2.4 Festkörperdetektoren
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192 2 Strahlungsdetektoren<br />
Elektronen, die in dicht unter dem Leitungsband liegenden Traps gespeichert sind, können schon<br />
bei niedrigen Temperaturen zurück ins Leitungsband angeregt werden und in der Folge Lumines-<br />
zenz auslösen. Die im Kristall gespeicherte Dosisinformation geht auf diese Weise bei einigen Do-<br />
simetermaterialien schon bei Zimmertemperatur teilweise wieder verloren. Dieses unerwünschte<br />
Löschen der Dosisinformation wird als Fading bezeichnet (vgl. Tab. 2.5 und 2.6). Die einzelnen<br />
Glowpeaks haben dadurch unterschiedliche Lebensdauern, die in der praktischen Dosimetrie beach-<br />
tet werden müssen. Neben dem Fading bei niedrigen Temperaturen kann es auch zur Signalunter-<br />
drückung oder -verminderung durch thermisches Quenchen kommen. Darunter versteht man die<br />
Verminderung der Lumineszenzausbeute durch den konkurrierenden strahlungsfreien Übergang der<br />
Elektronen im Leitungsband, dessen Wahrscheinlichkeit mit zunehmender Temperatur zunimmt.<br />
Fading und thermisches Quenchen hängen von den individuellen Eigenschaften der Dosimetersub-<br />
stanz ab. Durch geeignete Behandlung der Dosimeter vor und während der Auswertung kann ihr<br />
Einfluß auf die Meßgenauigkeit gering gehalten werden.<br />
Dosimetrische Eigenschaften von Thermolumineszenz-Materialien: Wesentliche Eigen-<br />
schaften von Detektoren für die Dosimetrie sind Linearität der Dosimeteranzeige, die Unabhängig-<br />
keit der Dosimeteranzeige von der Dosisleistung (Impulsverhalten), der Strahlungsqualität und<br />
Strahlungsart, die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Anzeige des Dosimeters, seine Kalib-<br />
rier- und eventuelle Eichfähigkeit und seine Gewebeäquivalenz. Ionisationsdosimeter (luftgefüllte<br />
Ionisationskammern) erfüllen diese Eigenschaften in hervorragender Weise und dienen deshalb als<br />
Referenz für andere Dosimeterarten. TLD sind nicht eichfähig, können aber gut kalibriert werden.<br />
Thermolumineszenzdetektoren sind offene Detektoren, die überwiegend aus Detektormaterial be-<br />
stehen. In der Regel sind sie also von keiner Hülle umgeben. Das Detektormaterial muß neben den<br />
oben aufgezählten Eigenschaften daher folgende zusätzliche Forderungen erfüllen: Es muß stabil<br />
gegen chemische Einflüsse wie Lösungsmittel, Wasserdampf und sonstige Atmosphärenbedingun-<br />
gen sein und in seinen Eigenschaften nicht durch physikalische Einflüsse wie Temperatur, Druck,<br />
Licht u. ä. beeinflußbar sein. Seine Toxizität muß schließlich so gering sein, daß der Anwender<br />
auch bei versehentlich unsachgemäßem Umgang gesundheitlich nicht gefährdet werden kann (s.<br />
Tab. 2.5).<br />
TL-Material<br />
(: Dotierung)<br />
Dichte<br />
(g/cm 3 )<br />
Zeff chem. Stabilität Toxizität Emissionsmaximum<br />
LiF:Mg,Ti 2.64 8.2 gut mittel 400<br />
(nm)