Karl<br />
hipp am 7. Mai, 82 Jahre.<br />
RuNdFuNK<br />
im internet<br />
radio m kompakt:<br />
aktuell <strong>und</strong> kritisch.<br />
radio m gespräch:<br />
glaube im dialog.<br />
radio m andachten:<br />
Impulse für jeden Tag.<br />
radio m themen:<br />
Berichte <strong>und</strong> Reportagen.<br />
radio m bei klassik radio<br />
(b<strong>und</strong>esweit)<br />
andachten »Carpe diem«:<br />
10. bis 15.6., 6.20 uhr,<br />
mit anja Kieser;<br />
Sonntagsmagazin »Klassik <strong>und</strong><br />
Kirche«, sonntags, 7–8 uhr,<br />
mit anja Kieser.<br />
radio ArEF – sonn-<br />
<strong>und</strong> feiertags von 10-12<br />
uhr. www.aref.de <strong>und</strong> uKW 92,9<br />
Mhz (großraum Nürnberg)<br />
unterwegs info ::: 25<br />
persönlich<br />
Freudenstadt ::: lieselotte<br />
Kugler geborene Rotfuß am<br />
28. april, 66 Jahre; Johanna<br />
lämmle geborene Bayerlein am<br />
6. Mai, 88 Jahre.<br />
Gomaringen ::: Friederike<br />
Schanz am 4. Mai, 93 Jahre.<br />
heidelberg ::: Erna Bernot<br />
geborene Broschkus am 4. Mai,<br />
90 Jahre.<br />
kandel/neustadt/Speyer :::<br />
gertrud herrmann am 3. Mai,<br />
87 Jahre.<br />
lauter ::: hildegard georgi<br />
am 7. Mai, 81 Jahre.<br />
netzschkau ::: hiltrun Söllner<br />
geborene Seumel am 5. Mai,<br />
86 Jahre.<br />
nürnberg-Paulusgemeinde :::<br />
heiderose grüner am 10. Mai,<br />
62 Jahre.<br />
otterfing ::: hilde Flinspach<br />
am 26. März, 86 Jahre.<br />
ulm ::: gerda Marquard<br />
am 2. april, 82 Jahre.<br />
wowannwas<br />
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Jeden donnerstag,<br />
20 uhr, Bilanz – leben im Rückblick,<br />
mit horst Marquardt im<br />
gespräch mit Männern <strong>und</strong><br />
Frauen 60+.<br />
4.6., 10.45 uhr, Bibel heute, mit<br />
dr. Klaus Thimm, Bonn.<br />
5.6., 10.45 uhr, Bibel heute, mit<br />
gisela Thimm, Bonn.<br />
16. bis 22.6., 6.10 uhr, lied der<br />
Woche, mit horst Marquardt.<br />
MDr 1 – radio Sachsen-Anhalt<br />
16.6., 6.03 <strong>und</strong> 9.03 uhr, an(ge)dacht<br />
– Wort zum Tag, mit<br />
Walther Seiler.<br />
MDr 1 – radio thüringen<br />
16.6., 6.20 <strong>und</strong> 9.20 uhr,<br />
augenblick mal – Wort zum Tag,<br />
mit york Schön.
26<br />
::: rätsel | Anzeigen<br />
5 3 6 9 4 7 1 8 2<br />
4 9 2 8 1 5 3 6 7<br />
1 7 8 3 6 2 9 4 5<br />
6 1 5 2 3 8 4 7 9<br />
7 2 3 4 9 6 5 1 8<br />
8 4 9 7 5 1 2 3 6<br />
3 6 7 1 2 9 8 5 4<br />
9 8 1 5 7 4 6 2 3<br />
2 5 4 6 8 3 7 9 1<br />
Sudoko<br />
die gitter sind mit<br />
den Ziffern 1 bis 9 zu<br />
füllen, so dass jede<br />
Ziffer in jeder Spalte,<br />
in jeder Zeile <strong>und</strong> in<br />
jedem Block einmal<br />
vorkommt.<br />
Auflösung des<br />
rätsels<br />
aus dem letzten<br />
heft 10/2013<br />
Feiert Jesus! Fresh Summer<br />
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Er ist zurück: Daveman läutet jetzt mit seinem<br />
einmaligen, sonnigen So<strong>und</strong> den Sommer ein!<br />
Der christliche Reggae-Hiphopper, der im<br />
letzten Jahr eine Sommerhymne gemeinsam<br />
mit Johnny Strange von Culcha Candela<br />
veröffentlichte, versteht es wie kein anderer,<br />
jamaikanisches Lebensgefühl <strong>und</strong> Rythmen<br />
mit modernen Arrangements zu kombinieren.<br />
So schafft es der gebürtige Berliner Originalmelodien<br />
<strong>und</strong> -texte beliebter Feiert<br />
Jesus!-Songs mit den pulsierenden Klängen der<br />
Karibik zu verschmelzen, ohne dass die<br />
