2.4 Festkörperdetektoren
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198 2 Strahlungsdetektoren<br />
Der Eisensulfatdienst durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt wurde leider eingestellt.<br />
Die zentralen Dosimetriekontrollen werden jetzt durch die Meßtechnischen Kontrollen (MTK) zu-<br />
gelassener Dosimetrielabors ersetzt, die sich in der Regel bei den Dosimeterherstellern befinden.<br />
Stehen in den Strahlentherapieabteilungen noch Kobaltanlagen zur Verfügung, so kann durch eige-<br />
ne Anschlußmessungen während der an diesen Anlagen gesetzlich vorgeschriebenen halbjährlichen<br />
dosimetrischen Überprüfung wenigstens die Richtigkeit der Anzeige der für die klinische Dosi-<br />
metrie verwendeten Dosimeter für Kobalt-Gammastrahlung überprüft werden (Konstanzprüfung),<br />
sofern früher mindestens eine Eisensulfatkalibrierung ode eine sonstige nationale Anschlußmessung<br />
an den im Einsatz befindlichen Ionisationskammern durchgeführt wurde. In diesem Zusammenhang<br />
ist es günstig, eine der so kalibrierten Kammern aus dem Routinebetrieb herauszunehmen und als<br />
hauseigenen, internen Standard zu verwenden, sofern die finanzielle Lage dies ermöglicht. Ohne<br />
eigene Kobaltanlage entfällt diese einfache und preiswerte Prüfmöglichkeit.<br />
Weitere chemische Oxidationsdosimeter enthalten gelöstes Kupfersulfat oder Cersulfat und sind je<br />
nach Konzentration und Reinheit der verwendeten Substanzen für die Dosimetrie von Dosen bis<br />
10 5 Gy zu verwenden. Praktische Details zur Oxidationsdosimetrie finden sich in ([Kohlrausch], Bd<br />
II) und in [DIN 6800-3].<br />
Verfärbungsdetektoren: Optisch transparente Festkörper wie Kristalle, Gläser oder Kunststoffe<br />
mit Beimengungen farbgebender Spurenelemente können durch Strahlenexposition verfärbt werden<br />
oder ihre optische Dichte (die Transparenz) ändern. Diese Änderungen der optischen Eigenschaften<br />
sind in der Regel nicht dosisproportional und erst bei hohen Dosen mit ausreichender Genauigkeit<br />
nachzuweisen. Ihr Nachweis geschieht entweder durch Analyse der Farbdichte und Farbart mit Ko-<br />
lorimetern oder besser durch Messungen der optischen Dichte bei materialabhängigen Wellenlän-<br />
gen mit Hilfe von Densitometern. Praktische Bedeutung haben Gläser, die mit Spuren von Silber,<br />
Kobalt, Magnesium, Mangan oder anderen Schwermetallen verunreinigt sind. Durch die Strahlen-<br />
exposition bilden sich aktivierte Farbzentren. Der Nachweis der Strahlenexposition geschieht mit<br />
Hilfe von Photometern. Eine Reihe transparenter Kunststoffe verfärbt sich ebenfalls bei einer Strah-<br />
lenexposition durch Bildung von Farbzentren. Solche Farbzentren entstehen z. B. durch Bruch or-<br />
ganischer Kettenmoleküle oder durch Radikalbildung. Organische Verfärbungsdosimeter zeigen<br />
einen von den Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Sauerstoffdruck, Luftfeuchte und Lichtin-<br />
tensität abhängigen Signalverlust (Fading). Die Detektoren sollten deshalb so schnell wie möglich<br />
nach der Strahlenexposition ausgewertet werden. Die wichtigsten organischen Detektormaterialien<br />
sind klares oder eingefärbtes Plexiglas (PMMA: Polymethylmethacrylat), Zelluloseacetat, Zello-<br />
phan und verschiedene Polyamide. Um eine signifikante Anzeige der Verfärbungsdosimeter zu be-