Esel für den Schulbesuch - Unicef
Esel für den Schulbesuch - Unicef
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der Schwangeren an akuter Anämie lei<strong>den</strong>. In <strong>den</strong> Dürregebieten steigt<br />
diese Zahl auf 53 Prozent. Die Gründe da<strong>für</strong> liegen auf der Hand: Mangelernährung<br />
und Armut. 66 Prozent der Bevölkerung leben unter der<br />
Armutsgrenze. Die weltweite Nahrungsmittelkrise wird diese Situation<br />
noch verschärfen. Die Beobachtungen häufen sich, dass vor allem die<br />
Kinder <strong>den</strong> Preis da<strong>für</strong> bezahlen. Sie brechen die Schule ab, und die<br />
Mädchen wer<strong>den</strong> gegen ein Brautgeld früh verheiratet. Denn diese<br />
Einnahme ist oft die einzige Möglichkeit <strong>für</strong> Familien, zu überleben.<br />
Bildung ist der Schlüssel zur Entwicklung<br />
Diese Erkenntnis ist in vielen Entwicklungsländern gereift. Die Regierung<br />
von Eritrea räumt der Bildung einen hohen Stellenwert ein. Doch<br />
die Aufgaben sind immens. Der durchschnittliche Schulweg <strong>für</strong> einen<br />
Erstklässler beträgt 7 Kilometer, <strong>für</strong> einen Fünftklässler 17 Kilometer.<br />
Es fehlt an ausgebildeten Lehrpersonen, an Lehrmaterial, an Schulhäusern,<br />
Mobiliar, Büchern, Heften und an einem Lehrplan, der auf die<br />
Situation der Kinder Rücksicht nimmt.<br />
Und doch ist Schulbildung am Horn von Afrika ein wichtiges Gut. Es<br />
ist erstaunlich, wie es <strong>den</strong> eritreischen Familien auch in Zeiten des<br />
Krieges gelang, ihre Kinder einzuschulen. Sie müssen nicht von <strong>den</strong><br />
Vorzügen des Unterrichts überzeugt wer<strong>den</strong>. Vielmehr gilt es, die<br />
Schule näher zu <strong>den</strong> Kindern oder die Kinder schneller in die Schule<br />
zu bringen.<br />
Das behinderte Mädchen wird Händlerin: eine Tellerwäschergeschichte<br />
aus Eritrea<br />
Anisa hat einen <strong>Esel</strong>. Und einen <strong>Esel</strong> zu haben, ist in Eritrea sehr viel<br />
wert. Er bedeutet Reichtum, und mit ihm kommt die Anerkennung. Der<br />
<strong>Esel</strong> bringt sie zur Schule. Mit dem <strong>Esel</strong> holt sie täglich Wasser vom<br />
grossen Brunnen. Sie nimmt dabei immer zwei zusätzliche Kanister<br />
mit. Diese füllt sie mit dem begehrten Gut und gibt es unterwegs beim<br />
Kaffeehaus ab. Dann kommt <strong>für</strong> Anisa etwas ganz Besonderes: Der<br />
Wirt bezahlt sie mit einem Nakfa. Anisa ist eine kleine und erfolgreiche<br />
Händlerin. Wenn sie so erzählt, möchte man kaum glauben, dass sie<br />
eben erst ihren elften Geburtstag feierte. Sie hat grosse Träume. Sie<br />
will in <strong>den</strong> Ferien mit einem kleinen Holzhandel beginnen. Denn auf<br />
dem Weg zur Wasserstelle gibt es eine mit Büschen bewachsene Gegend.<br />
Holz sammeln und dieses verkaufen, so meint sie, würde ihr ein paar<br />
weitere Nakfas einbringen. Ihre Mutter sorgt sich. Anisa ist nicht gut<br />
zu Fuss. Das Mädchen verlor ihr linkes Bein. Vor vier Jahren trat sie<br />
auf eine Mine. Die Geschichte ist lang, Anisa redet nicht gern darüber.