eigentliche Botschaft der Lobpreislieder<br />
verloren geht.<br />
2 4 8 3 6 1 5 7 9<br />
5 1 3 9 4 7 8 6 2<br />
6 7 9 2 5 8 3 1 4<br />
1 2 5 4 7 9 6 8 3<br />
7 8 6 5 2 3 9 4 1<br />
9 3 4 1 8 6 7 2 5<br />
3 6 2 7 9 4 1 5 8<br />
4 9 7 8 1 5 2 3 6<br />
8 5 1 6 3 2 4 9 7<br />
Feiert Jesus! – to go 2<br />
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treuer Gott«, »Heilig, heilig, das Lamm<br />
Gottes« oder »Wir beten an den<br />
Vater«. Interpretiert von Künstlern wie<br />
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pastor Klaus Schopf, Wagnerstr.<br />
4, 78647 Trossingen,<br />
Telefon: 07425/328761<br />
unterwegs<br />
Gemeindebrief<br />
Gemeindebrief<br />
Herausgegeben von der<br />
Evangelisch-methodistischen<br />
Kirche in Deutschland<br />
Ludolfusstraße 2-4<br />
60487 Frankfurt am Main<br />
Zeitschriftenredaktion<br />
im Medienwerk der EmK:<br />
Redaktionsleiter Volker Kiemle<br />
Stv. Redaktionsleiter Michael Putzke<br />
Ständige freie Mitarbeit:<br />
Alfred Mignon, Reinhold Parrinello<br />
Ludolfusstraße 2-4<br />
60487 Frankfurt am Main<br />
Telefon 069 242521-150<br />
Telefax 069 242521-159<br />
E-Mail: unterwegs@emk.de<br />
Vertrieb • Anzeigen- <strong>und</strong><br />
Abonnementsverwaltung:<br />
Blessings 4 you GmbH<br />
Postfach 31 11 41 · 70471 Stuttgart<br />
Telefon 0711 83000-51 Telefax -50<br />
Anzeigendisposition:<br />
E-Mail: anzeigen@blessings4you.de<br />
Es gilt der Anzeigentarif 2013.<br />
Bezugspreise:<br />
Bei Bezug über die EmK-Gemeinde:<br />
jährlich € 59,–.<br />
Bei Direktlieferung durch die Post:<br />
jährlich € 59,– + Versandkosten.<br />
Direkt gelieferte Abonnements<br />
verlängern sich jeweils um ein Jahr,<br />
wenn bis zum 30. September keine<br />
schriftliche Kündigung vorliegt.<br />
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Grafisches Atelier Arnold<br />
Herstellung:<br />
Henkel GmbH<br />
Einheftungen in dieser Ausgabe:<br />
Lebenszentrum Ebhausen<br />
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6. – 8. FEBRUAR 2014<br />
LEIPZIGER MESSE<br />
IM WANDEL<br />
GOTTES WEGE<br />
FINDEN<br />
Wir leben derzeit im Umbruch.<br />
Wir sind suchend <strong>und</strong> wissen<br />
nicht, was bei den Veränderungen<br />
herauskommt. Wir müssen<br />
mit der Zeit gehen <strong>und</strong> dürfen<br />
uns dennoch nicht treiben lassen<br />
oder einfach nur anpassen.<br />
Viele Gemeinden, Leitende <strong>und</strong><br />
Mitarbeitende befi nden sich in<br />
diesem Übergangsstadium. Sie<br />
spüren: das Alte ist vergangen,<br />
das Neue aber noch nicht da.<br />
Auch unsere Gesellschaft durchzieht<br />
ein Wandel der Werte <strong>und</strong><br />
Systeme.<br />
Aber Gottes Verheißungen gelten.<br />
Er verliert das Ziel für uns,<br />
unsere Gemeinden <strong>und</strong> unser<br />
Land nicht aus den Augen. Deshalb<br />
wird der Leitungskongress<br />
2014 eine wertvolle Zeit von<br />
Orientierung <strong>und</strong> Standortbestimmung.<br />
Von Begegnung <strong>und</strong><br />
Ermutigung. Wir wollen im Wandel<br />
Gottes Wege fi nden - seien<br />
Sie dabei!<br />
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2013
28<br />
Mutmach-<br />
geschichten<br />
Jim <strong>und</strong> die<br />
großen Kinder<br />
Hallo, ich heiße JIM, bin 9 Jahre alt,<br />
wohne derzeit in Trossingen <strong>und</strong> gehe<br />
zum wiederholten Male in die 3. Klasse.<br />
Manche sagen, ich sei der frechste halbe Meter<br />
seit der Arche Noah. Und meine Lehrerin<br />
hat mir erst kürzlich wieder bestätigt, dass ich<br />
ihr bestes Pferd im Stall sei, denn: Ich würde<br />
den meisten Mist machen …<br />
Jedenfalls gibt es außer mir in der kleinen<br />
EmK-Gemeinde Trossingen nur drei bis vier<br />
Kinder <strong>und</strong> die Mitarbeitenden sind der löblichen<br />
Meinung, dass es neben dem sonntäglichen<br />
Kindergottesdienst (das heißt sogar<br />
»Sonntagsschule«) noch eine regelmäßige Veranstaltung<br />
nur für Kinder geben soll. Auch unsere<br />
EmK-Pauluskirche sollte dadurch in der<br />
Öffentlichkeit bekannter werden <strong>und</strong> ins Gespräch<br />
gebracht werden. Schnell war die Idee<br />
geboren, im Jahr etwa acht Kindernachmittage<br />
anzubieten, zu denen allerdings jeweils gut eingeladen<br />
werden muss, denn man weiß ja: Was<br />
noch nicht ist, muss beworben werden! Nur:<br />
Ein griffiger Name für die 90 Minuten musste<br />
gef<strong>und</strong>en werden – <strong>und</strong> stellt <strong>euch</strong> vor – die<br />
Nachmittage lauten deshalb: JIM <strong>und</strong> seine<br />
Fre<strong>und</strong>e!<br />
Das Ganze hat seither drei<br />
Aspekte für mich:<br />
n Ich lerne jedes Mal<br />
neue Fre<strong>und</strong>innen <strong>und</strong><br />
Fre<strong>und</strong>e kennen, weil<br />
wir immer um die 20<br />
Kinder sind.<br />
n Weil die Kinder alle<br />
im Vor- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schulalter<br />
sind, kommen<br />
jedes Mal eine<br />
ganze Reihe Muttis<br />
<strong>und</strong> Omis mit, die<br />
mich inzwischen auch<br />
mögen.<br />
n Ich muss, darf <strong>und</strong> soll an jedem dieser<br />
Nachmittage zum Thema, bei dem meist eine<br />
spannende Geschichte aus der Bibel im<br />
Mittelpunkt steht, hinführen <strong>und</strong> abholen.<br />
Das macht mir Spaß, weil ich da immer<br />
ganz locker mit den Kindern plaudere <strong>und</strong><br />
sogar die Großen (ab <strong>und</strong> zu sind sogar Papis<br />
dabei) finden dies offensichtlich ganz nett<br />
– jedenfalls sieht man so viele fröhliche, lachende<br />
<strong>und</strong> glückliche Gesichter selten in<br />
der Kirche.<br />
Kürzlich hörte ich in unserer Stadt, wie<br />
eine Frau zur anderen beim Einkaufen sagte:<br />
»Kommt ihr morgen Nachmittag auch zum<br />
JIM?« Oder neulich hörte ich eine Sechsjährige,<br />
die stolz ihren Fre<strong>und</strong>innen verkündete:<br />
»Die JIM-Kirche ist klasse!«<br />
Interessante Gespräche über die »JIM-<br />
Kirche« ergeben sich für die Mitarbeitenden<br />
<strong>und</strong> Gemeindeglieder immer dann, wenn sie<br />
für den nächsten Nachmittag die Plakate bei<br />
den Geschäften aufhängen – beim Lebensmittelgeschäft<br />
bin ich also auch bekannt,<br />
denn die Verkäuferin hält für das JIM-Plakat<br />
immer einen Platz frei.<br />
Für mich das Schönste ist, dass wir, es halten<br />
wie Jesus: Lasst die Kinder zu mir kommen,<br />
hindert sie nicht daran … – <strong>und</strong>: Die<br />
Gemeinde erlebt viel Mutmachendes <strong>und</strong><br />
profitiert davon.<br />
Liebe Grüße,<br />
Euer<br />
P.S.: Den Brief habe ich übrigens meinen<br />
Pastor korrigieren lassen, weil ich angeblich<br />
bei drei Wörtern vier Fehler reinpacke!<br />
Klaus Schopf,<br />
Pastor des Bezirks Tuttlingen/Trossingen<br />
unterwegs 11/2013 ::: 2. Juni 2013<br />
FoTo: pRIVaT